Kapitel 2 Was ist Sportpsychologie

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Fragen Grundlagen der Sportpsychologie
Kapitel 2 Was ist Sportpsychologie
1) Diskutieren sie den Stellenwert d. Sportpsychologie allgemein und mit besonderer
Berücksichtigung des Spannungsdreiecks von Psychologie, Spowi und Sportpraxis?
Spotpsychologie ist sowohl ein Teilgebiet der Angewandten Psychologie, als auch eine
sportwissenschaftl. Teildisziplin und ein Service für die Sportpraxis. Sie ist - in ihren
Fragestellungen, theoretischen Konzeptionen, methodischen Ansätzen sowie in ihrer
Orientierung an wissenschaftl. Standards und praktischen Anforderungen – diesen 3
Ausrichtungen verpflichtet.
Aus der vielfältigen Überschneidung mit der Psychologie, Spowi und angrenzenden
Wissenschaftsgebieten sowie mit verschiedenen sportlichen Praxisfeldern, ergibt sich, dass
Sportpsycho keine eigenständige Wissenschaftsdisziplin sein kann, daher ist sie eher als
Querschnittswissenschaft zu verstehen.
Sportpsychologie befasst sich mit 3 Frageebenen:
1. Frageebene: Wozu (Motivation) werden
welche Information wird wie aufgenommen (Wahrnehmen), gespeichert
(Gedächnis), verarbeitet (Denken), in ihrer persönlichen Bedeutung bewertet
(Emotion) und in Handlungsvorsätze umgesetzt (Volition)
2. Frageebene: Was erleben wir in welcher Form und Deutlichkeit (Bewusstsein)
3. Frageebene: Welche Ansichten entwickeln wir über uns, Sachverhalte und andere?
Aus diesen Frageebenen ergeben sich ihre Grundaufgabe:
 Forschung: Wie lassen sich mit sportbezogenem Handeln verbundene psychische
Zustände und Prozesse beschreiben (Deskription), erklären (Explikation), vorhersagen
(Prädiktion) und beeinflussen (Intervention)?
 Lehre: Welche sportpsychol. Inhalte sind unter welchen Zielvorstellungen an welche
Adressatengruppen (z.B. Studierende) wie zu vermitteln?
 Praxis: Unter welchen Bedingungen sind wem welche konkreten Hilfestellungen wie
zu geben?
Sportliche Aktivitäten sind nicht nur von pysiologischen und naturwissenschaftlichen
Gesetzen abhängig, sondern auch von psychischen abhängig.
2) „Ein Verteidiger in Handball foult den gegnerischen Kreisspieler beim Wurf auf das Tor“.
Wie würden sie diese konkrete Beschreibung nach verhaltensorientierter Theorie bzw. nach
systematisch-konstruktivistischer Theorie erklären bzw. wie könnten sie nach diesen beiden
Theorien intervenieren?
Explikation
Verhaltensorientiert:
Behaviorismus: Dieser Verteidiger wurde schon öfters von seiner Mannschaft gelobt, weil er
es immer wieder schafft durch seine Art und Weise (Foul) ein Tor zu vermeiden.
Reflexologie: Der Verteidiger handelt bei einem bereits fast ausrichtslosen definierten Spiel
mit seinem Foul reflexartig.
Systematisch-konstruktivistische Theorie:
Solange ein derartiger Druck auf dem Verteidiger lastet, das Spiel mit allen Mittel zu
gewinnen, wird er im Sinne dieses Systems reagieren.
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Intervention
Verhaltensorientiert:
Behaviorismus: Soll das Verhalten des Verteidigers abgebaut werden, muss jede Form der
Verstärkung in diese Richtung vermieden werden.
Reflexologie: Wiederholte Koppelung der Situation mit anderen Antwortalternativen
(Konditionierung, Gegenkonditionierung, Löschung)
Systematisch-konstruktivistische Theorie:
Änderungen der Rahmenbedingungen: z.B. Der Sieg ist nicht so wichtig, wie das Fair Play.
3) Wie würden Sie obiges Beispiel handlungstheoretisch erklären, vorhersagen, bzw. wie
könnte man intervenieren?
 Verteidiger hat schon vor dem Spiel geplant in so einer Notsituation zu foulen.
 Interpretiert der Verteidiger den Zustand nicht als Notsituation, so wird er nicht
foulen.
 Das Handeln des Verteidigers kann durch spezielle Handlungsanalyse und
theoriegeleitete Rekonstruktion von Handeln beeinflussen.
4) Finden sie selbst ein Beispiel einer Beschreibung aus der Sportpraxis und versuchen sie es
mit Hilfe erlebnisorientierter Theorie zu erklären, vorherzusagen bzw. zu intervenieren.
„ Ein Trainer bei Volleyball wechselt den besten Angreifer in den letzten zwei Minuten gegen
einen anderen schwächeren Spieler aus.“
Explikation:
Psychoanalytischer Ansatz: Der Trainer war früher auch „nur“ Auswechselspieler und will
deshalb seinem Schützling 2min die Möglichkeit geben zu spielen.
Kognitivismus: Der Tr. nimmt die bereits aussichtslose Situation wahr, er lenkt seine
Aufmerksamkeit auf den Spielstand, er denkt kurz über alle verbleibenden Möglichkeiten
nach und entscheidet sich schließlich dafür, den Auswechselspieler auf das Feld zu schicken.
Prädiktion:
Psychoanalytischer Ansatz: Der Tr. wird weiterhin nach diesem Prinzip handeln, da es in
seinem Unterbewusstsein verankert ist.
Kognitivismus: Der Tr. handelt je nach seinen Informationsverarbeitungsprozessen.
Intervention:
Psychoanalytischer Ansatz: In einem Gespräch z.B. wäre es möglich dem Tr. sein
unterbewusstes Handeln deutlich zu machen.
Kognitivismus: Durch Kognitiver Um-/ Neustrukturierung kann eine Verhaltensänderung g.
Tr. erreicht werden.
5) Diskutieren Sie das Systempostulat (Intentionalitätspostulat,..) der Handlungstheorie und
Konsequenzen für das Anleiten zu Bewegung und Sport.
Systempostulat:
Handeln wird in allgemeiner Sicht als ein ganzheitliches Geschehen, d.h. als Systemprozess
verstanden.
Betrachtet man sportl./sportbezogenes Handeln unter dem Aspekt des Systempostulats als
komplexes, dynamisches und ganzheitliches Geschehen, so wird (sportl.) Bewegung hier in
seinen Gesamtzusammenhang gesehen. Um diese unreduzierte Alltagswirklichkeit zu
erfassen, ist in einem ersten Schritt das Beziehungsnetz zu verdeutlichen um diesen in einem
zweiten Schritt für unterschiedliche Aspekte des Sports differenziert zu diskutieren.
Handeln vollzieht sich stehts in einer Auseinandersetzung einer Person mit ihrer jeweiligen
materiellen und/oder sozialen Umwelt unter des Gesichtspunkt einer zu bewältigenden
Aufgabe. Die Beurteilung/Bewertung dieser 3 Komponenten ( Person, Aufgabe & Umwelt)
kann aus der Sicht:
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
Des Handelnden (subjektiv- introspektiv) dabei wieder phänomenal od.
interpretativ/symbolisch
 Beobachtenden (subjektiv-extrosprektiv)
 Meßmethoden (objektiv)
erfolgen.
Diese 3 Sichtweisen gilt es zu analysieren, v.a. dann wenn Probleme im System (z.B.TrainerSportler-Aufgabe) auftreten. Viele Tr. glauben, eine Situation objektiv beurteilen zu können,
doch die Sicht ist nur die eines Beobachters subjektiv/extrospektiv). In der Sportpraxis wäre
es deshalb gut einen Beobachter 2. Ordnung (Berater) zu kontaktieren, um die Sichtweise des
Trainers zu analysieren.
Intentionalitätspostulat:
Handeln wird als eine besondere Form d. Verhaltensorganisation verstanden, nämlich als
intentionales, d.h. von subjektiven Zwecken bestimmtes Verhalten.
Funktionen der Handlung:
1. explorative Funktion: z.B. Schulsport: das Sammeln von Bewegungserfahrungen
2. konstruktive Funktion: Taktik erarbeiten
3. präsentative Funktion: z.B. im Wettkampf
Ereignisstadien:
(Nitsch&Munzart)
Situation Handlung  Ergebnis  Folgen
Um erwünschte Folgen herzuführen und unerwünschte zu vermeiden, müssen bestimmte
Ergebnisse erreicht werden. Um diese Ergebnisse zu erzielen, müssen entsprechende
situationsangemessene Handlungen ausgeführt werden.
Ziel  Zweck  Sinn
Unter Ziel wird das antizipierte und angestrebte Handlungsergebnis verstanden. Unter Zweck
werden die antizipierten und angestrebten Handlungsfolgen verstanden. Unter Sinn wird die
antizipierte und angestrebte Wertrelevanz einer Handlung verstanden.
Regulationspostulat:
Handeln als intentionales Verhalten lässt sich nicht alleine aus im engeren Sinn biologischen
Regulationsmechanismen erklären, sondern ist wesentlich psychisch reguliert.
Unterscheidung von 3 Phasen:
Antizipationsphase: - zukünftiges vorhergesagt
- Vorhersagen in aktuellen Handlungsregulationsfunktionen einbezogen
- Kalkulationsprozess, Planungsprozess
Realisationsphase: Wahrend in der Antizipationsphase der Schwerpunkt auf der
Situationsanalyse, Intentionsbildung und Planentwicklung liegt, steht in dieser Phase die
Verwirklichung von Intention durch konkrete Ausführung entsprechender Pläne im
Vordergrund.
- Basisregulation
- Prozessregulation
Interpretationsphase:
In der Interpretationsphase werden Handlungsausführung und Handlungsfolgen unter Bezug
auf die anfängliche Intention und Pläne analysiert und subjektiv bewertet.
- Kontrollprozess
- Evaluationsprozess
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Kapitel 3 Kognitive Aspekte sportlicher Handlungen
1) Was versteht man unter Kognitionen? Welche kognitiven Funktionen umfasst der
Begriff?
Unter Kognition versteht man die Beeinflussung sportlicher Handlungen durch
Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Konzentration, Erinnerungen und Vorstellungen,
Antizipationsleistung und Denkvorgänge.
Kognition ist ein allg. Begriff für alle Formen des Erkennens und Wissens. Er bezieht sich
sowohl das Produkt als auch auf den Prozessaspekt des Erkennens und Wissens. Produkte der
Kognition sind Begriffe, Tatsachen, Aussagen, Regeln und Erinnerungen.
Kognition- Kognizieren
Kognition als Prozess des Kognizieren: Es wird ein Prozess durchlaufen, indem alle
möglichen Informationsverarbeitungsprozesse ablaufen.
Kognition als Produkt dieses Vorgehens: interpunktiert den Prozess an einen subjektiv
wichtigen Zeitpunkt.
Dateneingabe

Sinnesorgane

Wahrnehmungsmechanismus

Entscheidungsmechanismus  Effektormechanismus  Muskuläres System 
Datenausgabe.
2) Finden Sie ein Beispiel aus der Sportpraxis, wo diese kognitiven Funktionen
nacheinander zum Einsatz kommen. (An Abb. Nach Marteniuk halten)
Volleyball: Spieler muss Service machen (Datenaingebe), achtet auf ihre Sinnesorgane (z.B.
schaut, wo sie am besten hinserviert), nimmt Ball, Mitspieler, Gegner, Trainer,.. wahr
(Wahrnehmungsmechanismus),
entschlisst
ein
longline
Service
zu
machen
(Entscheidungsmechanismus) leitet das vorhaben zu den jeweiligen Nerven
(Effektormechanismus) weiter zu den Muskel (Muskuläres System) und vollendet das Service
(Datenausgabe).
3) Worin liegt der Unterschied in der Wahrnehmung eines Könners in einer Sportart, und
einem Anfänger in derselben Sportart? Finden Sie ein Beispiel aus der Sportpraxis, wo dies
deutlich wird.
