376 25.1 Kapitel 25 · Knochenmetastasen Zoledronsäure (Zometa®) Patientenaufklärung Zoledronsäure (Zometa®) Patientenaufkleber 25 Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient, bei Ihnen wurden Tumorabsiedelungen in den Knochen (Metastasen) festgestellt oder es liegt eine tumorbedingte Erhöhung des Blutkalziumspiegels (Hyperkalzämie) vor. Aus diesem Grund empfehlen wir Ihnen die Behandlung mit dem Medikament Zometa® (Wirkstoff: Zoledronsäure) als ● einmalige Gabe von Zoledronsäure 4 mg alle 4 Wochen ● _______________________________________________________________________________________________ Wie wird Zoledronsäure verabreicht? Zoledronsäure ist in Deutschland bei Patienten mit fortgeschrittenen, auf die Knochen ausgedehnten Tumorerkrankungen zur Vorbeugung von skelettbezogenen Komplikationen oder zur Therapie bei einer durch den Tumor verursachten Erhöhung des Blutkalziumwerts zugelassen. Diese Therapie wird in unserer Klinik ambulant durchgeführt. Bitte planen Sie insgesamt etwa 1 Stunde Aufenthalt ein. Als Begleitmedikation sollen täglich 500 mg Kalzium und 440 IE Vitamin D eingenommen werden. Wichtig ist zudem, dass Sie am Tag der Zoledronsäure-Infusion ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Wann sollte Zoledronsäure reduziert bzw. nicht gegeben werden? Unter bestimmten Voraussetzungen sollte Zoledronsäure nicht oder nur in reduzierter Dosis gegeben werden. Die empfohlene Dosierung beträgt 4 mg als mindestens 15-minütige Kurzinfusion. Diese Dosis wird bei eingeschränkter Nierenfunktion reduziert. Ihr betreuender Arzt wird daher regelmäßig Ihre aktuellen Blutwerte überprüfen. Zoledronsäure darf darüber hinaus nicht bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe angewandt werden. Welche Nebenwirkungen sind zu erwarten? Als häufigste Nebenwirkung kommt es zu grippeähnlichen Symptomen einschließlich Knochenschmerzen, Fieber, Müdigkeit und Schüttelfrost. Folgende Nebenwirkungen wurden unter der Therapie mit Zoledronsäure beobachtet: Sehr häufige Nebenwirkungen (>10 %): ▬ Hypophosphatämie (Erniedrigung des Blutphosphatwerts; meist nicht behandlungsbedürftig) © Springer Medizin Verlag Heidelberg 2011 Retz_2te_Anhang.indd 376 26.07.2010 21:40:56 377 25.1 · Zoledronsäure (Zometa®) 25 Häufige Nebenwirkungen (1–10 %): ▬ ▬ ▬ ▬ ▬ ▬ Grippeähnliche Symptome (Fieber, Müdigkeit, Schüttelfrost, Krankheitsgefühl) Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit Schmerzen (Knochenschmerzen, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen) Nierenfunktionsstörung (Erhöhung von Kreatinin, Harnstoff, Erniedrigung des Blutkalziums) Anämie (Blutarmut) Konjunktivitis (Bindehautentzündung des Auges) In Fallberichten wurde über das Auftreten von Osteonekrosen (Absterben des Knochens) im Kieferbereich berichtet. Als Risikofaktoren hierfür gelten: schlechter Zahnstatus, unzureichende Mundhygiene, Infektionen der Mundschleimhaut, schlechter Allgemeinzustand, begleitende Chemo- oder Strahlentherapie und Alkoholmissbrauch. Daher sollte vor dem Beginn der Therapie eine zahnärztliche Untersuchung erfolgen und auf ausreichende Mundhygiene geachtet werden. Während der Behandlung sollten invasive Zahnbehandlungen möglichst vermieden werden. Auswirkung auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen: Es ist unwahrscheinlich, dass Zoledronsäure die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinflusst. Hierzu wurden jedoch keine Studien durchgeführt. Ärztliche Maßnahmen, Medikamentengabe als Folge von Nebenwirkungen: In einigen Fällen von Nebenwirkungen (z. B. Einschränkung