Podozyten-spezifische MDM2 Deletion führt zu Proteinurie und FSGS

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MDM2-Mangel in Podozyten führt zu gestörter Autophagie und
fokal-segmentaler Golerulosklerose
Hauke Arne Bruns, Dana Thomasova, Helen Liapis, Hans-Joachim Anders
Medizinische Klinik und Poliklinik IV, Ludwig-Maximilians-Universität, München
Einleitung
80
60
3-4
N utlin 3a
1
MDM2
N FκB
p53
2
4
p50 p65
3
9-11
12-13
p53
nuclear
export
N FκB
p53
p50 p65
p53
Apoptosis, cell-cycle-arrest
A
A
p53 stabilisation:
Cell quiescence, senescence,
apoptosis
B
Podo-MDM2 -/-
Podo-MDM2 +/-
Podozyten/Glomerulus
15
Verminderte MDM2-Expresssion in Podozyten
A
Podo-MDM2 -/-
Podo-MDM2 +/-
Lamp1
LC3B
Podo-MDM2 +/-
B
20
Vakuolen
Lamp2
WT1/Neph
Methoden
10
8
6
4
2
0
Podo-MDM2 -/-
MDM2 hat durch verschiedenen Mechanismen negativ-regulatorische Effekte auf p53: (1) In seiner
Funktion als E3-Ubiquitin-Ligase fördert MDM2 den Ubiquitin-bedingten Abbau von p53 durch
Proteasomen, (2) MDM2 erhöht den Export von p53 aus dem Nukleus, (3) MDM2 hemmt die
Transkriptionsaktivität von p53, (4) MDM2 hat positiven Einfluss auf die NF-κB-Signalkaskade indem es
die Transkription von NF-κB/p65 fördert und außerdem als Kotranskriptionsfaktor für NF-κB-Zielgene
fungiert.
Mit dem Cre/loxP Recombinations-System generierten wir
Podozyten-spezifische MDM2-Knockout Mäuse (Podocin-Cre/MDM2flox),
bei denen das MDM2-Gen auf DNA-Ebene ausgeknockt wurde. Die
anschließende Charakterisierung erfolgte mit Hilfe von Albumin-ELISA,
Kreatinin-Essay, Immunhistologie, Elektronenmikroskopie und realTime PCR.
Podo-MDM2 -/- 14W
A Überleben, n=12. +/+ Tiere mit normalem Überleben (nicht dargestellt).
B Nierenschnitte, PAS-Färbung. Deutlich progrediente segmentale Sklerosen
bei -/- Tieren, +/- und +/+ (nicht dargestellt) unauffällig.
recruitment
MDM2 INHIBITION
Podo-MDM2 -/- 8W
MDM2-Mangel in Podozyten führt zu gestörter Autophagie
N ucleus
Podozytenverlust in MDM2 -/- Tieren
Proliferation, tumor-attack,
Podo-MDM2 +/- 14W
% Vakuolen/Glomerulus
p50 p65
7-8
Wochen
Im Vergleich mit +/- Littermates zeigen Podo-MDM2 -/- Mäuse
immunhistochemisch eine verminderte MDM2-Expression in Podozyten.
In der Analyse von glomerulärer RNA mittels qPCR finden sich verminderte
MDM2-mRNA Level.
Der Quotient aus Podozyten/Glomeruli ist in 3 Wochen alten Mäusen für
beide Gruppen nicht signifikant unterschiedlich. Der Quotient vergrößert
sich bei älteren (16Wochen) +/- Mäusen, wohingegen er bei -/- Tieren
abnimmt. Der relative Mangel an Podozyten manifestiert sich histologisch
als fortschreitende fokal-segmentale Glomerulosklerose (FSGS). Die Tiere
weisen eine progrediente Proteinurie und erhöhte Mortalität auf. qPCR mit
glomerulärer RNA zeigt eine verringerte renale Expression von podozytenspezifischen Genen, wie z.B. Podocin und Synaptopodin.
Elektronenmikroskopisch werden spezifische morphologische
Veränderungen in Form von massiven Vakuolen und ER Veränderungen in
den Podozyten auffällig, welche auf Autophagie und dadurch bedingten
Zelltod hinweisen.
Im Gegensatz dazu zeigen heterozygote Tiere innerhalb von 26 Wochen
keine Anzeichen einer Proteinurie und normale Sterblichkeit.
p53
N FκB
5-6
Ergebnisse
Proteasome
IκBα
B
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26
Wochen
Urinanalyse mittels Albumin-ELISA und Kreatinin-Assay. n=11. Über einen
Zeitraum von 13 Wochen entwickeln nahezu alle -/- Tiere eine schwere
Proteinurie. +/- und +/+ Tiere ohne Proteinurie (nicht dargestellt).
