Thermodynamik 2

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Zusammefassung
S. Staude
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• Mischungen idealer Gase
– Sonderfall: Feuchte Luft
• 2. Hauptsatz der Thermodynamik
– Entropie
– Kreisprozesse
• Wärme-Kraft-Maschinen
• Kältemaschinen/Wärmepumpen
– Exergie
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Seite 103
Das Dalton‘sche Gesetz
• Mischung idealer Gase:
Jedes Gas verhält sich so, als ob es das gesamte
Volumen bei der Temperatur T alleine einnehmen
würde
pges
=
V, T
+
V, T
V, T
pi
xi 
p
pges = Σpi
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p2
p1
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Zustandsgrößen idealer Gasgemische
• Erinnerung:
U und H sind nur von T abhängig
U
U1
=
V, T

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U2
+
V, T
V, T
U = n1·ū1 + n2·ū2 = Σni·ūi = Σmi·ui
H
= Σni·h̅i = Σmi·hi
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Entropie idealer Gasgemische
• Aber: die Entropie eines Gases ist
druckabhängig!
– Im Gemisch: abhängig vom Partialdruck
S
S1
=
V, T
S2
+
V, T
V, T
S  n1s1  n2 s2  Rm n1 ln x1  n2 ln x2 
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Modell für Gas/Dampf Gemische
Sonderfall: Feuchte Luft
(binäre Mischung Luft (L) und Wasser (W))
• Eine Komponente (W) kondensierbar
• Luft löst sich nicht im Kondensat
– Kondensat = Reinstoff
• Gasphase = ideales Gasgemisch
• Sättigungsgleichgewicht von Wasser
unbeeinflusst durch Luft
– Dampfdruckkurve/-tafel von Wasser benutzen
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Feuchte Luft - Größen
relative Feuchte:
pg (T )
Partialdru ck


psat (T ) Sättigungs druck
Wasserbeladung/-gehalt: X 
mWasser
mLuft,trocken
Enthalpie
H  mL hL  mW hW
spezifische Enthalpie: Bezug auf mL (statt auf mges)
H
h* 
 hL  X  hW
mL
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Die spezifische Enthalpie von feuchter Luft
(un)gesätt igte feuchte Luft
h*  c 0p , L (T  TRef )  X [hv  c 0p ,W , D (T  TRef )]
TRef = 0 °C
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Feuchte Luft - Beispiel
Übungen 2, Aufgabe 5:
Um ein Gebäude zu heizen und mit
Frischluft zu versorgen, wird ein Strom von
1 m3/s bei 25°C, φ=50% benötigt. Die
Außenluft ist 10°C und φ=50%, der Druck
bleibt konstant bei 100kPa. Wie viel
Wasser und wie viel Wärme muss
zugeführt werden?
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h*-X Mollier Diagramm
2
1
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Der 2. Hauptsatz der Thermodynamik
• Es ist unmöglich eine zyklisch arbeitende Maschine zu
konstruieren die nichts anderes macht, als einem
Wärmereservoir Wärme zu entziehen und in Arbeit
umzuwandeln.
(Lord Kelvin, M. Planck)
• Es ist unmöglich eine zyklisch arbeitende Maschine zu
konstruieren, die keinen anderen Effekt produziert als
die Übertragung von Wärme von einem kälteren auf
einen wärmeren Körper.
(Clausius)
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Illustration des 2. HS
TH
QH
Kelvin-Planck
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Clausius
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Reversibilität
Ein Prozess ist reversibel, wenn er umgekehrt
werden kann, ohne dass er irgendeine
Veränderungen in der Umgebung hinterlässt.
Irreversible Prozesse (Realität):
• Reibung
• Expansion gegen Vakuum
• Wärmeübertragung mit endlich großer
Temperatur-Differenz
• Mischung
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Carnot-Prozess
Vergleichsprozess Wärme-Kraft-Maschinen
1-2: Reversible isotherme
Wärmeübertragung
TH
QH
1
Dampferzeuger
Pumpe
(Dampferzeuger)
2-3: Reversible adiabate
Temperaturänderung
2
Turbine
(Turbine)
W
3-4: Reversible isotherme
Wärmeübertragung
Kondensator
(Kondensator)
3
4
QL
TL
4-1: Reversible adiabate
Temperaturänderung
(Pumpe)
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Carnot-Prozess Wirkungsgrad
• Maximaler Wirkungsgrad einer WärmeKraft-Maschine zwischen den
Temperaturniveaus TH und TL
– unabhängig vom Arbeitsmedium
TL
th  1 
TH
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Die Entropie
zur Quantifizierung der Aussagen des 2. HS
Qrev
dS 
T
2
 Q 
S 2  S1   

T  rev
1
Gibbs‘sche Gleichungen
TdS = dU + pdV
TdS = dH - Vdp
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Prinzip der Entropiezunahme
SGes  S Syst  SUmg  0
wobei
S Syst  S 2  S1
SUmg
Oder:
Q12

