vorhofflimmern schnell

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Die Unternehmen der Medizintechnologie
Fortschritt erLeben
Ausgabe 01/ 2010
Seite 1
innovationen beziehen stellung.
Innovationen müssen für Krankenhäuser schneller finanzierbar sein
„Fortschritt erLeben“ sprach mit
Dr. Claudia Spenk,
Geschäftsführerin
der Hamburgischen
Krankenhausgesellschaft über den
Einsatz von Innovationen in Krankenhäusern, Probleme
bei der Abrechnung
und schnellere Genehmigungsverfahren –
zum Wohl der Patienten und zur Stärkung
des Innovations- und Gesundheitsstandorts
Deutschlands.
Warum sind Innovationen für Krankenhäuser so wichtig?
Das Sozialgesetzbuch schreibt vor, dass nach
dem aktuellen Stand der Wissenschaft behandelt werden soll. Deshalb möchten wir
unsere Patienten mit den neuesten medizinischen Verfahren versorgen. Innovationen,
die einen Nutzen für die Patienten bringen,
müssen daher so schnell wie möglich eingesetzt und abgerechnet werden können. Das
gilt vor allem für bahnbrechende Entwicklungen, wie vor einigen Jahren Herzkatheter
oder andere minimalinvasive Verfahren. Sie
sollten nicht auf der langen Bank liegen, bis
die Genehmigung zur Abrechnung mit den
Krankenkassen erteilt ist.
Warum können Krankenhäuser nicht schnell
handeln?
Die Verfahrensabläufe sind langsam und bürokratisch. Wenn eine Klinik eine Innovation
einsetzen möchte, muss sie einen Antrag
beim Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) stellen – das geht nur ein Mal
im Jahr. Das InEK bewertet die Innovation
und wenn es gut läuft, kann man das Verfahren ab dem nächsten Jahr abrechnen. Dieser
Weg ist für jede einzelne Innovation notwendig, die ein Krankenhaus einsetzen möchte.
Wie könnte der Prozess verschlankt und beschleunigt werden?
Unser Vorschlag ist eine pauschale Lösung:
Die Kliniken verhandeln ihr Budget zunächst ohne die neuen Untersuchungs- und
Behandlungsmethoden (NUB). Sie bekommen aber zusätzlich einen bestimmten Betrag, zum Beispiel fünf Prozent des Budgets,
den sie für Innovationen einsetzen können.
Am Ende des Jahres müssen sie den Kostenträgern nachweisen, für was sie dieses Budget verwendet haben. Die Bewertung von
Innovationen kann weiterhin auf Basis des
Genehmigungskatalogs des InEK erfolgen.
Doch könnten Innovationen so mindestens
ein bis zwei Jahre früher in die Praxis gelangen und abgerechnet werden. Darüber
hinaus möchten wir erreichen, dass das Innovationsbudget über die NUB hinausgeht:
Auch Investitionen, zum Beispiel für Geräte,
und interne Prozessinnovationen sollten damit finanzierbar sein.
Welche Folgen hat es, wenn die Zeitverzögerung bei der Innovationseinführung bleibt?
Die neusten medizinischen Verfahren gibt
es in den ersten Jahren nur im Ausland.
Das bürokratische Genehmigungsverfahren wirkt sich auf den Gesundheitsstandort
Deutschland negativ aus. Neue Produkte
und Verfahren entstehen beispielsweise
im Dialog zwischen Industrie und Krankenhäusern. Wenn diese den Innovationen jedoch nur hinterher laufen und sie erst Jahre
später einführen können, funktioniert der
Austausch nicht. Außerdem ist die Gesundheitsbranche ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Der Standort Deutschland ist aber nur
zukunftsfähig, wenn er am Puls der Zeit
bleibt, Innovationen schnell aufnimmt und
neue entwickelt.
innovationen im vergleich.
Katheterablation zur Behandlung von Vorhofflimmern wirksamer als Medikamente
Das US-amerikanische Fachblatt „Journal
of American Medical Association“ hat eine
Studie zur Behandlung von Vorhofflimmern
veröffentlicht, der zufolge eine Behandlung
von Vorhofflimmern mit Katheterablation
bessere Ergebnisse erzielt als eine medikamentöse Behandlung.
Vorhofflimmern ist die am häufigsten auftretende Herzrhythmusstörung. Allein in
Deutschland leiden eine Million Patienten
daran, weltweit sind es rund 20 Millionen.
Symptomatisch für diese altersbedingte
Krankheit sind rasch aufeinander folgende,
nicht geordnete Impulse der Herzvorhöfe.
Diese Impulse beschreiben die Patienten
auch als „Flimmern“ oder Flattergefühl
im Brustbereich. Unbehandelt führt die
Krankheit zu erhöhter Sterblichkeit und
Herzschwäche. Bei über 65-Jährigen ist Vorhofflimmern auch eine der häufigsten Ursachen für einen Schlaganfall.