Cytosol
I κB α
Alb/Crea <1
Podo-MDM2 +/Podo-MDM2 -/-
0
Genotoxic/ ribosomal/
oncogenic stress
IKK
Alb/Crea 1-100
100
80
60
40
20
0
20
p53 signaling pathway
DAMPs
PAMPs
Alb/Crea >100
% 40
Effekte von MDM2 auf die NF-κB- und p53-Signalkaskaden
N FκB signaling pathway
A
100
% Überleben
Podozyten tragen neben dem Kapillarendothel und der Basalmembran
einen wesentlichen Teil zur Integrität der Glomerulären Filtrationsbarriere
bei. Die Tatsache, dass es sich bei Podozyten um terminal differenzierte
Zellen handelt, erklärt, warum Podozyten bei Verlust nicht ausreichend
regenerieren und es daher oftmals zu Proteinurie, fokal-segmentaler
Glomerulosklerose (FSGS) und progredienter Niereninsuffiziens kommt.
Die Faktoren, die Podozyten ihre Jahrzehnte dauernde Widerstandsfähigkeit
gegen hämodynamischen, toxischen oder immunologischen Stress verleihen,
sind bisher größtenteils unbekannt.
Die E3-Ubiquitin-Ligase Murine Double Minute (MDM-)2 ist Teil der NF-kB
Signalkaskade und der wichtigste Negativregulator des Tumorsupressors
p53 und der damit einhergehenden p53-vermittelten Zellzyklus
Unterbrechung. MDM2 wirkt somit pro-mitotisch und anti-apoptotisch.
In Vorarbeiten konnten wir zeigen, dass MDM2 Blockade
Adriamycin-induzierten Podozytenverlust, Proteinurie und Glomerulosklerose
verhindern kann. Die MDM2-Blockade führt zu p53 Anstieg und verhindert
damit Podozytenverlust durch aberrante Podozytenmitose (katastrophale
Mitose), bei der es zur Ablösung und Verlust der Podozyten kommt.
Die physiologische Bedeutung von MDM2 in nicht-stimulierten Podozyten
ist bisher nicht abschließend geklärt. Unsere Hypothese ist, dass MDM2 p53
Überaktivierung verhindert, da diese zum Verlust der Podozyten führen könnte.
T LR
MDM2 Mangel in Podoyzten führt zu FSGS
Proteinurie Podo MDM2 -/-
10
Podo-MDM2 -/-
5
Podo-MDM2 +/-
C
0
3 Wochen
C
14 Wochen
Podocin
Podo-MDM2 +/+
Podo-MDM2 +/-
mRNA/18srRNA
0,025
Podo-MDM2 -/-
0,020
B
0,020
0,015
0,010
0,005
0,000
D
0,015
0.3
mRNA/18s rRNA
mRNA/18srRNA
Podo-MDM2 +/-
0,010
0,005
Podo-MDM2 -/-
Synaptopodin
0.2
0.1
0.0
0,000
Podo-MDM2 +/-
Podo-MDM2 -/-
A Nierenschnitte, 8 Wochen alte Mäuse, MDM2-Färbung
B qPCR mit glomerulärer mRNA. +/+ idem -/+ (nicht dargestellt).
Podo-MDM2+/Podo-MDM2-/A Nierenschnitte 14W, WT1/Nephrin Färbung. Podozyten erscheinen rot, GBM
grün. B Anzahl Podozyten/Glomerulus. n=3/Gruppe, 3x20Gloms ausgezählt.
C, D qPCR mit glomerulärer mRNA. +/+ idem -/+ (nicht dargestellt).
Podo-MDM2 +/14 Wochen
Podo-MDM2 -/8 Wochen
Podo-MDM2 -/14 Wochen
nahezu keine Vakuolen. B Färbungen zeigen erhöhte Expression von Lamp2
C Nierenparenchym. Deutliche Vakuolenbildung in -/- Mäusen,
mit Progredienz (EM-Aufnahmen).
Zusammenfassung & Schlussfolgerung
Podozyten-spezifische MDM2 Deletion führt zu Podozytenverlust mit
einhergehender Proteinurie und progredienter FSGS. Die histologischen
Veränderungen lassen auf Autophagie-bedingten Zelluntergang schließen.
Wir schließen daraus, dass MDM2 für die Homöostase und
Widerstandsfähigkeit von Podozyten bedeutsam ist.
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