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blickpunkt 2016
gesundheitswirtschaft
SONDERAUSGABE Pioneer Medical Devices AG | Unerlaubte Manipulation an Medizinprodukten | November 2016 |
In dieser Ausgabe
Robert Schrödel:
Vorstand der Pioneer
Medical Devices AG.
UNERLAUBTE MANIPULATION AN
MEDIZINPRODUKTEN
Muss ein Patient erst zu Schaden
kommen?
KATHETERABLATION BEI
VORHOFFLIMMERN
INTERVIEW
Katheterablationen sind im
Kommen
INTERVIEW
Schnell zur richtigen Diagnose
IMPRESSUM
Ein Sonderdruck für
Pioneer Medical Devices AG
Schlüterstraße 40
10707 Berlin
Foto: Pioneer
Studien untermauern Sicherheit
UNERLAUBTE MANIPULATION AN MEDIZINPRODUKTEN
Muss ein Patient erst zu
Schaden kommen?
An die Aufbereitung von Medizinprodukten werden besonders hohe
gesetzliche Anforderungen gestellt, da es sich um einen kritischen
Prozess handelt, welcher zum Ziel hat, die hygienische Sicherheit für
das Medizinprodukt und dessen Funktionalität zu gewährleisten.
Tel.: +49 (0)30/20 00 33 51 00
Fax: +49 (0)30/20 00 33 51 11
www.pioneer-med.de
Redaktion Berlin
kma medien in Georg Thieme Verlag KG
[email protected]
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Gestaltung und Umsetzung
kma Berlin
© 2016 Georg Thieme Verlag KG
70469 Stuttgart
U
m die Gesundheit für den Patienten sicherzustellen wird
die Konformität der Aufbereitung durch ein CE-Zeichen auf dem
Medizinprodukt kenntlich gemacht.
Das in Deutschland anwendbare
Medizinproduktegesetz schreibt vor,
dass zweckbestimmende Veränderungen an einem CE-zugelassenen
Medizinprodukt neu beantragt und
zugelassen werden müssen. Leider
folgen nicht alle Unternehmen diesem Grundsatz. In der Vergangenheit konnte mit Besorgnis festgestellt
werden , d a s s Me d i z i npro du k te
für chirurgische Anwendungen bei
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SONDERAUSGABE – Pioneer Medical Devices AG Unerlaubte Manipulation an Medizinprodukten

Optimale Qualität und bis zu 50 Prozent geringere Kosten für hochkomplexe Medizinprodukte
durch neueste Technologien und Verfahren.
Foto: Pioneer Medical Devices
Studien untermauern
Sicherheit
www.pioneer-med.de
Fortsetzung von Seite 1
laparoskopischen Eingriffen wie
Instrumente mit Schneid- und Koagulationsmechanismus auf Basis
thermischer Gewebedenaturierung
nachweislich du rch ein Wet tbe werbsunternehmen inadäquat aufbereitet wurden. Durch den Einbau
von neuen Kunststoffteilen und Elektronik wurden diese Instrumente in
ihrer Funktionalität und Sicherheit
maßgeblich durch den Aufbereiter
verändert. Solche Veränderungen
unterliegen einer Anzeigepflicht bei
den Benannten Stellen. Wird die
Genehmigungs- oder Anzeigepflicht
bei Veränderungen am Produkt verletzt, verliert das Medizinprodukt
seine Zulassung und ist nicht mehr
CE-zertifiziert mit den gesamten haftungsrechtlichen Folgen für den Anwender bzw. Betreiber des Produktes, soweit es bei der Behandlung zu
Schäden kommt. Parallel dazu drohen
Konsequenzen aus dem Bereich Ordnungswidrigkeiten und Strafrecht,
die allerdings vornehmlich den behandelnden Arzt treffen würden. Im
oben genannten Beispiel erfolgte diese
Anzeigepflicht durch das aufbereitende Wettbewerbs­u nternehmen nicht.
Die Gefährdung des Anwenders und
folglich der Gesundheit der Patienten
wurden billigend in Kauf genommen,
sodass letztlich der Originalhersteller
per gerichtlicher Entscheidung das Inverkehrbringen dieser aufbereiteten
Medizinpro­dukte verbot.
