Elektrotechnik und Maschinenbau

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Elektrotechnik undMaschinenbau
Zeitschrift des Elektrotechnischen Vereines in Wien
Schriftleitung: Ing. A. Grünhut
Nachdruck nur mit Bewilligung der Schriftleitung, auszugsweise Wiedergabe nur mit ÄDgabe der Quells „E. u. M. Wien'* gestattet.
Heft 21
Wien, 21. Mai 1933
51. Jahrgang
Induktivitätsformeln für Maschinenwicklungen.
Von Karl Kuhlmann, Zürich*).
Einleitung.
In dieser Zeitschrift hat im Jahre 1904 Herr
Prof. Dr. S u m e c eine Studie über Wicklungsinduktivitäten veröffentlicht1), welche ich für die
Zwecke theoretischer Betrachtungen an Maschi­
nen und auch für praktische Zwecke sehr wert­
voll halte, und die ich im nachstehenden in einer
etwas anderen und erweiterten Art fortführen
möchte. Ich habe die Formeln vor etwa 15 Jahren
entwickelt und gelegentlich auch — wenn die
Zeit es gestattete — in meinen Vorlesungen
gebracht.
Zum allgemein besseren Verständnis schicke
ich einiges voraus, was sich auf die hier zugrunde
gelegten Begriffe der Induktivitäten, der W ickel­
faktoren und der Streuung — einfacher und dop­
pelter Verkettung — bezieht.
Index 21. Die Höchstwerte der räumlichen und
zeitlichen Werte der Gesamtflüsse, wenn jeweils
uur eine Spule erregt ist, seien 0 ,, bzw. 0 t i. Die
Höchstwerte der gegenseitig verketteten Flüsse seien
dabei 0 ,t bzw. 0 U. Die Höchstwerte der einfach
verketteten Streuflüsse seien 0 ,s bzw. 0 is. Ist qp,.
bzw. (pv der Fluß in der Röhre von der Ordnung
fi bzw. v, so gilt:
A. Definition der Begriffe: Induktivität, W ickel­
Sind /, bzw.
die Ströme in den Spulen 1 und 2
u n d u’,,, und tv>t, bzw. ivlt. und « ’»,• die W indungs­
zahlen der Spulen 1 bzw. 2, welche von dein
Flusse (fi fi bzw. q>tv umschlungen werden, so
definieren sich die Induktivitäten nach folgenden
Gleichungen zum Beispiel für Spule 1:
faktor und Streuung beim Zweispulensystem.
Gegeben seien zwei Spulen, welche durch die
Indizes 1 und 2 gekennzeichnet seien. Die Spulen
haben die Eigeninduktivitäten L u , L.,2 und die
gegenseitigen Induktivitäten L v, = L.,,. Die Streu­
induktivitäten der einfach verketteten Streuung
seien Z,, bzw.
sie sind erzeugt von n,s bzw.
n>s Flußröhren, welche nur und auch nur einen Teil
der Windungen tvt bzw. tvt der Spulen 1 und 2
umschlingen. Die doppelt verketteten Streuinduktivi­
täten Zu bzw. At, sind dagegen von den rin bzw.
rin Flußröhren erzeugt, welche, ausgehend von der
Spule 1, teilweise mit den Windungen der Spulen
1 und 2, bzw., ausgehend von Spule 2, teilweise
mit Windungen der Spule 1 und 2 verkettet sind.
Die Gesamtzahl aller von Spule 1 bzw. 2 aus­
gehenden Flußröhren sei nu bzw. rin. Es gilt somit:
rin — n t s -{- n , t
................... ( 1)>
ntt = n-.,-\-nu
...................... (2).
Es sei fi eine Ordnungszahl für die Flußröhre fi,
welche die tvtft W indungen der Spule 1 umschlin­
gen. Hiebei ist 1
wobei
nu = 1 ste+ 2 t e+ 3 te + .. +/<-te + . . . + /7n -te Röhre,
"n
kurz nu = 2 / *
Analoges gelte für den Index v der
i
nit Flußröhren bzw. die tvlv Windungen der Spule
2. Die gegenseitige Verkettung von Flußröhren mit
Windungen der Spule 1 und 2 werde durch den
Index 12 hervorgehoben. Analoges gilt für den
*) Diese Abhandlung konnte wegen Raummangel
in die Festnummer der Zeitschrift nicht aufKenommen
werden. I). S.
‘) Vgl. Z. f. Elektrotechnik 26 (1904) S. 173 ff.
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Elektrotechnik und Maschinenbau, 51. Jahrg., 1933, Heft 21
21. Mai 1933
Hierin bedeuten ku , ku \ kxt und k ,, die Wickelfaktoren, welche sich auf die Felder 3»,,, <PM,
und <P14 beziehen. Allgemein wird hienach der Wickelfaktor bezogen auf ein entsprechendes Feld,
beispielsweise definiert durch folgende Gleichungen:
Die Heylandschcn Streufaktoren sind:
vier Bürsten l i l bis lin. Durch den Abstand der
Bürsten können bei geeigneter Verbindung der
Bürsten untereinander beliebige Windungen aus
der Strombahn aus- bzw. eingeschaltet werden.
Die Bürsten mit ihren Verbindungen und ihren
Abständen grenzen die Breiten der einzelnen
Spulenseiten auf Stator und Rotor ab. In die W ick­
lung trete der Gesamtstrom J ein. Die W icklung
selbst kann in sich beliebig geschaltet sein, etwa
so. daß eine Anzahl Spulen (Polpaare) des Rotors
oder Stators zu einer Spulengruppe in Reihe ge-
Der dagegen gewöhnlich als Streuungskoeffizient
des Zweispulen s y s t e m s bezeichnete Ausdruck
Er bezeichnet den Verlust an magnetischen Ver­
kettungen gegenüber den insgesamt erzeugten.
Der Ausdruck
ist dabei
systems.
der
Kopplungsfaktor
des Zweispulen-
H. Berechnung der Gegeninduktivität L 12.
Für den hier zu behandelnden Fragenkomplex
genügt es, zu zeigen, wie sich die üegeninduktivität L j, berechnet, da fü r /n ' und L ]2die gleichen
Flußröhren zugrunde zu legen sind. Die Induk­
tivität
ergibt sich dann nach gesonderter Be­
rechnung von <21S, auf welche hier nicht einge­
gangen werden soll, durch Ln = lu ‘
A,a.
1. Erläuterung der zu Grunde gelegten Wicklungs­
anordnung (Abb. I).
Um gleich zu ganz allgemeinen, für beliebige
Wicklungen gültigen Formeln zu gelangen, denken
wir uns gemäü Abb. 1 einen vom Stator gleich­
mäßig umfaßten zylindrischen Rotor von der
axialen Länge /a. Beide seien gleichmäßig mit
W indungen bedeckt und ohne Nuten. Etw a vor­
handene Nuten und, wenn nötig, Sättigungsver­
hältnisse seien durch Rinführung eines vergrößer­
ten Luftspaltes — ö‘ = k . <5 — berücksichtigt. Auf
dem Rotor und auf dem Stator denke man sich je
Abb. 1. Zur Berechnung der gegenseitigen Induktivität
zwischen einer Statorwicklung mit der Spulenseitenbreite St — 2 a t und einer Gleichstromwicklung mit den
Bürsten fls und Ih bzw. fl? und Ii». Durch Verdrehen
der Biirstenpaare H\ und Hi bzw . Hi und B « kann die
Breite der Statorspulenseiten auf jeden Wert S i = 2 « i
eingestellt werden.
schaltet und mehrere solcher Spulengruppen unter
sich parallelgeschaltet sind.
2. Bezeichnungen.
2 p = Polzahl, a = Zahl der parallelen Strom­
zweige, J = Gesamtstrom, J/a — Strom pro Spulen­
gruppe oder Stromzweig, a = wirklicher Winkel im
Raume (kurz Raumwinkel), ae — a .p = elektrischer
Raumwinkel =
dem auf 2 Pole umgerechneten
wirklichen Raumwinkel, Z — gesamte Drahtzahl am
Umfang, a, = Z a h l der parallelen Drähte, «> = Win-
Z
dungszahl = —---, wenn 2 induzierte Seiten pro
i
*•
W indung vorausgesetzt werden, tve= elektrische
Windungszahl = der vom Gesamtstrom J durch­
flossen zu denkenden und pro Polpaar in Reihe
Elektrotechnik und Maschinenbau, 51. Jahrg., 1933, Heft 21
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liegenden Windungszahl
Alle Flüsse sitid in Volt-Sekunden. Induktionen in
--- magnetische Spannungen
cm-
und Ströme
in
Amperes. Induktivitäten in Henry gemessen. Durch
Einführung der elektrischen Windungszahl n-e und
der Konstanten K wird jede Schaltungsart auf eine
reine Reihenschaltung von p Spulen mit dem Ge­
samtstrome J zurückgeführt.
Die in Abb. 1 dargestellte W icklung hat ihre
Neutrale auf der Linie N, N'. Ein Punkt P liegt am
Umfange des Luftspaltes um -f- « ein Punkt P' um
(— a) gegen NN' verschoben. Die hier hindurch­
gehende Feldröhre hat den Querschnitt ra . d a . l a.
3. Ableitung der Formel f ü r die gegenseitige In­
duktivität /.(,_>).
>
Eine primäre Wicklung 1 (zum Beispiel Stator­
wicklung) mit der elektrischen Breite einer Spulen­
seite Ste = 2aie stehe in Verkettung mit einer Wick­
lung 2 (zum Beispiel Rotorwicklung) mit der ur­
sprünglichen elektrischen Spulenseitenbreite Ste = n.
Auf dieser schleifen aber, auf dem Durchmesser 1,1
gelegen, 2 Bürsten ß*, Br, unter dem elektrischen
Bürstenwinkel ß/e gegen AW'.
Für die Berechnung der Induktivitäten sind
zwei Hauptgebiete a und b zu unterscheiden, von
denen jedes in drei Bereiche I, II und III unterteilt
sei.
(Schluß folgt.)
Kabelmessungen in Großstadtnetzen.
Von
Ing. H. Zwilling, städt. Elektr.-Werke Wien.
Inhaltsübersicht: Hs werden die praktisch bewähr­
ten Methoden der Kabelüberwachung und Fehlerortsbestinmiung besprochen. Der störende Einfluß von
Erenidfeldern bei der Fehlerortsbestimmung wird näher
beleuchtet und störungsfreie Schaltungen werden gezeigt.
KabelüberwachunK. Für die Überwachung der
Kabelnetze, das heißt für die Kontrolle der Be­
triebstauglichkeit der Kabelstrecken, gibt es derzeit
zwei Meßmethoden: Die Messung der dielektri­
schen Verluste mit der Scheringbrücke und die
Isolationsmessung mittels hochgespannten Gleich­
stromes1).
