Übung zur Vorlesung Struktur der Materie, SS 2010

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Übung zur Vorlesung Struktur der Materie, SS 2010
Vorlesungstermin: Mi. und Fr. 12:00 – 13:30
Übungstermin:
Mo. 14:00 – 15:30, Hörsaal II
Die Klausur (vorläufiger Termin) findet am 21.05.2010 von 14:00 bis 15:30 Uhr in
Hörsaal III statt.
Blatt 3
Ausgabe der Übungsblätter: In der Vorlesung und unter
https://www.astro.uni-koeln.de/StrukturDerMaterie2010
Besprechung der bearbeiteten Übung: Mo. 03.05.2010
1. Compton-Streuung
Der Compton-Effekt ist die Streuung von Licht an freien oder schwach gebundenen Elektronen.
Die Wellenlängenverschiebung der gestreuten Strahlung berechnet sich gemäß:
mit der Compton-Wellenlänge
.
Das Experiment zur Compton-Streuung kann mit Americium 241 als -Quantenquelle
durchgeführt werden. Dieses Isotop emittiert -Quanten mit einer Energie von 60.1 keV. In der
folgenden Tabelle finden Sie die gemessenen Energien als Funktion des Streuwinkels:
a) Bestimmen Sie aus dieser Messung die Masse der streuenden Elektronen und vergleichen Sie
diese mit dem Literaturwert.
Hinweis: Hier müssen Sie lediglich wissen wie Energie und Wellenlänge zusammenhängen
und die angegebene Formel benutzen.
b) Nehmen Sie an, der Fehler in der Energiemessung sei 1 keV. Wie groß ist der Fehler unter
der Annahme Gauß'scher Fehlerfortpflanzung der von Ihnen bestimmten Elektronenmasse?
Hinweis: Ersetzen Sie in der Formel für die Elektronmasse die Wellenlängen durch die
Energien. Wenden Sie dann die Gauß'sche Fehlerfortpflanzung an und rechnen Sie den
Fehler aus.
2. Paar-Erzeugung
Ein Photon mit einer Energie von 2.5 MeV wird in ein Positron-Elektron-Paar umgewandelt.
a) Wie groß ist die kinetische Energie des Positrons und des Elektrons, wenn sich die Energie
gleichmäßig auf beide Teilchen verteilt und die elektrostatische Abstoßung vernachlässigt
wird?
Hinweis: Beachten Sie, dass die kinetische Energie die Gesamtenergie des betrachteten
Teilchens reduziert um die Ruheenergie ist.
b) Wie groß ist die Geschwindigkeit der Teilchen?
Hinweis: Berechnen Sie hier relativistisch die Geschwindigkeit, die zu dieser
Teilchenenergie gehört und vergessen Sie nicht die Ruheenergie zu berücksichtigen.
3. Röntgenbeugung an DNS-Molekülen
Die Entdeckung der Doppel-Helix-Struktur von DNS Molekülen geht maßgeblich auf Rosalind
Franklin zurück (Nature, 1953, Vol 171: Molecular Configuration in Sodium Thymonucleate und
Nature, 1953, Vol 172: Evidence for 2-Chain Helix in Crystalline Structure of Sodium
Deoxyribonucleate). In dieser Aufgabe soll die Bestimmung der Helix-Natur des DNS-Moleküls
durch Röntgenbeugung qualitativ besprochen werden.
Hinweis: In dieser Aufgabe muss nichts gerechnet werden, es soll nur rein qualitativ das
Beugungsmuster skizziert und die in der Aufgabenstellung enthaltene Hilfe benutzt werden.
a) Betrachten Sie zunächst zwei Fälle eines regelmäßigen Strich-Gitters, wobei die Abstände
der Gitterstriche jeweils d seien. Die Gitterstriche verlaufen wie in der Abbildung unten
dargestellt. Einstrahlungsrichtung ist senkrecht in die Blattebene hinein. Wie sieht das
entsprechende Beugungsmuster aus (Zeichnung!)?
b) Die Abbildung unten links zeigt das Interferenzmuster durch Röntgenbeugung am ZuckerPhosphat-Skelett (blau-weiß, in Abb. rechts) des DNS-Moleküls (nicht das der Basenpaare
Adenin-Thymin und Guanin-Cytosin (gelb)). Vereinfachen Sie das Phosphatgerüst zu einem
Strichgitter und markieren Sie den Steigungswinkel der Phosphatketten im DNS Molekül
und im Beugungsmuster. Betrachten Sie dabei nur einen Strang der Doppelhelix.
4. Wellennatur der Materie
a) Wie groß sind die Wellenlängen bzw. de Broglie-Wellenlängen von Photonen, Elektronen
und Protonen der kinetischen Energien 1keV, 1MeV, 1GeV und 1TeV?
Hinweis: Benutzen Sie für die Photonen die Formel für die Photon-Energie und rechnen Sie
relativistisch.
b) Zeigen Sie, dass die Gruppengeschwindigkeit
der de Broglie Wellenpakete genau der
Teilchengeschwindigkeit entsprechen, wobei Sie relativistisch rechnen.
Hinweis: Benutzen Sie
und
und zeigen Sie dann
.
c) Zeigen Sie (relativistisch), dass für die Phasengeschwindigkeit
und die
Gruppengeschwindigkeit
der de Broglie Wellenpakete gilt:
.
Hinweis: Benutzen Sie
, um
zu zeigen.
5. Das Wasserstoff-Atom
Ein Elektron im elektrischen Potential eines Protons hat die potentielle Energie
und die kinetische Energie
. Ferner gilt die Heisenberg'sche Unschärferelation .
Damit kann man die Energie eines Wasserstoffatoms und den Atomradius abschätzen.
Benutzen Sie für diese Abschätzung die Unschärferelation in der Form
, wobei r und p
der Abstand und der Impuls des Elektrons sind. Suchen Sie damit nach dem Radius und der
Energie, bei der die Gesamtenergie des Wasserstoffatoms am geringsten ist.
Hinweis: Bestimmen Sie zunächst die Gesamtenergie des Elektrons
mit
(benutzen Sie hier die Abschätzung
) und setzen Sie dann
,
um
und
zu bestimmen.
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