Therapiemethoden - Letschert und Walz

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Joachim Letschert
Psychiatrisches Grundwissen
Heilpraktiker für Psychotherapie
Skript zur Aus- und Weiterbildung
Therapiemethoden
Therapie psychischer Störungen
Psychopharmaka-, biologische- und Psychotherapie
Das Skript zur Aus- und Weiterbildung
für Heilpraktiker für Psychotherapie, Coaching und Beratung
inklusive Prüfungsfragen zu den Themen
Pharmakologische Therapie
Biologische Therapieverfahren
Psychotherapeutische Verfahren,
Soziotherapie und Psychoedukation
Dieses Skript dient der Prüfungsvorbereitung zum Heilpraktiker für Psychotherapie
und der Weiterbildung für Menschen in therapeutischen und beratenden Berufen.
© PegasusZentrum, Bad Vilbel
Nachdruck und Vervielfältigung jeglicher Art, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher
Genehmigung des PegasusZentrums.
Weitere Informationen finden Sie auf www.PegasusZentrum.de.
Alle Inhalte dieses Skripts wurden sorgfältig recherchiert. Für die Richtigkeit oder evtl. aus nicht
richtigen Angaben entstandenen Schaden können wir keine Haftung Übernehmen.
2
Hinweise zum Inhalt des Skriptes
Dieses Skript und die gesamte Skriptreihe stellt die „Krankheitsbilder in der Psychiatrie“ in
detaillierter Weise dar. Ein Wissen über diese Krankheitsbilder ist nicht nur für die
amtsärztliche Überprüfung zum Heilpraktiker für Psychotherapie wichtig, sondern sie dient
auch zur Weiterbildung für alle beratende Berufe, in denen es notwendig ist, Störungen
frühzeitig zu erkennen, um sie einer entsprechenden Behandlung zuzuführen.
Alle Informationen in diesem Skript wurden sorgfältig recherchiert und werden, wenn nötig,
aktualisiert. Trotzdem kann der Autor nicht ausschließen, dass Informationen in anderen
Quellen anders dargestellt oder interpretiert werden. Dies betrifft besonders die Darstellung
von statistischen Daten oder Behandlungsmöglichkeiten. Besonders der medizinische und
psychiatrische Bereich ist Veränderungen und Meinungen unterworfen, die unter
Umständen in verschiedenen Quellen anders dargestellt oder vertreten werden.
Hinweise zum Aufbau des Skripts
Zu Beginn finden Sie eine Zusammenfassung des Themas unter „kurz & bündig“. Sie dient
dem ersten Überblick. Im weiteren Skript wird das Thema detailliert behandelt.
Die einzelnen Krankheitsbilder sind jeweils mit dem derzeit gültigen Code der ICD
versehen. Sie sollten diese Codes kennen und einordnen können. In der späteren
Berufspraxis sind sie zum Beispiel zur Kennzeichnung Ihrer Diagnose für die Abrechnung
mit privaten Krankenkassen wichtig. Hierfür stehen Ihnen sowohl im Internet, als auch im
Buchhandel Listen zur Verfügung, die Sie verwenden können.
In den rot unterlegten Feldern und den Randnotizen finden Sie Zusammenfassungen und
Hinweise im Hinblick auf die Überprüfung zum Heilpraktiker für Psychotherapie. Auch hier
ist es, je nach Prüfungssituation, möglich, dass andere Schwerpunkte von Interesse sind.
Am Ende des Skripts finden Sie Prüfungsfragen mit den jeweiligen Antworten am unteren
Rand der Seite.
Bei Fragen, Wünschen oder Anregungen freuen wir uns über Ihre Rückmeldung an uns.
Die Erarbeitung und Herstellung eines Skriptes kostet Zeit und Geld. Bitte respektieren Sie
deshalb die Urheberschaft an diesem Skript. Sie liegt beim Autor - Joachim Letschert - und
dem PegasusZentrum.
Sollten Sie Interesse an der Vervielfältigung oder Veröffentlichung von Teilen des Skripts
haben, sprechen Sie uns gerne persönlich an.
Viel Spaß und vor allem Erfolg mit diesem Skript
Ihr
Joachim Letschert
PegasusZentrum
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Inhaltsverzeichnis Therapiemethoden
Seite 5-7
Kurz und Bündig
Hier erfahren Sie in einer Zusammenfassung,
welche Inhalte Sie erwarten.
Seite 8-10
Pharmakologische Therapie
Hier erfahren Sie über den Einsatz und die
Wirkweise von Psychopharamaka.
Seite 11
Biologische Therapieverfahren
Hier erfahren Sie über den Einsatz und die
Wirkweise von biologischen Therapieverfahren.
Seite 12-22
Psychotherapeutische Verfahren
Hier lernen Sie die verschiedenen
Psychotherapie-Verfahren und deren
Einsatzmöglichkeiten kennen.
Seite 19
Weitere Therapieverfahren
Hier erfahren Sie, welche anderen Möglichkeiten
der Therapie es gibt.
Seite 20
Soziotherapie
Hier erfahren Sie, was man unter Soziotherapie
versteht und wie sie eingesetzt wird.
Seite 21
Psychoedukation
Hier erfahren Sie, was man unter
Psychoedukation versteht und wie sie eingesetzt
wird.
Seite 22-28
Prüfungsfragen
Hier können Sie Ihr erlangtes Wissen testen.
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Kurz und bündig - Therapiemethoden
Unter Therapie in der Psychiatrie/Psychologie versteht man die Behandlung psychischer
Erkrankungen mittels unterschiedlicher Behandlungsformen. Man unterscheidet folgende
Therapieverfahren:
Psychopharmakotherapie
Nicht- pharmakologische biologische Therapieverfahren
Psychotherapie
Soziotherapie
Psychoedukation
Mittlerweile hat sich die multidimensionale Therapie bewährt, also eine Kombination aus
medikamentöser, psychotherapeutischer und soziotherapeutischer Behandlungsmethoden.
In der Psychopharmakotherapie werden psychische Erkrankungen mit Medikamenten
behandelt. Psychopharmaka sind Substanzen, die einen Effekt auf das Zentralnervensystem
ausüben und die zur Behandlung psychischer Erkrankungen eingesetzt werden. Es werden
folgende Gruppen von Psychopharmaka unterschieden:
Antidepressiva: Sie werden vor allem bei Depressionen, aber auch bei Angst und
Zwangserkrankungen eingesetzt und überall dort, wo depressive Merkmale im
Rahmen auch anderer Erkrankungen auftreten.
Stimmungsstabilisierer: Sie werden bei der Manie und bei Bipolaren Störungen
eingesetzt, um Stimmungsschwankungen vorzubeugen. Lithium ist hier ein
Beispiel.
Antipsychotika: Sie werden vor allem bei der Schizophrenie eingesetzt.
Anxiolytika und Hypnotika: Dies sind Schlaf und Beruhigungsmittel. Am
häufigsten werden hier Benzodiazepine verabreicht. Die Gefahr bei dieser
Medikamentengruppe ist das hohe Suchtpotential.
Antidementiva: dies sind verschiedene Medikamente, die Gehirnleistung und die
Merkfähigkeit positiv beeinflussen sollen.
Psychopharmaka zur Behandlung bei Alkoholabhängigkeit: Auch hier finden
sich verschiedene Medikamente, die bewirken sollen, dass die Lust auf Alkohol
gemindert ist. Sie führen bei Einnahme und gleichzeitigem Alkoholkonsum unter
anderem zu Übelkeit. Ihr Einsatz ist umstritten, vor allem bezüglich der
Nachhaltigkeit. Auch Antidepressiva sind hier anzutreffen.
Psychostimulanzien: Sie werden z.B. bei ADHS eingesetzt, um die
Konzentrationsfähigkeit zu steigern.
Zu den Nicht-pharmakologischen biologischen Therapieverfahren zählen die Lichttherapie
bei saisonalen und die Schlaf-Entzugstherapie bei somatischen Depressionen und die
Elektrokrampftherapie bei psychotischen Zuständen oder auch der pernitiösen Katatonie.
Bei der Lichttherapie wird der Betreffende vor eine spezielle Lichtquelle gesetzt. Besonders
bei saisonalen Depressionen, die vorzugsweise in der dunklen Jahreszeit auftreten, kann
man hier eine Wirkung erzielen.
Bei der Schlaf-Entzugstherapie wird dem Betreffenden Schlaf entzogen, und zwar zunächst
gänzlich. Wenn diese Methode Erfolg zeigt, wird danach der fraktionierte Schlafentzug
durchgeführt. Hierbei wird der Patient Stück für Stück wieder an seinen normalen
Schlafrhythmus herangeführt.
Besondere Anwendung findet diese Methode bei Depressionen mit Durchschlafstörungen
morgendlichem Früherwachen und dem damit verbundenen Morgentief.
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Therapiemethoden
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Bei der Elektrokrampftherapie werden Elektroden an der nicht-dominanten Hemisphäre an
der Schädeldecke des Patienten angebracht und mit einem schwachen Strom versehen. Diese
Prozedur findet unter Narkose und muskelentspannenden Medikamenten statt. Besonders
bei der die Motorik betreffenden, der katatonen, Schizophrenie wird diese Methode
eingesetzt. Hier kann es nämlich zu einer pernitiösen Katatonie kommen. Dies ist ein
schneller Wechsel zwischen Bewegungslosigkeit und Hypermotorik, einhergehend mit
Fieber. Sie kann tödlich enden. Aber auch bei starken psychotischen Depressionen kann die
Elektrokrampftherapie eingesetzt werden.
Für den Heilpraktiker für Psychotherapie ist natürlich die Psychotherapie das Mittel der
Wahl. Was mit der Hypnose und später der Psychoanalyse – nicht zuletzt durch Sigmund
Freud – seinen Anfang nahm, existiert mittlerweile in verschiedenen Varianten. Neben der
Verhaltenstherapie, die ebenfalls in viele neue Methoden eingeflossen ist und
weiterentwickelt wurde, kommen Methoden wie die Familien- und mittlerweile auch
Organisationsaufstellung. Die „drei großen“ Therapiemethoden seien hier vorgestellt.
