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Folien Umwelt- und Sozialpsychologie im Rahmen der LV „Mut zur Nachhaltigkeit“ Wintersem. 09/10
Dr. Thomas Lindenthal
Umwelt- und Sozialpsychologie
im Zusammenhang mit nachhaltiger Entwicklung
Einführende Thesendiskussion und Theorien
Dr. Thomas Lindenthal (Zentrum für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit an der BOKU und FiBL Österreich)
Februar 2010
1.)
Einleitung
Thesen aus der Diskussion der Studierenden im Forum
Thesen von Prof. Harald Welzer (s. WELZER 2010, WELZER und LEGGEWIE 2009)
These 1: Die Menschen lernen nur aus Krisen, Notsituationen und aus Angst
(Bewußtseinswandel und Verhaltensänderung nur durch Angst und Krisen)
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Dr. Thomas Lindenthal
= Modell / Theorie der krisen- oder angstorientierte Veränderung (Theorie aus der
Psychologie)
These Welzer: Unser Zivilisationsmodell kennt nichts anders als Fortschritt und Entwicklung.
Die Vorstellung regiert die Zukunft sei immer besser als die Gegenwart. Wenn etwas
schief geht wird dies nicht ernst genommen, sondern ist ein „Bastelproblem“
Gegenthese zu These 1: Der Mensch ist grundlegend angetrieben von Hunger, Durst,
Sexualität und inneren Antrieben, nicht durch Angst. Die Nachhaltigkeitsdiskussion ist zu
stark angstgetrieben und zuwenig motivationsbasiert, deswegen auch nicht wirklich erfolgreich.
These Welzer: Die Nachhaltigkeitsdiskussion ist angstgetrieben und Verzicht-orientiert.
Nicht thematisiert werden hingegen die vielen Verzichtsleistungen von heute, die die
Lebensqualität betreffen (Beispiel: Verkehr, Stress, übertriebenes Leistungsdenken und
Konkurrenz, Sinnstiftung nur über Konsum und nicht durch lernende Gesellschaften und
geistige Antriebe)
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Gegenthese 2 zu These 1: Die inneren Antriebe, starke Interessen und Sehnsüchte treiben
die wesentlichen Veränderungen voran.
= Modell / Theorie der durch Sinn motivierten Veränderung (Theorie aus der
Psychologie)
Gegenthese 3 zu These 1: Wenn Menschen Angst haben, bleiben sie sitzen und tun gar
nichts
These Welzer: Das was uns ständig (u.a. von den Medien und den Politikern) weisgemacht
wird, ist, dass das globale System nicht oder nur sehr langsam veränderbar ist, und höchstens
durch globale Prozesse, jedenfalls nicht durch lokales Handeln – dadurch entsteht
Ohnmacht und Demotivation – dadurch gibt es keine politisch handelnde Zivilgesellschaft
mehr.
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Gegenthese 4 zu These 1: Empathie und Mitgefühl sind wichtige und starke Motivatoren für
nachhaltiges Handeln, Veränderungsprozesse und für den verantwortungsvollen Umgang mit
der Umwelt
These Welzer: Durch die Medien werden die globalen Probleme verharmlost, sodass keine
emotionale Betroffenheit mehr entsteht - man nimmt diese Probleme nicht ernst.
(z.B. Bericht über Polareisschmelze neben banalen Meldungen über Promis)
Medienkritik: s. z.B. SLOTERDIJK (2000, 2003), METTLER-v. MEIBOM, B. (1993):
Der Verlust der Anteilnahme ist der größte Feind des menschlichen Bewusstseins.
Die wachsende Gleichgültigkeit bewirkt Wirklichkeitsverlust und Leere im Menschen
- es bewirkt, dass uns Betroffenheit, Lebendigkeit und Lebensfreude aus dem Bewusstsein
entgleiten, ohne dass wir uns dessen bewusst werden. (s. GRADL 1999 und 2001a)
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“Wir können uns nicht mehr mit einem Leben zufriedengeben, in dem die Argumente des
Herzens der Vernunft fremd sind. Unser Herz muss die Welt der Vernunft kennen und die
Vernunft muss sich von einem wissenden Herzen leiten lassen.“ (BETTELHEIM 1995, S.