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Ähnlich sieht es beim Medizinprodukt der Katheter für die elektrophysiologische Behandlung kardialer
Arrhythmien aus. Die Aufbereitung
der sogenannten gechipten Katheter
erfolgte in der Vergangenheit auch
hier von einigen Mitwettbewerbern
nicht gesetzeskonform. Pioneer hat
dies zum Anlass genommen, sich
als erstes Unternehmen mit einem
innovativen Aufbereitungsverfahren
zu positionieren und eine spezielle
Ausleseeinheit entwickelt bei gleichzeitiger Gewährleistung, dass die
Vorschriften gemäß Medizinproduktegesetz, Medizinprodukte-Betreiberverordnung und KRINKO/BfArMEmpfehlung zur Aufbereitung von
kritisch „C“ Produkten eingehalten
werden. Jede Aufbereitung erfüllt
den Zweck, den Inhalt des Speicherchips genau in den Neuzustand dieses
einen Medizinproduktes zu versetzen. Da der Anwender sich vor der
Anwendung nach Paragraf 2, Abs.
5 MPBetreibV immer von der ordnungsgemäßen Funktionstüchtigkeit
des Medizinproduktes überzeugen
muss, kann die ordnungsgemäße
Aufbereitung nur durch die strikte
Anwendung der Ausleseeinheit bzw.
des Lesegerätes gesichert werden.
Pioneer stellt diese Lesegeräte kos­
tenlos zur Verfügung und leistet da­
durch ihren Beitrag zum Schutz von
Anwender und Patienten.
Katheterablation bei Vorhofflimmern
ist eine sichere und wirksame Therapie­
option.
Auf den Herztagen der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) wurden
am 6. Oktober in Berlin neue Studien zur
Wirksamkeit und Sicherheit der Katheterablation bei Vorhofflimmern vorgestellt.
Eine Studie des Cardioangologischen
Centrums Bethanien, Frankfurt, zeigt: In
Zentren, in denen viele elektrophysiologische Inter ventionen durchgeführt
werden, ist das Risiko einer gefährlichen
Komplikation, nämlich eines Schlaganfalls
während des Eingriffs, sehr gering. Auch
konnten die wenigen Patienten, die einen
periprozeduralen Schlaganfall erlitten
hatten (0,17 Prozent) ohne anhaltende
neurologische Defizite entlassen werden.
Studienautorin Dr. Laura Perrotta sprach
angesichts der geringen Komplikations­
rate von einem „sehr guten Ergebnis.“
Vielversprechende Ergebnisse kommen
auch aus der Asklepios Klinik St. Georg in
Hamburg. Anders als in den allermeisten
Studien richtete sich hier das Augenmerk
auf Langzeitergebnisse bei jüngeren Patienten unter 35 Jahren. Danach waren
84 Prozent aller abladierten Patienten
nach einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 4,6 Jahren frei von
Vorhofflimmern oder anderweitigen atrialen Tachykardien. Studienarzt Dr. Tilman
Maurer erklärte, dadurch bliebe der Mehrzahl der Patienten eine langjährige anti­
arrhythmische Therapie erspart.
DGK-Sprecher Prof. Dr. Eckart Fleck bezeichnete die Katheterablation bei Vorhofflimmern unterdessen als „erfolgversprechende Therapieoption“, deren Sicherheit
und Wirksamkeit nun abermals bestätigt
worden sei. November 2016
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SONDERAUSGABE – Pioneer Medical Devices AG Unerlaubte Manipulation an Medizinprodukten
INTERVIEW
Katheterablationen sind im Kommen
Herzrhythmusstörungen können gefährlich sein. Eine Elektrophysiologische Untersuchung (EPU) des
Herzens schafft Klarheit, häufig löst sie sogar das Problem. Herzspezialist Prof. Matthias Antz erklärt,
warum die Katheteruntersuchung einen immer größeren Stellenwert gewinnt.
auch, wenn eine Katheterablation durch­
geführt wird?
Antz: Die EPU ist eine spezielle Herzkatheteruntersuchung, bei der ein EKG direkt
aus dem Herzen abgeleitet wird. Sie wird
zur Feindiagnostik von Herzrhythmusstörungen eingesetzt. Nach Möglichkeit
nehmen wir bei dem Eingriff gleich eine
Verödung des Herzgewebes vor, von dem
die Herzrhythmusstörung ausgeht. Die
Therapie heißt auch Katheterablation.
Sie können also in einem Arbeitsschritt
diagnostizieren und therapieren?
Antz: Ja, das ist ein ganz großer Vorteil dieser Untersuchung.
Foto: Klinikum Oldenburg
Herr Professor Antz, eine Elektrophy­
siologische Untersuchung des Herzens,
was ist das eigentlich?