Wie eben bereits erwähnt, hat Sigmund Freud die Psychoanalyse oder psychodynamische
Therapie populär gemacht. Er stellte fest, dass ein großer Teil des menschlichen Erlebens auf
einer unbewussten Ebene stattfindet und führte die unbewussten Persönlichkeitsanteile ein,
die er mit „Es“ (den Trieben und Wünschen) und „Über-Ich“ (der moralischen Instanz)
bezeichnete.
Den Konflikt zwischen diesen unbewussten Anteilen hat das „Ich“ (die bewusste Instanz) zu
bewältigen. Um einen Konflikt zu umgehen, benutzt das „Ich“ Abwehrmechanismen.
Einer dieser Mechanismen ist bspw. die „Verdrängung“. Um es also nicht zu einer Eskalation
kommen zu lassen, werden bestimmte aufkeimende Triebe ins Dunkle verschoben.
Der Therapeut hört bei einer klassischen Psychoanalyse mehr zu als er redet, deutet das
Gesagte gemäß der analytischen Philosophie und bringt den Patienten dazu, seine
Bedürfnisse und Wünsche zu erkennen und freier zu leben. Die klassische Psychoanalyse
findet über einige Jahre hinweg drei- bis fünfmal wöchentlich statt.
Modernere psychoanalytische Therapieformen /z.B. die tiefenpsychologisch fundierte
Psychotherapie) dauern heute um die 20-30 Sitzungen. Die Wirksamkeit der Psychoanalyse
ist nach wie vor umstritten.
Als zweites sei die Verhaltenstherapie genannt. Sie konzentriert sich auf die Reaktionen, die
auf einen Reiz erfolgen. Grundlage ist die Feststellung, dass Reize miteinander verknüpft
werden können- die klassische Konditionierung. Der Pawlow´sche Hund dokumentiert das
deutlich: Bei diesem Experiment wurde ein Glöckchen geläutet bevor einem Hund sein
Fressen vorgesetzt wurde. Irgendwann reagierte der Hund auch dann, wenn nur das
Glöckchen geläutet wurde, ohne dass er sein Fressen bekam. Er verband also das
Glockenläuten mit der Nahrungsaufnahme, wurde sozusagen konditioniert.
Daraus schloss man, dass das Gehirn alle Verhaltensweisen so lernt und entwickelte die
Verhaltenstherapie. Sie arbeitet mit Belohnung und Bestrafung (operante Konditionierung)
und kann mit diesen Mitteln ein unerwünschtes Verhalten ändern. Sie wird heute bei
zahlreichen Krankheitsbildern eingesetzt, so bspw. bei Zwängen und Ängsten, aber auch bei
affektiven Störungen (Depression), Konversionsstörungen und bei Schmerzzuständen.
Dabei hilft die Verhaltenstherapie, die unerwünschten Reaktionen durch ein frühzeitiges
Erkennen durch erwünschte zu ersetzen.
Die kognitive Therapie beschäftigt sich mit dem gedanklichen Hintergrund der Reaktionen
auf einen bestimmten Reiz. Hier werden sozusagen die Gedankenketten (=Assoziationen)
aufgedeckt, die ein bestimmtes Verhalten hervorrufen. So aufgedeckte (dysfunktionale =
behindernde) Gedanken können dann bearbeitet werden und führen zu einem neuen
(funktionalen = dienlichem) Verhalten.
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Therapiemethoden
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Beck und Ellis bspw. führten eine kognitive Verhaltenstherapie zur Behandlung von
Depressionen ein. Beck legt mit seinen Patienten eben solche Denkfehler frei, die zu einem
depressiven Verhalten führen, um sie zu bearbeiten und so das depressive Verhalten zu
beenden.
Als drittes seien die humanistischen Therapiemethoden genannt, wie die
Gesprächstherapie nach Rogers. Humanistisch bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der
Mensch ein Wesen ist, das sich nicht nur selbst entwickeln kann, sondern dies auch will. Der
Therapeut ist ihm bei der Gesprächstherapie insofern behilflich, als dass er non-direktiv
(also nicht führend) fragt und den Klienten dabei spiegelt, seine Aussagen also auf eine
neutrale Ebene transportiert.
Beispiel: Der Klient sagt: „Wenn meine Frau das herausbekommt, bringt sie mich um…“.
Der Therapeut antwortet: „Sie befürchten also, das Ihre Frau nicht damit einverstanden
ist?“.
Grundvoraussetzung sind dabei die Echtheit des Therapeuten, auch was seine Gefühle
angeht, die absolute Wertschätzung des Klienten und die Empathie des Therapeuten, also
sein Einfühlungsvermögen.
Auch die Gesprächstherapie hat in viele andere Therapiemethoden Einzug gehalten und
wurde seit ihrer Gründung kontinuierlich weiterentwickelt. Sie wird bei nahezu jedem
psychischen Krankheitsbild eingesetzt.
Außerdem sei noch die Soziotherapie genannt. Hier geht es prinzipiell darum, kranke
Menschen in speziellen Einrichtungen mit anderen Menschen zusammenzubringen.
Und schließlich bildet die Psychoedukation einen wichtigen Baustein in der Reihe der
Therapieverfahren. Sie bezeichnet die Aufklärung, sowohl des Patienten, als auch seines
Umfeldes über Ursachen, Auswirkungen und Behandlungsmöglichkeiten einer Erkrankung.
Somit können sowohl der Patient als auch dessen Umfeld aktiv an dem Prozess der Therapie
und Behandlung teilnehmen.
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Therapiemethoden
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Therapieverfahren
Sie haben nun die Therapieverfahren im Überblick kennengelernt. Im Folgenden schauen
wir uns die einzelnen Therapieverfahren genauer an.
Psychopharmakotherapie
Psychopharmaka sind Medikamente, die einen Effekt auf das Zentrale Nervensystem
ausüben und die zur Behandlung psychischer Erkrankungen eingesetzt werden. Sie dürfen
nur von ausgebildeten Ärzten verschrieben und eingesetzt werden. Trotzdem kann es für alle
anderen Psychotherapeuten wichtig sein, Ihre Haupt- und Nebenwirkungen zu kennen. Auch
können Sie den Patienten, besonders bei schweren Erkrankungen, über evtl. notwendige
Medikamentierungen aufklären.
Psychopharmaka können dann notwendig werden, wenn eine Erkrankung derart schwer ist,
dass ohne ihren Einsatz eine Psychotherapie für den Patienten überhaupt nicht zu bewältigen
wäre.
Psychopharmaka
sind Medikamente
zur Behandlung
psychischer
Symptome und
dürfen nur von
einem Arzt
eingesetzt werden.
Es werden folgende Gruppen von Psychopharmaka unterschieden:
Antidepressiva
Stimmungsstabilisierer (“Phasenprophylaktika“)
Antipsychotika (Neuroleptika)
Schlaf- und Beruhigungsmittel
Antidementiva
Psychopharmaka zur Behandlung bei Alkoholabhängigkeit
Psychostimulanzien
Schauen wir uns die Substanzen im Einzelnen an:
Antidepressiva
Antidepressiva wirken stimmungsaufhellend, antriebssteigernd und auch psychomotorisch
dämpfend.
Bei der Anwendung von Antidepressiva ist keine Toleranzentwicklung oder Abhängigkeit zu
befürchten. Dennoch kann es zu Absetzphänomenen wie
Unruhe,
Schweißausbrüchen,
Erbrechen und
Schlafstörungen kommen.
Antidepressiva werden nicht nur zur Behandlung von Depressionen eingesetzt, sondern
auch bei:
Angsterkrankungen,
Zwangsstörungen,
posttraumatischen Belastungsstörungen,
Schlafstörungen,
Entzugssyndromen und
chronischen Schmerzzuständen.
Antidepressiva
werden bei
Depressionen und
auch anderen
Störungen
eingesetzt.
Sie machen nicht
abhängig.
Die Reizleitung im Gehirn läuft über Nervenstränge. Zwischen den einzelnen Strängen
befindet sich ein Spalt. Um die Reizleitung hier nicht zu unterbrechen, wird ein von der
Nervenbahn ankommender Reiz mittels Botenstoffen durch diesen Spalt übertragen. Dies
sind beispielsweise Serotonin und Noradrenalin. Nach erfolgter Reizübertragung müssen
diese Substanzen wieder aus dem Spalt (z.B. durch Enzyme) entfernt werden, damit das
Signal wieder abebben kann. Geschieht dies zu schnell, kann es zu psychischen Störungen,
bspw. Einer Depression kommen. Hier wirken Antidepressiva, indem sie eine zu schnelle
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Therapiemethoden
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Reizweiterleitung im Gehirn
Botenstoffe oder
Neurotransmitter
sorgen für die
Reizweiterleitung
im Gehirn. Zu
ihnen gehören u.a.
Serotonin,
Noradrenalin und
Dopamin.
Die wichtigsten Antidepressiva sind:
Trizyklische Antidepressiva / Tetrazyklische Antidepressiva
Diese Antidepressiva haben eine sehr breite Wirkung, damit allerdings auch eine
Vielzahl an Nebenwirkungen.
SSRI - selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer
Sie hemmen speziell die Serotonin-Wiederaufnahme im Gehirn.
SNRI - selektive Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer
Sie hemmen speziell die Noradrenalin-Wiederaufnahme im Gehirn
SSNRI - Duale Serotonin- und Noradrenalin- Wiederaufnahme-Hemmer
Sie wirken auf die Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahme gleichzeitig.
Bis zum Ansprechen auf eine pharmakologische Therapie kann es bis zu sechs Wochen
dauern. Man geht von einer Wirksamkeit bei depressiven Störungen von 65 – 75 % aus.
Die Nebenwirkungen von Antidepressiva treten gehäuft vor Eintritt der tatsächlichen
antidepressiven Wirkung auf und können in dieser Phase sehr stark ausgeprägt sein. Sie
bilden sich jedoch bei längerer Therapie häufig wieder zurück.
Antidepressiva
verändern die
Reizweiterleitung
im Gehirn, indem sie
in den BotenstoffHaushalt eingreifen.
