Impressum Herausgeber: Charité – Universitätsmedizin Berlin Prodekanat für Studium und Lehre Projektsteuerung Modellstudiengang Medizin Charitéplatz 1, 10117 Berlin Tel.: 030 450 576 207 Fax: 030 450 576 985 E-mail: [email protected] Konzept: Charité – Universitätsmedizin Berlin Prodekanat für Studium und Lehre Projektsteuerung Modellstudiengang Medizin Grafik: Christine Voigts, Charité CFM Foto-Grafik-Video Foto: Prof. Dr. Martin Digweed Institut für Medizinische Genetik und Humangenetik - CVK Charité – Universitätsmedizin Berlin Inhaltsverzeichnis Seite 1. Überblick über das Modul 3 2. Modul-Rahmencurriculum 5 3. Modulplan 6 4. Übersicht über die Unterrichtsveranstaltungen 7 4.1. Biologische Membranen und Kompartimentierung 7 4.2. Zellulärer Transport und Zytoskelett 8 4.3. Mitochondrien und Energiestoffwechsel 9 4.4. Vom Genotyp zum Phänotyp 5. Beschreibung der Unterrichtsveranstaltungen 10 11 5.1. Warum Lernziele? 11 5.2. Erläuterung zum Beschreibungskonzept 12 6. Unterrichtsveranstaltungen 13 7. Evaluation 81 8. Brückenkurse 81 9. Lehrveranstaltungs- und Lernzielplattform des MSM 82 10. Blackboard, eLearning und Blended Learning 83 11. CIPome 84 12. Trainingszentrum für ärztliche Fertigkeiten (TÄF) 85 13. Vorbereitung auf Modul 4 - Signal- und Informationssysteme 87 14. Familiengerechte Charité 88 15. Veranstaltungsorte – Lagepläne der Charité Campi 89 Modul "Biologie der Zelle" Einführung: Nachbesprechung: Tag: Montag, den 12.12.2011 Uhrzeit: 08:15 Uhr Ort: Friedrich Kopsch Hörsaal Centrum für Anatomie Philippstr. 12, 10115 Berlin Charité Campus Mitte Tag: Freitag, den 20.01.2012 Uhrzeit: 14:00 Uhr Ort: Hörsaal Innere Medizin (Südflügel) Medizinische Klinik Sauerbruchweg 2, 10117 Berlin Charité Campus Mitte Modulverantwortliche/r: Name: Institut/ Klinik: Tel: eMail: Sprechzeiten: Prof. Dr. Martin Digweed Institut für Medizinische Genetik und Humangenetik 450 - 566 016 [email protected] Montag 10:00 – 12:00 Uhr, Donnerstag 10:00 – 12:00 Uhr Name: Institut/ Klinik: Tel: eMail: Dr. Christoph Ufer Institut für Biochemie 450 - 528 419 [email protected] Name: Institut/ Klinik: Tel: eMail: PD Dr. Florian Guthmann Klinik für Neonatologie CCM 450 - 616 063 [email protected] Name: Institut/ Klinik: eMail: Jan Gerken Studierender der Charité [email protected] Modulsekretariat: Name: Institut/ Klinik: Tel: eMail: Sprechzeiten: Margret Kretschmer Institut für Biochemie CCM, Virchowweg 24, Ebene 4, Raum 0004 450 - 528 012 [email protected] Dienstag 14:00 – 16:00 Uhr, Donnerstag 11:00 – 13:00 Uhr Seite 1 von 91 Semesterkoordinator/in: Name: Institut/ Klinik: Tel: eMail: Sprechzeiten: Axel Schunk Centrum für Grundlagenmedizin 450 - 528 384 [email protected] nach Vereinbarung Seite 2 von 91 1. Überblick über das Modul Liebe Studierende des 1. Semesters, im Mittelpunkt dieses Moduls stehen die Zelle, ihre Bestandteile, ihre Organellen und ihr Metabolismus. Nachdem in Modul 2 „Bausteine des Lebens“ die Grundlagen gelegt wurden, wird hier das Zusammenspiel der Bausteine erklärt. Den „roten Faden“ der Lehrveranstaltung bildet Rudolf Virchows Erkenntnis über die „Cellularpathologie“: „Die Krankheit des Körpers ist die Krankheit der Zelle“, heute jedoch in ihrer aktuellen Version als molekulare Pathologie und im Licht des evolutionären Kontextes. Es gibt Vorlesungen zum Aufbau der eukaryontischen und prokaryontischen Zellen, zu einzelnen Organellen und Bestandteilen und zu den Grundlagen des zellulären Stoffwechsels. Die Seminare vertiefen und ergänzen die Vorlesungen. In Fallvorstellungen werden entsprechende beispielhafte Leitkrankheiten gezeigt. Die Praktika geben die Möglichkeit, Zellen im Mikroskop kennen zu lernen und deren Aufbau zu studieren, Energiegewinnung in der Zelle zu messen, menschliche Chromosomen anzusehen, sowie Einblick in den Aufbau des Genoms zu erhalten. Dieses Modul hat für jede Woche einen bestimmten Schwerpunkt vorgesehen: In der ersten Woche des Moduls „Biologische Membranen und Kompartimentierung“ wird am Anfang ein Überblick zur zellulären Evolution gegeben, um den Aufbau der eukaryontischen Zelle verständlich zu machen. Bei der Entstehung der ersten Lebensformen auf der Erde war die Ausbildung einer Zellmembran ein einschneidender Schritt: so wurde erstmals die Umgebung von dem Zellinhalt abgegrenzt. Die Bestandteile, Strukturen und Funktionen von Biomembranen werden vorgestellt. Hierbei spielt nicht nur das Abgrenzende eine Rolle, sondern auch die Funktion der Biomembranen als selektiver Filter und als Teil des inter- und intrazellulären Signalsystems. Eine genetisch bedingte Krankheit wird vorgestellt, von der bei uns nahezu jedes 2.000 Kind betroffen ist, die Mukoviszidose, die auf einer Funktionsstörung der Zellmembran beruht. Die Zellmembran ist, anders als die Zellwand der Pflanzenzellen, kaum an der Aufrechterhaltung der Zellform beteiligt. Hier ist das Zytoskelett maßgeblich dafür verantwortlich. Das stabile und dynamische Zellgerüst ist auch an Transportprozessen innerhalb der Zelle beteiligt und für die Zellmotilität essentiell. In der zweiten Woche des Moduls „Zellulärer Transport und Zytoskelett“ werden diese vielfältigen funktionellen Aspekte des Zytoskellets und der Aufbau seiner polymeren Bestandteile betrachtet. Das zweite Thema der Woche behandelt die Exo- und Endozytose als wichtige zelluläre Funktion, aber auch als Eindringmechanismus für Pathogene. Die Fallvorstellung in dieser Woche ist Pertussis. Die Toxine des Bakteriums Bordetella pertussis bewirken eine Ziliostase des Flimmerepithels im Respirationstrakt, greifen also das Zytoskelett an. Mitochondrien sind die zentralen Organellen des Energiestoffwechsels in allen eukaryontischen Zellen. Die dritte Woche des Moduls „Mitochondrien und Energiestoffwechsel“ ist diesen Organellen gewidmet. Das Konzept des biologischen Energietransfers wird am Beispiel der oxidativen Phosphorylierung verdeutlicht, die zur Gewinnung des wichtigsten Trägers chemischer Energie, des Adenosintriphosphats (ATP), führt. Als zweites Thema der Woche werden die Stoffwechselwege der Kohlenhydrate vorgestellt und die biologischen Funktionen der Glykolyse, der Gluconeogenese und des Pentosephosphatzyklus für die Zelle charakterisiert. Krankheiten, die auf Störungen der Mitochondrien zurückzuführen sind, die Mitochondriopathien, betreffen insbesondere Gewebe und Organe mit hohem Energiebedarf, wie Herz- und Skelettmuskulatur. In der Fallvorstellung der Woche wird eine solche Mitochondriopathie vorgestellt. In der letzten Woche des Moduls „Vom Genotyp zum Phänotyp“ geht es um den Zellkern und das Seite 3 von 91 menschliche Genom. Es wird ein Überblick über den Aufbau des menschlichen Genoms und die Umsetzung der Information vom Gen zum Genprodukt gegeben. Zudem werden die zentralen Prozesse der Genexpression, Transkription und Translation sowie deren zelluläre Regulation vorgestellt. Die Bedeutung der therapeutischen Hemmung der Transkription und Translation durch Pharmaka wird ebenfalls betrachtet. Als zweites Thema wird in einem Seminar die geschichtliche Entwicklung der Humangenetik behandelt. Eine Vorlesung zur Zellularpathologie und ein Seminar zum Zellaufbau runden das Modul ab. Semesterplan Seite 4 von 91 2. Modul-Rahmencurriculum Die übergeordneten Rahmen-Lernziele des Moduls "Biologie der Zelle" lauten entsprechend der Studienordnung für den Modellstudiengang Medizin der Charité: Die/der Studierende soll: • den Aufbau typischer humaner Zellen sowie der Zellen von Pathogenen (Bakterien, Parasiten) kennen, • die Dynamik von Zellstrukturen und deren Bedeutung für grundlegende biologische Vorgänge (Zellteilung, Endozytose, Exozytose, Signalverarbeitung, Informationsspeicherung, Erregung, Apoptose) beschreiben können, • Grundprinzipien der Organisation und der biologischen Funktionen des zellulären Stoffwechsels (z.B. Proteinsynthese, ATP-Bildung, Lipidstoffwechsel) kennen, • die Regulation der Genexpression (Transkriptions- und Translationskontrolle) erläutern können, • die humane Zelle als Ergebnis natürlicher Evolution verstehen lernen. • die Bedeutung zellulärer Veränderungen für Krankheitsprozesse (Zellularpathologie) beispielhaft erläutern können. Seite 5 von 91 3. Modulplan Abbildung: Übersicht Modulplan Modellstudiengang Medizin Abkürzungen: MC: Multiple Choice, S: Semester, SMPP: strukturierte mündlich-praktische Prüfung, POL: Problemorientiertes Lernen Seite 6 von 91 4. Übersicht über die Unterrichtsveranstaltungen 4.1. Biologische Membranen und Kompartimentierung Nachfolgend werden die Pflichtveranstaltungen der 1. Woche tabellarisch aufgeführt, wobei die 1. Spalte der Bezeichnung auf Campusnet entspricht. Alle Veranstaltungen werden in Kapitel 6 detailliert beschrieben. Cave: Die Veranstaltungen "Untersuchungskurs" und "Kommunikation, Interaktion, Teamarbeit" finden für einige Gruppen in der 1. Woche und für andere Gruppen in der 2. Woche statt. Veranstaltung Titel Lehrformat UE Einführung POL Organisatorische Einführung in Modul 3 Zerplatzt wie ein Luftballon 1.00 13 4.00 13 Vorlesung 1 Evolution der eukaryontischen Zelle und Einführung in das Modul Das Fluid-Mosaic-Modell der Biomembran Das Membranpotential Mukoviszidose (Cystische Fibrose) Moduleinführung Problemorientiertes Lernen Fachvorlesung Fachvorlesung Fachvorlesung Fallvorstellung (Vorlesung) Interdisziplinäre Vorlesung Fachseminar 2.00 15 1.00 17 1.00 19 Fachseminar 2.00 24 Interdisziplinäres Seminar wissenschaftliches Arbeiten in Kleingruppe Kommunikation, Interaktion, Teamarbeit in Kleingruppe Untersuchungskurs 2.00 26 Vorlesung 2 Vorlesung 3 Vorlesung 4 Vorlesung 5 Seminar 1 Seminar 2 Seminar 3 Praktikum Zellbiologie Stofftransport durch Membranen; Membranen als potentielle Wirkstoffbarrieren Molekulare Eigenschaften biologischer Membranen Synthese und Abbau von Proteinen der Membran Kanäle und Carrier: Toxine als Aktivatoren und Inhibitoren Zytologie und Mikrobiologie: Eine mikroskopische Einführung Kommunikation, Ärztliche Gesprächsführung II Interaktion, Teamarbeit Untersuchungs- Schwerpunkt Thorax/Herz kurs UE: Unterrichtseinheiten Seite 7 von 91 Seite 1.00 13 2.00 20 2.00 22 4.00 28 4.00 30 2.50 31 4.2. Zellulärer Transport und Zytoskelett Nachfolgend werden die Pflichtveranstaltungen der 2. Woche tabellarisch aufgeführt, wobei die 1. Spalte der Bezeichnung auf Campusnet entspricht. Alle Veranstaltungen werden in Kapitel 6 detailliert beschrieben. Veranstaltung Titel Lehrformat UE POL Immobilität im Mikrokosmos 4.00 33 Vorlesung 1 Grundlagen Zytoskelett, intrazelluläre Transporte, molekulare Motoren Viren, Parasiten und Bakterien als zelluläre Pathogene Endozytose als Eingangsportal für Pathogene Pertussis Problemorientiertes Lernen Interdisziplinäre Vorlesung Fachvorlesung Fachvorlesung Fallvorstellung (Vorlesung) Fachseminar Fachseminar 1.00 37 1.00 39 Interdisziplinäres Seminar 2.00 45 Fachpraktikum 2.50 47 Vorlesung 2 Vorlesung 3 Vorlesung 4 Seminar 1 Seminar 2 Seminar 3 Praktikum Biologie Endo- und Exozytose Struktur und Funktion von Aktinen, Tubulinen und Keratinen Zytoskelett der quergestreiften Skelettmuskulatur und hieraus abgeleitete Myopathien Mitose und Humanzytogenetik UE: Unterrichtseinheiten Seite 8 von 91 Seite 2.00 33 2.00 35 2.00 41 2.00 43 4.3. Mitochondrien und Energiestoffwechsel Nachfolgend werden die Pflichtveranstaltungen der 3. Woche tabellarisch aufgeführt, wobei die 1. Spalte der Bezeichnung auf Campusnet entspricht. Alle Veranstaltungen werden in Kapitel 6 detailliert beschrieben. Cave: Die Veranstaltungen "Untersuchungskurs" und "Kommunikation, Interaktion, Teamarbeit" finden für einige Gruppen in der 3. Woche und für andere Gruppen in der 4. Woche statt. Veranstaltung Titel POL Der süße Brei Lehrformat Problemorientiertes Lernen Vorlesung 1 Thermodynamische und kinetische Grundlagen Fachvorlesung der Bioenergetik Vorlesung 2 Störungen des Energiestoffwechsels als Interdisziplinäre Krankheitsursache Vorlesung Vorlesung 3 Die Zelle als Baueinheit Fachvorlesung Vorlesung 4 Mitochondriopathien Fallvorstellung (Vorlesung) Seminar 1 Prinzipien des anabolen und katabolen Fachseminar Stoffwechsels monomerer Kohlenhydrate Seminar 2 Zitratzyklus als Drehscheibe des zellulären Fachseminar Stoffwechsels Seminar 3 Chemiosmotische Kopplung Fachseminar Praktikum Grundlagen der zellulären Enzymkatalyse und Fachpraktikum Biochemie Energiegewinnung Kommunikation, Nonverbale Kommunikation Kommunikation, Interaktion, Interaktion, Teamarbeit Teamarbeit in Kleingruppe Untersuchungs- Schwerpunkt Abdomen Untersuchungskurs kurs UE: Unterrichtseinheiten Seite 9 von 91 UE Seite 4.00 49 2.00 49 2.00 51 1.00 53 1.00 54 2.00 56 2.00 58 2.00 60 3.00 62 4.00 64 2.50 65 4.4. Vom Genotyp zum Phänotyp Nachfolgend werden die Pflichtveranstaltungen der 4. Woche tabellarisch aufgeführt, wobei die 1. Spalte der Bezeichnung auf Campusnet entspricht. Alle Veranstaltungen werden in Kapitel 6 detailliert beschrieben. Veranstaltung Titel Lehrformat UE POL Kein grünes Licht 4.00 66 Vorlesung 1 Vorlesung 2 Vom Genotyp zum Phänotyp Regulation der Genexpression Vorlesung 3 Vorlesung 4 Rudolf Virchow und die Revolution in der Medizin Trisomie 21 (Morbus Down) Problemorientiertes Lernen Fachvorlesung Interdisziplinäre Vorlesung Fachvorlesung 1.00 72 Seminar 1 Seminar 2 Struktur-Funktionsbeziehungen in der Zelle Historische und ethische Aspekte der Genetik Seminar 3 Hemmstoffe der Transkription und Translation Praktikum Biologie Genphysiologie und biochemische Genetik Fallvorstellung (Vorlesung) Fachseminar Interdisziplinäres Seminar Interdisziplinäres Seminar Fachpraktikum UE: Unterrichtseinheiten Seite 10 von 91 Seite 1.00 66 2.00 68 1.00 70 2.00 73 2.00 75 2.00 77 2.50 79 5. Beschreibung der Unterrichtsveranstaltungen 5.1. Warum Lernziele? Unterrichtsveranstaltungen und Curriculum müssen systematisch geplant werden, damit eine zuverlässig hohe Ausbildungsqualität erreicht werden kann. Dazu müssen zunächst die Ziele der Ausbildung definiert werden. Diese Lernziele sind hilfreich, um Lernprozesse näher beschreiben und überprüfen zu können. Sie haben im Modellstudiengang die Funktion, das Studium inhaltlich sinnvoll und für alle Beteiligten nachvollziehbar zu gestalten. Darüber hinaus bilden sie die Grundlage für die Inhalte und Formate der jeweiligen Semesterabschlussprüfungen. Mithilfe der Lernziele können folgende Fragen beantwortet werden: •Auf welche Anforderungen sollen die Studierenden vorbereitet werden? •Über welche Kompetenzen sollen sie verfügen? •Welche Kenntnisse und Fertigkeiten sollen sie erworben haben? Und daraus leiten sich für die zeitlich und thematisch begrenzten curricularen Einheiten des Modellstudiengangs – die Module – weitere Fragen ab: •Welche Inhalte müssen dazu vermittelt werden? •Welche Lehr- und Lernmethoden sind am besten geeignet, um die Lernziele zu erreichen? Angesichts der Forderung der Approbationsordnung, das Medizinstudium an der ärztlichen Praxis zu orientieren, muss auch darüber nachgedacht werden, wie sich ärztliche Kernkompetenzen definieren, vermitteln und prüfen lassen. „Wer nicht genau weiß, wohin er will, braucht sich nicht zu wundern, wenn er ganz woanders ankommt.“ Robert Mager (1977) Seite 11 von 91 5.2. Erläuterung zum Beschreibungskonzept Titel der Unterrichtsveranstaltung Unterrichtsformat (Dauer der Unterrichtsveranstaltung in Minuten) Einrichtung Die für die Veranstaltung verantwortliche/n Einrichtung/en (Ansprechpartner/innen der Einrichtungen finden Sie in Campusnet). Kurzbeschreibung Inhaltsangabe, worum es in dieser Unterrichtsveranstaltung geht. Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung Das Wissen, das von den Dozierenden vorausgesetzt wird und der Hinweis, was in Vorbereitung auf die Unterrichtsveranstaltung erarbeitet werden soll (z.B. Praktikumsskript, 1-2 konkrete Seiten aus einem gängigen Lehrbuch, eine Pro & Contra-Diskussion zu einem bestimmten Thema) sowie Materialen, die mitgebracht werden sollen (z.B. Kittel). Übergeordnetes Lernziel Die Kompetenzen, über die Studierenden am Ende verfügen sollen bzw. die Kenntnisse und Fertigkeiten, die sie erworben haben sollen. Lernziele Die für die Veranstaltung festgelegten Lernziele - die den Kern dessen bilden, was die Veranstaltung vermittelt bzw. was prüfungsrelevant sein wird - aufgeteilt in die Kategorien kognitiv (Wissen/Kenntnisse) anwendungsbezogen (Fertigkeiten) emotional/reflektiv (Einstellungen/Haltungen) Die unterschiedlichen Aufzählungssymbole zeigen die Kategorie der Lernziele an. Zeitaufwand Der geschätzte Zeitaufwand für die Vorbereitung, für die Nachbereitung, bzw. für die Vor- und Nachbereitung. Lernspirale Der Bezug der Unterrichtsveranstaltung zum Gesamtcurriculum (auf welche andere Unterrichtsveranstaltung aus diesem oder anderen Modulen baut die aktuelle Veranstaltung auf; wo wird das Thema in folgenden Modulen weiter vertieft); der kumulative Aufbau von Wissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kompetenzen über das Studium wird verdeutlicht. Empfehlungen Vor- und Nachbereitung: Ausgewählte Seiten aus einem Lehrbuch, in denen das Thema der Veranstaltung nachgelesen werden kann. Individuelle Vertiefung: Für besonders interessierte Studierende, die sich über den Lerninhalt/ die Lernziele der Unterrichtsveranstaltung hinaus mit dem Thema beschäftigen wollen, weiterführende Literaturhinweise (beispielsweise Bücher, Forschungsberichte). Notizen Evaluation Platz für Notizen während oder nach der Veranstaltung als Memo für die elektronische Evaluation und für das Abschlussgespräch am Ende des Moduls. Seite 12 von 91 6. Unterrichtsveranstaltungen Organisatorische Einführung in Modul 3 Moduleinführung (45 min) Zerplatzt wie ein Luftballon Problemorientiertes Lernen (180 min) Evolution der eukaryontischen Zelle und Einführung in das Modul Fachvorlesung (45 min) Einrichtung CC17 - Institut für Medizinische Genetik und Humangenetik - CVK Kurzbeschreibung Es wird zunächst ein Überblick der chemischen und biologischen Evolution gegeben, die zu den Protobionten geführt hat, den ersten Lebensformen, die alle notwendigen und hinreichenden Eigenschaften des Lebens aufweisen. Danach wird die Evolution des Energiestoffwechsels und die Entstehung der Prokaryonten behandelt, die zur Atmung und Photosynthese befähigt sind. In Form der Mitochondrien bzw. Chloroplasten sind sie Bestandteil der eukaryontischen Zellen. Zum Abschluss der Vorlesung wird die Vertiefung der angerissenen Themen während der vier Wochen des Moduls erläutert. Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung Kenntnisse der Bausteine des Lebens. Übergeordnetes Lernziel Die Studierenden sollen lernen, wie die chemische und biologische Evolution zur Entstehung der drei Domänen geführt hat: Bakterien, Archaea und Eukaryonten. Die Aufnahme von Prokaryonten durch die ursprünglich einzelligen Eukaryonten soll verständlich gemacht werden. Die humane Zelle wird als Ergebnis der Evolution vorgestellt. Am Ende der Veranstaltung sollen die Studierenden einen Überblick über die Inhalte des Moduls "Biologie der Zelle" erhalten haben. Lernziele Die Studierenden sollen... die Unterschiede der drei Domänen (Bakterien, Archaea und Eukaryonten) auflisten können. den Ursprung der Mitochondrien und Plastiden (Endosymbiontentheorie) beschreiben können. die membranumhüllten Kompartimente und ihre Funktionen in tierischen eukaryontischen Zellen zuordnen können. Seite 13 von 91 Zeitaufwand 60 Minuten für Vor- und Nachbereitung. Lernspirale Die eukaryontische Zelle wird aus evolutionärer Sicht dargestellt und zugleich wird verständlich gemacht, welche Konsequenzen sich aus dieser Sichtweise für eine „evolutionäre Medizin“ ergeben. Empfehlungen Vor- und Nachbereitung: Campbell, N. A. und Reece, J.B.: „Biologie“, Pearson Studium, 8. Auflage S. 692; S. 782-783. Notizen Evaluation .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Platz für Aufzeichnungen .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Seite 14 von 91 Das Fluid-Mosaic-Modell der Biomembran Fachvorlesung (90 min) Einrichtung CC02 - Institut für Biochemie - CCM Kurzbeschreibung Biomembranen sind dynamisch organisierte Strukturen der Zelle und setzen sich aus den Naturstoffklassen der Lipide (Lipiddoppelschicht), Proteine und Kohlenhydrate (Glykokalyx) zusammen. Biomembranen dienen zum einen als Diffusionsbarrieren und ermöglichen die Herausbildung zellulärer Kompartimente. Zum anderen ist ein regulierbarer Stoffaustausch über Biomembranen hinweg möglich. Die komplexen Aufgaben von Biomembranen spiegeln sich in ihrer vielfältigen Zusammensetzung wider. Die stoffliche Heterogenität der Lipiddoppelschicht bedingt maßgeblich die physikalischen (Fluidität, Diffusionsbarriere) und biologischen (Signaltransduktion) Eigenschaften von Biomembranen. Damit definieren Biomembranen den Zelltyp sowie die umschlossenen Kompartimente (Organellen). Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung Es wird Wissen über den Aufbau und die Struktur von Lipiden, Proteinen und Kohlenhydraten (Modul 2 „Bausteine des Lebens“) vorausgesetzt. Übergeordnetes Lernziel Die Studierenden sollen einen Überblick über die Komplexität der Struktur und der Bestandteile von Biomembranen erhalten. Die Biomembran soll als dreidimensionales, hochgradig dynamisches Element (Fluidität) der Zelle vermittelt werden, die in hohem Grade von ihrer Zusammensetzung abhängt. Zum einen sollen Membranen als Strukturelement zellulärer Kompartimente mit Barrierefunktion verstanden werden. Zum anderen werden Grundlagen zum Verständnis von Membranen als Basis und Vermittler von extra- und intrazellulären Signalkaskaden gelegt. Lernziele Die Studierenden sollen... den Aufbau und die stoffliche Zusammensetzung von Biomembranen erläutern können. die Asymmetrie von Biomembranen beschreiben können. die Biomembran als Quelle von Signalmolekülen darstellen können. den Zusammenhang zwischen Zusammensetzung der Membran (gesättigte/ungesättigte Fettsäuren, Cholesterol) und der Fluidität der Membran erläutern können. „Lipid Rafts“ als Strukturdomänen in Biomembranen beschreiben können. Zeitaufwand 60 Minuten für Vor- und Nachbereitung. Lernspirale Aufbauend auf Modul 2 "Bausteine des Lebens" sollen Biomembranen in Aufbau und Funktion von Energie liefernden Speicherlipiden abzugrenzen sein und als hochgradig komplexes biologisches Strukturelement erkannt werden. Das Verständnis des Aufbaus der Biomembranen ist Grundlage für Modul 4 „Signal- und Informationssysteme“, welches die Membran als Informationsbarriere/-vermittler behandelt. Seite 15 von 91 Empfehlungen Vor- und Nachbereitung: Kapitel zu den Grundlagen „Bausteine und Strukturelemente der Zelle“ in Chemie/ Biochemie/ Pathobiochemie-Lehrbüchern für Mediziner: Püschel u.a.: Taschenlehrbuch Biochemie (Thieme-Verlag), 1. Auflage (2011), S. 513ff. Duale Reihe, Biochemie, 2.Auflage (2008), Kapitel 3., S.331ff. Löffler/Petrides/Heinrich: Biochemie & Pathobiochemie, 8. Auflage (2007), Kapitel 2.2, S. 32ff. Individuelle Vertiefung: Schartl/Gessler: Biochemie und Molekularbiologie des Menschen, 1. Auflage, S. 253ff. Notizen Evaluation .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Platz für Aufzeichnungen .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Seite 16 von 91 Das Membranpotential Fachvorlesung (45 min) Einrichtung CC02 - Institut für Medizinische Physik und Biophysik - CCM Kurzbeschreibung Jede Zelle des menschlichen Körpers besitzt ein Membranpotential, welches durch unterschiedliche Ionenkonzentrationen zwischen Zytoplasma und dem extrazellulären Raum entsteht. Es ist die Grundlage für viele physiologische Prozesse wie z. B. die Signalübertragung an Nervenzellen oder die Erregung der Skelettmuskulatur. Darüber hinaus ist das Membranpotential Grundlage für wichtige medizinische Untersuchungsmethoden wie z.B. der Messung des EKG. In der Vorlesung „Das Membranpotential“ wird dargelegt, wie durch die unterschiedliche Permeabilität der Zellmembran ein Konzentrationsgradient verschiedener Ionensorten und damit eine Potentialdifferenz zwischen intraund extrazellulärem Raum entsteht. Es wird insbesondere darauf eingegangen, welche physikalischen und biochemischen Prozesse im Zusammenspiel mit Ionenpumpen und Ionenkanälen zur Ausbildung des Ruhepotentials führen und wie dieses quantitativ beschrieben werden kann. Schließlich wird ein Ausblick gegeben, wie die Änderung der Permeabilität für bestimmte Ionensorten zum Aktionspotential führt. Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung Allgemeines Abiturwissen Chemie und Biologie, Besuch der Vorlesung „Das Fluid-Mosaic-Modell der Biomembran“ im Modul 3 „Biologie der Zelle“. Übergeordnetes Lernziel Am Ende der Lehrveranstaltung sollen die grundlegenden Prozesse, die zur Ausbildung des Ruhepotentials führen, bekannt sein. Die Studierenden sollen darlegen können, dass die Permeabilität für bestimmte Ionenarten das Membranpotential bestimmt. Ziel ist es, die biologische Bedeutung des Membranpotentials einerseits im Hinblick auf verschiedene physiologische Prozesse wie Signalweiterleitung und andererseits aber auch als Grundlage für das Verständnis medizinisch relevanter Untersuchungsmethoden wie EKG und EEG zu erfassen. Lernziele Die Studierenden sollen... darlegen können, wie Konzentrationsgradienten an Zellmembranen zur Ausbildung elektrochemischer Potentiale führen und welche Ionen daran beteiligt sind. erläutern können, wie das Zusammenspiel aus chemischen und elektrischen Potentialen an Zellmembranen zur Einstellung von Gleichgewichtspotentialen führen. das Gleichgewichtspotential in Form der Nernst- und Goldmann-Gleichung quantitativ beschreiben können. Zeitaufwand 45 Minuten für Vor- und Nachbereitung. Lernspirale In dieser Vorlesung wird das prinzipielle Zustandekommen des Membranpotentials zum ersten Mal besprochen. Sie stellt daher die Basis für das Verständnis der Vorlesungen „Analoge Signale und Seite 17 von 91 Aktionspotentiale“ und „Varianten und Determinanten der Aktionspotentialausbreitung“ in Modul 4 „Signal- und Informationssysteme“ dar. Notizen Evaluation .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Platz für Aufzeichnungen .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Seite 18 von 91 Mukoviszidose (Cystische Fibrose) Fallvorstellung (Vorlesung) (45 min) Einrichtung CC17 - Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Pneumologie u. Immunologie - CVK Kurzbeschreibung Nach einer kurzen Einführung in die Funktion des Chloridkanals soll die pathophysiologische Grundlage der Mukoviszidose (Fehlfunktion des "Cystic Fibrosis Transmembrane Regulators") erläutert werden. Hierbei wird auch auf die verschiedenen Mutationsklassen und die unterschiedlichen Störungen in der intrazellulären Prozessierung des CFTR-Proteins eingegangen. Im zweiten Teil soll ein Patient/eine Patientin mit einer Mukoviszidose vorgestellt werden. Hier können die Studierenden anhand der Anamnese und der Symptome die verschiedenen Organmanifestationen der Erkrankung kennen lernen. Dies stellt ein gutes Beispiel für den Weg vom Genotyp zum Phänotyp dar. Abschließend wird über die Therapiemöglichkeiten diskutiert. Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung Struktur und Funktion der Zellmembran, autosomal rezessiver Vererbungsmodus. Passarge, E.: „Taschenatlas der Genetik“, Thieme, 2. Auflage S. 260-161. Übergeordnetes Lernziel Die Studierenden sollen die Entstehung einer Erkrankung vom Genotyp zum Phänotyp verstehen lernen. Lernziele Die Studierenden sollen... am Beispiel der Mukoviszidose beschreiben können, welche klinischen Symptome (u.a. erhöhte Sputumviskosität) und Veränderungen von diagnostischen Parametern (z.B. Clim Schweiss erhöht) durch die Störung des Chloridkanals (CFTR) hervorgerufen werden können. benennen können, welche Organe von Mukoviszidose (Cystischer Fibrose) typischerweise betroffen sind. sich damit auseinander setzen, wie man mit einer so komplexen chronisch progredienten Erkrankung wie der Mukoviszidose (Cystischen Fibrose) leben kann. Zeitaufwand 30 Minuten für Vor- und Nachbereitung. Lernspirale Während die Studierenden in diesem Modul einen Überblick über die Bestandteile, Struktur und Funktion von Biomembranen bekommen haben, wird hier eine Krankheit vorgestellt, die auf eine Störung eines Membranproteins zurückzuführen ist. Die nicht seltene autosomal rezessive Krankheit Mukoviszidose wird auch in Modul 13 „Atmung“, Modul 12 „Ernährung, Verdauung, Stoffwechsel“ und in Modul 34 „Erkrankungen des Kindesalters und der Adoleszenz“ Thema sein. Notizen Evaluation .................................................................................................................................................................... Seite 19 von 91 Stofftransport durch Membranen; Membranen als potentielle Wirkstoffbarrieren Interdisziplinäre Vorlesung (90 min) Einrichtung CC13 - Institut für Klinische Physiologie - CBF CC04 - Institut für Klinische Pharmakologie und Toxikologie - CCM/CBF Kurzbeschreibung Stofftransport durch Membranen kann durch ganz unterschiedliche Transportmechanismen erfolgen, nämlich durch Kanäle, Carrier, ATPasen und durch Endo- und Exozytose. Der Transport durch Kanäle und Carrier wird durch Konzentrations- und elektrische Spannungsgradienten angetrieben. Carrier können mehrere Solute im Symport oder Antiport transportieren. Als Teil der Zellmembran sind manche Transporter (z.B. die Multidrug-resistance-ATPase) in der Lage, toxische Stoffe und Medikamente aus der Zelle heraus zu transportieren, damit schützt sich die Zelle auf natürlichem Weg vor potentiell schädlichen Stoffen, indem sie diese einfach aus dem Zellinneren heraus transportiert. Im Rahmen der Arzneimitteltherapie treten häufig Arzneimittelwechselwirkungen durch die Hemmung einzelner Efflux-Pumpen auf, was zu einem Therapieversagen - z.B. bei der Chemotherapie - führen kann. Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung Lehrinhalte aus Modul 3 "Biologie der Zelle" zum Aufbau der Zellmembran. Übergeordnetes Lernziel Die Vorlesung stellt Mechanismen vor, mittels derer Solute, Wasser und Arzneimittel durch Membranen transportiert werden können. In unmittelbarem Zusammenhang stehen die Barriereeigenschaften der Membranen und die klinische Bedeutung der verschiedenen Transporter und Kanäle im Rahmen der Arzneimitteltherapie. Lernziele Die Studierenden sollen... die Charakterisierung von Transportmechanismen als primär aktiv, sekundär aktiv, tertiär aktiv und passiv darstellen können. die Transporteigenschaften von Kanälen, Carrieren und Transport-ATPasen beschreiben können. Endo-, Exo- und Transzytose als Transportmechanismen erläutern können. am Beispiel der ABC-Transporter exemplarisch darstellen können, wie Arzneimittel durch carriervermittelten Transport über Zellmembranen aufgenommen und eliminiert werden können. Zeitaufwand 60 Minuten für Vor- und Nachbereitung. Lernspirale Die Vorlesung dient als Grundlage für Seminare dieses Moduls und für Modul 4 „Signal- und Informationssysteme“ und Modul 5 „Wachstum, Gewebe, Organ“. Das (gestörte) Wechselspiel zwischen Transport- und Barrierefunktion der Zellmembran begegnet uns als Ursache oder Folge zahlreicher Erkrankungen in fast allen klinisch orientierten Modulen. Seite 20 von 91 Empfehlungen Vor- und Nachbereitung: Lehrbücher der Physiologie: Stichwort Ionenkanäle und Membrantransporter, z.B. Schmidt/Lang, Kap. 3, Standardlehrbücher der allgemeinen und speziellen Pharmakologie. Stichwort: Elimination von Pharmaka durch Exkretion, z.B. Aktories/Förstermann/Hofmann/Starke, 10. Aufl., S. 57-61. Notizen Evaluation .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Platz für Aufzeichnungen .