Optimieren eines DC/DC-Konverters für ein Solar-Auto Nathanael Baumann, Christoph Hugentobler, Elias Müggler, Erich Singer, Ilenia Vecchi Guido Lang Kantonsschule Kreuzlingen Naturwissenschaftliche Woche 2004 Kreuzlingen, 24. September 2004 Optimieren eines DC/DC-Konverters für ein Solar-Auto Nathanael Baumann, Christoph Hugentobler, Elias Müggler, Erich Singer, Ilenia Vecchi Guido Lang Kantonsschule Kreuzlingen Zusammenfassung Im Rahmen einer Naturwissenschaftlichen Woche an der Kantonsschule Kreuzlingen wurde das Anpassen eines Solar-Panels an einen Elektromotor durch eine DC/DC-Schaltung untersucht. Es wurde berchnet, wie dem Motor eine möglichst hohe Leistung zugefügt werden kann und das Solar-Panel optimal ausgenützt werden kann. Die gesteckten Ziele wurden nicht vollumfänglich erreicht: Die Schaltung funktionierte, aber brachte zu wenig Leistung auf den Motor. Summary In the scientific week at Kantonsschule Kreuzlingen we tried to optimize a solar panel on an electric motor with a DC/DC-converter. We assayed how to maximize the output power of the solar panel. Our device worked, but it stabilized the voltage on a too low level. That means we couldn't reach the maximal power point of the solar panel. Einleitung Im Projekt „Solar Car“ werden verschiedene Aspekte rund um Solartechnik und ihre Anwendung auf Fahrzeuge untersucht. Motiviert durch die Möglichkeiten der neuen Energiequellen und deren Anwendung auf alternative Antriebsmöglichkeiten für Fahrzeuge stellen wir uns die Frage, wie die von einem Solar-Panel erzeugt elektrische Energie bestmöglich genutzt werden kann. Unser Ziel ist es, eine Elektronik zu bauen, welche eine optimale Energieübertragung vom Solar-Panel zum Elektromotor gewährleistet. Da das SolarPanel nicht immer die gleiche Spannung liefert, muss ein Weg zu dessen Stabilisierung gefunden werden. Eine Möglichkeit zur Lösung dieses Problems ist der Einbau eines DC/DCKonverters. Sonnenenergie Das Modell der Kernfusion, die Sonne, ist unsere wichtigste Energiequelle. Sie liefert soviel Energie wie keine andere Quelle auf unserem Planeten. Zudem ist ihre Energie sauber, das heisst, sie verschmutzt unsere Umwelt in keiner Weise. Die Sonne scheint jeden Tag auf unsere Erde und liefert einige tausend mal so viel Energie, wie wir heute benötigen. In weniger als 3 Tagen erzeugt die Sonne auf der Erde mehr Energie als alle heutigen Erdölreserven zusammenDie Frage ist, warum wir Sonnenenergie nicht vermehr nützen. Die Antwort ist einfach und doch verblüffend: wir nützen die Sonne seit jeher sehr stark. Auch die Erdölreserven entstanden dank der Sonne, unser ganzes Klima, die Nahrungsproduktion und vieles mehr wird direkt von der Sonne beeinflusst. Trotzdem müssen wir uns weiterentwickeln und uns die Sonne mit ihrer unerschöpflichen Energie noch mehr zu Nutzen machen. Zum Beispiel in Form von Solarzellen, die uns mit Strom versorgen. Problem Zur Verfügung hatten wir ein Solar-Panel und ein ferngesteuertes Elektro-Auto. Da aber bei einem direkten Anschluss zu viel Spannung und viel zu wenig Leistung vorliegt (Abb. 1), mussten wir eine Schaltung entwerfen, die die Spannung konstant hält und eine möglichst hohe Leistung aus dem Solar-Panel holt (Abb. 2). Diese Aufgabe übernimmt ein sogenannter DC/DC-Konverter (auch Buck-Konverter genannt). Solar-Panel DC-Motor Abb. 1: Anschluss direkt, zu wenig Leistung um Motor in Betrieb zu setzen Solar-Panel DC/DC-Koverter DC-Motor Abb. 2: Anschluss über DC/DC-Konverter, genung Leistung um Motor in Betrieb zu setzen Lösungsansatz Wir bekamen eine Vorlage der ETH Zürich1, die selbst dieses Projekt in Form eines Wettbewerbes durchgeführt hatte. Diese Vorlage wurde aber für einen anderen Motor und ein anderes Solar-Panel konstruiert, sodass wir diese Schaltung für unsere eigenen Bedürfnisse anpassen mussten. Was macht der DC/DC-Konverter? Falls der Motor ohne DC/DC-Konverter an einer Konstantstromquelle angeschlossen ist, sieht der Graph wie in Abb. 3 aus. 20 Spannung U [V] 15 10 5 0 0 5 10 15 20 25 30 Zeit t [ms] Abb. 3: Konstanter Strom ohne DC/DC-Konverter Der DC/DC-Konverter hat zwei wesentliche Eigenschaften: Duty (Betriebsart) und Frequency (Frequenz). Die Duty ist das Verhältnis zwischen eingeschalteter Zeit und Gesamtzeit sowie auch Ausgangsspannung und Eingangsspannung (s. Abb. 4). D max = U output T on = U input T Abb. 4: Duty Der Konverter schaltet dann, wie ein Schalter, den Strom mit der Frequenz f an und ab. Der Graph dazu kann in Abb. 5 angesehen werden. 