Mögliche Nebenwirkungen sind unter anderem
sexuelle Störungen (v.a. Störung der Libido)
Mundtrockenheit,
Schwitzen,
Herzrasen,
Verstopfung,
Störung beim Wasserlassen,
Sehstörungen,
Niedriger Blutdruck,
Sexuelle
Übelkeit und Erbrechen
Antidepressiva werden mittlerweile bei einer ganzen Reihe von psychischen
Störungen angewendet. Ihre Hauptwirkung besteht in einer Aufhellung der
Stimmung und einer Antriebssteigerung. Das Einsetzen der Wirkung kann bis zu 6
Wochen dauern. Durch die Wiedergewinnung des Antriebs ist besonders beim
Einsetzen der Wirkung auf eine erhöhte Suizidgefahr zu achten! Antidepressiva
bewirken keine Abhängigkeit und Toleranzentwicklung.
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Therapiemethoden
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Stimmungsstabilisierer („Phasenprophylaktika“)
Stimmungsstabilisierer werden hauptsächlich zur Stabilisierung depressiver und/oder
manischer Stimmungsschwankungen eingesetzt, ebenso bei bipolaren (manischdepressiven) Störungen. Weiterhin finden sie Anwendung bei der Behandlung der Manie.
Hierzu gehört zum Beispiel das Lithium.
Antipsychotika (Neuroleptika)
Neuroleptika werden hauptsächlich bei Psychosen eingesetzt. Sie wirken dämpfend auf
psychomotorische Erregtheit, aggressives Verhalten sowie Halluzinationen, Wahndenken,
psychomotorischen (katatonen) und Ich-Störungen. Neuroleptika werden eingesetzt bei:
Stimmungsstabilisierer werden
bei bipolaren
Störungen und
bei der Manie
eingesetzt.
Akutbehandlung von Schizophrenien
akuter Manie
psychotische (wahnhafte) Depression
akuten Erregungszuständen oder psychotischer Symptomatik im Rahmen
verschiedener psychischer Störungen, z. B. organisch hervorgerufen
psychomotorischer Unruhe und Schlafstörungen im Rahmen verschiedener
Erkrankungen
Es wird zwischen klassischen und atypischen Neuroleptika unterschieden. Sie
unterscheiden sich hauptsächlich in den Nebenwirkungen.
Nebenwirkungen bei klassischen Neuroleptika sind größtenteils Zungen-, Schlund- und
Blickkrämpfe (Extrapyramidalmotorik, auch Frühdyskinesien genannt), außerdem können
die Betroffenen schwer sitzenbleiben (Akathisie) und haben einen Bewegungsdrang
(Taskinisie).
Bei atypischen Neuroleptika wird von geringer oder fehlender Auslösung dieser
motorischen Nebenwirkungen ausgegangen, allerdings führen sie häufig zu einer extremen
Gewichtszunahme.
Neuroleptika werden
bei Psychosen und
der Schizophrenie
eingesetzt.
ansonsten können bei beiden Gruppen Nebenwirkungen wie Herzrasen, Schwitzen,
Müdigkeit und Mundtrockenheit auftreten.
Schlaf- und Beruhigungsmittel
Beruhigungsmittel sind Substanzen, die angst- und spannungslösende Eigenschaften auf
psychischer und körperlicher Ebene zeigen; Schlafmittel sind alle Medikamente, die Schlaf
erzeugen. Die am häufigsten verschriebenen Beruhigungsmittel sind die Benzodiazepine
und Barbiturate. Sie machen sehr schnell abhängig und dürfen nicht abrupt abgesetzt
werden!
Antidementiva
Antidementiva sind eine gemischte Gruppe von Substanzen, die zur Verbesserung von
Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit im Rahmen organischer
psychischer Störungen (Demenzen) verwendet werden.
Psychopharmaka in der Behandlung bei Alkoholabhängigkeit
Zur Behandlung bei Alkoholabhängigkeit werden je nach Phase (Entzug, Vorbeugung, etc.)
unterschiedliche Klassen von Psychopharmaka eingesetzt. In der ersten Phase eines Entzugs
unter anderem klassische Antidepressiva und Antipsychotika. In der zweiten Phase spezielle
Rückfallprophylaxe-Substanzen. Sie sollen die Entzugserscheinungen mildern oder auch
bei Konsum von Alkohol Übelkeit hervorrufen. Die Wirksamkeit ist umstritten, zumal bei
zweiteren auch sehr schwere Symptomatiken auftreten können, die in der ambulanten
Betreuung nicht abgefangen werden können.
Zu den Schlaf- und
Beruhigungsmitteln
gehören die
Benzodiazepine und
Barbiturate.
Sie machen sehr
schnell abhängig
und dürfen nur
schrittweise wieder
entzogen werden.
Psychostimulanzien
Psychostimulanzien sind eine gemischte Gruppe von Substanzen, die antriebssteigernd
wirken. Sie werden unter anderem für die Behandlung von ADHS verwendet. Bekannt ist
zum Beispiel Ritalin. Auch alle Formen von Drogen gehören in diese Gruppe.
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Therapiemethoden
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Nicht-pharmakologische biologische Therapieverfahren
Zu diesen Therapieformen gehören alle Therapieverfahren, die nicht medikamentös oder
psychotherapeutisch durchgeführt werden.
Insbesondere bei affektiven aber auch bei psychotischen Störungen können folgende
Therapieverfahren zum Einsatz kommen:
Schlafentzugstherapie
Lichttherapie
Elektrokrampftherapie
Schlafentzugstherapie
Die Schlafentzugstherapie wird in der Behandlung depressiver Syndrome eingesetzt. Es
wird zwischen komplettem (eine ganze Nacht) und partiellem (zweite Hälfte der Nacht)
Schlafentzug unterschieden.
Bei der Schlafphasen-Vorverlagungs-Therapie wird der Schlafrhythmus langsam von einer
sehr frühen Schlafphase auf eine normale Schlafphase umgestellt (z. B. 1 Stunde
Vorverlegung pro Nacht, beginnend bei 17 Uhr). Diese Form der Therapie wird häufig durch
leicht sedierende Medikation unterstützt. Der Wirkmechanismus der Schlafentzugstherapie
ist bisher nicht bekannt.
Lichttherapie
Die Lichttherapie wird vor allem zur Behandlung saisonaler Depressionen angewendet. Die
Lichttherapie wird mit hellem, weißen Licht, das bis auf den ultravioletten Anteil das
gesamte Spektrum des Lichtes beinhaltet, durchgeführt. Der positive Therapieeffekt bei
saisonalen Depressionen tritt oft bereits nach 3 – 4 Tagen ein und es besteht eine DosisWirkungs-Beziehung, d.h. mit längerer Therapie werden größere Effekte erreicht.
Die Schlafentzugsund Lichttherapie
werden bei
Depressionen,
die EKT bei
schweren
Depressionen oder
Schizophrenie
eingesetzt.
Elektrokrampftherapie (EKT)
Die Elektrokrampftherapie wird insbesondere bei wahnhaften und therapieresistenten
Depressionen angewandt. Der genaue Wirkmechanismus ist bis heute unbekannt, man weiß
nur, dass zahlreiche Stoffwechselvorgänge im Gehirn beeinflusst werden.
Bei der EKT wird ein Krampfanfall üblicherweise in der rechten Hirnhälfte durch
Elektroden auf der Kopfhaut ausgelöst, die EKT erfolgt unter Kurznarkose und
muskelentspannenden Medikamenten.
Bei Depressionen mit Durchschlafstörungen und Früherwachen hat sich unter
anderem die Schlafentzugstherapie bewährt. Bei saisonalen Depressionen wird
die Lichttherapie unter anderem angewandt und bei schweren Depressionen mit
psychotischen Elementen die Elektrokrampftherapie.
Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie
Therapiemethoden
11
Psychotherapeutische Verfahren
Es besteht heutzutage ein sehr großes Angebot an psychotherapeutischen Verfahren. Sie
werden sowohl in der Therapie (für die Sie die Zulassung bspw. als Heilpraktiker benötigen)
als auch in Beratungen (bspw. Familienberatung mit systemischen Techniken wie
Familienstellen) angewandt.
Im Folgenden schauen wir uns die Grundlagen und die einzelnen Psychotherapieverfahren
im Detail an.
Definition
Unter Psychotherapie versteht man die Behandlung eines komplexen emotionalen oder
körperlichen Leidens und behindernder (dysfunktionaler) Verhaltensweisen mit
psychologischen und übenden Verfahren. Die Behandlungen werden dabei bewusst, geplant
und gezielt eingesetzt. Ziel einer psychotherapeutischen Behandlung kann die Linderung
von Leiden auf Symptomebene, die Erneuerung von Verhaltensweisen oder eine Änderung
der Persönlichkeitsstruktur sein.
Rahmenbedingungen
Psychotherapie wird von Ärzten und von Psychologischen Psychotherapeuten durchgeführt.
In der Regel wird die Therapie ambulant durchgeführt, um den Patienten nicht aus seinem
gewohnten Umfeld zu reißen und die Möglichkeit der Übertragung in den Alltag zu
erleichtern. Man unterscheidet zwischen Einzel- und Gruppenbehandlungen, die auch
kombiniert eingesetzt werden können.
Eine Kurzzeittherapie, wie sie von Krankenkassen nach Psychotherapieantrag übernommen
wird, umfasst 20-25 Stunden à 45-60 Minuten. Probestunden werden von den
Krankenkassen unabhängig davon übernommen. Weitere Stunden können bei komplexerer
Symptomatik übernommen werden. In Deutschland von den Krankenkassen anerkannt sind:
Psychotherapie
wird zur
Linderung von
Leiden,
Erneuerung von
Verhaltensweisen,
Änderung der
PersönlichkeitsStruktur
eingesetzt.
Verhaltenstherapie
Tiefenpsychologische Verfahren
Psychoanalyse
Die Therapeutische Beziehung
Der Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung zwischen Arzt und Patient gilt als wichtige
Voraussetzung bei der Behandlung psychischer Erkrankungen. Grundprinzipien der
Beziehungsgestaltung sind:
Wertschätzung: Die grundsätzliche Wertschätzung des Patienten ausgedrückt in
genauem Zuhören, Einfühlungsvermögen und Mitgefühl
Kein einseitiges Weltbild: Verständnis für die subjektive Wirklichkeit des
Patienten, indem Verhaltensweisen nicht als Sammlung krankhafter Befunde
verstanden werden.
