Eine potenzielle Gefahr für die Gesundheit vonWeidetieren

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A USBILDUNG UND B ERATUNG
LANDPOST
19. MAI 2007
Jakobskreuzkraut
Eine potenzielle Gefahr für die
Gesundheit von Weidetieren
Auf extensiv genutzten Grünlandflächen, weniger gepflegten Weiden,
aber auch an Straßenrändern und
Autobahnauffahrten ist das gelb blühende Jakobskreuzkraut in den letzten zwei Jahren häufiger aufgefallen. Diese Pflanze stellt jedoch eine
Gefahr für die Tiergesundheit, besonders bei Pferden dar. Einer Zunahme muss daher entgegengewirkt
Rapsöl aus Schleswig-Holstein findet zunehmend im Energiesektor Verwendung.
Foto: Manfred Christiansen werden.
Ziel der Zeitgewinnung ist die Untersaat oder Zwischensaat von Raps in
noch wachsende andere Kulturen.
Die Ausführungen zur Anbautechnik des Rapses in China lassen erkennen: Unsere Landwirte können für ihre Produktionstechnik von den chinesischen Berufskollegen kaum etwas
lernen.
Internationales Rapskonzert
International ist die Rolle Deutschlands und Schleswig-Holsteins beachtlich: Mit Prof. Röbbelen stellen
wir einen der wissenschaftlichen
Preisträger, im internationalen Wissenschaftskomitee sind wir mit Dr.
Frauen, Prof. Becker und Dr. Kley
stark vertreten. Und auch dessen Präsident Dr. Rakow, Kanada, ist ein
Landsmann. Von unseren Landsleuten
wurden in Wuhan 5 Grundsatzreferate und 33 Fachreferate gehalten. Hinzu kam die Präsentation von zahlreichen Postern. Die Deutschen Beiträge fanden in Form und Inhalt international hohe Beachtung und Anerkennung. Die Deutsche Rapsfamilie stellte mit 120 Teilnehmern die größte
ausländische Besuchergruppe. Vertreten waren u.a. die Pflanzenzüchter
und erfreulicherweise in großer Zahl
Deutsche Universitäten, so auch aus
Kiel. Eines lässt sich klar sagen: Die
Deutsche Rapszüchtung, unsere Produktionstechnik und ihre wissenschaftliche Begleitforschung haben in
voller Breite international anerkannt
hohes Niveau. Dieser positive Gesamteindruck ist sicher mit ein Verdienst der UFOP, zu deren Gründung
seinerzeit Karl Eigen als Präsident
des Schleswig-Holsteinischen Bauernverbandes und Dietrich Brauer als
Geschäftsführer von NPZ-Lembke
wesentlich beigetragen haben.
Während Wissenschaftler der universitären Forschung auf einem derartigen Kongress ihre neuesten Er-
gebnisse vortragen, wird von den
Züchtern über Züchtungserfolge berichtet und Wünsche an die Forschung
herangetragen.
Bisher ist der Verzicht auf Gentechnik noch kein gravierender Nachteil
für den europäischen Rapsanbau.
Gleichwohl gilt für unsere Züchter, in
diesem Bereich am Ball zu bleiben.
Bei der Produktionstechnik muss jede
Region ihr eigenes Profil entwickeln
– zu unterschiedlich sind weltweit die
Anbaubedingungen.
Fazit
Der Internationale Rapskongress
wird bereits seit 1967 durchgeführt und bietet alle 4 Jahre an
unterschiedlichen
Standorten
umfassende Information zu allen
Aspekten unserer Ölfrucht: Züchtung, Biotechnologie, Anbautechnik, Verarbeitung, Human- und
Tierernährung, Biokraftstoff, Industrierohstoff, politisches Handeln, wissenschaftliche Begleitforschung. Wuhan hat den Eindruck vermittelt, dass an allen
Fronten intensiv und erfolgreich
für den Raps gearbeitet wird.
Man erwartet für unsere Ölfrucht
weltweit eine positive Zukunft.
Besonders die Züchtung arbeitet
international mit hohem Einsatz
in den klassischen Bereichen Ertrag, Qualität und Resistenzen.