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Seite 21 von 91 Molekulare Eigenschaften biologischer Membranen Fachseminar (90 min) Einrichtung CC02 - Institut für Medizinische Physik und Biophysik - CCM CC02 - Institut für Biochemie - CCM Kurzbeschreibung In dem Seminar werden zunächst hydrophobe, hydrophile und amphiphile Eigenschaften einzelner Membrankomponenten erläutert. Anhand der Eigenschaften wird der Einfluss amphiphiler Moleküle auf die Oberflächenspannung und die Funktion von Emulgatoren verdeutlicht. Basierend hierauf vertiefen die Studierenden ihre Kenntnisse über die verschiedenen Arten intermolekularer Wechselwirkungen wie z.B. Wasserstoffbrücken, Van-der-Waals-Kräfte und hydrophober Effekt. Begriffe der Phasen, Phasengrenzen und Mischbarkeit werden definiert. Die Studierenden lernen das Verhalten von Fettsäuren und Phospholipiden in wässrigen Lösungen kennen und können somit die Entstehung von Micellen und Lipiddoppelschichten verstehen. Die chemisch-physikalischen Eigenschaften von Biomembranen, wie z.B. die Dynamik der Lipide in der Membran und die Bildung von Mikrodomänen ("lipid-rafts"), werden erläutert. Diese Grundlagen führen zum Verständnis der Funktion biologischer Membranen, z.B. als Diffusionsbarriere. Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung Das Wissen aus dem Seminar "Chemie der Triacylglycerine und Phospholipide" (Modul 2 "Bausteine des Lebens") und die Inhalte der Vorlesung "Das Fluid-Mosaic-Modell der Zellmembran" werden vorausgesetzt. Übergeordnetes Lernziel Die Studierenden sollen die prinzipiellen Eigenschaften von hydrophoben und amphiphilen Molekülen in wässrigen Lösungen kennen und deren Rolle bei der Bildung von Micellen und Lipiddoppelschichten erklären können. Sie sollen den Zusammenhang zwischen den chemisch-physikalischen Eigenschaften biologischer Membranen und deren Funktion in lebenden Zellen verstehen. Lernziele Die Studierenden sollen... die Begriffe "Van-der-Waals-Wechselwirkung" und "hydrophober Effekt" erläutern können. die Begriffe Phasen und Phasengrenze erläutern können. den Einfluss amphiphiler Substanzen auf die Oberflächenspannung von Wasser beschreiben können. den Aufbau von Mizellen und Lipiddoppelschichten darlegen können. die Dynamik der Lipide (Lateral- und Transversaldiffusion) in Biomembranen beschreiben können. die Begriffe Emulsion und Emulgatoren erläutern können. Zeitaufwand 90 Minuten für Vor- und Nachbereitung. Seite 22 von 91 Lernspirale Die Inhalte der Veranstaltungen des Moduls 2 "Bausteine des Lebens" (z. B. "Chemie der Triacylglycerine und Phospholipide") werden aufgegriffen. Die Inhalte dieses Seminars bilden die Grundlage zum Verständnis der weiteren Veranstaltungen dieses Moduls (z.B. Seminar "Chemiosmotische Kopplung"). Notizen Evaluation .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Platz für Aufzeichnungen .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Seite 23 von 91 Synthese und Abbau von Proteinen der Membran Fachseminar (90 min) Einrichtung CC02 - Institut für Biochemie - CCM CC02 - Institut für Medizinische Physik und Biophysik - CCM Kurzbeschreibung Basierend auf einer Lipiddoppelschicht enthalten Biomembranen integrale und membranständige Proteinanteile, welche durch komplexe Kohlenhydrat- und Lipidanteile modifiziert sein können. Am dynamischen Auf- und Umbau der Biomembran sind verschiedene zelluläre Kompartimente des Endoplasmatischen Retikulums und des Golgi-Apparates beteiligt. Störungen in der Koordination dieser Prozesse können die Ursache für verschiedene schwerwiegende Erkrankungen wie Mukoviszidose oder lysosomale Speicherkrankheiten sein. Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung Es wird Wissen über den Aufbau und die Struktur von Lipiden, Proteinen und Kohlenhydraten (Modul 2 „Bausteine des Lebens“) vorausgesetzt. Übergeordnetes Lernziel Die Studierenden sollen im Kontext des organellübergreifenden dynamischen Auf- und Umbaus der Biomembranen Prinzipien verstehen, wie Zellen und Organellen ihre spezifischen Charakteristika erhalten und modifizieren können. Lernziele Die Studierenden sollen... Prinzipien der Verankerung von Proteinen in Biomembranen wie in Transmembranproteinen oder Lipid-Ankern(Acyl-, Isoprenylund Glycosylphosphatidylinositol-Anker) erläutern können. Mechanismen des Einbaus, der Reifung und der Modifikation von integralen Membranproteinen (sekretorischer Weg) in Grundzügen darstellen und den zellulären Kompartimenten (Endoplasmatisches Retikulum, Golgi-Apparat) zuordnen können. Prinzipien der Qualitätskontrolle von Membranproteinen durch Chaperone (Heat Shock Proteine, Proteindisulfid-Isomerasen) erläutern können. die Bedeutung der Glykosylierung von Proteinen für die Qualitätskontrolle und die intrazelluläre Proteinsortierung in Grundzügen erklären können. Mechanismen des Abbaus von Membranproteinen (Cathepsine, Ubiquitinin-Proteasom-System) vom Prinzip her charakterisieren können. Zeitaufwand 90 Minuten für Vor- und Nachbereitung. Lernspirale Nach Vermittlung der prinzipiellen Struktur und Funktion von Biomembranen soll in diesem Seminar geklärt werden, wo die einzelnen Membranbestandteile herkommen, synthetisiert und wie sie in die Membran eingebaut werden. Das Seminar liefert damit die biochemischen Grundlagen für das Verständnis von Membranen als Vermittler von Signalen und Informationen (Immunsystem, synaptische Netzwerke), was in Modul 4 „Signal- und Informationssysteme“, Modul 7 „Blut und Seite 24 von 91 Immunsystem“ und Modul 15 „Nervensystem“ behandelt wird. Empfehlungen Vor- und Nachbereitung: Kapitel zu den Grundlagen "Bausteine und Strukturelemente der Zelle" Chemie/Biochemie/Patho-biochemie-Lehrbüchern für Mediziner sind für die Vorbereitung hilfreich: Püschel u.a.: Taschenlehrbuch Biochemie (Thieme-Verlag), 1. Auflage (2011), S. 426-444. Duale Reihe, Biochemie: 2.Auflage (2008), Kapitel 5.5.2/12.5-7., S. 374,474-479. Löffler/Petrides/Heinrich: Biochemie & Pathobiochemie, 8. Auflage (2007), Kapitel 9.2/.3 S. 301ff. in Individuelle Vertiefung: Schartl/Gessler: Biochemie und Molekularbiologie des Menschen, 1. Auflage, S. 501ff. Notizen Evaluation .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Platz für Aufzeichnungen .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Seite 25 von 91 Kanäle und Carrier: Toxine als Aktivatoren und Inhibitoren Interdisziplinäres Seminar (90 min) Einrichtung CC04 - Institut für Klinische Pharmakologie und Toxikologie - CCM/CBF CC13 - Institut für Klinische Physiologie - CBF Kurzbeschreibung In dem Seminar wird die physiologische Rolle von Ionenkanälen (Beispiel: ACh-Rezeptor) und Carriern (Beispiel: Glucose-Uniport) bei zellulären Transportvorgängen dargestellt. Dabei werden grundlegende Unterschiede zwischen freier und Transporter-vermittelter Diffusion bezüglich ihrer Kinetik erläutert. Durch Arzneimittel kann das biochemische Verhalten von Transportproteinen beeinflusst und damit eine therapeutische Wirkung erzeugt werden. So können pharmakologische Interventionen zur Therapie, z.B. von Herzrhythmusstörungen oder Schmerzzuständen, durchgeführt werden. Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung Lehrinhalte der Vorlesungen „Das Membranpotential“ und „Stofftransport durch Membranen" des Moduls 3 "Biologie der Zelle". Übergeordnetes Lernziel Das Seminar erklärt exemplarisch die Wirkung ausgewählter Toxine/Pharmaka auf Ionenkanäle und Transporter. Hierbei wird die Bedeutung dieser Substanzen zur Klassifizierung von Kanal- bzw. Rezeptorfamilien aufgezeigt und die Verwendung einzelner Substanzen in Forschung und Therapie illustriert. Lernziele Die Studierenden sollen... erläutern können am Beispiel des Atropins, weshalb einzelne Toxine oder Pharmaka in der Forschung eingesetzt werden, um die Funktion von Kanälen oder Carriern verstehen zu lernen. am Beispiel von Protonenpumpeninhibitoren, Benzodiazepinen und Lokalanästhetika darstellen können, auf welche Weise Ionentransportmechanismen beeinflusst werden können. Transportmechanismen am Beispiel von Lipidphasen-, Carrier- und Kanalvermittelter Diffusion darstellen können. am Beispiel von Protonenpumpeninhibitoren, Benzodiazepinen und Lokalanästhetika die physiologischen Konsequenzen einer Hemmung/Aktivierung von Ionentransportmechanismen darstellen können.) Zeitaufwand 60 Minuten für Vor- und Nachbereitung. Lernspirale Zusammen mit der Vorlesung „Stofftransport durch Membranen“ schafft dieses Seminar die Grundlagen für das Verständnis der physiologischen Bedeutung von Ionenkanälen und -transportern sowie der Möglichkeiten und Konsequenzen ihrer pharmakologischen Modulation. Diese Grundkenntnisse werden in den Modulen 4 "Signal- und Informationssysteme" und 5 "Wachstum, Gewebe, Organ" vertieft und sind essentiell für das Verständnis der Transportvorgänge in den Modulen Seite 26 von 91 11 „Herz und Kreislaufsystem“, 12 „Ernährung, Verdauung, Stoffwechsel“, 14 „Niere, Elektrolyte“, 15 „Nervensystem“, 16 „Sinnesorgane“ und weiteren höheren Modulen. Empfehlungen Vor- und Nachbereitung: Lehrbücher der Physiologie, Stichwort Ionenkanäle/Membrantransporter, z.B. Schmidt/Lang, Kap. 3. Standardlehrbücher der allgemeinen und speziellen Pharmakologie, exemplarisches Stichwort Lokalanaesthetika z.B. Aktories/Förstermann/Hofmann/Starke, 10. Aufl., S. 245-251, 286-287. Notizen Evaluation .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Platz für Aufzeichnungen .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Seite 27 von 91 Zytologie und Mikrobiologie: Eine mikroskopische Einführung wissenschaftliches Arbeiten in Kleingruppe (180 min) Einrichtung CC02 - Institut für Integrative Neuroanatomie - CCM CC17 - Institut für Medizinische Genetik und Humangenetik - CVK CC05 - Institut für Mikrobiologie und Hygiene - CCM/CBF Kurzbeschreibung - Erlernen der Bedienung und der Eigenschaften des Mikroskops, - Erläuterung der zentralen Begriffe Auflösungsvermögen und Gesamtvergrößerung, - Untersuchung des Einflusses der Lichtzufuhr auf Tiefenschärfe und Kontrast der lichtmikroskopischen Abbildung (Demonstrationspräparate: Diatomeen), - Die Zelle als biologische Funktionseinheit; Struktur und Funktion von Zellorganellen im Licht- und Elektronenmikroskop, - Demonstration und Beobachtung der Dynamik der Zelle durch Beobachtung der Plasmaströmung (Mikroskopieren der Zwiebelschuppenepidermis von Allium cepa), - Erkennen von Mikroorganismen in der lichtmikroskopischen Darstellung (Gramfärbung). Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung In den Praktikumsräumen besteht Kittelpflicht. Kayser, F.: Medizinische Mikrobiologie, Thieme Verlag, Kapitel 3 (Allgemeine Bakteriologie) S. 2-8; allgemeiner Aufbau von Eukaryonten und Prokaryonten, Struktur und Funktion von Zellorganellen. Zusätzlich werden die Inhalte des Praktikums-Skripts vorausgesetzt. (Auf Blackboard hinterlegt). Übergeordnetes Lernziel Am Ende der Veranstaltung sollen die Studierenden einen grundlegenden Überblick über die Zelle als dynamisch-biologische Funktionseinheit und ihre Organellen mit deren wichtigster Funktion geben können. Sie sollen im lichtmikroskopischen Präparat den Aufbau von Prokaryonten und Eukaryonten unterscheiden und Zellorganellen im elektronenmikroskopischen Bild identifizieren können. Zudem sollen sie die Größenordnungen von Bakterien und Protozoen gegenüber Körperzellen abschätzen und deren Systematik (Form, Gramfärbeeigenschaft) verstehen. Lernziele Die Studierenden sollen... die Anfärbung von Zellen und ihren Organellen in der Hämatoxylin-Eosin (HE)-Färbung als histologische Standardfärbung erläutern können. im Rahmen der Bakteriensystematik die Begriffe grampositiv, gramnegativ, sporenbildend, Kokken, Stäbchen der im Präparat vorgegebenen Bakterien zuordnen können. die Größenverhältnisse von eukaryontischen Zellen, Zellorganellen und Mikroorganismen in Bezug zu ihrer Darstellbarkeit auf licht- oder elektronenmikroskopischer Ebene beschreiben können. folgende Zellorganellen im elektronenmikroskopischen Bild identifizieren können: Nucleus (Nucleolus, Kernhülle, Kernporen), Ribosomen, Polysomen, raues endoplasmatisches Retikulum, glattes ER, Golgi-Apparat, Sekretgranula, Lysosomen, Mitochondrien, Paraplasma (Glykogen). Seite 28 von 91 ein Lichtmikroskop bedienen und die Funktion seiner Bestandteile benennen können. Zeichnungen von Zellen aus lichtmikroskopischen Präparaten anfertigen können. Zeitaufwand 60 Minuten für Vor- und Nachbereitung. Lernspirale Zelltheorie („Cellularpathologie“) als Grundlage zum Verständnis von Anatomie, Histologie, Pathologie, Embryologie und Genetik. Einführung in die Zellbiologie, Detailaspekte der Organellen werden im Laufe der Wochen 1-4 des Moduls vertieft. Das Verständnis der Zelle als Funktionseinheit ist Voraussetzung für Modul 4 „Signal- und Informationssysteme“ und Modul 5 „Wachstum, Gewebe, Organ“. Erlernen des Umgangs mit dem Lichtmikroskop zur weiteren Anwendung in der allgemeinen und speziellen Histologie und Histopathologie Modul 5 „Wachstum, Gewebe, Organ“ und den organbezogenen Modulen. Die Unterscheidung von Zellen, Mikroorganismen und ihrer Untergruppen nach Morphologie und Grameigenschaft ist Voraussetzung für das Verständnis der Abwehrmechanismen (Modul 7 „Blut und Immunsystem“) sowie zur Differenzierung unterschiedlicher Krankheitserreger (Modul 17 „Infektion als Krankheitsmodell“). Empfehlungen Vor- und Nachbereitung: Angebote zur Zytologie im Blackboard: CUB-VKLIN_1Sem_ZHI_10S (u. Elektronenmikroskopische Bilder). Kapitel "Organisation der Zelle und Zellorganellen" in einem Lehrbuch der Histologie. a. beschriftete Individuelle Vertiefung: F 10- Kurs Mikrobiologie (Erregerkompendium). F. Kayser: Medizinische Mikrobiologie, Thieme Verlag, Kapitel 9 (Protozoen). Notizen Evaluation .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Platz für Aufzeichnungen .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Seite 29 von 91 Ärztliche Gesprächsführung II Kommunikation, Interaktion, Teamarbeit in Kleingruppe (180 min) Einrichtung Diverse Einrichtungen Kurzbeschreibung Das Interesse am Menschen und die Sorge für die Patientinnen und Patienten sind wichtige Motive für die ärztliche Tätigkeit. Nicht allein Fachwissen, Untersuchungstechniken und Problemlösefähigkeiten sind also wesentliche Voraussetzungen für die erfolgreiche ärztliche Tätigkeit, sondern auch kommunikative und soziale Kompetenzen. Auch für die Zusammenarbeit mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Krankenhaus und in Arztpraxen sowie für das erfolgreiche, gemeinsame Lernen mit Kommilitoninnen und Kommilitonen sind eine gute Kommunikationsfähigkeit und eine hohe soziale Kompetenz von großer Bedeutung. Die Lehrveranstaltung „Kommunikation, Interaktion und Teamarbeit“ (KIT) bietet in einem strukturierten Curriculum neben einem Kommunikationstraining auch die Möglichkeit, Kompetenzen für eine konstruktive Zusammenarbeit in der Kleingruppe zu erwerben. Die Lehrveranstaltung findet während des gesamten Semesters in der gleichen Gruppenzusammensetzung statt. Übergeordnetes Lernziel Ziel ist es, die Grundlagen von professionell geführten Arzt-Patienten-Gesprächen benennen und erläutern zu können. Darauf aufbauend lernen die Studierenden, die kommunikativen Aspekte von Arzt-Patienten-Gesprächen zu beurteilen. Die Studierenden erwerben die Voraussetzungen, um Arzt-Patienten-Gespräche durch den Einsatz von verschiedenen Gesprächführungstechniken professionell gestalten zu können. Ein weiteres Ziel ist es, dass die Studierenden soziale Kompetenzen schulen, um konstruktiv in themenzentrierten Gruppen zusammenarbeiten zu können. Lernziele Die Studierenden sollen... den Begriff Empathie definieren können. Kennzeichen der patientenzentrierten Gesprächsführung (z.B. "Warten, Wiederholen, Spiegeln und Zusammenfassen") beschreiben können. darlegen können, welche Ziele durch die Methode des aktiven Zuhörens in Arzt-Patienten-Gesprächen erreicht werden können. die Methode des aktiven Zuhörens bewusst in ausgewählten Gesprächssequenzen anwenden können. Feedback zu Übungen zur patientenzentrierten Gesprächsführung geben und annehmen können. Notizen Evaluation .