Initiativen zur Verbesserung der Kälbergesundheit

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46. Generalversammlung
Wangen an der Aare
13. Januar 2016
Neue Initiativen
zur Verbesserung der Kälbergesundheit
Martin Kaske
Rindergesundheitsdienst
Lindau / Schweiz
Departement für Nutztiere
Vetsuisse-Fakultät Zürich
Die aktuelle Situation …
• 700.000 Kühe in der Schweiz
• ca. 260.000 Milchmastkälber / Jahr
• geringer Rückgang der Kalbfleischproduktion
2013: 24’200 t
2014: 23’635 t
• Kalbfleisch als Premium-Produkt
• erheblicher AM-Einsatz in der Kälbermast
ca. 20 Tage orale AB-Behandlung/Kalb
zusätzlich bei ca. 30 % der Tiere Injektionsbehandlungen
• etwa 25 % des AB-Einsatzes bei Nutztieren erfolgt beim Kalb
Ursachen für hohen Antibiotika-Einsatz
geringer
Kalb
Wert
ungünstige
Bedingungen auf
Geburtsbetrieb
A-Tränker sind billig …
A-Tränker sind billig …
- 10 %
( Erdin 2014 )
A-Tränker sind billig …
- 50 %
( Erdin 2014 )
A-Tränker sind billig …
Einkaufspreise Holstein
Bullenkälber [ € ]
( Kunz 2014 )
Ursachen für hohen Antibiotika-Einsatz
geringer
Kalb
Wert
ungünstige
Bedingungen auf
Geburtsbetrieb
Fütterung
Haltung
Hygiene
schlechte
Konstitution
„immunologische
Lücke“
Transportbelastung
Crowding
Durst
Hunger
hohe
„akzeptable“
Verluste
Verluste
viele
Erkrankungen
hohe Belegungsdichte
hoher Infektionsdruck
neues Fütterungssystem
neue Futtermittel
suboptimale
Bedingungen auf
Mastbetrieb
Wirtschaftlichkeit der Kälberaufzucht –
die Tiergesundheit als zentraler Faktor
2003/04
+ 25% - 25%
Differenz
Kaufpreis [ €/Kalb ]
119
114
-5
MAT [ kg/Kalb ]
25
35
+ 10
MAT [ €/Kalb ]
31
42
+ 11
Futter, Einstreu, Sonstiges [ €/Kalb ]
44
46
+2
Tierarzt/Medikamente [ €/Kalb ]
13
26
+ 13
Tierverluste [ €/Kalb ]
15
34
+ 19
Summe Aufzuchtkosten
[ € bis 125 kg LM ]
103
147
+ 44
K. Neve, Spezialberatung der Rindermäster Schleswig-Holstein e. V.
Neue Initiativen zur Verbesserung
der Kälbergesundheit
1. Arbeitskreis „Kälbergesundheit“
Corinne Bähler
Jean Luc Charbon
Stefan Hutter
Felix Goldinger
Jürg Häller
Martin Kaske
Arbeitskreis „Kälbergesundheit“
Prüfung unterschiedlicher Konzepte zur Einstallungsmedikation
Protokolle zur
Einstallungsbehandlung von Tränkern
+
Impfung…
AB oral
+
Impfung•
AB inj.
+
AB oral
Antikokz.
+
+
+
+
Antikokz
+
+
Antikokz
Fe / Seist nun
und was
am besten ?
Fe / Se
Tiergesundheit
• Tierwohl
• Tageszunahmen
Impfung
Fe / Se
• ökonomisch
(RoI)
+
AB inj
.
.
+
AB inj
.
.
+
AB inj
.
.
+
.
Landwirt
Tierarzt
AB inj.
+
Impfung
+
Fe / Se
+
Antikokz
AB inj
.
Arbeitskreis „Kälbergesundheit“
Prüfung unterschiedlicher Konzepte zur Einstallungsmedikation auf
Betrieben in der gesamten Schweiz
mehrere Hundert Durchgänge
Arbeitskreis „Kälbergesundheit“
Prüfung unterschiedlicher Konzepte zur Einstallungsmedikation auf
Betrieben in der gesamten Schweiz
mehrere Hundert Durchgänge
•
Eingabe der Ergebnisse in Datenbank
Erkrankungsrate
Tierverluste
Einstallungspreis
Schlachterlös und Taxierung
•
Aufwendungen für
Prävention (Impfen, Fe, Se u. a.)
