Unsichtbares sehen Wie uns Instrumente helfen, unsere Umwelt zu untersuchen Das menschliche Auge kann nur Licht in der Wellenlänge von 380 nm bis 780 nm erkennen. Weiters können wir, da die optische Auflösung des Auges begrenzt ist, nur Objekte sehen, die größer als 0,1 mm sind. Elektromagnetische Wellen außerhalb des sichtbaren Lichts (z. B. Infrarot und Ultraviolett) und kleinere Objekte können wir nur mit Instrumenten untersuchen. Der Blick durch das Mikroskop Infrarotkamera Die Infrarotstrahlung (auch Wärmestrahlung) ist für das menschliche Auge nicht wahrnehmbar. Es gibt jedoch verschiedene Materialien (z. B. manche Silizium-Halbleiter), die auf Infrarotstrahlung mit der Abgabe von Elektronen reagieren. Dieser Stromfluss ist messbar und kann am Computer in sichtbare Farben umgerechnet werden. Die entstehenden so genannten Falschfarben-Bilder stellen kühlere Objekte blau und wärmere Objekte rot oder gelb dar. Fluoreszierende Farben Manche Materialien nehmen das für den Menschen nicht sichtbare UVLicht auf und geben sichtbares Licht ab. Sie leuchten also unter UVEinstrahlung auf. Diese Eigenschaft nennt man Fluoreszenz. Solche Materialien werden verwendet, um UV-Licht nachzuweisen. Ein weiteres Anwendungsgebiet sind Waschmittel, wo sie als optische Aufheller eingesetzt werden. Dabei wird die blaue Fluoreszenz genutzt, um weiße Wäsche unter UV-Bestrahlung weiß strahlen zu lassen. Dieser Effekt tritt auch bei so genannten Schwarzlichtlampen, die UV-Strahlung abgeben, auf. Infrarotstrahlung. Viele Schlangen besitzen ein Grubenorgan, hier zwischen Auge und Nasenoffnung, mit dem sie Infrarotstrahlung wahrnehmen können. Lichtmikroskop Lichtmikroskope nutzen die optischen Effekte von Linsen aus, um Objekte zu vergrößern. Je nach Anordnung unterscheidet man Auflichtmikroskope, bei denen das Untersuchungsobjekt von der Seite des Beobachters bzw. der Beobachterin beleuchtet wird, und Durchlichtmikroskope, bei denen die Lichtquelle hinter dem Untersuchungsobjekt liegt. Für die Durchlichtmikroskopie muss das Untersuchungsobjekt entweder sehr dünn sein oder vor der Untersuchung in Scheiben geschnitten werden. Der Vorteil der Durchlichtmikroskope liegt in der starkeren Vergrößerung. Lichtmikroskope haben in der Regel mehrere Objektive, die unterschiedliche Vergrößerungen zulassen. Schwarzlichtlampen geben UV-Strahlung ab. Sie werden wegen des optischen Effekts gerne in Diskotheken verwendet. Okular Objektiv-Revolver Objektiv Grobtrieb Objektträger Objekttisch Aufbau eines Lichtmikroskops Feintrieb Mikroskopieren Beim Mikroskopieren muss man einige Regeln einhalten und schrittweise vorgehen: ● Senken Sie den Objekttisch auf das niedrigste Niveau ab und wählen Sie zunächst das schwächste Objektiv für die gewünschte Funktion (Auflicht oder Durchlicht, sofern das Mikroskop beide Funktionen hat). ● Überprüfen Sie mit einem Blick durch das Okular, ob das Gesichtsfeld gleichmäßig ausgeleuchtet ist. Ansonsten machen Sie die Blende weiter auf. Detail eines Fliegenflügels ● Spannen Sie das Untersuchungsobjekt ein und führen Sie es mit dem Grobtrieb so nahe wie möglich an das Objektiv heran, ohne es zu berühren. Schauen Sie dabei nicht durch das Okular! ● Blicken Sie dann durch das Okular und senken Sie das Objekt mit dem Grobtrieb wieder ab, bis es scharf erscheint. Erst dann wird der Feintrieb zur Feinabstimmung verwendet. Bein einer Stubenfliege ● Mit der Aperturblende und der Leuchtfeldblende (wenn vorhanden) können Sie Ausleuchtung und Kontraste einstellen. ● Für eine stärkere Vergrößerung verschieben Sie das Objekt so, dass das Detail, das vergrößert werden soll, genau in der Mitte. Drehen Sie dann den Objektivrevolver in die gewünschte Position. Fur die Durchlichtmikroskopie muss man Präparate herstellen. Dabei müssen die Präparate so dünn sein, dass Licht durch sie hindurchdringen kann. Wenn das Untersuchungsobjekt zu groß ist, dann muss es dünn geschnitten werden. Das Präparat wird dann auf eine Glasscheibe (Objektträger) gelegt, mit einem Tropfen Wasser benetzt und mit einem kleinen Abdeckplättchen aus Glas abgedeckt. Beispiele fur Durchsichtpräparate: ● Haare oder Textilfasern können zerkleinert, Beine oder Flügel können gegebenenfalls im Ganzen zwischen Objektträger und Abdeckplättchen mikroskopiert werden. ● Einige Tropfen Wasser von einem Heuaufguss werden auf dem Objektträger aufgebracht und abgedeckt. Die im Wasser lebenden Einzeller können beobachtet werden. Das Pantoffeltierchen ist ein typischer Einzeller in einem Heuaufguss. Achtung! Durch die Wärme der Lampe trocknen die Präparate leicht aus. Immer wieder an der Seite des Abdeckplättchens mit einer Pipette Wasser ergänzen. Ein Heuaufguss entsteht, wenn man Heu einige Tage in einem gefüllten Wasserglas stehen lässt. ● Das dünne Silberhäutchen einer Zwiebel kann ebenfalls mit einem Tropfen Wasser untersucht werden. Dabei kann man den Aufbau der Zelle (Zellwand, Zellmembran, Zellkern, Zellplasma und Vakuole) erkennen und die Bewegung des Zellplasmas in der Zelle beobachten. Glockentierchen