Seite 18 | Donnerstag, 2. Juli 2015 | ANZEIGE FORUM SPITZENMEDIZIN Jugendliche mit Zahnspangen sind inzwischen ein alltäglicher Anblick. Doch welcher Art die Korrekturhilfe sein soll, ist oft Diskussionspunkt zwischen Eltern und Kindern. Gerade im Alter ist eine besonders sorgfältige Mundhygiene wichtig. Sie kann Entzündungen vorbeugen. Fotos:(2) proDente Vom „Marterwerkzeug“ zur Normalität Im Zusammenhang betrachtet Lose oder feste Zahnspangen ist keine Frage der Ästhetik, sondern der medizinischen Notwendigkeit Die Alterszahnmedizin arbeitet eng mit Haus- und Fachärzten zusammen s ist längst nicht mehr nur eine Frage der Zahngesundheit, sondern genauso eine des Schönheitsideals: Strahlend weiß und aneinandergereiht wie Perlen auf einer Schnur müssen Zähne heute sein. Jugendliche und ihre Eltern nehmen dafür eine oft Jahre dauernde kieferorthopädische Behandlung auf sich. Dabei geht es schon vor Behandlungsbeginn um die Frage: lose Klammer oder Bracket? Jugendliche bevorzugen meist die lose Klammer. Die können sie zum Essen herausnehmen. Zudem gibt es keine Probleme bei der Zahnreinigung. Und rein optisch sind sie auch besser dran. Schließlich müssen die jungen Menschen die Spange nicht rund um die Uhr tragen. Eltern sehen das oft ganz anders: Sie wollen, dass der Kieferorthopäde dem Nachwuchs eine festsitzende Spange einsetzt. Der Grund ist nachvollziehbar: Sie befürchten, dass die Kids die herausnehmbare Spange nicht so tragen, wie es zahnmedizinisch notwendig wäre und sie damit den Behandlungserfolg in Frage stellen. Für den Kieferorthopäden dürfen solche emotionalen Faktoren bei der Behandlungsplanung keine Rolle spielen. „Es gibt nicht die Zahnspange, die alles kann“, weiß E Professorin Heike Korbmacher-Steiner von der Klinik für Kieferorthopädie der Universität Marburg. Deshalb sind für die Experten Art und das Ausmaß der Zahnfehlstellung sowie das Alter ihrer Patienten Kriterien für die individuelle Behandlung. Eine sorgfältige Diagnose wird mit Hilfe einer Untersuchung, einem Funktionsbefund und Röntgenbildern erstellt. Das berichtet die Initiative ProDente. Das Alter spielt eine Rolle In der Zeit des Übergangs vom Milch- zum bleibenden Gebiss, in der Kinder sowieso noch wachsen, sind meist lose Klammern das Mittel der Wahl. Der Kiefer ist in dieser Zeit noch leichter verformbar. Die Klammer wird abwechselnd getragen und herausgenommen, dadurch passen sich Muskeln, Zähne und Kiefer schrittweise an. „Eine feste Zahnspange ist angesagt, wenn