8)
These 2: Die Gier ist im Menschen angelegt. Sie muss durch Grenzen eingedämmt werden
C.G. JUNG: Unser zerstörerisches Handeln läuft in vielerlei Hinsicht unbewusst ab, ist stark
vom Unbewussten gesteuert. → Bewusstwerdung ist Voraussetzung zur Beendigung von
Gewalt und Zerstörung, doch davor herrscht Angst. (JUNG 1961)
These 3: Die Entfaltung von Interessen, Bedürfnissen, Selbstverwirklichung und
wirtschaftlichen Aktivitäten des Menschen kann nur im Rahmen von Grenzen geschehen.
Erst im reflektiven Prozess entsteht die Einsicht für die Sinnhaftigkeit von Grenzen (These
aus der Psychologie)
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These 4: Durch Verzicht kann viel gewonnen werden
These Welzer: Die gegenwärtige Sinnorientierung in der westlichen Gesellschaft bezieht
sich auf Konsum. Dadurch können visionäre Frage nicht gestellt werden: z.B. welche
Gesellschaft wollen wir? An welcher Gesellschaft möchte ich teilhaben? Was möchte ich in
meinem Leben getan haben?
"Alle zeitsparende Mittel, zu denen Verkehrserleichterungen und andere Bequemlichkeiten
gehören sparen paradoxerweise keine Zeit, sondern dienen bloß dazu, die vorhandene Zeit
so vollzustopfen, daß man überhaupt keine Zeit mehr hat. Daraus entsteht zwangsläufig
atemlose Hast, Oberflächlichkeit und nervöse Ermüdung, ...Ein solcher Zustand führt zu
mancherlei, aber keinesfalls zu vermehrter Geistes und Herzensbildung." (C.G. JUNG
1941, Ges. Werke 18/2, Abs. 1343.)
- „...dass noch nie die menschliche Psyche so sehr von Zeitnot und Zeitstress geplagt
war, wie in der Zeit der zeitsparenden Maschinen...“ (METTLER-MEIBOM 1993, S. 38)
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These 5: Die Vernetzung ist eine der zentralen Voraussetzungen für das Erreichen von
Bewußtseinswandel und bottom up - Prozessen. Das zeigen die gegenwärtigen
Studierendenproteste
These Welzer: Die Vernetzung lokaler Initiativen ist bedeutsam. Durch sie entsteht der Druck
und eine notwendige außerparlamentarische Opposition. Gegenwärtig existiert die fatale
Teilung: Die Politik machen die Politiker. Die restliche Gesellschaft ist für das andere
zuständig, sie handelt daher nicht mehr politisch (s. z.B. keine politisch sichtbaren
Widerstände bei der Finanzhilfe für die Banken und die Autoindustrie)
These 6: Angst in der Bevölkerung ist eine wichtige Voraussetzung, um politisch etwas
durchzusetzen
These aus der „Tiefenökologie“ (vgl. z.B. ROSZAK 1994):
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ƒ Der Mensch ist dadurch nicht mehr in die Natur eingebunden, er ist von der Natur
entfremdet. Das damit vom Menschen Geschaffene erhebt sich gegen ihn (u.a. in Form der
ökologischen Bedrohung und technologischer Risiken)
2.) Inhalte der Umweltpsychologie und Umweltsoziologie (Beispiele)
Im Zusammenhang mit nachhaltigem/umweltbewussten Handeln sind folgende Bereiche
der Umweltpsychologie und -soziologie interessant:
• Wissen (über die Umwelt und seine Gefährdung sowie über Umwelthandeln)
• Wahrnehmung: wie ist der Zustand der Umwelt, welche Auswirkungen hat mein Tun, wird
das wahrgenommen ?)
• Fühlen, (Mitgefühl, Betroffenheit): Grad der emotionalen Wertschätzung der Natur bzw.
der Lebensgrundlagen
• Normen (persönliche, soziale)
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• Einstellung: wie ist die rationale Haltung ?