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Seite 30 von 91 Schwerpunkt Thorax/Herz Untersuchungskurs (113 min) Einrichtung Diverse Einrichtungen Kurzbeschreibung In diesem Untersuchungskurs steht die klinische Untersuchung von Thorax/Herz im Mittelpunkt. Hierzu gehören die Oberflächenprojektion des Herzens und der großen Gefäße auf die Thoraxvorderwand, Beziehungen der Herzgeräusche zur Brustwand, Auffinden des Herzspitzenstoßes sowie erste Auskultation des Herzens. Bei den praktischen Fertigkeiten sollen die regelrechte nicht-invasive Blutdruckmessung am Arm geübt werden. Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung Weißer Kittel, Namensschild, Untersuchungsinstrumente. Übergeordnetes Lernziel Am Ende des Allgemeinen U-Kurses sollen die Studierenden eigenständig eine Anamnese und klinische Untersuchungen bei einem gegebenen Patienten, einer gegebenen Patientin durchführen können, die benannten praktischen Fertigkeiten demonstrieren können und einen Normalbefund erheben, beschreiben und gegenüber einem Nicht-Normalbefund abgrenzen können. Lernziele Die Studierenden sollen... die Oberflächenprojektion des Herzens und der großen Gefäße auf die Thoraxvorderwand sowie die Beziehungen der Herzgeräusche zur Brustwand aufzeigen, benennen und bei der Beschreibung des klinischen Untersuchungsbefundes anwenden können. den Herzspitzenstoß eines gegebenen Patienten, einer gegebenen Patientin auffinden und entsprechend seiner anatomischen Lage beschreiben und dokumentieren können. mittels Palpation des Herzspitzenstoßes oder Auskultation des Herzens den Puls eines gegebenen Patienten, einer gegebenen Patientin bestimmen, dokumentieren und hinsichtlich eines Normalbefunds einordnen können. bei einem gegebenen Patienten oder Patientin den Blutdruck nicht-invasiv am Arm messen, den Befund dokumentieren und hinsichtlich eines Normalbefunds einordnen können. Zeitaufwand 45 Minuten für Vor- und Nachbereitung. Lernspirale Der U-Kurs ist Teil des Allgemeinen Untersuchungskurses, ihm folgt der Vertiefende Untersuchungskurs im 3. und 4. Semester. Allgemeiner und Vertiefender Untersuchungskurs werden durch eine praktische Prüfung (OSCE) am Ende des 4. Semesters abgeschlossen. Es folgt der Unterricht am Patienten (5.-10. Semester). Seite 31 von 91 Empfehlungen Vor- und Nachbereitung: Das Skript zum Allgemeinen Untersuchungskurs ist in Blackboard hinterlegt. Die Inhalte je U-Kurs-Termin sind hier beschrieben und definiert. Notizen Evaluation .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Platz für Aufzeichnungen .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Seite 32 von 91 Immobilität im Mikrokosmos Problemorientiertes Lernen (180 min) Grundlagen Zytoskelett, intrazelluläre Transporte, molekulare Motoren Interdisziplinäre Vorlesung (90 min) Einrichtung CC02 - Institut für Integrative Neuroanatomie - CCM CC02 - Institut für Biochemie - CCM CC17 - Institut für Medizinische Genetik und Humangenetik - CVK Kurzbeschreibung Das Zytoskelett stellt ein sowohl stabiles als auch dynamisches inneres Gerüst der Zelle dar, welches für die Morphologie, Beweglichkeit und Funktion der Zelle von essentieller Bedeutung ist. Innerhalb polarisierter Zellen vermittelt das Zytoskelett gerichtete Bewegungen und Transportprozesse. Die vielfältigen Funktionen des Zytoskeletts (Aufrechterhalten der Zellmorphologie und -polarität, intrazelluläre Transporte, Spindelapparat der Zellteilung) werden an unterschiedlichen Zelltypen illustriert. Mechanismen der Zellmotilität (Zilien und Flagellen) und deren zugrunde liegenden Prinzipien (Motorproteine) werden an beispielhaften Zelltypen dargestellt. Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung Es wird Wissen über den Aufbau und die Struktur von Proteinen (Modul 2 „Bausteine des Lebens“) vorausgesetzt. Zudem wird erwartet, dass zelluläre Kompartimente und deren biologische Funktion (1. Woche dieses Moduls) bekannt sind. Übergeordnetes Lernziel Die Studierenden sollen verschiedene Grundbausteine des Zytoskeletts und deren Bedeutung für die Funktion (Bewegung, Transport) und Morphologie biologischer Zellen beschreiben können. Dabei sollen sie den prinzipiellen Aufbau des Zytoskeletts des Erythrozyten, die Verankerungsmechanismen an der Plasmamembran sowie die Funktionen des Zytoskeletts im Erythrozyten (z.B. Elastizität) erläutern können. Des Weiteren soll die Bedeutung des Zytoskeletts für intrazelluläre und neuronale Transportprozesse, Muskelbewegungen und der Eigenbeweglichkeit von Zellen (Diapedese) abgeleitet werden können. Lernziele Die Studierenden sollen... die biologischen Funktionen (Transport, Bewegung, Polarität) der Hauptbestandteile des Zytoskeletts (Aktine, Tubuline, Intermediärfilamente) charakterisieren können. Verknüpfungs- und Verankerungsproteine (Cadherine, Ankyrin, Protein 4.1) des Zytoskeletts beschreiben können. die Bedeutung der Bausteine des Zytoskeletts (Spectrin, Actin, Ankyrin) für die Elastizität und Wiederstandsfähigkeit der Erythrozyten erläutern können. die Funktionsweise von Motorproteinen (Dynein und Kinesin) beschreiben können und ihre Bedeutung für die Zellmotilität (Kinozilien) und gerichtete Transportvorgänge (Vesikeltransport) ableiten können. die Bedeutung des gerichteten Transports durch die Zelle für die Entstehung und Seite 33 von 91 Aufrechterhaltung der Polarität der Zellen erläutern können. Zeitaufwand 60 Minuten für Vor- und Nachbereitung. Lernspirale Aufbauend auf dem Grundwissen zu Struktur-Funktionsbeziehungen von Proteinen (Modul 2 „Bausteine des Lebens“) und zum Vorwissen über zelluläre Kompartimente und deren biologische Funktion werden anhand verschiedener Komponenten des Zytoskeletts Kenntnisse vermittelt, die unter anderem für das Verständnis von intrazellulären- und neuronalen Transportprozessen (Modul 4 „Signalund Informationssysteme“, Modul 5 „Wachstum, Gewebe, Organ“, Modul 15 „Nervensystem“), Muskelbewegungen (Modul 10 „Bewegung“) und der Beweglichkeit von Zellen (Diapedese) unabdingbar sind (Modul 7 „Blut und Immunsystem“). Empfehlungen Vor- und Nachbereitung: Kapitel zu den Grundlagen "Bausteine und Strukturelemente der Zelle" in Chemie/Biochemie/Patho-biochemie-Lehrbüchern für Mediziner sind für die Vorbereitung hilfreich: -Püschel u.a.: Taschenlehrbuch Biochemie (Thieme-Verlag), 1. Auflage (2011), S. 765. -Duale Reihe, Biochemie, 2. Auflage (2008), Kapitel 6., S.382ff. -Löffler/Petrides/Heinrich: Biochemie & Pathobiochemie, 8. Auflage (2007), Kapitel 6.3, S. 207ff. -Schartl/Gessler: Biochemie und Molekularbiologie des Menschen, 1. Auflage (2009), Kapitel 19, S. 547ff. Individuelle Vertiefung: Benninghoff; Drenckhahn: Anatomie, Band 1, Urban & Fischer; Kapitel 2, Abschnitte 2.41 (Mikrotubuli) S. 33-39, 2.43 (Actinfilamentsystem) S. 40-42. Notizen Evaluation .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Platz für Aufzeichnungen .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Seite 34 von 91 Viren, Parasiten und Bakterien als zelluläre Pathogene Fachvorlesung (90 min) Einrichtung CC05 - Institut für Mikrobiologie und Hygiene - CCM/CBF CC05 - Institut für Virologie Arbeitsbereich 2 - CCM CC05 - Institut für Virologie Arbeitsbereich 1- CBF Kurzbeschreibung Die Vorlesung beschreibt den grundsätzlichen Aufbau von Viren, Parasiten und Bakterien, deren Vorkommen (Reservoir), Möglichkeiten zum diagnostischen Nachweis und die Pathogeneseschritte: Übertragung, Adhäsion, Kolonisation, Invasion, Infektion. Aus Vermehrung und Verbreitung ergibt sich das Gefahrenpotential für Mensch und Tier. Bei Viren geht es grundsätzlich um die Infektion und Replikation in der Wirtszelle. Abschließend werden Therapiemöglichkeiten angesprochen. Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung Aus Modul 2 „Bausteine des Lebens“: Lipide, Proteine, Kohlenhydrate, Nukleinsäuren, (Virusaufbau). Aus Modul 3 „Biologie der Zelle“: Zelle und ihre Organellen. Übergeordnetes Lernziel Am Ende der Veranstaltung sollen die Studierenden den Aufbau und die Vermehrung von Bakterien, Viren und Parasiten erklären können. Sie sollen die Gefährdung einschätzen und beschreiben können, wie eine Infektion abläuft. Diagnostik und Therapie sollen die Studierenden nur grundsätzlich beschreiben können. Lernziele Die Studierenden sollen... den Aufbau und die Vermehrung am Beispiel von Grippeviren und E.coli beschreiben können. Folgende Begriffe der Pathogen-Wirt Interaktion erläutern können Erregereigenschaften (Pathogenität, Virulenz), Wirtseigenschaften (Reservoir, Empfänglichkeit, Resistenz), Bakterienpathogenese (Transmission-Infektion) und Viruspathogenese (Virusadsorption, -freisetzung, Latenz). die Bedeutung der Normalflora (Standortflora versus Reservoir pathogener Erreger) erläutern können. Zeitaufwand 30 Minuten für Vor- und Nachbereitung. Lernspirale Die Unterscheidung von Bakterien, Viren und Parasiten wurde bereits in der mikroskopischen Einführung angesprochen; der Aufbau von Viren zusätzlich in Modul 2 „Bausteine des Lebens“ (Vorlesung „DNA- und RNA-Viren als Werkzeuge und Pathogene“). Die Virulenz, Infektiosität und Pathogenität der Erreger ist eine wichtige Grundlage zur gezielten Bekämpfung. Das Wissen über den Aufbau und die Eigenschaften der Mikroorganismen ist grundlegend für das Verständnis des Gefährdungspotentials derselbigen (Modul 17 „Infektion als Krankheitsmodell“). Seite 35 von 91 Empfehlungen Vor- und Nachbereitung: Kayser: Medizinische Mikrobiologie, Georg Thieme Verlag, Kapitel 3 (Allgemeine Bakteriologie), S. 2- 8. Hof, Dörries: Duale Reihe, Medizinische Mikrobiologie, Kapitel C1.1- 1.5 (Allgemeine Virologie). Individuelle Vertiefung: Angebote zur Virologie und Mikrobiologie im Blackboard: F10- Kurs Mikrobiologie (Erregerkompendium, ABC der Definitionen), F10-Hepatitis-Trainer. Kayser: Medizinische Mikrobiologie, Thieme Verlag, Kapitel 7.1-7.6 (Allgemeine Virologie), S. 392- 429. Notizen Evaluation .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... 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Seite 36 von 91 Endozytose als Eingangsportal für Pathogene Fachvorlesung (45 min) Einrichtung CC05 - Institut für Mikrobiologie und Hygiene - CCM/CBF CC05 - Institut für Virologie Arbeitsbereich 2 - CCM CC05 - Institut für Virologie Arbeitsbereich 1- CBF Kurzbeschreibung Für die Endozytose als Eindringmechanismus werden virale Beispiele (Influenza A Virus, Rhinovirus), bakterielle Beispiele (Shigellen, Pneumokokken, Chlamydien) und parasitäre Beispiele (Leishmanien) vorgestellt und therapeutische Möglichkeiten zur Unterbrechung der Endozytose aufgezeigt. Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung Allgemeiner Aufbau von Mikroorganismen und Zellen; Virusaufbau in Modul 2 „Bausteine des Lebens“; Struktur der Zellmembran. Übergeordnetes Lernziel Am Ende der Veranstaltung sollen die Studierenden den Mechanismus der Endozytose und dessen Bedeutung für die Aufnahme von Erregern verstehen. Sie sollen verstehen, dass die Endozytose durch verschiedene Mechanismen moduliert wird, wobei deren Inhibition einerseits den Ausgang der Infektion beeinflusst und andererseits therapeutische und prophylaktische Möglichkeiten eröffnet. Lernziele Die Studierenden sollen... Mikroorganismen benennen können, die durch Endozytose in humane Zellen eindringen, insbesondere: Influenza A Viren, Rhinovirus, Shigellen, Pneumokokken, Chlamydien, Leishmanien. Mechanismen darstellen können, wie die Endozytose bei Influenza A Virus stimuliert und durch Amantadin inhibiert werden kann. Zeitaufwand 30 Minuten für Vor- und Nachbereitung. Lernspirale Der Aufbau von Mikroorganismen wurde bereits im Rahmen der Vorlesung „RNA- und DNA-Viren als Pathogene und Werkzeuge der Medizin“ in Modul 2 „Bausteine des Lebens“ sowie in der Vorlesung „Viren, Parasiten und Bakterien als zelluläre Pathogene“ in Modul 3 "Biologie der Zelle" besprochen. Die Endozytose ist ein Sonderfall der Aufnahme von Mikroorganismen, der den Studierenden verdeutlicht, warum die Elimination bestimmter Erreger nur eingeschränkt möglich ist. Dieses Verständnis ist wichtig für das Modul 17 „Infektion als Krankheitsmodell“ im 5. Semester. Empfehlungen Vor- und Nachbereitung: Kayser: Medizinische Mikrobiologie, Georg Thieme Verlag, Kapitel 3 (Allgemeine Bakteriologie), S. 2-8. Hof; Dörries: Duale Reihe, Medizinische Mikrobiologie, Kapitel C1.1- 1.5 (Allgemeine Virologie). Seite 37 von 91 Individuelle Vertiefung: Kayser: Medizinische Mikrobiologie, Georg Thieme Verlag, Kapitel 4 (Bakterien als Krankheitserreger) und Kapitel 9 (Protozoen). Notizen Evaluation .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Platz für Aufzeichnungen .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Seite 38 von 91 Pertussis Fallvorstellung (Vorlesung) (45 min) Einrichtung CC17 - Klinik für Pädiatrie m.S. Endokrinologie, Gastroenterologie und Stoffwechselmedizin - CVK Kurzbeschreibung Nach einer kurzen Einführung in die Welt der Bakterien wird der Fall einer Keuchhustenerkrankung vorgestellt (mit Videopräsentation). Probleme der Erkennung, der typische Husten, die Stadien der Erkrankung, mögliche Komplikationen und Behandlungsoptionen werden aufgezeigt. Zusätzlich wird die Prophylaxe dargestellt (Exposition, Impfprävention). Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung Wissen über Bakterien als zelluläre Pathogene; bakterielle Toxinproduktion und -wirkung; Adhäsionsfaktoren von Bakterien. Übergeordnetes Lernziel Die Studierenden sollen Schlüsselkompetenz in einer häufigen Infektionskrankheit bei Kindern und Erwachsenen mit erheblicher Morbidität und auch Mortalität erwerben. Lernziele Die Studierenden sollen... die Symptomkonstellation von Keuchhusten (anfallsartiger (paroxysmaler) Husten, typischer Verlauf in 3 Stadien: Stadium catarrhale, Stadium convulsivum, Stadium decrementi) benennen können. die charakteristischen Zeichen des Hustens bei einer Pertussis Erkrankung (ab Stadium convulsivum typischer Stakkatohusten gefolgt von inspiratorischem Ziehen, Erbrechen, evtl. Zyanose) beschreiben können. die extrazellulären Produkte von Bordetella pertussis (Pertussistoxin, tracheales Zytotoxin) und ihre Beeinträchtigung der Zellfunktion (Signalunterdrückung, Ziliostase) benennen können. Risiken (Pneumonien, Apnoen und Bradykardien, Enzephalopathie, Krampfanfälle, Tod) und Risikogruppen (ungeimpfte junge Säuglinge) einer Pertussisinfektion definieren können. Zeitaufwand 30 Minuten für Vor- und Nachbereitung. Lernspirale Die Bedeutung der Erreger von Atemwegsinfektionen wurde bereits im Rahmen der Vorlesung „Viren, Parasiten und Bakterien als zelluläre Pathogene“ besprochen. Im Gegensatz zu den durch Endozytose aufgenommenen Erregern wird hier eine Erkrankung durch ein extrazelluläres Bakterium dargestellt, dessen Toxine eine systemische Wirkung entfalten. Die Pathogenese der Keuchhusteninfektion ist wichtig zum Verständnis der Seminare „Signal- und Informationssysteme in Mikroorganismen“ (Modul 4 „Signal- und Informationssysteme“) und „Vakzinierung“ (Modul 7 „Blut und Immunsystem“). In Modul 1 "Einführung" wurden einfache Untersuchungsverfahren vorgestellt. Der für Pertussis charakteristische Stakkatohusten soll den Studierenden in einem Video präsentiert werden, um ihn von anderen Hustentypen abzugrenzen. Seite 39 von 91 Empfehlungen Vor- und Nachbereitung: Kayser, F.: Medizinische Mikrobiologie, Thieme Verlag, Kapitel Bordetella. Individuelle Vertiefung: Wood N, McIntyre P (2008): Pertussis: review of epidemiology, diagnosis, management and prevention. Padiatric Respir Rev 9(3):201-211. Notizen Evaluation .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... 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Seite 40 von 91 Endo- und Exozytose Fachseminar (90 min) Einrichtung CC02 - Institut für Integrative Neuroanatomie - CCM Kurzbeschreibung Die Prinzipien der Endo- und Exozytose und ihre Bedeutung für Zellen werden in seminaristischer Form erarbeitet. Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung Kenntnis der Zelle als Funktionseinheit und ihrer Organellen sowie des Aufbaus zellulärer Membranen entsprechend den Lernzielen der Woche 1 des Moduls 3 "Biologie der Zelle". Übergeordnetes Lernziel Die Studierenden sollen im Kontext des Wochenthemas (Zellulärer Transport und Zytoskelett) die Mechanismen der Endo- und Exozytose grundlegend erläutern können. Sie sollen dabei auf die Bedeutung der Endo- und Exozytose für physiologische und pathologische Prozesse eingehen können. Lernziele Die Studierenden sollen... verschiedene Formen der Endozytose grundlegend beschreiben können (Phagozytose, Makropinozytose, Clathrin-vermittelte Endozytose, Endozytose durch Caveolae). die Rezeptor-vermittelte Endozytose am Beispiel des LDL-Rezeptors beschreiben können und dabei auf folgende Schritte eingehen: LDL-Bindung, Vesikelbildung, Vesikel-Uncoating, Fusion mit frühem Endosom, Ligand-Rezeptor-Trennung, Rezeptor-Recycling zur Plasmamembran, Ligand-Abbau im Lysosom. den Mechanismus der Vesikelfusion mit der Plasmamembran am Beispiel synaptischer Vesikel erläutern und dabei auf die Funktion der SNARE-Proteine eingehen können. die Wirkung von Tetanustoxin und Botulinumtoxinen (A,B) auf die Exozytose erklären können. Zeitaufwand 45 Minuten für Vor- und Nachbereitung. Lernspirale Mechanismen der Exozytose als Vorbereitung auf Modul 4 „Signal- und Informationssysteme“ (Woche Zell-Zell-Kommunikation; z.B. synaptische Transmission) und 5 „Wachstum, Gewebe, Organ“ (z.B. Drüsengewebe). Formen der Endozytose in Vorbereitung auf die interdisziplinäre Vorlesung "Endozytose als Eingangsportal für Pathogene", Bedeutung der rezeptorvermittelten Endozytose für Stoffwechselvorgänge (z.B. LDL-Rezeptor, Modul 12 „Ernährung, Verdauung, Stoffwechsel“). Empfehlungen Vor- und Nachbereitung: http://www.uni-marburg.de/fb20/cyto/lehre/lill-vl/exoendo. Lüllmann-Rauch, R.: Taschenlehrbuch Histologie, Georg-Thieme-Verlag; Abschnitte 5.2.2., S. 45-46 Seite 41 von 91 (Exozytose) und 5.3.3., S. 52-58 (Endozytose). Benninghoff; Drenckhahn: Anatomie, Band 1, Urban & Fischer, Abschnitte 2.7, S. 49-51 (Exozytose) und 2.8., S. 51-54 (Endozytose). Notizen Evaluation .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... 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Seite 42 von 91 Struktur und Funktion von Aktinen, Tubulinen und Keratinen Fachseminar (90 min) Einrichtung CC02 - Institut für Biochemie - CCM Kurzbeschreibung Das Zytoskelett vermittelt vielfältige Zellmorphologien, gerichteten Transport von Zellbestandteilen (Proteine, Vesikel), Zell-Zell-Kontakte und die Beweglichkeit von sowohl Zellteilen als auch ganzen Zellen. Dennoch sind die polymeren Strukturen aus vergleichsweise einfachen Monomeren zusammengesetzt. Anhand der Charakterisierung der Polymerisierungsund Depolymerisierungsprozesse und ihrer Empfindlichkeit gegenüber Zellgiften/Zytostatika (Colchicin, Vinblastin, Vincristin, Taxol) und dem physiologischen Zellstatus soll das Zytoskelett als dynamische Struktur menschlicher Zellen begriffen werden. Des Weiteren werden die vielseitigen Funktionen des Zytoskeletts im Organismus anhand krankhafter Störungen (Ziliopathien) veranschaulicht. Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung Es wird Wissen über den Aufbau und die Struktur von Proteinen (Modul 2 "Bausteine des Lebens") vorausgesetzt. Zudem wird erwartet, dass zelluläre Kompartimente und deren biologische Funktion (Woche 1 Modul 3 "Biolgoie der Zelle") bekannt sind. Übergeordnetes Lernziel Die Studierenden sollen die biochemische Charakterisierung der Grundelemente des Zytoskeletts und dessen Bestandteile prinzipiell überblicken können. Das Zytoskelett soll dabei nicht nur als starres Gerüst verstanden werden, sondern als hochgradig dynamische Struktur, die durch Bewegungen und intrazelluläre Transporte vielfältig auf Umweltreize reagieren kann. Lernziele Die Studierenden sollen... grundlegende Funktionen und den Aufbau der Mikrotubuli beschreiben können. Funktion und Lokalisation der verschiedenen Klassen der Intermediärfilamente (Vimentin-, Desmin-, Keratin- und Neurofilamente, Lamine) benennen können. Prinzipien der Organisation von Aktinfilamenten (Gleichgewicht zwischen F-Actin und G-Actin) und dessen Abhängigkeit von ATP in Grundzügen erläutern können. Zeitaufwand 90 Minuten für Vor- und Nachbereitung. Lernspirale Es wird auf dem Grundwissen zu Struktur-Funktionsbeziehungen in Proteinen aufgebaut und die biochemischen Grundlagen der Dynamik des Zytoskeletts vermittelt. Diese sind unter anderem für das Verständnis von zellulären und insbesondere neuronalen Transportprozessen (Module 4 „Signal- und Informationssysteme“, 5 „Wachstum, Gewebe, Organ“, 15 „Nervensystem“ und 16 „Sinnesorgane“), Muskelbewegungen (Modul 10 „Bewegung“) und der Beweglichkeit von Zellen (Modul 7 „Blut und Immunsystem“) in späteren Modulen unabdingbar und werden dort vertieft. Seite 43 von 91 Empfehlungen Vor- und Nachbereitung: Kapitel zu den Grundlagen "Bausteine und Strukturelemente der Zelle" in Chemie/Biochemie/Patho-biochemie-Lehrbüchern für Mediziner sind für die Vorbereitung hilfreich: -Duale Reihe, Biochemie, 2.Auflage (2008), Kapitel 6., S.382ff. -Löffler/Petrides/Heinrich: Biochemie & Pathobiochemie, 8. Auflage (2007), Kapitel 6.3, S. 207ff. -Schartl/Gessler: Biochemie und Molekularbiologie des Menschen, 1. Auflage (2009), Kapitel 19, S. 547ff. Individuelle Vertiefung: Benninghoff; Drenckhahn: Anatomie, Band 1, Urban & Fischer; Kapitel 2, Abschnitte 2.41 (Mikrotubuli) S. 33-39, 2.43 (Actinfilamentsystem) S. 40-42. Notizen Evaluation .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... 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Seite 44 von 91 Zytoskelett der quergestreiften Skelettmuskulatur und hieraus abgeleitete Myopathien Interdisziplinäres Seminar (90 min) Einrichtung CC15 - Klinik für Neurologie mit Lehrstuhl für Experimentelle Neurologie / BNIC - CCM/CVK/CBF CC02 - Institut für Neurophysiologie - CCM Kurzbeschreibung In diesem interdisziplinären Seminar soll in den strukturellen Aufbau des Skelettmuskels eingeführt werden. Insbesondere die Elemente des Zytoskeletts der Skelettmuskelfaser und ihre jeweilige funktionelle Bedeutung werden besprochen. Auf diesen Grundlagen aufbauend wird am Beispiel der Dystrophinopathien (Muskeldystrophie Typ Duchenne, Typ Becker) dargelegt, wie strukturelle Abnormalitäten im Zytoskelett des Muskels komplexe Erkrankungen bedingen. Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung Abiturkenntnisse über die Biologie der Skelettmuskulatur. Übergeordnetes Lernziel Es sollen die Besonderheiten der Zytoarchitektur der Muskelfaser als strukturelle Grundlage ihrer Kontraktilität verstanden werden. Am Beispiel der Myopathien sollen die Studierenden darlegen können, dass Defekte des Zytoskeletts zu spezifischen Erkrankungen führen können. Lernziele Die Studierenden sollen... den funktionellen und strukturellen Aufbau des Skelettmuskels darstellen können. den Ablauf der Muskelfaserkontraktion in Grundzügen beschreiben und die Funktion der beteiligten Zytoskelettelemente beschreiben können. die zelluläre Pathologie von Dystrophinopathien (Muskeldystrophie Typ Duchenne, Typ Becker) benennen können. Zeitaufwand 180 Minuten für Vor- und Nachbereitung. Lernspirale Auf den in dieser Veranstaltung gelegten Grundlagen zum molekularen Aufbau und zur zellulären Physiologie der Skelettmuskulatur kann schon im Modul 4 „Signal und Informationssysteme“ aufgebaut werden. Die Skelettmuskulatur ist Gegenstand des Unterrichts im Modul 10 „Bewegung“. Die hier vorgestellten Myopathien geben einen ersten Eindruck in die Pathogenese von Muskelerkrankungen, die in weiteren klinischen Modulen wie Modul 30 „Neurologische Erkrankungen“ und Modul 34 „Erkrankungen des Kindesalters und der Adoleszenz“ vertieft werden. Empfehlungen Vor- und Nachbereitung: Schara U.; Mortier W.: Neuromuskuläre Erkrankungen (NME) Teil 2: Muskeldystrophien (MD), Nervenarzt 2005; 76: 219-237. Seite 45 von 91 Notizen Evaluation .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... 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Seite 46 von 91 Mitose und Humanzytogenetik Fachpraktikum (113 min) Einrichtung CC17 - Institut für Medizinische Genetik und Humangenetik - CVK Kurzbeschreibung Der Ablauf der Mitose ist in morphologischer und physiologischer Hinsicht im gesamten Tier- und Pflanzenreich nahezu identisch. Im Kurs soll die Küchenzwiebel Allium cepa verwendet werden, da in den Spitzenmeristemen sämtliche Mitosestadien zu finden sind. Zusätzlich werden von jedem Kursteilnehmer Chromosomenpräparate hergestellt, damit sie ihre eigenen Metaphasechromosomen analysieren können. Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung Struktur der eukaryontischen Zelle; Ablauf der Mitose. Vorlesung zu den Grundlagen Zytoskelett, Intrazelluläre Transporte und Molekulare Motoren. Übergeordnetes Lernziel Durch das Herstellen und Mikroskopieren eigener Präparate soll der Ablauf der Mitose verstanden und damit die korrekte Weitergabe der Erbanlagen auf die Tochterzellen nachhaltig begriffen werden. Fehler dabei liegen als somatische Mutationen vielen soliden Tumoren zugrunde oder führen zu Mosaizismus beim Menschen. Die Bedeutung der prä- und postnatalen Chromosomendiagnostik in der Medizin soll verdeutlicht werden. Lernziele Die Studierenden sollen... die Rolle der Mikrotubuli und molekularen Motoren bei der Mitose beschreiben können. den menschlichen Chromosomensatz beschreiben können. die häufigsten numerischen Chromosomenanomalien (Trisomie 21; Trisomie 13; Trisomie 18; 47, XXY; 47, XXX; 45, X) charakterisieren können. die Abläufe des Zellzyklus bennen können. strukturelle Chromosomenanomalien (Translokation, Inversion, Duplikation) beschreiben können. die Phasen der Mitose im Lichtmikroskop aufsuchen können. durch die Analyse der eigenen Chromosomen einen Einblick in das eigene Erbgut gewinnen. Zeitaufwand 90 Minuten für Vor- und Nachbereitung. Lernspirale In diesem Praktikum lernen die Studierenden den Ablauf der Mitose kennen, die die Grundlage für Virchows (1855) Aphorismus “Omnis cellula e cellula“ darstellt. Das Praktikum ist somit Grundlage des Moduls 5 „Wachstum, Gewebe, Organ“. Verlust der Zellzykluskontrolle und erhöhte Mitoseraten werden in Modul 18 „Neoplasie als Krankheitsmodell“ auf dieses Praktikum aufbauen. In Modul 2 „Bausteine des Lebens“ wurde der Aufbau menschlicher Chromosomen bereits vorgestellt, hier werden die eigenen Chromosomen mikroskopiert. Seite 47 von 91 Empfehlungen Vor- und Nachbereitung: Campbell, N. A. und Reece, J.B.: „Biologie“, Pearson Studium, 8. Auflage S304-316. Passarge E.: „Taschenatlas Humangenetik“, Thieme, 3. Auflage S112-113; 126-127;130-131. http://www.biology.arizona.edu/cell_bio/activities/cell_cycle/cell_cycle.html. http://www.biology.arizona.edu/human_bio/activities/karyotyping/karyotyping.html. Individuelle Vertiefung: Sperling, K. & Neitzel, H.: Chromosomopathien. In: D. Ganten & K. Ruckpaul (Hrsg.): Handbuch der Molekularen Medizin. Monogen bedingte Erbkrankheiten, Teil 2., Bd. 7, Springer-Verlag Berlin Heidelberg, S. 43-77, 2000. Notizen Evaluation .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... 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Seite 48 von 91 Der süße Brei Problemorientiertes Lernen (180 min) Thermodynamische und kinetische Grundlagen der Bioenergetik Fachvorlesung (90 min) Einrichtung CC02 - Institut für Medizinische Physik und Biophysik - CCM Kurzbeschreibung Die kontrollierte Umwandlung verschiedener Energieformen ist Grundlage aller Lebensprozesse. In der Vorlesung werden zunächst die thermodynamischen Größen, die diesen Energietransfer beschreiben, eingeführt und die "Triebkräfte" chemischer Reaktionen und biologischer Prozesse erläutert. Dabei wird der Einfluss physiologisch relevanter Parameter (z.B. Konzentration) und die Bedeutung gekoppelter Reaktionen bei der Nutzung der in den Nährstoffen gespeicherten chemischen Energie dargestellt. Im Vordergrund stehen hierbei die Reaktionen des wichtigsten Trägers chemischer Energie, des ATP. Die Grundlagen der chemischen Reaktionskinetik werden zunächst an einfachen Beispielen veranschaulicht und dann am Beispiel enzymkatalysierter Reaktionen in einen biologischen Kontext gesetzt. Schließlich wird die besondere Rolle von Fließgleichgewichten bei biologischen Prozessen an medizinisch relevanten Beispielen verdeutlicht. Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung Es wird das Wissen über die Struktur/Funktionsbeziehungen von Proteinen und Nukleotiden aus Modul 2 „Bausteine des Lebens“ sowie allgemeines Abiturwissen zum chemischen Gleichgewicht vorausgesetzt. Übergeordnetes Lernziel Die Studierenden sollen die zentrale Bedeutung von Energieumwandlungen und das Konzept der Energieentwertung ("Energieverbrauch") bei Lebensprozessen erkennen. Lernziele Die Studierenden sollen... das Gleichgewicht chemischer Reaktionen anhand des Massenwirkungsgesetzes und der Reaktionsgeschwindigkeit beschreiben können. das Konzept der Energieübertragung durch Kopplung einer endergonen mit einer exergonen Reaktion am Beispiel der Phosphorylierung von Metaboliten mit ATP beschreiben können. die Bedeutung der Gibbs-Helmholtz-Gleichung und der darin vorkommenden thermodynamischen Größen erläutern können. den Einfluss der Konzentration auf die "Triebkraft" chemischer Reaktionen beschreiben können. den Einfluss der Konzentration der Reaktionspartner sowie der Reaktionsordnung auf die Geschwindigkeit chemischer Reaktionen beschreiben können. die energetischen Grundlagen der Enzymkatalyse (Einfluss des Enzyms auf die Aktivierungsenergie einer Reaktion ohne Änderung deren Gleichgewichts) darlegen können. Seite 49 von 91 Zeitaufwand 120 Minuten für Vor- und Nachbereitung. Lernspirale Die Konzepte, die in dieser Vorlesung vorgestellt werden, bilden die Grundlage für eine Vielzahl von Lehrveranstaltungen der kommenden Module. Sie werden z.B. im Modul 12 "Ernährung, Verdauung, Stoffwechsel" bei physikalischen (Grundumsatz), biochemischen (Enzymatik; Stoffwechsel), physiologischen (Homöostase) und pharmakologischen (Pharmakokinetik) Fragestellungen wieder aufgegriffen. Notizen Evaluation .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... 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Seite 50 von 91 Störungen des Energiestoffwechsels als Krankheitsursache Interdisziplinäre Vorlesung (90 min) Einrichtung CC17 - Klinik für Pädiatrie m.S. Endokrinologie, Gastroenterologie und Stoffwechselmedizin - CVK CC02 - Institut für Biochemie - CCM Kurzbeschreibung Mitochondrien sind die zentralen Organellen der zellulären Energiegewinnung. Daher führen mitochondriale Defekte zu einer drastischen Einschränkung der Funktionsfähigkeit menschlicher Zellen. Besonders betroffen sind Gewebe und Organe mit hohem Energiebedarf, wie Herz- und Skelettmuskulatur, Leber und Nervensystem. Anhand von Fallbeispielen für die unterschiedlichen Formen von mitochondrialen Störungen (Pyruvatdehydrogenase-Mangel, mitochondriale DNA-Depletion, Störungen der ß-Oxidation) werden Prinzipien der Diagnose (Bestimmung von Laktat, Blutzucker, Ketonkörperkonzentration), Symptomatik (Kardiomyopathien, Hepatopathien, Enzephalopathien) und Therapieansätze (Diät, Kofaktor-Therapie) vorgestellt. Besonderheiten der Vererbung von Mitochondriendefekten (nukleäre Gene, mitochondriale DNA, Heteroplasmie) sollen angesprochen werden. Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung Es wird Wissen über den Aufbau und die Struktur von Lipiden, Proteinen und Kohlenhydraten (Modul 2 „Bausteine des Lebens“) und den Aufbau der Zelle mit seinen Organellen und deren prinzipiellen Funktionen, wie sie in Woche 1 dieses Moduls vermittelt werden, vorausgesetzt. Übergeordnetes Lernziel Die Studierenden sollen die zentrale Funktion der Mitochondrien im zellulären Energiestoffwechsel beschreiben können. Anhand ausgewählter Mitochondriendefekte sollen die Studierenden in der Lage sein, die Prinzipien der klinischen und biochemischen Symptomatik sowie der Therapieansätze herzuleiten. Lernziele Die Studierenden sollen... die Auswirkung der Heteroplasmie bei der mitochondrialen Vererbung auf die klinische Variabilität des Krankheitsbildes einer Mitochondriopathie beschreiben können. Therapiemaßnahmen (Diät, Kofaktor-Therapie) von den Stoffwechselveränderungen mitochondrialer Zytopathien (MCAD-Defekt) ableiten können. Funktionen von Schlüsselenzymen und –metaboliten des mitochondrialen Energiestoffwechsels (Pyruvat-Dehydrogenase, Carnitin) nennen können. Funktionen der Mitochondrien im Energiestoffwechsel (Zitratzyklus, oxidative Phosphorylierung, ß-Oxidation) benennen und erklären können. typische Laborbefunde (hypoketotische Hypoglykämie, Laktatazidose) von den Stoffwechselveränderungen mitochondrialer Zytopathien ableiten können. sich bewußt werden, dass Störungen im Energie-Stoffwechsel schwerwiegende Erkrankungen bedingen können. Zeitaufwand 60 Minuten für Vor- und Nachbereitung. Seite 51 von 91 Lernspirale Den Studierenden ist im Rahmen dieses Moduls „Biologie der Zelle“ das Organell der Mitochondrien vorgestellt worden. Über Störungen des Energiestoffwechsels werden die Grundlagen der Besonderheiten von Organsystemen (Skelettmuskulatur, Leber, Nervensystem) mit hohem Energiebedarf und ihrer Abhängigkeit vom Mitochondrium erläutert. Damit wird die Basis geschaffen für das Verständnis von organspezifischen biochemischen Vorgängen, wie sie in folgenden Stoffwechselmodulen Modul 12 „Ernährung, Verdauung, Stoffwechsel“ und Modul 19 „Interaktion von Genom, Stoffwechsel und Immunsystem als Krankheitsmodell“ sowie den Organmodulen Modul 10 „Bewegung“, Modul 15 „Nervensystem“ und Modul 26 „Erkrankungen des Abdomens“ besprochen werden. Empfehlungen Vor- und Nachbereitung: Kapitel zu den Grundlagen "Bausteine und Strukturelemente der Zelle" in Chemie/Biochemie/ Pathobiochemie-Lehrbüchern für Mediziner sind für die Vorbereitung hilfreich: Löffler/Petrides/Heinrich: Biochemie & Pathobiochemie, Kapitel 6.2.9 Mitochondrien. Duale Reihe, Biochemie, Kapitel 5.3 Mitochondrien. Individuelle Vertiefung: Duale Reihe, Pädiatrie, Kapitel 8.1.5 Laktatazidose und Mitochondriopathien (Seite 167-168). Duale Reihe, Pädiatrie, Kapitel 17.4.2 Neurometabolische Erkrankungen (Seite 697). Notizen Evaluation .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... 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Seite 52 von 91 Die Zelle als Baueinheit Fachvorlesung (45 min) Einrichtung CC02 - Institut für Integrative Neuroanatomie - CCM Kurzbeschreibung Vorstellung der Zelle als biologische Funktionseinheit. Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung Baumaterial der Zelle (Monosaccharide, Polysaccharide, Phospholipide, Proteine, Nukleinsäuren). Übergeordnetes Lernziel Am Ende der Veranstaltung sollen die Studierenden einen Überblick über die Zellbiologie erhalten haben. Die Bedeutung der Zelle mit ihren Organellen als Funktionseinheit soll ihnen ein Begriff sein. Lernziele Die Studierenden sollen... entsprechende Zellorganellen den einzelnen Schritten der Protein-Biosynthese zuordnen können. die Bedeutung der Peroxisomen im Bezug auf die Bildung von Wasserstoffperoxid und dessen Zerstörung erläutern können. wichtige Bestandteile des Paraplasmas (Proteasomen, P-Bodies, Glykogen, Melanosomen) aufzählen können. Zeitaufwand 30 Minuten für Vor- und Nachbereitung. Lernspirale Einführung in die Zellbiologie, Vertiefung der Inhalte im interdisziplinären Praktikum Zytologie. Die genauen Funktionen der Organellen werden im Laufe der Wochen 1-4 des Moduls vertieft. Das Verständnis der Zelle als Funktionseinheit ist Voraussetzung für die Themen „Signal- und Informationssysteme“ (Modul 4) und für „Wachstum, Gewebe, Organ“ (Modul 5). Empfehlungen Vor- und Nachbereitung: Angebot zur Zytologie im Blackboard (CUB-VKLIN_1Sem_ZHI_10S: Vorklin. 1. Sem. - Anatomie Zytologie/Histologie). Lüllmann-Rauch, R.: Taschenlehrbuch Histologie, Georg-Thieme-Verlag; Kapitel 1, S. 5-7 (Organisation der Zelle). Notizen Evaluation .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Seite 53 von 91 Mitochondriopathien Fallvorstellung (Vorlesung) (45 min) Einrichtung CC17 - Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Neurologie - CVK Kurzbeschreibung Nach einer kurzen Einführung in die "Mitochondriale Medizin" und die Phänotypvariabilität von Patienten/innen aus dieser Erkrankungsgruppe sollen grundlegende Strategien der Diagnostik diskutiert und hierbei besonders auf biochemische und molekulargenetische Untersuchungen als auch auf mögliche Erbgänge (autosomal rezessiv versus mitochondrial) eingegangen werden (ca. 20 Minuten). Im zweiten Teil soll ein Patient oder eine Patientin mit einer Mitochondriopathie vorgestellt werden. Hier haben die Studierenden die Möglichkeit, den Patienten/die Patientin oder die Eltern über Anamnese und Lebensumstände zu befragen. Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung Struktur und Funktion der Zellorganelle Mitochondrium, (grundlegende Kenntnisse) der biochemischen Funktionen des Mitochondriums: Pyruvatdecarboxylierung, Citratcyclus und besonders Atmungskette. Übergeordnetes Lernziel Die Studierenden sollen in die Klinik, Vererbung und die Pathogenese der Mitochondriopathien eingeführt werden und im Beisein eines Patienten oder einer Patientin und seiner/ihrer Eltern charakteristische Symptome kennenlernen, wie sie bei Patienten mit Mitochondriopathien vorkommen können. Die Studierenden sollen erfahren, welch vielfältige Probleme Patienten/Patientinnen mit Mitochondriopathien haben und wie diese in einem multidisziplinären Ansatz behandelt werden können. Hierbei ist es nicht Ziel, die einzelnen Interventionen auf verschiedenen Ebenen genau zu kennen, sondern zu erfahren dass verschiedenste Fachgruppen zusammenarbeiten müssen, um Patienten/Patientinnen mit Mitochondriopathien optimal zu versorgen. Lernziele Die Studierenden sollen... beschreiben können, warum es im Rahmen einer Mitochondriopathie zur vermehrten Laktatbildung kommt. die Besonderheiten der Erbgänge mitochondrial versus autosomal rezessiv beschreiben können. Zeitaufwand 60 Minuten für Vor- und Nachbereitung. Lernspirale Die Studierenden sollen das bisher in diesem Modul gewonnene Wissen zur Physiologie, zur Genetik und zum Stoffwechsel der Zelle nutzen, um die bei Patienten/Patientinnen sichtbaren klinischen Symptome abzuleiten und zu verstehen. Empfehlungen Vor- und Nachbereitung: Speer/Gahr (Hrsg.): Pädiatrie, Kapitel 12 Neuromuskuläre Seite 54 von 91 Erkrankungen, S. 294-296 („Mitochondriopathien und Atmungskettendefekte“), 3. Auflage, Springer Heidelberg, 2000. Speer/Gahr (Hrsg.): Pädiatrie, Kapitel 6 Stoffwechselerkrankungen, S. 91-93 („Laktatazidose und Mitochondriopathien“), 3. Auflage, Springer Heidelberg, 2000. Individuelle Vertiefung: Smeitink J., van den HL, Dimauro, S. (2001): The genetics and pathology of oxidative phosphorylation. Nat Rev Genet 2: 342-352. Notizen Evaluation .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Platz für Aufzeichnungen .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Seite 55 von 91 Prinzipien des anabolen und katabolen Stoffwechsels monomerer Kohlenhydrate Fachseminar (90 min) Einrichtung CC02 - Institut für Biochemie - CCM CC02 - Institut für Medizinische Physik und Biophysik - CCM Kurzbeschreibung Den Studierenden soll ein Überblick über die aufbauenden und abbauenden Stoffwechselwege der monomeren Kohlenhydrate gegeben werden. Es soll vermittelt werden, wie die wichtigsten Monosaccharide der Nahrung (Glucose, Fructose, Galaktose) in den Stoffwechsel einfließen und wie sich vom zentralen Metabolit Glucose-6-Phosphat die verschiedenen Stoffwechselwege ableiten. In einem Überblick werden die biologischen Funktionen und die grundlegenden Regulationsprinzipien der Glykolyse, der Gluconeogenese und des Pentosephosphatzyklus für die Zelle charakterisiert. Enzymdefekte des Kohlenhydratstoffwechsels können zu schwerwiegenden Erkrankungen führen (Fructose-Intoleranz, Favismus). Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung Es wird Wissen über den prinzipiellen Aufbau von Mono-, Oligo- und Polysacchariden vorausgesetzt, wie sie im Modul 2 „Bausteine des Lebens“ vermittelt werden. Übergeordnetes Lernziel Aufbauend auf dem Wissen über Kohlenhydrate als Bausteine des Lebens sollen mittels eines Überblicks über die wichtigsten Stoffwechselwege der Kohlenhydrate deren funktionelle Bedeutung in der Zelle erläutert werden. Die Studierenden sollen überblicken, wie die unterschiedlichen monomeren und polymeren Kohlenhydrate der Zelle prinzipiell über das Glucose-6-Phosphat miteinander verbunden und ineinander umwandelbar sind. Lernziele Die Studierenden sollen... die biologischen Funktionen der Kohlenhydratstoffwechselwege (aerobe/anaerobe Glykolyse, Gluconeogenese, Pentosphosphatweg) in der Zelle erläutern und vergleichen können. Prinzipien der Kompartimentierung des Kohlenhydratstoffwechsels darlegen können. die Schlüsselmetabolite des Kohlenhydratstoffwechsels (Glucose, Lactat, Pyruvat) nennen und funktionell zuordnen können. wichtige Reaktionsprinzipien (Substratkettenphosphorylierung, Oxidation, Reversibilität) des Kohlenhydratstoffwechsels in Grundzügen charakterisieren können. Zeitaufwand 90 Minuten für Vor- und Nachbereitung. Lernspirale Nach der Vorstellung der Vielfalt der Kohlenhydrate und deren Struktur im Modul 2 „Bausteine des Lebens“ werden die Kohlenhydrate und ihre biologische Funktion in der Zelle über ihren Stoffwechsel charakterisiert. Es werden hiermit die Grundlagen für die einzelnen und spezialisierten Stoffwechselwege von Zellen und Organen im menschlichen Körper gelegt, wie sie in nachfolgenden Modulen Modul 7 „Blut und Immunsystem“ (Erythrozytenstoffwechsel), Modul 10 „Bewegung“, Modul 11 Seite 56 von 91 „Herz und Kreislaufsystem“, Modul 14 „Niere, Elektrolyte“, Modul 15 „Nervensystem“, Modul 26 „Erkrankungen des Abdomens“ (Leber, Fettgewebe) sowie den Stoffwechselmodulen Modul 12 „Ernährung, Verdauung, Stoffwechsel“ und Modul „Interaktion von Genom, Stoffwechsel und Immunsystem als Krankheitsmodell“ besprochen werden. Empfehlungen Vor- und Nachbereitung: Kapitel zu Kohlenhydraten als Biobausteinen in Chemie/Biochemie/Pathobiochemie-Lehrbüchern für Mediziner sind für die Vorbereitung hilfreich: -Püschel u.a.: Taschenlehrbuch Biochemie (Thieme-Verlag), 1. Auflage (2011), S. 174-197. -Duale Reihe, Biochemie, 2.Auflage (2008), Kapitel 6, S.74-99, S.212ff. -Löffler/Petrides/Heinrich: Biochemie & Pathobiochemie, 8. Auflage (2007), Kapitel 11.1,11.3, S. 358ff. Notizen Evaluation .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Platz für Aufzeichnungen .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Seite 57 von 91 Zitratzyklus als Drehscheibe des zellulären Stoffwechsels Fachseminar (90 min) Einrichtung CC02 - Institut für Biochemie - CCM CC02 - Institut für Medizinische Physik und Biophysik - CCM Kurzbeschreibung Mitochondrien sind zentrale Organellen des Energiestoffwechsels in menschlichen Zellen und der in ihnen lokalisierte Zitratzyklus Hauptquelle des Kohlendioxids im menschlichen Organismus. Den Studierenden soll die zentrale Funktion des Zitratzyklus in der Biologie der Zelle mit seiner Beteiligung an anabolen und katabolen Stoffwechselwegen dargelegt werden. Es soll charakterisiert werden, wie der Zitratzyklus mit den angeschlossenen Transportprozessen an mitochondriale Strukturen gekoppelt ist. Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung Es wird Wissen über die grundlegende Struktur von Mitochondrien als Zellorganell sowie Wissen über den Aufbau und Besonderheiten der Mitochondrienmembran (Woche 1 in diesem Modul) vorausgesetzt. Es wird erwartet, daß energieliefernde Stoffwechselsubstrate (Kohlenhydrate, Fettsäuren, Aminosäuren) für den Zellstoffwechsel bekannt sind. Übergeordnetes Lernziel Ziel ist es, die Mitochondrien als zentrales Organell des zellulären Stoffwechsels zu illustrieren. Es soll die amphibole Natur des Zitratzyklus und die Kopplung der mitochondrialen Stoffwechselwege und Transportprozesse an mitochondriale Strukturen insbesondere den Membranen verstanden werden. Lernziele Die Studierenden sollen... Prinzipien des Stoffaustausches (Carrier-Proteine, Malat/Aspartat-Shuttle) zwischen dem Mitochondrium und dem Zytosol erläutern können. die biologischen Funktionen des Zitratzyklus kategorisieren (anabole, katabole Funktion, anaplerotische Reaktionen) können. physiologische Funktionen wichtiger Metabolite (aktivierte Essigsäure) und Reduktionsäquivalente (NADH und FADH2) des Zitratzyklus erläutern können. die Reaktionen des Zitratzyklus in Grundzügen darlegen können. prinzipielle Mechanismen der Regulation (Allosterie, Rückkopplung, Interkonversion, kinetische Kontrolle) von Schlüsselenzymen des Zitratzyklus (Pyruvat-Dehydrogenase, Citratsynthase) darlegen können. Zeitaufwand 90 Minuten für Vor- und Nachbereitung. Lernspirale Die wichtigsten Energielieferanten der menschlichen Zelle sind Fettsäuren und Kohlenhydrate, wie sie im Modul 2 „Bausteine des Lebens“ vorgestellt werden. Im Zusammenhang mit dem Verständnis, welche lebenswichtigen Funktionen Mitochondrien in der menschlichen Zelle haben, werden nun Grundlagen dafür geschaffen, Prozesse der zellulären Atmung (Modul 13 „Atmung“) und der Seite 58 von 91 Abhängigkeit energieverbrauchender (ATP-abhängiger) Prozesse von Mitochondrien (Module 12 „Ernährung, Verdauung, Stoffwechsel“ und „Interaktion von Genom, Stoffwechsel und Immunsystem als Krankheitsmodell“) zu verstehen. Empfehlungen Vor- und Nachbereitung: Kapitel zu den Grundlagen des Stoffwechsels der Zelle Chemie/Biochemie/Pathobiochemie-Lehrbüchern für Mediziner. -Püschel u.a.: Taschenlehrbuch Biochemie (Thieme-Verlag), 1. Auflage (2011), S. 278ff, S. 45ff. -Duale Reihe, Biochemie, 2.Auflage (2008), Kapitel 7.3., S.110ff. in Individuelle Vertiefung: -Löffler/Petrides/Heinrich : Biochemie & Pathobiochemie, 8. Auflage (2007), Kapitel 14, S. 477ff. Notizen Evaluation .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Platz für Aufzeichnungen .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Seite 59 von 91 Chemiosmotische Kopplung Fachseminar (90 min) Einrichtung CC02 - Institut für Medizinische Physik und Biophysik - CCM CC02 - Institut für Biochemie - CCM Kurzbeschreibung In dem Seminar wird das Konzept des biologischen Energietransfers an einem konkreten Beispiel, der ATP-Gewinnung durch die oxidative Phosphorylierung, dargestellt. Es wird veranschaulicht, wie durch Elektronenübertragungsprozesse ein elektrochemischer Gradient an der Mitochondrienmembran aufgebaut und anschließend genutzt wird, um die universelle Energiewährung der Zelle, das ATP, zu synthetisieren. Dabei werden die grundlegenden Prinzipien der Bioenergetik (z.B. Umwandlung von Energieformen, Triebkräfte chemischer Reaktionen, gekoppelte Reaktionen) sowie Prozesse wie z.B. Diffusion und Osmose vertieft. Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung Inhalte der Vorlesung "Thermodynamische und kinetische Grundlagen der Bioenergetik" (3. Woche) und Inhalte des Seminars "Struktur und Funktion von Nucleotiden" (Modul 2 „Bausteine des Lebens“). Übergeordnetes Lernziel Die Studierenden sollen die Kopplung von Stoffwechsel- und Transportvorgängen erfassen und mit den Grundbegriffen der Bioenergetik vertraut sein. Lernziele Die Studierenden sollen... die Bedeutung des Redoxpotentials bei der Elektronenübertragung in der Atmungskette darstellen können. das Konzept der chemiosmotischen Kopplung (Nutzung eines elektrochemischen Gradienten zur Synthese von ATP) darstellen können. die grundlegenden Prinzipien der Atmungskette (Erzeugung eines elektrochemischen Gradienten durch Elektronenübertragungsprozesse) beschreiben können. den Begriff "Protonengradient" am Beispiel der Mitochondrienmembran erläutern können. die prinzipielle Funktionsweise der ATP-Synthase (FOF1-ATPase) erläutern können. die Wirkungsmechanismen von Inhibitoren (Kohlenmonoxid, Cyanid) und Entkopplern (Thermogenin) auf die mitochondriale Atmungskette erläutern können. Zeitaufwand 90 Minuten für Vor- und Nachbereitung. Lernspirale Das Seminar greift die in Modul 2 „Bausteine des Lebens“ vermittelten Grundlagen (z.B. Seminar "Struktur und Funktion von Nucleotiden") auf und behandelt die letzte Stufe der Zellatmung. Zusammen mit den Lehrveranstaltungen dieser Woche ergibt sich so ein erster Überblick über die Energiegewinnung aus Nahrungsstoffen, der in dem Modul 12 "Ernährung, Verdauung, Stoffwechsel“ und dem Modul 13 „Atmung“ vertieft wird. Seite 60 von 91 Notizen Evaluation .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Platz für Aufzeichnungen .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Seite 61 von 91 Grundlagen der zellulären Enzymkatalyse und Energiegewinnung Fachpraktikum (135 min) Einrichtung CC02 - Institut für Biochemie - CCM Kurzbeschreibung Enzymkatalyse bildet die Grundlage sämtlicher zellulärer Stoffwechselvorgänge. Die zugrundeliegenden vielfältigen Strukturen in biologischen Katalysatoren erlauben eine hohe Spezifität der Interaktion mit Substraten. Daneben sind Enzyme auf vielfältige Weise regulierbar und erlauben es Zellen, gezielt auf Änderungen der Stoffwechsellage zu reagieren. Die Enzymausstattung verschiedener Zellen variiert zwischen Zelltypen und Geweben in Abhängigkeit von den Stoffwechselleistungen. Die charakteristischen Enzymmuster der Gewebe werden in der medizinischen Diagnostik zur Beurteilung der Schwere und der Lokalisation von Gewebeschädigungen herangezogen (z.B. Lebererkrankungen). Bei Schädigung von Zellen werden Enzyme aus den Zellen freigesetzt und können dann im Serum bestimmt werden. Anhand von ausgewählten Enzymen des Leberstoffwechsels und des Kohlenhydratstoffwechsels werden deren Bedeutung für die Diagnostik diskutiert und Prinzipien der enzymatischen Katalyse in praktischen Versuchen veranschaulicht. Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung Es wird Wissen über Struktur/Funktionsbeziehungen von Proteinen sowie Grundwissen zu den Begriffen „chemische Bindung“, „chemisches Gleichgewicht“, „Katalyse und katalytischer Parameter (Aktivierungsenergie, Reaktionsgeschwindigkeit)“ vorausgesetzt, wie sie im Modul 2 „Bausteine des Lebens“ vermittelt werden. Übergeordnetes Lernziel Die Studierenden sollen anhand der Messung von Enzymaktivitäten Prinzipien der Enzymkatalyse beschreiben können. Sie sollen Grundkenntnisse zur Bewertung der experimentell ermittelten Parameter am Beispiel von Enzymen, die im Serum bestimmt werden, erwerben. Lernziele Die Studierenden sollen... Prinzipien der Messung von Enzymaktivitäten (optischer Test, colorimetrisch) in der klinischen Diagnostik beschreiben können. die enzymatischen Parameter (Km-Wert, Vmax) definieren können. Prinzipien der Enzymhemmung (kompetetiv / nicht-kompetetiv, reversibel / irreversibel) einteilen können. die Abhängigkeit von Enzymaktivitäten von Reaktionsbedingungen (Temperatur) beschreiben können. Enzymkinetiken mittels graphischer Aufbereitung (Geschwindigkeit gegen Substratkonzentration, Michealis-Menten-Kinetik) analysieren können. die Bestimmung von Enzymaktivitäten demonstrieren können. Zeitaufwand 130 Minuten für Vor- und Nachbereitung. Seite 62 von 91 Lernspirale Aufbauend auf dem Wissen zu Struktur-Funktionsbeziehungen in Proteinen werden mit den Lehrinhalten zur Enzymkatalyse Grundlagen für das Verständnis sämtlicher biochemischer und physiologischer Prozesse in der menschlichen Zelle und dem menschlichen Körper gelegt. Das Wissen über Enzyme als Basis und Vermittler von Signalsystemen (insbesondere Modul 4 „Signal- und Informationssysteme“ und Modul 5 „Wachstum, Gewebe, Organ“) und Stoffwechselwegen (insbesondere Modul 12 „Ernährung, Verdauung, Stoffwechsel“ und Modul „Interaktion von Genom, Stoffwechsel und Immunsystem als Krankheitsmodell“) wird in aufbauenden Modulen vertieft. Empfehlungen Vor- und Nachbereitung: Kapitel zu Proteinen/Enzymatik in Chemie/Biochemie/Pathobiochemie-Lehrbüchern für Mediziner. -Püschel u.a.: Taschenlehrbuch Biochemie (Thieme-Verlag), 1. Auflage (2011), S. 147ff. -Duale Reihe, Biochemie, 2.Auflage (2008), Kapitel 2.3., S.27-34. -Löffler/Petrides/Heinrich: Biochemie & Pathobiochemie, 8. Auflage (2007), Kapitel 4 S.107. Notizen Evaluation .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Platz für Aufzeichnungen .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Seite 63 von 91 Nonverbale Kommunikation Kommunikation, Interaktion, Teamarbeit in Kleingruppe (180 min) Einrichtung Diverse Einrichtungen Kurzbeschreibung Das Interesse am Menschen und die Sorge für die Patientinnen und Patienten sind wichtige Motive für die ärztliche Tätigkeit. Nicht allein Fachwissen, Untersuchungstechniken und Problemlösefähigkeiten sind also wesentliche Voraussetzungen für die erfolgreiche ärztliche Tätigkeit, sondern auch kommunikative und soziale Kompetenzen. Auch für die Zusammenarbeit mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Krankenhaus und in Arztpraxen sowie für das erfolgreiche, gemeinsame Lernen mit Kommilitoninnen und Kommilitonen sind eine gute Kommunikationsfähigkeit und eine hohe soziale Kompetenz von großer Bedeutung. Die Lehrveranstaltung „Kommunikation, Interaktion und Teamarbeit“ (KIT) bietet in einem strukturierten Curriculum neben einem Kommunikationstraining auch die Möglichkeit, Kompetenzen für eine konstruktive Zusammenarbeit in der Kleingruppe zu erwerben. Die Lehrveranstaltung findet während des gesamten Semesters in der gleichen Gruppenzusammensetzung statt. Übergeordnetes Lernziel Ziel ist es, die Grundlagen von professionell geführten Arzt-Patienten-Gesprächen benennen und erläutern zu können. Darauf aufbauend lernen die Studierenden, die kommunikativen Aspekte von Arzt-Patienten-Gesprächen zu beurteilen. Die Studierenden erwerben die Voraussetzungen, um Arzt-Patienten-Gespräche durch den Einsatz von verschiedenen Gesprächführungstechniken professionell gestalten zu können. Ein weiteres Ziel ist es, dass die Studierenden soziale Kompetenzen schulen, um konstruktiv in themenzentrierten Gruppen zusammenarbeiten zu können. Lernziele Die Studierenden sollen... nonverbale Kommunikationssignale, die förderlich für die Arzt-Patienten-Beziehung sind (z.B. Blickkontakt, offene Körperhaltung, angemessene Gesprächsdistanz), benennen können. nonverbale Kommunikationssignale in Arzt-Patienten-Gesprächen erkennen und im Kontext des Gesprächs analysieren können. Patienten oder Patientinnen durch nonverbale Kommunikationssignale ins Gespräch miteinbeziehen und sie dadurch zur Gesprächsbeteilung motivieren können. Feedback zum Einsatz nonverbaler Kommunikationssignale in Arzt-Patienten-Gesprächen geben und annehmen können. Notizen Evaluation .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Seite 64 von 91 Schwerpunkt Abdomen Untersuchungskurs (113 min) Einrichtung Diverse Einrichtungen Kurzbeschreibung In diesem Untersuchungskurs steht die klinische Untersuchung des Abdomens im Mittelpunkt. Hierzu gehören die Oberflächenprojektion der abdominellen Organe und Strukturen, die anatomischen Orientierungslinien/-regionen sowie die Inspektion, Palpation, Perkussion und Auskultation des Abdomens. Bei den praktischen Fertigkeiten soll die Bestimmung der Lebergröße geübt werden. Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung Weißer Kittel, Namensschild, Untersuchungsinstrumente. Übergeordnetes Lernziel Am Ende des Allgemeinen U-Kurses sollen die Studierenden eigenständig eine Anamnese und klinische Untersuchungen bei einem gegebenen Patienten, einer gegebenen Patientin durchführen können, die benannten praktischen Fertigkeiten demonstrieren können und einen Normalbefund erheben, beschreiben und gegenüber einem Nicht-Normalbefund abgrenzen können. Lernziele Die Studierenden sollen... den Untersuchungsgang zur Palpation des unteren Leberrandes als Methode zur Bestimmung der Lebergröße beschreiben können. die in der klinischen Untersuchung verwandten anatomischen Projektions- und Orientierungslinien des Abdomens und der Oberflächenprojektion der abdominellen Organe aufzeigen, benennen und bei der Beschreibung des klinischen Untersuchungsbefundes anwenden können. Zeitaufwand 45 Minuten für Vor- und Nachbereitung. Lernspirale Der U-Kurs ist Teil des Allgemeinen Untersuchungskurses, ihm folgt der Vertiefende Untersuchungskurs im 3. und 4. Semester. Allgemeiner und Vertiefender Untersuchungskurs werden durch eine praktische Prüfung (OSCE) am Ende des 4. Semesters abgeschlossen. Es folgt der Unterricht am Patienten (5.-10. Semester). Empfehlungen Vor- und Nachbereitung: Das Skript zum Allgemeinen Untersuchungskurs ist in Blackboard hinterlegt. Die Inhalte je U-Kurs-Termin sind hier beschrieben und definiert. Notizen Evaluation .................................................................................................................................................................... Seite 65 von 91 Kein grünes Licht Problemorientiertes Lernen (180 min) Vom Genotyp zum Phänotyp Fachvorlesung (45 min) Einrichtung CC17 - Institut für Medizinische Genetik und Humangenetik - CVK Kurzbeschreibung Es wird eine Überblick über den Aufbau des menschlichen Genoms, speziell die codierende und nicht-codierende DNA, gegeben. Am Beispiel der Strukturgene wird das sogenannte zentrale Dogma der Molekulargenetik illustriert, wonach die Information sequentiell von der DNA über die RNA zum Protein übertragen wird. Veränderungen der Gene wirken sich auf den Phänotyp aus und verdeutlichen, wie durch Reduktionismus Einsicht in Komplexität gewonnen werden kann. Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung Kenntnis der DNA-Struktur, Verständnis der DNA-Funktion als Informationsspeicher, Grundlagen der Vererbung. Übergeordnetes Lernziel Die Studierenden sollen begreifen können, wie Änderungen der DNA-Sequenz zu qualitativen und quantitativen Merkmalsunterschieden führen: Dem Phänotyp im weitesten Sinne. Die Studierenden sollen das Phänomen der zeitlichen und räumlichen Genaktivierung als Grundlage von Entwicklung und Differenzierung kennen lernen. Lernziele Die Studierenden sollen... die Begriffe monogen, polygen, kodierende und nicht-kodierende DNA erklären können. das Zentraldogma der Genetik und seine Einschränkungen in eigenen Worten wiedergeben können. den Aufbau eukaryontischer Gene (Exon, Intron, Promoter, Silencer, Enhancer) erklären können. die Bedeutung der Gensequenzierung für die Diagnostik und eine personalisierte (individuelle) Medizin reflektieren können. Zeitaufwand 90 Minuten für Vor- und Nachbereitung. Lernspirale Der Informationsspeicher DNA (Modul 2 „Bausteine des Lebens“), der Genotyp, wird mit dem Phänotyp in Beziehung gesetzt. Dieses Wissen ist eine Voraussetzung für das Verständnis von Entwicklung und Differenzierung (Modul 5 „Wachstum, Gewebe Organ“) sowie der komplexen Interaktion von Genen, dem Stoffwechsel und dem Immunsystem beim Krankheitsgeschehen (Modul „Interaktion von Genom, Stoffwechsel und Immunsystem als Krankheitsmodell“). Seite 66 von 91 Empfehlungen Vor- und Nachbereitung: Campbell, N. A. und Reece, J.B.: „Biologie“, Pearson Studium, 8. Auflage S11-16; 436-451. Individuelle Vertiefung: Janning, W.; Knust, E.: „Genetik“ Thieme, S.49-53. Notizen Evaluation .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Platz für Aufzeichnungen .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Seite 67 von 91 Regulation der Genexpression Interdisziplinäre Vorlesung (90 min) Einrichtung CC02 - Institut für Biochemie - CCM CC17 - Institut für Medizinische Genetik und Humangenetik - CVK Kurzbeschreibung Die Umsetzung der Information vom Gen zum Genprodukt ist ein komplexer multifaktorieller Prozess, der in seiner zeitlichen und räumlichen Abfolge hochgradig reguliert und an zelluläre Kompartimente gekoppelt ist. Es werden sowohl die Mechanismen der Transkription und ihre Regulationsprinzipien dargestellt als auch das komplexe Schicksal von RNAs und deren Bedeutung für die Zelle in seinen Grundzügen charakterisiert. In einem abschließenden Überblick werden die Mechanismen der Proteinbiosynthese illustriert. Außerdem sollen grundlegende Prinzipien der zellulären Regulation der Genexpression (Induktion und Repression) auf den verschiedenen Ebenen vermittelt werden. Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung Es wird Wissen über den Aufbau und die Struktur von Nukleinsäuren und Proteinen (Modul 2 „Bausteine des Lebens“) vorausgesetzt. Zudem wird erwartet, dass zelluläre Kompartimente wie Zellkern und endoplasmatisches Retikulum und deren biologische Funktion (Woche 1 dieses Moduls) bekannt sind. Übergeordnetes Lernziel Die Studierenden sollen in der Lage sein, die Schritte der Genexpression in ihrer räumlichen und zeitlichen Abfolge in der Zelle sowie den sich daraus ergebenden Fluss an Informationen (zentrales Dogma der Molekularbiologie) in grundlegenden Zügen erläutern zu können. Lernziele Die Studierenden sollen... die Ebenen (Transkription, post-transkriptionelle Mechanismen, Translation) der Genexpression in räumlicher (Kompartimentierung) und zeitlicher Abfolge wiedergeben können. Funktionseinheiten transkriptioneller Prozesse benennen (DNA, Transkriptionsfaktoren, RNA-Polymerasen) und prinzipiell charakterisieren können. posttranskriptionelle Mechanismen der Genexpression (Capping, Polyadenylierung, Splicing) und deren Abhängigkeit von Ribonukleinpartikeln (Protein-RNA-Komplexen) darstellen können. Funktionseinheiten der Translation (Ribosom, mRNA, tRNAs) prinzipiell charakterisieren können. den Vorgang des mRNA-Spleißens vom Prinzip her darstellen können. die Bedeutung des Spleißens für die Kodierungsvielfalt eukaryotischer Gene beschreiben können Regulationsprinzipien (Aktivierung, Repression) der Genexpression beschreiben können. Zeitaufwand 60 Minuten für Vor- und Nachbereitung. Seite 68 von 91 Lernspirale Nachdem Nukleinsäuren als „Bausteine des Lebens“ (Modul 2) mit vielfältigen Funktionen vermittelt worden sind, wird nun ihre biologische Bedeutung für die Speicherung und Weitergabe von Geninformation dargelegt. Damit werden die Grundlagen dafür geschaffen, zu verstehen, wie aus einer Erbinformation im komplexen Zusammenspiel von Organismus und Umwelt ein Phänotyp entsteht. Das hier vermittelte Wissen zur Regulation der Genexpression betrifft eine Vielzahl von Vorgängen im gesunden Menschen und bei der Entstehung von Krankheiten und kann in fast sämtlichen Modulen des Curriculums thematisiert werden. Insbesondere jedoch wird die Regulation der Genexpression im Rahmen von biologischen „Signal- und Informationssystemen“ (Modul 4), „Wachstum, Gewebe, Organe“ (Modul 5), „Ernährung, Verdauung, Stoffwechsel“ (Modul 12), „Nervensystem“ (Modul 15), „Infektion als Krankheitsmodell“ (Modul 18), „Neoplasie als Krankheitsmodell“ (Modul 19), „Interaktion von Genom, Stoffwechsel und Immunsystem als Krankheitsmodell“ (Modul 17) und „Altern“ (Modul 37) vertieft und erweitert. Empfehlungen Vor- und Nachbereitung: Kapitel zu den Grundlagen "Bausteine und Strukturelemente der Zelle" in Chemie/Biochemie/ Pathobiochemie-Lehrbüchern für Mediziner sind für die Vorbereitung hilfreich: -Püschel u.a.: Taschenlehrbuch Biochemie (Thieme-Verlag), 1. Auflage (2011), S. 445ff. -Duale Reihe, Biochemie, 2.Auflage (2008), Kapitel 12.2.4., S.451ff. -Löffler/Petrides/Heinrich: Biochemie & Pathobiochemie, 8. Auflage (2007), Kapitel 8.5, S. 271ff. -Purves/Sadava/Orians/Heller (Hrsg. Markl): Biologie, 7. Auflage, Kapitel 12, S. 279-294 Von der DNA zum Protein: Vom Genotyp zum Phänotyp (vorher Campell/Reece, Kapitel 17, 6. Auflage). Notizen Evaluation .