Verarbeitungsleistungen sind nur möglich, weil der Mensch aufgrund seiner Anlage, aber
auch seines Vorwissens Informationen ergänzen, selegieren und weglassen kann. Je mehr
Erfahrungen vorliegen, desto besser gelingen diese Wahrnehmungsleistungen.  Könner
nehmen nur die relevanten Informationen wahr.
Bsp. Es wird beobachtet, dass Turnierspieler , die in der Situation Netzvolley beim
Gegenspieler in der Regel nur die Stellung der Schulterachse, das Treffen des Balles und
danach einen Punkt neben dem Gegenspieler wahrnehmen. Bei Anfängern wird oft eine
durchgängige Beobachtung des ab- und anfliegenden Balles festgestellt.
4) Arbeiten sie für den Bereich Gesundheitssport Bsp. Laufen
Leistungssport Bsp. Volleyball
Management „Sichere Großveranstaltung
a) aus ihrer Sicht wichtige Wahrnehmungsinhalte nach obigem Schema heraus
b) Welche Inhalte, vermuten sie, könnten für die Zielgruppe besonders relevant sein?
4
5) Nennen sie die drei Aspekte der Wahrnehmung und geben sie zu jedem ein Beispiel aus
der Sportpraxis.
1. physikalische Perspektive: beschäftigt sich mit physikalischen Beschaffenheit der
Wahrnehmungsgegenständen.
Bsp. Aufwärmen mit Senioren: Wahrnehmung: Wie fühlt sich ein Softball im Vgl. zu
einem Fußball an?
2. physiologische Perspektive: Arten der Wahrnehmung: visuell, taktil, akustisch,
olfaktorisch, kinästhetisch. Hier steht die Beschaffenheit und Funktionen der Sinne
und der afferenten Reizleistung sowie Rezeptoren in der Haut, Muskeln und innere
Organe zu Diskussion.
Bsp. Angreifer bei Volleyball muß schnell reagieren, wohin er den Ball in die
gegnerische Mannschaft schießt.
3. psychologische Perspektive: drunter stellen sich Fragen der Verarbeitung der
Informationen zu bewussten Wahrnehmungsinhalten.
Bsp. Puhrufe vom Publikum sollten nicht beachtet werden, jedoch die Rufe des Coach.
6) Erklären sie die Funktionen der Wahrnehmung anhand eines Beispiels aus der
Sportpraxis.
- Voraussetzung für die Einleitung und Aufrechterhaltung von
Hindernissen.
- Wahrnehmung ist integraler Bestandteil der Planung und Steuerung so
wieder Kontrolle von Ausführungen.
Bsp. Volleyballspieler: Wenn ich nicht die wahrnehmungsbezogene Kognition „ Blocken“
habe, werde ich auch meine Handlung nicht danach richten (Einleitung). Habe ich diese
Kognition „Blocken“, dann lässt mich diese Spielsituation so hoch springen
(Aufrechterhaltung), bis andere Wahrnehmung (z.B. Netzberührung) in mein Bewusstsein
tritt. Die Wahrnehmung richtet sich während des Angriffs auf alle relevanten Einheiten
(Ball/Gegner/Netz) und dient so zur Planung und Steuerung der Ausführung „Angriff“.
7) Geben Sie ein Bsp. aus der Sportpraxis, in dem deutlich wird, dass die Wahrnehmung
bewegungssteuernde und bewegungsregelnde Funktion hat.
1. Bewegungssteuernde Funktion: Antizipation v. Umweltverhältnissen: z.B.
Skilauf – vereister Hang – Rennläufer  Person mit Knieschmerzen->
Bedrohung
2. Bewegungsregelnde Funktion: komplexer Ist-Sollwert Vergleich.
8) Bringen sie 2 Fakten, die durch Wahrnehmungstraining geschult werden, und belegen
sie mit jeweils einem Beispiel aus der Sportpraxis.
-
Verbesserung der Wissensstruktur (Information mit Medieneinsatz)
Verbesserung der Informationsselektion (Bsp. Blickverhalten: weit gestreute od.
gebündelte Wahrnehmung)
Verbesserung der Info-Kodierung (Beobachtungsform „Kurzformel: Vor Sprung klein
machen“)
Umkodierung der Information: Fehlerhafte Informationsverarbeitung muss im
entspannten Zustand und unter Stressbedingungen umkodiert werden.
Wahrnehmung von psychischer Beanspruchung z.B. Tormann hat Angst vor Stürmer,
weil sehr berühmt.
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9) Was bedeutet in der Wahrnehmung „Ganzheiten gestalten“? + Bsp.
Wahrnehmung heißt nicht nur fehlende Informationen ergänzen, selegieren und weglassen,
sondern auch ganzheitlich gestalten zu können. Unterschiedliche Informationen werden nicht
als isolierte Qualitäten erlebt, sondern zu raum-zeitlichen Ganzheiten organisiert.
Unterschiedliche Sinnesqualitäten können zusammenfließen.
Bsp.: Kajakfahrer nimmt nicht nur die Farbe, Tiefe und Bewegung des Wassers wahr, sondern
auch Sauberkeit und Kälte.
10) Nennen sie die 4 Regeln der Gestaltpsychologie und geben sie zu jeder ein Bsp. aus
Sport.
1. Faktor der Gleichartigkeit bzw. Ähnlichkeit z.B. gleiche Trikots
2. Faktor der Nähe
3. Faktor der gemeinsamen Bewegung z.B. Gruppengymnastik
4. Faktor der Geschlossenheit: z.B. Linienmuster-Spirale: Fußball-Mitspieler verdeckt –
trotzdem Sichtbar
11) Erklären sie den Begriff des Denkens anhand eines Beispiels aus dem Sport.
Denken ist eine Bezeichnung für die interpretierende und ordnungschaffende Verarbeitung
von Informationen.
Bsp: Rückengymnastiktrainer: Rückenübung sehr mitiviert (Ordnung schaffen) gutes
Programm 8Interpretation)  zu lang, Motivation wird sich legen (Annahme)  morgen
keine Rückengymnastik (Schlussfolgerung  weitere Überlegung)  Kollegen um
Programm fragen (Lösen von Problemen).
12) Warum ist Denken ein Sekundärprozess? Welche anderen Merkmale hat das Denken?
Sekundär deshalb, weil es die kognitiven Prozesse Gedächtnis (denken baut auf Gedächtnis
auf) und Wahrnehmung (denken versucht Widersprüche und Lücken in der Wahrnehmung zu
interpretieren).
Durch Denken erschließen wir die Zeit (es bezieht sich auf vergangenes, gegenwärtige und
zukünftige Sachverhalte)
Denken wird als Sekundärprozess beschrieben, der in Raum und Zeit beweglicher und
flexibler ist als die Wahrnehmung.
13) Geben sie zu handlungsbezogenen/ich-bezogenen/sozialbezogenen Denkvorgängen
jeweils ein Beispiel aus der Sportpraxis.
Handlungsbezogen:
1. Aufgabenorientiert: Der Ballverteidiger muss wissen, wo seine Gegner und seine
Mitspieler stehen, damit entweder weite oder hohe Pässe im Spiel zum Einsatz
kommen.
2. Lageorientiert: Wenn ich diesen Kilometerschritt weiterlaufe, gibt das eine
Bombenzeit.
Ich-bezogene Denkvorgänge:
1. Kompetenzorientiertes Denken: Heute kann ich meine sichere und harte Vorhand
effektiv einsetzen.
2. Zustandsorientiertes Denken: Heute tut mir mein Knie aber ordentlich weh.
3. Selbstinstruktionsorientiertes Denken: Ich katapultier mich beim Start voller Energie
und doch locker hinaus, gehe gleich auf Zug.
Sozial-umweltbezogene Denkvorgänge:
1. Interaktionsorientiertes Denken: Meinen Gegner schaue ich vor dem Anpfiff in die
Augen, um ihm Respekt zuflößen.
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2. Bewertungsorientiertes Denken: Den Wettkämpfen in großen Stadien messe ich viel
zu viel Bedeutung bei, deshalb bin ich so nervös.
3. Präsentationsorientiertes Denken: Heute zeige ich dem Publikum einmal was ich
leisten kann.
14) Welche sind die Funktionen des Denkens?
1. Handlungsvorbereitende Funktion: (z.B. Wahl der Taktik). Denken als Probehandeln
bzw. durchspielen von mögl. Abläufen und Alternativen.
2. Handlungsbegleitende Fkt.: - Handlungsrelevante Kognition
- Handlungsirrelevante Kognition
z.B. Kurz vor Ziel zu denken: „ Super ich bin Siege“ vorher kommt es zum Sturz
3. Handlungsnachbereitende Fkt: Aufarbeitung von Ergebnissen.
15) Gehen sie auf eine besprochene Form des Denkens näher ein und geben sie dazu ein
Beispiel aus der Sportpraxis.
Formen des Denkens:
1. intuitives Denken: unmittelbares Erfassen von Informationen und eine eng
umschriebene Handlungseinheit als Ergebnis der Informationsverarbeitung.
Entscheidungen erfolgen in der unmittelbaren Informationsverarbeitung auf der
Grundlage häufig geübter und nunmehr „automatisch“ ablaufender Denk- und
Handlungsprozesse. Bsp.: Angriff- Volleyball ob longline od. cross spielen.
2. operatives Denken: Handlungen werden geplant, Möglichkeiten ausgewogen und
dann entschieden, ohne Zeitdruck. Bsp.: Service Volleyball in welche Ecke mit
welcher Geschwindigkeit.
3. Strategisches Denken: Davon spricht man , wen Handlungsketten in ein komplexes
Geschehen ohne großen Zeitdruck eingebettet sind. Bsp.: Handlungspläne für ein
ganzes Match.
16) Welches Ziel verfolgt man mit der Kognitiven Um- bzw. Neustrukturierung? Welche
Annahme steht dahinter? Welche Voraussetzungen brauche ich?
- Ziel: Veränderungen einer belastenden Situation durch einen neuen gedanklichen Zugang.
- Annahme: Wenn ich die Bewertung einer Situation verändere, ändert sich das Erleben in
dieser Situation.
- Voraussetzung: Einarbeitung durch Personen mit Unterstützung durch einen Experten.
Bsp.:
 Die gedankliche Falle explorieren
 Den Zusammenhang Denken-Handeln erfassen (aktuelles Wirkgefüge)
 Das gewünschte Handlungsresultat formulieren
 Hilfreiche Gedanken aus der Falle hin zum gewünschten Resultat formulieren(viele
Möglichkeiten assoziieren & entwickeln)
 Auswählen der am besten geeigneten kognitiven Strategie
 Einüben
 Anwenden, anpassen und stabilisieren

17) Welche Einwände gibt es gegen den Einsatz von „positivem“ Denken im sportlichen
Handeln?
z.B. Eine Sportlerin, die in der Antizipationsphase des Wettkampfes durch unrealistisches
positives Denken dann in die Realisationsphase geht, wird möglicherweise beim ersten
kleinen Fehler die Konzentration verlieren.
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Kapitel 4 Aufmerksamkeit und Konzentration
1) Geben sie für „Weite Aufmerksamkeit (Distribution)“ und „Konzentration“ je ein
Beispiel aus der Sportpraxis.
Bsp. Weite Aufmerksamkeit
Handball Verteidiger nimmt Ratschlag von Trainer „Spiel den Ball ab“ wahr und seine
Umgebung (Mitspieler, Gegner, Trainer, Spielfeld) (Distribution)
Bsp. Konzentration: Verteidiger nimmt nur beim Torschuß die obere rechte Ecke des Tors
wahr.
2) Durch welche 3 Phänomene ist Konzentration gekennzeichnet?
1. Hohes Maß an intentionaler Gerichtheit  Fokussierung der Aufmerksamkeit bei
gleichzeitiger Ausschaltung von Störfaktoren.
2. Klarer Bewusstseinszustand:  Es gibt keine Ablenkung („Spieler hat Ball direkt im
Blick“)
3. Erlebnis der Anspannung:  Anspannung als positives, hat was mit
Energiebündelung zu tun.
3) Wo steht die Konzentration im sportlichen Handlungsgefüge?
Konzentration ist die Schnittstelle zw. den energetisierenden Prozessen der
Entspannung/Mobilisation sowie Emotion einerseits, und fertigkeitsorientierten Maßnahmen
(Prozessregulation) Wahrnehmung, Kognition, Gedächtnis, Vorstellung... andererseits.