Die Messung mit der Scheringbrücke ist
technisch als die vollkommenere Lösung anzu­
sprechen. da sie auch die bei Wechselstrom im
*) E. u. M. 5(1 (1932) S. 497: ferner M e h 1h o r n,
E. u. M. 4K (1930) S. 1*7, und K a i s e r , El. Wirtsch.
29 (1930) S. 105.
Dielektrikum sich abspielenden Vorgänge zu erfas­
sen gestattet. In der Praxis wird aber in den
meisten Fällen der Isolationsmessung mit hoch­
gespanntem Gleichstrom der Vorzug eingeräumt
werden, da die Messung mit Wechselstrom den
Nachteil hat, daß infolge der großen Ladeleistun­
gen die Apparatur bedeutend größer und dadurch
teuerer wird. Auch ist die Aufstellung der W ech­
selstrommeßeinrichtung nicht so leicht überall
durchführbar, wie dies bei der Gleichstrommeß­
einrichtung der Fall ist.
Die Messung mit der Scheringbrücke im Kraft­
werk oder Umspannwerk ist durch die hier herr­
schenden magnetischen Streufelder meist gestört.
Es ist daher ratsamer, durch Überprüfung von
Kabelresten mit der Scheringbrücke im Labora­
torium sich fallweise ein Bild des Zustandes des
380
21. Mai 1933
Elektrotechnik und Maschinenbau, 51. Jahrg^ 1933, Heft 21
Dielektrikums der zu untersuchenden Kabelstrecke
zu machen. Solche Reste des zu prüfenden Kabels
ergeben sich meist ohne besondere Kosten bei
Umänderungsarbeiten oder Montagen.
Sowohl die Gleichstrommessung als auch die
Prüfung mit der Scheringbrücke gestatten nur
den Mittelwert der untersuchten elektrischen
Eigenschaften des ganzen Kabels zu bestimmen.
Sie bieten keine Möglichkeit einer genauen Mes­
sung des Zustandes der schwächsten Stelle. Beide
Messungen laufen daher in ihrer praktischen Aus­
wirkung gleicher Weise auf einen Durchschlag­
versuch hinaus, wobei in einem Falle erhöhte
Wechselspannung und im anderen Falle hochge­
spannter Gleichstrom in Anwendung kommt. Man
darf hiebei nicht vergessen, daß in manchen Fällen
Kabel bei der Messung mit der Scheringbrücke
bereits bei der normalen Betriebspannung den
lonisierungspunkt erreichen und trotzdem im Be­
trieb noch gut entsprechen2). Solange es sich
daher nicht um Höchstspannungen handelt, wird
auch die Messung mit Wechselstrom in erster
Linie als Durchschlagprobe zu werten sein.
Die Überwachung der Kabelstrecken wird am
besten periodisch durchgeführt3). Die Dauer einer
solchen Periode wird im allgemeinen ein bis zwei
Jahre betragen. Mit diesem Zeitintervall werden
noch die meisten in der Zwischenzeit auftretenden
Kabelbeschädigungen rechtzeitig erfaßt werden
können. Dies hängt natürlich sehr von der Ver­
legungsart und der Grundfeuchtigkeit ab.
Unter Asphalt, wo meist sehr trockenes Erd­
reich vorliegt, konnten bereits wiederholt Kabelund Muffendefekte festgestellt werden, deren Ent­
stehung nachweisbar mehr als fünf Jahre zurück­
lag, ohne daß inzwischen ein Kurzschluß entstan­
den wäre. Beim Bespannen, das heißt bei der
Spannungsprobe mit hochgespanntem Gleichstrom,
schlug das Kabel an dieser Stelle durch. Der
Fehlerort konnte dann einwandfrei bestimmt wer­
den.
Ein Bespannen der Kabel wird stets durch­
zuführen sein, wenn an ihnen Montagearbeiten
durchgeführt wurden und auch dann, wenn sie
wegen benachbarter fremder Arbeiten zeitweise
abgeschaltet waren. Das Bespannen der Kabel
wird man am besten derart durchführen, daß man
stets nur eine Ader gegen die anderen geerdeten
Adern spannt. Man liest hiebei die Prüfspannung
und den vom Kabel aufgenommenen Strom ab,
der Quotient Spannung durch Strom ergibt dann
bekanntlich den Isolationswiderstand der Ader bei
dieser Spannung. Die Verschiedenheit der gemes­
senen Isolationswerte ist ein sicheres Kriterium
für die Beschaffenheit des Kabels. Ein Drehstrom­
kabel, dessen drei Adern gleicher Weise nur
100 Megohm je km an Isolationswiderstand auf­
weisen, wird man eher noch einige Zeit in Betrieb
halten können, als ein solches, bei dem zwei Adern
500 Megohm aufweisen und nur die dritte Ader
100 Megohm gegen Erde mißt. Im ersten Falle hat
’ ) Dr. K l e i n, Kabeltechnik. Verlag
Berlin 1929. S. 86 ff.
*) E. u. M. 48 (1930) S. 40.
J. Springer.
das ganze Kabel anscheinend eine Kabeltränkmasse
geringeren
Isolationswiderstandes,
im
anderen Falle ist der Isolationswert des Kabels
besser, eine Ader aber weist eine verdächtige
Verringerung ihres Isolationswertes auf.
Die Meßspannung wird man im allgemeinen
mit Rücksicht auf das Alter der zu prüfenden Kabel
niedriger wählen, als den VDE-Vorschriften für
neue Kabel entspricht. Meist wird die dreifache
Betriebspannung genügen; Prüfdauer 10 min je
Phase4). Erscheint aber ein Kabel, wie zum Bei­
spiel das früher erwähnte Drehstromkabel, nicht
mehr einwandfrei betriebstauglich, dann genügt
meist die Erhöhung der Meßspannung auf den nach
den VDE-Vorschriften zulässigen Wert, um in
Kürze den Durchschlag an der geschwächten
Stelle herbeizuführen und damit dein drohenden
Kurzschluß zuvorzukommen.
Hält das Kabel jedoch auch der erhöhten
Meßspannung stand, dann muß die Vorgeschichte
des Kabels berücksichtigt werden, denn ein der
Messung vorhergegangener Kurzschluß kann die
Fehlerstelle ausgeheizt haben, so daß diese momen­
tan gute Isolationswerte aufweist. Das Kabel
bleibt in diesem Falle einen Tag ausgeschaltet
und wird dann bei neuerlichem Bespannen sicher
durchschlagen. Hatte das Kabel vor der Messung
keinen Fehler, dann kann man auf Grund der
Messung das Kabel in Betrieb nehmen, ohne eine
Störung befürchten zu müssen.
Das auf Grund der Messung als „verdächtig“
zu bezeichnende Kabel ist jedoch in einer eigenen
Kabelkartei in Vormerk zu nehmen und in einiger
Zeit (ein bis zwei Monate) abermals zu prüfen.
Durch Beobachtung des Fehlerstromes beim
Spannen des Kabels kann man oft Schlüsse auf
den Fehler ziehen. Auf einen Fehler in der Papier­
isolation weist ein Fehlerstrom hin, der allmählich
ansteigend bis zum schließlichen Durchschlag
führt. Bei feuchten Haarrissen in der Muffe hin­
gegen findet oft ein sogenanntes Ausheizen statt,
das, von einem anfänglichen Fehlerstrom von bis
200 mA langsam schwächer werdend, zu voll­
kommen einwandfreier Isolation führen kann. Der
Meßstrom hat in diesem Falle an der Fehlerstelle
die Isoliermasse erhitzt und dadurch flüssig ge­
macht, die flüssige Masse hat den Haarriß ge­
schlossen und die Muffe wieder einwandfrei be­
triebstauglich gemacht.
Beim Spannen der Kabel kommt es öfter vor,
daß die geschwächte Isolation durchgeschlagen
wird, daß aber eine Verringerung des Isolations­
widerstandes auf die für Fehlerortsbestimmungen
mit
Niederspannungsmeßgeräten
notwendigen
W erte nicht erzielbar ist. In diesem Falle bleibt
nur die Fehlerortsbestimmung mit hochgespann­
tem Gleichstrom übrig.
Fehierortsbestimmung. Der Hauptvorteil, den
die Kabelüberwachung mit hochgespanntem Gleich­
strom gegenüber der Wechselstrommessung vor­
aus hat, ist der, daß dieselbe Meßapparatur, die
bei der Kabelüberwachung in Anwendung kommt,
') Siehe Fußnote 1,
W irtsch. 28 (1929) S. 303.
und
H.
M c h I h o r n,
El.
21. Mai 1933
301
Elektrotechnik und Maschinenbau, 51. Jahrg., 1933, Heft 21
•auch gleich zur Erzeugung der Meßspannung für
Fehlerortsbestimmungen verwendet werden kann.
Je nach Art des Kaheldefektes wird eine andere
Fehlerorts-Meßmethode als die günstigste er­
scheinen"’).
Entspricht der Zustand des defekten Kabels
keiner der gewünschten Vorbedingungen, dann
wird man durch Ausbrennen der Fehlerstelle mit
hochgespanntem Gleichstrom den Zustand günsti­
ger zu gestalten suchen. Der Fehlerwiderstand
wird hiebei entweder völlig zusammengebrannt,
oder das Kabel wird solange ausgeheizt, bis es
eine genügende Isolation aufweist, um eine Kapa­
zitätsmessung machen zu können.
Die Fehlerortsmessungen mit Gleichstrom sind
in ihrem Prinzip wohl allgemein bekannt. Weniger
bekannt ist aber die Tatsache, daß durch Messun­
gen mit der gewöhnlichen Wechselstrombrücke
fast alle mit Gleichstrom nicht meßbaren Fehler­
stellen erfaßt werden können. Bei Verwendung
beider Meßmethoden gibt es praktisch überhaupt
keine Fehlerart, deren Ort nicht mit genügender
Genauigkeit gemessen werden könnte.
Die Schleifenmessung nach der Wheatstoneschen (Kirchhoffschen) Brückenschaltung ist wohl
die bekannteste Fehlerortsbestimmungsmethode.
Sie hat gegenüber der Fehlerortsbestimmung mit­
tels Spannungsabfalles den Vorteil, daß die Messung
nur von einer Meßstelle durchgeführt wird und
daß durch die Verwendung von Null-Instrumenten
größere Genauigkeiten erreichbar sind.
