Hilfe bei Krankheiten: Herzinfarkt

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Hilfe bei Krankheiten: Herzinfarkt
Geschrieben von: Dr. Kubens
Samstag, den 15. Dezember 2007 um 01:14 Uhr - Aktualisiert Donnerstag, den 06. November 2008 um 17:59 Uhr
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Unter einem Herzinfarkt versteht man den Verschluss einer der Arterien, die für die Versorgung
des Herzmuskels zuständig sind. Der Herzmuskel (Myocard) ist in diesem Bereich von der
Blutversorgung abgeschnitten, er erhält keinen lebenswichtigen Sauerstoff mehr (ist im Blut
gelöst) und stirbt ab. Der Herzinfarkt ist eingetreten. Das abgestorbene Herzmuskelgewebe
wird abgebaut und wie bei einer Wunde im Rahmen des Heilungsprozesses durch
funktionsloses Bindegewebe ersetzt.
Wie macht sich ein Herzinfarkt bemerkbar?
Die Unterbrechung der Blutversorgung der betroffenen Region des Herzmuskels alarmiert die
umliegenden Nervenzellen, die massive Schmerzreize aussenden (Ischämieschmerz). Der
drohende Herzinfarkt kündigt sich also typischerweise durch Schmerzen in der Brust an, was
man auch als Angina pectoris bezeichnet. Diese Angina pectoris kann auch untypischerweise
als Schmerzen im linken Arm, dem Unterkiefer oder dem Oberbauch auftreten. Ein Herzinfarkt
muss in diesem Augenblick noch nicht eingetreten sein. Es zählt aber der Verdacht auf einen
Herzinfarkt um schnelle Hilfe zu holen (Tel. 112). Auch in abgeschwächter Form können diese
Angina pectoris Beschwerden schon sehr früh auf eine Herzkranzgefäßerkrankung hindeuten,
die in ihrer weiteren Entwicklung in einen Herzinfarkt münden kann. Treten also die
beschriebenen Schmerzen bei körperlicher Belastung, bei Aufregung oder gar auch in Ruhe
auf, sind sie unbedingt ernst zu nehmen und ärztlicherseits auf ihre Bedeutsamkeit hin
abzuklären.
Was ist eine koronare Herzerkrankung?
Man nennt diese Erkrankung der Herzkranzgefäße, die in einen Herzinfarkt münden kann,
Koronare Herzerkrankung (KHK). Grundsätzlich umspannen Arterien das Herz und ziehen in
ihren Ausläufern tief in jede Region des Herzmuskels hinein. Sie werden dabei mit jeder
Aufzweigung immer zarter. Kommt nicht mehr genug Blut hindurch, tritt zunächst ein
zunehmender Schmerz auf, ist der Verschluss vollständig, kommt es zum beschriebenen
Herzinfarkt. Die Dicke der vom Verschluss betroffenen Arterie bestimmt dann die Größe eines
eintretenden Herzinfarktes mit nachfolgender Beeinträchtigung der Pumpleistung des Herzens.
Wie entsteht eine Koronare Herzerkrankung (KHK)?
Die allmähliche, sich über Jahrzehnte entwickelnde Verengung der Herzkranzgefäße bis hin
zu einer vollständigen Verlegung, beruht auf einer einsetzenden Verkalkung der Arterien
(Arteriosklerose).
Sie betrifft alle Organe des Körpers (Systemerkrankung) und wird in ihrer Manifestation am
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Herzen, wie dargelegt, KHK genannt.
Ursachen der Arteriosklerose
Entscheidend ist der Grad einer erblichen Belastung, der diese Form des Alterns
der Arterien unterschiedlich schnell vorantreibt. Wir alle entwickeln also im Verlauf unseres
Lebens eine zunehmende Verkalkung unserer Arterien.