4) Nennen sie alle besprochenen Funktionen der Aufmerksamkeit. Erklären Sie eine davon
anhand von einem Beispiel aus dem Sport.
 Aufmerksamkeit als strukturiertes Erleben
 Selektive Funktion
 Aufmerksamkeit als Gerichtetheit od. Bereitschaft
 Aufmerksamkeit als Anpassungs- od. Steuerungsfunktion
 Aufmerksamkeit als Einengung des Wahrgenommenen od. Vorgestellten:
z.B. Wettkampf: nicht geübte Athleten haben Probleme, ihre Aufmerksamkeit zu
bündeln, dies kann häufig durch ein ganz einfach strukturiertes Stufenprogramm, das
gründlich eintrainiert wird, gelöst werden. Z.B. Beachten der anderen Mannschaft, der
Zuschauer...
5) Nennen sie die Merkmale der Aufmerksamkeit und führen sie zu einem der Merkmale
ein Beispiel aus der Sportpraxis an.
 Intensität vs. Beständigkeit (mehrstündiges Tr. machen)
 Internale vs. Externale (selbstbezogen-umweltbezogen)
 Aufmerksamkeitsrichtung
 Aufmerksamkeitsumfang
 Intensität
 Konzentration vs. Distribution
Bsp. Die Konzentration auf das rechte, obere Eck beim Torwurf.
Distribution: Aufmerksamkeit auf Tormann, Ball, Mitspieler, Gegener...)
6) Welcher Bereich der Aufmerksamkeit wird beim Aufmerksamkeitstraining nach
EBERSPÄCHER nicht mit fünf Inhalten belegt und warum?
Nicht belegt wird Internal-weit, weil dieser Bereich ist für die eigene positive Befindlichkeit
reserviert.
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7) Bei welchen der vier Formen der Aufmerksamkeit von NIDEFFER kann von
Konzentration im Sinne einer Einengung der Wahrnehmung gesprochen werden?
Bei External-eng und internal- eng kann von Konzentration, im Sinne einer Einengung der
Wahrnehmung gesprochen werden.
8) Was wird mit der kognitiven Funktion (Konzentrationsraster) nicht gemacht?
 Dosieren.
9) Erkläre anhand eines Beispiels aus der Sportpraxis den Begriff der Präzision (beziehen
sie sich dabei auf den „Konzentrationsraster“)
Der Aspekt der Präzision bezieht sich auf das möglichst vollständige Vermeiden von
Ausführungsfehlern.
Initialisieren: Vergewissern
Handlungsakt: Feinjustieren
Handlungsprozess: Nachregeln
Bsp. 400m Sprinter: Initialisierungsphase: Jawohl ich bin aktiviert ,konzentriert  während
des Handlungsaktes merkt er „Ich laufe nicht locker genug“ und entspannt sich (feinjustieren),
auf den letzten 100m merkt er „ich war heute zu Beginn doch zu locker“ und konzentriert sich
z.B. auf den Kniehub (nachregeln).
10) Welche Testsysteme zur Diagnose von Konzentration kennen Sie?
 Papier-Bleistift-Test
 Computergestutzte Verfahren (z.B. Daueraufmerksamkeit,
Determinationstest...)
Cognitron,
Wr.
11) Welche Ebenen der Handlungsdiagnose zur Diagnose von Konzentration sind ihnen
bekannt? Geben sie für jede ein Beispiel aus dem Sport.
Verhalten:
 Körperwahrnehmung: Turnen: Stehe ich heute stramm auf dem Balken?
 Gedanken: Bin ich bei der Sache
 Emotionen: Bin ich heute gelassen, wenn es von mir verlangt wird?
 Sozialbezug: Bin ich muffig zu den anderen
 Selbstdiagnose: Sportler hört in seinen Körper
 Fremddiagnose: durch Trainer, Kollegen...
 Videokonfrontation
12) Nennen sie die fünf Punkte des Konzentrationstrainings von Janssen/Wegner.
1. Schaffe Trainingssituationen, die möglichst den Anforderungen des Wettkampfs
entsprechen.
2. Versuche das Tr. durch spielnahe Miniatursituationen zu erweitern, um die
Spielleistungen des einzelnen zu überprüfen.
3. Schaffe komplexe situative Bedingungen, die dem technischen Fertigkeitsniveau der
Spieler entsprechen.
4. Konfrontiere die Spieler nicht nur mit physisch, sondern auch mit psychisch
belastenden Aufgaben (Misserfolg, Störungen, etc.)
5. Gewöhne darüber hinaus die Spieler an die Lösung komplexer taktischer
Spielsituationen im Training, um auf lange Sicht den Transfer zum aktuellen
Wettkampf vorzubereiten.
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13) Was können sie anhand des „ integrierten Kontrolltrainings“ nach Strang über den
Begriff der Mehrfachaufgaben sagen? Geben sie dazu ein Beispiel aus dem Sport.
Strang versucht hiermit die Handlungskontrollforschung für den Leistungssport fruchtbar um
zu setzten. Dabei wird das Ausführen verschiedener Teilaufgaben, die gleichzeitig od.
nacheinander zu bewältigen sind, genau festgelegt. Als Ausgangspunkt von
Mehrfachaufgaben eignet sich prinzipiell fast jedes Leistungsmerkmal. An dieser Aufgabe
werden psychologische Trainingsmerkmale angelegt.
Die Grundannahme ist, dass die Doppelaufgabe zu einer stabilen & zugleich flexiblen
Handlungskontrolle auch unter Wettkampfbedingungen führt. Selbst wenn in dieser andere
Ablenkungsbedingungen existieren als sie in der „künstlichen“ Situation erzeugt werden. Die
Aufmerksamkeit soll weiteres automatisiert & stressresistent gemacht werden.
14) Worauf richtet man beim „Konzentrationstraining“ nach Syer/Conolly bewusst die
Aufmerksamkeit, um die situationsspezifische Konzentration wiederherstellen zu können?
 Ausbau und üben eines stärkeren Verhaltensmuster (z.B. Ritualisieren einer
Aufwärmroutine...)
 Gedankenroutine für die spezifische Ablenkungssituation aufbauen.
 Vergrößern des Interesses für das Objekt oder die sportliche Aktion, auf die man sich
konzentrieren will.
 Dem Ablenkungsfaktor besonders viel Aufmerksamkeit schenken.
 Sich mit der Ablenkung anfreunden. Eine Alternative zur Durcharbeitung kann die
Gewöhnung an die Ablenkung etwa durch Simulation im Training sein, sodass man
mit kognitiver Umstrukturierung darauf unter Umständen auch noch einen Nutzen
ziehen kann.
 Die Aufmerksamkeit von anderen Ablenkungsfaktoren auf körperliche und geistige
Aktionsmuster lenken. Z.B. über Atmungs- und Entspannungstechniken.
 Die Aufmerksamkeit von körperlichen und geistigen Ablenkungsfaktoren auf
emotionelle Aktionsmuster lenken. Im Mannschaftssport kann z.B. eine gemeinsame
„Zielformel“ die Aufmerksamkeit wieder auf das gemeinsame Ziel lenken.
15) Legen Sie für die Aufmerksamkeitsbereiche „external-eng“, „external-weit“ und
„internal-eng“ jeweils 5 Inhalte fest (am Bsp. Leistungssport „Handball“). Wie könnte
man die Effektivität dieses Aufmerksamkeitstrainings (im Training/im Wettkampf) prüfen?
External - eng: fixieren der rechten oberen Torecke, Tormann bei Wurf Winkel verkürzen,
Bodenpass zu freiem Spieler, Blockieren eines Wurfes; Decken eines Gegners.
External – weit: Position Gegner, Mitspieler, Ball, Tor, Spielfeldmarkierung
Internal – eng: Bogenspannung beim Wurf, körperlich gut drauf, gute Stimmung, ohe
Motivation, hohe Konzentration
Effektivität des Aufmerksamkeitstraining:
 Effektivitätskriterien bereits vor dem Training festlegen
 Ablenkung durch Gegner protokollieren- und v.a. die neuerliche Fokosierungsfähigk.
 Protokoll führen: nach Tr. aufschreiben: hat es heute geklappt? Wo Schwierigkeiten?
 Neuerliche Selbst- Fremddiagnose: um sich Konzentrationsfehler vor Augen führen
zu können.
 Allg. Fertigkeitstests: um festzustellen, wie es mit der mögl. Ablenkung aussieht. Z.B.
Koordinationstest und nebenbei Ballfangen zu müssen
In Form einer:
 Selbstdiagnose
 Fremddiagnose
 Videokonfrontation
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Kapitel 5 Aktivierung und Emotionen im Sport
1) Geben sie ein Beispiel aus der Sportpraxis zur Aktivierung vor/in/nach der
Wettkampfsituation (Antizipationsphase/Realisationsphase/Interpretationsphase)
Wasserspringen: - Bewegungsablauf im Gedanken durcharbeiten (Antizipationsphase)
- Bewegungsablauf von Gedächtnis abrufen und korrekt ausführen
(Realisationsphase)
- Interpretieren, ob dieser Sprung jetzt korrekt ausgeführt worden ist,
wenn ja warum, wenn nein, wie hätte man diesen Sprung korrekt
ausführen können, Sprung analysieren.
2) Nennen sie die vier besprochenen Kennzeichen der Aktivierung?
1. Steigerung der Frequenz und Abnahme der Amplitude von EEG-Rhythmen
2. Erregungssyndrom des autonomen Systems: Herz- & Atemfrequenz,
Pupillenerweiterung, EDA (=elektrischer Hautleitwert), Hauttemperatur...
3. Intensität und Extensität des Verhaltens
4. Psychische affektive Erregung: Affekte sind sehr intensive, kurzdauernde
Gefühle, die sehr schwierig zu kontrollieren sind.
3) Was sagt das Yerkes-Dodson´sche Gesetzt?
Dieses Gesetz sagt, dass zw. Aktivierung und Leistung ein umgekehrter u-förmiger
Zusammenhang besteht.
4) Nennen sie Kritikpunkte des Yerkes-Dodson´schon Gesetzes?
o Weder
psychophysische
Aktivierung
noch
Aufgabenschwierigkeit
sind
eindimensional.
o Hyperaktivierung führe zu einer psychophysischen Labilisierung
o Gegenargument: der Umstand, der die Aktivierung überproportional ansteigen lässt,
lenkt auch die Aufmerksamkeit von der Aufgabe ab.
5) Welche äußeren Ressourcen (aus Ressourcentheorie) kennen sie?
Natürliche: Klima Sandplatz – Spanien vs. Finnland
Technische: Material (Ausrüstung Ski)
Soziale: soziales Umfeld (Familie, Trainer...)
6) Geben sie ein Beispiel für einen Stressreiz im Sport (Gesundheits- bzw. Leistungssport).
Wie kann dieser Stressreiz vermieden bzw. bewältigt werden?
Wettkampfsituation: Angst vor Versagen  Stress (psychisch)
Z.B. Langstreckenläufer, die Wettkämpfe auf Laufbahn meiden, da dort oft eine
individuelle Schrittgestaltung nicht möglich ist und sich auf Straßenläufe
konzentrieren.
7) Beschreiben sie einen der besprochenen Zugänge der Psychoregulation anhand eines
konkreten Beispiels aus dem Sport.
 Zugang über Atmung: durch eigene Atemtechnik
 Zugang über Motorik: Laufen, Schwimmen... im regenerativen Bereich
 Zugang über Biofeedback
 Zugang über Gedanken: Eingriff auf kognitiver Ebene: Entspannung durch
Vorstellung: Bsp. Vor Wettkampf um Nervosität abzulenken: z.B. durch
Visualisierungstechniken z.B. „Ruhebild“: Man stellt sich einen ruhen
entspannungsfördernden Ort vor (liegt auf Wiese, Strand), an den man schon
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einmal war und den man detailgetreu mit allen Sinneskanälen in Gedanken
nachempfinden kann.
8) In welcher Reihenfolge wird die Progressive Muskelrelaxation ausgeführt?