Die Fehlerortsbestimmung ist solange einfach
als es möglich ist, sich von Störungen durch
Fremdströme freizuhalten. Treten aber Störströme
bzw. magnetische Störfelder auf. dann werden die
bisherigen Meßmethoden oft völlig unbrauchbar.
Im nachfolgenden sollen nun die verschiedenen
Störbeeinflussungen und deren Bekämpfung be­
sprochen werden.
Bei allen Gleichstrommessungen können zwei
Arten von Störbeeinflussungen auftreten: Die
Schleife der Hin- und Rückleitung wird von frem­
den Magnetfeldern wechselnder Stärke durchsetzt,
oder das Frdpotential der Fehlerstelle ist infolge
von Fremdströmen ungleich dem der Meßstelle.
Bei der Schleifenmessung kommt nur die Stö­
rung durch fremde Magnetfelder in Frage, wie sie
zum Beispiel von benachbarten Straßenbahnkabeln
verursacht werden.
Abb. 1 zeigt die Schaltung zur Schleifenmessung
bei geöffnetem Batterieschalter. Die die Kabel­
schleife durchsetzenden Kraftlinien induzieren Störströme, die für das Galvanometer unter Vernach­
lässigung der Widerstände der Meßleitungen folgendermassen zu berechnen sind:
daraus ist der Galvanometerstrom
Messung
Jg bei dieser
Hiebei bedeuten s, /, g, die W iderstandswerte des
Sclileifdrahtes (s), der Leiterschleife (/), des G al­
vanometers (j?), und /: die durch die magnetischen
Störkraftfelder
dO
dt
induzierte FMK. /: = —rr-
Diese Störströme nehmen solche Werte an,
daß eine Messung mit der Niederspannungsbrücke
unmöglich wird. Man kann diesen Störungen auf
zwei Arten beikommen. Entweder man verwendet
hochgespannten Gleichstrom; in diesem Falle wird
der Strom infolge Zusammenbrechens des Fehler­
widerstandes durch die hohe Spannung ein viel­
faches seines früheren Wertes annehmen. Das
Galvanometer kann daher weniger empfindlich ge­
macht werden, so daß es auf die Störströme, die
ja gleich groß geblieben sind, nicht mehr anspricht.
Sind aber die Störströme zu groß und sind gute
Adern verfügbar (Prüfdraht oder eine andere
Ader des Mehrleiterkabels), dann zeigt Abb. 2 eine
Schaltung, die in bisher allen Fällen eine befrie­
digende Befreiung vom Störstrom ermöglicht hat.
Das Galvanometer wird hiebei an den zweiten
Brückenpunkt nicht mehr direkt angeschlossen,
sondern über die mit der schadhaften Kabelader­
schleife verdrillte gesunde Aderschleife geschaltet.
Für diesen Fall errechnet man den Galvanome­
terstrom (Störstrom) wie folgt:
und daraus analog zu früher
k ist der W iderstand
der
gesunden Kabelader­
schleife.
:‘) K o g l e r , Isolatioiismessungen und Fehlerorts­
bestimmungen. Verlag Jänecke, Leipzig 1926.
Vergleicht man die bei beiden Meßmethoden
auftretenden Störströme, dann ergibt sich
302
Elektrotechnik und Maschinenbau, 51. Jahrg., 1933, Heft 21
Man ersieht daraus, daß bei den in Frage kommen­
den Widerständen s und / der Störstrom nach der
zweiten Methode bedeutend kleiner ist.
W ill man einmal aus besonderen Gründen
absolute Störbefreiung erzielen, dann muß man
nach Abb. 3 schalten. Man sieht aus der Abbildung
klar, daß für
21. Mai 1933
W ie man aus Abb. 5 ersieht, wird das NullInstrument nur dann auf Null zeigen, wenn da*
Potential von F gleich ist dem Potentiale des
Schleifkontaktes am Schleifdraht, also beide gleich
Null. Herrscht aber zwischen Fehlerort F und der
Meßstelle M eine durch Fremdströme (Bahnrück­
ströme) hervorgerufene Potentialdifferenz (e). dann
wird das Null-Instrument nur dann Null zeigen*
wenn die Brücke ebenfalls um diese Differenz ver­
absolute Störbefreiung erzielt ist. Das Galvanometer
liegt für alle Störströme stets an Punkten gleicher
Spannung. Nach Einstellung des Brückengleich­
gewichtes wird daher das Galvanometer völlig
ruhig auf Null stehen.
stimmt ist. Nachdem für die Potentialdifferenzeir
an zwei Punkten eines Bahnnetzes nach den VDEVorschriften W erte bis 3 V zulässig sind, können
dieselben bei der Messung zu wesentlichen Feh­
lern führen. Der Fehler wird am einfachsten durch
eine zweite Messung bei geänderter Polarität der
Beispiel:
Es sei s = ID 4
l — k = 0"2 ß
g =r 25 £ , E — 005 V und die Galvanometerempfindlichkeit 1 ° = 1()_ 5 A: dann errechnet sich J g = 2X<\0—'A
Dies entspricht einem Galvanonieterausschlag von 200",'
die Messung ist also völlig unmöglich. Nach der zweiten
Methode finden wir J ^ i = 4 X 1 0 —5 A. die durch die
Störung verursachten Galvanometerschwankungen be­
tragen also nur mehr 4". Nach der dritten Methode
erreichen wir völlige Störbefreiung für r = l ()ß.
Steht zur Durchführung der zweiten Schleife
keine freie Ader zur Verfügung, dann muß man eine
andere Schaltung wählen. Man vertauscht nach
Abb. 4 Batterie und Galvanometer miteinander.
Durch diese Schaltung wird der Meßstrom dem
durch die magnetischen Streufelder induzierten
Störstrom direkt überlagert. Bei entsprechender
Erhöhung des Meßstromes bleibt daher der Stör­
strom vernachlässigbar klein.
Nachdem in diesem Falle aber das Null-Instrurnent in Serie mit den Fehlerwiderstand geschaltet
ist, kann bei hohen Werten desselben der G al­
vanometerstrom so klein bleiben, daß Verstärkun­
gen notwendig werden“). Bei dieser Meßmethode
liegt jedoch die Möglichkeit einer Beeinflussung der
Meßgenauigkeit durch Potentialdifferenzen zw i­
schen Meßstelle und Fehlerort vor.
'') Dr. L u d w i g e r , El. W irtsch. 31 (1932) S. 436.
Batterie berücksichtigt. Der richtige Meßwert ist
dann das arithmetische Mittel der beiden Einzel­
werte.
ln vielen Fällen lassen sich die vorerwähnten
Kabeldefekte auch nach der Spannungsabfall­
methode bestimmen (Abb. 6 und 7).
Infolge Berücksichtigung des Meßstromes durch
die Ablesung am Stromanzeiger A können Poten­
tialdifferenzen zwischen Meßstelle und Fehlerort
nicht stören. Eventuelle Beeinflussungen durch
Fremdfelder müssen durch Erhöhung des Meß­
stromes, durch Verwendung von hochgespanntem
Gleichstrom sowie von hochohmigen Spannungs­
messern unterdrückt werden. Der größte Nachteil
der Spannungsabfallmethode ist die Notwendig­
keit, zwei Messungen von verschiedenen Orten
ausführen zu müssen, was oft unliebsame Zeit­
verluste verursacht.
21. Mai 1933
Elektrotechnik und Maschinenbau, 51. Jahrg., 1933, Heft 21
Sind die Adern des schadhaften Kabels unter­
brochen oder derart zusammengebrannt, daß keine
der angeführten Messungen durchführbar ist. was
bei ungefähr 20 vH der Fehler der Fall ist, dann hat
man durch die Messung mit der Wechselstrom­
brücke die Möglichkeit, den Fehlerort trotzdem zu
bestimmen. Ist der Isolationswert der unterbro­
chenen Adern genügend hoch, dann kann auch die
Kapazitätsmessung mit der Gleichstrombrücke nach
der Methode des ballistischen Ausschlages zum
Ziele führen. Meist ist aber der Fehlerwiderstand
zu gering und die (ileichstrommessung versagt.
Die Verwendung der Wechselstrombrücke zur
Kapazitätsmessung macht vom Isolationswert der
Ader fast völlig unabhängig, da noch Fehler mit
einem Isolationswert von nur 150 Ohm noch mit
genügender Genauigkeit gemessen werden können
Abb. 8).
Um
bei
der
Wechselstrommessung
das
Brückengleichgewicht herzustellen. ist es bekannt­
lich notwendig, sowohl die Ohmschen als auch die
reaktiven Widerstandsgrößen (/., C) der Brücken­
zweige in das gleiche Verhältnis zueinander zu
bringen. Für die Messung ist es am einfachsten
zuerst die Ohmschen Glieder abzugleichen und
dann die reaktiven Glieder durch Verändern der­
selben in dasselbe Verhältnis zu bringen. Zu die-
Abb. 8.
sein Behufe wird zuerst mittels Gleichstromes das
Brückengleichgewicht hergestellt. Dann wird auf
Wechselstrom umgeschaltet und die reaktiven Glie­
der werden allein verändert; dies ist nur möglich
bei Verwendung von variablen Kondensatoren und
Induktionsvariometern. Hiebei ist darauf zu achten,
daß zum Beispiel bei einer Kapazitätsmessung bei
einem Fehlerwiderstand von 1000 Q der entspre­
chende Widerstand im anderen Brückenzweig
selbstverständlich ebenfalls parallel zum Konden­
sator und nicht etwa teilweise in Serie mit ihm
zu schalten ist {Rc. nicht etwa R*-[-Rv).
Die Messung erfolgt demnach derart, daß nach
erfolgter Gleichstromabgleichung, mittels Variotrieters (Kondensators) bei Wechselstrom auf Tonminimum abgestimmt wird. Verschwindet hiebei
der Ton nicht völlig trotz richtiger Gleichstrom­
abgleichung, dann liegt die Ursache in den in der
Eisenarmierung der Kabel entstehenden Hysteresisverlusten, die eine Änderung der Ohmschen
Komponente bei Messung mit Wechselstrom zur
Folge haben. Fs gelingt in diesem Falle durch eine
geringe nachträgliche Änderung des Brückenver­
hältnisses und Nachkorrektur der reaktiven Ver­
gleichsgröße leicht, die endgültige Feinabstimmung
durchzuführen. Fine Beeinflussung der Fehlerorts­
303
bestimmung durch diese Erscheinung findet nicht
statt, da ja die Länge bis zum Fehlerort auf Grund
der reaktiven Größen errechnet wird, welche
unbeeinflußt blieben. Ungefähr bei einem Isolations­
wert von 150 Q beginnt die induktive Komponente
des über den Fehlerwiderstand fließenden Meßstromes die über die Leiterkapazität fließende
kapazitive Komponente des Meßstromes teilweise
zu kompensieren und fälscht hiedurch das Meß­
resultat. Liegt daher der Fehlerwiderstand unter
150 Q dann muß man durch Ausbrennen des
Fehlers entweder einen höheren Isolationswert, oder
ein Zusammenbrennen des Fehlerwiderstandes
unter 10 Q zu erreichen suchen und kann dann
im letzteren Falle den Fehlerort durch Induktions­
messung bestimmen. W ährend im ersteren Falle
die Kapazität der abgebrannten Ader als Maß für
ihre Länge benützt wurde, wird jetzt der induktive
Widerstand der zusammengebrannten Kabelschleife
zur Ermittlung der Länge derselben benützt. Nach­
dem aber möglicherweise die Beschaffenheit des
Fehlers eine analoge Gegenmessung von der
anderen Seite nicht gestattet, ist es ratsam, schon
gelegentlich der periodischen Überwachung alle
elektrischen Daten (C, L, R) aufzunehmen. Es
genügt dann bereits eine einzige Messung zur
Feststellung des Fehlerortes.
