Radiologische Studie der Tracheaquerschnitte im Verlauf des

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Radiologische Studie der Tracheaquerschnitte im Verlauf
des Atemzyklus am Beispiel der Tracheomalazie
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R.Blechschmidt , U.Lörcher , M. Rust
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(1)FachbereichRadiologie,DeutscheKlinikfürDiagnostikWiesbaden,
(2)FachbereichPulmologie,J.W.G.UniversitätFrankfurtamMain
Einleitung
Material und Methode
Die TracheomalazieisteineErkrankungder Tracheobronchialwand. Durch Stabilitätsverlust der Knorpelspangen kommt es
besondersbeiforcierterExspirationzueinem
tracheobronchialen Kollapssyndrom und der Paries membranaceus wölbt
sich in das Lumen vor. Die konventionelle Diagnostik erlaubt
keine s ichere Unterscheidung vonanderenobstruktivenAtemwegserkrankungen,sodaßFehltherapienmöglichsind.
Eswerden22Patientenuntersucht,vondenen7aneinerTracheomalazie leiden. Das Vergleichskollektiv umfaßt
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Personen mit normalen Lungenfunktionswerten. WährendeinemdynamischenScanvon12Sekunden werden
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CT-Schnittbilder an einer Stelle der Trachea berechnet und
kontinuierlich die Strömungsgeschwindigkeit derAtemluft bei
normalerAtmungaufgezeichnet.HierzuwurdeeinComputerSpirometerkonstruiert.
Ergebnisse
DurchKorrelationder Daten wirddiefür
eine Tracheomalazie typische,exspiratorische Vorwölbung der Hinterwand
und Querschnittsminderung der Tracheaquantitativnachgewiesen.
Maximale Inspiration
l/s
cm
2
Inspiration
Exspiration
Tracheafläche:2,37cm2
Atemstromstärke:0,45l/s
Inspirationsstellung
Die Fläche der gesunden Trachea
ändert sich im Verlauf der Atmung nur
sehrgering.
l/s
Die Standardabweichung der Tracheaquerschnitte vom M ittelwert inAtemruhelageistbeiTracheomalaziepatienten
mit~20% doppeltsohochwiebeim gesundenVergleichskollektivmit~8,5%.
(Signifikanzniveaup<0,006)
Tracheafläche:1,72cm2
Atemstromstärke:0l/s
cm
2
Inspiration
Maximale Exspiration
Exspiration
Tracheafläche:1,56cm2
Atemstromstärke:-0,5l/s
Exspirationsstellung
Die atemabhängige Schwankung der
TracheaflächediesesPatienten,deran
einer ausgeprägten Tracheomalazie
leidet,istdeutlichzusehen.
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(Korrelation: r=0,94 Regression:b=85mm/l/s)
Diskussion
Der genaue zeitliche Zusammenhang
der Kaliberschwankungen wird quantitativ erst durch den Regressionskoeffizienten b berücksichtigt. Ein Regressionskoeffizient von b=68 mm 2 /l/s
bedeutet, daß die Trachea bei einer
DifferenzderAtemstromstärkevon
1
l/s zwischen Exspiration (-0,5 l/s) und
Inspiration (0,5 l/s) sich um 68mm 2
ändert. Dies entspricht einer Querschnittsreduktion von etwa 30% des
mittlerenQuerschnitts.
Beim gesunden Vergleichskollektiv
beträgt die Änderung nur 14 mm 2
(Querschnittsreduktion<10%).
Tracheafläche:2,18cm2
Atemstromstärke:0l/s
TracheaquerschnitteinHöhedesAortenbogens in unterschiedlichenAtemphasen.
Literatur
BlechschmidtR.:EntwicklungeinesComputer-Spirometrie-Systemszur
quantitativenDiagnostikderTracheomalazieuntersynchronerNutzung
derComputertomographie.FrankfurtamMain:DissertationUniversität
FrankfurtamMain1996
KrishnanH.,MayR.E.:Anunusualcauseforrespiratorydifficultyafter
tyroidektomy.Br-J-Clin-Prac.47 (1993)47-48
LörcherU.,SchmidtH.:HR-CTderLunge.Thieme Stuttgart-NewYork
(1996)
SternE.J.,GrahamC.M.,WebbW.R.,GamsuG.:NormalTracheaduring
forcedExspiration,DynamicMessurements.Radiology187(1993)27
UlmerW.T.,ReichelG.,NolteD.,IslamM.S.:DieLungenfunktion,
PhysiologieundPathophysiologie,Methodik.4.Aufl.,ThiemeStuttgart-
Die vorgestellte M ethode ist ein Novum
inderTracheomalazie-Diagnostik.
Anhand der Auswertung kann d i e T r a cheomalazie von anderen obstruktiven
Erkrankungen, wie Asthma bronchiale,
differenziert und einer adäquaten Therapie zugeführt werden. Im Vergleich
zur Bronchoskopie erlaubt die neuentwickelte Methode eine schonende und
komplikationsarme Diagnose der Tracheomalazie.
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