ausgeprägte Zahnbewegungen durchgeführt werden. Das heißt ein Zahn samt Wurzel und Krone wird von Punkt A nach Punkt B bewegt“, so die Kieferorthopädie-Expertin. Feste Apparaturen werden ausschließlich an bleibenden Zähnen angebracht. Sie üben im Gegensatz zu herausnehmbaren Klammern über längere Zeit eine kontinuierliche Kraft auf die Zähne aus. Ihre Träger müssen zudem auf überdurchschnittliche Mundhygiene achten. Die aufgeklebten Brackets und der eingefügte Metallbogen fördern nämlich die Bildung von Schmutznischen auf den Zähnen; Beläge können außerdem zu Karies und Zahnfleischentzündungen führen. „Wollen wir den Kieferknochen und dessen Wachstum beeinflussen, also zum Beispiel den Unterkiefer nach vorne holen, dann sind häufig herausnehmbare Spangen den festsitzenden überlegen“, sagt die Professorin weiter. Lose und feste Spangen haben in den vergangenen Jahren gleichermaßen von den Fortschritten der Materialkunde profitiert. „Es ist uns möglich, grazilere und damit auch für den Patienten angenehmere Zahnspangen zu entwickeln“, sagt dazu Professorin Korbmacher-Steiner. Heute muss kein Jugendlicher mehr einen Außenbogen tragen, der das Aussehen doch sehr stark beeinträchtigt. Vielmehr arbeiten Kieferorthopäden viel im Mund, da sie technisch ausgereiftere Verankerungsmöglichkeiten haben. „So haben wir ästhetisch anspruchsvolle und zugleich aber auch kieferorthopädisch sinnvolle Behandlungsmöglichkeiten“, resümiert die Professorin. dfr ie Gesunderhaltung des Mundraums und der Zähne wird bei älteren Menschen zu einem wichtigen Kriterium für viele Funktionen des Organismus. Alterszahnmedizin bekämpft daher nicht nur Risiken, sondern nutzt auch die Chance, durch ihre Therapien entscheidend zur Verbesserung der Lebensqualität und des Gesundheitszustandes älterer Menschen beizutragen. Der demografische Wandel betrifft auch die Zahnmedizin in hohem Maß. Durch vorbeugende Maßnahmen behalten schließlich immer mehr Menschen ihre Zähne immer länger. Diese positive Entwicklung stellt die Zahnmediziner vor die Aufgabe, ein noch intaktes Gebiss als Teil eines gealterten und nicht selten chronisch erkrankten Körpers behandeln zu müssen. Viele ältere Patienten, die eine Zahnarztpraxis aufsuchen, sind zudem multimorbid. „Gerade bei der zahnmedizinischen Behandlung älterer Menschen stellen die vielfältigen Wechselwirkungen, die zwischen unterschiedlichen Krankheitsbildern bestehen, den Zahnarzt vor große diagnostische und therapeutische Herausforderungen“, sagt Dr. Antje Köster-Schmidt von der Landeszahnärztekammer Hessen. „Die Berücksichtigung der teils sehr komplexen medikamentösen D Einstellung eines Patienten ist für eine umfassende Bewertung der Risiken einer zahnmedizinischen Maßnahme oder eines Eingriffs unerlässlich. Dies setzt eine notwendige Verbesserung der Zusammenarbeit mit Haus- und Fachärzten voraus.