W ie die Kapazitätsmessung bei zirka 150 Q.
so findet die Induktivitätsmessung bei zirka 10 ü
Fehlerwiderstand ihre Grenze. Hier ist es die
kapazitive Komponente, die von diesem W ert an
das Meßresultat fälscht. Es muß zur Klarstellung
hinzugefügt werden, daß diese Grenzwerte für den
normalen Relaissummer mit einer Frequenz von
zirka 800 Hz gelten. Bei anderen Tonfrequenzen
werden natürlich andere (irenzwerte aufscheinen.
Die, besonders bei Messungen in schweren
Kabeltrassen auftretenden Störgeräusche im Tele­
phon lernt man bald vom Meßstrom unterscheiden
und es ist daher eine Siebung des Meßtones für
die Fehlerortsbestimmung nicht n ö t i g . Es kommt
wohl vor, daß im starken Straßenlärm der Groß­
stadt eine Verstärkung des Meßstromes notwendig
ist. Für diesen Zweck wurde in einfacher Weise
die Verstärkerschaltung des bekannten Kabelsuchgerätes, das zur Auffindung von Kabeltrassen sehr
gute Dienste leistet, verwendet7). Eine Fehlerorts­
bestimmung mit dem Kabelsuchgerät an unter Erde
verlegten Kabeln ist trotz wiederholter Versuche
noch nie einwandfrei gelungen. Diese Instrumente
sind vielmehr nur zur Auffindung der Lage der
Kabel bzw. in der verbesserten Form von
K a i s e r " ) zur Herausfindung eines Kabels einer
Trasse verwendbar.
Zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit der An­
schaffung der genannten Meßeinrichtungen sei
festgestellt: Bei den obengenannten Fehlerorts­
bestimmungen wird normal immer sofort die rich­
tige Muffe geöffnet und Fehlgrabungen werden
dadurch fast völlig vermieden. Liegt der Fehler in
der laufenden Kabellänge, dann wird bei langen
Kabelstrecken die laut Messung nächste Muffe
7) Sieinens-Z. 8 (1928) S. 741, 9 (1929) S. 127.
“) K a i s e r , Siemens-Z. 11 (1931) S. 470.
304
Elektrotechnik und Maschinenbau, 51. Jahrg., 1933, Heft 21
demontiert; dann gestattet die neuerliche Mes­
sung den Fehler auf den Meter genau auszugraben.
Die erzielte Meßgenauigkeit hängt in erster
Linie von der (ileichmäßigkeit der elektrischen
Eigenschaften der einzelnenKabellängen ab und liegt
im allgemeinen in der Größenordnung von 0-5 vH.
21. Mai 1933
Die durch die Kabelüberwachung erzielte
Verringerung der Kurzschlüsse im Betrieb ist nicht
nur nach der Zahl der ausgegrabenen Kabeldefekte
zu werten, sondern hiebei ist noch zu berück­
sichtigen, welche weiteren Schäden diese verhüte­
ten Störungen ausgelöst hätten.
Rundschau.
Elektrizitätswerke, Elektrizitätsversorgung.
Bahnstrom angeschlossen. An eine der Netzsammelschienen und an die Generatorschiene ist die 5 kVErweiterung des Heizkraftwerkes Wuppertal-Barmen.
Eigenbedarfssammelschiene angeschlossen, die wieder
V'ou K. R o s e und F. O h l i n f i l i e r . Da die im Kraft­
über 350 A-Expansionsschalter u. a. zwei 200 kVVwerk Cleferstraßc der städtischen W erke vorhandenen
Motoren für die Hochdruckspeisepumpen (fiir 200 iir’/h
vier 370 nr’-Kessel für 13 at und 320° und zwei EntFörderleistung bei 42 at) und zwei 90 kW-Motoren für
naluneturbinen von 5100 k W und 3400 k W nicht mehr
die Kondensatpumpen der neuen Maschinensätze, außer­
ausreichten. um den Dampfbedarf der städtischen Fern­
dem aber auch zwei 400 kVA-, 5000/220/380 V-Transheizung von 48 5 Mill. W E Anschlußwert (24 km Dampfforinatoren für den Drehstroni-Niederspannungs-Eigenrol’rlänge und 471 Abnehmer) zu decken und um bei
bedarf speist. Alle Drehstrommotoren im W erk sind mit
Stockungen in der Stromzufuhr vom Gemeinschaftswerk
Wirbelstromläufern zur Vereinfachung des Schaltvor­
Hattingen1) die lebenswichtigsten Betriebe des Stadt­
ganges ausgerüstet, nur die Motoren für die Lufterhitzer
teiles Barmen mit Strom zu versorgen, wurde das Heiz­
und die Kohlenstaubmiihleii haben Schlupfregclung. Der
kraftwerk im Jahre 1930 durch eine Vorschaltanlage5)
220 V-Gleichstrom für den Werkseigenbedarf wird von
erweitert. Aufgestellt wurden zwei Dreitrommel-Steileinem an die Industrieschiene angeschlossenen Doppelrohrkessel. Bauart Hanomag, von je 1000 m* Heizfläche
glasgleichrichter erzeugt, für den Notfall ist noch eine
und 60 t/h höchster Dampfleistung für .36 at und 425"
Batterie vorhanden und auch die Stromzufuhr aus dem
mit Unterwind-Zonenwanderrosten und KohlenstaubzuGleichstroinnetz ist vorgesehen.
J.
satzfeuerungen, Speisewasser- und
Luitvorw ärm ern,
(Siemens-Z. 12 (1932) S. 261.)
sowie zwei eingchäusige 2630 kW-Gegeiidruckturbinen,
welche das Gefälle von 32 at, 400° bis 13 at, 320° ver­
Elektrische Maschinen, Trunsformatoren.
arbeiten und deren Dampfdurchsatz bei Vollast je 73 t/h
Nullpunktbelastung von A/A- geschalteten Trans­
beträgt, außerdem aber
noch
eine zweigehäusige
formatoren mit belastetem Nullpunkt. Von E. B i h a r i,
6580 kW-Entnahmeturbine für 13 at und 320°, welche
Berlin. Bei Dreieck-Stern- und Stern-Zickzackschaltung
bei 86 t/h größtem Dampfdurchsatz im Hochdruck­
mit belastetem Nullpunkt kann eine Störung des magne­
gehäuse bis 65 t/h Dampf beim Austritt aus diesem
tischen Gleichgewichtes bei sekundärer Nullpunktbela­
Gehäuse an das 3 at-Heiznetz abgehen kann. Das 13 atstung nicht erfolgen. A/A-Schaltung mit belastetem Null­
Dampfiietz kann auch noch durch die alte Kesselanlage
punkt dagegen besteht nicht mehr die Möglichkeit, dem
gespeist werden. Um bei plötzlichem Ausbleiben irgend- ‘
zurückfließenden Prim ärstrom einen Ausgleich zu schaf­
einer der Maschinengruppen die Dainpfbelieferung der
fen. Die R. E. T./1930 lassen bei solchen Transforma­
Fernheizung sicherzustellen, sind zwischen der 32 attoren eine Belastung des Nullpunktes mit höchstens
und der 13 at-Leitung, sowie zwischen dieser und der
10 vH des Nennstromes zu. um den bei dieser Schal­
3 at-Leitung Reduzierventile und Heißdampfkühler vor­
tung infolge Störung des magnetischen Gleichgewich­
gesehen. die den Dampfdruck in den 13 at- und 3 at-Leites auftretenden Mißständen') vorzubeugen. Durch um­
tungen selbsttätig gleichhalten. Die neuen Dampfturbinen,
fangreiche Messungen hat sich erwiesen, daß die Be­
Bauart Siemens-Röder’ ), sind mit 5 kV - Drehstromfürchtungen übertrieben sind, und die Grenze von 10 vH
erzeugern von 3660 kVA bei cos <P~ 0 7 (Vorschaltnoch ohne unzulässige Nachteile erhöht werden kann.
turbiiien). bzw. 9400 kVA bei cos <p= 0'7 (EntnahnieUnd zwar darf, wenn man eine Nullpunktsverlagerung
turbine) gekuppelt, die ebenso wie die beiden älteren
von 5 5 vH noch für zulässig hält, die Nullpunktbelastung
7300 kVA- und 4900 kVA-Stromerzeuger über 1000 A- bzw.
betragen: bei Transformatoren ohne Stirnbänder (um
600 A-Expansionsschalter an eine 5 kV-Doppelsammeldas Eintreten der Kraftlinien in die Kastenwand zu
schiene angeschlossen sind. Die Drehzahl aller Sätze ist
verhindern, kann man um die Joche herum oben und
3000 U/min. Je eine Vorschaltturbine kann zusammen
unten je eine Kurzschlußwindung in Gestalt eines
mit der vollen I>ampfleistung der 13 at-Kesse! den höch­
Kupferbandes, eines „Stirnbandes“ , anbringen) höch­
sten Gesaintdatnpfbedart der Fernheizung decken. Alle
stens 20 vH des Nennstromes: bei Transformatoren mit
Stromerzeuger sind mit besonderen statischen SpannungsStirnbändern höchstens 30 vH des Nennstromes. Der
regeleinrichtungen versehen, die für die gleichmäßige
Spannungsabfall beträgt im ersten Fall rund 25 vH,
Lastverteilung auf die Maschinen besondere Vorteile
im zweiten Fall rund 3 vH. Die Spannungserhöhung
bieten, außerdem mit Eilreglern. Schnellregler zum
beträgt im ersten Fall rund 5 vH. im zweiten Fall
Gleichhalten der Spannung konnten nicht verwendet
rund 5'5 vH. Der Verlust ist im ersten Fall etwa
werden, weil im Hinblick auf die Parallelschaltung des
2'5 vH, im zweiten Fall ebensoviel. Auch wenn die nach
W erkes mit dem Gemeinschaftswerk Hattingen die
R. E. T./1930 allgemein zugclassenc Nullpunktverlage­
Spannung des 5 kV-Stadtnetzcs durch zwei von Thomarung von 3'5 vH (entsprechend der Nullpunktbelastung
reglern’ ) gesteuerte 4000 kVA-Asynchronphasenschieber
von 10 vH) für Transformatoren mit Stirnbändern ange­
geregelt wird, die den Spannungsabfall in den vier
wendet wird, ist eine Nullpunktbelastung von 20 vH
25 kV-Verbindungskabeln zwischen den beiden W erken
zulässig.
