Kolumne 4 – 23.11.2013 Anlässlich der von der Deutschen Herzstiftung ausgerufenen Herzwochen (immer im November) schreibe ich heute über Ihr Herz und Herzschwäche, also den Kraftverlust des Herzens, wie er bei 2-3 Mio Menschen in Deutschland diagnostiziert ist. Ihr Herz schlägt ca. 114000-mal pro Tag und befördert etwa 17000 Liter Blut durch den Körper. Um diese Leistung zu erbringen arbeitet das Herz in zwei Phasen. In der Ersten Phase zieht sich das Herz zusammen und pumpt Blut in den Kreislauf hinein (Systole). In der zweiten Phase entspannt es sich und wird mit Blut aus dem Kreislauf befüllt (Diastole). Beide Phasen können jeweils eingeschränkt sein und dazu führen, dass nicht ausreichend sauerstoffreiches Blut und Nährstoffe zu Organen, dem Gehirn und der Muskulatur gebracht werden. Die Folgen sind Atemnot, Abnahme der Leistungsfähigkeit, Wassereinlagerungen, Lebensgefahr! Die chronische Herzschwäche ist eine Folgeerkrankung. Sodass man ihr vorgreifen muss, will man sie verhindern. In erster Linie steht die Prävention vor hohem Blutdruck. Bluthochdruck ist eine eigenständige Erkrankung und bewirkt eine dauerhafte Mehrbelastung des Herzmuskels. Dadurch wird das Herz größer (Herzmuskelhypertrophie), aber nicht leistungsfähiger. Im Gegenteil. Das Herz wird in der Systole (s.o.) schwächer und in der Diastole verliert es zunehmend an Elastizität, sodass es weniger Blut aufnehmen kann. Das tückische ist, dass man einen hohen Blutdruck kaum spürt. Unentdeckt und über Jahre wirkend treten Schäden am Herzen auf, die dann in einer verminderten Herzleistung münden. Deshalb empfehle ich Ihnen sich regelmäßig im Hinblick Bluthochdruck und anderer Anzeichen, die zur Herzschwäche führen könnten, untersuchen zu lassen. Ein Herzecho, ein Ruhe- sowie Belastungs-EKG bringen hier Klarheit. Um dem präventiven Gedanken weiter zu folgen kommen Sie auch hier um ein gewisses Maß an Eigenengagement nicht herum. Durch die richtige Dosis Bewegung, verstanden als eine Art Medikament, können sie über Ihre Lebensdauer hinweg allen Risiken für Herzschwäche vorbeugen. Am Beispiel des Hauptrisikofaktors Bluthochdruck sehen wir eine Absenkung des Ruheblutdrucks von dauerhaft bis zu 8/6 mmHg und einer akuten Absenkung um 10/20 mmHg direkt nach dem Sport. Was ist zu tun? An erster Stelle steht auch hier der ärztliche Ausschluss einer akuten Herzerkrankung, von Herzrhythmusstörungen, einer Linksherzhypertrophie sowie eines Belastungshochdrucks und ggf. einer Wechselwirkung mit Medikamenten. An zweiter Stelle stehen Ausdauer-und Krafttraining. Dabei zeigen die Studien die besten Ergebnisse für das Ausdauertraining bei einer Häufigkeit von 3 Trainingseinheiten pro Woche á 60min mit einer Intensität von 40-70% der maximalen Sauerstoffaufnahme. Krafttraining hingegen ist etwas differenzierter. Bei bestehendem Bluthochdruck ist zwingend auf Belastungen nahe des Maximums (>70%) sowie auf statische Übungen zu verzichten. Beides erhöht den arteriellen Druck erneut und belastet das Herzkreislaufsystem. Zielführend sind hingegen kraftausdauerorientierte Übungen mit lokaler Muskelbeanspruchung bei moderater Intensität. D.h. 20-30 Wiederholungen mit einem Gewicht das 40-60% der Maximalkraft entspricht und 3-5 Durchgängen. Pressatmung muss grundsätzlich vermieden werden. Bewegung bringt´s!