• erst in weiterer Folge: kommt es zur Einsicht als Voraussetzung einer Veränderung in der
Grundhaltung?
Die Einsicht als "übergeordnetes Wissen" ist die Basis für eine Änderung im Handeln: d.h. mit
der Einsicht 1 andere, größere Ziele ins Auge fassen zu wollen, als zunächst vielleicht nahe
lägen (GRADL 2002): z.B. ökologisch oder ethisch bewusst einzukaufen trotz der höheren
Preise
und schließlich:
• Handeln des Einzelnen: im Bezug zur Umwelt z.B. Einkaufverhalten, Engagement,
Produktentwicklung
• Gemeinschaftliche und kollektive Prozesse sowie Kommunikation bei Umweltprobleme
und Lösungssuche
1 "Der Inhalt (die Einsicht, der Wert) wird gefunden durch den Mut zu eigenständigem Tun, Erleben, Denken in Treue zum
eigenen Begehren und in Reibung mit diesem äusseren Rahmen und seinen Bedingungen." (GRADL 2002; S. 7)
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3.) Was führt zu umweltbewussten und nachhaltigen Handeln ?
(u.a. nach METTLER-MEIBOM 1993, HOPFENBECK und ROTH 1994, SEIFERT 1997,
MADERTHANER und SZYNKARIUK 2000)
"Gesagt ist nicht gehört,
gehört ist nicht verstanden,
verstanden ist nicht überzeugt,
überzeugt ist nicht gehandelt"
(BÖRG o.J. zit in. METTLER-MEIBOM 1993, S. 46)
Beispiel eines Modells aus der Umweltpsychologie
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Fietkau und Kessel (1981, zit. in Schahn 1993)
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Faktoren des Handelns
a)
individuelle Handlungsfaktoren: (- tiefen-)psychologische Betrachtungen: z.B.
- unbewusste Motive; (besonders erkennbar im Fasziniert sein,. z.B. Auto;
Fernreisen)
unbewusste Motive sind oft Hindernisse für das subjektiv „richtige“ Handeln: =
Ursachen, warum der/die Einzelne, das, was er/sie als richtig/wichtig erkannt hat, in
vielen Fällen nicht tut (kommt sehr häufig vor!!!, s. SEIFERT 1997)
- Gewohnheiten → psychologische Bedingungen der Verhaltensänderung
Theorie aus der Sozialpsychologie (Welzer): Shifting Baseline (Theorie empirisch
nachgewiesen in den 1970 er Jahren bei Fischern)
z.B. Gewöhnen an neue technologische Standards
z.B. Main-Stream des Gewöhnens an immer mehr materiellen Wohlstand
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- Bedeutung des individuellen Selbstvertrauens (bei Umwelthandeln ist häufig Mut
gefordert, gegen den Main Stream zu handeln; das setzt häufig bereits den
Mut/Stärke zur eigenen subjektiven Einschätzung / Werteinstellungen voraus);
- Bedeutung der individuellen Ideale oder/und Ernsthaftigkeit in der Reflexion
eigenen Handelns:
→ Gegen den kollektiven Mainstream des Ignorierens der Widersprüche zwischen
Handeln und Wissen
Theorie aus der Sozialpsychologie (Welzer): Kognitive Dissonanz: Widersprüche zwischen
Handeln und Wissen um das richtige Tun werden durch kognitive Argumente
Rechtfertigungen befriedet (z.B. Gesundheitsgefährdung durch Rauchen: „Mich wird es nicht
treffen, weil..“, z.B. Autofahren oder Flugreisen: „Das mache ich eh so selten.“, „ohne dem
geht es heutzutage nicht mehr“) 2
2
Kognitive Dissonanz (Leon Festinger 1950er Jahre) entsteht dadurch, dass mehrere Kognitionen (Gedanken, Wünsche oder Absichten) im einzelnen Menschen
vorhanden sind, die nicht miteinander vereinbar sind. Dies bewirkt einen unangenehmen Gefühlszustand
Da Dissonanz als unangenehm empfunden wird, versuchen Personen, die Kognitionen in Einklang zu bringen. Dies geschieht, indem entweder das Verhalten geändert
wird, sodass es zur Überzeugung passt, oder die Überzeugung geändert wird, sodass sie zum Verhalten passt (zum Beispiel "So schlimm ist es ja nun auch wieder nicht")
= (Rechtfertigungen).
