Lokalanästhetika, Adrenalin Wirkstoff Adrenalin, Epinephrin Präparate/Handelsnamen (wertungsfreie Auswahl) Epipen®, Anapen®, Fastjekt®, (Adrenalin-Autoinjektoren) InfectoKrupp Inhal® (Spray), Suprarenin® + Indikationen • Vasokonstriktorzusatz für Lokalanästhetika (Articain) • Notfallmedikament bei anaphylaktischem Schock, Kreislaufkollaps • Asthma und andere Bronchialerkrankungen (Aerosol) – Kontraindikationen – Nicht anwenden bei • Sulfit-Überempfindlichkeit, Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) • Arteriosklerose • koronarer Herzkrankheit/Angina Pectoris, Bluthochdruck (Hypertonie), tachykard. übergeleitetem Vorhofflimmern, paroxysmaler Tachykardie, hochfrequenter absoluter Arrhythmie • Engwinkel-Glaukom • fortgeschrittenem Diabetes • Medikation mit trizyklischen Antidepressiva Mögliche Nebenwirkungen/Risiken • Schweißausbruch, Blässe, Tachykardie, Arrhythmien (Herzrhythmusstörungen) Wechselwirkungen > Verstärkung • MAO-Hemmer, trizyklische Antidepressiva, Levodopa, L-Thyroxin, Theophyllin und Reserpin hemmen den Adrenalin-Abbau oder setzen es vermehrt frei und steigern so die (Neben-)Wirkungen. • Inhalationsnarkotika (Halothan) bewirken eine Herz-Sensibilisierung für Adrenalin. < Abschwächung • Die blutdrucksenkende Wirkung von Alphablockern und die kardialen Effekte der Betablocker werden gehemmt. • Der Blutzuckerspiegel wird erhöht, so wird die Wirkung oraler Antidiabetika herabgesetzt. • Phenothiazine können die blutdrucksteigernde Wirkung von Adrenalin abschwächen/umkehren. 10 Medikamente Medikation von Patienten in zahnärztlicher Behandlung 10 08.04.2008, 15:50 Uhr Lokalanästhetika, Adrenalin Handlungsempfehlungen (Adrenalin, Epinephrin) ! Diabetes-Patienten Bei ausgeprägter Diabetes-Erkrankung und deren Folgerescheinungen ist Vorsicht bei der Anwendung geboten. Die gefäßverengende Wirkung kann z.B. zu einer zusätzlichen Verschlechterung der bei Diabetikern erschwerten Wundheilung führen. ! Asthma-Patienten Adrenalin wird mit Sulfit vor Zerfall geschützt. Insbesondere Asthmatiker zeigen häufig Intoleranzen und können mit Anfällen reagieren. ! Allergien Adrenalin-Autoinjektoren sind bei allergischen Schock (ob durch Insektenstich oder zahnärztliches Medikament/Material) schnell – auch von Laien – einsetzbar. Eine möglicherweise lebensrettende Adrenalin-Injektion intramuskulär in den Oberschenkel (ggf. durch die Kleidung hindurch) durchführen. Vorteil: Anlegen eines venösen Zugangs entfällt. Injektoren sollten in jeder zahnärztlichen Praxis vorhanden sein (Vorgaben für Aufbewahrung/Haltbarkeit beachten). i Zusatz für Lokalanästhetika Adrenalin als Zusatz erweitert die Möglichkeiten der Lokalanästhetika und verbessert die Chance auf eine schmerz-, angst- und stressfreie Behandlung. Der Patient bleibt ruhiger, es wird weniger körpereigenes Adrenalin ausgeschüttet und das Risiko dadurch ausgelöster systemischer Komplikationen ist verringert. Deshalb sollte in der Regel ein Lokalanästhetikum mit Zusatz verwendet werden. Konzentration Die Konzentration des Adrenalins als Vasokonstriktorzusatz sollte maximal 1:100.000 betragen, sonst wird die Grenzdosis/höchstzulässige Dosis des Adrenalins schneller erreicht als die des Lokalanästhetikums. Kontraindikation Bei Kontraindikationen für Adrenalin kann als Lokalanästhetikum ersatzweise Mepivacain ohne Vasokonstriktorzusatz angewendet werden. i Intravasale Injektion Es sollte immer eine Aspiration zum Ausschluss intravasaler Injektionen erfolgen. Unerwünschte Nebenwirkungen von Adrenalin und Lokalanästhetika sind bei Verteilung im Blutstrom erheblich stärker. 11 Medikation von Patienten in zahnärztlicher Behandlung Medikamente 11 08.04.2008, 15:50 Uhr