Übung 3 zur Experimentalphysik III Michael Goerz 10. November 2005 Aufgabe 6 Der Zusammenhang zwischen Lichtintensität und der Zahl der Photoelektronen liefert schon einen guten Hinweis auf die Existenz von Lichtquanten. Alleine ist er allerdings noch nicht ausreichend überzeugend. Zwar würde man klassisch erwarten, dass die kinetische Energie, und weniger die Anzahl der Elektronen von der Intensität bestimmt würde, andererseits ist es klassisch jedoch allgemeiner gesprochen so, dass die Intensität proportional zu der Gesamtenergie ist, die auf die Photokathode übertragen wird. Für mehr losgelöste Elektronen braucht man auch insgesamt mehr Energie, sodass der Zusammenhang nicht notwendig einen Widerspruch zur klassischen Theorie darstellt. Allerdings müsste man dann erklären, wie sich die Energie des Lichtes auf die Anzahl der Elektronen und deren kinetische Energie aufteilt. Unumstößlich ist allerdings der Zusammenhang zwischen der Frequenz des Lichts und der kinetischen Energie der Elektronen. Klassisch gesehen sollte die Frequenz keinen derartigen Einfluss haben, alleine die Intensität des Lichts sollt maßgeblich sein. Ebenso lässt sich nicht erklären, warum der Photoeffekt erst ab einer gewissen Grenzfrequenz auftritt. Mit der Lichtquantentheorie ist dies einfach zu erklären: Die Energie eines einzelnen Photons reicht dann nicht aus, um ein einzelnes Elektron zu lösen. Klassisch sollte die Frequenz wie schon gesagt keinerlei Einfluss haben. Letztlich ist noch ein entscheidendes Indiz für die Lichtquantenhypothese die fehlende Zeitverzögerung beim Auftreten des Effekts. Man würde erwarten, dass sich erst genügend Energie ansammeln muss, da die Gesamtenergie des Lichts gleichmäßig auf alle Atome der Oberfläche verteilt wird. Die Zeit, die nötig wäre, bis der Photoeffekt auftritt, müsste ohne weiteres im Minutenbereich liegen (die Dauer ist abhängig von der Intensität). Tatsächlich erfolgt der Effekt jedoch instantan, wie dies die Lichtquantenhypothese voraussagt. Lässt man das Plancksche Wirkungsquantum gegen Null gehen, bedeutet dies, dass dem einzelnen Photon keinerlei Energie mehr zukommt. Die Energie muss dann stattdessen durch die Gesamtheit der Photonen, d.h. von der Gesamtwelle geliefert werden. Dies entspricht einem klassischen Bild. Aufgabe 7 Das Modell, aus dem die Formel für den Compton-Effekt hergeleitet ist, setzt eigentlich voraus, dass es sich bei den Elektronen um freie oder schwach gebundene Teilchen handelt, denn diese müssen so gestoßen werden, dass sie Impuls aufnehmen, was eigentlich nicht damit vereinbar ist, dass die Elektronen ortsgebunden bleiben. Der Demtröder Bd. 3 sagt dazu: 1 Im Photonenmodell wird der Compton Effekt als direkter elastischer Stoß zwischen einem Photon [. . . ] und einem schwach gebundenen Elektron [. . . ] gedeutet. Ist die Bindungsenergie [. . . ] sehr klein gegen die Photonenenergie [. . . ], so können wir [. . . ] das Elektron als frei ansehen. Praktisch ist es allerdings auch möglich, dass der Comptoneffekt bei fest gebundenen Elektronen auftritt. In diesem Fall wird der Impuls, den das Elektron aufnimmt, auf den Atomkern übertragen, ohne dass sich das Elektron aus der Bindung löst. Zudem ist es in der experimentellen Durchführung äußerst schwierig, den Comptoneffekt mit freien Elektronen zu zeigen, da sich kaum eine genügend hohe Elektronendichte erzeugen lässt, um Streuung zu beobachten (mit Plasma könnte dies eventuell gelingen). Insofern wird der Compton-Effekt i.A. experimentell nur an gebundenen Elektronen zu beobachten sein. Aufgabe 8 Für die Ablenkung der geladenen Teilchen ist die Lorentzkraft verantwortlich ~ F~L = q~v × B (1) Diese wirkt als Zentripetalkraft der Drehbewegung. Alle Vektoren stehen senkrecht aufeinander, das Vektorprodukt wird also zum normalen Produkt. Dabei ist mit der relativistischen Masse zu rechnen: Fz v2 mr r = FL = q·v·B (2) m0 mr = q 1− (3) v2 c2 Nimmt man beide Gleichungen zusammen, erhält man v2 = (Bcqr)2 c2 m20 + B 2 q 2 r2 (4) Die Gesamtenergie eines Teilchens ist dann (Ruheenergie plus kinetische Energie) E = m0 c2 + 1 m0 q 2 1− = m0 c2 + B 2 q2 r2 q 2 2 2 2m0 1 + Bmq2 cr2 v2 c2 v2 (5) 0 Diese Energie muss vom Photon zweimal zur Verfügung gestellt werden, sowohl für das Elektron als auch für das Positron. Es ist also Ephot λ = hν = 2E hc = 2E 2 (6) (7) Setzt man in diese Gleichungen die gegebenen Größen und Naturkonstanten ein, erhält man für die Energie und Wellenlänge des Photons hν λ = = 3.91 · 10−13 J = 2.44 MeV 5.08 · 10−13 m 3