Für Phoma gibt es dabei positive
Signale, weniger Optimismus ist
für Sklerotinia und Verticileum
angebracht. Resistenzen bei
Schadinsekten in Deutschland
fanden international großes Interesse und werden Aktivitäten bewirken.
Dr. Nils Cramer
Westerrönfeld
Biologie
Der botanische Name des Jakobskreuzkrautes ist Senecio jacobaea,
es gehört zur Familie der Korbblütler
(Greiskraut). Der Name kommt von
den Samenständen, die weiß und
weich sind, wie die Haare eines Greises. Die Pflanze wird je nach Wachstumsbedingungen 30-100 cm hoch.
Die Blätter sind fiederteilig, die Seitenzipfel stehen rechtwinklig ab. Die
Blätter haben beim Zerreiben einen
unangenehmen Geruch. Es handelt
sich um eine zweijährige Pflanze. Im
ersten Jahr bildet sie nur eine Blattrosette, überwintert im Rosettenstadium und blüht erst im Folgejahr. Die
Blüten sind leuchtend gelb, es handelt
sich um Zungen- oder Röhrenblüten
in 15-20 mm breiten Körbchen. Blütezeit ist im Juni – Juli. Aufgrund der
Wärme in diesem Frühjahr könnte sie
möglicherweise eher blühen als üblich. Nach der Blüte stirbt die Pflanze
ab. Die Pflanze kann viele Tausend
Samen bilden (bis 150.000). Diese
Samen sind – ähnlich wie beim Löwenzahn - sehr gut flugfähig, sodass
sich die Pflanze in der Fläche gut weiter ausbreiten kann, wenn sie auf
günstige Bedingungen trifft. Die Samen sind im Boden auch über viele
Jahre hinweg keimfähig (bis zu 20
Jahren).
An sich ist das Jakobskreuzkraut
nicht sehr konkurrenzfähig, es siedelt
sich vorzugsweise in mageren, lückigen Wiesen- oder Weidebeständen
oder auf Ruderalflächen an und unterliegt leicht anderen Grünlandpflanzen
im Konkurrenzkampf. Aufgrund der
diesjährigen Frühjahrstrockenheit,
die die Pflanze relativ gut verkraftet,
könnte sie von der Schwächung der
übrigen Pflanzen profitieren und sich
möglicherweise stärker entwickeln.
Giftigkeit
Die Pflanze ist grundsätzlich in allen Teilen giftig, bedingt durch Alkaloide (Pyrrolizidin-Alkaloide wie Jacobin, Senecionin, Retrorsin u.a.), die
in ihr enthalten sind. Schon junge
Pflanzen haben hohe Giftkonzentrati-
Bekämpfung von Jakobskreuzkraut im Grünland 2006
Standort: Borgdorf; Anlage: Streifenversuch 2 x 20 m / Behandlung am 12.07.2006,
Behandlung 14 Tage nach Mähen und Abräumen des Bewuchses
% Wirkung am
17.08.06
% Wirkung am
08.01.07
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
U 46 M + U 46 D fl.
2,0 l/ha + 2,0 l/ha
Garlon 4
2,0 l/ha
Banvel M
8,0 l/ha °)
°) in 2007 nur noch max. 6,0 l/ha BAnvel M zugelassen Versuchsansteller: Herr Horn, ALR Kiel
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Jakobskreuzkraut auf einer Magerfläche im Raum Neumünster.
onen, die höchsten Alkaloid-Konzentrationen weisen die Blüten auf, weshalb spät geschnittenes Heu besonders problematisch ist, wenn es Jakobskreuzkraut enthält. Denn die Alkaloide sind nicht nur in frischen
Pflanzen wirksam, sondern auch in
Heu und Silage.
Auf der Weide werden Einzelpflanzen, möglicherweise wegen ihres unangenehmen Geruches, zumindest
von älteren Tieren gemieden. Wenn
die Pflanzen noch im Rosettenstadium sind, nehmen unerfahrene Jungtiere sie gegebenenfalls auf, vor allem
ganz junge Triebe, die schon die Giftstoffe aber noch wenig Bitterstoffe
enthalten.