“ Steigende Parodontis-Zahlen Entzündungen des Zahnhalteapparats, die in hohem Maße durch bakterielle Zahnbeläge – sogenannte Plaque – verursacht werden, steigen aufgrund des längeren Erhalts der Zähne mit zunehmendem Alter seit Jahren stetig an. Wird die orale Entzündung beseitigt, hat dies einen positiven Einfluss auf die Entzündungswerte des gesamten Organismus. Alterszahnmedizin sorgt nicht nur für Gesundheit im Mund, sondern sieht den ganzen Körper. Auch im Alter besser sprechen, besser kauen, besser aussehen und länger gesund und beschwerdefrei leben können sind erklärte Ziele dieses Zweigs der Zahnmedizin. Was man selbst dazu beitragen kann? Eine gute Mundhygiene und regelmäßige zahnärztliche Kontrollen. dfr ,QGHUFKDUPDQWHQ.UHLVVWDGW 0KOGRUIOLHJWGLH=DKQNOLQLN 0KOGRUIDP,QQ]HQWUDOLQ 2EHUED\HUQQDKHGHP &KLHPVHH5RVHQKHLP6DO]EXUJ XQG0QFKHQ(LQEHU -DKUHJHIRUPWHV7HDP PRGHUQVWH7HFKQLNXQGHLQ HLJHQHV&$'&$0'HQWDOODERU JDUDQWLHUHQHLQH]JLJHXQG NRPSHWHQWH%HKDQGOXQJXQWHU HLQHP'DFK8QGEHL%HGDUI LVWDXFKHLQHhEHU1DFKW%H WUHXXQJPLW:RKOIKODWPRVSKl UHP|JOLFK $OOHVXQWHUHLQHP'DFK =DKQNOLQLN0KOGRUIDP,QQ 'LH:HOWGHU=DKQPHGL]LQKDWVLFKYHUlQGHUW 8PIDVVHQGH.RPSHWHQ]GXUFKSHUIHNWHV=XVDPPHQVSLHO 'LH=lKQHVLQGHLQZLFKWLJHU7HLOXQVHUHU SHUV|QOLFKHQ $XVVWUDKOXQJ SULYDW ZLH EHUXIOLFK8QEHVFKZHUWODFKHQHVVHQXQG VSUHFKHQ ]X N|QQHQ EHGHXWHW /HEHQV TXDOLWlW ,KUH=$+1./,1,.0KOGRUIDP,QQPLW Ŏ IDFKHU,PSODQWDWHUIDKUXQJ Ŏ VWDWLRQlUHU8QWHUEULQJXQJ Ŏ $QJVWPDQDJHPHQW Ŏ PRGHUQVWHU$XVVWDWWXQJ Ŏ JHZHUEOLFKHP]DKQWHFKQLVFKHP 0HLVWHUODERU Ŏ 9ROOQDUNRVH Ŏ VSH]LDOLVLHUWHQ)DFKDEWHLOXQJHQ %HVXFKHQ6LHXQVHUHUHJHOPlLJVWDWWILQGHQGHQ,QIRUPDWLRQVDEHQGH =XP%HLVSLHODP-XOL-XOL$XJXVW6HSWHPEHU ZHLWHUH7HUPLQHDXIZZZ]DKQNOLQLNPXHKOGRUIGH NXU]H$QPHOGXQJHUEHWHQXQWHURGHULQIR#]DKQNOLQLNPXHKOGRUIGH =$+1./,1,.0KOGRUIDP,QQă6WDGWSODW]ă0KOGRUI,QQ 7HOăLQIR#]DKQNOLQLNPXHKOGRUIGH ZZZ]DKQNOLQLNPXHKOGRUIGH *HVXQGH=lKQHVLQGMHGRFKNHLQH6HOEVWYHU VWlQGOLFKNHLW GHQQ GDV /HEHQ JHKW DQ XQVHUHQ =lKQHQ QLFKW VSXUORV YRUEHL .DULHV 3DURGRQWLWLV RGHU DXFK HLQ NOHLQHU 8QIDOOVWHOOHQHLQH*HIDKUIUXQVHUH=lKQH GDU 2IW NRPPW HV ]X =DKQYHUOXVW XQG LP /DXI GHU =HLW VWDXW VLFK HLQ HNODWDQWHU %HKDQGOXQJVEHGDUI DXI GHU