Joachim Letschert Psychiatrisches Grundwissen Heilpraktiker für Psychotherapie Skript zur Aus- und Weiterbildung Therapiemethoden Therapie psychischer Störungen Psychopharmaka-, biologische- und Psychotherapie Das Skript zur Aus- und Weiterbildung für Heilpraktiker für Psychotherapie, Coaching und Beratung inklusive Prüfungsfragen zu den Themen Pharmakologische Therapie Biologische Therapieverfahren Psychotherapeutische Verfahren, Soziotherapie und Psychoedukation Dieses Skript dient der Prüfungsvorbereitung zum Heilpraktiker für Psychotherapie und der Weiterbildung für Menschen in therapeutischen und beratenden Berufen. © PegasusZentrum, Bad Vilbel Nachdruck und Vervielfältigung jeglicher Art, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des PegasusZentrums. Weitere Informationen finden Sie auf www.PegasusZentrum.de. Alle Inhalte dieses Skripts wurden sorgfältig recherchiert. Für die Richtigkeit oder evtl. aus nicht richtigen Angaben entstandenen Schaden können wir keine Haftung Übernehmen. 2 Hinweise zum Inhalt des Skriptes Dieses Skript und die gesamte Skriptreihe stellt die „Krankheitsbilder in der Psychiatrie“ in detaillierter Weise dar. Ein Wissen über diese Krankheitsbilder ist nicht nur für die amtsärztliche Überprüfung zum Heilpraktiker für Psychotherapie wichtig, sondern sie dient auch zur Weiterbildung für alle beratende Berufe, in denen es notwendig ist, Störungen frühzeitig zu erkennen, um sie einer entsprechenden Behandlung zuzuführen. Alle Informationen in diesem Skript wurden sorgfältig recherchiert und werden, wenn nötig, aktualisiert. Trotzdem kann der Autor nicht ausschließen, dass Informationen in anderen Quellen anders dargestellt oder interpretiert werden. Dies betrifft besonders die Darstellung von statistischen Daten oder Behandlungsmöglichkeiten. Besonders der medizinische und psychiatrische Bereich ist Veränderungen und Meinungen unterworfen, die unter Umständen in verschiedenen Quellen anders dargestellt oder vertreten werden. Hinweise zum Aufbau des Skripts Zu Beginn finden Sie eine Zusammenfassung des Themas unter „kurz & bündig“. Sie dient dem ersten Überblick. Im weiteren Skript wird das Thema detailliert behandelt. Die einzelnen Krankheitsbilder sind jeweils mit dem derzeit gültigen Code der ICD versehen. Sie sollten diese Codes kennen und einordnen können. In der späteren Berufspraxis sind sie zum Beispiel zur Kennzeichnung Ihrer Diagnose für die Abrechnung mit privaten Krankenkassen wichtig. Hierfür stehen Ihnen sowohl im Internet, als auch im Buchhandel Listen zur Verfügung, die Sie verwenden können. In den rot unterlegten Feldern und den Randnotizen finden Sie Zusammenfassungen und Hinweise im Hinblick auf die Überprüfung zum Heilpraktiker für Psychotherapie. Auch hier ist es, je nach Prüfungssituation, möglich, dass andere Schwerpunkte von Interesse sind. Am Ende des Skripts finden Sie Prüfungsfragen mit den jeweiligen Antworten am unteren Rand der Seite. Bei Fragen, Wünschen oder Anregungen freuen wir uns über Ihre Rückmeldung an uns. Die Erarbeitung und Herstellung eines Skriptes kostet Zeit und Geld. Bitte respektieren Sie deshalb die Urheberschaft an diesem Skript. Sie liegt beim Autor - Joachim Letschert - und dem PegasusZentrum. Sollten Sie Interesse an der Vervielfältigung oder Veröffentlichung von Teilen des Skripts haben, sprechen Sie uns gerne persönlich an. Viel Spaß und vor allem Erfolg mit diesem Skript Ihr Joachim Letschert PegasusZentrum 3 Inhaltsverzeichnis Therapiemethoden Seite 5-7 Kurz und Bündig Hier erfahren Sie in einer Zusammenfassung, welche Inhalte Sie erwarten. Seite 8-10 Pharmakologische Therapie Hier erfahren Sie über den Einsatz und die Wirkweise von Psychopharamaka. Seite 11 Biologische Therapieverfahren Hier erfahren Sie über den Einsatz und die Wirkweise von biologischen Therapieverfahren. Seite 12-22 Psychotherapeutische Verfahren Hier lernen Sie die verschiedenen Psychotherapie-Verfahren und deren Einsatzmöglichkeiten kennen. Seite 19 Weitere Therapieverfahren Hier erfahren Sie, welche anderen Möglichkeiten der Therapie es gibt. Seite 20 Soziotherapie Hier erfahren Sie, was man unter Soziotherapie versteht und wie sie eingesetzt wird. Seite 21 Psychoedukation Hier erfahren Sie, was man unter Psychoedukation versteht und wie sie eingesetzt wird. Seite 22-28 Prüfungsfragen Hier können Sie Ihr erlangtes Wissen testen. 4 Kurz und bündig - Therapiemethoden Unter Therapie in der Psychiatrie/Psychologie versteht man die Behandlung psychischer Erkrankungen mittels unterschiedlicher Behandlungsformen. Man unterscheidet folgende Therapieverfahren: Psychopharmakotherapie Nicht- pharmakologische biologische Therapieverfahren Psychotherapie Soziotherapie Psychoedukation Mittlerweile hat sich die multidimensionale Therapie bewährt, also eine Kombination aus medikamentöser, psychotherapeutischer und soziotherapeutischer Behandlungsmethoden. In der Psychopharmakotherapie werden psychische Erkrankungen mit Medikamenten behandelt. Psychopharmaka sind Substanzen, die einen Effekt auf das Zentralnervensystem ausüben und die zur Behandlung psychischer Erkrankungen eingesetzt werden. Es werden folgende Gruppen von Psychopharmaka unterschieden: Antidepressiva: Sie werden vor allem bei Depressionen, aber auch bei Angst und Zwangserkrankungen eingesetzt und überall dort, wo depressive Merkmale im Rahmen auch anderer Erkrankungen auftreten. Stimmungsstabilisierer: Sie werden bei der Manie und bei Bipolaren Störungen eingesetzt, um Stimmungsschwankungen vorzubeugen. Lithium ist hier ein Beispiel. Antipsychotika: Sie werden vor allem bei der Schizophrenie eingesetzt. Anxiolytika und Hypnotika: Dies sind Schlaf und Beruhigungsmittel. Am häufigsten werden hier Benzodiazepine verabreicht. Die Gefahr bei dieser Medikamentengruppe ist das hohe Suchtpotential. Antidementiva: dies sind verschiedene Medikamente, die Gehirnleistung und die Merkfähigkeit positiv beeinflussen sollen. Psychopharmaka zur Behandlung bei Alkoholabhängigkeit: Auch hier finden sich verschiedene Medikamente, die bewirken sollen, dass die Lust auf Alkohol gemindert ist. Sie führen bei Einnahme und gleichzeitigem Alkoholkonsum unter anderem zu Übelkeit. Ihr Einsatz ist umstritten, vor allem bezüglich der Nachhaltigkeit. Auch Antidepressiva sind hier anzutreffen. Psychostimulanzien: Sie werden z.B. bei ADHS eingesetzt, um die Konzentrationsfähigkeit zu steigern. Zu den Nicht-pharmakologischen biologischen Therapieverfahren zählen die Lichttherapie bei saisonalen und die Schlaf-Entzugstherapie bei somatischen Depressionen und die Elektrokrampftherapie bei psychotischen Zuständen oder auch der pernitiösen Katatonie. Bei der Lichttherapie wird der Betreffende vor eine spezielle Lichtquelle gesetzt. Besonders bei saisonalen Depressionen, die vorzugsweise in der dunklen Jahreszeit auftreten, kann man hier eine Wirkung erzielen. Bei der Schlaf-Entzugstherapie wird dem Betreffenden Schlaf entzogen, und zwar zunächst gänzlich. Wenn diese Methode Erfolg zeigt, wird danach der fraktionierte Schlafentzug durchgeführt. Hierbei wird der Patient Stück für Stück wieder an seinen normalen Schlafrhythmus herangeführt. Besondere Anwendung findet diese Methode bei Depressionen mit Durchschlafstörungen morgendlichem Früherwachen und dem damit verbundenen Morgentief. Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Therapiemethoden 5 Bei der Elektrokrampftherapie werden Elektroden an der nicht-dominanten Hemisphäre an der Schädeldecke des Patienten angebracht und mit einem schwachen Strom versehen. Diese Prozedur findet unter Narkose und muskelentspannenden Medikamenten statt. Besonders bei der die Motorik betreffenden, der katatonen, Schizophrenie wird diese Methode eingesetzt. Hier kann es nämlich zu einer pernitiösen Katatonie kommen. Dies ist ein schneller Wechsel zwischen Bewegungslosigkeit und Hypermotorik, einhergehend mit Fieber. Sie kann tödlich enden. Aber auch bei starken psychotischen Depressionen kann die Elektrokrampftherapie eingesetzt werden. Für den Heilpraktiker für Psychotherapie ist natürlich die Psychotherapie das Mittel der Wahl. Was mit der Hypnose und später der Psychoanalyse – nicht zuletzt durch Sigmund Freud – seinen Anfang nahm, existiert mittlerweile in verschiedenen Varianten. Neben der Verhaltenstherapie, die ebenfalls in viele neue Methoden eingeflossen ist und weiterentwickelt wurde, kommen Methoden wie die Familien- und mittlerweile auch Organisationsaufstellung. Die „drei großen“ Therapiemethoden seien hier vorgestellt. Wie eben bereits erwähnt, hat Sigmund Freud die Psychoanalyse oder psychodynamische Therapie populär gemacht. Er stellte fest, dass ein großer Teil des menschlichen Erlebens auf einer unbewussten Ebene stattfindet und führte die unbewussten Persönlichkeitsanteile ein, die er mit „Es“ (den Trieben und Wünschen) und „Über-Ich“ (der moralischen Instanz) bezeichnete. Den Konflikt zwischen diesen unbewussten Anteilen hat das „Ich“ (die bewusste Instanz) zu bewältigen. Um einen Konflikt zu umgehen, benutzt das „Ich“ Abwehrmechanismen. Einer dieser Mechanismen ist bspw. die „Verdrängung“. Um es also nicht zu einer Eskalation kommen zu lassen, werden bestimmte aufkeimende Triebe ins Dunkle verschoben. Der Therapeut hört bei einer klassischen Psychoanalyse mehr zu als er redet, deutet das Gesagte gemäß der analytischen Philosophie und bringt den Patienten dazu, seine Bedürfnisse und Wünsche zu erkennen und freier zu leben. Die klassische Psychoanalyse findet über einige Jahre hinweg drei- bis fünfmal wöchentlich statt. Modernere psychoanalytische Therapieformen /z.B. die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie) dauern heute um die 20-30 Sitzungen. Die Wirksamkeit der Psychoanalyse ist nach wie vor umstritten. Als zweites sei die Verhaltenstherapie genannt. Sie konzentriert sich auf die Reaktionen, die auf einen Reiz erfolgen. Grundlage ist die Feststellung, dass Reize miteinander verknüpft werden können- die klassische Konditionierung. Der Pawlow´sche Hund dokumentiert das deutlich: Bei diesem Experiment wurde ein Glöckchen geläutet bevor einem Hund sein Fressen vorgesetzt wurde. Irgendwann reagierte der Hund auch dann, wenn nur das Glöckchen geläutet wurde, ohne dass er sein Fressen bekam. Er verband also das Glockenläuten mit der Nahrungsaufnahme, wurde sozusagen konditioniert. Daraus schloss man, dass das Gehirn alle Verhaltensweisen so lernt und entwickelte die Verhaltenstherapie. Sie arbeitet mit Belohnung und Bestrafung (operante Konditionierung) und kann mit diesen Mitteln ein unerwünschtes Verhalten ändern. Sie wird heute bei zahlreichen Krankheitsbildern eingesetzt, so bspw. bei Zwängen und Ängsten, aber auch bei affektiven Störungen (Depression), Konversionsstörungen und bei Schmerzzuständen. Dabei hilft die Verhaltenstherapie, die unerwünschten Reaktionen durch ein frühzeitiges Erkennen durch erwünschte zu ersetzen. Die kognitive Therapie beschäftigt sich mit dem gedanklichen Hintergrund der Reaktionen auf einen bestimmten Reiz. Hier werden sozusagen die Gedankenketten (=Assoziationen) aufgedeckt, die ein bestimmtes Verhalten hervorrufen. So aufgedeckte (dysfunktionale = behindernde) Gedanken können dann bearbeitet werden und führen zu einem neuen (funktionalen = dienlichem) Verhalten. Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Therapiemethoden 6 Beck und Ellis bspw. führten eine kognitive Verhaltenstherapie zur Behandlung von Depressionen ein. Beck legt mit seinen Patienten eben solche Denkfehler frei, die zu einem depressiven Verhalten führen, um sie zu bearbeiten und so das depressive Verhalten zu beenden. Als drittes seien die humanistischen Therapiemethoden genannt, wie die Gesprächstherapie nach Rogers. Humanistisch bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der Mensch ein Wesen ist, das sich nicht nur selbst entwickeln kann, sondern dies auch will. Der Therapeut ist ihm bei der Gesprächstherapie insofern behilflich, als dass er non-direktiv (also nicht führend) fragt und den Klienten dabei spiegelt, seine Aussagen also auf eine neutrale Ebene transportiert. Beispiel: Der Klient sagt: „Wenn meine Frau das herausbekommt, bringt sie mich um…“. Der Therapeut antwortet: „Sie befürchten also, das Ihre Frau nicht damit einverstanden ist?“. Grundvoraussetzung sind dabei die Echtheit des Therapeuten, auch was seine Gefühle angeht, die absolute Wertschätzung des Klienten und die Empathie des Therapeuten, also sein Einfühlungsvermögen. Auch die Gesprächstherapie hat in viele andere Therapiemethoden Einzug gehalten und wurde seit ihrer Gründung kontinuierlich weiterentwickelt. Sie wird bei nahezu jedem psychischen Krankheitsbild eingesetzt. Außerdem sei noch die Soziotherapie genannt. Hier geht es prinzipiell darum, kranke Menschen in speziellen Einrichtungen mit anderen Menschen zusammenzubringen. Und schließlich bildet die Psychoedukation einen wichtigen Baustein in der Reihe der Therapieverfahren. Sie bezeichnet die Aufklärung, sowohl des Patienten, als auch seines Umfeldes über Ursachen, Auswirkungen und Behandlungsmöglichkeiten einer Erkrankung. Somit können sowohl der Patient als auch dessen Umfeld aktiv an dem Prozess der Therapie und Behandlung teilnehmen. Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Therapiemethoden 7 Therapieverfahren Sie haben nun die Therapieverfahren im Überblick kennengelernt. Im Folgenden schauen wir uns die einzelnen Therapieverfahren genauer an. Psychopharmakotherapie Psychopharmaka sind Medikamente, die einen Effekt auf das Zentrale Nervensystem ausüben und die zur Behandlung psychischer Erkrankungen eingesetzt werden. Sie dürfen nur von ausgebildeten Ärzten verschrieben und eingesetzt werden. Trotzdem kann es für alle anderen Psychotherapeuten wichtig sein, Ihre Haupt- und Nebenwirkungen zu kennen. Auch können Sie den Patienten, besonders bei schweren Erkrankungen, über evtl. notwendige Medikamentierungen aufklären. Psychopharmaka können dann notwendig werden, wenn eine Erkrankung derart schwer ist, dass ohne ihren Einsatz eine Psychotherapie für den Patienten überhaupt nicht zu bewältigen wäre. Psychopharmaka sind Medikamente zur Behandlung psychischer Symptome und dürfen nur von einem Arzt eingesetzt werden. Es werden folgende Gruppen von Psychopharmaka unterschieden: Antidepressiva Stimmungsstabilisierer (“Phasenprophylaktika“) Antipsychotika (Neuroleptika) Schlaf- und Beruhigungsmittel Antidementiva Psychopharmaka zur Behandlung bei Alkoholabhängigkeit Psychostimulanzien Schauen wir uns die Substanzen im Einzelnen an: Antidepressiva Antidepressiva wirken stimmungsaufhellend, antriebssteigernd und auch psychomotorisch dämpfend. Bei der Anwendung von Antidepressiva ist keine Toleranzentwicklung oder Abhängigkeit zu befürchten. Dennoch kann es zu Absetzphänomenen wie Unruhe, Schweißausbrüchen, Erbrechen und Schlafstörungen kommen. Antidepressiva werden nicht nur zur Behandlung von Depressionen eingesetzt, sondern auch bei: Angsterkrankungen, Zwangsstörungen, posttraumatischen Belastungsstörungen, Schlafstörungen, Entzugssyndromen und chronischen Schmerzzuständen. Antidepressiva werden bei Depressionen und auch anderen Störungen eingesetzt. Sie machen nicht abhängig. Die Reizleitung im Gehirn läuft über Nervenstränge. Zwischen den einzelnen Strängen befindet sich ein Spalt. Um die Reizleitung hier nicht zu unterbrechen, wird ein von der Nervenbahn ankommender Reiz mittels Botenstoffen durch diesen Spalt übertragen. Dies sind beispielsweise Serotonin und Noradrenalin. Nach erfolgter Reizübertragung müssen diese Substanzen wieder aus dem Spalt (z.B. durch Enzyme) entfernt werden, damit das Signal wieder abebben kann. Geschieht dies zu schnell, kann es zu psychischen Störungen, bspw. Einer Depression kommen. Hier wirken Antidepressiva, indem sie eine zu schnelle Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Therapiemethoden 8 Reizweiterleitung im Gehirn Botenstoffe oder Neurotransmitter sorgen für die Reizweiterleitung im Gehirn. Zu ihnen gehören u.a. Serotonin, Noradrenalin und Dopamin. Die wichtigsten Antidepressiva sind: Trizyklische Antidepressiva / Tetrazyklische Antidepressiva Diese Antidepressiva haben eine sehr breite Wirkung, damit allerdings auch eine Vielzahl an Nebenwirkungen. SSRI - selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer Sie hemmen speziell die Serotonin-Wiederaufnahme im Gehirn. SNRI - selektive Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer Sie hemmen speziell die Noradrenalin-Wiederaufnahme im Gehirn SSNRI - Duale Serotonin- und Noradrenalin- Wiederaufnahme-Hemmer Sie wirken auf die Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahme gleichzeitig. Bis zum Ansprechen auf eine pharmakologische Therapie kann es bis zu sechs Wochen dauern. Man geht von einer Wirksamkeit bei depressiven Störungen von 65 – 75 % aus. Die Nebenwirkungen von Antidepressiva treten gehäuft vor Eintritt der tatsächlichen antidepressiven Wirkung auf und können in dieser Phase sehr stark ausgeprägt sein. Sie bilden sich jedoch bei längerer Therapie häufig wieder zurück. Antidepressiva verändern die Reizweiterleitung im Gehirn, indem sie in den BotenstoffHaushalt eingreifen. Mögliche Nebenwirkungen sind unter anderem sexuelle Störungen (v.a. Störung der Libido) Mundtrockenheit, Schwitzen, Herzrasen, Verstopfung, Störung beim Wasserlassen, Sehstörungen, Niedriger Blutdruck, Sexuelle Übelkeit und Erbrechen Antidepressiva werden mittlerweile bei einer ganzen Reihe von psychischen Störungen angewendet. Ihre Hauptwirkung besteht in einer Aufhellung der Stimmung und einer Antriebssteigerung. Das Einsetzen der Wirkung kann bis zu 6 Wochen dauern. Durch die Wiedergewinnung des Antriebs ist besonders beim Einsetzen der Wirkung auf eine erhöhte Suizidgefahr zu achten! Antidepressiva bewirken keine Abhängigkeit und Toleranzentwicklung. Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Therapiemethoden 9 Stimmungsstabilisierer („Phasenprophylaktika“) Stimmungsstabilisierer werden hauptsächlich zur Stabilisierung depressiver und/oder manischer Stimmungsschwankungen eingesetzt, ebenso bei bipolaren (manischdepressiven) Störungen. Weiterhin finden sie Anwendung bei der Behandlung der Manie. Hierzu gehört zum Beispiel das Lithium. Antipsychotika (Neuroleptika) Neuroleptika werden hauptsächlich bei Psychosen eingesetzt. Sie wirken dämpfend auf psychomotorische Erregtheit, aggressives Verhalten sowie Halluzinationen, Wahndenken, psychomotorischen (katatonen) und Ich-Störungen. Neuroleptika werden eingesetzt bei: Stimmungsstabilisierer werden bei bipolaren Störungen und bei der Manie eingesetzt. Akutbehandlung von Schizophrenien akuter Manie psychotische (wahnhafte) Depression akuten Erregungszuständen oder psychotischer Symptomatik im Rahmen verschiedener psychischer Störungen, z. B. organisch hervorgerufen psychomotorischer Unruhe und Schlafstörungen im Rahmen verschiedener Erkrankungen Es wird zwischen klassischen und atypischen Neuroleptika unterschieden. Sie unterscheiden sich hauptsächlich in den Nebenwirkungen. Nebenwirkungen bei klassischen Neuroleptika sind größtenteils Zungen-, Schlund- und Blickkrämpfe (Extrapyramidalmotorik, auch Frühdyskinesien genannt), außerdem können die Betroffenen schwer sitzenbleiben (Akathisie) und haben einen Bewegungsdrang (Taskinisie). Bei atypischen Neuroleptika wird von geringer oder fehlender Auslösung dieser motorischen Nebenwirkungen ausgegangen, allerdings führen sie häufig zu einer extremen Gewichtszunahme. Neuroleptika werden bei Psychosen und der Schizophrenie eingesetzt. ansonsten können bei beiden Gruppen Nebenwirkungen wie Herzrasen, Schwitzen, Müdigkeit und Mundtrockenheit auftreten. Schlaf- und Beruhigungsmittel Beruhigungsmittel sind Substanzen, die angst- und spannungslösende Eigenschaften auf psychischer und körperlicher Ebene zeigen; Schlafmittel sind alle Medikamente, die Schlaf erzeugen. Die am häufigsten verschriebenen Beruhigungsmittel sind die Benzodiazepine und Barbiturate. Sie machen sehr schnell abhängig und dürfen nicht abrupt abgesetzt werden! Antidementiva Antidementiva sind eine gemischte Gruppe von Substanzen, die zur Verbesserung von Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit im Rahmen organischer psychischer Störungen (Demenzen) verwendet werden. Psychopharmaka in der Behandlung bei Alkoholabhängigkeit Zur Behandlung bei Alkoholabhängigkeit werden je nach Phase (Entzug, Vorbeugung, etc.) unterschiedliche Klassen von Psychopharmaka eingesetzt. In der ersten Phase eines Entzugs unter anderem klassische Antidepressiva und Antipsychotika. In der zweiten Phase spezielle Rückfallprophylaxe-Substanzen. Sie sollen die Entzugserscheinungen mildern oder auch bei Konsum von Alkohol Übelkeit hervorrufen. Die Wirksamkeit ist umstritten, zumal bei zweiteren auch sehr schwere Symptomatiken auftreten können, die in der ambulanten Betreuung nicht abgefangen werden können. Zu den Schlaf- und Beruhigungsmitteln gehören die Benzodiazepine und Barbiturate. Sie machen sehr schnell abhängig und dürfen nur schrittweise wieder entzogen werden. Psychostimulanzien Psychostimulanzien sind eine gemischte Gruppe von Substanzen, die antriebssteigernd wirken. Sie werden unter anderem für die Behandlung von ADHS verwendet. Bekannt ist zum Beispiel Ritalin. Auch alle Formen von Drogen gehören in diese Gruppe. Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Therapiemethoden 10 Nicht-pharmakologische biologische Therapieverfahren Zu diesen Therapieformen gehören alle Therapieverfahren, die nicht medikamentös oder psychotherapeutisch durchgeführt werden. Insbesondere bei affektiven aber auch bei psychotischen Störungen können folgende Therapieverfahren zum Einsatz kommen: Schlafentzugstherapie Lichttherapie Elektrokrampftherapie Schlafentzugstherapie Die Schlafentzugstherapie wird in der Behandlung depressiver Syndrome eingesetzt. Es wird zwischen komplettem (eine ganze Nacht) und partiellem (zweite Hälfte der Nacht) Schlafentzug unterschieden. Bei der Schlafphasen-Vorverlagungs-Therapie wird der Schlafrhythmus langsam von einer sehr frühen Schlafphase auf eine normale Schlafphase umgestellt (z. B. 1 Stunde Vorverlegung pro Nacht, beginnend bei 17 Uhr). Diese Form der Therapie wird häufig durch leicht sedierende Medikation unterstützt. Der Wirkmechanismus der Schlafentzugstherapie ist bisher nicht bekannt. Lichttherapie Die Lichttherapie wird vor allem zur Behandlung saisonaler Depressionen angewendet. Die Lichttherapie wird mit hellem, weißen Licht, das bis auf den ultravioletten Anteil das gesamte Spektrum des Lichtes beinhaltet, durchgeführt. Der positive Therapieeffekt bei saisonalen Depressionen tritt oft bereits nach 3 – 4 Tagen ein und es besteht eine DosisWirkungs-Beziehung, d.h. mit längerer Therapie werden größere Effekte erreicht. Die Schlafentzugsund Lichttherapie werden bei Depressionen, die EKT bei schweren Depressionen oder Schizophrenie eingesetzt. Elektrokrampftherapie (EKT) Die Elektrokrampftherapie wird insbesondere bei wahnhaften und therapieresistenten Depressionen angewandt. Der genaue Wirkmechanismus ist bis heute unbekannt, man weiß nur, dass zahlreiche Stoffwechselvorgänge im Gehirn beeinflusst werden. Bei der EKT wird ein Krampfanfall üblicherweise in der rechten Hirnhälfte durch Elektroden auf der Kopfhaut ausgelöst, die EKT erfolgt unter Kurznarkose und muskelentspannenden Medikamenten. Bei Depressionen mit Durchschlafstörungen und Früherwachen hat sich unter anderem die Schlafentzugstherapie bewährt. Bei saisonalen Depressionen wird die Lichttherapie unter anderem angewandt und bei schweren Depressionen mit psychotischen Elementen die Elektrokrampftherapie. Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Therapiemethoden 11 Psychotherapeutische Verfahren Es besteht heutzutage ein sehr großes Angebot an psychotherapeutischen Verfahren. Sie werden sowohl in der Therapie (für die Sie die Zulassung bspw. als Heilpraktiker benötigen) als auch in Beratungen (bspw. Familienberatung mit systemischen Techniken wie Familienstellen) angewandt. Im Folgenden schauen wir uns die Grundlagen und die einzelnen Psychotherapieverfahren im Detail an. Definition Unter Psychotherapie versteht man die Behandlung eines komplexen emotionalen oder körperlichen Leidens und behindernder (dysfunktionaler) Verhaltensweisen mit psychologischen und übenden Verfahren. Die Behandlungen werden dabei bewusst, geplant und gezielt eingesetzt. Ziel einer psychotherapeutischen Behandlung kann die Linderung von Leiden auf Symptomebene, die Erneuerung von Verhaltensweisen oder eine Änderung der Persönlichkeitsstruktur sein. Rahmenbedingungen Psychotherapie wird von Ärzten und von Psychologischen Psychotherapeuten durchgeführt. In der Regel wird die Therapie ambulant durchgeführt, um den Patienten nicht aus seinem gewohnten Umfeld zu reißen und die Möglichkeit der Übertragung in den Alltag zu erleichtern. Man unterscheidet zwischen Einzel- und Gruppenbehandlungen, die auch kombiniert eingesetzt werden können. Eine Kurzzeittherapie, wie sie von Krankenkassen nach Psychotherapieantrag übernommen wird, umfasst 20-25 Stunden à 45-60 Minuten. Probestunden werden von den Krankenkassen unabhängig davon übernommen. Weitere Stunden können bei komplexerer Symptomatik übernommen werden. In Deutschland von den Krankenkassen anerkannt sind: Psychotherapie wird zur Linderung von Leiden, Erneuerung von Verhaltensweisen, Änderung der PersönlichkeitsStruktur eingesetzt. Verhaltenstherapie Tiefenpsychologische Verfahren Psychoanalyse Die Therapeutische Beziehung Der Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung zwischen Arzt und Patient gilt als wichtige Voraussetzung bei der Behandlung psychischer Erkrankungen. Grundprinzipien der Beziehungsgestaltung sind: Wertschätzung: Die grundsätzliche Wertschätzung des Patienten ausgedrückt in genauem Zuhören, Einfühlungsvermögen und Mitgefühl Kein einseitiges Weltbild: Verständnis für die subjektive Wirklichkeit des Patienten, indem Verhaltensweisen nicht als Sammlung krankhafter Befunde verstanden werden. Respektieren von Grenzen: Die Förderung von Veränderungen, ohne Veränderungsdruck beim Patienten zu erzeugen sowie die Akzeptanz der physischen, psychischen und fachlichen Grenzen bei Patient und Therapeut gleichermaßen. Transparenz: Ergebnisse, Diagnosen, Behandlungsmöglichkeiten werden dem Patienten verständlich gemacht, damit dieser dabei mehr Eigenverantwortung übernehmen kann. Eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Therapeut und Patient ist unerlässlich für den Erfolg einer Therapie. Man nennt dies auch Compliance Zielorientierung: Erarbeitung eines Konsens zwischen Patient und Therapeut über behandlungsbedürftige Phänomene, Ziele und zeitlichen Rahmen der Behandlung. Dies beinhaltet auch die Klarstellung von nicht-erreichbaren Zielen und Wünschen des Patienten. Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Therapiemethoden 12 Psychotherapieverfahren Die unterschiedlichen „Schulen“ der Psychotherapie können grob vier Hauptgruppen zugeordnet werden: Humanistische (erlebnisorientierte) Therapien Z. B. Gesprächstherapie nach Rogers Psychodynamische (tiefenpsychologische) Therapien Z. B. Psychoanalyse, Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapieverfahren Kognitiv-behaviorale Therapien Z. B. Verhaltenstherapie, Kognitive Verfahren ergänzende spezielle Therapieverfahren Z. B. progressive Muskelrelaxation, Hypnose, Autogenes Training Für jedes Symptombild gibt es bevorzugte Therapieverfahren. Dies nennt man störungsspezifische Psychotherapie. Mittlerweile werden vermehrt Überlegungen angestellt, die sich mit der Frage beschäftigten, welches psychotherapeutische Vorgehen bei welchen Erkrankungen für welche Patienten geeignet ist. Dies nennt man störungsspezifische Psychotherapie. Wirkfaktoren der Psychotherapie Klärung Hierzu gehören z. B. psychoedukative (beratende) Methoden oder einfache Deutungen Bewältigung Unter Bewältigung versteht man die Vermittlung von Fertigkeiten, mit deren Hilfe der Patient mit einem bestimmten Problem besser zurecht kommen soll. Beispiele sind Entspannungs- und Kommunikationstechniken Problemaktualisierung Hier werden dem Patienten eingefahrene und behindernde Verhaltensweise deutlich gemacht. Durch das direkte Erfahren und Erkennen können neue Verhaltensweisen erlernt werden, z.B. bei der Reizkonfrontation Ressourcenaktivierung Ressourcen sind individuelle Fähigkeiten, Begabungen, Eigenheiten sowie die Motivation des Patienten. Werden sie bewusst gemacht und aktiviert, können Sie zur Bewältigung des aktuellen Problems verwendet werden. Therapeutische Beziehung Therapien, bei denen der Therapeut als verstehend und akzeptierend, mitfühlend, warm und unterstützend wahrgenommen wird, sind natürlich erfolgreicher als andere. Unerwünschte Wirkungen Sie können z. B. entstehen durch: Für eine klassische Psychotherapie zu ausgeprägte Symptomatik Unangemessene Behandlungsstrategien Missbrauch der therapeutischen Beziehung Fehlende Übereinstimmung in Inhalt und Ziel der Therapie Unangemessenen oder falsch durchgeführte Therapien können zur Verschlimmerung der Symptome führen. Auswirkungen können dabei sein: Verschlechterung der bestehenden Symptomatik und Suzizidalität Auftreten neuer Symptome Destabilisierung von Beziehungen Grundsätzlich ist vor Beginn einer Psychotherapie der Patient umfassend aufzuklären über das verwendete Therapieverfahren, mögliche Nebenwirkungen und Behandlungsalternativen. Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Therapiemethoden 13 Verhaltenstherapie und Kognitive Therapie Die Verhaltenstherapie hat sich aus Untersuchungen zu Lernprozessen und der Steuerung „normalen“ Verhaltens entwickelt (z. B. Pawlowscher Hund). Es geht dabei um die Behandlung problematischer bzw. unerwünschter Verhaltensweisen sowie um das Erkennen der Bedingungen und Reize, die dieses Verhalten hervorrufen bzw. aufrechterhalten. Die Kognitive Therapie befasst sich insbesondere mit innerpsychischen Aspekten menschlichen Verhaltens. Äußerlich sichtbares Handeln wird in Beziehung gesetzt zu der damit verbundenen Wahrnehmung, Bewertung und Verarbeitung der aufgenommenen Reize. Beide Verfahren werden heute unter dem Begriff „Verhaltenstherapie“ zusammengefasst. Bei der Verhaltenstherapie geht man davon aus, dass Verhalten durch seine Konsequenzen bestimmt wird, also durch positive oder negative Folgen. Grundprinzipien der Verhaltenstherapie Verhaltenstherapeutische Methoden haben Folgendes gemeinsam: Die Verhaltenstherapie befasst sich mit den Auslösern eines Verhaltens, die Kognitive mit den dahinter stehenden Gedanken. Orientierung an wissenschaftlicher Überprüfung theoretischer Konzepte und therapeutischer Methoden. Sie entwickeln sich stetig weiter. Problemorientierung, d.h. Ausrichtung auf das aktuelle Problemverhalten. Fokus auf die auslösenden und aufrechterhaltenden Bedingungen eines Problembereichs. Transparenz, d.h. umfassende Aufklärung des Patienten und Motivierung zur aktiven Teilnahme am therapeutischen Prozess. Ziel- und Handlungsorientierung, d.h. zwischen Therapeut und Patient besteht Einigkeit über das Ziel, das mit der Behandlung erreicht werden soll. Hilfe zur Selbsthilfe, d.h. Förderung von Auf- und Ausbau aktiver Bewältigungsstrategien. Verhaltenstherapeutische Verfahren und Techniken Die wichtigsten verhaltenstherapeutischen Verfahren sind: Reizkonfrontation Hierbei wird der Patient direkt mit dem angstauslösenden Reiz konfrontiert. Dabei handelt es sich um das gezielte Aufsuchen. Durch wiederholte Konfrontation mit dem Reiz führt dies zum Abbau der entsprechenden Verhaltensweisen, sowie der damit verbundenen emotionalen und gedanklichen Reaktionen. Sie finden insbesondere bei Angst- und Zwangsstörungen Anwendung. Die systematische Desensibilisierung Sie wird auch reziproke Hemmung genannt und bezeichnet die Arbeit mit Entspannung und Vorstellung. Hier wird ein Reiz im Geiste (in sensu) vorgestellt oder in der Realität (in vivo) aufgesucht, um entsprechende Gegenreaktionen einzuüben, beispielsweise in Form von Atem- und Entspannungsübungen. Somit wird der angstvoll empfundene Reiz (z.B. bei Phobien ) mit einer positiven Stimmung (Entspannungstechnik) überlagert. Operante Methoden die Veränderung eines Verhaltens wird durch die Änderung bislang regelmäßig eingetretener Konsequenzen herbeigeführt. Es gibt operante Methoden: In der Verhaltenstherapie wird mit dem Reiz-ReaktionsModell und den Möglichkeiten der Konditionierung gearbeitet. Zum Aufbau von Verhalten (durch positive oder negative Verstärkung), zum Abbau von Verhalten (durch Entfernung positiver bzw. aller Verstärker) und Kontingenzmangement (Kombination von Darbietung bzw. Entfernung verschiedener Verstärker) Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Therapiemethoden 14 Verhaltenstherapeutische Verfahren und Techniken Modell-Lernen (= Beobachtungslernen oder Imitationslernen) Hierbei handelt es sich um das Lernen neuer Verhaltensweisen bzw. die Modifikation bestehender Verhaltensweisen durch die Imitation anderer Individuen. Beispiele sind gemeinsames Kochen und Essen bei Patienten mit Essstörungen oder Rollenspiele, in denen der Therapeut vorspielt, wie bestimmte soziale Situationen angemessen bewältigt werden können. Aufbau von Kompetenzen Dabei geht es um die Entwicklung bzw. Veränderung behindernder Verhaltensweisen, z. B. Training sozialer Kompetenz oder Problemlösetraining. Dies wird vor allem als ergänzende Intervention im Therapieprozess eingebunden. Belohnung und Bestrafung - positive und negative Verstärkung Eine Belohnung kann das Hinzufügen eines positiven Reizes oder das Weglassen eines negativen Reizes sein. Bsp. 1: “Wenn Du lieb bist, bekommst Du Schokolade” (Belohnung durch einen positiven Reiz) Bsp.: 2 “Wenn Du pünktlich bist, bekommst Du keinen Hausarrest” (Belohnung durch Weglassen eines negativen Reizes) Eine Bestrafung bedeutet das Hinzufügen eines negativen Reizes oder das Weglassen eines positiven Reizes. Bsp. 3: “Wenn Du nicht lieb bist, bekommst Du Hausarrest” (Hinzufügen eines negativen Reizes) Bsp. 4: “Wenn Du nicht pünktlich bist, bekommst Du keine Schokolade” (Bestrafung durch Weglassen eines positiven Reizes) Eine positive Verstärkung ist das Hinzufügen eines Reizes, egal ob es sich um eine Belohnung oder Bestrafung handelt (Bsp. 1 und 3) Eine negative Verstärkung ist das Weglassen eines Reizes, egal ob es sich um eine Belohnung oder Bestrafung handelt (Bsp. 3 und 4) In allen Fällen soll erreicht werden, dass jemand eine erwünschte Handlung ausführt. Kognitive Verfahren Rational-emotive Therapie Hier ist die Annahme, dass irrationale Denkmuster psychische Störungen verursachen. Die kognitive Therapie nach Beck nimmt an, dass die Entstehung und Aufrechterhaltung von Depression durch typische Denkinhalte und -muster hervorgerufen wird. Zu den kognitiven Verfahren werden außerdem das Problemlösetraining und Methoden zur Veränderung von Verhalten durch Veränderung des inneren Dialogs gerechnet. Grundannahme ist, dass Prozesse der Informationsaufnahme und –verarbeitung eine wesentliche Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Erkrankungen spielen. Die Verhaltenstherapie arbeitet mit Belohnung, Bestrafung und positver wie negativer Verstärkung. Selbstkontrollverfahren, Selbstmanagement Bei diesen Verfahren geht es darum, dass der Patient die Fähigkeit entwickelt, selbstständig ein bestimmtes problematisches Verhalten zu verändern bzw. durch angemessenes Verhalten zu ersetzen. Schwerpunkt ist die aktive Beteiligung des Patienten am therapeutischen Prozess. Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Therapiemethoden 15 Psychoanalyse und psychodynamisch (tiefenpsychologisch) orientierte Verfahren Unter Tiefenpsychologie versteht man alle psychologischen Theorien, Modelle und Behandlungsverfahren, die davon ausgehen, dass unbewusste Persönlichkeitsanteile existieren, die psychodynamisch wirksam sind und die die Grundlage menschlichen Verhaltens und Erlebens darstellen. In der tiefenpsychologischen Therapie liegt ein besonderer Schwerpunkt in der Interaktion zwischen Therapeut und Patient. Die Denk- und Handlungsansätze der klassischen Psychoanalyse gehen im Wesentlichen auf die Arbeiten von Sigmund Freud zurück. Weiterentwicklungen sind die Individualpsychologie Alfred Adlers, die analytische Psychologie C.G. Jungs, die Existenzanalyse V. Frankls und die Neopsychoanalyse nach Erich Fromm oder H.S. Sullivan. Für kurzfristige Therapieformen (40 – 80 Stunden) konnte eine Wirksamkeit der Methodik nachgewiesen werden. Für andauernde, hochfrequente Psychoanalyse liegen bislang keine kontrollierten Evaluationen vor. In Deutschland wurde die operationalisierte psychodynamische Diagnostik (OPD) entwickelt, ein Handbuch, das die für die Behandlung zentralen psychodynamischen Konzepte schärfer definieren und einer wissenschaftlichen Überprüfung zugänglich machen soll. Konzepte der Psychoanalyse Folgende theoretische Konzepte bilden die Grundlage der Psychoanalyse: Das Unbewusste: hat im menschlichen Erleben und Verhalten eine wichtige Bedeutung, z. B. werden Fehlleistungen (z. B. Versprecher, Vergessen) als Kompromissbildungen zwischen Verdrängtem und bewussten Absichten interpretiert. Das Strukturmodell der Persönlichkeit: Freuds Persönlichkeitsmodell geht von drei Strukturen oder Instanzen der menschlichen Psyche aus: das “Es”, das “Ich” und das “Über-Ich”. Das “Es” sind die unbewussten Triebe, Impulse und emotionalen Grundbedürfnisse. Das “Über-Ich” steht für die moralische Entwicklung der menschlichen Psyche, die Wertvorstellungen, gesellschaftliche Normen und Ideale. Das “Ich” schließlich ist der Vermittler zwischen den beiden anderen Instanzen, aber auch zwischen dem “Ich” und der äußeren Welt. Stehen die Bedürfnisse des “Es” und des “Über-Ich” im Widerspruch, so muss das “Ich” eine Strategie entwickeln, diesen Konflikt auszutragen. Dies kann durch Abwehrmechanismen, durch Entwicklung von neurotischen oder auch körperlichen Symptomen geschehen. Die Psychoanalyse arbeitet mit der Dynamik der unbewussten Anteile eines Menschen. Modelle der psychoanalytischen Entwicklungspsychologie: das Phasenmodell Freuds geht von fünf Phasen der psychosexuellen Entwicklung von Kleinkindern aus. Orale Phase: Hier entsteht die Trennung von Umwelt und Ich Anale Phase: Durch Auseinandersetzung mit Regeln, Normen und Verboten erfolgt die Strukturierung des Über-Ich Phallische oder ödipale Phase: Bildung von Rollenverständnis und sexueller Identifikation Latenzphase: Entwicklung allgemeiner psychosozialer Kompetenzen Pubertäts-Adoleszenzphase: Schwerpunkt dieser Phase ist die Identitätssuche. Werden in einer Phase Entwicklungsschritte fehlgeleitet, so kann dies später zu einem Rückfall in die phasenspezifische Verhaltensmuster führen, wenn es zu einer Krisensituation kommt. Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Therapiemethoden 16 Psychoanalytische Krankheitskonzepte: Hierbei wird von der Annahme ausgegangen, dass unbewusste psychische Konflikte existieren, die zu gestörtem Erleben oder Verhalten führen. Der Konflikt ist dabei das Vorliegen einander widerstrebender oder unvereinbarer Wünsche und Intentionen. Daraus entstehen Abwehrmechanismen, die zu einem späteren Zeitpunkt wieder aktiviert werden. Pathologisch werden sie dann, wenn sie durch Dauer, Intensität, stereotype Einseitigkeit sowie situative Unangemessenheit einen krankhaften Charakter erhalten. Abwehrmechanismen sind z. B.: Projektion Eigene Probleme werden auf einen anderen Menschen verlagert, da sie im eigenen Erleben nicht ertragen werden können. Grundlage bspw. für den Rohrschach-Test (Farbkleckse werden gedeutet). Spaltung Gegensätzliche Gefühle können nicht gleichzeitig an einem Menschen wahrgenommen werden und Menschen werden deshalb zeitversetzt in „nur gut“ oder „nur schlecht“ bewertet. Verdrängung Fernhalten von Konflikten, Gedanken oder Trieben. Aufbau eines Widerstandes gegen das Bewusstwerden. Identifikation Verneinung eigener Triebe und Bedürfnisse durch Übernahme der Eigenschaften einer anderen Person. Projektive Identifikation Projizierung eigener unangenehmer Affekte auf den Therapeuten. Für den Therapeuten ist dies sehr aufschlussreich. Reaktionsbildung Nicht akzeptierte Eigenschaften werden bei Auftreten ins Gegenteil verkehrt (statt Faulheit kommt es zu Geschäftigkeit). Sublimierung Regungen und Affekte werden auf sozial leichter zu akzeptierende Ziele verlegt. Das ursprüngliche Ziel wird dabei aufgegeben. Affektisolierung Trennung eines unangenehmen Gefühls vom Erlebten und Verschiebung auf eine rationale Ebene. Ungeschehenmachen Ein Angst-verursachender Gedanke wird durch ein magisches Ritual neutralisiert. · Abwehrmechanismen helfen dem “Ich”, innere Konflikte zwischen “ES” und “Über-Ich” zu bewältigen. Die Behandlungstheorie (Technik): Ziel ist die Aufdeckung und Bearbeitung von Konflikten durch Introspektion und Deutung unbewusster Vorgänge. Außerdem sind Übertragungs- und Gegenübertragungseffekte von Bedeutung. Bei der Übertragung nimmt der Patient unbewusst eine frühere (kindliche Rolle) ein und betrachtet den Therapeuten als eine bedeutsame Person aus seinem früheren Leben (z.B. Vater). Nimmt der Therapeut (unbewusst) diese ihm auferlegte Rolle an, kommt es zur Gegenübertragung. Diese dient ihm nur zur Deutung, sie wird nicht an den Patienten kommuniziert. Das Modell der Psychoanalyse geht von Entwicklungsphasen auf, in denen bestimmte Themen erfahren werden müssen. Weiterhin existieren in diesem Modell unbewusste Anteile, die miteinander in Konflikt stehen können. Solche Konflikte werden durch Abwehrmechanismen kompensiert. In der Therapie stehen das freie Assoziieren und das Deuten dieser Assoziationen im Vordergrund. Weiterhin sind Übertragung und Gegenübertragung wichtige Hinweise für den Therapeuten. Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Therapiemethoden 17 Gesprächspsychotherapie Definition Bei der Gesprächspsychotherapie bildet das Gespräch mit dem Klienten den zentralen Bestandteil der Behandlung. Der Klient ist dabei Experte für sein eigenes Erleben und der Therapeut Experte für das Schaffen von Bedingungen, die einer Veränderung förderlich sind. Dabei soll der Klient in der Entfaltung seiner angeborenen Tendenz zur Selbstverwirklichung unterstützt werden, um dadurch persönliches Wachstum und Reifung zu ermöglichen. Ein pathozentristischer (auf die Störung fixierter) Blickwinkel wird dabei explizit vermieden. In der Gesprächstherapie nach Rogers wird der Klient in vier bis zwanzig Gesprächen von ca. fünfundvierzig Minuten Dauer angeregt, seine Probleme zu schildern und sich selbst und seine Gefühle kennen zu lernen. Ziel der Behandlung ist es, die Tendenz zur Selbstgestaltung zu unterstützen und die Selbstakzeptanz zu verbessern. Diese Art des zuhörenden Gesprächs geht zurück auf den amerikanischen Gesprächstherapeuten Carl Rogers. Aufgrund wissenschaftlicher Forschungen, kam er zu einigen eigentlich ganz normal-menschlichen Grundprinzipien des Zuhörens: Positive Wertschätzung Die Erfahrung zeigt, dass Fühlen, Verhalten und alle Gedanken einen realen, nachvollziehbaren Hintergrund haben. Auch wenn etwas "falsch" erscheint oder offensichtlich nicht sinnvoll ist, so hat es doch einen verstehbaren Grund. Dahinter steht immer der Mensch, der in der ihm möglichen Weise versucht, durchs Leben zu kommen und seine Interessen zu wahren. Wenn auch manche Lebensumstände, insbesondere in der Kindheit, nur durch sehr verzerrte oder schwierige Verhaltensmuster gelöst werden konnten, so steht doch der Mensch dahinter mit seiner Empfindungsfähigkeit, seinen Bedürfnissen, seinen Notwendigkeiten. Einfühlendes Verstehen Letztlich geht es in dem, was uns bewegt, nicht um Moral, Logik, richtig oder falsch, sondern es geht um unsere Gefühle. Die können wir selbst häufig schwer erkennen und noch schwerer verstehen. Daher ist einfühlendes Verstehen des Zuhörers hilfreich, wirkliches Verständnis für das eigene Erleben zu bekommen, so dass man aufhören kann, gegen sich selbst zu kämpfen. Dies bringt weg vom Bewerten und Manipulieren hin zum Verständnis und damit zur Akzeptanz dessen, was ist. Die Gesprächstherapie findet auf “Augenhöhe” statt und beruht auf der Wertzschätzung des Gegenübers. Echtheit Das meint, dass der Therapeut sich nicht verstellt, sondern als der da sitzt, der er ist. Das ermöglicht dem Klienten selbst, ebenso echt zu sein. Er spürt, dass er ein reales Gegenüber hat, das sich mit seinen Erfahrungen und Gefühlen einbringt. So kommt ein Prozess in Gang, in dem der Klient seine Vorstellungen von sich, wie er sein sollte oder möchte, in Übereinstimmung bringen kann mit dem, was er ist. Er kann selbst die Seiten positiv erleben, die er vorher bekämpft und abgelehnt hat. Aus diesem Verständnis heraus, kann er bessere Lösungen für seine Bedürfnisse und Interessen finden und belastende Verhaltensweisen und Denkmuster aufgeben. Wirksamkeit Die Wirksamkeit der Gesprächspsychotherapie ist gut belegt. Voraussetzung für den Erfolg ist jedoch, dass der Klient sich selbständig und aktiv mit seinen Problemen auseinandersetzen kann und will. Einen besonders günstigen Effekt hat sie bei Ängsten und Depressionen. In der Gesprächspsychotherapie (nach Rogers) sind positive Wertschätzung, einfühlendes (empathisches) Verstehen und die Echtheit des Therapeuten Grundvoraussetzung. Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Therapiemethoden 18 Paar- und Familientherapie Definition Grundlegend bei allen Familientherapien ist die systemische Betrachtung von Paar bzw. Familie. Das System ist dabei ein wichtiger Einflussfaktor auf die Entwicklung eines Menschen. Die Teile eines Systems stehen in einer dynamischen Wechselbeziehung, d.h. Erfahrungen und Verhalten der einzelnen Mitglieder beeinflussen sich gegenseitig. Eine gestörte Interaktion innerhalb des Systems kann sich dann in der psychischen Erkrankung eines Familienmitglieds manifestieren. Die verschiedenen familientherapeutischen Ansätze unterscheiden sich in der Herangehensweise und den äußeren Rahmenbedingungen, unter denen eine Therapie durchgeführt wird. Familientherapie Allen Ansätzen der Familientherapie gemeinsam ist: Allparteilichkeit und Neutralität des Therapeuten Aktive und direktive Haltung des Therapeuten: gezielte Anwendung von Interventionstechniken Festgelegte Kommunikationsregeln Betonung der positiven, unproblematischen Aspekte eines Systems Schwerpunkt ist die Ressourcenidentifikation und -nutzung für den Veränderungsprozess Diagnostik durch die Analyse innerfamiliärer Interaktionsmuster, Regeln und Gesetze Die Familientherapie wird auch dann empfohlen, wenn ein Mitglied als Symptomträger fungiert. Formen der Familientherapie sind: psychoanalytische Familientherapie – Annahmen: Delegation: Eltern erteilen (unbewusst) an ihre Kinder den Auftrag eigene nicht gelebte Bedürfnisse oder Wünsche auszuleben. Bezogene Individuation: Die individuelle Entwicklung erfolgt durch Bezugnahme und Abgrenzung zu anderen Individuen. Systemische Familientherapie: Familie als selbstregulierendes System, das durch eigene Gesetze und Regeln gesteuert wird. Durch Aufdecken von Spielregeln können diese modifiziert werden. Verhaltenstherapeutisch orientierte Familientherapie: Die Familienmitglieder werden über die Erkrankung, ihren Auslösern und Therapieoptionen informiert. Es werden kommunikative Fähigkeiten und Strategien zur Bewältigung alltäglicher Lebenssituationen vermittelt. Die Familientherapie kommt in Frage, wenn familiäre Interaktionsprozesse als ein Auslöser einer psychischen Erkrankung erkannt werden. Sie ist jedoch nur sinnvoll, wenn die Familienmitglieder sich als betroffen sehen und zur Veränderung motiviert sind. Eingesetzt wird sie vor allem in der Kinder- und Jugendpsychiatrie, bei Anorexia nervosa, Schizophrenien oder affektiven Störungen. Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Therapiemethoden 19 Paartherapie Man geht davon aus, dass die Stabilität von Partnerschaften insbesondere von drei Fähigkeiten abhängt: Angemessene Kommunikation, insbesondere emotionale Selbstöffnung Gute Problemlösestrategien Möglichkeiten der individuellen und gemeinsamen Stressbewältigung Ziele der Paartherapie sind: Informationen zu geben (Psychoedukation) Konflikte und andere Symptome abzubauen Die Kommunikation der Partner untereinander zu verbessern Kompetenzen zur Bewältigung von Problemen und Stress zu vermitteln Die Paartherapie ist angebracht, wenn die vorhandenen Kompetenzen und Ressourcen nicht mehr zur Problemlösung in der Partnerschaft ausreichen. Dies tritt häufig bei hoher Belastung durch die psychische Erkrankung eines Partners. Die Paartherapie wird zur Auflösung zwischenmenschlicher Konflikte in Partnerschaften eingesetzt. Andere therapeutische Interventionen Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson Annahme: Muskuläre Entspannung führt auch zur Reduzierung psychischer Anspannungen und der Abnahme von Ängsten. Sie ist bei akuten psychotischen Zustandsbildern sowie schwer ausgeprägten akuten psychischen Erkrankungen kontraindiziert. Autogenes Training Autosuggestive Entspannungsmethode mit Konzentration auf den eigenen Körper. Kontraindikation sind schizophrene Psychosen und schwere Depressionen. Hypnose Suggestion in veränderter Bewusstseinslage. Veränderung von speziellen Problembereichen durch kurze positive, suggestive Formeln (Reduktion von Angst, Schmerz, Modifikation von Verhalten). Kontraindiziert sind akute psychotische Zustände. Biofeedback Dem Patienten werden vegetative Prozesse (beispielsweise Herzfrequenz) durch Geräte sichtbar gemacht, so dass er lernen kann, bewusst darauf Einfluss zu nehmen. Wird bei der Behandlung von Migräne, Spannungskopfschmerz und arterieller Hypertonie angewendet. Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Therapiemethoden 20 Soziotherapie Definition Unter Soziotherapie versteht man alle psychotherapeutischen Behandlungsmethoden, die neben den biologischen und psychotherapeutischen Verfahren bei der Behandlung psychisch kranker Menschen eingesetzt werden. Beispiele sind die Ergotherapie, Beratung und Betreuung durch Sozialdienste und kreative Gruppenaktivitäten. Zentraler Punkt ist immer die Interaktion des Patienten mit anderen Menschen, ohne ihn zu überfordern. Die Grundbeobachtung war, dass Patienten in reizarmen Umgebungen Symptome wie Antriebsverlust, Passivität und Gleichgültigkeit zusätzlich zu ihrer bestehenden psychischen Erkrankung entwickelten. Ergotherapie Zur Ergotherapie gehören alle therapeutischen Maßnahmen im Bereich der Beschäftigungsund Arbeitstherapie. Die Beschäftigungstherapie dient dabei als Beobachtungs- und Übungsfeld für den Umgang des Patienten mit sich selbst und mit anderen Menschen. Darüber hinaus werden verschiedene Fertigkeiten sowie das Selbstvertrauen entwickelt, entfaltet und gefördert. Sie dient als grundlegendes Element in der stationären Psychiatrie, in der Regel als Gruppentherapie, wird jedoch auch als Bestandteil ambulanter Behandlung verwendet. Die Arbeitstherapie dient hauptsächlich der Förderung beruflicher Fähigkeiten, um dem Patienten eine Rückkehr in das Arbeitsleben zu erleichtern, wird jedoch auch als Vorbereitung des selbstständigen Arbeitens in weiterführenden Behandlungseinrichtungen eingesetzt (z.B. berufliche Rehabilitationsmaßnahmen, Arbeit in einer Behindertenwerkstatt). Therapieziele sind die Steigerung von Konzentrationsfähigkeit, Ausdauer, Sorgfalt und Flexibilität. Sozio- und Ergotherapie werden zur Integrierung und Wiedereingliederung eingesetzt. Kreative soziotherapeutische Behandlungsformen Schwerpunkt ist hier die kreative Betätigung in einem strukturierten Rahmen. Beispiele sind Musiktherapie, Tanz- und Bewegungstherapie sowie Gestalttherapie. Diese Therapieformen werden sowohl in Gruppen als auch in Einzelbehandlungen angewendet und sollen das (Wieder-) Entdecken unerwarteter Fähigkeiten und die Interaktion mit anderen Menschen fördern. Sozialtherapie Die Sozialtherapie wird zur Organisation, Vermittlung, Vorbereitung und Begleitung von Maßnahmen eingesetzt, die der sozialen Wiedereingliederung eines Patienten nach einer akuten psychischen Erkrankung oder bei chronischen sozialen Defiziten dienen. Sie wird häufig von Sozialarbeitern und Sozialpädagogen durchgeführt. Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Therapiemethoden 21 Psychoedukation Definition Unter dem Begriff Psychoedukation werden alle Behandlungsansätze zusammengefasst, die zum Ziel haben, Patienten und Angehörigen Informationen und Wissen über die Entstehungsbedingungen, Auswirkungen und Behandlungsmöglichkeiten psychischer Erkrankungen zu vermitteln. Bei der Durchführung kommen die Grundprinzipien und Konzepte der Psychologie und Psychotherapie zur Anwendung. Ziel ist die Reduzierung von Angst, das Schaffen von Vertrauen und insbesondere die Möglichkeit für den Patienten mit einem hohen Maß an Eigenaktivität, Verantwortlichkeit und Selbstkontrolle mit seiner Krankheit umzugehen. Die Psychoedukation trägt damit zur Besserung, Heilung und Rückfallprophylaxe bei psychischen Erkrankungen bei. Anwendungsformen sind Patientenratgeber: Erste Hilfe zur Information über Entstehung, Aufrechterhaltung, Behandlung, Bewältigung und Prävention bestimmter psychischer Erkrankungen. Selbsthilfeprogramme: In Buchform stellen sie selbst anwendbare therapeutische Verfahren in strukturierter Weise dar. Psychoedukative Therapieprogramme: Sind häufig integraler Bestandteil einer psychotherapeutischen Behandlung. Psychoedukation dient der Aufklärung von Patienten und Angehörigen. Darüber hinaus gibt es verschiedene Trainingsprogramme, die auf bestimmte Defizite ausgerichtet sind. Einen wichtigen Stellenwert nimmt die Psychoedukation z. B. bei Angst-, Zwangs-, Schlaf- und Essstörungen ein. Desweiteren gehören dazu auch Gesundheitsinformations- und Angehörigengruppen, bei denen es um emotionale Entlastung durch Erfahrungsaustausch geht sowie darum, den Alltag mit einer Erkrankung zu bewältigen. Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Therapiemethoden 22 Prüfungsfragen 1. 1) 2) 3) 4) Autogenes Training... ist die Methode der Wahl beim Abbau von Zwangshandlungen. ist die Methode der Wahl zur Behandlung des Korsakow-Syndroms. beeinflusst in der Regel Verspanntheit eines akut psychotischen Patienten günstig. wird zumeist induziert in der melancholischen Phase bei Zyklothymien. A) B) C) D) E) Nur die Aussage 1 ist richtig. Nur die Aussagen 2 und 4 sind richtig. Nur die Aussagen 1und 3 sind richtig. Alle Aussagen sind richtig. Keine der Aussagen ist richtig. 2. Die folgenden Fähigkeiten eines Therapeuten: Echtheit, völliges emotionales Akzeptieren und positive Wertschätzung des Patienten sowie ein emphatisches Verstehen werden am stärksten gefordert bei der Psychoanalyse nach Freud Verhaltenstherapie Hypnose Gesprächstherapie nach Rogers Fokalpsychotherapie nach Malan A) B) C) D) E) 3. 1) 2) 3) Sowohl bei der klassischen, als auch bei der operanten Konditionierung können auftreten: Reizgeneralisation Reizdiskriminination Extinktion A) B) C) D) E) Nur Aussage 1 ist richtig. Nur Aussage 2 ist richtig. Nur die Aussagen 1 und 2 sind richtig. Nur die Aussagen 2 und 3 sind richtig. Alle Aussagen sind richtig. 4. Nach psychoanalytischer Auffassung bewirkt eine Fixierung auf die ödipale (phallische) Phase der psychosexuellen Entwicklung die Herausbildung folgender Persönlichkeitsmerkmale: Neigung zu Ess-Störungen Innerer Zwang zum Konkurrieren und Rivalisieren Verstärkter Drang nach Ordnung und Sauberkeit Geiz und autoritäre Charaktereigenschaften Keine der vorstehenden Aussagen ist richtig A) B) C) D) E) 5. A) B) C) D) E) In der psychoanalytischen Theorie versteht man unter dem Abwehrmechanismus der Projektion, dass... eine Person sich mit jemandem identifiziert, vor dem sie eigentlich Angst hat. eigene unerwünschte Triebregungen anderen unterstellt werden. unerwünschte Triebregungen ins Unbewusste verdrängt werden. Eigenschaften einer Person, die man gut kennt, auf eine fremde Person übertragen werden, die ihr äußerlich ähnlich sieht. Triebregungen, die als bedrohlich erlebt werden, in einer Form befriedigt werden, die gesellschaftlich akzeptabel ist. Lösungen 1E 2D 3E Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Therapiemethoden 4B 5B 23 6. A) B) C) D) E) 7. Die Schilderungen eines Patienten lösen bei einem Psychotherapeuten ungewöhnlich starke Gefühle aus, weil dieser Patient jemandem sehr ähnlich ist, den der Psychotherapeut früher gut kannte. Diesen Vorgang bezeichnet man als: Projektion Identifikation Gegenübertragung Empathie Generalisierung 2) 3) 4) Welche der folgenden Vorgehensweisen gehört/gehören zum Repertoire operanter Verfahren der Schmerztherapie? Schmerzkontingente statt Zeitkontingente Medikation (Medikamente nach Bedarf statt nach Zeit nehmen) Nichtbeachtung des Schmerzverhaltens durch den Therapeuten Entwicklung von Plänen für die körperliche Aktivierung des Patienten Schmerzkontingente Zuwendung A) B) C) D) E) Nur Aussage 2 ist richtig. Nur Aussage 3 ist richtig. Nur die Aussagen 2 und 3 sind richtig. Nur die Aussagen 1, 2 und 3 sind richtig. Alle Aussagen sind richtig. 8. 1) 2) 3) 4) Ein Mann ist Kettenraucher. Sein Freund, ein Heilpraktiker, will ihn über die Risiken des Rauchens informieren. Doch der Kettenraucher unterbricht ihn mit den Worten: „Lass es gut sein, ich will nichts hören. Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.“ Das Verhalten des Kettenrauchers kann mit folgenden Begriffen erfasst werden: Dissimulation Verdrängung Sensitivierung Sublimierung A) B) C) D) E) Keine der vorstehenden Äußerungen ist richtig. Nur die Aussagen 1und 3 sind richtig. Nur die Aussagen 2und 3 sind richtig. Nur die Aussagen 3 und 4 sind richtig. Nur die Aussagen 1, 2 und 4 sind richtig. 9. 1) 2) 3) Zu den klassisch-psychoanalytischen Wegen, um unbewusste psychische Anteile zu erkennen und zu verstehen, gehört/gehören: Freies Assoziieren währen der Therapiestunden Autosuggestion des Patienten währen der Therapiestunde Interpretation von sog. Fehlleistungen A) B) C) D) E) Nur Aussage 1 ist richtig. Nur Aussage 2 ist richtig. Nur die Aussagen 1 und 2 sind richtig. Nur die Aussagen 1 und 3 sind richtig. Nur die Aussagen 2 und 3 sind richtig. 1) Lösungen 6C 7C 8A Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Therapiemethoden 9D 24 10. Welche Aussage/n ist/sind richtig? Einer Patientin wird bewusst, dass sie sich in der Beziehung zu ihrem Psychotherapeuten zunehmend als kleines Mädchen erlebt mit Wünschen an ihn wie damals an ihren eigenen Vater, obwohl sie sich gleichzeitig bewusst ist, in einer Therapie an sich zu arbeiten. Welche psychischen Prozesse sind – mit großer Wahrscheinlichkeit – an diesem Geschehen beteiligt? 1) Regression 2) Dysmorphophobie 3) Übertragung A) B) C) D) E) Nur Aussage 3 ist richtig Nur die Aussagen 1 und 2 sind richtig. Nur die Aussagen 1 und 3 sind richtig. Nur die Aussagen 2 und 3 sind richtig. Alle Aussagen sind richtig. 11. Welche Aussage ist richtig? Die Führungsintensität des Arztes und die Abhängigkeit des Patienten sind typischerweise am stärksten ausgeprägt bei A) B) C) D) E) der Gesprächstherapie nach Rogers. der Hypnose. der Verhaltenstherapie. der psychoanalytischen Behandlung. dem katathymen Bilderleben (Symboldrama). 12. Welche Aussage/n ist/sind richtig? Unter „Gegenübertragung“ versteht man in der Psychoanalyse: 1) 2) eine feindselig gegen den Arzt gerichtete Übertragung des Patienten das Reagieren des Patienten auf den Therapeuten, als wäre dieser eine lebensgeschichtlich früher bedeutsame – Beziehungsperson von ihm eine spezifische Reaktion des Therapeuten auf eine ihm entgegengebrachte Übertragung 3) A) B) C) D) E) Nur Aussage 1 ist richtig. Nur Aussage 2 ist richtig. Nur Aussage 3 ist richtig. Nur die Aussagen 1 und 2 sind richtig. Nur die Aussagen 1 und 3 sind richtig. 