1. Spannen (ca. 5-7s) und Entspannen einzelner Muskelgruppen (zunächst 21, dann im
Training die Kurzformel von 5 Muskelgruppen, dies ist innerhalb einer halben Minute
machbar)
2. Lenken der Aufmerksamkeit auf die entsprechenden Muskelgruppen
3. Unterschied bemerken
9) Welche Erfahrungen wurden mit autogenem Training nach Schulz gemacht? Welche
Kritikpunkte kennen sie?
Sportler lernen relativ schnell
Gruppengröße bis zu 4 Personen
Ergänzende Gesprächsführung (Klärung: Worauf will man hinaus?)
Sitzen nicht liegen beim Erlernen
Anwendung unter steigenden Stressbedingungen
Schwereübungen problematisch im Sport
Kritikpunkte:
Für jugendliche Leistungssportler zu langweilig
Schwere Erlernbarkeit
Nicht für jeden geeignet
Schwereübung ist im Sport eher von Nachteil  man soll nachher fit und entspannt,
aber keinesfalls „schwer“ fühlen.
10) Welches sind die empirisch belegten Wirkungen der Entspannungstechniken?
Bessere Sauerstoffaufnahme, periphere Vasodilatation, Bluthochdrucksenkend
Neuromuskuläre Entspannung
Elektrodermale Veränderung
Veränderung der Atmung
Längere Belastbarkeit
Höhere Konzentration
11) Welche Parameter werden beim Biofeedback bestimmt?
Atemfunktion
- Blutdruck
Pulsfrequenz
- Oberflächentemperatur
Muskelaktivität
- Elektrischer Hautleitwert/Hautwiderstand
Gehirnaktivität
12) Was versteht man unter Emotion?
Der Begriff lässt sich nicht definieren, sondern nur umschreiben, da sich Emotionen/Gefühle
auf nichts anderes zurückführen lassen.
Charakteristika:
Mit Emotion werden Erlebnisse wie Freude, Ärger, Angst, Wut...verbunden.
Neuheit
Intrinsische Angenehmheit: z.B. man fühl sich wohl
Zielrelevanz: Emotionen sind immer auf etwas gerichtet
Bewältigungsfähigkeit
Normkompatibilität (nicht Normkompatibel wäre z.B. Tennisschläger aus lauter Wut
auf Boden werfen)
12
13) Wie versteht man Emotionen im handlungstheoretischen Kontext? Geben sie jeweils
ein Beispiel aus dem Sport für die handlungsorganisierende und eines für die
handlungsenergetisierende Funktion von Emotionen.
Emotionen entstehen durch Handeln und sind von Handlungserfahrungen abhängig.
Emotionen
komt
handlungsorganisierende
(Prozessregulation)
als
auch
handlungsenergetisierende (Basisregulation) also motivationale Funktion zu.
Handlungsorganisierende Funktion: z.B. Handballspieler, der in der Wurfbewegung
bereits bemerkt, dass dieser Wurf nicht ins Tor gehen wird, worauf er sich ärgert und
auch den schnellen Gegenstoß „verschärft“
Handlungsenergetisierende Funktion: z.B. Handballspieler vor einem 7m-Wurf, der
versucht sich zu beruhigen um den Wurf ins Tor zu bringen.
14) Erklären sie die Vierkomponententheorie des Gefühls anhand konkreter Beispiele aus
dem Sport.
Es gibt einen Ausgangsreiz z.B. Volleyball: der Gegner schlägt auf .
In Phase 1 zeigt der annehmende Spieler einen Gesichtsausdruck z.B. Ausdruck der Angst,
weil er weiss, dass dieser Spieler sehr hart serviert. Er wird die Situation bewerten z.B. „das
Service krieg ich nie!“ Der Spieler wird ev. den Atem stocken.( Aktivierung)
In Phase 2 merkt der Spieler, dass sich etwas verändert hat. „Pah, macht mich das nervös! Ich
stehe nicht mehr ruhig da!“( Emotion)
In Phase 3 merken dann auch die Mitspieler: Hey, wenn der aufschlägt, wirst du immer ganz
nervös. Hör auf damit, sonst steckst du uns alle damit an(.Konsequenzen)
15) Geben Sie für jeden Einflussfaktor der Emotion ein Beispiel aus dem Sport.
Faktoren:
Kognitionen/Bewertungsprozess
Physiologische Prozesse
 Emotion
Bewegungsverhalten
 Befindlichkeit/Stimmung
Ausdrucksverhalten
Bsp. „Wasserspringen -Angst“
Die Bewertung der Schwierigkeit des Sprungs, die Bewertung der Hohe des Turmes „das
schaut aber hoch aus!“ führt zu Angst  Kognition/Bewertungsprozess
Physiologisch beobachtbare Prozesse sind z.B. das Steigen des Puls, das flache, häufigere
Einatmen, die Hauttemperatur sinkt... sind Folgen der Angst/Erregung  Physiol. Prozesse
Aus lauter Angst springt der Wasserspringer nun nicht. Er dreht um und geht die Leiter
wieder hinab (Bewegungsverhalten)  Bewegungsverhalten
Der Gesichtsausdruck (Ausdrucksverhalten) für Primäremotion scheint angeboren zu sein
(z.B. Stimme oder Mimik) z.B. fragt die Trainerin, warum er nicht springt, antwortet er mit
zittriger Stimmer  Ausdrucksverhalten
16) Erklären sie den Begriff Befindlichkeit und geben sie Beispiele für die Dimensionen
der Befindlichkeit.
- Im Gegensatz zu Emotionen handelt es sich bei der Befindlichkeit um einen ungerichteten
emotionalen Zustand
Aktuelle Befindlichkeit = kurzfristige Gefühle
Habituelle Befindlichkeit = grundsätzliche Stimmungslage eines Menschen
- Dimensionen der Befindlichkeit:
 Positive, aktive Befindlichkeit: z.B. Jubel, Freude
 Positive, passive Befindlichkeit: Entspannung
 Negative, aktive Befindlichkeit: Ärger
 Negative, passive Befindlichkeit: Niedergeschlagenheit, Depression
13
17) Wie verändert sich die Befindlichkeit durch Bewegung und Sport?
Was versteht man unter Angstdisposition? Angst als Eigenschaft, Zustandsangst,
Realangst, Neurotische Angst?
Sport und Bewegung kann in 2 Richtungen positiv wirken: Menschen , die gestresst und
überaktiviert sind, können durch Bewegung in eine ausgeglichener Funktionslage kommen.
Genauso können depressiv verstimmte Menschen durch Sport in eine günstige Funktionslage
kommen. Je nach Lebenssituation sollte also Fitness-& Wellnessport zur Äquilibration und
Wettkampf und Erlebnissport zur Disäquilibration betrieben werden.
Angst als Eigenschaft: lässt sich als überdauernde Bereitschaft einer Person verstehen, in als
bedrohlich empfundenen Situationen ängstlich zu reagieren.
Zustandsangst: kennzeichnet die jeweils aktuelle Reaktion aus als bedrohlich empfundene
Situationen und ist charakterisiert durch Gefühle von Spannung, Nervosität, Besorgtheit und
innere Unruhe. Sie führt zu Reaktionen d. autonomen NS, wie erhöhter HF und Adrenalin.
Angstdisposition: niedrige Angstdisposition kann in gewissen Situationen auch zu höherer
Zustandsangst führen bzw. umgekehrt.
Realangst: Wäre die Angst vor einem Krokodil, das auf einmal im Raum ist.
Neurotische Angst: ist die panische Angst, die man bekommt, wenn man das Foto des
Krokodils bloß sieht.
18) Erläutern und diskutieren Sie Spielberger`s Modell der Angst anhand eines konkreten
Beispiels.
Das Konzept von Spielberger entspricht einem interaktionistischen Motivationsmodell, das
davon ausgeht, dass ein je aktueller Motivationszustand (Zustandsangst)dadurch zustande
kommt, dass ein Motiv (Trait-Angst) durch situative Anreize (exernaler und internaler
Reiz)angeregt wird, die je nach Motivationsprägung unterschiedlich bewertet werden.
(1) Zustandsangst entsteht durch externale und internale Stimuli, die als bedrohlich
wahrgenommen werden (kognitive Verarbeitung d. Stimuli) Bsp. externe Reize sind von
außen kommende Reize wie Wettkampfsituation. Bsp. für inrenale Stimuli Gedanken
gegenüber bedrohliche Ereignisse z.B. Gedanken von mögl. Versagen im Wettkampf.
(2) Die kognitive Verarbeitung dieser Stimuli wird wesentlich beeinflusst von der Trait-Angst
(Angstdisposition), in dem Situationen, die Selbstwertbedrohlichen Charakter haben können,
von Personen mit hoher Trait-Angst in stärkeren Maße als bedrohlich wahrgenommen
werden, als von Personen mit niedrige Trait-Angst. Daneben spielen auch Fähigkeiten,
Fertigkeiten und vergangene Erfahrungen eine Rolle, als auch das Maß an objektiv gegebenen
Gefahr. So werden Freundschaftsspiele vermutlich weniger Zustandangst auslösen als
wichtige Wettkampfspiele.
(3) Wenn eine Situation als bedrohlich empfunden wird, resultiert daraus eine Reaktion mit
Zustandsangst, deren Stärke proportional zum Ausmaß der erlebten Bedrohung ist.
(4) Eine Reaktion der Zustandsangst erfolgt entweder durch eine Beendigung der als
bedrihlich erlebten Situation (Beendigung des Wettkampfes) oder durch Anpassungsprozesse
der Person (kognitiver Art oder auf Verhaltensebene), vorwiegend solcher, die sich in der
Vergangenheit als Wirkungsvoll erwiesen haben.
(5) Das Verhalten wird im Falle der Schwimmerin eher locker sein. Sie kann entweder ruhig
an den Start gehen oder, wenn sie bereits im Schwimmen ist, ihre Bewegung locker
ausführen.
Die Messung von Angst als Eigenschaft und Angst als Zustand erfolgt beim Spielberger
zumeist mit Hilfe von Fragebögen.
14
19) Welche Fragebögen zur Erfassung von Angst im Sport kennen Sie?
 Competitive State Anxiety Inventory- 2 (CSAI-2): Test zur Zustandsangst bei sportl.
Wettkämpfen
 State-Trait-Angstinventar (STAI): Zustandsangst vs. Eigenschaftsangst
 Sport Competition Anxiety Test (SCAT): Test zur Eigenschaftsangst bei sportl.
Wettkämpfen.
 Sportangst-Deutungsverfahren (SAD): v.a. für Kinder: Man stellt ihnen eine Frage
z.B. „Was glaubst du, denkt sich die Person jetzt?“ Die Versuchsperson kreuzt das
entsprechende Bild an.
 Bilder-Angst-Test
für
Bewegungssituationen
(BAT):
Verfahren
zur
Selbsteinschätzung der Angst vor ausgewählten Bewegungen.
20) Wie lässt sich Angst in drei Schritten bewältigen. Untermauern Sie ihre Erklärung mit
Beispielen aus dem Sport.
Primäre Einschätzung Sekundäre Einschätzung
Neubewertung
Primäre Einschätzung: Es wird geprüft, worum es geht und was am Spiel steht
(Freundschaftsspiel vs. Meisterschaftsspiel)
Sekundäre Einschätzung: Nun werden die zu Verfügung stehenden Ressourcen durch die
Person bewertet.
Kompetenzen: z.B. Ich halte durch, habe genug Ausdauer
Selbstwirksamkeitsüberzeugung: „Wenn ich will, schaffe ich es!“
Ziele: „Da komm ich drüber“
Neubewertung: Aufgrund der Einschätzung der primär und sekundären Einschätzung werden
Handlungen gesetzt und deren Ergebnisse dienen zur Neubewertung.
Wirksame Faktoren:
- Erlebte eigene Kompetenz
- von außen zugeschriebene Kompetenz
- Intentionsbildung-Zielsetzung
- Verhaltensalternativen
- Handlungskontrollmechanismen
- Barrieren in ihrer wahrgenommenen Wirkung
- Kompetenz der Schwellenüberwindung
- Soziale Unterstützung
15
Kapitel 6 Motivation
1) Was versteht man unter Motivation, Motiv, Motiviert -Sein? Geben Sie dazu ein Bsp. aus
der Sportpraxis.