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- Bedeutung der Anteilnahme/ Liebe zum Leben / Lebenszufriedenheit
(Wohlbefinden, Lebensqualität) Dies steht in engem Bezug zum Tun in Richtung
(ökologischer)
Nachhaltigkeit/Umweltschutz
(vgl.
MADERTHANER
und
SZYNKARIUK 2000, GRADL 1999, 2001b)
→ Suche nach Bedingungen für Zu-/Abnahme von Anteilnahme sowie nach
Faktoren für Wohlbefinden, Lebensqualität, Zufriedenheit
b)
kollektive Handlungsfaktoren: z.B.
- kollektive Werte und NORMEN (z.B. Orientierung am Geld oder an der Natur,
Stellenwert des Konsums, Was gilt als normal, als korrekt, als modern, als richtig ?)
beeinflussen mehr oder weniger stark (je nach Persönlichkeit) das Handeln des
Einzelnen !
- Verhaltensangebote (s. Modell Fietkau und Kessel 1981): Handlungsspielräume und
Handlungsangebote; z.B. gibt es Altpapierkontainer in meiner Nähe; sind Bioprodukte
ohne einen weiten Einkaufsweg erwerbar ?
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- Verhaltensanreize (s. Modell Fietkau und Kessel 1981): z.B. gibt es finanzielle
Vergünstigungen / Förderungen für ein bestimmtes Verhalten ? (z.B. Umstellung des
landw. Betriebes auf Biolandbau)
- Gesetze, Verordnungen (bei Nichtbefolgung mit strafrechtlichen Konsequenzen)
- Stellung des Umweltbewusstseins in Familie, Schule, Bekanntenkreis, Firma
- Rolle der Medien, die vielfach das Handeln des Einzelnen stark beeinflussen
- Chancen und Grenzen der Wirksamkeit von „ökologischer Werbung“
- Wirkung der Reizüberflutung auf den einzelnen Menschen (Gefahr der
unreflektierten Anpassung und damit verbundene Manipulationsgefahren)
- Gruppenprozesse: z.B. Gruppenzwang, Rolle/Stellung des Einzelnen in seiner
Individualität in den verschiedenen Gemeinschaften, Bedeutung von „opinion leader“
etc.)
- Bedeutung der Existenz von Möglichkeit zur Aushandlung (Aushandlungsforen /
Konfliktforen) und deren Stellenwert bei regionalen od. nationalen UmweltEntscheidungsprozessen
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→ zur Entwicklung partizipativer Lösungen (über einen „dialektischen Prozess“)
→ zur Entwicklung eines Lernprozesses / Bewusstwerdungsprozesses
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c)
strukturelle Bedingungen für Handeln in Richtung Nachhaltigkeit: z.B.
- Existieren Verhaltensanreize? (s. oben)
- Existieren Verhaltensangebote (s. oben) ?
- Gibt es Bewusstmachungseffekte? (über gezielten Einsatz von Medien, Warnhinweise etc.)
- finanzielle Situation des Einzelnen, der Gruppe
- Umweltpolitische Maßnahmen und ihre Akzeptanz
- Sind Bedingungen einer regionalen und nationalen Kooperation zwischen unterschiedlichen
Akteuren in Wirtschaft und Gesellschaft existent?