S q u z.
beeinflussen. Die Generatorensammelschiene ist mit zwei
(ETZ 53 (1932) S. 1175.)
5 kV-Netz-Doppelsaminelschienen verbunden, an welche
die Unterwerke (durch 18 Kabel) und eine 5 kV-InduZur Berechnung von Transformatoren. Von Max
strie-Doppelsammelschiene für besonders wichtige Ver­
K o r n d ö r f e r . Frankfurt a. M. Für eine Typenreihe
braucher angeschlossen sind. Die Industrieschiene ist
von 5 bis 1600 kVA leitet der Verfasser die Formel ab
auch mit unmittelbar mit der Generatorsammeischiene
V lO W k V Y
verbunden, an die Generatorschiene sind noch zwei
Qe — ------------- cm ’.
Einankerumformer und ein Gleichrichter mit zusammen
V(2 22 33 .10-*)'
3965 k W Gldchstrom leistung zur Erzeugung von 650 V
(Qe — aktiver Eisenquerschnitt, 8 = Sättigung des Eisens
') E. u. M. 50 (19321 S. 447. — 5) Vgl. M e 1 a n,
in Gauß.) Er geht dabei von der Feststellung aus. daß
E. i i . M. 51 (1933) S. 273 f f . — 3) E. u. M. 48 (1930) S. 807.
— *) E. u. M. 45 (1927) S. 210.
*) M. V i d n t a r , E. u. M. 49 (1931) S. 61, 254.
21. Mai 1933
Elektrotechnik und Maschinenbau, 51. Jahrg., 1933, Heft 21
das Verhältnis aus der Amperewindungszahl je cm
Schenkellänge zu der W urzel aus der W indungsspan­
nung ein Festwert a ist, der über den ganzen Typen­
bereich nur unwesentlich von seinem Mittelwert abweicht. (a für 6000 V = 120, für 10 000 V = 1 1 5 , für
15 000 V = l l l ) , für 20 000 V = 105). Weiters liegt der
Formel das Verhältnis B zwischen Schenkellänge und
Schenkeldurchmesser zugrunde (? für 6000 V 2'2, für
10 000 V 23, für 15 000 V 2 4, für 20 000 V 25). Die
Frequenz ist 50 Hz. Für andere Typen und Bauarten
erhalten die Festwerte a und ß aridere W erte.
S q u z.
(ETZ 54 (1933) S. 83.)
Schaltanlagen, Schaltgerate.
Ein ölfreies SchalHiaus, die 10 - kV - Schaltstelle
Saarau der Überlandzentrale Mittelschlesien beschreibt
G. W e i d l e r . An die Doppelsammelschiene sind mit
Leistungsschaltern vier Leitungen angeschlossen, ein
75 kVA-Hausumspanner und die Erdungsdrossel. Die
Vermeidung jeglichen Öles durch Verwendung von
Expansionsschaltern*), Querlochstromwandlern1), Trokkenspannungswandlern3) und Wickelendverschlüssen*)
ermöglichte den Bau einer offenen Halle chnc Explo­
sionskammern; die Verminderung der Baukosten glich
den Mehraufwand für die öllosen Geräte aus. Die Frei­
leitungen wurden in ihrem letzten Stück als Kabel
ausgeführt, die kleinere
Gebäudehöhe
wog
diese
Mehrkosten auf. Die Hochspannungsschaltzellen und die
dreiieldrige Bedienungsschalttafe! sind als Stahlbinderkonstruktion hergestellt, bei welcher die Zwischen­
wände aus doppelwandig gefalteten starken Blechen be­
stehen. welcher Hohlkörper trotz seinem geringen
Gewicht eine beträchtliche Festigkeit hat.
— i —.
(Siemens-Z. 13 (1933) S. 26.)
Sicherungseinrichtungen.
Tränkerder. Ist der Erdboden schlecht leitend so
gibt es zwei W ege, dennoch eine gute Erdung zu
erhalten: Die Oberfläche des Erders soweit zu ver­
größern, bis der Ausbreitungswiderstand klein genug
geworden ist oder die Leitfähigkeit des Erdreichs künst­
lich soweit zu steigern bis der gleiche Zweck erreicht
ist. Durch Versuche gefundene Zahlenwerte über den
letztgenannten W eg teilt W . K o c h mit. Rohrerder
wurden über die ganze Länge mit Löchern versehen.
Durch das Rohr wurden verschiedene Lösungen ins
Erdreich geschüttet: Magnesiumsulfat, Kochsalz und
Soda. W ährend der Tränkung tritt eine starke Ver­
minderung des Ausbreitungswiderstandes ein, die sich
während der nächsten drei Monate noch langsam
fertsetzt, dann beginnt der W iderstand meist ganz lang­
sam wieder zu steigen. Die mitgeteilten W iderstands­
werte vor der Tränkung und 260 Tage nachher sind:
bei Magneshimsulfat 165/50, bei Kochsalz 95/45, bei
zwei Versuchen mit Soda 700/270 und 500/130 Ohm.
Soda wird als das günstigste empfehlen. Das theoretische
Verhältnis zwischen dem ungetränkten Rohrerder und
einer Tränkung, welche die Leitfähigkeit der ganzen mit
der Rohrlänge als Radius beschriebenen Halbkugel auf
unendlich bringt wäre 5/1.
— i —.
(Siemens-Z. 13 (1933) S. 24.)
Meßkunde.
Neues Verfahren magnetischer Messungen an
Blechstreifen. Von P C. H e r m a n n. Bei diesem Ver­
fahren wird die Feldstärke im Gleichstromfeld direkt
gemessen, und zwar aus der Verdrehung einer strom­
durchflossenen Meßschleife, die dicht vor dem Blech
mit geringer Direktionskraft aufgehängt ist. Bei der
Messung wird der einzelne Blechstreifen in freier Spule
rflagnetisiert: in der Mitte ist eine Induktionsspule zur
ballistischen Ermittlung der Induktion angebracht, da­
reben parallel zur Streifenoberfläche die Meßschleife
(eine Art Oszillographenschleife mit Spiegel) gespannt,
die ein konstanter Hilfsstrom durchfließt. Liegt das
Schleifensystem nahe genug am Blechstreifen, so zeigt
’)
’)
’)
*)
E.
E.
E.
E.
u. M.
u. M.
u. M.
u. M.
48
46
48
51
(1930)
(1928)
(1930)
(1933)
S.
S.
S.
S.
734; 50 (1932) S. 161.
1006 ; 51 (1933) S. 209.
636.
59.
305
es die gleiche Feldstärke an wie die im Blech praktisch
wirksame. Selbst bei endlicher Entfernung vom Blech
werden noch Feldstärken gemessen, die sich nicht sehr
von der inneren Feldstärke im Blech unterscheiden.
Der Spiegel der Schleife, die zwecks Dämpfung in ö l
taucht, wird über ein Prisma beobachtet Möglichst
große Empfindlichkeit (besonders bei Bestimmung der
Anfangspermeabilität) selbst bei einer mit einfachen
Mitteln
hergestellten . Schleife wird durch geringe
Direktionskraft, große wirksame Schleifenfläche, ferner
— zur Verhütung der Empfindlichkeit gegen Erschütte­
rungen — äußerst geringes Gewicht und gute Dämpfung
des Systems erreicht, wobei auch die Störungsfreiheit
gegen Gebäudeerschütterungen befriedigend ist. W esent­
liche Einflüsse durch Randhärtung beim Zuschneiden
des Blechstreifens wurden dadurch vermieden, daß die
Breite b = 5'6 cm gewählt wird. Nimmt man dabei die
Länge / = 50 cm, so ist dam it auch für genügende
Gleichmäßigkeit der Magnetisierung von der Mitte des
Streifens zur Kante hin gesorgt. Die erzielte Empfind­
lichkeit der Feldmessung beträgt 45 mm für je
1 Oersted bei 1 m Skalenabstand und 50 mA Schleifen­
strom. Am gleichen Material (Nicalloy = Legierung von
50 vH Nickel und 50 vH Eisen) wurden die Meßergeb­
nisse nach dem neuen Verfahren mit Feldmeßschleife
mit den Meßresultaten nach dem Ringverfahren ver­
glichen und befriedigende Übereinstimmung gefunden.
Die Anwendungsmöglichkeiten für das neue Verfahren
liegen überall dort, wo im Betrieb eine leichte laufende
Kontrolle mit geringen Probenmengen die Bestimmung
von Absolutmeßwerten erfordert.
M. A. S c h.
(Z. techn. Phys. 14 (1933) S. 39.)
Registrierende und anzeigende Frequenzmesser
beruhen im allgemeinen auf einer Quotientenmessung
zweier Ströme, die durch Anschluß eines frequenzabhängigen und -unabhängigen W iderstandes an die
Meßspannung erhalten werden. K. H. M a y beschreibt
nun ein Induktionsmeßwerk mit zwei um 180° versetzten
Zählertriebkernen mit Strom- und Spannungswicklung,
die mit einander entgegengesetzt gerichteten Dreh­
momenten auf einen gemeinsamen, exzentrisch gelager­
ten Scheibenläufer einwirken. Jeder Stellung des beweg­
lichen Systems, das ohne mechanisches Gegendreh­
moment arbeitet, entspricht ein bestimmtes Verhältnis
der Ströme beider Triebkerne, perzentuell gleiche Ände­
rung beider Ströme bleibt ohne Einfluß (Spannungsunempfindlichkeit).