Prof. Dr. med. Matthias Antz
ist seit 2007 Leitender Arzt der
Elektrophysiologie in der Klinik
für Kardiologie, Herzzentrum,
Klinikum Oldenburg. Zum 1. Januar
2017 wechselt der Kardiologe ans
Klinikum Braunschweig und baut
dort als leitender Abteilungsarzt
die Sektion Elektrophysiologie auf.
Welche Patienten untersuchen Sie mit
einer EPU?
Antz: Es sind Patienten, die über Herzrasen oder Herzstolpern klagen. Dahinter
können viele Ursachen stecken: Es gibt
angeborene Rhythmusstörungen, es gibt
das Vorhofflattern, das Vorhofflimmern, es
gibt Tachykardien nach Herzinfarkt und so
weiter. Die EPU hilft uns herauszufinden,
an welcher Form von Herzrhythmusstörung der Patient genau leidet und wie wir
therapieren können. Das ist möglich, weil
wir über Elektroden-Katheter die Rhythmusstörung unter Laborbedingungen
auslösen können.
Können Sie auch Herzrhythmusstörun­
gen mit dem Katheter heilen?
Antz: Gewisse Formen können wir in der
Tat vollständig heilen. Dazu gehört unter
anderem die kreisförmige Rhythmus­
November 2016
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störung um die rechte Herzklappe herum
sowie eine angeborene Herzrhythmus­
störung, bei der Vorhöfe und Herzkammern mit zusätzlichen Fasern verbunden
sind. Wenn wir diese Fasern veröden,
können wir die Erregungskreisläufe unterbinden, und die Arrhythmie ist weg.
Bei anderen Rhythmusstörungen wie dem
über Jahre ununterbrochen bestehendem
Vorhofflimmern, Herzkammer-Tachykardien bei Herzmuskelschwäche oder dem
gefährlichen Kammerflimmern sind wir
noch nicht so weit. Aber wir können mit der
Ablation die Lebensqualität der Patienten
erheblich verbessern.
Ein Patient nach Herzinfarkt mit Kam­
mertachykardien braucht in der Regel
einen implantierbaren Defibrillator, ei­
nen so genannten ICD. Braucht er den
Antz: Nach dem derzeitigen Goldstandard
ja. Aktuelle Studien beschäftigen sich
mit der Frage, wann bei diesen Patienten
der optimale Zeitpunkt einer Kammer­
tachykardie-Ablation ist und ob man nach
erfolgreicher Ablation im Einzelfall auf den
Defibrillator verzichten kann.
Wie viele Patienten in Deutschland er­
halten denn eine Katheterablation?
Antz: Im Jahr 2015 wurden in Deutschland
über 60.000 Katheterablationen durchgeführt, etwa die Hälfte davon bei Patienten
mit Vorhofflimmern.
Ist das viel?
Antz: Die Zahl zeigt, dass die Elektrophysiologie in den letzten Jahren enorm an
Stellenwert gewonnen hat. Die technologischen Möglichkeiten werden immer
besser und wir sehen Therapieerfolge,
die wir noch vor wenigen Jahren nicht
für möglich gehalten hätten. Gleichzeitig
können wir mit Hilfe neuer Technologien
Rhythmusstörungen immer besser verstehen: Farbige 3-D-Darstellungen und
aufwendige Computeranalysen helfen
uns zum Beispiel, auch komplizierten
Rhythmusstörungen wie den Ursachen
des lange bestehenden Vorhofflimmerns
auf den Grund zu gehen. Ich würde sagen:
Die Elektrophysiologie ist eines der spannendsten und dynamischsten Bereiche
der Medizin überhaupt – nicht zuletzt,
weil sie aktuelle Forschung, Diagnostik
und Therapie miteinander verbindet. Das Interview führte Beatrice Hamberger
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Aufgrund der aktuellen Rahmenbedingungen,
die insbesondere durch den von außen auferlegten Zwang zur Kostenreduktion gekennzeichnet sind, verbunden mit der gleichsam
gestiegenen Forderung, die Versorgungsqualität zu erhöhen, werden Partnerschaftsmodelle zwischen Krankenhäusern und anderen Gesundheitsanbietern mit der Industrie
unumgänglich. Wir erwarten eine höhere
Fokussierung auf Kernkompetenzen im Krankenhausbereich und mehr Mut, sich auf Industriepartnerschaften einzulassen, sofern diese
auf erhöhte Qualitätsanforderungen, Transparenz und Effizienzsteigerungen abzielen.
