Verlängert Digitoxin das Leben von Herzschwachen?

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FORSCHEN UND WISSEN 37
Führen Studie zur Verbesserung der Therapie von Herzinsuffizienz durch: PD Dr. Udo Bavendiek, Professor Dr. Johann Bauersachs und Professor Dr. Armin Koch (von links).
Verlängert Digitoxin
das Leben von
Herzschwachen?
BMBF fördert Studie zur Verbesserung der Therapie
von Herzinsuffizienz mit 3,2 Millionen Euro
M
HH-Wissenschaftler planen eine
Studie zur Therapie der Herzschwäche, welche das Bundesministerium für Bildung und Forschung
(BMBF) mit rund 3,2 Millionen Euro fördert. Die Forscher werden untersuchen, ob
der Wirkstoff Digitoxin, der die Kontraktionskraft des Herzens erhöht, das Leben
von Patienten mit einer bestimmten Form
der Herzschwäche verlängern und ihre
Krankenhausaufenthalte verringern kann.
Digitoxin gehört zur Gruppe der DigitalisPräparate, die – ursprünglich aus dem Fingerhut gewonnen – bei ausgewählten Patienten zur Behandlung der Herzschwäche
oder von Herzrhythmusstörungen eingesetzt werden können.
Privatdozent Dr. Udo Bavendiek und
Professor Dr. Johann Bauersachs, MHHKlinik für Kardiologie und Angiologie,
leiten die „DIGIT-HF-Studie“, an der sich
40 Zentren mit insgesamt rund 2.200 Patienten beteiligen. Die Studie wird fünf
Jahre dauern. Hauptstudienzentrum ist
die MHH, und federführend ist außer den
Kardiologen auch Professor Dr. Armin
Koch, Direktor des MHH-Instituts für Biometrie. Die Studienorganisation wird über
das Hannover Clinical Trial Center (HCTC)
abgewickelt. Diese Studie ist eine der finanziell umfangreichsten, die das BMBF im
Rahmen des Programms Klinische Studien
bisher gefördert hat.
Die Studienteilnehmer leiden unter fortgeschrittener chronischer Herzschwäche
mit verminderter Pumpleistung der linken
Herzkammer, der sogenannten systolischen
Herzinsuffizienz. In Deutschland sind davon
bis zu zwei Millionen Menschen betroffen,
es ist eine der häufigsten Ursachen für Tod
und Krankenhausaufnahmen. Bei dieser
Herzschwäche kann das Herz nur noch
vermindert pumpen, was einen hohen Leidensdruck zur Folge hat: Die körperliche
Leistungsfähigkeit der Patienten ist stark
eingeschränkt, sie sind schnell erschöpft,
haben Rhythmusstörungen, Luftnot oder
sind sogar unbeweglich.
bb
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