13. Welche Aussage ist nicht Bestandteil der psychoanalytischen Theorie der Sexualität? die 3 Phasen oral, anal, phallisch-ödipal Urvertrauen und Urmisstrauen entstehen in der oralen Phase. Die Libido entsteht in der phallisch-ödipalen Phase. phallisch-ödipale Liebesimpulse zum gegengeschlechtlichen und Rivalität zum gleichgeschlechtlichen Elternteil A) B) C) D) Lösungen 10C 11B 12C Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Therapiemethoden 13C 25 14. A) B) C) D) E) 15. Wenn eine Extinktion klassisch konditionierter Angstreaktionen über Jahre hinweg nicht erfolgt, dann kann es sich bei der Aufrechterhaltung der Angst um einen hinzugetretenen weiteren Lernprozess (z.B. eine operante Konditionierung) handeln weil normalerweise bedingte Angstreaktionen zu verlöschen pflegen, wenn der ihnen vorausgehende Reiz oft genug ausbleibt. Aussage 1 ist richtig, Aussage 2 ist richtig, Verknüpfung ist richtig. Aussage 1 ist richtig, Aussage 2 ist falsch, Verknüpfung nicht möglich. Aussage 1 ist falsch, Aussage 2 ist falsch, Verknüpfung nicht möglich. Aussage 1 ist falsch, Aussage 2 ist richtig, Verknüpfung nicht möglich. Aussage 1 ist richtig, Aussage 2 ist richtig, Verknüpfung ist falsch. 1) 2) 3) In einem Konversionssymptom ist/sind nach psychoanalytischem Modell enthalten: die Abwehr des Triebimpulses die subjektive Interpretation von somatischen Beschwerden die partielle Befriedigung eines Triebimpulses A) B) C) D) E) Nur die Aussage 1 ist richtig. Nur die Aussagen 1 und 3 sind richtig. Nur die Aussagen 2 und 3 sind richtig. Nur die Aussagen 1 und 2 sind richtig. Alle Aussagen sind richtig. 16. Bei einer Paartherapie schildert zunächst der Mann die Probleme aus seiner Sicht. Auf die anschließende Frage des Therapeuten an die Frau, wie sie die Probleme sehe, verlässt diese wortlos den Raum und muss sich übergeben. Welcher Abwehrprozess erklärt diese Reaktion am besten? Konversion Reaktionsbildung Regression Verschiebung Rationalisierung A) B) C) D) E) 17. In einem Trainingsprogramm zum Abbau von aggressivem Verhalten bei Kindern werden in den Trainingsphasen nicht-aggressive Verhaltensweisen in Gruppen geübt. Dabei wird ein sog. Togen-Programm eingesetzt, bei dem die Kinder für erwünschte Verhaltensäußerungen Punkte erhalten. Gesammelte Punkte können in einen Preis (z.B. Kinobesuch) eingetauscht werden. Das Token-Programm basiert am ehesten auf welcher der folgenden Techniken bzw. Prinzipien? A) B) C) D) E) Diskriminationslernen klassische Konditionierung Konditionierung höherer Ordnung Lernen am Modell operante Konditionierung Lösungen 14A 15B 16A Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Therapiemethoden 17E 26 18. A) B) C) D) E) 19. A) B) C) D) E) 20. Die progressive Relaxation (nach Jacobsen) ist zur Psychotherapie von Manien sehr gut geeignet, weil die Manie durch Antriebssteigerung, Schlaflosigkeit u. durch häufig dysphorische Reizbarkeit gekennzeichnet ist. Aussage 1 ist richtig, Aussage 2 ist richtig, Verknüpfung ist richtig. Aussage 1 ist richtig, Aussage 2 ist falsch, Verknüpfung nicht möglich. Aussage 1 ist falsch, Aussage 2 ist falsch, Verknüpfung nicht möglich. Aussage 1 ist falsch, Aussage 2 ist richtig, Verknüpfung nicht möglich. Aussage 1 ist richtig, Aussage 2 ist richtig, Verknüpfung ist falsch. Durch eine Fixierung in der analen Phase ist nach psychoanalytischer Theorie vor allem folgende Erkrankung gekennzeichnet: Schizophrenie endogene Depression Zwangsneurose Manie Hysterie 1) 2) 3) 4) Die psychoanalytische Diagnostik verwendet Informationen aus folgenden Quellen: objektive, d.h. im Prinzip nachprüfbare Informationen subjektive Situations- u. Erlebnisschilderungen des Patienten Gegenübertragungsgefühle des Diagnostikers Reaktionen des Patienten auf Probedeutungen des Analytikers A) B) C) D) E) Nur die Aussagen 1, 3 und 4 sind richtig. Nur die Aussagen 2, 3 und 4 sind richtig. Nur die Aussagen 2 und 4 sind richtig. Nur die Aussagen 1 und4 sind richtig. Alle Aussagen sind richtig. 21. 1) 2) 3) 4) Eine 22jährige Patientin leidet seit 3 Jahren im Zusammenhang mit ihrer Heirat und einer damit verbundenen Entfremdung vom Elternhaus an Appetitlosigkeit und häufigem Erbrechen. Dieses Beschwerdebild hält bis zum heutigen Tage an. Außer einem deutlichen Untergewicht ist bei gründlicher klinischer Untersuchung kein organischer Befund nachweisbar. Zur Therapie kommt/kommen in Betracht die Teilnahme der Patientin an: analytisch orientierter Gruppentherapie einer Balintgruppe analytisch orientierter Einzeltherapie einer Paartherapie zusammen mit dem Ehemann A) B) C) D) Alle Aussagen sind richtig. Nur die Aussagen 1 und 3 sind richtig. Nur die Aussagen 1, 2 und 4 sind richtig. Nur die Aussagen 1, 3 und 4 sind richtig. Lösungen 18D 19C 20E Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Therapiemethoden 21D 27 22. 2) 3) 4) Welche Merkmale kennzeichnen die klientenzentrierte Gesprächsführung in der Beratungssituation? Echtheit des Beraters in Hinblick auf den Ausdruck von Spannungen u. eigenen Gefühlen Wertschätzung und Wärme, die nicht an Bedingungen gebunden sind Einfühlendes Verständnis in Hinsicht auf die Gefühle des Klienten Äußerung von Verhaltensempfehlungen A) B) C) D) E) Alle Aussagen sind richtig. Keine der Aussagen ist richtig. Nur die Aussagen 1, 2 und 3 sind richtig. Nur die Aussagen 3 und 4 sind richtig. Nur die Aussagen 1 und 2 und 4 sind richtig. 23. Mit Hilfe eines Abwehrmechanismus werden verpönte Hassimpulse gegen eine bestimmte Person in besondere Freundlichkeit, ja scheinbare Zärtlichkeit, gegenüber dieser Person verwandelt. Es handelt sich am wahrscheinlichsten um folgenden Abwehrmechanismus: Verschiebung Projektion Rationalisierung Sublimierung Reaktionsbildung 1) A) B) C) D) E) 24. A) B) C) D) E) 25. Welche der folgenden Störungen gilt als charakteristische Indikation für die Masters-Johnson-Therapie? Exhibitionismus organisch bedingte Sterilität des Mannes konflikthafte Homosexualität Ejakulatio praecox organisch bedingte Sterilität der Frau 1) 2) 3) In der Psychodynamik von Neurosen u. Persönlichkeitsstörungen spielt/spielen als psychischer Abwehrmechanismus eine wichtige Rolle: Verleugnung Identifikation mit dem Angreifer Coping A) B) C) D) Nur die Aussagen 2 und 3 sind richtig. Nur die Aussagen 1 und 2 sind richtig. Nur die Aussage 2 ist richtig. Alle Aussagen sind richtig. 26. In einer psychotherapeutischen Sitzung geht es um ein Eheproblem. Der Ehemann gibt sich selbst alle Schuld: "Meine Frau hat im Grunde genommen gar keine Probleme. Sie kommt mit allem sehr gut klar. Wenn ich nicht so einen ängstlichen und ungeduldigen Charakter hätte, dann wäre eigentlich alles in Ordnung." Welcher Abwehrmechanismus kommt hier am ehesten in Frage? Reaktionsbildung Sublimierung Projektion Identifikation mit dem Aggressor Wendung der Aggression gegen die eigene Person A) B) C) D) E) Lösungen 22C 23E 24D Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Therapiemethoden 25B 26E 28 27. A) B) C) D) E) 28. A) B) C) D) E) Im diagnostischen Gespräch in der Psychoanalyse auftauchende Gegenübertragungsemotionen wie Ärger, Neid, Zuneigung sollte der Psychotherapeut dem Klienten in aller Regel mitteilen, weil die Berücksichtigung der Gegenübertragung für den Therapeuten in der Psychoanalyse eine wichtige diagnostische Hilfe darstellt. Aussage 1 ist richtig, Aussage 2 ist richtig, Verknüpfung ist falsch. Aussage 1 ist falsch, Aussage 2 ist richtig, Verknüpfung nicht möglich. Aussage 1 ist falsch, Aussage 2 ist falsch, Verknüpfung nicht möglich. Aussage 1 ist richtig, Aussage 2 ist falsch, Verknüpfung nicht möglich. Aussage 1 ist richtig, Aussage 2 ist richtig, Verknüpfung ist richtig. In eine psychotherapeutische Sitzung kommt ein Klient ohne Begründung zu spät. Darauf angesprochen entgegnet er: "Ich habe das Gefühl, dass Sie kein Interesse haben, mit mir zu arbeiten." Welcher Abwehrmechanismus liegt am ehesten vor? Sublimierung Identifikation mit dem Aggressor Verschiebung Projektion Regression Lösungen 27B 28D Wissen zum Heilpraktiker für Psychotherapie Therapiemethoden 29 Vielen Dank, dass Sie dieses Skript bestellt haben. Auf www.PegasusZentrum.de finden Sie noch weitere Produkte zu diesen Themen: Hörbücher zu allen Themen: Ein Hörbuch bietet Ihnen die Möglichkeit, den Stoff jederzeit zu wiederholen, ob im Zug, im Auto oder auch zu Hause im gemütlichen Sessel. Unsere Hörbücher für den Heilpraktiker für Psychotherapie richten sich nach dem entsprechenden Skript. DVDs zu allen Themen: Eine Unterrichts-DVD bietet Ihnen die Möglichkeit, jederzeit den Lehrplan zu wiederholen, am besten zu Hause im gemütlichen Sessel vor dem Fernseher, oder am Computer. 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