Durch neue Hybridangebote bieten wir
unseren Kunden eine qualitätsgesicherte
Versorgung mit Sicherstellungsgarantie,
beispielsweise im Rahmen von Pay-perUse-Angeboten, bei denen der Kunde einen
Festpreis je Nutzung der technischen Einheit
bezahlt, sowie das strategische Procurement
von High-End-Medizintechnik zu einem fest
vereinbarten Qualitäts- und Preisniveau. Die
Investition in Medizintechnik und -produkte
wird nicht allein auf die Anschaffung reduziert, sondern systemisch mit ergänzenden
Dienstleistungen kombiniert. Durch solche
integrierte Leistungsangebote sollen Komplexität und Risikovorsorge für aufzuspürende Innovationen auf die Industriepartnerseite
verlagert werden.
Ein wesentliches Charakteristikum von Systemangeboten besteht darin, dass der Fokus
auf der Offenlegung der Prozesskosten für
eine definierte Leistungseinheit liegt und
dabei gleichzeitig Effizienten herausgearbeitet werden. Um diesem Anspruch gerecht
zu werden, verbinden wir unser HerstellerKnow-how mit der strategischen Entscheidungskompetenz seitens des Klinikums für
ein strategisches Procurement von High-EndMedizintechnik. Hierbei wird die Gestellung
von Medizinprodukten für eine definierte
Vertragslaufzeit zu einem fest vereinbarten
Qualitäts- und Preisniveau garantiert. Der administrative und bürokratische Aufwand für
das Krankenhaus wird somit reduziert sowie
neue Planungssicherheit geschaffen.
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Dr. med. Andreas Goepfert
ist Facharzt für Anästhesie
und Intensivmedizin sowie
diplomierter Gesundheitsökonom. Seit Januar 2016 ist er
Geschäftsführer des Klinikums
Braunschweig.
INTERVIEW
Schnell zur richtigen Diagnose
Drei Fragen an Dr. Andreas Goepfert, Geschäftsführer des Klinikums Braunschweig.
Das Städtische Klinikum Braunschweig
gehört zu den großen Maximalversor­
gern in Deutschland. Welchen Stellen­
wert hat die Elektrophysiologie in Ihrem
Hause, Herr Dr. Goepfert?
Goepfert: Die Elektrophysiologie gehört
auch bisher schon zu unserem Leistungsangebot. Aufgrund der stetigen Zunahme
von Herzrhythmusstörungen sehen wir
Foto: Pioneer Medical Devices
Partnerschaften zwischen
Industrie und Krankenhaus
Foto: Klinikum Braunschweig (Jörg Scheibe)
SONDERAUSGABE – Pioneer Medical Devices AG Unerlaubte Manipulation an Medizinprodukten
jedoch die Notwendigkeit, unser Versorgungsangebot in dieser Richtung auszuweiten und damit eine Versorgung aller
Patienten in der Region Braunschweig
sicherzustellen. Immerhin umfasst unser
Einzugsgebiet 1,2 Millionen Patienten.
Was bedeutet die Ausweitung des Ver­
sorgungsangebots konkret?
Goepfert: Unser Zentrum für Herz-und
Gefäße bekommt ab Januar eine eigene
Abteilung für Elektrophysiologie. Professor Matthias Antz ist einer der Experten
zu diesem Thema in Deutschland und
wird die Patienten auf höchstem Niveau
versorgen. Deshalb halte ich es für einen
ausgesprochenen Glücksfall, dass Professor Antz zu uns nach Braunschweig
kommt. Unter seiner Leitung werden wir
im kommenden Jahr rund 350 bis 400
elektrophysiologische Untersuchungen
des Herzens durchführen können, also
ungefähr viermal so viele wie bisher.
Diagnostik-Katheter der
Elektrophysiologie: In einem
Arbeitsschritt diagnostizieren
und therapieren.
Eine elektrophysiologische Untersu­
chung (EPU) ist ein invasiver Eingriff. Wie
lange müssen die Patienten im Schnitt
im Krankenhaus bleiben?
Goepfert: Der Vorteil der EPU ist ja, dass
wir schnell zur richtigen Diagnose und
einer entsprechenden Therapieentscheidung kommen. Die Liegedauer ist abhängig vom Befund, im Schnitt können die Patienten meist schon nach zwei oder drei
Tagen entlassen werden – einige sogar
deutlich früher. November 2016
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