Der Prozess kann wesentlich beschleunigt werden, wenn andere so genannte Risikofaktoren
hinzukommen. Für die Entstehung einer Koronaren Herzerkrankung sind diese Risikofaktoren
allgemein anerkannt. Sie lauten Diabetes mellitus, arterielle Hypertonie (Bluthochdruck),
Nikotinkonsum, Fettstoffwechselstörung (Hyperlipidämie), Übergewicht (Adipositas) und
Bewegungsarmut. Man nennt die Häufung dieser Erkrankungen auch metabolisches Syndrom
oder Wohlstandskrankheit. Auf die Bedeutsamkeit dieses Krankheitskomplexes wird in einem
gesonderten Artikel ausführlicher eingegangen werden.
Therapeutische Möglichkeiten bei KHK oder Herzinfarkt
Behandlung bei KHK oder Herzinfarkt im Akutstadium
Der Herzinfarkt steht also am Ende einer krankhaften Entwicklung. Ist ein Herzinfarkt bereits
eingetreten, gibt es verschiedene Gesichtspunkte der Therapie:
- Entlastung des akut verletzten Herzmuskels durch Bettruhe und Medikamente unter
intensivmedizinischen Bedingungen. Es gilt, Komplikationen wie Pumpversagen des
Herzmuskels oder lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen zu vermeiden.
- Durch eine Herzkatheteruntersuchung soll in der Akutphase versucht werden, die jeweils
verschlossene Arterie aufzufinden, den entstandenen Schaden zu erfassen und, wenn möglich,
verschlossene Arterien wieder zu eröffnen. Gängige, wenn auch nicht immer erfolgreiche
Verfahren sind: Aufweitungen der Verengungen oder akuten Verschlüsse der Herzkranzgefäße
(Stenosen) mit einem sich an der Katheterspitze befindlichen Ballon (Ballondilatation).
Womöglich kann nach erfolgreicher Aufweitung ein Metallröhrchen (Stent) eingesetzt werden
um einen erneuten Verschluss zu verhindern.
- Eine weitere Möglichkeit ist in dieser sog. Akutphase eine medikamentöse Auflösung des
die Arterie verstopfenden Blutgerinnsels. Man nennt dieses Verfahren Lysetherapie.
Ein bereits eingetretener Herzinfarkt kann im Idealfall so nahezu ungeschehen gemacht
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werden, wenn es gelingt den Arterienverschluss zu öffnen, bevor das betroffene Areal des
Herzmuskels unwiederbringlich abgestorben ist.
Meist sind noch andere Arterien des Herzens verengt, so dass auch hier ein Herzinfarkt
drohen könnte. Zur Vorbeugung ist in den Fällen, wo eine kathetergestützte Therapie nicht
möglich ist, ein operatives Vorgehen erforderlich.
Eine Bypass-OP stellt dann oftmals die entscheidende Maßnahme dar. Dies erfolgt, wenn der
Herzinfarkt schon etwas zurück liegt, die Akutphase also überwunden ist.
Herzinfarkt: Bypass-Operation
Dabei wird dem betroffenen Patienten ein Stück Vene aus dem Unterschenkel entnommen
und damit eine Stenose der betroffenen Koronararterie überbrückt. Meist muss dieser Eingriff
noch in einer aufwendigen Operation am offenen Brustkorb vorgenommen werden.
Die Entwicklung geht jedoch auch hier, ähnlich wie bei der Entfernung einer Gallenblase
schon Routine, zu so genannten minimal invasiven Verfahren hin. Dabei erfolgt die
Bypassanlage (Überbrückung der Verengung der Koronararterie) durch ein relativ kleines Loch
im Brustkorb. Die Herzarbeit muss nicht mehr wie bisher von einer Maschine übernommen
werden, sondern kann ungehindert weiter gehen. Bisher ist dieses Verfahren jedoch noch nicht
überwiegend möglich.
