12-1-3-4 Magnetische Flussdichte innerhalb einer Spule Wie groß ist die magnetische Flussdichte innerhalb einer Spule? 125/Kapitel 4.2.5 Experimente zeigen, dass die magnetische Flussdichte in der Mitte einer langen Spule homogen ist und nicht vom Durchmesser der Spule abhängt. In der Nähe der Spulenenden wird die magnetische Flussdichte kleiner und inhomogener. Wir wollen in der Mitte einer Spule die Abhängigkeit zwischen magnetischer Flussdichte und Spulenstrom I bzw. n Windungsdichte l (=Windungszahl/Spulenlänge) der Spule untersuchen. Wir verwenden dazu die Daten von Messreihen mit der rechts abgebildeten Spule, deren Länge veränderlich ist (Quelle: Firma Leybold). a) Zusammenhang zwischen Flussdichte B und Spulenstrom I Spulenlänge l = 15 cm; Windungszahl N = 30 I in A 0,0 2,0 4,0 6,0 8,0 10,0 12,0 14,0 16,0 18,0 20,0 B in mT 0,00 0,52 1,02 1,52 1,96 2,48 2,94 3,46 3,96 4,49 4,98 b) Zusammenhang zwischen Flussdichte B und Windungsdichte n = N/l Windungszahl N = 30; Spulenstrom I = 20,0 A N/l in cm-1 3,75 3,00 2,00 1,50 1,20 1,00 0,86 0,75 B in mT 6,70 6,09 4,98 3,97 3,11 2,62 2,32 2,05 Aus beiden Versuchsreihen ergeben sich die Proportionalitäten B I (bei n n konstanter Windungsdichte ) und B (bei konstantem Spulenstrom I ). Es l l nI gilt somit B kons tan t . Der Proportionalitätsfaktor ist ebenfalls aus den l Versuchsreihen ermittelbar. Die magnetische Flussdichte im Inneren einer langen (Spulenlänge l ) stromdurchflossenen Spule beträgt B 0 nI Vs mit 0 4 10 7 l Am 0 heißt magnetische Feldkonstante. 1. Zur Versuchsreihe a) Werte den Teilversuch graphisch aus und interpretiere das Ergebnis. 2. Zur Versuchsreihe b) a. Werte den Teilversuch graphisch aus und interpretiere das Ergebnis. Beachte, dass die Windungszahl der Spule während der Versuchsreihe konstant bleibt. Die Windungsdichte wird durch Zusammenschieben der Spule erreicht. b. Bestimme 0 aus einem geeigneten Messergebnis. 3. Wie lässt sich erklären, dass das Magnetfeld am Rand der Spule kleiner und inhomogener wird? 4. Warum hängt das Magnetfeld im Inneren einer Spule nicht vom Durchmesser der Spulenwindungen, also der „Dicke” der Spule, ab? 1. Es zeigt sich: B I (bei konstanter Windungsdichte n ) l 2. a. n (bei l konstantem Spulenstrom I ). Um die Windungsdichte der Spule dieses Versuches zu erhöhen, muss die Spule zusammengeschoben werden. Die Spule wird also immer kürzer, wodurch sich die B-Sonde immer näher am Rand der Spule befindet. b. Wir verwenden aus der Versuchsreihe b) mit dem Spulenstrom I 20 A die Messwerte n nI 1cm 1 und B 2,62mT . Aus der Formel B 0 ergibt sich l l B 0,00262T Tm Vs 0 1,3 10 6 1,3 10 6 . Zum Vergleich lautet der n 1 A Am I 20 A l 0,01m Vs Vs 1,26 10 6 Literaturwert 0 4 10 7 . Am Am Im Bereich geringer Windungsdichte zeigt sich deutlich eine Proportionalität B 3. Tief im Inneren einer langen Spule (in der Abbildung dargestellt durch den Peil ) tragen die Windungen auf der linken und rechten Seite zu einem homogenen Magnetfeld bei. Die Windungen in größerer Entfernung leisten keinen größeren Beitrag. Am Rand einer Spule sind dagegen nur noch Windungen auf einer Seite vorhanden. 4. Betrachten wir z.B. das Magnetfeld im Mittelpunkt einer kreisrunden Windung einer Spule und lassen die Spule gedanklich „dicker” werden, ohne die Windungsdichte zu verändern. Wenn sich der Durchmesser d einer Windung verdoppelt, so hat die Windung auch einen doppelt so langen stromdurchflossenen Leiter, weil der Umfang U der Windung sich gemäß der Formel U d ebenfalls verdoppelt. Gleichzeitig verdoppelt sich aber auch die Entfernung dieses Leiters vom Mittelpunkt der Windung, weil sich der Radius der Windung ebenfalls verdoppelt. Beide Effekte heben sich gegenseitig auf, so dass die magnetische Flussdichte im Mittelpunkt der Windung unverändert bleibt.