- Unter Motivation wird das „Warum“ und das „Wozu“ des Handelns verstanden. Motivation
ist die Gesamtheit der Person – und Umweltfaktoren, die das Verhalten auslösen und
aufrechterhalten, um einen als angemessenen erscheinenden Person-Umwelt-Bezug aufrecht
zu erhalten oder zu erreichen.
Bsp.: Bei einer Läuferin kann die Tatsache, dass ihre Trainerin beim Wettkampf zusieht
(Personenfaktor) und heute noch dazu gutes Wetter ist (Umweltfaktor) dazu führen, dass sie
den Straßenlauf doch bestreitet und bis ins Ziel durchhaltet (verhalten wird ausgelöst und
aufrechterhalten), wobei sie versucht in Führung zu gehen und diese Führung bis ins Ziel
haltet (Personen – Umwelt – Bezug erreichen und aufrechterhalten)
- Motive sind nicht direkt beobachtbare, überdauernde Bereitschaften (Dispositionen) zu
Zielvorstellungen, die an Situationen herangetragen werden.
Bsp. Gesundheitssport kann es sich bei den verschiedenen Teilnehmer verschiedene Motive
geben, warum sie mitspielen: Aus Freude an der Bewegung (hedonistisches Motiv) andere,
weil sie gewisse körperliche Leistung bringen wollen (Leistungsmotiv), andere, damit sie mit
dem Ball die Gegner abschießen können (Aggressionsmotiv) od. wenn sie den anderen ihre
Leistung anerkennen (soziales Motiv).
- Motiviert-Sein drückt die aktuelle Handlungsbereitschaft aus.
2) Diskutieren sie die Aussage: „Mit der Teilnahme an der Walking – Gruppe möchte ich
mein Körpergewicht reduzieren“, anhand der Tabelle wesentliche Motive im Sport und ihre
Wirkungen.
Aussage: Motiv ist auf das Sporttreiben als Mittel für weitere Zwecke und Ich-bezogen
(Interesse nach Gruppe&Kenyon).
Die Verbesserung der Gesundheit, welche im Gesundheitssportangestrebt wird, erfordert nicht
selten eine hohe Belohnungsaufschubtoleranz von den Teilnehmern, da sich gesundheitliche
Wirkung oft erst nach Jahren feststellen lassen.
z.B. Wenn man einmal Walken geht, wird man nicht recht viel abnehmen (Aufschubtoleranz)
die Belohnung lässt sich erst nach Monaten (bzw.) wenn man regelmäßig dabei ist erkenntlich
zeigen.
3) Was versteht man unter Kausalattribution? Welche Bedeutung hat diese bei der
Erbringung und Berwertung sportlicher Leistungen?
Unter Kausalattribution (Ursachenzuschreibung) versteht man das grundlegende Phänomen,
dass Personen Handlungsresultaten bestimmte Ursachen zuschreiben. Diese können
unterschiedliche Dimensionen angehören.
Zeitlich stabil – internal: Fähigkeit: „Ich habe wirklich das Talent für diesen Sport“
Zeitlich stabil – external: Aufgabenschwierigkeit: „Diese Route war sichtlich leicht, sonst
nicht geschafft“
Zeitlich stabil od. variabel – internal: erreichter Könnensstand, Vorstarterzustand: „ Das war
klar, dass ich den Wettkampf gewinne, ich habe mich auch intensiv darauf vorbereitet“
Zeitlich stabil od. variabel – external: Situative Tr. oder Wettkampfbedingung: „Die Route
war einfach, wie für mich geschaffen. Die Abstände der Griffe waren weit, aber aufgrund
meiner Grße kein Problem, und die Tritte waren dafür gräßer“
Zeitlich variabel – internal: Anstrengung: „Wenn ich mich im oberen drittel nicht so
angestrengt hätte, wäre es nicht so toll gelaufen“
Zeitlich variabel – external: fordernder od. hemmender Einfluss von Konkurrenz,
Zuschauer,..: „Gott sei dank haben die Zuschauer die ganze Zeit so toll angefeuert“
16
Man merkt, dass es nicht egal ist, wem oder was ein Sportler seine Leistung zuschreibt. Je
mehr das Ergebnis auf internale Ursachen zurückzuführen ist, desto mehr macht sich der
Handelnde für sein Tun verantwortlich; je mehr er Misserfolge auf externale Ursachen
zurückführt, desto mehr Verantwortung kann er von sich schieben. Dementsprechend haben
internale Attribuierungen ausgeprägtere emotionale Reaktionen zu Folge, die das
Selbstwertgefühl betreffen. Im Leistungssport ist es sinnvoll, das Ergebnis genau und
sachgemäß zu analysieren, egal ob Erfolg oder Misserfolg, und die Ursachen hierfür genau
abzuwägen.
4) Thema Kausalattribuierung: Geben sie ein Bsp für einen externalen zeitlich stabilen
oder variablen Beeinflussungsbereich.
z.B. Situative Trainings – oder Wettkampfbedingungen, Trainingsmethoden. „ Diese Route
war einfach für mich geschaffen, die Abstände der Griffe waren weit aber audgrund meiner
Größe kein Problem und die Tritte waren dafür größer.
5) Nennen sie die fünf Bedingungen leistungsmotivierten Verhalten nach Heckhausen und
geben Sie jeweils ein Bsp.
1. Objektivierbarkeit: Es wird eine Handlung durchgeführt, deren Ergebnis objektiv
bewertbar ist: z.B. ein Hochsprung.
2. Gütemaßstab: Leistungen werden z.B. in cm, g, sec,.. gemessen: z.B. Sprint
3. Schwierigkeitsmaß: dem Gütemaßstab muß demnach ein Schwierigkeitsmaßstab
zuzuordnen sein: z.B. um einen Salto von 1-m-Brett zu springen bedarf es spezifischer
Fähigkeit und Anstrengung.
4. Verbindlichkeit von Güte und Schwierigkeitsmaßstab: Ein Sportler, der keine eigenen
Gütemaßstab an seine Handlungen anlegt, wird das Ergebnis seiner Handelns auch
nicht als Leistung betrachten und deswegen auch nicht mit Freude oder Enttäuschung
auf gelungene bzw. misslingende Handlungen reagieren.
5. Das Handlungsergebnis muss vom Handelnden selbst verursacht sein: d.h. es muss
von ihm beabsichtigt und zustande gebracht worden sein. Z.B. Eine Wasserspringerin,
die auf dem 3-m-Brett ausrutscht und nach einer vollen Drehung in der Luft ins
Wasser fällt, wird solch einen Salto nicht als Leistung betrachten.
6) Erklären sie anhand eines Beispiels aus dem Sport den Ablauf von Motivationsprozessen
in einer Leistungssituation.
Leistungsmotivation: Aktuelle, emotionelle und kognitive Prozesse, die in der
Auseinandersetzung mit Leistungssituationen angeregt werden.
Das Prozessmodell der Leistungsmotivation macht deutlich, dass im Rahmen dieser PersonUmwelt-Interaktion nur die „Handlung“ und die „situative Bedingung“ beobachtbar sind,
während Kognitionen und Emotionen, die über den Prozess der Anregung der Motive
aktualisiert wurden, erschlossen werden müssen. Der Ablauf dieser Prozesse lässt sich
schematisch in verschiedene Abschnitte gliedern.
Ein Sportler bewertet zunächst die zu erwartende positiven und negativen Handlungsfolgen,
was zu entsprechenden Erwartungen führt. In der Auseinandersetzung mit den Bedingungen
der Leistungssituation lassen sich vor allen drei Determinanten voneinander unterscheiden:
Gütemaßstab
Prospektive Kausalattribuierung
Erfolgs – Misserfolgswahrscheinlichkeit
17
7) Geben Sie ein Beispiel für einen sozial- individuum- und einen subjektbezogenen
Gütemaßstab anhand eines Beispiels aus der Sportpraxis.
Soziale Bezugsnorm: orientiert sich ein Sportler an einem sozialbezogenen
Gütemaßstab, dann versucht er z.B. die Qualität der Wassersprünge seiner Kollegen
oder eine allg. Bezugsnorm zum Vorbild zu nehmen.
Individuelle Bezugsnorm: legt z.B. ein Wasserspringer einen individuumsbezogenen
Gütemaßstab an, dann vergleicht er das von ihm angestrebt Handlungsergebnis mit
eigenen früheren Handlungsergebnissen z.B. Kopfsprung von 3-m-Brett sowie von 1m-Brett.
Subjektbezogene Bezugsnorm: Wenn der Sportler, die von ihm angestrebte Leistung
an einen sachbezogenen Gütemaßstab misst, dann geht es ihm darum, die Sache selbst,
also z.B. den Kopfsprung zu bewältigen. Sie ist dann bewältigt (unabhängig von
Körperhaltung) wenn er zuerst mit dem Kopf ins Wasser taucht.
8) Wie können Motivationsprobleme diagnostiziert werden?
Sportler diagnostiziert sich selbst
= Selbstdiagnosediagnose
Trainer diagnostiziert sich selbst
Trainer diagnostiziert Sportler
= Fremddiagnose
Sportler diagnostiziert Trainer
9) Was ist bei einem diagnostischen Gespräch zu beachten? Diskutieren sie diese Frage
anhand eines konkreten Motivationsproblem im Leistungs- bzw. Gesundheitssport.
Bsp. In einer Volleyballmannschaft gibt es Probleme, weil ein Spieler keinen Ball mehr von
der Aufspielerin während eines Matches bekommt. Der Spieler ist demotiviert und will beim
nächsten Spiel nicht mehr mitspielen.
Trainer bemerkt diese Spannung und begründet zunächst den Wunsch mit diesem
Angreifer ein Gespräch zu führen
Der Trainer beschreibt seine konkreten Beobachtungen (ohne zu werten) und macht
deutlich, auf welche Situation und Zeitpunkt er sich bezieht.
Der Außengreifer äußert sich zu den Trainerbeobachtungen und stellt seine Sichtweise
und sein Erleben dazu
 weichen Trainer/Sportlersicht voneinander ab, ohne dass ein Konsens erziehlt werden
kann, empfiehlt es sich, das Gespräch nicht fortzusetzen, sondern den diskutierten
Bereich künftig Aufmerksamkeit zu schenken und nach neuen Beobachtungen
weiter zu reden.
 Besteht Übereinstimmung, äußert zunächst der Sportler und dann der Trainer seine
Ansicht über die Ursachen (Indikatoren) des Verhaltens.
 Im Falle unterschiedlicher Indikatoren und Ursachenannahme ist wie oben
vorzugehen.
Besteht Übereinstimmung, dass es sich um ein Motivationsproblem handelt, sind die
Faktoren, die das motivationale Geschehen bestimmen, näher zu bringen. Auch diese
Kausalannahme sollte zunächst vom Sportlersicht angestellt werden.
10) Welche Kriterien muss man bei der Formulierung eines Ziels beachtet werden und
warum?
Die Ziele sollten:
Realistisch, herausfordernd und überprüfbar sein
Zu Ziele sind verwirrend (Laufen regelmäßig?)
Ziele überprüfen, verändern und anpassen (bewusst klar): z.B. Krank Ziel wird
verschoben
18
-
-
Grenzen der Zielsetzungstrainings: (Übertr., Jahresziele z.B. ich möchte in der Liste der
20 Besten sein)
Kurzfristige Ziele (Monat/Woche)
Detailziele: Trainingsziel: linke Schulter tut weh, ich konzentriere mich verstärkt auf
rechte Schulter
11) Nennen sie wichtige Aspekte des Zielsetzungstrainings.
Im Zielsetzungstraining wird nach dem „Wozu“ einer Handlung gefragt und damit stehen die
Ziele von Sportlern im Vordergrund.
Zielformulierung: z.B. Ziele sollen realistisch sein, herausfordernd...
Arten von Zielen: Ergebnisziel z.B. 1.Platz
Handlungsziel z.B. tollen Start hinlegen.
12) Was ist das Ziel eines Prognosetrainings?
Ziel ist es, zu einer bestimmten Zeit eine optimale Leistung zu erbringen und damit
psychische Beanspruchungen zu bewältigen.
Ziele suchen, wo man klar als Verursacher des Erfolgs erkennbar ist.