Respektieren von Grenzen: Die Förderung von Veränderungen, ohne
Veränderungsdruck beim Patienten zu erzeugen sowie die Akzeptanz der
physischen, psychischen und fachlichen Grenzen bei Patient und Therapeut
gleichermaßen.
Transparenz: Ergebnisse, Diagnosen, Behandlungsmöglichkeiten werden dem
Patienten verständlich gemacht, damit dieser dabei mehr Eigenverantwortung
übernehmen kann.
Eine vertrauensvolle
Beziehung
zwischen Therapeut
und Patient ist
unerlässlich für
den Erfolg einer
Therapie.
Man nennt dies auch
Compliance
Zielorientierung: Erarbeitung eines Konsens zwischen Patient und Therapeut
über behandlungsbedürftige Phänomene, Ziele und zeitlichen Rahmen der
Behandlung. Dies beinhaltet auch die Klarstellung von nicht-erreichbaren Zielen
und Wünschen des Patienten.
Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie
Therapiemethoden
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Psychotherapieverfahren
Die unterschiedlichen „Schulen“ der Psychotherapie können grob vier Hauptgruppen
zugeordnet werden:
Humanistische (erlebnisorientierte) Therapien
Z. B. Gesprächstherapie nach Rogers
Psychodynamische (tiefenpsychologische) Therapien
Z. B. Psychoanalyse, Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapieverfahren
Kognitiv-behaviorale Therapien
Z. B. Verhaltenstherapie, Kognitive Verfahren
ergänzende spezielle Therapieverfahren
Z. B. progressive Muskelrelaxation, Hypnose, Autogenes Training
Für jedes
Symptombild
gibt es bevorzugte
Therapieverfahren.
Dies nennt man
störungsspezifische
Psychotherapie.
Mittlerweile werden vermehrt Überlegungen angestellt, die sich mit der Frage
beschäftigten, welches psychotherapeutische Vorgehen bei welchen Erkrankungen für
welche Patienten geeignet ist. Dies nennt man störungsspezifische Psychotherapie.
Wirkfaktoren der Psychotherapie
Klärung
Hierzu gehören z. B. psychoedukative (beratende) Methoden oder einfache Deutungen
Bewältigung
Unter Bewältigung versteht man die Vermittlung von Fertigkeiten, mit deren Hilfe der
Patient mit einem bestimmten Problem besser zurecht kommen soll. Beispiele sind
Entspannungs- und Kommunikationstechniken
Problemaktualisierung
Hier werden dem Patienten eingefahrene und behindernde Verhaltensweise deutlich
gemacht. Durch das direkte Erfahren und Erkennen können neue Verhaltensweisen erlernt
werden, z.B. bei der Reizkonfrontation
Ressourcenaktivierung
Ressourcen sind individuelle Fähigkeiten, Begabungen, Eigenheiten sowie die
Motivation des Patienten. Werden sie bewusst gemacht und aktiviert, können Sie zur
Bewältigung des aktuellen Problems verwendet werden.
Therapeutische Beziehung
Therapien, bei denen der Therapeut als verstehend und akzeptierend, mitfühlend, warm und
unterstützend wahrgenommen wird, sind natürlich erfolgreicher als andere.
Unerwünschte Wirkungen
Sie können z. B. entstehen durch:
Für eine klassische Psychotherapie zu ausgeprägte Symptomatik
Unangemessene Behandlungsstrategien
Missbrauch der therapeutischen Beziehung
Fehlende Übereinstimmung in Inhalt und Ziel der Therapie
Unangemessenen
oder falsch
durchgeführte
Therapien
können zur
Verschlimmerung
der Symptome
führen.
Auswirkungen können dabei sein:
Verschlechterung der bestehenden Symptomatik und Suzizidalität
Auftreten neuer Symptome
Destabilisierung von Beziehungen
Grundsätzlich ist vor Beginn einer Psychotherapie der Patient umfassend aufzuklären über
das verwendete Therapieverfahren, mögliche Nebenwirkungen und Behandlungsalternativen.
Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie
Therapiemethoden
13
Verhaltenstherapie und Kognitive Therapie
Die Verhaltenstherapie hat sich aus Untersuchungen zu Lernprozessen und der Steuerung
„normalen“ Verhaltens entwickelt (z. B. Pawlowscher Hund). Es geht dabei um die
Behandlung problematischer bzw. unerwünschter Verhaltensweisen sowie um das Erkennen
der Bedingungen und Reize, die dieses Verhalten hervorrufen bzw. aufrechterhalten.
Die Kognitive Therapie befasst sich insbesondere mit innerpsychischen Aspekten
menschlichen Verhaltens. Äußerlich sichtbares Handeln wird in Beziehung gesetzt zu der
damit verbundenen Wahrnehmung, Bewertung und Verarbeitung der aufgenommenen
Reize. Beide Verfahren werden heute unter dem Begriff „Verhaltenstherapie“
zusammengefasst.
Bei der Verhaltenstherapie geht man davon aus, dass Verhalten durch seine Konsequenzen
bestimmt wird, also durch positive oder negative Folgen.
Grundprinzipien der Verhaltenstherapie
Verhaltenstherapeutische Methoden haben Folgendes gemeinsam:
Die
Verhaltenstherapie
befasst sich mit
den Auslösern
eines Verhaltens,
die Kognitive mit den
dahinter stehenden
Gedanken.
Orientierung an wissenschaftlicher Überprüfung theoretischer Konzepte und
therapeutischer Methoden. Sie entwickeln sich stetig weiter.
Problemorientierung, d.h. Ausrichtung auf das aktuelle Problemverhalten.
Fokus auf die auslösenden und aufrechterhaltenden Bedingungen eines
Problembereichs.
Transparenz, d.h. umfassende Aufklärung des Patienten und Motivierung zur
aktiven Teilnahme am therapeutischen Prozess.
Ziel- und Handlungsorientierung, d.h. zwischen Therapeut und Patient besteht
Einigkeit über das Ziel, das mit der Behandlung erreicht werden soll.
Hilfe zur Selbsthilfe, d.h. Förderung von Auf- und Ausbau aktiver
Bewältigungsstrategien.
Verhaltenstherapeutische Verfahren und Techniken
Die wichtigsten verhaltenstherapeutischen Verfahren sind:
Reizkonfrontation
Hierbei wird der Patient direkt mit dem angstauslösenden Reiz konfrontiert. Dabei
handelt es sich um das gezielte Aufsuchen. Durch wiederholte Konfrontation
mit dem Reiz führt dies zum Abbau der entsprechenden Verhaltensweisen, sowie der
damit verbundenen emotionalen und gedanklichen Reaktionen. Sie finden
insbesondere bei Angst- und Zwangsstörungen Anwendung.
Die systematische Desensibilisierung
Sie wird auch reziproke Hemmung genannt und bezeichnet die Arbeit mit
Entspannung und Vorstellung. Hier wird ein Reiz im Geiste (in sensu) vorgestellt
oder in der Realität (in vivo) aufgesucht, um entsprechende Gegenreaktionen
einzuüben, beispielsweise in Form von Atem- und Entspannungsübungen. Somit
wird der angstvoll empfundene Reiz (z.B. bei Phobien ) mit einer positiven
Stimmung (Entspannungstechnik) überlagert.
Operante Methoden
die Veränderung eines Verhaltens wird durch die Änderung bislang regelmäßig
eingetretener Konsequenzen herbeigeführt. Es gibt operante Methoden:
In der
Verhaltenstherapie
wird mit dem
Reiz-ReaktionsModell und den
Möglichkeiten
der Konditionierung
gearbeitet.
Zum Aufbau von Verhalten (durch positive oder negative Verstärkung),
zum Abbau von Verhalten (durch Entfernung positiver bzw. aller
Verstärker) und
Kontingenzmangement (Kombination von Darbietung bzw. Entfernung
verschiedener Verstärker)
Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie
Therapiemethoden
14
Verhaltenstherapeutische Verfahren und Techniken
Modell-Lernen (= Beobachtungslernen oder Imitationslernen)
Hierbei handelt es sich um das Lernen neuer Verhaltensweisen bzw. die
Modifikation bestehender Verhaltensweisen durch die Imitation anderer
Individuen. Beispiele sind gemeinsames Kochen und Essen bei Patienten mit
Essstörungen oder Rollenspiele, in denen der Therapeut vorspielt, wie bestimmte
soziale Situationen angemessen bewältigt werden können.
Aufbau von Kompetenzen
Dabei geht es um die Entwicklung bzw. Veränderung behindernder Verhaltensweisen, z. B. Training sozialer Kompetenz oder Problemlösetraining. Dies wird vor
allem als ergänzende Intervention im Therapieprozess eingebunden.
Belohnung und Bestrafung - positive und negative Verstärkung
Eine Belohnung kann das Hinzufügen eines positiven Reizes oder das Weglassen
eines negativen Reizes sein.
Bsp. 1: “Wenn Du lieb bist, bekommst Du Schokolade”
(Belohnung durch einen positiven Reiz)
Bsp.: 2 “Wenn Du pünktlich bist, bekommst Du keinen Hausarrest”
(Belohnung durch Weglassen eines negativen Reizes)
Eine Bestrafung bedeutet das Hinzufügen eines negativen Reizes oder das
Weglassen eines positiven Reizes.
Bsp. 3: “Wenn Du nicht lieb bist, bekommst Du Hausarrest”
(Hinzufügen eines negativen Reizes)
Bsp. 4: “Wenn Du nicht pünktlich bist, bekommst Du keine Schokolade”
(Bestrafung durch Weglassen eines positiven Reizes)
Eine positive Verstärkung ist das Hinzufügen eines Reizes, egal ob es sich um eine
Belohnung oder Bestrafung handelt (Bsp. 1 und 3)
Eine negative Verstärkung ist das Weglassen eines Reizes, egal ob es sich um eine
Belohnung oder Bestrafung handelt (Bsp. 3 und 4)
In allen Fällen soll erreicht werden, dass jemand eine erwünschte Handlung
ausführt.