Die
Spannungswicklungen
sind
parallelgeschaltet und liegen unmittelbar an der Meß­
spannung, der Stromspule des einen Kernes ist ein
Schwingungskreis aus Kondensator und Eisendrossel,
der Stromspule des anderen ein induktionsfreier W ider­
stand vorgeschaltet. Der erste Kern mißt die Leistung
des Spannungsresonanzkreises und übt daher ein fre­
quenzabhängiges Drehmoment aus. Für die Messung
benützt wird der ansteigende Ast der Resonanzkurve
des Schwingungskreises. Das zweite Drehmoment ist
frequenzunabhängig und verläuft daher konstant. Der
Schnittpunkt beider Kurven entspricht der Frequenz des
Skalenmittelpunktes. Größte Empfindlichkeit in der
Skalenmitte des Instumentes wird erzielt, wenn man den
Schnittpunkt mit dem W endepunkt im ansteigenden Ast
der Resonanzkurve (steilste Tangente) zusammenfallen
läßt. Hiedurch wird aber auch ein praktisch linearer
Skalenverlauf erreicht. Spannungs- und Temperatur­
schwankungen sind wegen des Quotienten-Meßprinzips
von geringem Einfluß, desgleichen Abweichungen der
Spannungskurve von der Sinusform wegen der hohen
Induktivität der Spantiungswicklung.
— h w —.
(AEG-Mitt. (1932) S. 373.)
Leitungen und Leitungsbau.
Stahlaluminiumseile für Kraftübertragungsfrelleitungen. H. C a r p e n t i e r leitet die zur Berechnung des
mechanischen Verhaltens des Verbundseiles erforder­
lichen charakteristischen Werte, wie Elastizitätsmaß
und W ärmedehnungszahl aus den bezüglichen W erten
der Einzelteile, des Aluminiums und des Stahles ab').
Zur Ermittlung der jeweils in den beiden Metallen auf­
tretenden Teilbeanspruchungen müssen entweder die
während der Verseilung herrschende Temperatur sowie
*) E. u. M. 41 (1923) S. 113.
306
Elektrotechnik und Maschinenbau, 51. Jahrg., 1933, Heft 21
die dabei in der Stahlseele bzw. in der Al-Hiille vor­
handenen Initialbeanspruehungen oder aber die aus die­
sen W erten abzuleitende „Gleichgewichts-Temperatur“
bekannt sein, für die sämtliche Einzeldrähte des noch
nicht verlegten Seiles spannungslos sind. Die Entw ick­
lung der bezüglichen Formeln erfolgt unter der An­
nahme, daß ein Gleiten der Aluminiumhülle auf der
Stahlseele wegen des radialen Druckes und der dadurch
bewirkten Reibung ausgeschlossen ist. Der Verfasser
leitet zum Schlüsse den Ausdruck für das günstigste
Querschnittverhältnis*) zwischen Aluminiumhülle und
Stahlseele ab, bei dem gleichzeitig mit dem Auftreten
der höchstzulässigen Aluminiumbeanspruchung auch das
Verbundseil, als Ganzes betrachtet, gerade noch die
durch die Vorschriften zugelassene Sicherheit gegen
Bruch aufweist. Das günstigste Querschnittverhältnis
ist von der Differenz zwischen der Gleichgewichtstem­
peratur und jener Temperatur abhängig, bei der die
größten Beanspruchungen im Seile auftreten. Da die
letztere durch die Vorschriften und durch die in Be­
tracht kommende Spannweite gegeben ist, wäre es nach
Ansicht des Verfassers notwendig, die Gleichgewichts­
temperatur innerhalb gewisser Grenzen dem Erzeuger
des Seiles vorzuschreiben, um das errechnete Querschnittsverhältnis tatsächlich als günstigstes ausnützen
zu können. Um Uberbeanspruchungen des Aluminiums
durch Ausnahmsbelastungen vorzubeugen, wäre cs auch
zweckmäßig, die Gleichgewichtstemperatur möglichst
niedrig zu halten. (Die im vorliegenden Aufsatze ent­
haltenen Ableitungen und Überlegungen sind übrigens
die gleichen wie jene, die seinerzeit als Vorarbeiten fiir
die Normung der Stahlaluminiumseile in Deutschland
gemacht wurden’ ). Der Ber.)
Krtt.
(Rev. G6n. Electr. 32 (1932) S. 691.)
Energievnrtschaft.
Die Statistik der Elektrizitätswerke Dänem arks’)
umfaßt 141 Stadt- und Uberlandwerke und 320 Ortswerke, also insgesamt 461 Zentralen. Diese benutzen
41 Dampfturbinen, 10 Kolbendampfmaschinen. 786 Diesel­
motoren. 67 Gasmaschinen. 98 Wasserkraftmaschinen.
93 Wind- und sonstige Motoren. Die Gesamtleistung
beträgt 379 728 PS. Die Stadtzentralen stammen meist
aus der Vorkriegszeit, die Uberlandwerke sind iünger.
Die Leistung ist seit dem Vorjahre um 27 124 PS ge­
stiegen. Die Durohschnittleistung ist 346'8 PS je M a­
schine. Die Zahl der Generatoren ist 223, davon 381
mit 66072 k W für Gleichstrom, 141 mit 241 628 kVA
für Wechselstrom. In den W erken sind 130 Haupttrans­
formatoren, 72 Motorgeneratoren, 22 Kaskadenumfor­
mer, 26 Einankerumformer. 98 Quecksilberdampfgleich­
richter und ein W'ellenstrahlgleiehriohter. Die Spannung
der Gleichstromzentralen ist sehr einheitlich: nur zwei
Ortszentralen benutzen andere Spannungen als 110 oder
220 V. Die Gesamterzeugung ist 361'62 Mill. kW h. davon
erzeugt die Landeshauptstadt (Kopenhagen und Frederiksberg) allein fast 150 Mill. Dazu kommen noch
47 Mill. kW h, die von Schweden bezogen werden (3'25 vH
weniger als im Vorjahre). Anzuführen sind noch 1100
nichtöffentliche W erke mit 58 000 k W Maschinenleistung
und einer Erzeugung von rund 220 Mill. kW h. Der
Brennstoffverbrauch der Ölmotoren
beträgt 3 0 0 ...
350 g/kW h. der Kohlenverbrauch schwankt von 0 75 bis
2 kg/kW h. Die gesamte Leitungslänge ist etwa 42 100 km.
Als Kennzeichen für die Ausnutzung einer Leitung dient
der Quotient von Leitungslänge und Zahl der über die
Leitung verkauften kW h: diese W erte betragen in der
Hauptstadt 112 m/1000 kW b, auf dem flachen Lande bis
1100 m/1000 kW h. Die Zahl der Lampen ist im letzten
Jahre um 6'6 vH auf 11 1 Mill. Stück, ihr Anschlußwert
auf 449 M W gestiegen- der Anschlußwert der Kraft­
anlagen beträgt 805 M W . der der W ärm eanlagen 9 M W .
Verkauft wurden fiir Licht 135'6 Mill. kW h, für Kraft
?07'5 und für W ärm e
7 1 Mill. kW h. zusammen
•) E. u. M. 43 (1925) S. 72.
’ ) E. u. M. 46 (1928) S. 93.
r.im p a n m a r k s
Statistik:
E I e k t r i c it a t s v a e r k e r i n D a n m a r k 1 9 3 0 / 3 1 . Herausge­
geben vom statistischen Amt (Stat. Mitt. IV. Reihe, 90. Bd.,
H. 4). 102 S. Gyldendalscher Verlag. Kopenhagen 1932.
Preis dän. Kr. 1 —.
21. Mai 1933
3502 Mill. kW h, das sind 38 2, 585, 2-0 und 98-7 kW h
je Einwohner, 335 k W h /k W Anschlußwert für Licht und
457 für Kraft. Die Steigerung gegen das Vorjahr beträgt
10'5 vH. In Dänem ark herrscht eine verwirrende Fülle
von Tarifen aller Art; die Einnahmen betragen 20'5. . .
471 Öre/kW h. Die Reingewinne und Rücklagen betra­
gen 18 vH (bei den kleinsten W erken) bis zu 46 vH
(in der Hauptstadt).
H. S.
Die Elektrizitätsversorgung Palästinas. Das Land
verfügt über kleine W ärm ekraftwerke in Jaffa, Haifa
und Tel-Awiw. Als erstes Wasserkraftwerk hat die 1923
ins Leben gerufene Palestine Electric Corporation Ltd.
das Jordan-Kraftwerk gebaut, das die Gefällsstufe von
49 m auf der ungefähr 7'25 km langen Flußstrecke des
Jordan zwischen dem See Tiberias und Jisr-el-Mujamyeh,
wo das Kraftwerk steht, ausnutzt. Das Kraftwerk ist
derzeit mit zwei Francis-Turbinen für je 8500 PS und
Generatoren für 6300 V ausgerüstet. Der spätere Einbau
von zwei gleich großen Aggregaten ist vorgesehen. Die
Generatoren arbeiten auf zwei 7500 kVA-Transformatoren, 6'3/66 kV, an die die Fernleitungen nach Haifa und
Tel-Awiw angeschlossen sind; nach dem späteren Aus­
bau ist deren Ergänzung zu Doppelleitungen geplant.
Der 66 kV-Teil der Schaltanlagen des Kraftwerkes und
der Unterwerke in Haifa und Tel-Awiw ist in Frelluftausfiihrung gebaut: die Unterwerke erhalten je zwei
3750 kVA-Transformatoren für 66/22 kV. Für die Ver­
teilung der Leistung mit 6 kV innerhalb der Städte sind
noch je ein 1000 kVA-Transformator für 22/6 kV vor­
handen, in Tel-Awiw ein solcher für 2000 kVA eben
in Montage. Die Städte Dgania. Kinereth und Tiberias
werden direkt vom Kraftwerk durch eine 6 kV-Leitung,
das übrige Land durch 22 kV-Leitungen, ausgehend von
den Unterwerken in Haifa und Tel-Awiw. versorgt.
Derzeit sind außer dem Jordan-Kraftwerk noch Diesel­
werke in Tel-Awiw (5000 kVA. 6300 V), Haifa (1000 kVA.
6300 V) und Tiberias (125 kVA, 400 V) in Betrieb.
Ob.
(El. Rev. 111 (1932) S. 425.)
Patentbericht.
Elektrische Maschinen.
Ankerwicklungen.
(S chluß aus Heft 20, Seite 2S6.)
Bei unterteilten, verdrillten Leitern fiir Stabwicklupgen, deren Teilleiter an beiden Enden im W ickclkopf
von Wechselstrommaschinen miteinander leitend verbun­
den sind, sollen nach einer Erfindung der A E G , Berlin,
die Teilleiter der aus den Nuten herausragenden freien
Stabenden für sich oder gemeinschaftlich mit denen des
im
wirksamen Eisen
eingebetteten Stabtciles ver­
schränkt werden. Durch diese Verschränkungen sollen
die durch das Stirnraumquerfeld in den freien Stabenden
der beiden Stirnseiten induzierten EMKe fiir jedes der
Stabenden einzeln oder für beide gemeinsam oder
gemeinsam mit den vom Nutenquerfeld im Stab indu­
zierten EMKen ausgeglichen werden, so daß eine Strom­
verdrängung praktisch ausgeschlossen ist.
