Übungen zur Theoretischen Physik II (Elektrodynamik) SoSe 2008 Prof. Dr. A.-S. Marculescu, A. Pritzel, S. Schmidt Blatt 9 — Ausgabe: 30.05.2008 — Abgabe: 06.06.2008 Aufgabe 30: Induktion bei einem rotierenden Ring Betrachten Sie einen Kreisring mit Radius R, der mit konstanter Winkelgeschwindigkeit ω um seinen Mittelpunkt rotiert. Der Ring befindet sich in einem homogenen Magnetfeld B, dass orthogonal zur Rotationsachse ist (siehe Bild). a) Berechnen Sie den zeitabhängigen magnetischen Fluss durch den rotierenden Ring. Setzen Sie den Zeitnullpunkt auf den Moment, bei dem das Magnetfeld senkrecht durch den Ring gerichtet ist (wie im Bild). ω B b) Berechnen Sie die induzierte Spannung (elektromotorische Kraft) E (t) als Funktion der Zeit. c) Der Ring besteht aus einem Metall mit (konstanter) Leitfähigkeit κ, was zu J(t) = κ E(t) führt. Berechnen Sie den Strom I(t), der durch den Ring fließt. Nehmen Sie dabei an, dass die Stromdichte J(t) gleichmäßig über die Querschnittsfläche des Drahtes verteilt ist, aus dem der Ring besteht. Aufgabe 31: Unendlich langer stromdurchflossener Draht Betrachten Sie einen homogenen, unendlich langen Draht mit Radius R und konstanter Leitfähigkeit κ. Das Ohmsche Gesetz besagt, dass die Stromdichte durch J = κ E gegeben ist. Im Draht befindet sich ein konstantes, zeitunabhängiges elektrisches Feld E parallel zur Richtung des Drahtes. Berechnen Sie den Poynting-Vektor S für dieses System. Überlegen Sie sich seine Richtung aus Symmetriegründen und verwenden Sie den Erhaltungssatz: a) in differentieller (lokaler) Form ∂w + ∇ · S = − J · E, ∂t b) und in integraler Form für ein Stück der Länge l des Drahtes (Volumen B mit Oberfläche S) I Z dW + da · S = − d3 x J · E dt S B Was passiert mit der Feldenergie ? Aufgabe 32: Rotierende geladene Kugel Eine homogen geladene Kugel mit Radius R und Gesamtladung Q rotiert mit konstanter Winkelgeschwindigkeit ω um eine Achse durch ihren Mittelpunkt. a) Berechnen Sie die Stromdichte J(x). b) Berechnen Sie das Vektorpotential A(x) innerhalb und außerhalb der Kugel. Es ist nützlich, die folgende Formel zu benutzen, die in Aufgabe 25 b) hergeleitet wurde: ℓ X m=−ℓ Yℓm (θ, ϕ) Z ′ ∗ dΩ′ Yℓm (θ′ , ϕ′ ) sin θ′ eϕ = δℓ1 sin θ eϕ . c) Berechnen Sie die magnetische Feldstärke H(x) innerhalb und außerhalb der Kugel. Zur Berechnung der Rotation ist folgende Beziehung hilfreich: sin θ eϕ = 1 (−y ex + x ey ) r d) Bestimmen Sie das elektrische Feld E(x) innerhalb und außerhalb der Kugel. Hier bietet es sich an, Symmetrieargumente und den Gaußschen Satz zu nutzen. e) Berechnen Sie den Drehimpuls der rotierenden Kugel, der durch Z 1 d3 x x × (E × H) LFeld = 2 c definiert ist, wobei das Integral über den ganzen Raum läuft. Dafür ist die folgende Formel nützlich: Z Z dΩ sin θ eθ = −ez dΩ sin2 θ .