Kognitive Verfahren
Rational-emotive Therapie
Hier ist die Annahme, dass irrationale Denkmuster psychische Störungen
verursachen. Die kognitive Therapie nach Beck nimmt an, dass die Entstehung und
Aufrechterhaltung von Depression durch typische Denkinhalte und -muster
hervorgerufen wird. Zu den kognitiven Verfahren werden außerdem das
Problemlösetraining und Methoden zur Veränderung von Verhalten durch
Veränderung des inneren Dialogs gerechnet. Grundannahme ist, dass Prozesse der
Informationsaufnahme und –verarbeitung eine wesentliche Rolle bei der
Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Erkrankungen spielen.
Die
Verhaltenstherapie
arbeitet mit
Belohnung,
Bestrafung und
positver wie
negativer
Verstärkung.
Selbstkontrollverfahren, Selbstmanagement
Bei diesen Verfahren geht es darum, dass der Patient die Fähigkeit entwickelt,
selbstständig ein bestimmtes problematisches Verhalten zu verändern bzw. durch
angemessenes Verhalten zu ersetzen. Schwerpunkt ist die aktive Beteiligung des
Patienten am therapeutischen Prozess.
Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie
Therapiemethoden
15
Psychoanalyse und
psychodynamisch (tiefenpsychologisch) orientierte Verfahren
Unter Tiefenpsychologie versteht man alle psychologischen Theorien, Modelle und
Behandlungsverfahren, die davon ausgehen, dass unbewusste Persönlichkeitsanteile
existieren, die psychodynamisch wirksam sind und die die Grundlage menschlichen
Verhaltens und Erlebens darstellen.
In der tiefenpsychologischen Therapie liegt ein besonderer Schwerpunkt in der Interaktion
zwischen Therapeut und Patient. Die Denk- und Handlungsansätze der klassischen
Psychoanalyse gehen im Wesentlichen auf die Arbeiten von Sigmund Freud zurück.
Weiterentwicklungen sind die Individualpsychologie Alfred Adlers, die analytische
Psychologie C.G. Jungs, die Existenzanalyse V. Frankls und die Neopsychoanalyse nach
Erich Fromm oder H.S. Sullivan.
Für kurzfristige Therapieformen (40 – 80 Stunden) konnte eine Wirksamkeit der Methodik
nachgewiesen werden. Für andauernde, hochfrequente Psychoanalyse liegen bislang keine
kontrollierten Evaluationen vor. In Deutschland wurde die operationalisierte
psychodynamische Diagnostik (OPD) entwickelt, ein Handbuch, das die für die Behandlung
zentralen psychodynamischen Konzepte schärfer definieren und einer wissenschaftlichen
Überprüfung zugänglich machen soll.
Konzepte der Psychoanalyse
Folgende theoretische Konzepte bilden die Grundlage der Psychoanalyse:
Das Unbewusste: hat im menschlichen Erleben und Verhalten eine wichtige
Bedeutung, z. B. werden Fehlleistungen (z. B. Versprecher, Vergessen) als
Kompromissbildungen zwischen Verdrängtem und bewussten Absichten
interpretiert.
Das Strukturmodell der Persönlichkeit: Freuds Persönlichkeitsmodell geht von
drei Strukturen oder Instanzen der menschlichen Psyche aus: das “Es”, das “Ich”
und das “Über-Ich”. Das “Es” sind die unbewussten Triebe, Impulse und
emotionalen Grundbedürfnisse. Das “Über-Ich” steht für die moralische
Entwicklung der menschlichen Psyche, die Wertvorstellungen, gesellschaftliche
Normen und Ideale. Das “Ich” schließlich ist der Vermittler zwischen den beiden
anderen Instanzen, aber auch zwischen dem “Ich” und der äußeren Welt. Stehen die
Bedürfnisse des “Es” und des “Über-Ich” im Widerspruch, so muss das “Ich”
eine Strategie entwickeln, diesen Konflikt auszutragen. Dies kann durch
Abwehrmechanismen, durch Entwicklung von neurotischen oder auch
körperlichen Symptomen geschehen.
Die
Psychoanalyse
arbeitet mit
der Dynamik der
unbewussten
Anteile eines
Menschen.
Modelle der psychoanalytischen Entwicklungspsychologie: das Phasenmodell
Freuds geht von fünf Phasen der psychosexuellen Entwicklung von Kleinkindern
aus.
Orale Phase: Hier entsteht die Trennung von Umwelt und Ich
Anale Phase: Durch Auseinandersetzung mit Regeln, Normen und Verboten
erfolgt die Strukturierung des Über-Ich
Phallische oder ödipale Phase: Bildung von Rollenverständnis und sexueller
Identifikation
Latenzphase: Entwicklung allgemeiner psychosozialer Kompetenzen
Pubertäts-Adoleszenzphase: Schwerpunkt dieser Phase ist die Identitätssuche.
Werden in einer Phase Entwicklungsschritte fehlgeleitet, so kann dies später zu
einem Rückfall in die phasenspezifische Verhaltensmuster führen, wenn es zu
einer Krisensituation kommt.
Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie
Therapiemethoden
16
Psychoanalytische Krankheitskonzepte:
Hierbei wird von der Annahme ausgegangen, dass unbewusste psychische
Konflikte existieren, die zu gestörtem Erleben oder Verhalten führen. Der
Konflikt ist dabei das Vorliegen einander widerstrebender oder unvereinbarer
Wünsche und Intentionen. Daraus entstehen Abwehrmechanismen, die zu einem
späteren Zeitpunkt wieder aktiviert werden. Pathologisch werden sie dann, wenn
sie durch Dauer, Intensität, stereotype Einseitigkeit sowie situative
Unangemessenheit einen krankhaften Charakter erhalten. Abwehrmechanismen
sind z. B.:
Projektion
Eigene Probleme werden auf einen anderen Menschen verlagert, da sie
im eigenen Erleben nicht ertragen werden können. Grundlage bspw. für
den Rohrschach-Test (Farbkleckse werden gedeutet).
Spaltung
Gegensätzliche Gefühle können nicht gleichzeitig an einem Menschen
wahrgenommen werden und Menschen werden deshalb zeitversetzt in
„nur gut“ oder „nur schlecht“ bewertet.
Verdrängung
Fernhalten von Konflikten, Gedanken oder Trieben. Aufbau eines
Widerstandes gegen das Bewusstwerden.
Identifikation
Verneinung eigener Triebe und Bedürfnisse durch Übernahme der
Eigenschaften einer anderen Person.
Projektive Identifikation
Projizierung eigener unangenehmer Affekte auf den Therapeuten. Für
den Therapeuten ist dies sehr aufschlussreich.
Reaktionsbildung
Nicht akzeptierte Eigenschaften werden bei Auftreten ins Gegenteil
verkehrt (statt Faulheit kommt es zu Geschäftigkeit).
Sublimierung
Regungen und Affekte werden auf sozial leichter zu akzeptierende Ziele
verlegt. Das ursprüngliche Ziel wird dabei aufgegeben.
Affektisolierung
Trennung eines unangenehmen Gefühls vom Erlebten und Verschiebung
auf eine rationale Ebene.
Ungeschehenmachen
Ein Angst-verursachender Gedanke wird durch ein magisches Ritual
neutralisiert.
·
Abwehrmechanismen
helfen dem “Ich”,
innere Konflikte
zwischen “ES”
und “Über-Ich”
zu bewältigen.
Die Behandlungstheorie (Technik):
Ziel ist die Aufdeckung und Bearbeitung von Konflikten durch Introspektion und
Deutung unbewusster Vorgänge. Außerdem sind Übertragungs- und Gegenübertragungseffekte von Bedeutung. Bei der Übertragung nimmt der Patient
unbewusst eine frühere (kindliche Rolle) ein und betrachtet den Therapeuten als
eine bedeutsame Person aus seinem früheren Leben (z.B. Vater). Nimmt der
Therapeut (unbewusst) diese ihm auferlegte Rolle an, kommt es zur
Gegenübertragung. Diese dient ihm nur zur Deutung, sie wird nicht an den
Patienten kommuniziert.
Das Modell der Psychoanalyse geht von Entwicklungsphasen auf, in denen
bestimmte Themen erfahren werden müssen. Weiterhin existieren in diesem Modell
unbewusste Anteile, die miteinander in Konflikt stehen können. Solche Konflikte
werden durch Abwehrmechanismen kompensiert. In der Therapie stehen das freie
Assoziieren und das Deuten dieser Assoziationen im Vordergrund. Weiterhin sind
Übertragung und Gegenübertragung wichtige Hinweise für den Therapeuten.
Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie
Therapiemethoden
17
Gesprächspsychotherapie
Definition
Bei der Gesprächspsychotherapie bildet das Gespräch mit dem Klienten den zentralen
Bestandteil der Behandlung. Der Klient ist dabei Experte für sein eigenes Erleben und der
Therapeut Experte für das Schaffen von Bedingungen, die einer Veränderung förderlich
sind. Dabei soll der Klient in der Entfaltung seiner angeborenen Tendenz zur
Selbstverwirklichung unterstützt werden, um dadurch persönliches Wachstum und Reifung
zu ermöglichen. Ein pathozentristischer (auf die Störung fixierter) Blickwinkel wird dabei
explizit vermieden.
In der Gesprächstherapie nach Rogers wird der Klient in vier bis zwanzig Gesprächen von
ca. fünfundvierzig Minuten Dauer angeregt, seine Probleme zu schildern und sich selbst und
seine Gefühle kennen zu lernen. Ziel der Behandlung ist es, die Tendenz zur Selbstgestaltung
zu unterstützen und die Selbstakzeptanz zu verbessern.