Wenn eine Weide so weit abgeweidet ist, dass es keine Alternativen
mehr gibt, fressen Weidetiere auch
das Jakobskreuzkraut mit. Überweiden muss also unbedingt vermieden
werden und den Tieren gerade in diesem trockenen Frühjahr genügend
Weidefläche zur Verfügung gestellt
werden.
Im Heu und in der Silage wird der
Eigengeruch der Pflanze überdeckt,
sodass alle Tiere die Pflanze dann
mitfressen.
Allgemeine Vergiftungssymptome
sind Magen- und Darmbeschwerden,
Krämpfe, Verwerfen, starke Leberschädigungen
(Seneciose
oder
Schweinsberger Krankheit). Bei akuten Vergiftungen tritt der Tod der
Weidetiere innerhalb weniger Tage
ein, bei chronischer Vergiftung oft
erst nach Wochen oder Monaten. Das
Gift hat eine akkumulierende Wirkung. Besonders empfindlich sind
Pferde, gefolgt von Rindern. Schafe
und Ziegen sind meist weniger empfindlich, aber grundsätzlich ebenfalls
gefährdet. Auch Schweine auf der
Weide können sich vergiften.
Sowohl bei akuter Vergiftung nach
Aufnahme höherer Mengen an Jakobskreuzkraut als auch bei chronischer Vergiftung durch Aufnahme
kleinerer Mengen über einen längeren Zeitraum hinweg ist eine Behand-
masse pro kg Körpergewicht als mögliche tödliche Dosis angegeben, bei
Rindern 140 g Frischmasse pro kg
Körpergewicht. D.h., ein Pferd mit
600 kg Körpergewicht müsste, um die
tödliche Dosis zu erreichen, 24-48 kg
Blühendes Jakobskreuzkraut.
lung und Heilung der Tiere aussichtslos.
Allerdings braucht es für stärkere
Vergiftungen und akute Todesfälle
größere Mengen. Die Literatur gibt
Werte an, die zu irreversiblen Schädigungen führen: für Pferde werden
40-80 g Jakobskreuzkraut-Frisch-
frische
Jakobskreuzkrautpflanzen
fressen, eine 700 kg schwere Kuh rd.
100 kg Kreuzkraut-Frischmasse.
Über einen längeren Zeitraum mit
kontaminiertem Heu oder Silage gefütterte Tiere können diese Mengen
jedoch erreichen, bei 10%-Anteil an
Jakobskreuzkraut in Heu oder Silage
Im Falle von Pflanzenschutzfragen kann man sich an den amtlichen
Pflanzenschutzdienst wenden unter folgendenTelefon-Nummern:
ALR Husum
Außenstelle Flensburg
Außenstelle Heide
ALR Kiel
ALR Lübeck
Außenstelle Ellerhoop-Thiensen
Tel.: 04841-667-177, -178, -179
Tel.: 0461-804-315, -317
Tel.: 0481-92-265
Tel.: 0431-880-1300, -1308, -1309, -1320
Tel.: 0451-885-330, -335, -298, -363
Tel.: 04120-70689-207, -225
sogar relativ schnell. Bei Schafen
liegt die Letaldosis bei über 2 kg frischem Jakobskreuzkraut pro kg Körpergewicht, für Ziegen werden 1,25
– 4 kg pro kg Körpergewicht angegeben.
Symptome bei Pferden sind z.B.
nachlassende Kondition, Gewichtsverlust wegen Futterverweigerung, Kolik, Verstopfung oder blutiger Durchfall, häufiges Gähnen, zielloses Wandern („walking disease“), unkoordinierte Bewegungen, Lecksucht, Fotosensibilität, Gelbfärbung der Lidbindehäute,
Blindheit,
hepatisches
Koma, Tod.
Symptome bei Rindern sind z. B.
reduzierte Milchleistung, Verweigerung von Futter, rapider Gewichtsverlust, struppiges Fell, Fotosensibilität,
abnorm gefüllter Pansen wegen fehlender Pansenmotorik, wässeriger
oder blutiger Durchfall, Lethargie
oder plötzliche Aufregungszustände,
Tod.
