MRT-gesteuerte Biopsie der Prostata Auch die Lage der Biopsienadel in dem verdächtigen Gebiet wird nochmals kontrolliert und dokumentiert. Diese gezielte Gewebsentnahme kommt in der Regel, verglichen mit der ultraschallgesteuerten Biopsie, mit deutlich weniger Proben (3-5) aus. Das Ergebnis liegt innerhalb weniger Tage vor und wird im Gespräch mit den urologischen Kollegen/innen mitgeteilt. Diese Biopsie wird in unserem Institut in urologisch-radiologischer Kooperation durchgeführt. Anhand der vorliegenden MRT-Diagnostik inklusive der funktionellen Zusatzuntersuchungen können verdächtige Bezirke in der Prostata dargestellt und mittels einer Stanznadel bildgesteuert aufgesucht werden. Unser System mit einer Zielvorrichtung für die Biopsienadel erlaubt einen Eingriff in komfortabler Rückenlage. Das verdächtige Areal wird mittels einer Führungshülse durch den Enddarm angesteuert, notwendige Korrekturen werden mit Hilfe mehrfacher schneller MRT-Messungen durchgeführt. Erst bei korrekter Position der Führungshülse wird die Biopsienadel eingeführt und die zumeist schmerzlose Stanzung ausgelöst. links: Zielen auf den Tumor rechts: Kontrolle der Nadel im Tumor Unser Team freut sich auf Sie! Dr. med. Marietta Garmer Dr. (EC) Salvador Chevez Dr. med Barbara Butzeck Dr. med. Christa Mock Abteilung Diagnostische Radiologie Grönemeyer Institut für MikroTherapie Dr. rer. medic. Martin Busch Forschungsabteilung Grönemeyer Institut für MikroTherapie, Universität Witten/Herdecke Dr. med. Rainer Brinkmann Birgit Wagener Praxis für Urologie Ärztliches Zentrum an der Ruhr-Universität Bochum Öffnungszeiten Montag bis Freitag ab 8.00 Uhr, Termine nach Vereinbarung Terminvergabe Termine geben wir Ihnen gerne telefonisch oder persönlich. Sie erreichen uns: Telefon +49 / 234 / 9780 - 146 (Frau Schäfer, Frau Menke) e-mail [email protected] [email protected] Internet www.groenemeyer-medizin.de www.urologe-dr-brinkmann.de Grönemeyer Institut für MikroTherapie Lehrstuhl für Radiologie und Mikrotherapie Universität Witten/Herdecke Prof. Dr. med. Dietrich H. W. Grönemeyer Universitätsstr. 142 D-44799 Bochum Wegbeschreibung So finden Sie uns Mit dem Auto Der einfachste Weg zu uns führt Sie über das Kreuz Bochum-Witten, auf dessen südlichem Teil (A43, Richtung Wuppertal) die Abfahrt Bochum-Querenburg/Universität liegt. Fahren Sie die Universitätsstraße Richtung Universität/Zentrum bis zur Abfahrt Uni Mitte/ Technologiezentrum (ca. 2 Kilometer). Wählen Sie dann die linke Spur der Ausfahrt und folgen Sie der Beschilderung zum Technologiezentrum Ruhr (TZR). Dort stehen für Sie Parkplätze zur Verfügung. Eintragungen für das Navigationssystem Bochum: Josef-Hermann-Dufhues-Platz oder Jozef-Hermann-Dufhues-Platz Mit öffentlichen Verkehrsmitteln Sie erreichen uns bequem mit der U-Bahn-Linie 35 vom Bochumer Hauptbahnhof (Station Ruhr-Universität) aus. FBQM129 1.0 (03.08.2010) Multiparametrische MRT der Prostata MRT-gesteuerte Prostatabiopsie Lieber Patient, der Prostatakrebs (Prostatakarzinom) hat 1998 den Lungenkrebs als häufigste bösartige Erkrankung des Mannes abgelöst, die Häufigkeit nimmt weiter zu. Die Heilungsaussichten sind entscheidend davon abhängig, in welchem Stadium die Erkrankung diagnostiziert wird. Dazu ist die Entnahme einer Gewebsprobe (Biopsie) bei Verdachtsfällen unbedingt erforderlich. Bei nachgewiesenem Tumorleiden ist die exakte Bestimmung der Ausdehnung der Erkrankung entscheidend für die weitere Behandlung. Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist eine Untersuchungsmethode, die ohne Belastung mit ionisierenden Strahlen die unterschiedliche Magnetisierbarkeit menschlicher Gewebe ausnutzt. So werden hochwertige Bilder einzelner Organe, Gelenke oder ganzer Körperregionen angefertigt. Speziell bei der Prostata wird in unserem Institut die herkömmliche reine Bildgebung in der MRT kombiniert mit funktionellen MRTUntersuchungen, die weitere Informationen über die Beschaffenheit des Gewebes geben. Damit wird die Möglichkeit zur Unterscheidung zwischen gutartigen und bösartigen Befunden deutlich verbessert, gegebenenfalls kann auch eine gezielte Entnahme einer Gewebsprobe während der MRT erfolgen, wenn mit anderen Biopsiemethoden der Tumor nicht gefunden werden konnte. DCE - (dynamic contrast enhanced imaging) dynamische Kontrastmitteluntersuchung Multiparametrische MRT der Prostata Die Untersuchung erfolgt in einem hochmodernen Gerät mit einer großen Öffnung, die auch Patienten mit Beklemmungsgefühl eine komfortable Untersuchung erlaubt. Eine Empfangsspule, die für die Dauer der Herzlichst, Dr. med. Marietta Garmer Leitende Ärztin der Abteilung Diagnostische Radiologie Untersuchung im Enddarm verbleibt, ermöglicht eine hochauflösende Darstellung der Prostata. Das typischerweise verminderte Signal eines bösartigen Tumors ist in der herkömmlichen MRT oft schwer gegenüber Signalen einer gutartigen Veränderung abzugrenzen. In unserem Institut werden daher folgende Zusatzuntersuchungen durchgeführt: MRT der Prostata mit kleinem Tumor (6 mm) Tumorverdächtiger Kurvenverlauf (gelb) Mehr Informationen finden Sie auf den nächsten Seiten. Gerne beantworten wir Ihre Fragen auch persönlich. Diffusionswichtung 40 Aufnahmen der gesamten Prostata in Folge zeichnen die Anflutung und das Auswaschen des Kontrastmittels auf, die mit Hilfe der Computerauswertung erstellten Kurven zeigen ggf. tumortypische Veränderungen. Informationen über die Molekularbewegung von Wasser lassen Rückschlüsse auf die Zelldichte zu, die bei bösartigen Tumoren gegenüber der Zelldichte des normalen Prostatagewebes erhöht sein kann. Spektroskopie Auswertung Die Gesamtuntersuchung dauert ca. 50 Minuten. Cholin (roter Pfeil) und Citrat (grüner Pfeil) Informationen über die stoffliche Zusammensetzung des Gewebes können bei bösartigen Tumoren spezifische Veränderungen mit Anstieg von Cholin und Abfall von Citrat aufweisen. Bei Hinweisen auf ein Prostatakarzinom aufgrund von PSA-Wert, Tastbefund und Ultraschallbefund des Urologen wird in der Regel die Entnahme einer Gewebsprobe (Biopsie) zur feingeweblichen Untersuchung angestrebt. Sollte die herkömmliche ultraschallgesteuerte Biopsie hier den bösartigen Befund nicht nachweisen können, kann eine MRT-gesteuerte Biopsie weiterhelfen.