Diese Art des zuhörenden Gesprächs geht zurück auf den amerikanischen
Gesprächstherapeuten Carl Rogers. Aufgrund wissenschaftlicher Forschungen, kam er zu
einigen eigentlich ganz normal-menschlichen Grundprinzipien des Zuhörens:
Positive Wertschätzung
Die Erfahrung zeigt, dass Fühlen, Verhalten und alle Gedanken einen realen,
nachvollziehbaren Hintergrund haben. Auch wenn etwas "falsch" erscheint oder
offensichtlich nicht sinnvoll ist, so hat es doch einen verstehbaren Grund. Dahinter
steht immer der Mensch, der in der ihm möglichen Weise versucht, durchs Leben zu
kommen und seine Interessen zu wahren. Wenn auch manche Lebensumstände,
insbesondere in der Kindheit, nur durch sehr verzerrte oder schwierige
Verhaltensmuster gelöst werden konnten, so steht doch der Mensch dahinter mit
seiner Empfindungsfähigkeit, seinen Bedürfnissen, seinen Notwendigkeiten.
Einfühlendes Verstehen
Letztlich geht es in dem, was uns bewegt, nicht um Moral, Logik, richtig oder falsch,
sondern es geht um unsere Gefühle. Die können wir selbst häufig schwer erkennen
und noch schwerer verstehen. Daher ist einfühlendes Verstehen des Zuhörers
hilfreich, wirkliches Verständnis für das eigene Erleben zu bekommen, so dass man
aufhören kann, gegen sich selbst zu kämpfen. Dies bringt weg vom Bewerten und
Manipulieren hin zum Verständnis und damit zur Akzeptanz dessen, was ist.
Die
Gesprächstherapie
findet auf
“Augenhöhe”
statt und beruht
auf der
Wertzschätzung
des Gegenübers.
Echtheit
Das meint, dass der Therapeut sich nicht verstellt, sondern als der da sitzt, der er
ist. Das ermöglicht dem Klienten selbst, ebenso echt zu sein. Er spürt, dass er
ein reales Gegenüber hat, das sich mit seinen Erfahrungen und Gefühlen einbringt.
So kommt ein Prozess in Gang, in dem der Klient seine Vorstellungen von sich, wie
er sein sollte oder möchte, in Übereinstimmung bringen kann mit dem, was er ist.
Er kann selbst die Seiten positiv erleben, die er vorher bekämpft und abgelehnt hat.
Aus diesem Verständnis heraus, kann er bessere Lösungen für seine Bedürfnisse und
Interessen finden und belastende Verhaltensweisen und Denkmuster aufgeben.
Wirksamkeit
Die Wirksamkeit der Gesprächspsychotherapie ist gut belegt. Voraussetzung für den Erfolg
ist jedoch, dass der Klient sich selbständig und aktiv mit seinen Problemen
auseinandersetzen kann und will. Einen besonders günstigen Effekt hat sie bei Ängsten und
Depressionen.
In der Gesprächspsychotherapie (nach Rogers) sind positive Wertschätzung,
einfühlendes (empathisches) Verstehen und die Echtheit des Therapeuten
Grundvoraussetzung.
Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie
Therapiemethoden
18
Paar- und Familientherapie
Definition
Grundlegend bei allen Familientherapien ist die systemische Betrachtung von Paar bzw.
Familie. Das System ist dabei ein wichtiger Einflussfaktor auf die Entwicklung eines
Menschen. Die Teile eines Systems stehen in einer dynamischen Wechselbeziehung, d.h.
Erfahrungen und Verhalten der einzelnen Mitglieder beeinflussen sich gegenseitig. Eine
gestörte Interaktion innerhalb des Systems kann sich dann in der psychischen Erkrankung
eines Familienmitglieds manifestieren.
Die verschiedenen familientherapeutischen Ansätze unterscheiden sich in der
Herangehensweise und den äußeren Rahmenbedingungen, unter denen eine Therapie
durchgeführt wird.
Familientherapie
Allen Ansätzen der Familientherapie gemeinsam ist:
Allparteilichkeit und Neutralität des Therapeuten
Aktive und direktive Haltung des Therapeuten: gezielte Anwendung von
Interventionstechniken
Festgelegte Kommunikationsregeln
Betonung der positiven, unproblematischen Aspekte eines Systems
Schwerpunkt ist die Ressourcenidentifikation und -nutzung für den
Veränderungsprozess
Diagnostik durch die Analyse innerfamiliärer Interaktionsmuster, Regeln und
Gesetze
Die
Familientherapie
wird auch dann
empfohlen,
wenn ein Mitglied
als Symptomträger
fungiert.
Formen der Familientherapie sind:
psychoanalytische Familientherapie – Annahmen:
Delegation: Eltern erteilen (unbewusst) an ihre Kinder den Auftrag eigene
nicht gelebte Bedürfnisse oder Wünsche auszuleben.
Bezogene Individuation: Die individuelle Entwicklung erfolgt durch
Bezugnahme und Abgrenzung zu anderen Individuen.
Systemische Familientherapie:
Familie als selbstregulierendes System, das durch eigene Gesetze und
Regeln gesteuert wird.
Durch Aufdecken von Spielregeln können diese modifiziert werden.
Verhaltenstherapeutisch orientierte Familientherapie:
Die Familienmitglieder werden über die Erkrankung, ihren Auslösern und
Therapieoptionen informiert.
Es werden kommunikative Fähigkeiten und Strategien zur Bewältigung
alltäglicher Lebenssituationen vermittelt.
Die Familientherapie kommt in Frage, wenn familiäre Interaktionsprozesse als ein
Auslöser einer psychischen Erkrankung erkannt werden. Sie ist jedoch nur sinnvoll,
wenn die Familienmitglieder sich als betroffen sehen und zur Veränderung motiviert
sind. Eingesetzt wird sie vor allem in der Kinder- und Jugendpsychiatrie, bei
Anorexia nervosa, Schizophrenien oder affektiven Störungen.
Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie
Therapiemethoden
19
Paartherapie
Man geht davon aus, dass die Stabilität von Partnerschaften insbesondere von drei
Fähigkeiten abhängt:
Angemessene Kommunikation, insbesondere emotionale Selbstöffnung
Gute Problemlösestrategien
Möglichkeiten der individuellen und gemeinsamen Stressbewältigung
Ziele der Paartherapie sind:
Informationen zu geben (Psychoedukation)
Konflikte und andere Symptome abzubauen
Die Kommunikation der Partner untereinander zu verbessern
Kompetenzen zur Bewältigung von Problemen und Stress zu vermitteln
Die Paartherapie ist angebracht, wenn die vorhandenen Kompetenzen und Ressourcen nicht
mehr zur Problemlösung in der Partnerschaft ausreichen. Dies tritt häufig bei hoher
Belastung durch die psychische Erkrankung eines Partners.
Die Paartherapie
wird zur Auflösung
zwischenmenschlicher
Konflikte in
Partnerschaften
eingesetzt.
Andere therapeutische Interventionen
Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson
Annahme: Muskuläre Entspannung führt auch zur Reduzierung psychischer
Anspannungen und der Abnahme von Ängsten. Sie ist bei akuten psychotischen
Zustandsbildern sowie schwer ausgeprägten akuten psychischen Erkrankungen
kontraindiziert.
Autogenes Training
Autosuggestive Entspannungsmethode mit Konzentration auf den eigenen
Körper. Kontraindikation sind schizophrene Psychosen und schwere
Depressionen.
Hypnose
Suggestion in veränderter Bewusstseinslage. Veränderung von speziellen
Problembereichen durch kurze positive, suggestive Formeln (Reduktion von
Angst, Schmerz, Modifikation von Verhalten). Kontraindiziert sind akute
psychotische Zustände.
Biofeedback
Dem Patienten werden vegetative Prozesse (beispielsweise Herzfrequenz) durch
Geräte sichtbar gemacht, so dass er lernen kann, bewusst darauf Einfluss zu
nehmen. Wird bei der Behandlung von Migräne, Spannungskopfschmerz und
arterieller Hypertonie angewendet.
Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie
Therapiemethoden
20
Soziotherapie
Definition
Unter Soziotherapie versteht man alle psychotherapeutischen Behandlungsmethoden, die
neben den biologischen und psychotherapeutischen Verfahren bei der Behandlung
psychisch kranker Menschen eingesetzt werden.
Beispiele sind die Ergotherapie, Beratung und Betreuung durch Sozialdienste und kreative
Gruppenaktivitäten.
Zentraler Punkt ist immer die Interaktion des Patienten mit anderen Menschen, ohne ihn zu
überfordern. Die Grundbeobachtung war, dass Patienten in reizarmen Umgebungen
Symptome wie Antriebsverlust, Passivität und Gleichgültigkeit zusätzlich zu ihrer
bestehenden psychischen Erkrankung entwickelten.
Ergotherapie
Zur Ergotherapie gehören alle therapeutischen Maßnahmen im Bereich der Beschäftigungsund Arbeitstherapie.
Die Beschäftigungstherapie dient dabei als Beobachtungs- und Übungsfeld für den Umgang
des Patienten mit sich selbst und mit anderen Menschen. Darüber hinaus werden
verschiedene Fertigkeiten sowie das Selbstvertrauen entwickelt, entfaltet und gefördert.
Sie dient als grundlegendes Element in der stationären Psychiatrie, in der Regel als
Gruppentherapie, wird jedoch auch als Bestandteil ambulanter Behandlung verwendet.
Die Arbeitstherapie dient hauptsächlich der Förderung beruflicher Fähigkeiten, um dem
Patienten eine Rückkehr in das Arbeitsleben zu erleichtern, wird jedoch auch als
Vorbereitung des selbstständigen Arbeitens in weiterführenden Behandlungseinrichtungen
eingesetzt (z.B. berufliche Rehabilitationsmaßnahmen, Arbeit in einer Behindertenwerkstatt).
Therapieziele sind die Steigerung von Konzentrationsfähigkeit, Ausdauer, Sorgfalt und
Flexibilität.
Sozio- und
Ergotherapie
werden zur
Integrierung
und
Wiedereingliederung
eingesetzt.
Kreative soziotherapeutische Behandlungsformen
Schwerpunkt ist hier die kreative Betätigung in einem strukturierten Rahmen. Beispiele sind
Musiktherapie, Tanz- und Bewegungstherapie sowie Gestalttherapie. Diese Therapieformen
werden sowohl in Gruppen als auch in Einzelbehandlungen angewendet und sollen das
(Wieder-) Entdecken unerwarteter Fähigkeiten und die Interaktion mit anderen Menschen
fördern.