Das bedeutet, dass Flächen mit einem hohen Besatz an Jakobskreuzkraut nur kurzfristig, bei sehr hohem
Besatz gar nicht beweidet werden
sollten. Der gemähte Aufwuchs darf
dann auch nicht verfüttert werden.
Solche Flächen sind damit wertlos
und müssen saniert werden.
Verhindern der Ausbreitung
Wichtig ist, dass man dem Jakobskreuzkraut die Wachstumsgrundlagen
nimmt. Grundsätzlich muss verhindert
werden, dass es Jahr für Jahr überhaupt zur Blüte und Samenreife kommen kann, damit die Pflanze ihr hohes Vermehrungspotenzial nicht nutzen kann.
Einzelne Pflanzen sollten vor der
Blüte ausgestochen oder mit der Wur-
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zel ausgerissen werden (auch an
Wegrändern) und nicht auf der Fläche
liegen bleiben. Bei stärkerem Besatz
muss man vor der Blüte mähen, wenn
die Pflanzen im Schossen sind. Das
sollte auch an Wegrändern geschehen, denn von dort aus können sonst
die Samen in die Koppeln fliegen. Das
Mähgut muss abgefahren und vernichtet werden.
Allerdings treiben die Pflanzen besonders bei sehr früher und häufiger
Mahd stärker vegetativ wieder aus,
was besonders gefährlich ist, da der
frische Neuaustrieb von den Tieren
eher aufgenommen wird als schon
aufschießende Pflanzen, sodass letztlich eine chemische Bekämpfung unvermeidbar wird.
Auf Flächen, die in ein Förderprogramm eingebunden sind, ist aufgrund der Auflagen eine frühe Mahd
(oder eine chemische Behandlung)
nicht immer möglich. Hier sollte man
versuchen, bei höherem Besatz mit
Jakobskreuzkraut eine Ausnahmegenehmigung zu erwirken oder auf die
Förderung verzichten, da letztlich die
Fläche durch einen hohen Besatz mit
Jakobskreuzkraut wertlos wird.
Weidepflege und
ausgewogene Düngung
Außerdem ist eine intensive Weidepflege gerade auf Pferdeweiden
und extensiv genutzten Flächen unverzichtbar. Besonders auf Pferdeweiden wird die Grasnarbe sehr stark
beansprucht und leicht lückig. Gege-
Jakobskreuzkraut Rosetten.
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tersuchung muss der standortoptimale pH-Wert eingestellt werden.
Chemische Bekämpfung
Pferde auf einer Weide mit geringerem
Jakobskreuzkrautbesatz.
benenfalls muss die Anzahl an Tieren
auf der Fläche gesenkt werden, besonders, wenn es nass ist, um Trittschäden zu vermeiden.
Die Kreuzkrautpflanzen in den Geilstellen müssen regelmäßig entfernt
werden, 1-2 mal im Jahr sollte eine
Übersaat erfolgen bzw. bei Bedarf eine Nachsaat; Letzteres am besten im
August, wenn es warm und feucht ist
und der mit der Nachsaat konkurrierende Altgrasbestand nicht mehr so
stark wächst.
Außerdem kann man durch eine NDüngung von 60 – 80 kg N/ha und
Jahr – verteilt über mehrere Gaben den Graswuchs fördern und damit das
Jakobskreuzkraut
zurückdrängen.
Durch eine Kalkung nach Bodenun-
Diese ist bedingt möglich. Man sollte die Pflanzen behandeln, wenn sie
ca. 20 cm hoch sind, im Frühjahr oder
ggf. nach dem ersten Schnitt, wenn sie
wieder austreiben. Eine recht gute
Teilwirkung haben Kombinationen der
Wirkstoffe MCPA + 2,4 D (z.B. 2,0
l/ha U 46 M Fluid + 2,0 l/ha U 46 D
Fluid°)). Die Wirkung ist keine vollständige, aber wenn der Besatz mit Jakobskreuzkraut anders nicht mehr zu
bekämpfen ist, muss man handeln. Gegebenenfalls muss im Folgejahr die
Maßnahme wiederholt werden.
