Standort: Hardtwaldklinik I Hardtstraße 31 Telefon: 05626- 99 97 0 Fax: 05626-99 97 23 www.radiologie.net Patienteninformation zur Prostata – MRT (mit der Möglichkeit einer Spektroskopie) 1 Patienteninformation Warum soll bei Ihnen eine MRT – Untersuchung der Prostata durchgeführt werden? Prostatakrebs ist einer der häufigsten Tumore bei Männern. Um einen solchen Tumor auszuschließen reichen die Untersuchungen wie rektaler Tastbefund, PSA – Wert und Ultraschall oft nicht aus. Eine ergänzende Sicherheit schafft in diesem Fall die Kernspintomographie (MRT) der Prostata. Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist das genaueste Bildgebungsverfahren, insbesondere in der Diagnostik von Weichteilgeweben. Wann ist die Untersuchung sinnvoll? Diese Art der Untersuchung sollte angewendet werden bei: 1. PSA – Werten zwischen 4 – 10 ng/ml oder höheren Werten aus unklaren Gründen oder bei im Verlauf ansteigenden Werten. 2. Prostata – Tumorverdacht in den bisherigen Voruntersuchungen, ohne dass dieser bestätigt werden konnte. 3. Differenzierung von gutartigen und bösartigen Befunden. 4. Durchführung einer Stadieneinteilung / Nachsorge. 5. Bestätigung von Komplikationen dieser Erkrankung. 6. Vorsorgeuntersuchung Welche Vorbereitungen sind für die Untersuchung notwendig? 1. Sie sollten für die MRT – Untersuchung circa 1 – 1,5 Stunden einplanen. 2. Bitte bringen Sie zu der Untersuchung alle Vorbefunde, Laborwerte und individuelle Informationen zu Ihrer Erkrankung mit, insbesondere über die Ihrer Prostata. 3. Die letzte Biopsie sollte mindestens acht Wochen zurück liegen. 4. Eine Prostataentzündung sollte medikamentös ausbehandelt sein. 5. Vermeiden Sie vor der Untersuchung zusätzliche Belastungen der Prostata (z.B. Fahrrad fahren, Geschlechtsverkehr,…) 2 Gibt es allgemeine Gegenanzeigen für eine MRT- Untersuchung? ggf. schwere Platzangst elektronische Implantate, z. B. Herzschrittmacherträger und Schmerzpumpen ggf. metallische Op-Implantate, z.B. Innenohrimplantate, (innerhalb der letzten 10 Jahre eingebrachte metallische Implantate sind in der Regel MRT verträglich) Metallsplitterverletzungen Wie läuft die Untersuchung ab? Eine besondere Vorbereitung ist nicht erforderlich. Sie sollten lediglich kurz vor der Untersuchung auf die Toilette gehen um Darm und Blase zu entleeren. Optimal ist eine halbvolle Blase. Generell können MR-Untersuchungen bei Patienten mit Herzschrittmacher nicht durchgeführt werden. Sind bei Ihnen künstliche Herzklappen, Innenohrprothesen oder andere metallische Implantate eingesetzt worden, muss vor der Untersuchung geklärt werden, ob diese kernspintauglich sind. Dazu benötigen wir Ihren Implantatausweis oder einen anderen schriftlichen Beleg über die Tauglichkeit des Implantates für ein 3 – Tesla – MRT - Gerät. Bei Platzangst (Klaustrophobie) kann Ihnen ein Beruhigungsmittel vor der Untersuchung verabreicht werden. Darum werden Sie gebeten eine Begleitperson mitzubringen, da danach Ihre Reaktionsfähigkeit eingeschränkt ist und Sie kein Auto mehr fahren dürfen. Hierzu müssen Sie und Ihre Begleitperson Ihr Einverständnis geben. Zu Beginn der Untersuchung wird Ihnen ein Zugang in eine periphere Vene am Arm gelegt um während der Untersuchung ein kernspintaugliches Kontrastmittel zu verabreichen, welches der Detektion von krankhaften Lokalbefunden und Lymphknoten dient. Danach wird die Untersuchung der Prostata durch unser speziell geschultes Personal unter Aufsicht eines Facharztes für Radiologie durchgeführt. Dieser entscheidet im Verlauf der Untersuchung über die Notwendigkeit einer Magnetresonanz – Spektroskopie der Prostata. Was versteht man unter Magnetresonanz-Spektroskopie? Neben der Erzeugung von Schnittbildern verschiedenster Organsysteme (Magnetresonanz bzw. Kernspintomographie, MRT bzw. KST) können die unterschiedlichen Magnetresonanz (MR)-Eigenschaften von Molekülen auch zur Analyse von Stoffgemischen eingesetzt werden. Die einzelnen molekularen Bestandteile auch von Geweben lassen sich anhand ihrer unterschiedlichen Resonanzfrequenzen identifizieren und quantifizieren (Spektroskopie). Die Spektroskopie erzeugt also keine Abbildungen. 3 Was passiert bei einer Spektroskopie? Dieses Verfahren ist sehr sensitiv für die Detektion von Veränderungen im Drüsenparenchym der Prostata und kann bei unklaren oder carcinomverdächtigen Befunden durchgeführt werden. Sie dient zur Analyse von Inhaltsstoffen der Prostata und ist sehr zeitaufwendig. Gesundes Gewebe produziert in einem definierten Verhältnis Citrat und Cholin. Bei bösartigen Befunden sinkt der Citratspiegel und der Cholinwert steigt an. Diese Veränderungen müssen gesondert an einem PC analysiert werden. Hier ein exemplarisches Beispiel einer Spektroskopie - Untersuchung: Wie genau ist die 3D-MR-Spektroskopie? Die bisherigen Ergebnisse der 3D-MRS beim Prostatakarzinom sind viel versprechend. In Kombination mit der Magnetresonanztomographie (MRT) kann eine Treffsicherheit von ca. 80-85% erzielt werden. Falsch negative Ergebnisse, d.h. ein Tumor wird nicht erkannt, sind gelegentlich zu beobachten. Dies liegt in erster Linie daran, dass Tumoren mit niedrigem Malignitätsgrad sich nur wenig von normalem Prostatagewebe unterscheiden und daher auch kein erhöhtes Cholin zu finden ist. Auch gibt es Prostatakarzinome, die nicht als umschriebene Herde wachsen, sondern als einzelne Tumorzellen in normales Gewebe eingestreut vorliegen und daher nur in der Gewebsprobe mikroskopisch erkannt werden. 4 Werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen? Nach den derzeitigen gesetzlichen Bestimmungen ist die MR-Spektroskopie im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen nicht enthalten, d.h. die Abrechnung über einen Überweisungsschein ist nicht möglich. Die Abrechnung erfolgt daher nach der Gebührenordnung der für Ärzte (GOÄ). Private Krankenkassen übernehmen im Regelfall die Kosten der Untersuchung. Für die gesetzlich versicherten Patienten erfolgt die Untersuchung als sog. Selbstzahlerleistung, d.h. die Kosten für diese Untersuchung (ca. 230€) müssen von Ihnen selbst getragen werden. Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an das Praxispersonal! 5