der Nierenfunktion) muss eine Verringerung der verabreichten Dosis erfolgen oder darf Zoledronsäure nicht verabreicht werden. Daher ist es wichtig, dass Sie Nebenwirkungen registrieren und uns mitteilen, damit wir entsprechende Dosisanpassungen durchführen können. Beim Auftreten anderer Nebenwirkungen, wie z. B. Übelkeit, Überempfindlichkeitsreaktionen, Schmerzen, Fieber, können wir mit spezifischen Therapiemaßnahmen entgegenwirken. Bitte teilen Sie uns daher alle beobachteten Nebenwirkungen mit. Im Verdachtsfall einer Osteonekrose im Kieferbereich sollte die Vorstellung beim Kieferchirurgen erfolgen. Gegebenenfalls muss die Zoledronsäureinfusion abgesetzt und eine operative Sanierung bzw. antibiotische Therapie (z. B. mit Penicillin V oder Amoxicillin) erfolgen, ebenso Mundspülungen (z. B. mit Chlorhexidin). Sollten eine dieser oder andere Nebenwirkungen auftreten, können Sie sich selbstverständlich jederzeit an uns wenden. (Tel.: ………… oder nachts Notfalldienst: …………). Beim Auftreten schwerer Nebenwirkungen kann ein stationärer Krankenhausaufenthalt notwendig werden. © Springer Medizin Verlag Heidelberg 2011 Retz_2te_Anhang.indd 377 26.07.2010 21:40:56 378 Kapitel 25 · Knochenmetastasen Anmerkungen zum Ablauf: Um Ihnen den Aufenthalt in unserer Klinik so angenehm und kurz wie möglich zu gestalten, bitten wir Sie um Ihre Unterstützung: Bitte faxen Sie uns einen Tag vor jeder neuen Gabe von mit Zoledronsäure folgende aktuelle Blutwerte zu, die in aller Regel bei Ihrem Hausarzt oder Urologen abgenommen werden: Kreatinin, Natrium, Kalium, Kalzium, Phosphat, Magnesium, kleines Blutbild Faxnummer: ………… 25 Bei Rückfragen stehen wir Ihnen unter ………… zur Verfügung. Vielen Dank für Ihre Mithilfe und mit den besten Wünschen für eine gute Zusammenarbeit und eine erfolgreiche Behandlung, Ihr Klinik-Team © Springer Medizin Verlag Heidelberg 2011 Retz_2te_Anhang.indd 378 26.07.2010 21:40:56 379 25.1 · Zoledronsäure (Zometa®) 25 Patientenaufklärung Zoledronsäure (Zometa®) Patientenaufkleber Infusionsschema: ● einmalige Gabe von Zoledronsäure 4 mg alle 4 Wochen ● _______________________________________________________________________________________________ Ärztliche Anmerkungen zum Aufklärungsgespräch: _______________________________________________________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________________________________________________ _______________________________________________________________________________________________________________ (Ort, Datum, Uhrzeit) (Unterschrift der Ärztin / des Arztes) ● Über die geplante Therapie mit Zoledronsäure sowie evtl. auftretende Nebenwirkungen wurde ich in einem Aufklärungsgespräch mit Frau/Herrn Dr. _______________________ ausführlich informiert. Dabei konnte ich alle mir wichtig erscheinenden Fragen über Art und Bedeutung der Behandlung, über Risiken und mögliche Komplikationen sowie über Neben- und Folgeeingriffe und deren Risiken stellen. ● Ich habe die Patienteninformation (Seiten 1 bis 3) erhalten und den Inhalt verstanden. ● Ich habe keine weiteren Fragen, fühle mich genügend informiert und willige hiermit nach ausreichender Bedenkzeit in die geplante Bisphosphonat-Therapie mit Zometa® ein. Mit erforderlichen, auch unvorhersehbaren Erweiterungen der Behandlung bin ich ebenfalls einverstanden. _______________________________________________________________________________________________________________ (Ort, Datum, Uhrzeit) (Unterschrift des Patienten) © Springer Medizin Verlag Heidelberg 2011 Retz_2te_Anhang.indd 379 26.07.2010 21:40:56