1Kolar, Prof. Dr. J. W.: Projekt – Solar Car Race. Zürich 2004, 3. Auflage, ETH Zürich 20 Spannung U [V] 15 10 5 0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Zeit t [ms] Abb. 5: Mit DC/DC-Konverter ohne Kondensator Mit einem Kondensator kann dies ausgeglichen werden, damit aus dem rechteckigen Graph annähernd eine Linie entsteht (Abb. 6). 20 Spannung U [V] 15 10 5 0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Zeit t [ms] Abb. 6: Mit DC/DC-Konverter mit Kondensator Realisierung Als erstes machten wir uns daran einige Messungen durchzuführen um einige Zahlen herauszufinden, die wir später brauchten, wie zum Beispiel bei welchem Punkt wir die maximale Leistung aus dem Solar-Panel ziehen können (Abb. 7). Den Maximal Power Point (MPP) konnten wir auf 13.5V bestimmen, der Hersteller gab 17V an. Wir gehen davon aus, dass unsere UV-Lampe das Licht mit einer anderen Wellenlänge als die Sonne ausschickt. Nebst Messungen wurden Simulationen mit Simplorer gemacht, mit welchen wir auch möglichst optimale Einstellungen für den DC/DC-Konverter herausfanden. 20 18 Spannung U [V] 16 14 12 10 8 6 4 2 0 0 0.05 0.1 0.15 0.2 Strom I [A] Abb. 7: U-I-Diagramm der Solarzelle Als nächstes haben wir versucht einen DC/DC-Konverter nachzubauen. Der erste Eindruck war gut, denn wir brachten den Motor zum laufen. Doch schon bald standen wir vor einem Problem: Der DC/DC-Konverter erfüllte zwar seine Hauptaufgabe, die Spannung stabil zu halten, doch hatten wir einen Spannungsabfall (wir erhielten ca. 9V statt den 17V). Wir stellten die ganze Schaltung auf den Kopf und glaubten den Fehler gefunden zu haben. Tatsächlich hatten wir nun eine stabile Spannung ohne Spannungsverlust doch der Strom war nun viel zu schwach, sodass wir eine viel zu kleine Leistung erhielten. Resultat: Der Motor lief nicht mehr. Obwohl wir den ganzen DC/DC-Konverter versuchten neu zu bauen und auch Herr Zurmühle kurz am Werk war, fanden wir keine Lösung. Also blieb uns nichts anderes übrig als einen Spannungsabfall in Kauf zu nehmen. Immerhin lief der Motor, zwar lahm, aber er bewegte sich. Nun ging es ans Löten. Ein Teil der Gruppe war schon am Vortag damit beschäftigt gewesen und machte sich nun an den Konverter. Der andere Teil der Gruppe versuchte die Solarplatte auf eine möglichst einfache Art provisorisch am Wagen zu befestigen. Dazu wurde gesägt und gefeilt, aber wenigstens hat das geklappt. Resultate Bedauerlicherweise mussten wir schlussendlich aufgeben, da unsere Schaltung nie korrekt funktioniert hatte. Wir haben in dieser Woche viel über diese Schaltung und die Funktionsweise diverser elektronischer Bauteile gelernt, zudem konnten wir uns im Ein- und Auslöten solcher üben. Obwohl wir unsere Schaltungen (wir haben drei, voneinander unabhängige Schaltungen entworfen, Abb. 8) viele Male kontrollierten und mit der ETH-Vorlage verglichen, fanden wir keine Unterschiede und konnten deshalb auch nie gezielt versuchen, einen Fehler zu beheben. Abb. 8: Schaltungen (v.l.n.r): zerlegte Schaltung, 1. Entwurf, 3. Entwurf, 2. Entwurf Diskussion Es wurde ein DC/DC-Konverter konstruiert, der aber nicht in der Lage war, die Spannung auf dem gewünschten Niveau zu halten. Für Projekte dieses Ausmasses sollte mehr Zeit eingeplant werden. Weiter sollten alle Datenblätter sämtlicher Komponenten im voraus besorgt worden sein. Bei elektronischen Projekten muss mit einem Miss- oder Teilerfolg gerechnet werden. Nachwort Obwohl wir nur einen Teilerfolg genossen, konnten wir wertvolle Erfahrungen sammeln. Das Projekt hat uns Spass gemacht und wir würden uns wieder einmal an einem ähnlichen Projekt versuchen. Dank – Guido Lang (Betreuung des Projekts) – Res Müller (technische Unterstützung) – Daniel Zurmühle (Tipps und Tricks) – Patrick Barth (Unterstützung im Bereich Informatik) – Luca Dalessandro (Vorlage und Hilfe, ETHZ) Literaturverzeichnis – Kolar, Prof. Dr. J. W.: Projekt – Solar Car Race. Zürich 2004, 3. Auflage, ETH Zürich Anhänge – diverse, von uns selbst erstellte Schaltungsskizzen – Originalschaltungsplan der ETH Zürich