F O C U S | huce - optolab Katarakt-Operationen mit FemtosekundenLasern – OCT macht es möglich Neue Technologien wie die hochauflösende Optische Kohärenztomographie (OCT) und die Chirurgie mit Femtosekunden-Laser haben sich im Bereich der Ophthalmologie bereits etabliert. In einer Zusammenarbeit zwischen dem HuCE - optoLab und der Firma Ziemer Opthalmology wird das Ziel verfolgt, das hochpräzise Messverfahren mit dem mikrometer genauen optischen Messer zu kombinieren, um Katarakt-Operationen sicherer und präziser zu machen. Christoph Meier Professor für Optik, Leiter HuCE - optoLab Foto: arteplus.ch Michael Peyer BSc in Mikrotechnik, Masterstudent Wissenschaftlicher Mitarbeiter, HuCE - cpvrLab Foto: arteplus.ch Patienten, die unter einem Katarakt (Grauer Star) leiden, weisen eingeschränkte Sehleistungen auf, die bis hin zum vollständigen Sehverlust führen können. Rund 50% der heutigen Erblindungen weltweit entstehen durch den altersbedingten Katarakt (Altersstar). Diese Trübung der Linse kann operativ behandelt werden. Dabei wird die Linse üblicherweise mit Hilfe von Ultraschall verflüssigt und abgesogen, worauf eine künstliche Linse (Intraokularlinse) im so genannten Kapselsack eingesetzt wird. Einsatz von Femtosekunden-Lasern Zur Zerkleinerung (Emulsifikation) der Linse werden heute auch mikrometergenaue Femtosekunden-Laser – Laser mit hoher Pulsfrequenz, extrem kurzer Pulsdauer und geringer Pulsenergie – eingesetzt. Dafür muss die genaue Operationstiefe bekannt sein, um eine Beschädigung des Kapselsacks zu vermeiden. Da jedoch die Geometrie des Auges von Patient zu Patient stark variieren kann, muss die Operationstiefe individuell festgelegt werden. Hier ermöglicht nun OCT eine schnelle und nicht-invasive Aufnahme von Schnittbildern des Auges. Dazu wird im Rahmen des KTIProjekts «Seeing Surgical Laser» ein Spektrometer-basiertes OCT-System (SD-OCT) entwickelt und in das FEMTO Laser System der Firma Ziemer integriert. 20 hitech 2/ 2013 Herausforderungen der OCT-Integration Bei der Umsetzung des Projekts werden hohe technische Anforderungen in den Bereichen Design und Implementierung des Spektrometers, der Scanneroptik sowie an die Signalauswertung gestellt. Um das gesamte Vordersegment des Auges einschliesslich der Linse abbilden zu können, wird ein SD-OCT-System mit einem grossen Messbereich wie auch einem geringen Verlust an Signalqualität am Messebereichsende benötigt. Hinzu kommt der Einbau des Systems in eine mobile Basisstation des FEMTO Lasers, wobei die exakte mechanische Integration sowie Erschütterungen und Wärmeausdehnung zu berücksichtigen sind. Weitere Herausforderungen stellen sich im Bereich des Scanners, da das hochkomplexe Objektiv des Femtosekunden-Lasers auch für den OCT-Laser verwendet wird. Dazu gehören z.B. auch die sich bewegenden optischen Elemente im Scanner sowie ein Spiegelgelenkarm. Um schliesslich reproduzierbare hochqualitative Bilder mit grosser Messtiefe zu erhalten, müssen nebst der üblichen Signalverarbeitung eines SD-OCT-Systems auch spezielle Algorithmen eingesetzt werden. Diese ermöglichen es den Messbereich eines normalen OCT-Systems zu verdoppeln. Durch den OCT-Zusatz kann das Auge unmittelbar vor und nach der Operation mit dem gleichen Gerät vermessen werden, dies erhöht die Sicherheit und Zuverlässigkeit des Systems markant. Kontakt: > [email protected] [email protected] >Infos: huce.ti.bfh.ch/optolab Ziemer Femtolaser LDV Z6: mobile Basisstation Foto: Ziemer Ophthalmic Systems AG