Sozialtherapie
Die Sozialtherapie wird zur Organisation, Vermittlung, Vorbereitung und Begleitung von
Maßnahmen eingesetzt, die der sozialen Wiedereingliederung eines Patienten nach einer
akuten psychischen Erkrankung oder bei chronischen sozialen Defiziten dienen. Sie wird
häufig von Sozialarbeitern und Sozialpädagogen durchgeführt.
Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie
Therapiemethoden
21
Psychoedukation
Definition
Unter dem Begriff Psychoedukation werden alle Behandlungsansätze zusammengefasst, die
zum Ziel haben, Patienten und Angehörigen Informationen und Wissen über die
Entstehungsbedingungen, Auswirkungen und Behandlungsmöglichkeiten psychischer
Erkrankungen zu vermitteln. Bei der Durchführung kommen die Grundprinzipien und
Konzepte der Psychologie und Psychotherapie zur Anwendung.
Ziel ist die Reduzierung von Angst, das Schaffen von Vertrauen und insbesondere die
Möglichkeit für den Patienten mit einem hohen Maß an Eigenaktivität, Verantwortlichkeit
und Selbstkontrolle mit seiner Krankheit umzugehen. Die Psychoedukation trägt damit zur
Besserung, Heilung und Rückfallprophylaxe bei psychischen Erkrankungen bei.
Anwendungsformen sind
Patientenratgeber: Erste Hilfe zur Information über Entstehung,
Aufrechterhaltung, Behandlung, Bewältigung und Prävention bestimmter
psychischer Erkrankungen.
Selbsthilfeprogramme: In Buchform stellen sie selbst anwendbare therapeutische
Verfahren in strukturierter Weise dar.
Psychoedukative Therapieprogramme: Sind häufig integraler Bestandteil einer
psychotherapeutischen Behandlung.
Psychoedukation
dient der
Aufklärung
von Patienten
und Angehörigen.
Darüber hinaus gibt es verschiedene Trainingsprogramme, die auf bestimmte Defizite
ausgerichtet sind. Einen wichtigen Stellenwert nimmt die Psychoedukation z. B. bei Angst-,
Zwangs-, Schlaf- und Essstörungen ein. Desweiteren gehören dazu auch Gesundheitsinformations- und Angehörigengruppen, bei denen es um emotionale Entlastung durch
Erfahrungsaustausch geht sowie darum, den Alltag mit einer Erkrankung zu bewältigen.
Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie
Therapiemethoden
22
Prüfungsfragen
1.
1)
2)
3)
4)
Autogenes Training...
ist die Methode der Wahl beim Abbau von Zwangshandlungen.
ist die Methode der Wahl zur Behandlung des Korsakow-Syndroms.
beeinflusst in der Regel Verspanntheit eines akut psychotischen Patienten
günstig.
wird zumeist induziert in der melancholischen Phase bei Zyklothymien.
A)
B)
C)
D)
E)
Nur die Aussage 1 ist richtig.
Nur die Aussagen 2 und 4 sind richtig.
Nur die Aussagen 1und 3 sind richtig.
Alle Aussagen sind richtig.
Keine der Aussagen ist richtig.
2.
Die folgenden Fähigkeiten eines Therapeuten: Echtheit, völliges emotionales
Akzeptieren und positive Wertschätzung des Patienten sowie ein
emphatisches Verstehen werden am stärksten gefordert bei der
Psychoanalyse nach Freud
Verhaltenstherapie
Hypnose
Gesprächstherapie nach Rogers
Fokalpsychotherapie nach Malan
A)
B)
C)
D)
E)
3.
1)
2)
3)
Sowohl bei der klassischen, als auch bei der operanten Konditionierung
können auftreten:
Reizgeneralisation
Reizdiskriminination
Extinktion
A)
B)
C)
D)
E)
Nur Aussage 1 ist richtig.
Nur Aussage 2 ist richtig.
Nur die Aussagen 1 und 2 sind richtig.
Nur die Aussagen 2 und 3 sind richtig.
Alle Aussagen sind richtig.
4.
Nach psychoanalytischer Auffassung bewirkt eine Fixierung auf die ödipale
(phallische) Phase der psychosexuellen Entwicklung die Herausbildung
folgender Persönlichkeitsmerkmale:
Neigung zu Ess-Störungen
Innerer Zwang zum Konkurrieren und Rivalisieren
Verstärkter Drang nach Ordnung und Sauberkeit
Geiz und autoritäre Charaktereigenschaften
Keine der vorstehenden Aussagen ist richtig
A)
B)
C)
D)
E)
5.
A)
B)
C)
D)
E)
In der psychoanalytischen Theorie versteht man unter dem
Abwehrmechanismus der Projektion, dass...
eine Person sich mit jemandem identifiziert, vor dem sie eigentlich Angst hat.
eigene unerwünschte Triebregungen anderen unterstellt werden.
unerwünschte Triebregungen ins Unbewusste verdrängt werden.
Eigenschaften einer Person, die man gut kennt, auf eine fremde Person
übertragen werden, die ihr äußerlich ähnlich sieht.
Triebregungen, die als bedrohlich erlebt werden, in einer Form befriedigt werden,
die gesellschaftlich akzeptabel ist.
Lösungen
1E
2D
3E
Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie
Therapiemethoden
4B
5B
23
6.
A)
B)
C)
D)
E)
7.
Die Schilderungen eines Patienten lösen bei einem Psychotherapeuten
ungewöhnlich starke Gefühle aus, weil dieser Patient jemandem sehr ähnlich
ist, den der Psychotherapeut früher gut kannte.
Diesen Vorgang bezeichnet man als:
Projektion
Identifikation
Gegenübertragung
Empathie
Generalisierung
2)
3)
4)
Welche der folgenden Vorgehensweisen gehört/gehören zum Repertoire
operanter Verfahren der Schmerztherapie?
Schmerzkontingente statt Zeitkontingente Medikation (Medikamente nach Bedarf
statt nach Zeit nehmen)
Nichtbeachtung des Schmerzverhaltens durch den Therapeuten
Entwicklung von Plänen für die körperliche Aktivierung des Patienten
Schmerzkontingente Zuwendung
A)
B)
C)
D)
E)
Nur Aussage 2 ist richtig.
Nur Aussage 3 ist richtig.
Nur die Aussagen 2 und 3 sind richtig.
Nur die Aussagen 1, 2 und 3 sind richtig.
Alle Aussagen sind richtig.
8.
1)
2)
3)
4)
Ein Mann ist Kettenraucher. Sein Freund, ein Heilpraktiker, will ihn über
die Risiken des Rauchens informieren. Doch der Kettenraucher unterbricht
ihn mit den Worten: „Lass es gut sein, ich will nichts hören. Was ich nicht
weiß, macht mich nicht heiß.“
Das Verhalten des Kettenrauchers kann mit folgenden Begriffen erfasst
werden:
Dissimulation
Verdrängung
Sensitivierung
Sublimierung
A)
B)
C)
D)
E)
Keine der vorstehenden Äußerungen ist richtig.
Nur die Aussagen 1und 3 sind richtig.
Nur die Aussagen 2und 3 sind richtig.
Nur die Aussagen 3 und 4 sind richtig.
Nur die Aussagen 1, 2 und 4 sind richtig.
9.
1)
2)
3)
Zu den klassisch-psychoanalytischen Wegen, um unbewusste psychische
Anteile zu erkennen und zu verstehen, gehört/gehören:
Freies Assoziieren währen der Therapiestunden
Autosuggestion des Patienten währen der Therapiestunde
Interpretation von sog. Fehlleistungen
A)
B)
C)
D)
E)
Nur Aussage 1 ist richtig.
Nur Aussage 2 ist richtig.
Nur die Aussagen 1 und 2 sind richtig.
Nur die Aussagen 1 und 3 sind richtig.
Nur die Aussagen 2 und 3 sind richtig.
1)
Lösungen
6C
7C
8A
Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie
Therapiemethoden
9D
24
10.
Welche Aussage/n ist/sind richtig?
Einer Patientin wird bewusst, dass sie sich in der Beziehung zu ihrem
Psychotherapeuten zunehmend als kleines Mädchen erlebt mit Wünschen an
ihn wie damals an ihren eigenen Vater, obwohl sie sich gleichzeitig bewusst
ist, in einer Therapie an sich zu arbeiten. Welche psychischen Prozesse sind –
mit großer Wahrscheinlichkeit – an diesem Geschehen beteiligt?
1) Regression
2) Dysmorphophobie
3) Übertragung
A)
B)
C)
D)
E)
Nur Aussage 3 ist richtig
Nur die Aussagen 1 und 2 sind richtig.
Nur die Aussagen 1 und 3 sind richtig.
Nur die Aussagen 2 und 3 sind richtig.
Alle Aussagen sind richtig.
11.
Welche Aussage ist richtig?
Die Führungsintensität des Arztes und die Abhängigkeit des Patienten sind
typischerweise am stärksten ausgeprägt bei
A)
B)
C)
D)
E)
der Gesprächstherapie nach Rogers.
der Hypnose.
der Verhaltenstherapie.
der psychoanalytischen Behandlung.
dem katathymen Bilderleben (Symboldrama).
12.
Welche Aussage/n ist/sind richtig?
Unter „Gegenübertragung“ versteht man in der Psychoanalyse:
1)
2)
eine feindselig gegen den Arzt gerichtete Übertragung des Patienten
das Reagieren des Patienten auf den Therapeuten, als wäre dieser eine lebensgeschichtlich früher bedeutsame – Beziehungsperson von ihm
eine spezifische Reaktion des Therapeuten auf eine ihm entgegengebrachte
Übertragung
3)
A)
B)
C)
D)
E)
Nur Aussage 1 ist richtig.
Nur Aussage 2 ist richtig.
Nur Aussage 3 ist richtig.
Nur die Aussagen 1 und 2 sind richtig.
Nur die Aussagen 1 und 3 sind richtig.
13.
Welche Aussage ist nicht Bestandteil der psychoanalytischen Theorie der
Sexualität?
die 3 Phasen oral, anal, phallisch-ödipal
Urvertrauen und Urmisstrauen entstehen in der oralen Phase.