TU
Q12
S 2  S1 
 Sirr
T
mit
(Wobei das Gleichheitszeichen
für reversible Prozesse gilt)
2. Hauptsatz
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Sirr  0
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Entropieänderung
• Festkörper und Flüssigkeiten (dv ≈ 0, cv ≈ const)
T2
s  s2  s1  cv ln
T1
• Perfekte Gase (ideale Gase mit cv = const
und cp = const)
T2
p2
s  s2  s1  c ln  R ln
T1
p1
0
p
T2
v2
s  s2  s1  c ln  R ln
T1
v1
0
v
• Andere Stoffe:
– Tabellen, Diagramme
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Entropiestrombilanz für offene Systeme
Q 
m ein sein   m aussaus    Sirr  0

T
ein
aus
für stationäre Prozesse
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Isentrope Wirkungsgrade
• Vergleicht einen Prozess mit dem idealen,
reversiblen (isentropen) Prozess
 s ,Turbine 
W
Ws const
h2  h1

h2 s  h1
Ws const h2 s  h1
 s , Kompressor 

W
h2  h1
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Kreisprozesse
• Wärme-Kraft-Maschinen
– z.B. Dampfkraftwerke
• Kältemaschinen
– Kühlschrank
– Klimaanlage
• Wärmepumpen
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Seite 122
Dampfkraftprozess
Carnot-Prozess
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Seite 123
Clausius-Rankine-Prozess mit Überhitzung
4s
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Seite 124
Clausius-Rankine-Prozess mit Zwischenüberhitzung
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Kältemaschinen / Wärmepumpen
Q̊ab
gesättigte
oder
unterkühlte
Flüssigkeit
gesättigter oder
überhitzter Dampf
Q̊zu
• Drossel = isenthalp (h4 = h3)
• Leistungszahl (ε) = Nutzen / Aufwand
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Realer Kraft/Wärme-Prozess
pH
pC
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TH
3
TC
4
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Seite 127
Aufgaben Kreisprozesse
• Einige Punkte im Kreisprozess sind zu
Beginn genau definiert
• für fehlende Informationen:
– Subsystem wählen
• Turbine, Pumpe, Verdampfer …
– 1. Hauptsatz (Energieerhaltung)
– 2. Hauptsatz
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Seite 128
Definition: Exergie & Anergie
• Exergie ist Energie, die sich in einer
bestimmten Umgebung in jede andere
Energieform umwandeln lässt.
– Exergie: „nützlicher“ Teil einer Energie
– Anergie: nicht nützlich
Energie = Exergie (E) + Anergie (B)
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Seite 129
System im Gleichgewicht mit der Umgebung
• System / Stoffstrom im Gleichgewicht mit
Umgebung ⇒ keine Arbeit
– Gleichgewicht:
• p = pu: mechanisches GGW
• T = Tu: thermisches GGW
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Seite 130
Exergie berechnen
• Exergie eine Wärmequelle:
 Tu 
EQ  Q1  
 T 


• Exergie eines Stoffstroms:
 h  hu   Tu s  su 
E h   Prev  m
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Irreversible Prozesse: Exergieverlust
EV  E Anf .  EEnde  Tu Sirr
EV  E ein  E aus  Tu Sirr
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Seite 132
Exergetischer Wirkungsgrad
• Zur Bewertung von Prozessen:
abgegebene n Exergiestr öme

 
 aufgewende te Exergiestr öme
bzw.
  1
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 Exergiever lust
 aufgewende te Exergiestr öme
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Seite 133
Exergieverlust bei Mischung
• Entropieerzeugung durch Mischung:
S 2  S1  S nachMischung  S vorMischung
Q12

 Sirr
T
• Mischungsentropie:
– adiabate Mischung von Gasen gleicher Temperatur
und gleichen Drucks
Sirr   Rm  ni ln xi
i
– beim Entmischen mindestens benötigte Arbeit:
WTrenn, min. = EV = TuΔSirr
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Das Wichtigste:
1. System wählen
–
Grenzen, offen/geschlossen
2. Erster Hauptsatz
–
d.h. Energiebilanz
3. Massenbilanz
–
stationäre Systeme: alles, was einfließt, fließt auch wieder raus
4. Zweiter Hauptsatz
–
–
Prozess reversibel oder irreversibel?
findet Wärmeübertragung statt?
5. Dampftafel (unbedingt Umgang üben!!)
–
welcher Zustand?
6. T-s-Diagramm: immer hilfreich (auch für 5.)
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Seite 135
Für die Klausur
19. Februar, 8:30 -10:30 Uhr – pünktlich!!
• Bitte mitbringen:
– Dampftafel Wasser
– Taschenrechner
• Außerdem erlaubt:
– (meine) Formelsammlung
– 1 Blatt Din-A4 mit handschriftlichen Notizen
(beide Seiten, aber NICHT kopiert!)
• SONST NICHTS !!
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