Lernen mit dem Risiko des Misserfolgs umzugehen
Prognosen schriftlich festhalten und anschließend überprüfen.
13)Geben sie ein sportbezogenes Beispiel für die Kombination von Prognosetraining und
Training der Nichtwiederholbarkeit mit Zeitverzögerung.
Ein anspruchsvolles Ziel wird vorgegeben: z.B. die Mittelstreckenläuferin nimmt sich für das
nächste Training vor, einen Trainingswettkampf durchzuführen, d.h. sie wird z.B. die 800m in
2:20min laufen. Damit kommt eine ähnliche psychische Beanspruchung auf, wie wenn ein
richtiger Wettkampf stattfinden würde. So kann eine Athletin lernen mit der Beanspruchung
umzugehen.
14) Kann man motivieren? Was ist in diesem Zusammenhang möglich, was nicht?
Verwenden sie ein sportbezogenes Anwendungsfeld für Beispiele.
Motivation und Motiviertheit sind aktive Vorgänge d. Individuums (ob sich ein Sportler
motivieren lässt, steht nicht im Einflussbereich einer anderen Person.
z.B. ein Sportler kann durch Worte wie „den schlägst du heute nicht“ motiviert sein, und
versuchen alles zu tun um ihn zu siegen, ein anderer kann dadurch vollkommen demotiviert
sein, kann von außen „nur“ aufgrund von „Vermutungen“ unterstützt werden.  dadurch sind
„Rezepte“ nahezu unmöglich.
15) Wie kann man als Trainer die Aufgabenstellung an den Sportler so gestalten, dass sie
motivationsfördernd wirken?
Sportlervorschläge: der Sportler wird so weit wie möglich an der Planung und
Durchführung der Einheiten beteiligt.
Differenzierende Aufgabenstellung: der Trainer bietet so oft als möglich
unterschiedliche Aufgabenschwierigkeiten an, oder Aufgaben, die eigenen
Lösungsweg zu lassen; Trainer fordert Sportler zur Wahl der Aufgabenschwierigkeit
auf, Trainer verwendet häufig Aufgaben, die den individuellen Leistungserfolg
deutlich machen und nicht den sozialen Vergleich nahe legen.
Korrektur des Anspruchsniveau
Neue Teilaufgaben
Positive Erwartungen
19
16) Diskutieren sie Kriterien von motivationsfördernder Leistungsbewertung anhand
konkreter Beispiele aus dem Sport.
1. Lernklima: - Verständnis zeigen
- Persönliches Gespräch
2. Aufgabenstellung: - Sportlervorschläge
- Differenzierte Aufgabenstellung
- Korrektur des Anspruchsniveau
- Neue Teilaufgabe
- Positive Erwartung
3. Leistungsbewertung: - individuelle Vergleichsmaßstäbe
- Leistungsgespräche
- Ursachengespräche
- Bekräftigung
- „intrinsische Motivation“
ad3) Individuelle Vergleichsmaßstäbe: z.B. Wie verändert sich die Laktatleistungskurve d.
Sportlers im Vergleich eines Monats? Sportler wird an eigenen Leistungen
gemessen
Ursachengespräche: Tr. fordert Sportler zur eigenen Ursachenklärung auf
Bekräftigung: Tr. lobt Sportler nicht nur für Leistung und Erfolg, sondern auch z.B. für
aktive Durchführung einer Trainingseinheit
„intrinsische „ Motivation: Tr. versucht Sportler intrinsische Motivation aufzubauern, d.h.
die Aufmerksamkeit auf die Fraude an der Tätigkeit zu lenken.
17) Diskutieren sie psychologische Theorien der Aggression und deren Bedeutung für den
Sport.
Def.: Aggressionen sind Verhaltensweisen, die auf die soziale Umwelt im Sinne einer
Schädigung gerichtet sind.
1.
Trieb- und instinkttheoretischer Ansatz: dieser besagt, dass aggressive
Verhaltensweisen von einer gemeinsamen und angeborenen Energiequelle, dem
Aggressionstrieb bzw.- instinkt angetrieben werden.  Sport ist ein günstiges Ventil für
„gestaute Aggression“, weil seine Regeln und Normen erlauben, dass aggressive Tendenzen
im Rahmen von ritualisierten Konkurrenzverhalten abgebaut werden kann.
2.
Frustrations-Aggressionshypothese: Aggression ist eine Reaktionsform auf Frustration
 z.B. Handball: das Ziel ein Tor zu schießen, wird durch den Verteidiger verhindert, der
Werfer ist frustriert ind foult den Spieler beim Gegenzug härter als notwendig.
3.
Lern- und sozialisationstheoretischer Ansatz: Aggression im Sport ist v.a. das Ereignis
von Lernprozessen. Z.B. begeht der Spieler ein Stürmerfoul, welches nicht geahndet wird und
schießt ein Tor. Eine andere Spielerin, die das sieht, versucht es ebenfalls.
4.
Integrative Modelle: vereinen den triebtheoretischen Ansatz, der besagt, dass
aggressives Verhalten angeboren ist, und den lerntheoretischen Ansatz. Sie gehen davon aus,
dass Personen mit einer gewissen Aggressionsdisposition geboren werden, wobei aggressive
Verhaltensweiden im laufe des Lebens aber auch gelernt werden. Z.B. Zuschaueraggression:
z.B. Hooligangs: Medien
18) Machen sie die Unterschiede zw. expliziter und instrumenteller Aggression im Sport
deutlich.
explizite Aggression: Der Zweck einer solchen Handlung ist (aus Sportlersicht) die
personale Schädigung des Sportlers B. Solche Handlungen können sich innerhalb,
aber auch außerhalb des sportlichen Geschehens ereignen, wenn sich z.B. ein Spieler
A für ein vorher durch B erlittenes Foul zu „revanchieren“ versucht.
20
-
Instrumentelle Aggression: sind aggressive Handlungen zum Zweck der
Leistungsverbesserung und die hierbei mögliche Schädigung des Gegners zu gunsten
des übergeordneten Leistungsziels. Die Schädigung wird nicht explizit angestrebt,
aber implizit in Kauf genommen.
19) Diskutieren sie grundlegende Annahmen der Motivationstheorie von Maslow.
Nach Maslow ist Bedürfnis ein Mangelzustand, der nach Aufhebung drängt. So stellen
Bedürfnisse wesentliche Antriebe des Handelns dar.
Bei Maslow handelt sich es um ein Wachstumsmodell: Das menschliche Dasein ist durch
zwei gegenläufige (ambivalente) Phänomenen gekennzeichnet: vom Anstreben von
Homöostase (Bedürfnisbefriedigung) einerseits und andererseits von dem Drang, Homöostase
auch mehr oder weniger rasch wieder verlassen zu wollen. Bedürfnisbefriedigung
(Zielerreichung) führt auch zum Entstehen (qualitativ) neuer Bedürfnisse. Im Extremsport
bzw. auch im Suchtverhalten, zeigt sich, dass sich bei diesen Personen keine
Bedürfnisbefriedigung mehr einstellt. Sie streben sofort nach dem nächsten „Kick“.
20) Stellen sie eine Verbindung zwischen der Motivationstheorie von Maslow und dem
Sporttreiben her. Auf welcher Ebene der Bedürfnispyramide würden sie den Sport
einordnen?
Bedürfnisse sind also grundsätzlich hierarchisch geordnet.
Ebene1: bilden die physiologischen Bedürfnisse wie zum Beispiel Schlafbedürfnis, Hunger,
Sexualität. Ist deren Befriedigung dringend, so wird die Befriedigung anderer Bedürfnisse so
lang aufgeschoben und es ist auch unwahrscheinlich, dass sie unsere Aktivitäten beeinflussen.
Sind die Physiologischen Bedürfnisse berücksichtigt, so motivieren uns die Bedürfnisse auf
Ebene2: (Sicherheitsbedürfnisse; Ruhe) Wenn wir uns keine Sorgen über Gefahren machen
müssen, können wir uns durch soziale Bedürfnisse 
Ebene3: soziale Anerkennung motivieren lassen. Sind wir wohlgenährt, sicher und spüren ein
Gefühl sozialer Anerkennung, so können wir aufsteigen zu Bedürfnisse auf
Ebene4: Ich – Bedürfnisse: Selbstwert, Gefühle, etwas wert zu sein. Den Gipfel der
Hierarchie bildet
Ebene5: Das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung (Bedürfnis, das eigene Potential
auszuschöpfen, bedeutende Ziele zu haben.
Ich würde Sport auf Ebene 5 einordnen, da Sport eine persönliche Selbstverwirklichung ist.
Das eigene sportliche Potenzial auszuschöpfen und dadurch bedeutende Ziele zu haben. Man
kann Sport natürlich auch als physiologisches Bedürfnis ansehen.
21) Skizzieren sie kurz die Anreiztheorie nach Rheinberg.
S-E-Erwartung: Beinhaltet Fragen wie „Welche Voraussetzung habe ich, um dieses Ziel zu
erreichen?“  Sportler hat am Start (Situation) bestimmte Erwartungen bzgl. Ergebnis z.B.
unter 3h laufen.
H-E-Erwartung: „Was kann ich tun, um dieses Ziel zu erreichen?“
E-F-Erwartung: „Welches Ereignis verursacht welche Folgen?“
Anreiz des Tätigkeitsvollzugs (Handlung): Die Handlung allein befriedigt das entsprechende
Bedürfnis z.B. mit Motorrad schnelle Kurven fahren.
Anreiz des Tätigkeitsvollzugs (Folgen): Motorradfahrer wollen wieder das geile Gefühl
haben.
21
22) Wie wird „Flow“ definiert? Nennen sie die vier besprochenen Aspekte des „Flow“.
Nennen sie positive und negative Charakteristika des Flow-Erlebens.
Def.: Das reflexfreie gänzliche Aufgehen in einer glatt gelaufenen Tätigkeit, die man trotz
hoher Anforderung unter Kontrolle hat.  Person geht in Tätigkeit auf, ohne an das Ergebnis
zu denken.
Aspekte:
1. Verschmelzung von Handeln und Bewusstsein: z.B. Kletterer fragt nicht mehr, ob
Gurt fest ist.
2. Konzentration der Aufmerksamkeit auf ein zunehmend begrenztes Feld.
3. Selbstvergessenheit: Selbstreflexion ist auf ein Minimum reduziert.
4. Verschmelzen von Selbst und Umwelt, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ohne
Kontrollverlust: Das Gefühl für Zeit geht verloren.
Flow scheint 2 Seiten einer Medaille zu beschreiben. Das intensive Erleben von Flow kann
einerseits einen sehr positiven Weltbezug herstellen, andererseits zu einem Rückzug in einen
sehr begrenzten Wirklichkeitsbereich führen.
23) Wann kann ein Flow-Erlebnis im Sport eintreten? Wann nicht und warum?
Hat eine Person eine hohe Kompetenz (skills high) und ist durch eine sehr schwere
Aufgabe herausgefordert, dann wird er ein Flow-Erlebnis erleben.
Hat eine Person eine hohe Kompetenz und ist durch eine viel zu leichte Aufgabe nicht
herausgefordert, dann wird er sich langweilen.
Aufgabe schwer (Challange high) – Fähigkeit schwach (skills low)  Angst
Aufgabe leicht (challange low) – Fähigkeit schwach (skills low)  Teilnahmslosigkeit
 Das Erlebnis „Flow“ resultiert nicht, wenn wir unterfordert bzw. überfordert sind.
24) Diskutieren Sie die Abbildung von Motivation zu regelmäßiger Sport- und
Bewegungstätigkeit“ und beziehen sie sich bei ihren Erklärungen der Bedingungen und
Motive auf konkrete Beispiele aus dem Sport.
Als Selbstwirksamkeit bezeichnet man die Fähigkeit einer Person, Resultete einer Handlung
auf eigene Kompetenzen zurückzuführen und Situationenen aufzusuchen, in denen man
wirksam werden kann.