Die Libido entsteht in der phallisch-ödipalen Phase.
phallisch-ödipale Liebesimpulse zum gegengeschlechtlichen und Rivalität zum
gleichgeschlechtlichen Elternteil
A)
B)
C)
D)
Lösungen
10C
11B
12C
Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie
Therapiemethoden
13C
25
14.
A)
B)
C)
D)
E)
15.
Wenn eine Extinktion klassisch konditionierter Angstreaktionen über
Jahre hinweg nicht erfolgt, dann kann es sich bei der Aufrechterhaltung
der Angst um einen hinzugetretenen weiteren Lernprozess (z.B. eine
operante Konditionierung) handeln
weil
normalerweise bedingte Angstreaktionen zu verlöschen pflegen, wenn
der ihnen vorausgehende Reiz oft genug ausbleibt.
Aussage 1 ist richtig, Aussage 2 ist richtig, Verknüpfung ist richtig.
Aussage 1 ist richtig, Aussage 2 ist falsch, Verknüpfung nicht möglich.
Aussage 1 ist falsch, Aussage 2 ist falsch, Verknüpfung nicht möglich.
Aussage 1 ist falsch, Aussage 2 ist richtig, Verknüpfung nicht möglich.
Aussage 1 ist richtig, Aussage 2 ist richtig, Verknüpfung ist falsch.
1)
2)
3)
In einem Konversionssymptom ist/sind nach psychoanalytischem Modell
enthalten:
die Abwehr des Triebimpulses
die subjektive Interpretation von somatischen Beschwerden
die partielle Befriedigung eines Triebimpulses
A)
B)
C)
D)
E)
Nur die Aussage 1 ist richtig.
Nur die Aussagen 1 und 3 sind richtig.
Nur die Aussagen 2 und 3 sind richtig.
Nur die Aussagen 1 und 2 sind richtig.
Alle Aussagen sind richtig.
16.
Bei einer Paartherapie schildert zunächst der Mann die Probleme aus seiner
Sicht. Auf die anschließende Frage des Therapeuten an die Frau, wie sie die
Probleme sehe, verlässt diese wortlos den Raum und muss sich übergeben.
Welcher Abwehrprozess erklärt diese Reaktion am besten?
Konversion
Reaktionsbildung
Regression
Verschiebung
Rationalisierung
A)
B)
C)
D)
E)
17.
In einem Trainingsprogramm zum Abbau von aggressivem Verhalten bei
Kindern werden in den Trainingsphasen nicht-aggressive Verhaltensweisen
in Gruppen geübt. Dabei wird ein sog. Togen-Programm eingesetzt, bei dem
die Kinder für erwünschte Verhaltensäußerungen Punkte erhalten.
Gesammelte Punkte können in einen Preis (z.B. Kinobesuch) eingetauscht
werden.
Das Token-Programm basiert am ehesten auf welcher der folgenden
Techniken bzw. Prinzipien?
A)
B)
C)
D)
E)
Diskriminationslernen
klassische Konditionierung
Konditionierung höherer Ordnung
Lernen am Modell
operante Konditionierung
Lösungen
14A
15B
16A
Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie
Therapiemethoden
17E
26
18.
A)
B)
C)
D)
E)
19.
A)
B)
C)
D)
E)
20.
Die progressive Relaxation (nach Jacobsen) ist zur Psychotherapie von
Manien sehr gut geeignet,
weil
die Manie durch Antriebssteigerung, Schlaflosigkeit u. durch häufig
dysphorische Reizbarkeit gekennzeichnet ist.
Aussage 1 ist richtig, Aussage 2 ist richtig, Verknüpfung ist richtig.
Aussage 1 ist richtig, Aussage 2 ist falsch, Verknüpfung nicht möglich.
Aussage 1 ist falsch, Aussage 2 ist falsch, Verknüpfung nicht möglich.
Aussage 1 ist falsch, Aussage 2 ist richtig, Verknüpfung nicht möglich.
Aussage 1 ist richtig, Aussage 2 ist richtig, Verknüpfung ist falsch.
Durch eine Fixierung in der analen Phase ist nach psychoanalytischer
Theorie vor allem folgende Erkrankung gekennzeichnet:
Schizophrenie
endogene Depression
Zwangsneurose
Manie
Hysterie
1)
2)
3)
4)
Die psychoanalytische Diagnostik verwendet Informationen aus folgenden
Quellen:
objektive, d.h. im Prinzip nachprüfbare Informationen
subjektive Situations- u. Erlebnisschilderungen des Patienten
Gegenübertragungsgefühle des Diagnostikers
Reaktionen des Patienten auf Probedeutungen des Analytikers
A)
B)
C)
D)
E)
Nur die Aussagen 1, 3 und 4 sind richtig.
Nur die Aussagen 2, 3 und 4 sind richtig.
Nur die Aussagen 2 und 4 sind richtig.
Nur die Aussagen 1 und4 sind richtig.
Alle Aussagen sind richtig.
21.
1)
2)
3)
4)
Eine 22jährige Patientin leidet seit 3 Jahren im Zusammenhang mit ihrer
Heirat und einer damit verbundenen Entfremdung vom Elternhaus an
Appetitlosigkeit und häufigem Erbrechen. Dieses Beschwerdebild hält bis
zum heutigen Tage an. Außer einem deutlichen Untergewicht ist bei
gründlicher klinischer Untersuchung kein organischer Befund nachweisbar.
Zur Therapie kommt/kommen in Betracht die Teilnahme der Patientin an:
analytisch orientierter Gruppentherapie
einer Balintgruppe
analytisch orientierter Einzeltherapie
einer Paartherapie zusammen mit dem Ehemann
A)
B)
C)
D)
Alle Aussagen sind richtig.
Nur die Aussagen 1 und 3 sind richtig.
Nur die Aussagen 1, 2 und 4 sind richtig.
Nur die Aussagen 1, 3 und 4 sind richtig.
Lösungen
18D
19C
20E
Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie
Therapiemethoden
21D
27
22.
2)
3)
4)
Welche Merkmale kennzeichnen die klientenzentrierte Gesprächsführung in
der Beratungssituation?
Echtheit des Beraters in Hinblick auf den Ausdruck von Spannungen u. eigenen
Gefühlen
Wertschätzung und Wärme, die nicht an Bedingungen gebunden sind
Einfühlendes Verständnis in Hinsicht auf die Gefühle des Klienten
Äußerung von Verhaltensempfehlungen
A)
B)
C)
D)
E)
Alle Aussagen sind richtig.
Keine der Aussagen ist richtig.
Nur die Aussagen 1, 2 und 3 sind richtig.
Nur die Aussagen 3 und 4 sind richtig.
Nur die Aussagen 1 und 2 und 4 sind richtig.
23.
Mit Hilfe eines Abwehrmechanismus werden verpönte Hassimpulse gegen
eine bestimmte Person in besondere Freundlichkeit, ja scheinbare
Zärtlichkeit, gegenüber dieser Person verwandelt.
Es handelt sich am wahrscheinlichsten um folgenden Abwehrmechanismus:
Verschiebung
Projektion
Rationalisierung
Sublimierung
Reaktionsbildung
1)
A)
B)
C)
D)
E)
24.
A)
B)
C)
D)
E)
25.
Welche der folgenden Störungen gilt als charakteristische Indikation für die
Masters-Johnson-Therapie?
Exhibitionismus
organisch bedingte Sterilität des Mannes
konflikthafte Homosexualität
Ejakulatio praecox
organisch bedingte Sterilität der Frau
1)
2)
3)
In der Psychodynamik von Neurosen u. Persönlichkeitsstörungen
spielt/spielen als psychischer Abwehrmechanismus eine wichtige Rolle:
Verleugnung
Identifikation mit dem Angreifer
Coping
A)
B)
C)
D)
Nur die Aussagen 2 und 3 sind richtig.
Nur die Aussagen 1 und 2 sind richtig.
Nur die Aussage 2 ist richtig.
Alle Aussagen sind richtig.
26.
In einer psychotherapeutischen Sitzung geht es um ein Eheproblem. Der
Ehemann gibt sich selbst alle Schuld: "Meine Frau hat im Grunde
genommen gar keine Probleme. Sie kommt mit allem sehr gut klar. Wenn ich
nicht so einen ängstlichen und ungeduldigen Charakter hätte, dann wäre
eigentlich alles in Ordnung."
Welcher Abwehrmechanismus kommt hier am ehesten in Frage?
Reaktionsbildung
Sublimierung
Projektion
Identifikation mit dem Aggressor
Wendung der Aggression gegen die eigene Person
A)
B)
C)
D)
E)
Lösungen
22C
23E
24D
Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie
Therapiemethoden
25B
26E
28
27.
A)
B)
C)
D)
E)
28.
A)
B)
C)
D)
E)
Im diagnostischen Gespräch in der Psychoanalyse auftauchende
Gegenübertragungsemotionen wie Ärger, Neid, Zuneigung sollte der
Psychotherapeut dem Klienten in aller Regel mitteilen,
weil
die Berücksichtigung der Gegenübertragung für den Therapeuten in der
Psychoanalyse eine wichtige diagnostische Hilfe darstellt.
Aussage 1 ist richtig, Aussage 2 ist richtig, Verknüpfung ist falsch.
Aussage 1 ist falsch, Aussage 2 ist richtig, Verknüpfung nicht möglich.
Aussage 1 ist falsch, Aussage 2 ist falsch, Verknüpfung nicht möglich.
Aussage 1 ist richtig, Aussage 2 ist falsch, Verknüpfung nicht möglich.
Aussage 1 ist richtig, Aussage 2 ist richtig, Verknüpfung ist richtig.
In eine psychotherapeutische Sitzung kommt ein Klient ohne Begründung zu
spät. Darauf angesprochen entgegnet er: "Ich habe das Gefühl, dass Sie kein
Interesse haben, mit mir zu arbeiten."
Welcher Abwehrmechanismus liegt am ehesten vor?
Sublimierung
Identifikation mit dem Aggressor
Verschiebung
Projektion
Regression
Lösungen
27B
28D
Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie
Therapiemethoden
29
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