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Medienmitteilung vom 8. Januar 2014
Neue Technik am UniversitätsSpital Zürich:
Tiefere Röntgenstrahlung bei Behandlung von
Herzrhythmusstörungen
.
Als erste Klinik in der Schweiz konnte das Universitäre Herzzentrum am
UniversitätsSpital Zürich (USZ) eine neue Technik zur Verringerung der
Röntgenbelastung für Patientinnen und Patienten während der
Katheterbehandlung von Herzrhythmusstörungen etablieren.
Anstelle wiederholter Röntgendurchleuchtungen werden bei dieser neuen Technik, die von
der kalifornischen Firma Biosense Webster entwickelt wurde, Röntgenbilder während
Kathetereingriffen elektronisch gespeichert und können in virtuelle dreidimensionale
Landkarten des Herzens integriert werden. «Die neue Technik hilft uns, Patientinnen und
Patienten mit Herzrhythmusstörungen noch schonender zu behandeln», erklärt Oberarzt PD
Dr. Thomas Wolber, der am Universitären Herzzentrum den ersten Patienten mit
Vorhofflimmern erfolgreich mit der neuen Technik behandelte. «Zusammen mit der kürzlich
eingeführten robotischen Kathetersteuerung verfügen wir über hoch effiziente und
belastungsarme Methoden für die Behandlung aller wichtigen Herzrhythmusstörungen», sagt
Wolber.
Vorhofflimmern – eine Epidemie des 21. Jahrhunderts
Die Abteilung für Rhythmologie des UniversitätsSpitals Zürich unter der Leitung von Professor
Dr. Firat Duru ist ein schweizerisches Referenzzentrum für die Behandlung von
Herzrhythmusstörungen. Jährlich werden in der Schweiz knapp 4700 Kathetereingriffe zur
Behandlung von Herzrhythmusstörungen durchgeführt. Ein Drittel dieser Eingriffe erfolgt bei
Patienten mit Vorhofflimmern, einer in der Bevölkerung rasch zunehmenden
Herzrhythmusstörung insbesondere älterer Menschen. «Die Katheterbehandlung des
Vorhofflimmerns gewinnt in unserer alternden Gesellschaft zunehmend an Bedeutung»,
erklärt Duru.
Vorhofflimmern ist mit erhöhtem Risiko verbunden, einen Schlaganfall zu erleiden oder an
Herzschwäche zu erkranken. «Eine frühzeitige Diagnose und rechtzeitige Behandlung kann
entscheidend sein», ergänzt Wolber. «Daher sollte bei älteren Menschen aktiv nach
Vorhofflimmern gesucht werden. Dies kann sehr einfach selbst durch Pulsmessen erfolgen.
Bei unregelmässigem Herzschlag sollte beim Hausarzt eine EKG Untersuchung durchgeführt
werden. Anschliessend wird gemeinsam mit dem Herzrhythmusspezialisten individuell die
optimale Therapie festgelegt.»
UniversitätsSpital Zürich, Unternehmenskommunikation
Rämistrasse 100, 8091 Zürich, Tel. +41 (0)44 255 86 20, [email protected]
Ansprechpartner für Fragen:
PD Dr. Thomas Wolber, Oberarzt, Universitäres Herzzentrum, Klinik für Kardiologie
Tel. Kontakt über die Unternehmenskommunikation: 044 255 86 20;
E-mail: [email protected]
Bildmaterial:
Bildmaterial zum Thema stehen zum Download bereit unter
www.usz.ch/UeberUns/Medien/Medienmitteilungen
Hintergrundinformation zum elektroanatomischen Mapping sowie zum neuen System
Elektrophysiologische Untersuchung
Die elektrophysiologische Untersuchung und Katheterablation ermöglicht eine effektive
Behandlung von Herzrhythmusstörungen. Oft ist mittels dieser Methode eine dauerhafte
Heilung möglich. Nach lokaler Betäubung werden durch grosse Körpervenen Katheter unter
Röntgenkontrolle bis ins Herz vorgeschoben. Durch die gezielte Abgabe elektrischer Impulse
können Herzrhythmusstörungen ausgelöst, beendet und elektrisch charakterisiert werden.
Durch gezielte Abgabe von Radiofrequenzenergie (Katheterablation) an genau definierten
Punkten im Herz werden elektrische Kreisläufe unterbrochen und somit
Herzrhythmusstörungen eliminiert. Um die Röntgenbelastung während des Eingriffs für
Patienten und Untersucher möglichst gering zu halten, kommen am UniversitätsSpital Zürich
modernste Röntgengeräte sowie elektroanatomische Mappingsysteme zum Einsatz.
Elektroanatomisches Mapping
Elektroanatomische Mappingsysteme ermöglichen es dem Arzt, mit dem Katheter ein
dreidimensionales Abbild sowohl des Aufbaus des Herzens (Anatomie) als auch der
elektrischen Erregungsabläufe (Mapping) im Herz zu erzeugen. Die Position und Bewegung
der Katheter kann innerhalb dieser dreidimensionalen Landkarten in Echtzeit dargestellt
werden. Durch den Einsatz elektroanatomischer Mappingsysteme kann die Röntgendosis
während der Katheterablation deutlich reduziert werden.
Integration von Röntgendurchleuchtung und elektroanatomischem Mapping
Bislang wurden die Röntgendurchleuchtung und elektroanatomischen Mappingsysteme
nebeneinander eingesetzt. Durch die neue Technik können nun die Röntgenbilder in das
elektroanatomische Mappingsystem integriert werden. Dies ermöglicht eine weitere
Reduktion der Röntgendosis sowie eine Verbesserung der Genauigkeit und Sicherheit der
Untersuchung.
UniversitätsSpital Zürich, Unternehmenskommunikation
Rämistrasse 100, 8091 Zürich, Tel. +41 (0)44 255 86 20, [email protected]
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