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1 Respirationstrakt
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Angabe, die übrigens häufig im Schriftlichen auftaucht. Die Gabelung der Trachea in die beiden
Hauptbronchien erfolgt in einem Winkel von 55
bis 65 Grad, wobei der Aortenbogen, der ja über
den linken Hauptbronchus zieht, die Trachea etwas nach rechts verschiebt. Dies führt dazu, dass
der rechte Hauptbronchus steiler verläuft: Er verläuft fast senkrecht und setzt damit die Verlaufsrichtung der Trachea am ehesten fort. Der linke
Hauptbronchus hingegen verläuft bogenförmig
nach links. Sein Lumen ist etwas enger als das
des rechten, und da dieTrachea etwas nach rechts
verschoben ist, ist der linke Hauptbronchus bis
zu 5 cm länger.
An der Gabelungsstelle der beiden Hauptbronchien ragt ein sagittaler Sporn in das Lumen
hinein. Dabei handelt es sich um die Carina
tracheae, an der bei der Atmung Turbulenzen
entstehen, die als Atemgeräusche hörbar sind.
Übrigens …
Den erstaunlich kleinen Durchmesser der Trachea von 1,5 cm kannst du
dir vielleicht besser einprägen, wenn
du dabei an den Cuff (kleiner aufblasbarer Ballon) zur Blockung eines Beatmungstubus denkst. Der ist ja auch
nicht besonders dick (als Anhaltspunkt
für die Größenwahl dient der kleine
Finger des Patienten) und dichtet dennoch die Trachea vollständig ab.
Die Trachea und der Bronchialbaum weisen
einen typischen dreischichtigen Wandaufbau
auf: Die innere Schicht wird als Tunica mucosa respiratoria bezeichnet. Sie besteht aus
dem typischen mehrreihigen respiratorischen
Flimmerepithel, hat eine deutlich sichtbare
Basalmembran und eingebettete seromuköse Drüsen (Glandulae tracheales). Die mittlere Schicht wird als Tunica fibromusculocartilaginea bezeichnet. Die Bezeichnung klingt etwas
abschreckend, setzt sich jedoch einfach aus den
Bestandteilen dieser Schicht zusammen:
–– „fibro“ bezeichnet die Ligamenta anularia,
die von kranial nach kaudal die einzelnen
Knorpelspangen miteinander verbinden,
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–– „musculo“ bezeichnet den M. trachealis, der
dorsal die beiden Enden der hufeisenförmigen Knorpelspangen verbindet und
–– „cartilaginea“ bezeichnet die Knorpelspangen aus hyalinem Knorpel, von denen die
Trachea etwa 16 bis 20 Stück aufweist (s.
Abb. 1, S. 1).
Die äußere Schicht ist die Tunica adventitia,
die aus lockerem kollagenem Bindegewebe besteht und dazu dient, die Trachea mit ihrer Umgebung zu verbinden.
Sowohl die Tunica adventitia
als auch die Serosa der Bauchorgane haben die Aufgabe, Organe mit ihrer Umgebung zu verbinden. Während die Adventitia
­jedoch aus lockerem ­kollagenem
Bindegewebe besteht, ist die Serosa üblicherweise aus einem einschichtigen Platten­epithel
aufgebaut.
Die Innervation der Trachea erfolgt über den
Nervus laryngeus recurrens, den 2. Ast des Nervus vagus (Verlauf s. 4.2, S. 46) sowie durch
Äste des Sympathikus. Die Gefäßversorgung
der Trachea übernehmen Äste der Arteria thyroidea inferior, die aus demTruncus thyreocervicalis stammt, der wiederum aus der Arteria
subclavia entspringt.
In enger topografischer Beziehung zur Trachea stehen:
–– die Schilddrüse, die kranio-ventral an die
Trachea grenzt (Innervation: N. laryngeus
recurrens sowie N. laryngeus superior des
N. vagus und Äste des Sympathikus, Gefäßversorgung: A. thyroidea inferior aus der A.
subclavia sowie A. thyroidea superior aus
der A. carotis externa),
–– dorsal der Ösophagus (im zervikalen Anteil Innervation durch den N. laryngeus recurrens sowie durch Äste des Sympathikus,
Gefäßversorgung über Äste der A. thyroidea inferior),
–– kranial der Kehlkopf (Innervation: N. laryngeus superior und recurrens, Äste des Sympathikus, Gefäßversorgung: A. thyroidea superior und inferior),
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