Herzinfarkt: Anschluss-Heilbehandlung (AHB)
An die Akutbehandlung eines Herzinfarktes schließt sich die Anschluss-Heilbehandlung (AHB)
an, die in verschiedenen Phasen verläuft und in spezialisierten Reha - Kliniken durchgeführt
wird. Ziel dieser AHB-Maßnahmen ist die Überwindung der akuten Erkrankung (Schwäche nach
großer Operation oder Bettlägerigkeit, Schwächung der Herzleistung) und in einem weiteren
Schritt die sog. Sekundärprophylaxe. Gemeint ist damit eine Milderung der oben erwähnten
Risikofaktoren, die die Entwicklung einer Arteriosklerose und damit ja ein mögliches
Fortschreiten einer KHK begünstigen.
Herzinfarkt: Stationäre Rehabilitation
Auch nach Überwindung der Akutphase ist die Grundkrankheit KHK nicht für immer
verschwunden. Vielmehr bestimmt das ganz persönliche Risikoprofil, was ja die Entstehung
einer Arteriosklerose bedingt hat, auch weiterhin die Wahrscheinlichkeit, mit der sich an einer
anderen Stelle der Herzkranzgefäße eine Verengung bilden kann, bzw. ein erneuter Herzinfarkt
den betroffenen Menschen bedroht. Dieser Gesichtspunkt ist von so großer Bedeutung und in
seiner optimalen Umsetzung so aufwendig, dass sich viele Reha - Kliniken gerade darauf
spezialisiert haben. Die Wicker-Klinik verfügt auf diesem Gebiet über große Kompetenz und
eine langjährige Erfahrung.
Eine stationäre Rehamaßnahme kann mit Hilfe Ihres Hausarztes bei den Krankenkassen oder
den zuständigen Rentenversicherungsträgern beantragt werden. Meist sind die Aufenthalte für
drei Wochen konzipiert, mit der Möglichkeit einer einwöchigen Verlängerung. Sie können aber
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auch unabhängig von einer Verordnung einer stationären Heilmaßnahme zu uns kommen.
Nicht wenige Menschen haben die Bedeutung dieser Institution erkannt und in unserem Hause
wertvolle Hilfe gefunden. In diesen Fällen halten wir für Sie ein auf Ihre individuellen
Bedürfnisse zugeschnittenes Programm bereit.
Es wird in dieser Zeit darum gehen, Ihr persönliches Risikoprofil zu erarbeiten und nach
Wegen zu suchen, wie es langfristig gemildert werden kann. Dabei zeigt sich meist bald, dass
einzelne Krankheiten wie Bluthochdruck, Übergewicht, Rauchen oder Diabetes mellitus sehr
viel miteinander zu tun haben. Natürlich setzen auch wir moderne hochwirksame Medikamente
ein. Es hat sich aber gezeigt, dass eine nachhaltige Behandlung dieser Erkrankungen nicht
ohne eine umfassende Berücksichtigung der ganz persönlichen Situation auskommt. Ursache
der geschilderten Erkrankungen ist oftmals die individuelle Lebens- und Verhaltensweise
(Veränderung der Lebensweise -s. auch Ornish-Studie). Übergewicht ist eine Frage des zuviel,
oder auch der falschen Zusammensetzung der Nahrung. Unser Essverhalten und unsere
Motive, wann und warum! wir essen sind oftmals entscheidend.
Stress, Zeitmangel, Sorgen und Bewegungsarmut verhindern einen sorgsamen Umgang mit
unserer Gesundheit. Oft schaffen wir es mal gerade noch, die verordneten Medikamente
einzunehmen.
Herzinfarkt: Wie kann Rehabilitation Ihnen helfen?
- Sie werden Ihre gewohnte Umgebung für eine begrenzte Zeit verlassen, um mit Ihnen
bisher unbekannten Menschen unter einem Dach zu leben. Sie treffen auf Mitpatienten, die
oftmals ähnliche, jedoch auch oft andere „Beschwerden" haben. Sie kommen miteinander
ins Gespräch, tauschen sich aus und werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede bezüglich
Ihrer Lebenssituation erfahren. Sie teilen Therapieerfahrungen und Freizeiterlebnisse
miteinander, Sie wachsen zu einer Gemeinschaft auf Zeit zusammen.