Metaphylaxe (z. B. Antikokzidia)
Therapie (Einzeltierbehandlung)
•
zentrale Auswertung
Neue Initiativen zur Verbesserung
der Kälbergesundheit
2. Colorispotop
Reduzierung des Antibiotika-Einsatzes
gute
Kolostrumversorgung
verbesserte
Aufzucht
im Geburtsbetrieb
kurzer,
schonender
Transport
schonende
Geburt
systematische
Dokumentation
hohe
Abwehrbereitschaft
optimierte
Behandlungsschemata
günstige
Bedingungen
im Mastbetrieb
Reduzierung des Antibiotika-Einsatzes
gute
Kolostrumversorgung
verbesserte
Aufzucht
im Geburtsbetrieb
kurzer,
schonender
Transport
schonende
Geburt
systematische
Dokumentation
hohe
Abwehrbereitschaft
Kolostrum
Kolostrum
Vitamine
Vitamine
Spurenelemente
Spurenelemente
Konstitution
Konstitution
Impfen
Impfen
optimierte
Behandlungsschemata
günstige
Bedingungen
im Mastbetrieb
Konzeptionelle Überlegungen : aktuelle Situation
Geburtsbetrieb
Händler
Tierarzt A
Mastbetrieb
Tierarzt B
Vermarkter
Konzeptionelle Überlegungen : Zukunft
Geburtsbetrieb
T
I
E
R
A
R
Z
T
Gemeinsame Interessenlage
schaffen:
Händler
Mastbetrieb
Vermarkter
•
•
•
•
hochwertiger Schlachtkörper
hohe Nährstoffeffizienz
sehr gute Tiergesundheit
geringer AM-Einsatz
Pilotprojekt „Colorispotop “
Ziele
45 Milchviehbetriebe
T
I
E
R
A
R
Z
T
•
•
mittelgross (20-40 Milchkühe)
regional konzentriert
2 Händler
•
kooperativ
• Optimierung der Konstitution und
Tiergesundheit im Geburtsbetrieb
Kolostrumversorgung
Fütterungsintensität
Vitamin- und Spurenelementversorgung
Haltungssystem
Vakzination
Fütterungstechnik
definierte Behandlungsschemata
• Minimierung der Belastung durch Transport
3 Mastbetriebe
•
gute Haltungsbedingungen
1 Vermarkter
•
ein Schlachthof
Einweisung der Händler
kurze Transportdauer
• Aufstallung im Mastbetrieb
kleine Tiergruppen
definierter Tränkeplan
definierte Behandlungsschemata
• exakte Dokumentation
Berechnung des ROI
Abschätzung von Konsequenzen
Aktuelle Situation
Jan. - Mai 2015
41 Kälber
(3 Durchgänge)
Okt. 2015 – Febr. 2016
135 Kälber
(4 Durchgänge)
Febr. – Juni 2016
140 Kälber
(4 Durchgänge)
Neue Initiativen zur Verbesserung
der Kälbergesundheit
3. “ImproCalf”
Nutztierwissenschaften
Sozioökonomie
Bundesamt für Lebensmittelsicherheit
und Veterinärwesen BLV
Neue Initiativen zur Verbesserung
der Kälbergesundheit
3. “ImproCalf”
• Befragung von Milchproduzenten, Mästern, Tierärzten und
weiteren Stakeholdern zur aktuellen Situation
• Auswertung von Problembewusstsein und Bereitschaft,
unterschiedliche Lösungsstrategien anzuwenden
• Erarbeitung einer praxisgerechtenStrategie zur Vorbereitung von
Tränkern für den Mastbetrieb („ImproCalf“)
• Praxisversuch: Kälber werden gemäss etabliertem Schema
bzw. gemäss ImproCalf-Strategie aufgezogen bzw. gemästet
Leistung
Erkrankungsrate
Verluste
Medikamenteneinsatz
Neue Initiativen zur Verbesserung
der Kälbergesundheit
4. “PathoCalf”
Arbeitskreis
Kälbergesundheit
Bundesamt für Lebensmittelsicherheit
und Veterinärwesen BLV
Neue Initiativen zur Verbesserung
der Kälbergesundheit
4. “PathoCalf”
• Problemstellung
die überwiegende Mehrzahl kranker Tiere auf Mastbetrieben
wird symptomatisch behandelt ohne Abklärung der beteiligten Erreger
(«Schrotschuss»)
Diagnostik ist teuer
die Margen der Erzeuger sind knapp
Neue Initiativen zur Verbesserung
der Kälbergesundheit
4. “PathoCalf”
• Problemstellung
die überwiegende Mehrzahl kranker Tiere auf Mastbetrieben
wird symptomatisch behandelt ohne Abklärung der beteiligten Erreger
(«Schrotschuss»)
Diagnostik ist teuer
die Margen der Erzeuger sind knapp
• Ziele des Projektes
Abklärung von Bestandesproblemen mit Ermittlung der ursächlich
beteiligten Infektionserreger
weitgehende Deckung der Kosten für die Diagnostik durch Projektmittel
Etablierung einer Datenbank für die spezifische Situation in der Schweiz
Erregerspektrum
Resistenzmuster von Bakterien
4. “PathoCalf”
• Kontaktaufnahme mit RGD durch Hoftierarzt und/oder Landwirt
• Bestandesbesuch
standardisierte Erfassung der Problemstellung
Beprobung erkrankter Tiere
ggf. Sektion verendeter Tiere
• Einsendung der Proben an das Untersuchungslabor
Nachweis spezifischer Viren, Bakterien, Protozoen, Parasiten
Untersuchung von Resistenzmustern der Erreger
• Bericht an Mäster und Tierarzt
Empfehlungen auf Grundlage der Ergebnisse
Auswahl effektiver Therapien bzw. Vorgehensweisen
keine Abgabe von Medikamenten
Rückmeldung nach 3-6 Monaten
• Eingabe der Ergebnisse in zentrale Datenbank
Überblick über aktuelle Problemstellungen in Mastbetrieben
Charakterisierung der wichtigsten Infektionserreger
Resistenzsituation
Neue Initiativen zur Verbesserung
der Kälbergesundheit
Arbeitskreis
Kälbergesundheit
Colorispotop
Kälbergesundheitsdienst ?!?
ImproCalf
PathoCalf
46. Generalversammlung
Wangen an der Aare
13. Januar 2016
Neue Initiativen
zur Verbesserung der Kälbergesundheit
Martin Kaske
Rindergesundheitsdienst
Lindau / Schweiz
Departement für Nutztiere
Vetsuisse-Fakultät Zürich
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