1. Selbstwirksamkeit
2. Barriere-Erwartung
3. Vulnerabilität
4. Änderungsdruck
5. Gesundheitserwartung
6. Soziale Unterstützung
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Person läuft heute statt 15min, 30min und fühlt sich dabei wohl
Zeitprobleme, Motivationsprobleme („das nutzt bei mir eh nix mehr“)
= die Wahrscheinlichkeit zu erkranken.
z.B. aus einem Unfall od. akuter Erkrankung
Personen machen Sport meist aus Überzeugung, Bewegung fördert
Gesundheit.
von der Familie
1. Person findet eine Tätigkeit bzw. Sportgruppe, die sie weder über- noch unterfordert
und in der sie ihre aerobe Ausdauer verbessern kann.
2. Sie entwirft ein Zeitprogramm, das es ihr ermöglicht, Familie, Beruf und
Gesundheitsport zu vereinen.
3. Person erkennt, dass sie ohne Bewegung einen Infarkt nicht vermeiden kann.
22
4. Der Arzt rät dringend zur Teilnahme am aeroben Ausdauerprogramm.
5. Person erwartet sich eine Verbesserung der aeroben Ausdauer und damit eine
Verbesserung in der Bewältigung des Alltags.
6. Die Familie der Person bekundet ihre Unterstützung im Haushalt, damit das
Gesundheitsprogramm durchgeführt werden kann.
25) Erklären sie wie eine Veränderung in der Bewegungsaktivität zustande kommt bzw. wie
sie aufrechterhalten werden kann.
1. Überraschung (Schock: z.B. hoher Blutdruck)
2. Verneinung: glaubt es nicht
3. Rationale Einsicht: sieht es doch ein
4. Emotionale Akzeptanz: zuerst akzeptieren um Veränderung einzuleiten
5. Ausprobieren: div. Bewegungsmöglichkeiten
6. Erkenntnis/Integration: Person bemerkt, Sport hilft.
23
Kapitel 7 Bewegungslernen
1) Diskutieren sie traditionelle Theorien des Lernens und deren Bedeutung für Bewegung
und Sport.
2) Geben sie Beispiele für die Klassische Konditionierung
3) Warum soll im Sport nicht bestraft werden? Führen sie sportbezogene Argumente
dagegen an.
4) Welche unterschiedlichen Verstärkungspläne kennen sie? Wann soll beim
Bewegungslernen Verstärker eingesetzt werden?
1. Klassische Konditionierung:
Die Bedeutung liegt im Erlernen von Angst-, Sicherheits-, Lust-, Hunger-, Zorn-,
Ekelreaktion auf ursprünglich neutrale Reize.
Eine neutraler Reiz (Kasten) wird mit einem unbedingten Reiz (Verletzung beim
Überspringen des Kastens) kombiniert  unkonditionierte Reaktion (Angst). Wird der
Kasten nochmalig ohne Verletzung dargeboten (konditionierter Reiz), so folgt auch ohne
Verletzung Angst (konditionierte Reaktion).
Bsp:. Ein Sprinter reagiert auf alle schussähnlichen Geräusche (konditionierter Reiz) mit
einem Zucken (konditionierte Reaktion) wie bei der Startreaktion.
Hat eine Person mit dem Medium Kasten noch keinerlei Erfahrung gemacht, ist dies für
sie ein unkonditionierter Reiz. Er geht unbelastet in die Situation.
Negative Konditionierung: Hat sich jemand einmal richtig verletzt, bekommt der Kasten
eine ganz andere Bedeutung. Bereits der Anblick (konditionierter Reiz) löst Angst
(konditionierte Reaktion) aus.
Positive Konditionierung: geht ein Athlet in ein Stadion, indem gute Stimmung herrscht
(konditionierter Reiz), wird er in einen optimalen Vorstarterzustand (konditionierte
Reaktion) versetzt.
Löschung: Vorgang, dass eine konditionierte Reaktion (Ablehnung) zum Verschwinden
gebracht wird, wenn der konditionierte Reiz (Sport) ohne den unkonditionierten Reiz
(Anstrengung) geboten wird.
Generalisierung = Tendenz auf ähnliche Reize in gleicher Weise zu reagieren.
2. Instrumentelle Konditionierung
Wenn eine Person auf eine Situation so reagiert, dass sie danach einen
positiven/befriedigenden
Zustand
erlebt
(=Verstärkung),
erhöht
sich
die
Wahrscheinlichkeit, dass die Person in einer vergleichbaren Situation wieder so reagiert.
Bsp.: Radfahrer der gewinnt – Arme hoch - Applaus, wird an wieder teilnehmen, als 2te
der keinen Applaus bekommt .
Argument gegen Bestrafung (neg. Verstärkung)
Lenkt die Aufmerksamkeit auf unerwünschte Verhaltensweisen: Bsp: Handballe
wird im Time-out vom Trainer getadelt, weil er nicht schnell genug
zurückgelaufen ist beim Gegenstoß (unerwünschte Verhaltensweise), am Feld
denkt der Sportler nur mehr daran zu langsam zu sein.
Erzeugt neg. emotionale Zustände gegen die Person die bestraft. Bsp: Trainer
schimpft Athlet zu wenig zu trainieren – Athlet: Rechtfertigung und Ausreden
(Abwehrreaktion); selten, dass geschimpfte Person danach mehr trainiert
(Veränderungsreaktion)
Ignorieren eines Fehlverhalten ist oft gewinnbringender als Bestrafung: Bsp.
Gesundheitsport: Person weiß immer mehr als Übungsleiter – ignorieren –
aufhören mit der Besserwisserei.
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 Kontinuierliche Verstärkung = nicht sinnvoll, weil gelobt Person erkennt, dass es sich
bei dieser Art von Verstärkung um keine Besonderheit handelt.
 Intermittierende Verstärkung = Verstärkung mit festgelegten Pausen
 Löschen
 Schrittweises Annähern = Shaping: Veränderung des Verhaltens in kleinen Schritten
3.
Lernen am Modell: übernommene Reaktion und komplexe Verhaltensmuster von
„Modellen“
 Aneignung als kognitiver Vorgang: Person A schaut bei Person B beim Service im TT
zu – denkt darüber nach und probiert es selbst so
 Auslösung als motivationsgetragenes, verstärkerabhängiges Geschehen: Person A
sieht wie viel Freude Person B am Tennisspielen hat – ist selbst wieder motiviert zu
spielen
3 Effekte: Neulernen, Verstärken oder Hemmen von gelernten Verhaltensweisen,
Auslösen von bereits gelernten Verhaltensweisen.
Aufmerksamkeitsprozess: der lernenden Person muss klar sein, worauf die
Aufmerksamkeit bei der Beobachtung des Modells zu richten ist.
Gedächtnisprozesse: bei zu komplexen Bewegungen ist man auf kinästhetische Faktoren
angewiesen.
Motorische Reproduktionsprozesse
Verstärkung und Motivationsprozess.
Aufmerksamkeitsprozesse:
Lernenden Person muss klar sein, worauf Aufmerksamkeit bei Beobachtung von Modell zu
richten ist.
 Herausgehobenheit und Differenziertheit des Modells (welchen Inhalten soll
Aufmerksamkeit geschenkt werden)
 Anreiz des zu erlernenden Verhaltens
 Attraktivität des Modells (Übernahme von geachteter, geschätzter Person eher)
 Instruktion oder Akzentuierung zur Aufmerksamkeitslenkung: Anleitung worauf achten
 Modelle können real sein (aber auch Bildserien, Video)
Gedächtnisprozesse
 Verbale oder bildhafte Speicherung  aktiver Vorgang  Lernen kein exaktes Abbild des
Models
 Am Modell erworbene Vorstellungen und Sprachsysteme dienen zum Wiederabruf.
(Versprachlichung der Bewegung – innere Dialog od. lautes Mitsprechen)
Negativ:
 zu kurze sporadische Beobachtung
 mangelnde körperliche Voraussetzungen
 Entscheidende Elemente der Bewegung sind nicht beobachtbar (dann Lernen am Modell
nicht möglich
 Bei zu komplexen Bewegungen ist man auf kinästhetische Faktoren angewiesen.
Motorische Reproduktionsprozesse:
 Problem, wenn einzelne Verhaltensequenzen nicht im motor. Repertoire sind.
 Im Modellernen wenig ausgearbeitet
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Verstärkungs- und Motivationsprozesse:
 Verstärkung des Nachahmungsverhalten  externer Ursprung (Lob)
 Verstärkung des Modellverhaltens  stellvertretende Verstärkung (genaue Nachahmung
des Modells)
 Selbstverstärkung: Sportler will von selbst aus gesehene Handlung erlernen (intrinsisch)
Modelle der Bewegungssteuerung und Regulation
Open-loop-Modelle (einfaches Programmmodell)
Afferenz  Motorisches Programm  Efferenz
Afferenz: Gesamtheit der Nervenerregungen, die von Sinnesorganen (auch Muskeln) zum
Zentralnervensystem führen.
Effernz: leitet Bewegungsprogramm vom ZNS an Organe weiter.
Charakteristika: kein Feedback, keine Regulierungsinstanzen zur Fehlerkorrektur während
Bewegungsausführung. Ausführung ist festgelegtes Programm, dass erst nach
Handlungsrealisation geändert werden kann.
Kritik: Man kann keine 1:1 Übertragung annehmen  Programm geht nie so als Efferenz
zur Muskulatur wie abgerufen
 Es kann verschieden Programme geben  muss Entscheidungsprozess stattfinden (scheint
in diesen Modell nicht auf)
 Mensch müsste unglaublich viele Programme haben (unendlich viele Bewegungen)
 Wie kommt erste Bewegung zustande. War zuerst Bewegung da oder das Programm?
Cloosed-loop-Modell (Einfaches Regelkreis Modell)
Feedbackprozesse spielen große Rolle (innere Feedbackschleifen). Ständiger Ist-SollKorrektur. Bewegungslernen kommt in den Geltungsbereich. Nachteil  die Fehlerkorrektur
durch einen Ist-Sollwert-Vergleich während der Handlung  grenzt Anwendungsbereich auf
relativ langsame ablaufende Bewegungen ein. (Bewegungen bei denen es auf Genauigkeit
ankommt – Balancieren)
Schematheorie nach Schmidt
Schema ist Abstraktion die aus bisherigen Bewegungshandlungen resultiert.
 4 Informationstypen werden dabei gespeichert und miteinander in Beziehung gesetzt. Der
Stärke der Beziehung erhöht sich mit jeden Bewegung der selben allgemeinen Art und erhöht
sich mit steigender Genauigkeit der Feedbackinformationen aus dem Handlungsergebnis.
4 Informationstypen:
1. anfänglichen Bedingungen (z.b. Extremitätenposition)
2. Reaktionsspezifikation des motorischen Programms (die Programmparameter zb.
Krafteinsatz, Geschwindigkeit)
3. Sensorischen Konsequenzen (Rückmeldungen: visuell, auditiv, kinästhetisch,...)
der hervorgerufenen Reaktion
4. Bewegungsergebnis
Zwei getrennte Schemata:
beide beinhalten Informationen über anfängliche Bedingungen und das gewünschte Ergebnis
(das Handlungsziel)
Das Recall-Schema: enthält zusätzlich Informationen über die Reaktionsspezifikation
Das Recognition-Schema: enthält Informationen über die sensorischen Konsequenzen
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 damit wird Möglichkeit eröffnet, Fehler bei der Bewegungsausführung zu entdecken.
Rückmeldungen über die Ausführung der Bewegungshandlung gehen in das motorische
Schema ein und spielen wichtige Rolle für motorischen Lernprozess. Wichtig ist dabei die
subjektive Verarbeitung, die in einen Etikettierungs- und Benennungsprozess mündet.
Ablauf einer Bewegungshandlung nach Schematheorie:  Beginn der Bewegungshandlung
mit Festlegung des gewünschten Ergebnisses, verbunden mit einer Bestandaufnahme der
vorliegenden (anfänglichen) Bedingungen. Auf Grundlage von Erfahrungen werden
vermutete Reaktionsspezifikationen antizipiert, ebenso die zu erwartenden sensorischen
Konsequenzen.  danach folgt Phase der Bewegungsausführung  führt zu realen
sensorischen Rückmeldungen, die mit erwarteten verglichen werden.  kann bei
Abweichung zu unmittelbarer Korrektur führen oder: über den Irrtumsbennenungsprozess, zu
einer Veränderung des motorischen Schemas (Bewegungslernen). Ebenso erfolgt eine
Rückmeldung durch Ergebnisbewertung (zb. Weite, Traineraussage, Zeit,..)