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Beispiele für weitere fördernde Maßnahmen, die Verhalten in Richtung Nachhaltigkeit
fördern:
¾ Erweiterung der Handlungsspielräume der KonsumentInnen: Verbesserung und Verbilligung des Angebots
nachhaltiger Produkte z.B. Heizen mit NAWAROS, Elektrofahrräder und Elektroautos, ökologisches Investment
¾ Stärkung, Publikmachen und Lernen von regionalen Nachhaltigkeitsinitiativen (z.B. Schönauer Stromrebellen im
Schwarzwald/D, Klimaneutrale Stadtteile bzw. Schule in Freiburg/D)
¾ Öffentliche Förderungen von nachhaltigen Produkten (z.B. Elektrofahrräder und Elektroautos,
¾ Visionen der Regionen in Richtung Nachhaltigkeit (z.B. nachhaltige Mobilität, Verbesserung und Verbilligung des
öffentlichen Verkehrs, Bioregionen)
¾ Belohnung von Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Institutionen, die in ihrem Umfeld nachhaltigen
Konsum und nachhaltige Mobilität fördern
¾ Regionale Initiativen (z.B. Local Agenda 21, Bioregionen), die individuelles Umweltengagement fördern (und damit
das Delegieren auf Institutionen verringern sowie Gestaltungsmöglichkeiten aufzeigen)
¾ Erweiterung von wirksamen Verhaltensweisen in verschiedenen Lebensbereichen über Kooperation WirtschaftGemeinden-Ministerien-Forschung-Medien: z.B. Entwicklung von regionalen Identitäten bei Lebensmitteln
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¾ Unterstützung der Zusammenschlüsse von „Gleichgesinnten“ zu Initiativen – politische Stärkung der
Zivilgesellschaft
¾ Verstärkte Öffentlichkeitsarbeit über zielorientierte Kampagnen
¾ Stärkerer Einbezug von opinion leader und Schlüsselpersonen / Prominente (regionale, nationale) zur
Unterstützung von Strategien der Nachhaltigkeit: a) tragfähige Beziehungen zu politisch verantwortliche Personen
aufbauen, b) Vorbildfunktion der Schlüsselpersonen/Prominente
¾ Erleichterter Zugang von Umweltthemen in den Medien
¾ Konzentrierte Untersuchungen wie Verhaltensbarrieren beim Einzelnen und in der Gruppe überwunden werden
können
¾ Zusammenstellung über konkrete Handlungsanweisungen über umweltschützendes Verhalten
¾ Verstärkte Einrichtung von Aushandlungs- und Gesprächsplattformen in den Regionen mit psychologischer
Intervention (Mediationsverfahren)
¾ Schulung in dialektischen Entscheidungen /Konflikten (z.B. im Zusammenhang mit Local-Agenda 21 -Initiativen,
dialogische Landschafts-, Verkehrs- und Stadtplanung, Beispiele z.B. in METTLER-MEIBOM 2002)
¾ Verlangsamung z.B. von Entscheidungen (hin zu dialektische Formen, die als Dialog ausgelegt sind), Reaktionen,
Eingriffen, Arbeitsprozessen , z.B.:
+ Verringerung des Arbeitsdruckes
+ Verringerung der oberflächlichen Auseinandersetzung und der gesellschaftlich überhitzten Entwicklung
+ Steigerung der bezogenen Kommunikation und Konzentration in Arbeit und Freizeit
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LITERATUR:
BETTELHEIM, B. (1995): Aufstand gegen die Masse – Die Chance des Individuums in der modernen Gesellschaft. Reihe
Frankfurt/Main.
„Geist und Psyche“, Fischer Verlag,
BOXBERGER, J. (1998) Ökologische Landwirtschaft - Notwendigkeit und Umsetzung am Beispiel des Annahofes. Festvortrag bei der Wiederinbetriebnahme des
Annahofes in Laab am Walde 3 , Universität für Bodenkultur Wien.
FIETKAU, H.J. und Kessel, H. (Hrsg.) (1981). Umweltlernen: Veränderungsmöglichkeiten des Umweltbewusstseins. Modelle – Erfahrungen. Königstein/Ts.: Hain. Zit. in
SCHAHN, J. (1993). Die Kluft zwischen Einstellung und Verhalten beim individuellen Umweltschutz. In: SCHAHN, J. & GIESINGER, T.(Hrsg.):
Psychologie für den Umweltschutz. Winheim: Beltz Psychologie-Verlags-Union, 29 – 49.
GRADL, V. (1999): Wachsam wachsen. Den eigenen Weg finden. Tyrolia-Verlag Innsbruck und Topos-plus Verlagsgemeinschaft, Regensburg.