(ö . P. Nr. 126 886.)
Eine weitere Erfindung derselben Firma berück­
sichtigt den Umstand, daß das Stirnstreufeld von
Wechselstrommaschiuen auch in den massiven Verbitidungsbügeln der W icklung eine ähnliche Stromver­
drängung wie das Nutenstreufeld in den W icklungs­
stäben verursacht. Um
die Stromverdrängung
in
den Stirnbügeln ohne Kreuzung bzw. Verschränkung
der Teilbügel im W ickclkopf zu verhindern, werden
parallele Teilverbindungsbügel an der einen Stirnseite
der Maschine über Teilleiter oder Teilleitergruppen der
W icklungsstäbe den entsprechenden Teilverbindungsbiigeln auf der ändern Stirnseite der Maschine in bezug
auf die vom Stirnstreufeld induzierten EMKe entgegengeschaltet: die für diese Gegenschaltung notwendi­
gen Uberkreuzungen der Teilleiter oder Teilleitergrup­
pen in den W icklungsstäben sind innerhalb des wirk­
samen Ständereisens ausgeführt.
(0 . P. Nr. 128 010.)
Eine Einrichtung zur Vermeidung von Glimment­
ladungen an den Wicklungsköpfen von elektrischen
21. Mai 1933
Elektrotechnik und Maschinenbau, 51. Jahrg., 1933, Heit 21
Maschinen fiir sehr hohe Spannungen mit innerhalb der
Nuten über der Isolierung metallisierten Leitern wurde
der Fa. B r o w n B o v e r i öc C ie ., Baden (Schweiz),
geschützt. Sie besteht darin, daß auf die aus den Nuten
hervorstehenden
isolierten
und
riioht metallisierten
Leiterenden maschinell gewickelte Isolierhiilsen mit luft­
dicht eingebettetem Belag aufgeschoben sind und der
Metallbelag mit dem Statoreisen der Maschine leitend
verbunden ist.
(ü . P. Nr. 128 108.)
Bei Maschinen fiir hohe Spannung, bei welchen die
Spannung von in radialer Richtung übereinander liegenden
Leitern einer Nut gegen das die Leiter umgebende M a­
schineneisen in radialer Richtung wächst, muß die Isola­
tion der Leiter demgemäß verstärkt werden, am besten
nicht in Stufen, sondern allmählich. Ein Verfahren zur Her­
stellung derartiger W icklungen von den S S W , Berlin
(K. H e r i n g), besteht darin, daß die mehreren Leitern
der Nut gemeinsame isolierende Hülle zunächst mit
gleicher Stärke hergestellt und sodann das über­
schüssige Material von ihr entfernt wird.
(0 . P. Nr. 130 116.)
Eine Erfindung der S S W , Berlin, betrifft die
Isolation von Hochspannungswicklungen, bei denen die
im Mittelteil der Nut liegenden Leiter die höchste
Spannung gegen Eisen führen. Erfindungsgemäß erhält
die Nut einen doppelkeilförmigen Querschnitt, so daß
ihre W eite in der Mitte am größten ist und für die
stärkere Isolation Platz geboten wird. Um das Einlegen
der Spiden zu ermöglichen, ist jeder zweite Zahn mit
abnehmbarem Kopf ausgebildet.
(Brit P. Nr. 384539.)
Nach
einer
Erfindung der
Sachsenwerk
Licht- und Kraft-A.-Q.. Niedersedlitz (R. W a g n e r ) ,
wird die Anwendungsmöglichkeit des Qieß- bzw. Spritz­
gußverfahrens fiir Käfigwicklungen dadurch erweitert,
daß die zu gießende W icklung in einzelne Segmente
zerlegt wird, die nacheinander in derselben Form ge­
gossen bzw. gespritzt werden. Durch Einsetzen von
Verbindungsstücken in die Form wird gleichzeitig eine
feste Verbindung zwischen den einzelnen Segmenten
ei zielt.
(D. R. P. Nr. 552 428.)
Bei einer Isolierhülse aus geschichtetem Isolierinaterral für W icklungen elektrischer Maschinen werden
nach .einem Vorschlag der A E Q, Berlin (R. P o h l ) ,
zur Verhütung von Glimmentladungen bei etwaiger
Spaltung der W andung dem zur Herstellung der Hülse
dienenden Klebemittel Stoffe geringer Leitfähigkeit bei­
gemischt.
(I). R. P. Nr. 564 233.)
Es ist bekannt, die W icklung eines Gleichstrom­
ankers nicht in Nuten, sondern auf dem glatten Eisen­
körper des Ankers anzuordnen. Ebenso ist es bekannt,
zur Verminderung bzw. zur Halbierung der Lamellen­
spannung die Lamellenzahl gleich der Zahl der Spulen­
seiten bzw. der Seitenzahl zu machen, indem der Mittel­
punkt jeder Ankerspule an eine Lamelle augeschlossen
wird, die sich zwischen den zwei Lamellen befindet,
welche mit dem Anfang und mit dem Ende der Spule
verbunden sind. Nach einer Erfindung der M a s c h i n e n ­
f a b r i k O e r l i k o n werden diese beiden Anordnun­
gen gleichzeitig angewendet, wodurch es trotz dem für
diese W icklungsanordiiung benötigten größeren Luftspalt
möglich wird, bedeutende Vorteile hinsichtlich der Lei­
stungsgrenze von Gleichstrommaschinen zu erreichen:
gegenüber einer in Nuten gebetteten W icklung ist die
Induktivität ganz erheblich vermindert, so daß dadurch
wesentlich günstigere Kommutierungsverhältnisse er­
reicht werden können.
(D. R. P. Nr. 566 862.)
(Fortsetzung folgt.)
Literaturberichte.
Die Erzeugung und Verteilung der elektrischen
Energie').
Beschreibung der Elektrizitätswerke, der
Stromverteilungssysteme und der Leitungsnetze. IV. Bd.
der „ E l e k t r o t e c h n i k . Einführung iii die Stark­
stromtechnik“ . Von I. H e r r m a n n. 118 S. mit 99 Textabb. und 16 Tafeln. 3., neu bearbeitete Aufl. Verlag W .
de Gruyter & Co., Berlin 1932. (Sammlung Göschen
Nr. 657.) Preis geb. RM. 1'80.
Das anläßlich der Neuauflage auf den heutigen
Stand der Technik ergänzte Bändchen bietet wieder
eine schöne Übersicht über die in der Ausrüstung von
■) Vgl. E. ü. M. 42 (1924) S. 174.
307
modernen Kraftwerken und Verteilanlagcn verwendeten
Apparate, sowie die zu beachtenden Gesichtspunkte.
Unterstützt ist die Darstellung durch gute Textabbil­
dungen und eine Reihe von Tafeln, enthaltend photogra­
phische
Abbildungen
voii Musterausführungsformen.
Bereits berücksichtigt sind, um nur einiges zu nennen,
ölfreie Schalter. Kaskadenwaudler und, wenn auch ein
wenig unvollständig, Leuchtschaltbilder. I>agegen ver­
mißt man leider einen Hinweis auf die zur Spaniiungslialtung und -regelung dienenden Apparate (Schnellreg­
ler, Induktionsregler, Stufentransformatoren). Im allge­
meinen mußte sich die Darstellung bei der Fülle des
zu behandelnden Stoffes und dem geringen Raum auf
eine prinzipielle Beschreibung ohne näheres Eingehen
auf konstruktive und theoretische Einzelheiten beschrän­
ken. Das Bändchen wird daher dem Fachmann wohl nur
wenig, viel dagegen dem interessierten Laien bieten
können.
Schwarz.
Braunsche Kathodenstrahlröhren und ihre Anwen­
dung. Von Dr. phil. E. A 1b e r t i. V III und 214 S. mit
158 Textabb. Verlag von J. Springer, Berlin 1932. Preis
RM. 21— geb. RM . 22 50.
Die meßtechnischen Anwendungsmöglichkeiten der
Braunschen Kathodenstrahlenröhren sind so zahlreich,
daß heute nicht nur auf dem Gebiete der Elektro­
technik, sondern überall, wo veränderliche Vorgänge
in ihrer zeitlichen Gesetzmäßigkeit
erfaßt werden
müssen, die Braunschen Röhren als wertvolle Hilfs­
mittel herangezogen werden. Das jüngste Gebiet der
Nachrichtentechnik, das elektrische Fernsehen, macht
von den Möglichkeiten, die die Braunsche Röhre in
einem Maße, wie vielleicht kein anderes Gebiet bietet,
ausgiebigst Gebrauch. Es ist daher nicht zu verwundern,
daß auch die Literatur über die Braunschen Röhren
ungeheuer angewachsen ist. Um so eher ist es zu be­
grüßen, daß sich der Verfasser der dankenswerten Mühe
unterzogen hat. diese zerstreuten Arbeiten zu sammeln
und eine zusammenfassende Darstellung über das ganze
Sachgebiet zu geben.
Nach einer sehr klaren und übersichtlichen Dar­
stellung der physikalischen Grundlagen werden die ver­
schiedenen Röhrentypen und ihre Hilfsmittel besprochen.
Aufnahmeverfahren und selbsttätige Schaltanordnungeu
zur Auslösung verschiedener Vorrichtungen bilden den
Gegenstand der nächsten Abschnitte, ln dem letzten
Kapitel, das die Anwendungsmöglichkeiten der Kathoden­
strahlröhren behandelt, sind Beispiele aus den Gebieten
der Elektrotechnik herangezogen, besonders zahlreich
sind solche aus der Nachrichtentechnik vertreten. Das
292 Arbeiten umfassende Literaturverzeichnis macht das
Werk A I b e r t i s zu einem wirklichen Handbuch der
Braunschen Röhren, das von jedem mit Netzen benutzt
werden kann, der sich über irgendwelche einschlägige
Fragen informieren will. Druck und Ausstattung sind in
gewohnter Weise vorzüglich.
Mittelmann.
4,71 Billige Kessel, billiger Dampf. Fortschritte im Bau
und Betrieb von Kesseln und Feuerungen von E.
P r a e t o r i u s . (Heft 1 der Schriftenreihe Ingenieurbildung, herausgegeben von G. v. H a n f f s t e n g e I.)
171 S. mit 43 Abb. Verlag der Verkehrswissenschaftlichen
Lehrmittel-Gesellschaft m. b. H., Berlin, bei der Deut­
schen Reichsbahn iii Verbindung mit dem VDI-Verlag,
Berlin 1932. Preis RM. 350.