 Schemata bleiben relativ lange gespeichert (auch nach längerer Pause mühelos
reaktivierbar), wobei Reaktionsspezifikationen schneller vergessen werden.
Schematheorie von Schmidt stellt Verbindung von open und closed loop Modellen dar.
Kognitiv kontrollierter Lernprozess???
Hinweise für das Bewegungslernen
Explizites Lernen:  kognitive System zuständig (es geht um Dinge die erkennbar sind)
Hier ist strukturiertes Lernen gefragt:  Lernende entwirft aktiv Bewegungsplan, stellt
Annahmen darüber auf, wie Bewegung auszuführen ist versucht Regelhaftigkeiten in
Bewegung zu erfassen.
Weiters werden:  Intentionen formuliert
 Aufgabenstellungen verstanden
 Handlungsausführungen reflektiert
Impliziertes Lernen:  motorisches System (Steuerung und Regelung der motor. Prozesse)
Dabei sind eine Vielzahl von Entscheidungen zu treffen.
- Rezeptives Lernen: Dinge auf sich zukommen lassen, nicht analytisch und sprachlich
Gesetze formulieren, sonder ganzheitlichen Eindruck gewinnen
- Motorisches System: entzieht sich bewusster Kontrolle (Jonglieren, Einradfahren,..)
Beschleunigung von Lernprozessen
(in Kombination mit dem aktiven Lernen)
 Vermittlung von Kenntnissen zum Aufbau adäquater interner Repräsentationen
 sprachliche Benennung von (Teil-)Bewegungen (zur Erleichterung der
Superzeichenbildung  Kurzformel einer Bewegung)
 Hinweis auf die sprachliche Benennung von relevanten Signalen (zur
Aufmerksamkeitslenkung)
 Durchführung von ergänzendem (externen) Feedback (Spiegel, Video, Trainer) zur
besseren Ausnutzung von Eigenfeedback. (Aber extrinsisches Feedback sparsam und
punktgenau  zuviel stört inneres Feedback)
 Gedankliche Beschäftigung mit Bewegungsaufgabe (mentales Training)
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Psychomotorisches Training
Ist die Schulung grundlegender, jedoch stets an den sportartspezifischen Anforderungen
orientierter, psychischer Voraussetzungen der Bewegungsregulation.
Mit Hilfe verschiedener Übungsformen werden Bewegungswahrnehmung,
Bewegungsgenauigkeit und –schnelligkeit, die differenzierte muskuläre An- und
Entspannung, das optimale Abstimmen von Aktivitäts- bzw. Konzentratinszustand und
Bewegungsausführung trainiert.
Grundtechniken:
 Observatives Training: anderen Sportler beobachten; Augen zu  in Vorstellung
Technik richtig durchführen.
 Vorstellungstraining: Bewegungsfolge durchlaufen  sich selbst wie in einem Film
beobachten.
 Ideomotorisches Training: von eigener Position aus mehrmals die gewünschte
Bewegungsabfolge durchlaufen lassen und darauf achten, wie die Sinneskanäle
genutzt werden können.
 Mentalsimulation: umfassend den Wettkampf vor inneren Auge ablaufen lassen, und
mit gutem sicheren Gefühl begleiten. Auch Vorstartphase und Zeit unmittelbar nach
Wettkampf
Ziele:
 Bewegungslernen: (als ergänzende Maßnahme zum aktiven Training)
 Stabilisation der Bewegung
 Antizipation der Bewegungshandlungen
Erklärungstheorien:
 kognitive Modell erklärt Erfolg des Trainings mit Koppelung von Bewegung und Sprache
 ideomotorischer Effekt (Carpentereffect): durch intensives Vorstellen und Beobachten
einer Bewegung  Muskelgruppen werden innerviert (ohne das sichtbare Veränderungen
auftreten müssen). Die Muskeleinstellungen und –empfindungen und physiologischen
Veränderungen können wahrgenommen werden  trainierenden Effekt
 Aufmerksamkeits- und Aktivierungsregulation werden geübt
Elemente mentaler Steuerung:
 Informationsaufnahme (Bewegung anschauen) und Verarbeitung (Einprägung der
Informationen)
 wiederholtes und bewusstes „sich Vorstellen“ (vor geistigen Auge ablaufen)
 unabhängig von Raum und Zeit
 verbal orientierte Reproduzierbarkeit (Sollte Bewegung benennen können)
 Entscheidungssicherheit vie der Auswahl relevanter Muster (wichtige Merkmale der
Bewegung erkennen und unrelevante Inhalte streichen)
 kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Bewegungsvorstellung (in Absprache mit
Trainer  richtige Vorstellung)
Effektivitätsnachweise:
 Verhältnis aktiv : mental  2:1 bis 3:1
 Anfänger  Lernzuwachs; Könner  Stabilität, Neukombinationen, Umlernen
 in verletzungsbedingten Pausen  weniger Leistungsverlust
 Schnelles Wiedererlernen nach Pausen
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Wie wird mental trainiert?
1. Bewegungsplan aus Innensicht schriftlich erarbeiten (mit Trainer gegenprüfen)
2. Knotenpunkte herausarbeiten
3. Knotenpunkte auf Kurzformeln reduzieren
4. Rhythmisieren der Bewegung
5. Verinnerlichtes Trainieren der Bewegungsvorstellung
6. Wechsel von Vorstellungs- und Realtraining
Die Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen
1. Ziele klären: positive Atmosphäre, Bedürfnisse der Lernenden erheben, Vorgehen
begründen, effizient loben – wenig kritisieren, auf Erfolg aufbauen, individuelles
Leistungsniveau beachten
2. Lehren und Lernen über alle Sinneskanäle: (visuell, akustisch, vestibulär, taktil,
kinästhetisch,...) tun, beobachten, denken, fühlen, empfinden, hören
3. Bei Erfolglosigkeit den „Zugangskanal“ wechseln: (z.b.: Ohren zustoppeln um mehr
Aufmerksamkeit auf Fühlen der Bewegung zu legen)
4. Bei Lernplateaus mögliche Ursachen bedenken: Überforderung: eher stufenweise
lernen und Lernniveau anpassen; Übermüdung: neuraler sowie muskulärer Natur 
Pause; Umlernen: schwieriger als Neulernen (altegelernte stört das Umzulernende)
5. Das „zentrale“ Erkennen: Wozu macht Sportler das, was er tut?; Was hindert am
Lernfortschritt
6. Nach Erkennen gibt es zwei Reaktionsmöglichkeiten: Mangel bewusst machen 
alternative Lösung; Fehler nicht mitteilen und entsprechende Bewegungsaufgabe
stellen
7. Mit komplexen Methoden arbeiten: Lernen an Aufgabenstellung, Rhythmus auf allen
Lernniveaus einsetzen, Können nach allen Seiten entwickeln, Wechsel zwischen
Erhöhung der Schwierigkeit und bei gleichzeitiger Reduktion der Komplexität
8. Selbstrückmeldung vor Fremdrückmeldung: wenig und punktgenaues externes
Feedback, damit Selbstrückmeldung nicht gestört.
9. Fehler verstärken: um sie anschließend bewusst zu machen.
10. Kontrastaufgaben: Aufmerksamkeit auf Unterschiede zwischen Aufgaben
11. Aufgaben zur Erhöhung der Selbständigkeit: Selbständigkeit durch selbständiges
Üben (auch ohne externes Feedback)
12. Aufmerksamkeit gezielt richten: materiale Umwelt, Mitspieler, Gegner, Sportgerät,
Körper, Gesamtsystem
13. Ängste ernst nehmen:
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Kapitel 8 Sport und Persönlichkeit
1) Wie würden sie „Persönlichkeit“ definieren? Welche unterschiedlichen Auffassungen
gibt es hierzu?
- Persönlichkeit wird nicht einfach als das Gesamt des Verhaltens und Erlebens gesehen
sondern als „Bedingung“, „Ordnung“, „Produkt“ oder „Abstaktion“ des konkreten Verhaltens
und Erlebens , und Persönlichkeit wird als etwas aufgefasst, was dem Zeitablauf gegenüber
relativ stabil und konstant ist.
- Unterschiedliche Auffassungen:
1. Über die Enge bzw. Weite des Begriffs „Persönlichkeit“:
Enge Definition: Persönlichkeit = Charakter (innere menschl. Werte)
Weite Definition: Persönlichkeit = Aspekt der Leistungen, Fertigkeiten
(Intelligenz)
2. Über die zeitliche Stabilität der Persönlichkeit
2) Warum spricht man im Zusammenhang mit Untersuchungen über Sportlerkarrieren
über die „Kompensationshypothese“?
Für Hochleistungssportler ist während ihrer Karriere „Leistung“ an erster Stelle gestanden,
wobei mitfühlen mit anderen und soziale Beziehungen zu kurz kamen. So kann man davon
ausgehen, dass sie das nach Beendigung ihrer sportlichen Laufbahn „aufholen“ müssen.
3) Welche zentralen Hypothesen zum Zusammenhang Sport und Persönlichkeit kennen sie?
Geben sie eine kurze Beschreibung.
1. Sozialisationshypothese: Sport trägt zur Formung der Persönlichkeit, zur Ausbildung
und Festigung allgemeiner Persönlichkeitsmerkmale bei.
2. Selektionshypothese: Bestimmte allg. Persönlichkeitsmerkmale sind für sportlichen
Erfolg mitentscheidend, z.B. Talentauswahl
3. Interaktionshypothese: die beiden Hypothesen sind noch kombinierbar. Sport und
Persönlichkeit beeinflussen sich gegenseitig.
4) Welche Meßmethoden zur Erfassung der Persönlichkeit kennen sie?
Expertenrating
Verhaltensbeobachtung
Projektive Verfahren: Rohschachtest; Thematischer Apperzeptionstest (TAT)
Standardisierte Fragebögen: Trier Persönlichkeitsfragebogen
5) Diskutieren sie mögliche Gründe für die Widersprüchlichkeit und Inkonsistenz der
Ergebnisse zum Thema „Zusammenhang zwischen Sport und Persönlichkeit“.
1. Es gibt „den Sport“ nicht
Sport kann nicht unabhängig vom gesellschaftlichen Gesamtsystem gesehen
werden.
Sport ist ein komplexes, inhomogenes und insbesondere sinnoffenes
Phänomen.
Es ist noch keine einheitliche begriffliche Definition des Sports gefunden
worden.
2. Das Problem der Definition und Theorie von Persönlichkeit
3. Zur Untersuchung wurden bisher verschiedenste Persönlichkeitsinventare und
Meßmethoden herangezogen.
4. Unterschiedliche Anzahl und Art der Einflussvariablen im Erhebungsinstrumentarium
erfasst werden.
5. Verwendung unterschiedlicher Untersuchungsdesigns  Querschnittuntersuchungen
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6. Stichprobenunterschiede und damit verbundene Verzerrungstendenzen
7. Statistische Auswertungs- und Interpretationsprobleme
8. Selbstdarstellungsphänomen
6) Wie wird das „Selbst“ definiert? Welche Formen des Selbst kennen sie? Geben sie eine
kurze Beschreibung.
Das Selbst kann als jene voraussetzungshafte „Selbstidentifikation“ verstanden werden, die es
uns ermöglicht,
Mit anderen zu kommunizieren
An eine Sache heranzugehen
Uns reflexiv mit den Handlungsergebnissen auseinander zu setzen
Leibselbst: aktualisiert sich laufend durch Empfindungen, Wahrnehmung und Kognitionen,
die unmittelbar aus dem leiblichen Erleben innerhalb einer konkreten
Umweltsituation entspringen und über Sinnesorgane ins Bewusstsein gelangen.
Kognitives Selbst: - die wahrgenommenen eigene Kompetenz in unterschiedlichen
Handlungsfeldern.
- die erlebte Handlungsmöglichkeit in unterschiedlichen Situationen
- die von bedeutsamen anderen zugesprochene Kompetenzen
Soziale Selbst: entwickelt sich in der aktiven Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichem
sozialem Umfeld.
7) Welche Gründe könnten hinter der unterschiedlichen Bewertung des Körpers zwischen
Männern und Frauen bestehen?
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