- Es begegnet Ihnen ein therapeutisches Team, bestehend aus Vertretern unterschiedlicher
Fachabteilungen, jeder mit einem hohen Ausbildungsstand und hoch motiviert. Sie werden
einen gewissen Geist des Hauses bemerken, der geprägt ist durch ein gemeinsames Ziel, Ihre
Fortschritte und Ihre Zufriedenheit mit dem Erreichten. Wir bieten Ihnen einerseits einen guten
Hotelservice, sind aber auch Klinik, in der wir Sie fördern und auch fordern. Die mit Ihnen
vereinbarten Reha -Ziele sind auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten. Diese müssen realistisch
sein, denn wir wollen mit Ihnen zusammen Erfolg haben.
- Es wird deutlich werden, wo der veränderbare Anteil Ihrer Erkrankung liegt, und wo Sie
lernen werden, diese zu ertragen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass Sie Hoffnung haben dürfen,
dass viel mehr möglich ist als Sie vielleicht gedacht haben. Anleitung zur Selbsthilfe, zum
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bewussten und kompetenten Umgang mit Ihren Leiden soll Ihnen zu mehr Gesundheit
verhelfen. Die gesunden, vitalen Kräfte in Ihnen werden wir mit Ihnen zusammen beleben. Sie
werden spüren, wie dies Müdigkeit und Lebensüberdruss vertreibt, chronische Schmerzen
mildern kann und Ihnen die Kraft gibt neue Wege zu gehen.
Wie schaffen Sie das?
Informationen und eine praktische Anleitung helfen Ihnen, Ihre bisherige Lebensweise kritisch
zu überprüfen.
Sie schaffen es, dass Gewicht zu reduzieren, sich angemessen zu bewegen, trotz
vorhandener Wirbelsäulenbeschwerden, den Diabetes zu mildern, das Rauchen einzustellen
und den Blutdruck anhaltend zu senken. Wenn Sie schon glaubten, unter dem Stress Ihres
Alltags zusammenbrechen zu müssen, so werden Sie hier wieder zu Ihrer inneren Kraft und
Entspannung zurückfinden. Dafür werden Sie jedoch auch an sich arbeiten müssen.
Vertraute, teilweise auch ungeliebte Gewohnheiten gehören auf den Prüfstand, Sie kommen
zu neuen Einsichten, es reift der Entschluss zu Veränderungen und Sie setzen ihn in die Tat
um.
Rehabilitation betrifft den ganzen Menschen. Physikalische Maßnahmen werden ergänzt
durch Krankengymnastik, Sport, Ernährungsberatung, gesundheitsbildende Maßnahmen und
der Vermittlung eines aktiven Entspannungsverfahrens. Ferner stehen Spezialangebote zur
Verfügung, die spezielle Zielgruppen ansprechen. Stressbewältigung, Schmerztherapie,
psychologische Betreuung oder auch eine Sozialberatung können sinnvoll sein.
Ihre Einsicht in die Notwendigkeit von Verhaltensänderungen werden wir aufgreifen, Sie
werden den Entschluss fassen etwas zu verändern, mit unserer Unterstützung werden Sie
erfolgreich sein.
Oder Sie stellen fest, dass alles gut so ist, wie es ist. Dann freuen wir uns mit Ihnen über einen
für Sie erholsamen und entspannenden Aufenthalt. Mit frischen Kräften kehren Sie in Ihr
heimisches Umfeld zurück. Auch so erfüllt sich an Ihnen der Leitgedanke der Rehabilitation,
Leiden zu mildern und Gesundheit zu fördern.
Gern helfen wir Ihnen in einem persönlichen Gespräch weiter, gezielte Informationen finden
Sie hier . Weitere Fragen? Anregungen? Kritik? Schreiben Sie uns eine Email an
[email protected]
Mit den besten Wünschen für Ihre Gesundheit!
Ihr Dr. Kubens
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