REDAKTION: [email protected] LISZT FESTIVAL RAIDING BUCHTIPP PROJEKT KUNDENDIALOG IM GEBURTSORT VON FRANZ LISZT, dem mittelburgenländischen Raiding, steht seit 2006 neben dem Geburtshaus des Komponisten ein modernes Konzertzentrum mit rund 600 Sitzplätzen, wo sein Werk im Rahmen des Liszt Festivals Raiding gepflegt wird. Auftritte von Interpreten wie Ivo Pogorelich, Rudolf Buchbinder, Oleg Maisenberg, Ildiko Raimondi oder Angelika Kirchschlager sowie hochkarätigen Orchestern stehen für das Ansehen Raidings als eines der wichtigsten Festivals klassischer Musik. Der kaufmännische Geschäftsführer, Thomas Mersich, setzt heuer auf ein Pilotprojekt zum Onlinedialog mit unterschiedlichen Gruppen – von Stammkunden über gelegentliche und ehemalige Kunden bis zu interessierten (Noch-) Nichtkunden: „Wir wollen den Kontakt intensivieren und auf Basis der Ergebnisse eine Stärken-Schwächen-Analyse erstellen.“ „Wollen nicht nur wissen, warum Kunden zu uns kommen, sondern auch, warum nicht oder nicht mehr.“ THO MAS MER S I CH FOTOS: HELMUT LUNGHAMMER, LARISSA BACHMANN, BEIGESTELLT (2), VERLAG G F LI S Z T FE STI VAL R AI DI NG legenheitsbesucher bis zu losen Interessen­ ten – ausgewertet werden. Bei Auswahl und Formulierung der Fragen unterstützte Berater Gneisz mit seiner Umfrage­ erfahrung. „Was man nicht ändern kann, braucht man nicht abfragen. Also fragen wir nicht, ob es zu weit ist, nach Raiding zu fah­ ren“, nennt Mersich ein Beispiel. Er erwartet sich Aufschlüsse darüber, was das Festival aus Besuchersicht ausmacht, aber auch darüber, wo man nicht den Standards entspricht. Auf dieser Basis sollen eine Stärken-Schwä­ chen-Analyse erstellt und das Angebot weiter­ entwickelt werden. „Wir wollen nicht nur wis­ sen, warum ein Kunde zu uns kommt, sondern auch, warum jemand nicht oder nicht mehr nach Raiding kommt“, erklärt der Geschäfts­ führer, der die Ergebnisse auch mit jenen einer Studie und Kundenbefragung vor Ort im Rah­ men einer Abschlussarbeit an der FH Wiener Neustadt abgleichen wird. Gneisz streicht den Unterschied seiner Me­ thode gegenüber konventionellen Befragungen hervor: „Diese versuchen meist, zu einem Zeit­ punkt möglichst viele Themen abzudecken. Das führt zu hohem Zeitaufwand, wenig Ak­ zeptanz und niedrigerer Ergebnisqualität.“ Der Performer liefere dagegen präzise Blitzlicht­ aufnahmen mit geringem Zeitaufwand für die Befragten sowie durch die konzise Auswertung auch für das Management der Auftraggeber. Kurze Umfrageintervalle tragen auch dem raschen Wandel von Kundenbedürfnissen Rechnung. Gneisz’ Vergleich dazu: „Das ver­ bessert die Sicht und somit die Reaktionszeit, wie beim Übergang von Halogen- auf Xenonund schließlich LED-Scheinwerfer.“ V E R A N S TA LT U N G Agilere Unternehmen Neben der Digitalisierung gilt Agilität als der wichtigste Erfolgsfaktor und wird somit auch zum Topmanagement-Thema. Volatile Märkte, disruptive Veränderungen, neue Player, Ge­ schäftsmodelle und Allianzen kennzeichnen industrieübergreifend die aktuelle Situation, mit der Unternehmen im beginnenden digitalen Zeitalter im­ mer stärker konfrontiert sind. Neun von zehn Managern sehen daher laut einer TAGUNG AN DER TU GRAZ zum Erfolgsfaktor Agilität mit Experten aus Unternehmen wie ­Magna Steyr und Zalando vor 150 Managern. Was Marken markant macht Wer nicht sofort rüberbringt, wofür er steht und was er kann, findet im Informationsoverkill kein Gehör, meint das Autorenduo Berndt, als Unternehmens­ berater ein ausgewiesener Markenexperte, und Henkel, Betriebswirtschaftler mit Schwerpunkt Customer Behaviour und Lehraufträgen mehrerer Hochschulen. Abwechselnd skizzieren sie humorvoll, aber kompromiss­ los, wie Marken unverwech­ selbar, weil erlebbar werden, und ergänzen einander jeweils durch meist launige Einwürfe aus der Randspalte. So kommentieren sie auch Schnappschüsse von Best und Worst Cases aus der Praxis. Sieben ausführlich und konkret beschriebene Cases aus Industrie und Tourismus illustrieren gelungene Markenpositionie­ rungen; ein Firmenverzeich­ nis aller erwähnten Marken systematisiert die Vielfalt der Fallbeispiele. JON CHRISTOPH BERNDT/ SVEN HENKEL „EINFACH MARKANT“ Printamazing, 20,60 Euro Studie Agilität als erfolgskritisch. „Agile Unternehmen zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich aktiv auf Unsicherhei­ ten vorbereiten, Szenarien durchspielen, Handlungsmöglichkeiten erarbeiten“, so Christiam Ramsauer, Professor und Or­ ganisator einer Tagung mit 150 Ent­ scheidungsträgern zum „Erfolgsfaktor Agilität“ an der TU Graz. Am Beispiel von Magna Steyr erfuhren sie dort unter anderem, mit welchen kon­ kreten Maßnahmen der markenunab­ hängige Engineering- und Fertigungs­ partner für die Autoindustrie gerade in diesem volatilen Umfeld bestehen kann. 6 /2 01 7 | T RE ND 59