Vorhofflimmern kann mit Medikamenten
oder einer so genannten Katheterablation
behandelt werden. Bei Letzterem wird als
Spezialinstrument ein Katheter eingesetzt,
der hochfrequenten Wechselstrom an die
Vorhofoberfläche leitet. Dabei erfolgt eine
Neutralisierung beziehungsweise Isolierung
des für die Rhythmusstörungen verantwortlichen Gewebes. Ein Navigationssystem hilft
beim Eingriff und stellt die elektrische Aktivierung des Herzens sowie das Herz selbst
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dreidimensional dar. Gemäß der Studie können mit einer Katheterablation signifikant
bessere Ergebnisse erzielt werden als bei
einer medikamentösen Therapie. So waren
von den mit Katheterablation behandelten
Patienten nach einem Jahr 66 Prozent frei
von dokumentiertem, symptomatischem
Vorhofflimmern. Bei den mit Medikamenten
behandelten Patienten waren hingegen nur
16 Prozent beschwerdefrei. Auch das Risiko
eines Wiederauftretens der Krankheit ist bei
der Katheterablation geringer. Zudem treten während der Behandlung im Vergleich
zur medikamentösen Behandlung kaum
Nebenwirkungen auf. Eine Katheterablation
kann somit helfen, die Lebensqualität für
die Patienten deutlich zu steigern.
Dennoch werden bei der Behandlung von
Vorhofflimmern derzeit noch öfter Medi-
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kamente gegen Herzrhythmusstörungen
eingesetzt – auch wenn die Wirkung dieser
uneinheitlich ist, wie eine Reihe weiterer klinischer Studien nachgewiesen hat. Die Initiatoren der Studie hoffen deshalb, dass die
Forschungsergebnisse der Arbeit als grundlegende Referenz für die Behandlung des
Vorhofflimmerns mit der hochwirksamen
Katheterablation dienen.
innovationen in der versorgung
Risiko von Blutstrominfektionen durch Katheter minimieren
Jedes Jahr werden rund 8.000 Blutstrominfektionen durch Venenkatheter verursacht.
Für Patienten kann das zum Tod führen.
Auch das Gesundheitssystem wird immens
belastet. Neben der umsichtigen Anwendung herkömmlicher Katheter bietet ein
Adapter zusätzlichen Schutz.
Blutstrominfektionen in Zusammenhang
mit Venenkathetern werden zumeist auf
zwei Wegen ausgelöst: Die Infektion entsteht entweder durch die Verunreinigung
des Katheters selbst. Oder sie entsteht
durch verunreinigte Flüssigkeiten, die durch
den Katheter in die Blutbahn gelangen.
Bei kurzzeitigen Klinikaufenthalten stammen die meisten Erreger von der normalen
Hautflora des Klinikpersonals oder auch des
Patienten. Keime an der Hautoberfläche
durch nicht ausreichend desinfizierte Hände
oder durch kontaminiertes Desinfektionsmittel sind hier für die Verunreinigung des
Katheters ausschlaggebend. Bei längeren
Klinikaufenthalten entwickelt sich typischerweise ein Biofilm im Inneren der Zuleitung
des Katheters. Ursache ist dann die Verunreinigung häufig manipulierter Adapter oder
kontaminierte Infusionslösungen.
Folgen für Patienten
Jedes Jahr erkranken bis zu 8.000 Menschen
an Blutstrominfektionen, die durch die An-
wendung von Kathetern ausgelöst werden.
Die Dauer ihres Klinikaufenthaltes verlängert sich dadurch um das 2,5-Fache. Selbst
nach überstandener Blutstrominfektion
benötigen manche Patienten eine Langzeitpflege. Einige genesen sogar nie wieder vollständig. Auch für das Gesundheitssystem
sind die Auswirkungen beträchtlich. Krankenhäuser sehen sich bei einer schweren
Sepsis mit zusätzlichen Kosten von rund
23.200 Euro pro Patient konfrontiert. Sie
verlängern den Klinikaufenthalt um durchschnittlich 19 Tage.
Krankheitsauslöser und wirksame
Bekämpfung
Einer Infektion kann jedoch wirksam vorgebeugt werden: Zum einen verringert sich
die Gefahr durch aseptische Techniken beim
Legen und bei der Pflege von Kathetern. Wesentlich ist auch das Verständnis des medizinischen Personals für die Notwendigkeit
sterilitätssichernder Maßnahmen. So sollten
alle Mitarbeiter auf Intensivstationen zum
Beispiel auf die gründliche Desinfektion ihrer Hände achten.
Die Präventionsmaßnahmen klingen einfach. Doch im Klinikalltag sind sie häufig
nur schwer einzuhalten. Kapazitäts- und
Auslastungsprobleme können zu Zeiteinsparungen bei Pflegemaßnahmen zwingen.
Eine weitere Methode ist daher der sogenannte V-LINK®. Als Weiterentwicklung
bisheriger Adapter ist er auf der Oberfläche
und im Lumen mit dem hochwirksamen
Agens Silber in Nanostruktur ausgerüstet
und der erste in Europa verfügbare, innen
und außen antimikrobiell beschichtete, nadellose Adapter. Auf diese Weise tötet er zu
99 Prozent genau die Mikroorganismen ab,
die in den häufigsten Fällen zur Blutsstrominfektion führen.
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