Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie Abteilung für Experimentelle Radiologie Masterarbeit: Bewegungskorrektur für die kardiale Magnetresonanztomographie Die Magnetresonanztomographie ermöglicht dreidimensionale Aufnahmen des Herzens mit hervorragenden Kontrasten für verschiedenste Fragestellungen in der Kardiologie. Die dafür angestrebte Bildqualität (räumliche und zeitliche Auflösung, Signal-zu-Rauschen-Verhältnis) kann jedoch aufgrund der ständigen Herzbewegung sowie der zusätzlichen Atembewegung mit den derzeit möglichen MR-Akquisitionszeiten nicht ohne weiteres erreicht werden. Für eine Darstellung der Herzfunktion wird üblicherweise eine Akquisition unter EKG-Triggerung über mehrere Herzschläge hinweg durchgeführt, um aus allen Daten eine dynamische Darstellung eines einzigen „PseudoHerzschlages“ zu realisieren. Der Patient muss über die Aufnahme hinweg den Atem anhalten und sollte aufgrund der zeitlichen Mittelung keinen arrhythmischen Herzschlag aufweisen. Abbildung 1: Funktionelle MR Aufnahme des Herzens. Jedes der dargestellten Bilder zeigt eine Herzphase innerhalb des periodischen Zyklus (Systole/Diastole). Die Aufnahme ermöglicht die Bestimmung sogenannter Funktionsparameter (Schlagvolumen etc.) sowie eine Beurteilung etwaiger Wandbewegungsstörungen. In dieser Master Arbeit soll eine elegantere Aufnahmemethode für die (funktionelle) MRHerzbildgebung untersucht werden. Statt der oben beschriebenen prospektiven Triggerung, soll die Aufnahme in freier Atmung über mehrere Atemzyklen hinweg erfolgen. Es besteht die Möglichkeit, die Information über Atemzustand und Herzphase direkt aus den MR-Daten zu extrahieren. Diese wird genutzt um eine retrospektive Zuordnung und damit artefaktfreie Rekonstruktion der dynamischen Aufnahme zu ermöglichen. Um eine optimale Analyse der Serie zu gewährleisten soll eine Bewegungskorrektur der Atembewegung (Registrierung) erfolgen. Dazu sollen verschiedene aus der Literatur bekannte Methoden der diffeomorphen Registrierung miteinander hinsichtlich ihrer Funktionalität sowie der erzielten Bildqualität verglichen werden. Eine stabile kardiale MRT ohne Notwendigkeit einer EKG-Triggerung sowie eines Atemstopps seitens des Patienten würde mit einer Reihe von Vorteilen einhergehen: Die Aufnahmetechnik wird für ein vergrößertes Patientenkollektiv (pädiatrische Patienten, komatöse Patienten) zugänglich, da der Untersucher kaum auf die Kooperation des Patienten angewiesen ist. Weiterhin wird eine robuste Funktionalität für Patienten mit arrhythmischem Herzschlag erwartet. Schließlich besitzt die Aufnahme keine Limitation hinsichtlich ihrer Gesamtakquisitionszeit, so dass eine Verbesserung der Bildqualität ermöglicht werden kann. Kontakt: Dr. Tobias Wech: [email protected] Prof. Dr. Herbert Köstler: [email protected] http://www.radiologie.ukw.de/experimentelle-radiologie.html