Med-Info EN 60601-2-5 Ultraschall- Physiotherapiegeräte

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Med-Info
Internationale Fach-Informationen
für die Medizinproduktebranche
Hintergrund
Alle elektromedizinischen Geräte und Systeme müssen
der Medizingeräterichtlinie MDD 93/42/EWG [1] genügen.
Um dies sicherzu­stellen, können die Normen der Reihe
EN 60601-x-xx heran­gezogen werden.
Aufgrund der besonderen Eigenschaften thera­peutischer
Ultraschallgeräte müssen über die Anforderungen der
EN 60601-1 hinaus zusätz­liche Sicherheitsaspekte beachtet werden. Die sich daraus ergebenden speziellen Anforderung­en sind in der Norm EN 60601-2-5 festgelegt.
Diese Med-Info gibt einen Überblick über die
Anforderungen nach EN 60601-2-5 für therapeu­tische
Ultraschallgeräte.
Warum gelten zusätzliche Anforderungen
für therapeutische Ultraschallgeräte?
Ultraschalltherapie ist ein weitverbreitetes Therapieverfahren in der Medizin zur Behandlung vielfältiger
Beschwerden. Damit die Ultraschall­physiotherapie
sicher angewendet werden kann, müssen festgelegte
Grenzen für die Ultraschall­intensität eingehalten werden.
Darüber hinaus ist eine Prüfung der Genauigkeit von
Leistungs- und Intensitätsregelung am Gerät festgelegt,
um die sichere Planung der therapeutischen Maß­nahme
zu gewährleisten und eine Gefährdung des Patienten
auszuschließen.
TÜV SÜD Product Service GmbH
EN 60601-2-5 UltraschallPhysiotherapiegeräte
Welche zusätzlichen Forderungen ergeben
sich aus der EN 60601-2-5?
Die generellen Anforderungen enthalten die Kriterien
zur „Essential Performance“: Die speziellen sicherheitsrelevanten Aspekte bei Ultraschall­physiotherapiesystemen beziehen sich auf die sichere Benutzung des
Gerätes für Patient und Anwender. Dazu sind Höchstwerte
für Ultra­schall­intensität und Oberflächentemperatur
am Schall­wandler festgelegt. Ist die Ultraschall­leistung
des Geräts regelbar, so unterliegt diese Leistungs-/
Intensitätsregelung bestimmten An­forderungen zur
Genauigkeit. Die Ein­haltung dieser Anforderungen lässt
sich nur durch Messung der Schallfeldcharakteristik
und der Ausgangsleistung überprüfen. Des Weiteren
gelten besondere Bedingungen zur Prüfung der elektromagnetischen Verträglichkeit.
Die Gebrauchsanweisung/technische Dokumentation
muss entsprechende Hinweise und Daten zur abgegebenen Ultraschallleistung und Ultraschallfeldcharakteristik enthalten.
Wie werden akustische Ausgangsgrößen
und Parameter gemessen bzw. berechnet?
Welche Messungen kann
TÜV SÜD durchführen?
Grundlage der Messung und Berechnung der akustischen Ausgangsgrößen wie Ultraschall­leistung und
Intensität sowie der Berechnung abgeleiteter Parameter zur Schallfeldcha­rak­ter­istik sind zwei verschiedene
Messverfahren. Zum einen wird mit Hilfe von Hydrophonmessungen im Wasserbad die Schalldruckverteilung
unter Freifeldbedingungen festgestellt. Neben der Mes­
sung der Maximalwerte von Schalldruck und Intensität im
Feld werden dadurch außerdem Informationen über die
geometrische Feldver­teilung gewonnen (Messverfahren
gemäß IEC 61689). Zum anderen erfolgt die Messung der
Ultraschallleistung mittels einer Schallfeld­kraft­waage
entspre­chend IEC 61161. Damit lassen sich sowohl die
Einhaltung der maximalen Inten­sität als auch die Genauigkeit der Aus­gangs­rege­lung für die akustische Leistung/
Intensität überprüfen.
Neben den Tests zur elektrischen Sicherheit kann
TÜV SÜD auch die in IEC 60601-2-5 festgelegte Messung
der akustischen Ausgangsgrößen und die Berechnung
der ab­ge­leiteten Parameter anbieten. Zu diesem Zweck
verfügt TÜV SÜD über ein akus­tisches Prüflabor mit
Testplätzen zur Ultraschall­leistungs- und -feldmessung.
Die wesentliche Neuerungen gegenüber der
EN 60601-2-5:2000 sind:
ƒƒ Definition der wesentlichen Leistungsmerkmale
ƒƒ Messungen zur Feststellung der akustischen
Ausgangsgrößen müssen nach der aktualisierten
Version der Norm IEC 61689 von 2007 durchgeführt
werden
ƒƒ Neue Anforderung bzgl. der Spannungsfestigkeitsprüfung des Schallkopfes
ƒƒ Neue Anforderung bzgl. der Temperaturmessung
des Schallkopfes
Weitere Leistungen des
TÜV SÜD Ultraschalllabors:
ƒƒ Individuelle Tests zur Schallfeld- und Ultraschallleistungsmessung bis zu 40 MHz.
ƒƒ Messungen an diagnostischen Ultraschallsystemen:
- Akustische Messungen gemäß FDA-Anforderungen (Track 1 und Track 3)
- Messung der Doppler-Empfindlichkeit und -Genauigkeit gemäß FDA-Anforderungen
- Akustische Messungen gemäß IEC 61157
ƒƒ Messungen an Ultraschallchirurgiesystemen
Ihr Ansprechpartner von TÜV SÜD Product Service
informiert Sie gerne zu weiteren Details.
Mathias Kuhn
Telefon: +49 89 5008 4603
E-Mail: [email protected]
TÜV SÜD Product Service GmbH, Medical and Health Services, Ridlerstr. 65, 80339 München
www.tuev-sued.de/medinfo
2015 © TÜV SÜD Product Service GmbH I PS-MKG/MHS/medinfo/16.0/de/DE
Was sind die Neuerungen in der
IEC 60601-2-5:2009?
Dauer und Aufwand einer entsprechenden
Prüfung hängen von der Anzahl der Schall­
kopftypen und der möglichen Geräteeinste­l­lungen für jeden Schallkopftyp ab.
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