Das Buch behandelt, wie schon aus dem Titel
hervorgeht, die Dampferzeugung von der wirtschaft­
lichen Seite. Es bringt nach einer Besprechung der
wirtschaftlichen Grundlagen eine kurze Darstellung der
wichtigsten Fortschritte und Aufgaben des Dampfkessel­
wesens, immer vom Gesichtspunkte der Wirtschaftlich­
keit, dann werden der heutige Stand des Feuerungsund des Kesselbaues, also die technischen Grundlagen
besprochen und im letzten, umfangreichsten Abschnitte
wird die W irtschaftlichkeit des Kesselbetriebes hinsicht­
lich der Kapitals- und Kohlen-, Betriebs- und Dampf­
kosten behandelt. Das Buch ist in erster Linie für die
W eiterbildung des Ingenieurs, insbesondere als Hilfs­
mittel bei Fortbildungskursen bestimmt und für diesen
Zweck ist es ausgezeichnet geeignet, und zwar wegen
der sehr klaren und nirgends trockenen Schreibweise
und der vielen Schaubilder und Zahlentafeln. Auf be­
sondere Vollständigkeit der Beschreibung der Bau­
308
Elektrotechnik und Maschinenbau, 51. Jahrg., 1933, Heft 21
arten der Kessel und Feuerungen wurde mit Recht kein
W ert gelegt, sondern der Leser wird auf das ein­
schlägige Schrifttum verwiesen, das, soweit es sich
um Bücher handelt, am Schlüsse unter Anführung des
wesentlichen Inhaltes der einzelnen W erke nochmals
zusammengestellt ist. Das überdies auch sehr billige
Buch kann daher bestens empfohlen werden.
J e 11i n e k.
Getriebeblätter, herausgegeben vom Ausschuß für
Getriebe beim Ausschuß für wirtschaftliche Fertigung
unter Mitarbeit des Vereines Deutscher Maschinenbau­
anstalten und der Reuleaux-Gesellschaft. Räumliche
Kurventriebe (A W F 644/645), Anwendung von Koppel­
kurven (A W F 646/647), Geschwindigkeiten und Be­
schleunigungen
in
Kurvenschleifengetrieben
(A W F
648/650). Vertrieb durch den Beuth-Verlag, G. m. b. H.n
Berlin. Preis je Blatt (2 Seiten Text und 2 Seiten Bil-'
der) RM. - 6 0 .
W ie die gleichartigen früher erschienenen Blätter1)
bringen auch die vorliegenden über Kurventriebe und
Anwendung von Koppelkurven schematische Darstellungen der verschiedenen Getriebe und Abbildungen ausge‘) Vgl. E. u. M. 50 (1932) H. 25, S. 8. Ins.-Teil.
I
21. Mai 1933
führter Getriebe und in den Textblättern Beschreibun­
gen der Getriebe und Hinweise auf Anwendungsmög­
lichkeiten sowie auf das einschlägige Schrifttum. Das
Blatt 648/650 ersetzt bei gewissen Voraussetzungen das
Studium der bezüglichen Abschnitte in den Sonder­
werken über Kinematik und Getriebelehre. Zusammen
mit den besprochenen Blättern sind nunmehr seit 1928
50 Blätter herausgegeben worden, die etwa 800 Ge­
triebe aus den verschiedensten Anwendungsgebieten des
Maschinenbaues, des Apparatebaues, der Feinmechanik
usw. umfassen. Daß diese Blätter schon in etwa 250 000
Stücken verbreitet sind, ist wohl der beste Beweis für
ihre Verwendbarkeit.
J e 11i n e k.
Metallmarkt.
B e r l i n (N ach N. Fr. Presse) M k. je 100 kg.
K upfer
9 V.
10. V.
U. V.
12 V.
E lectrolytic
54
54'/.
54'/.
W .
13
V.
56
L o n d o n (N ach .M in in g Journal* v. 12. V.) je I (1016
Kupfer:
P f.
sh
d
Pf.
E le c t r o ly t ic ...................................
37
15
0
38
W ire bara
...................................
38
15
0
Blei :
13
15
0
E ngl, p ig c o m m o n ....................
15 V.
57'/,
kg)
«h
15
rt
0
-
-
Vereins-Nachrichten,
österreichisches Nationalkomitee der Internationalen Hochspannungskonferenz.
Im Jahre 1921 wurde — wie bekannt — unter dem
Patronate der Internationalen Elektrotechnischen Kom­
mission eine I n t e r n a t i o n a l e H o c h s p a n n u n g s ­
k o n f e r e n z (Conference Internationale des Grands
Reseaux Electriques ä Haute Tension) gegründet, deren
Zweck das Studium der Probleme ist, die sich auf die
Erzeugung, Fortleitung und Verteilung des hochgespann­
ten Stromes beziehen: zur Bearbeitung der Angelegen­
heiten der Hochspannungskonferenz bestehen in den
einzelnen Ländern Nationalkomitees. Die Tagungen der
Konferenz finden alle zwei Jahre in Paris statt: bis nun
tagte sie in den Jahren 1921, 1923, 1925, 1927, 1929 und
1931.
Vor kurzem wurde unter Beteiligung des E l e k ­
trotechnischen
Vereines
in
Wien,
des
österr. Ingenieur- und Architekten-Vere i n e s , des V e r b a n d e s d e r E l e k t r i z i t ä t s ­
w e r k e und des V e r b a n d e s d e r E l e k t r i z i ­
t ä t s - I n d u s t r i e Ö s t e r r e i c h s ein österr. Na­
tionalkomitee gebildet, das sich wie folgt zusammensetzt:
Präsident:
Ing. Friedrich B r o c k , Generaldirektor d. Niederösterr.
Elektrizitätswirtschafts-A.-G., W ien.
Vize-Präsidenten:
Baurat Ing. Ludwig K a 11 i r, Direktor d. A. E. G. - Union
Elektrizitäts-Ges., W ien.
Dipl.-Ing. Georg N. R e i n h a r t, Generaldirektor der
österr. Siemens-Schuckert-Werke, W ien.
Schriftführer:
Oberbaurat Ing. Anton M a r x , Sekretär des Elektro­
technischen Vereines in W ien.
Mitglieder:
Baurat Ing. Hans A l t m a n n ,
Generaldirektor der
„Elin" A.-G. f. elektr. Industrie, W ien.
Dr.-Ing. Paul B e c k , Abteilungsdirektor d. A. E. G.Union Elektrizitäts-Ges., W ien.
Ing. Rudolf B e r o n , Direktor d. Städt. Elektrizitäts­
werke W ien.
Ing. Josef G e r s t e n b a u e r , Prokurist der Tiroler
Wasserkraftwerke, Innsbruck.
Hofrat Ing. Alfred G r ü n h u t . Schriftleiter d. Zeitschrift
Elektrotechnik und Maschinenbau, Wien.
Ing. Robert J o n a s , Generaldirektor d. Österr. Brown
Boveri W erke, A.-G., W ien.
Ministerialrat Ing. Ernst K a a n , Direktor d. Elektrisiertingsdirektion d. österr. Bundenbahnen, Wien.
Dr. techn. Ing. Gustav M a r k t , Direktor der Österr.
Siemens-Schuckert-Werke, W ien.
Ing. Victor N i e t s c h , Direktor d. österr. Kraftwerke
A.-G., Linz.
Dr.-Ing. Engelbert W i s t , o. Professor d. Technischen
Hochschule, W ien.
Die diesjährige Tagung der Hochspannungskon­
ferenz — die siebente in der Reihe — findet in der Zeit
vom 18. b i s 24. J u n i d. J. i n P a r i s statt.
Die Arbeiten sind — wie bei den früheren Tagun­
gen — in drei Abteilungen gegliedert, und zwar:
1. Bau und Betrieb von Zentralen, Unterstationen
und Transformatoren,
2. Bau, Isolierung und Unterhaltung von Hochspan­
nungsnetzen und
3. Betrieb, Schutz und Zusammenschluß von Netzen.
Besondere Behandlung werden bei den diesjährigen
Sitzungen folgende Fragen erfahren:
1. A b t e i l u n g : Transformatorenöle und Isola­
tionsmaterialien (Bericht über die Arbeiten des ständi­
gen Studienkomitees): Parallelbetrieb der Generatoren:
Ölschalter und öllose Schalter.
2. A b t e i l u n g : Hochspannungskabel, Porzellanisclatoren, Freileitungsberechnungen (Bericht des ständi­
gen Studienkomitees); Leitungsschwingungen.
3. A b t e i l u n g : Leistungsfaktor und Blindleistung,
Erdung des Nulleiters und Uberspannungsschutz (Be­
richt des ständigen Studienkomitees): Stabilität des elek­
trischen Betriebes.
Auf jede Abteilung entfallen 1‘/» Tage oder 3 Sitzun­
gen, und zw ar in der Reihenfolge: 19. und 20 Juni
2. Abteilung: 21. und 22 Juni 3. Abteilung: 23. und 24 Juni
1. Abteilung.
Gen.-Direktor Ing. B r o c k wird bei dieser Tagung
als Generalberichterstatter in Angelegenheit der inter­
nationalen Behandlung der Rundfunkstörungen ein aus­
führliches Referat erstatten.
Zum Schluß der Beratungen finden an drei oder vier
Tagen Besichtigungen statt und zw ar: Wasserkraftanlage
von Kembs am Rhein und Pumpwerke des Weißen und
Schwarzen Sees: Massif central. Besuch der unter­
irdischen Wasserkraftzentrale Truyüre und der Hoch­
spannungsleitung nach Paris: endlich in den Pyrenäen
Besuch der Zentralen der französischen Südbahn.
Die Teilnehmer an der Konferenz erhalten ein
Exemplar der Berichte unentgeltlich, ferner Preis­
ermäßigung auf den Bahnen, in Hotels und Restaurants.
Jene Herren, welche an der Tagung teilzunehmen
beabsichtigen, werden ersucht, ihre Teilnahme ehemög­
lichst dem österr. Nationalkomitee der Hochspannungs­
konferenz unter der Adresse: Sekretariat des Elektro­
technischen Vereines in W ien, VI., Theobaldgasse 12,
anzumelden, w o auch eine Liste der Fachberichte der
Konferenz erhältlich ist; der Beitrag für die Teilnahme
an der Tagung beträgt franz. Francs 375'— .
W ien, im Mai 1933.
österr. Nationalkomitee der Hochspannungskonfcrenz:
Der Präsident:
Der Schriftführer:
Ing. F. B r o c k e. h.
Ing. A. M a r x e. h.
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