Auch nach einer Behandlung sollte
man, ehe wieder Tiere aufgetrieben
werden, die Fläche mähen und das
Mähgut abräumen und vernichten,
denn auch chemisch behandelte
Pflanzen behalten ihre Giftigkeit. Die
Wartezeit von 28 Tagen, gerechnet ab
dem Zeitpunkt der Anwendung, muss
eingehalten werden, ehe man wieder
Tiere auf die Weide treibt. Auf jeden
Fall muss eine Nachsaat mit Grassamen folgen, um die durch die Spritzung entstandenen Lücken zu schließen. Günstig ist es, wenn kurz nach
der Saat Niederschläge folgen.
Dr. Constanze Schleich-Saidfar
ALR Husum
Tel.: 04841-667-177
[email protected]
Fotos: Dr. Constanze Schleich-Saidfar
Zu Gewässern muss beim Einsatz der oben genannten Mittel kein Abstand eingehalten werden, es gilt der landesübliche Abstand, Grenze ist in Schleswig-Holstein die Böschungsoberkante. Die 2,4 D-Mittel haben aber eine NT
101-Auflage mit Ausnahme des U 46 D Fluid. NT 101 bedeutet: die ersten 20 m z.B. am Knick entlang muss man
mit 50% Abdrift reduzierenden Düsen arbeiten. U 46 M und vergleichbare MCPA-Mittel haben eine NT 108-Auflage.
Das bedeutet: 5 m z.B. vom Knick abbleiben und im Anschluss die folgenden 20 m mit 75 % Abdrift reduzierenden
Düsen arbeiten. Der o.g. 5m-Abstand entfällt, wenn man in einer Gemeinde mit ausreichend Biotopen nach BBAVerzeichnis ist (kann beim Pflanzenschutzdienst erfragt werden).
°)
19. MAI 2007
Fazit
● Jakobskreuzkraut ist sehr giftig, besonders für Pferde und Rinder, aber auch für Schafe und Ziegen, es schädigt vor allem die Leber.
● Auf der Weide wird es als frische Pflanze vorzugsweise von
jüngeren, unerfahrenen Tieren
gefressen, vor allem, wenn das
Unkraut noch im Rosettenstadium ist. Überweidungen sind zu
vermeiden. Das Gift ist aber genauso wirksam in Heu und Silage
von mit Jakobskreuzkraut bestandenen Flächen.
● Aufgenommene Mengen summieren sich und führen im Laufe
der Zeit zu einer chronischenVergiftung bei den Weidetieren, Heilungschancen gibt es nicht. Für
akute schwere Vergiftungen oder
Todesfälle braucht es kurzfristig
größere Mengen. Bei Winterfütterung über einen längeren Zeitraum mit Heu oder Silage, die Jakobskreuzkraut enthalten, können diese Mengen aber erreicht
werden, sodass es zu den chronischen Vergiftungen kommen
kann.
● Man sollte auftretende Pflanzen des Jakobskreuzkrautes vernichten (Einzelpflanzen ausstechen, größere Bestände mähen
und das Mähgut von den Grünlandflächen entfernen), ehe die
Pflanzen zur Blüte und Samenreife kommen, denn die Pflanze bildet sehr viele Samen, die durch
Wind verbreitet werden können.
● Auch extensiv genutzte Flächen und Pferdeweiden sind sorgfältig zu pflegen: Vermeiden von
Trittschäden, im Frühjahr abschleppen oder striegeln der Flächen, anschließend nachwalzen,
Ausreißen der Pflanzen an Geilstellen, regelmäßige Übersaat
und Nachsaat mit Grassamen, um
Lücken im Bestand zu schließen,
ehe sich das Kreuzkraut dort ansiedeln kann, ggf. Kalkung der
Flächen, angepasste Grund- und
N-Düngung zur Förderung der
Gräser als Konkurrenten des Unkrautes.
● Eine chemische Bekämpfung
ist z.B. mit MCPA- und 2,4-DWuchsstoffen möglich, dieWartezeit von 28 Tagen ist zu beachten.
Ggf. sind neuere Herbizide im
Grünland effektiver, das muss
vom Pflanzenschutzdienst in diesem Jahr noch weiter geprüft
werden, ehe eine verlässliche
Aussage möglich ist.
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