GRADL, V. (2001a): Werte und Täuschungen. Über die Unterscheidung der Geister, Tyrolia-Verlag , Innsbruck, Wien.
GRADL, V. (2001b): "Von zweierlei Sehnsucht" - und das Signal des 11. September. Vortrag am 28. November 2001 in Innsbruck, Manuskript im Eigenverlag Veronica
Gradl, A-6123 Terfens.
GRADL, V. (2002): Wider das Bravsein - vom subversiven Gehorsam”. Referat des Impulstages des Frauenreferates (JUFF) vom 26.1.2002 in Innsbruck , nachzulesen
unter: http://www.tirol.gv.at/juff/frauen_themen.html.
GRUEN, A. (1998): Der Verrat am Selbst. dtv, München.
HOPFENBECK, W. und P. ROTH (1994): Öko-Kommunikation –Wege zu einer neuen Kommunikationskultur. Verlag moderne Industrie, D-86895 Landsberg/Lech.
JUNG, C.G. (1941): Rückkehr zum einfachen Leben. Gesammelte Werke Band XVIII/2, Sonderausg. Walter-Verlag 1995, Solothurn, Düsseldorf.
JUNG, C.G. et al. (1995): Der Mensch und seine Symbole, Walter-Verlag, Solothurn, Düsseldorf, 14. Auflage.
JUNG, C.G. (1961): Zugang zum Unbewußten, in: C.G. JUNG et al. (1995)
3 dieser Biobetrieb hat u.a. den ersten Stolba-Familienstall in Österreich.
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MADERTHANER, R. und S. SZYNKARIUK (2000): Subjektive Lebensqualität - Umweltbewußtsein - Landschaftserleben. Projektbereich E, Programm
Kulturlandschaftsforschung; BM für Bildung Wissenschaft und Kunst, Wien.
METTLER-v. MEIBOM, B. (1993): "Pflanze - Tier - Mensch. Eingebundensein und Verantwortung in der Mediengesellschaft". In EGNER, H. (Hrsg. des Tagungsbandes):
Tier - Pflanze - Mensch. Eingebundensein und Verantwortung. Tagung der Internationalen Gesellschaft für Tiefenpsychologie 1992. Walter-Verlag,
Solothurn, Düsseldorf, S. 26-53.
METTLER-v. MEIBOM, B. (2002): "Wider die Resignation in Politik und Wirtschaft oder: Die Kraft des Dialoges". In EGNER, H. (Hrsg. des Tagungsbandes): Das
Schöpferische. Von der Überwindung der Resignation. Tagung der Internationalen Gesellschaft für Tiefenpsychologie 2001. Patmos Verlag, WalterVerlag, Düsseldorf und Zürich, S. 171-197.
SEIFERT, T. (1997): Verwirrt von 10.000 Dingen (überarbeiteter Vortrag: „Krisen der Erde, Krisen der Seele, Chancen für ein neues Jahrtausend“). Zeitschrift f.
Transpersonale Psychologie und Psychotherapie 1/97, S. 19-31.
SLOTERDIJK, P. (2000): Interview in der Radiosendung "im Gespräch" in Ö1 am 06. 07. 2000 (geführt von P. Huemer), ORF Wien.
SLOTERDIJK, P. (2007): Interview mit P Sloterdijk in: Medienmenschen: Wie man Wirklichkeit inszeniert. Gespräche mit Joschka Fischer, Verona Pooth, Peter Sloterdijk,
Hans-Olaf Henkel, Roger Willemsen u.v.a. Herausgegeben von Jens Bergmann und Bernhard Pörksen. Solibro Verlag;
ROSZAK, T. (1994): Ökopsychologie – der entwurzelte Mensch und der Ruf der Erde, Kreuz-Verlag, Stuttgart.
WELZER, H. (2010): Das Ende der Welt wie wir sie kannten - Die große Transformation - Vom Wissen zum Handeln – oder umgekehrt? Vortrag beim Forum
Umweltbildung, 18 Jänner 2010 im Forum Mozartplatz, Wien (unveröff).
WELZER, H. und C. LEGGEWIE (2009): Das Ende der Welt wie wir sie kannten. Fischer-Verlag.
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