HLQH NRQVH TXHQWHXQGXPIDVVHQGH6DQLHUXQJDXIDOOHQ *HELHWHQ GHU =DKQPHGL]LQ DP %HVWHQ LQ HLQHP =XJ ZQVFKHQVZHUW PDFKW EHVRQ GHUV ZHQQ GDUEHU KLQDXV QRFK %HGHQNHQ RGHU VRJDU GLH $QJVW YRU GHP =DKQDU]W KLQ]XNRPPHQ +LHU VHW]W GLH =DKQNOLQLN 0KOGRUI DP ,QQDQ +LHUNHQQWPDQGLHVH6RUJHQXQGZHLGDVV GLHV HLQ VHQVLEOHV 7KHPD LVW ,Q HLQHP (UVWJHVSUlFK LQ DQJHQHKPHU $WPRVSKlUH HUKlOWGHU3DWLHQWGHVKDOEJHQDXH,QIRUPDWL RQXQG$XINOlUXQJGDUEHUZLHGLH%HKDQG OXQJDEODXIHQZLUG 9RQ JURHP 9RUWHLO LVW KLHU GDVV HLQ RIW JURHUXQGYLHOIlOWLJHU%HKDQGOXQJVXPIDQJ LQGHU=DKQNOLQLN0KOGRUIDP,QQDXIGHQ 6FKXOWHUQHLQHVVLFKHUJlQ]HQGHQ6SH]LDOLV WHQ7HDPV UXKW XQG VR ÄLQ HLQHP 5XWVFK³ GXUFKPHKUHUH)DFKNUlIWHEHKDQGHOWZHUGHQ NDQQ .RVWHQ6RVLQGXQDQJHQHKPHhEHUUDVFKXQ JHQDXVJHVFKORVVHQ 'XUFKLKUH)DFKDEWHLOXQJHQXQGLKUKDXVHL JHQHVKRFKPRGHUQHV'HQWDOODERUELHWHWGLH =DKQNOLQLN0KOGRUIDP,QQ]XVDPPHQPLW LKUHP XPIDVVHQGHQ %HKDQGOXQJVNRQ]HSW DOOHVXQWHUHLQHP'DFKXQGVRIHUQQ|WLJ DXFK9ROOQDUNRVHXQGVWDWLRQlUHQ$XIHQWKDOW PLW+RWHONRPIRUW JHZHUEOLFKHQ 0HLVWHU XQG ,QQXQJVODERU Ä0DGHLQ0KOGRUIDP,QQ´ 7h9]HUWLIL]LHUWHV4XDOLWlWVPDQDJHPHQW 'LH =DKQNOLQLN 0KOGRUI DP ,QQ ELHWHW LQ UHJHOPlLJHQ $EVWlQGHQ NRVWHQORVH XQG Y|OOLJ XQYHUELQGOLFKH ,QIRUPDWLRQVDEHQGH DQ,QXQJH]ZXQJHQHU$WPRVSKlUHHUNOlUHQ GLHHLQ]HOQHQ)DFKlU]WHLQNRPSDNWHU)RUP HLQIDFK XQG YHUVWlQGOLFK DOOHV :HVHQWOLFKH ]XP7KHPD=DKQJHVXQGKHLW=DKQHUKDOWXQJ XQG=DKQLPSODQWDWH 3HUIHNW VWUXNWXULHUWH XQG DXIHLQDQGHU DEJHVWLPPWH%HKDQGOXQJHQLQGHQVSH]LDOL %HKDQGOXQJ GXUFK HLQ VSH]LDOLVLHUWHV VLHUWHQ$EWHLOXQJHQ =DKQlU]WH7HDP 0RGHUQVWH=DKQWHFKQLNDXVGHPHLJHQHQ %DVLHUHQG DXI HLQHP 7h9]HUWLIL]LHUWHQ 4XDOLWlWVPDQDJHPHQW HUVFKDIIHQ GLHVH YLHOIlOWLJHQ/|VXQJHQHLQHQ(UIROJDXVHLQHU +DQGDXIGHQPDQVLFKYHUODVVHQNDQQ9RP HUVWHQ XQYHUELQGOLFKHQ ,QIRUPDWLRQVJH VSUlFKELVKLQ]XPHUIROJUHLFKHQ$EVFKOXVV GHU%HKDQGOXQJILQGHWPDQLQGHU=DKQNOL QLN0KOGRUIDP,QQDOOHVDQHLQHP2UWXQG LQHLQHU9HUDQWZRUWXQJhEHUZHLVXQJHQXQG GLH GDPLW QRWZHQGLJH EHU|UWOLFKH .RRUGL QDWLRQHLQHU%HKDQGOXQJHQWIDOOHQ (LQHIUGHQ3DWLHQWHQMHGHU]HLWHUUHLFKED UH 9HUZDOWXQJ YRU 2UW 7UDQVSDUHQWH 5HFKQXQJVVWHOOXQJ PLW (UVWDWWXQJVXQWHU VWW]XQJJHJHQEHU9HUVLFKHUXQJHQ(VJLEW NHLQHH[WHUQH$EUHFKQXQJVJHVHOOVFKDIW ³,QIRUPLHUHQ 6LH VLFK ZHOFKH 0|JOLFKNHL WHQ HV DXFK IU 6LH LQ GHU =DKQNOLQLN 0KOGRUI DP ,QQ JLEW³ VR 'U 0DWWKLDV *HEDXHU lU]WOLFKHU 'LUHNWRU ÄGHQQ ZLH $OOH QRWZHQGLJHQ 6FKULWWH ZHUGHQ DQ 2UW VFKRQ0DUN7ZDLQIHVWVWHOOWHÃ'LHNU]HVWH XQG6WHOOHHUOHGLJW 9HUELQGXQJ]ZLVFKHQ]ZHL0HQVFKHQLVWHLQ *HZLVVHQKDIWHXQGYRUDOOHPYROOVWlQGLJH VFK|QHV/lFKHOQµ³ 3ODQXQJGHUJHVDPWHQ%HKDQGOXQJXQGDOOHU