Holdenstedter Schlosswochen 2011 Literatur und Musik – Liszt und Mahler à quatre mains Dieser Abend am 2. September beginnt mit einer Uraufführung: „La Notte“ – benannt nach einer Skulptur und einem Gedicht von Michelangelo – ist ein tieftrauriges, von Franz Liszt komponiertes Stück, das er bei seiner Beerdigung spielen lassen wollte; allerdings wurde ihm dieser Wunsch nicht erfüllt. Es gibt von diesem Stück zwar eine gedruckte Orchesterfassung, ebenso eine für Klavier und Violine, aber die vierhändige Fassung, die an diesem Abend zu hören sein wird, existiert nur in der Stichvorlage und wird in Holdenstedt mit großer Wahrscheinlichkeit überhaupt das erste Mal in der Öffentlichkeit gespielt. Also wieder ein Leckerbissen für Musikfreunde, die eine absolute Rarität zu hören bekommen! Vom Komponisten Liszt selbst gefertigt ist die vierhändige Fassung der symphonischen Dichtung „Orpheus“, zu der er durch eine etruskische Vase im Louvre angeregt wurde. „Les Préludes“, die von Liszt selbst als „symphonische Meditation“ bezeichnet wurden, schildern musikalisch die vier Elemente. Allerdings wurde diese Komposition von den Nazis missbraucht, denn bei jeder Sondermeldung wurde damals die Fanfare aus den Préludes gespielt; deshalb waren sie nach 1945 für lange Zeit nicht mehr in den Konzertsälen zu hören. Nach der Pause widmen sich das Klavierduo Ljiljana Borota und Christian Knebel und die Sopranistin Frauke Thalacker dem Komponisten Gustav Mahler. Nach dem 2. Satz aus der 1. Symphonie liest der Lüneburger Schauspieler Thomas Ney Ausschnitte aus Thomas Manns Novelle „Der Tod in Venedig“, denn das darauffolgende Adagietto aus der 5. Symphonie ist dem gleichnamigen Film unterlegt und dadurch allgemein bekannt geworden. Es folgen zwei Lieder nach Texten aus „Des Knaben Wunderhorn“, die in Mahlers 3. und 4. Symphonie eingearbeitet wurden. Damals rang der Komponist gegen einen großen Teil der Musikwelt, die sich mit seinem neuen Konzept für die Gattung „Symphonie“, z. T. unter Einbeziehung der Vokalmusik nicht erwärmen konnten. Doch der Erfolg seiner Musik hat Gustav Mahler letztendlich recht gegeben. Wie immer wird es eine Dreiviertelstunde vor dem Konzert im Schlosscafé eine Einführung geben. Karten zu diesem Abend gibt es bei der Touristinformation (0581/ 8006172), im OnlineVerkauf unter www.reservix.de und an der Abendkasse.