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Platz für Aufzeichnungen .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Seite 69 von 91 Rudolf Virchow und die Revolution in der Medizin Fachvorlesung (45 min) Einrichtung CC01 - Institut für Geschichte der Medizin mit Abt. Ethik in der Medizin - CCM/CBF Kurzbeschreibung In der Vorlesung soll der Wandel medizinischer Konzeptionen von Krankheit und Gesundheit am Beispiel der Humoral- und der Zellularpathologie dargestellt werden. Virchows programmatischer Ausspruch „Omnis cellula e cellula“ markiert die endgültige Ablösung des historisch erfolgreichsten Krankheitsmodells. Mit der Einführung des solidarpathologischen Konzeptes wird zugleich die bisherige Einheit von Theorie (Krankheitsdeutung) und Praxis (Handlungsanleitung) aufgegeben. Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung Vorausgesetzt wird die Kenntnis historischer Periodisierung: Antike, Mittelalter, Neuzeit, Moderne sowie die Hintergründe der gescheiterten Deutschen Revolution 1848/49 (Schulwissen). Übergeordnetes Lernziel Die Studierenden sollen die zentrale Rolle der Humoralpathologie für die Entwicklung der abendländischen Medizin nachvollziehen können. Sie sollen darüber hinaus die Bedeutung theoretischer Modelle für das Verständnis und den Umgang mit Krankheit in der Mitte des 19. Jahrhunderts erfassen. Zudem sollen sie die Frage der Handlungsrelevanz moderner Krankheitsmodelle problematisieren lernen. Lernziele Die Studierenden sollen... anhand der Einführung des zellulären Krankheitskonzepts die gesellschaftliche Kontingenz medizinischer Theoriebildung erläutern können. die Bedeutung der Humoralpathologie für die theoretische und die klinische Medizin beschreiben können. den Begriff des Krankheitskonzepts als wissenschaftstheoretischen Begriff erklären können. eine aufgeschlossene Haltung gegenüber volksmedizinischen Erklärungskonzepten ausbilden. Zeitaufwand 75 Minuten für Vor- und Nachbereitung. Lernspirale Die Studierenden kennen einzelne Aspekte der Geschichte der Charité. Im weiteren Verlauf sollen sie die historische Bedingtheit medizinischer Krankheitsmodelle verstehen lernen. Im Modul „Infektion als Krankheitsmodell“ soll anhand des Übergangs von einem zellularpathologischen Erklärungsmodells in ein bakteriologisches das wissenschaftstheoretische Verständnis von Krankheitskonzepten vertieft werden. Empfehlungen Vor- und Nachbereitung: Rothschuh, Karl Eduard: Der Krankheitsbegriff (Was ist Krankheit?) Hippokrates 43 (1972), 3-17. Seite 70 von 91 Individuelle Vertiefung: Rothschuh, Karl Eduard: Konzepte der Medizin in Vergangenheit und Gegenwart. Hippokrates: Stuttgart 1978. Goschler, Constantin: Rudolf Virchow. Mediziner - Anthropologe - Politiker. Böhlau: Köln, Weimar, Wien 2002. Notizen Evaluation .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Platz für Aufzeichnungen .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Seite 71 von 91 Trisomie 21 (Morbus Down) Fallvorstellung (Vorlesung) (45 min) Einrichtung CC17 - Klinik für Pädiatrie m.S. Endokrinologie, Gastroenterologie und Stoffwechselmedizin - CVK Kurzbeschreibung Nach einer Einführung über die phänotypischen Merkmale und klinischen Charakteristika des M. Down wird die Entstehung der Trisomie 21 erläutert. Hierbei wird auf die verschiedenen Formen der Trisomie 21 und deren molekulare Grundlagen sowie auf die Pränataldiagnostik eingegangen. Im mittleren Teil soll ein Patient oder eine Patientin mit M. Down vorgestellt werden. Anhand der Anamnese sollen die Studierenden die Symptome und Organmanifestationen bei M. Down kennen lernen. Im Anschluss sollen die molekulargenetischen Grundlagen, die den Organmanifestationen bei M. Down zugrunde liegen (Herzfehler, geistige Entwicklung und Leukämierisiko), noch einmal vertieft werden. Abschließend sollen therapeutische Aspekte und Förderung von Patienten und Patientinnen mit Down-Syndrom diskutiert werden. Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung Die Studierenden sollten Grundkenntnisse zu Chromosomen und Chromosomopathien und zur Pränataldiagnostik aufweisen. Übergeordnetes Lernziel Die Studierenden sollen die Entstehung einer Erkrankung vom Genotyp zum Phänotyp anhand der Trisomie 21 verstehen lernen. Lernziele Die Studierenden sollen... Möglichkeiten der Pränataldiagnostik (Ultraschall, Amniocentese, Chorionzottenbiopsie) und ihre Bedeutung bei Trisomie 21 erklären können. verschiedene Formen der Trisomie 21 und deren molekulargenetische Entstehung erläutern können. phänotypische Stigmata (kraniofaziale Stigmata (z.B. mongoloide Lidachsen, Protrusion der Zunge, Epikanthus, Brushfield-Flecken); Vierfingerfurche, Sandalenlücke; Muskelhypotonie, Trinkschwäche) und Organmanifestationen (Herzfehler, Duodenalatresie, mentale Retardierung) bei Morbus Down benennen können. eine Vorstellung von den klinischen Problemen und der Entwicklung von Patienten und Patientinnen mit Morbus Down bekommen. Lernspirale Nach der Vorstellung der Grundlagen der Vererbung und der menschlichen Chromosomen im Modul 2 „Bausteine des Lebens“ werden hier die klinischen Konsequenzen einer Abweichung von dem üblichen Chromosomensatz diskutiert. Die Ursprünge einer Fehlverteilung von Chromosomen werden später im Modul 5 „Wachstum, Gewebe, Organ“ in Zusammenhang mit der Keimzellbildung behandelt. Notizen Evaluation .................................................................................................................................................................... Seite 72 von 91 Struktur-Funktionsbeziehungen in der Zelle Fachseminar (90 min) Einrichtung CC02 - Institut für Integrative Neuroanatomie - CCM CC17 - Institut für Medizinische Genetik und Humangenetik - CVK Kurzbeschreibung Zusammenfassende Gesamtschau der Zelle: Die Struktur und Funktion der Organellen sowie ihr funktionelles Zusammenwirken und ihre räumliche Verteilung werden in seminaristischer Form erarbeitet. Der Abbau von Proteinen wird im zellulären Kontext dargelegt. Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung Kenntnis der zellulären Organellen und ihrer Funktion entsprechend den Lernzielen der Woche 1 bis 3 des Moduls 3 "Biologie der Zelle". Übergeordnetes Lernziel Die Studierenden sollen im Kontext der bisher im Modul behandelten Inhalte die räumliche Zuordnung und das Zusammenspiel zellulärer Organellen erläutern können. Sie sollen die Abbauwege von Proteinen (Lysosomen, Ubiquitin-Proteasom-System) beschreiben können. Lernziele Die Studierenden sollen... den Zellkern der Eukaryonten mit dem Nukleoid der Prokaryonten vergleichen und die evolutionären Vorteile des Zellkerns diskutieren können. den Transportweg lysosomaler Enzyme als Beispiel für anterograde und retrograde Sortierungsprozesse beschreiben können. die Konsequenzen von Mutationen in Genen, die in den Stoffwechsel der Lysosomen und des Golgi-Apparates einbezogen sind, erklären können. die Rolle der Lysosomen beim Abbau von Hormon-Rezeptor-Komplexen erklären können. die Bedeutung des Golgi-Apparats für die Sortierung sekretorischer oder membrangebundener Proteine und die Bildung vesikulärer Kompartimente erläutern können. Unterschiede zwischen polarisierten und nicht polarisierten Zellen beschreiben können. Zeitaufwand 45 Minuten für Vor- und Nachbereitung. Lernspirale Die zellulären Biosynthese- und Sortierungswege sollen das Verständnis der Wirkung von Pharmaka wie Antibiotika, Zytostatika vorbereiten (z.B. Module „Infektion als Krankheitsmodell“ und “Neoplasie als Krankheitsmodell“), Störungen der Funktion des Ubiquitin-Proteasom-Systems sind als Ursache von Krankheiten (z.B. Virusabwehr) zu verstehen. Seite 73 von 91 Empfehlungen Vor- und Nachbereitung: Lüllmann-Rauch, R.: Taschenlehrbuch Histologie, Georg-Thieme-Verlag, Kapitel 5 (Zellorganellen und Zytosol, Abschnitt 1 und 3); Kapitel 6 (Zellkern) oder Benninghoff, Drenckhahn: Anatomie, Band 1, Urban & Fischer; Kapitel 2, Abschnitte 2.5 (endoplasmatisches Retikulum), 2.6 (Golgi-Apparat), 2.9 (Lysosom), 2.12 (Ribosom), und 2.14 (Zellkern). Notizen Evaluation .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Platz für Aufzeichnungen .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Seite 74 von 91 Historische und ethische Aspekte der Genetik Interdisziplinäres Seminar (90 min) Einrichtung CC01 - Institut für Geschichte der Medizin mit Abt. Ethik in der Medizin - CCM/CBF CC17 - Institut für Medizinische Genetik und Humangenetik - CVK Kurzbeschreibung Im Seminar soll die historische Entwicklung der Erblehre/Humangenetik seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert und ihre Etablierung als Disziplin in der Medizin besprochen werden. Im Zentrum stehen dabei Fragen nach der Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in medizinische Handlungsstrategien und gesundheitspolitische Programmatiken. Schwerpunkte sind dabei die Umsetzung der Erblehre in die nationalsozialistische Bevölkerungspolitik bis 1945 sowie die Herausforderungen, die sich aus den neuesten Erkenntnissen und methodischen Entwicklungen in der Humangenetik ergeben. Es sollen Perspektiven eines sozial und ethisch vertretbaren Umgangs mit den diagnostischen Möglichkeiten der Humangenetik diskutiert werden. Dabei sollen auch Fragen zum Verhältnis von individuellen und gesellschaftlichen Erwartungen einerseits und ärztlicher Verantwortung andererseits angesprochen werden. Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung Vorausgesetzt werden Grundkenntnisse zur Genetik (Evolutionstheorie, Darwinismus, Mendelsche Gesetze, Hardy-Weinberg-Gesetz, Struktur der DNA) sowie zur Geschichte des Nationalsozialismus. Ein Einführungstext (Schmuhl, Hans-Walter: Das "Dritte Reich" als biopolititsche Entwicklungsdiktatur. Zur inneren Logik der nationalsozialistischen Genozidpolitik. In: Jüdisches Museum (Hrsg.): Tödliche Medizin. Rassenwahn im Nationalsozialismus. Göttingen 2009, S. 8-21) wird ebenso wie eine kurze Information zu den Möglichkeiten der modernen Humangenetik und zum Gendiagnostikgesetz über „Blackboard“ zur Verfügung gestellt. Die Texte dienen der inhaltlichen Vorbereitung des Seminars und bilden die Grundlage einer gemeinsamen Diskussion. Übergeordnetes Lernziel Die Studierenden sollen am Beispiel der Genetik und anhand ihrer Entwicklung seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert erkennen, welche Verantwortung Ärzte und Ärztinnen und Naturwissenschaftler und Naturwissenschaftlerinnen in Bezug auf die Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in Medizin und Gesellschaft haben. Sie sollen zeigen können, welche Probleme sich aus einer genetischen Diagnostik ergeben können und wissen, wie deren Durchführung durch das Gendiagnostikgesetz geregelt wird. Lernziele Die Studierenden sollen... zwischen populations-genetischen und individual-genetischen Argumenten für die Anwendung humangenetischer Methoden unterscheiden können. den Zweck des Gendiagnostik-Gesetzes und seine Anwendungsbereiche benennen können. die wichtigsten Entwicklungsschritte der Genetik (Evolutionstheorie, Mendelsche Erblehre, Eugenik, Identifikation der Chromosomen, Genkonzept, Beschreibung der Doppelhelix, Humanes Genomprojekt) benennen und zeitlich einordnen können. die Grenzen der Aussagekraft genetischer Diagnostik erkennen können. für die ethischen Grenzen des technisch Möglichen sensibilisiert werden. Seite 75 von 91 die Bedeutung ökonomischer Rahmenbedingungen, gesellschaftlicher Werturteile und sozialer Konsequenzen für die Anwendung der Gendiagnostik erkennen. Zeitaufwand 60 Minuten für Vor- und Nachbereitung. Lernspirale Die Studierenden sind grob orientiert zum Prozess der Vernaturwissenschaftlichung der Medizin im ausgehenden 19. Jahrhundert. Sie haben in vorhergehenden Veranstaltungen den weitgehenden Deutungsanspruch der Genetik kennen gelernt, der nun historisch problematisiert wird. Die Bedeutung von medizinischer und professioneller Gewalt wird im Modul 6 „Mensch und Gesellschaft“ wieder aufgegriffen. Die genetische Diagnostik wird in späteren Lehrveranstaltungen vertiefend besprochen und diskutiert. Notizen Evaluation .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... 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Seite 76 von 91 Hemmstoffe der Transkription und Translation Interdisziplinäres Seminar (90 min) Einrichtung CC04 - Institut für Klinische Pharmakologie und Toxikologie - CCM/CBF CC02 - Institut für Biochemie - CCM Kurzbeschreibung Menschliche Zellen bzw. der menschliche Organismus sind in der Lage, in komplexer Weise mit der Umwelt zu interagieren. So können chemische Substanzen der Umwelt oder Arzneimittel vielfältig mit den Mechanismen der Genexpression wechselwirken. Der Einfluss beinhaltet sämtliche Schritte vom Umsetzen der Erbinformation von der DNA-Sequenz zum Protein (Transkription und Translation). Hemmstoffe der Transkription und Translation (Antibiotika, Zytostatika) sind vielfältig eingesetzte Pharmazeutika in der Therapie von Infektionen und Tumoren. Die Wirkung von Antibiotika bei bakteriellen Infektionen beruht auf den Besonderheiten der prokaryotischen Genexpression. Dennoch können Antibiotika auch vielfältige Nebenwirkungen auf den menschlichen Organismus haben. Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung Es wird Wissen über den Aufbau und die Struktur von Nukleinsäuren und Proteinen (Modul 2 „Bausteine des Lebens“) vorausgesetzt. Zudem wird erwartet, dass zelluläre Kompartimente wie Zellkern und endoplasmatisches Retikulum und deren biologische Funktion (Woche 1 dieses Moduls) bekannt sind. Übergeordnetes Lernziel Die Studierenden sollen im Rahmen dieses Seminars die Genexpression als Angriffspunkt äußerer Einflüsse erkennen. Dabei sollen zum einen pharmakologische Strategien bei der Behandlung von Infektions-, Krebs-, Herz-Kreislauf- und metabolischen Erkrankungen und zum anderen toxische Einflüsse (Umweltchemikalien) als Resultat des Lebensstils (Ernährung) identifiziert werden können. Antibiotika als Hemmstoffe der prokaryotischen Genexpression sollen von ß-Lactam-Antibiotika (Penicillin, Cephalosporine) abgegrenzt werden. Dabei sollen die Besonderheiten der bakteriellen und mitochondrialen Genexpression für die Wirkung von Antibiotika (Bakteriostase, Bakteriozide, mitochondriale Toxizität) in Grundzügen verstanden werden. Lernziele Die Studierenden sollen... die grundsätzlichen Abläufe (Initiation, Elongation, Termination) der eukaryotischen Transkription proteinkodierender Gene vom Prinzip (kodierender DNA-Strang, Matrizenstrang, Polarität der mRNA) her darstellen können. die grundsätzlichen Abläufe der (Initiation, Elongation, Termination) der eukaryotischen Proteinbiosynthese (Translation) vom Prinzip her darstellen können. Vertreter der Antibiotikaklassen der Tetrazykline, Makrolide und Aminoglykoside als Hemmstoffe der Genexpression benennen und einem Mechanismus der Genexpression (Transkription, Translation) zuordnen können. die Bedeutung von Umwelteinflüssen (z.B. von endokrin-aktiven Umweltsubstanzen) auf die Genexpression prinzipiell beschreiben können. Seite 77 von 91 Zeitaufwand 90 Minuten für Vor- und Nachbereitung. Lernspirale In dieser Veranstaltung werden die in Modul 2 "Bausteine des Lebens" vermittelten Grundlagen zu den Grundbausteinen Proteine und Nukleinsäuren sowie deren Interaktionen in einen funktionellen Zusammenhang gebracht. Das hier vermittelte Wissen zu den Mechanismen der Genexpression und den damit verbundenen pharmakologischen Interventionsstrategien bilden die Grundlagen für das Verständnis insbesondere der Module 5 "Wachstum, Gewebe, Organ", 18 "Infektion als Krankheitsmodell", 19 "Neoplasie als Krankheitsmodell" und 17 "Interaktion von Genom, Stoffwechsel und Immunsystem als Krankheitsmodell". Empfehlungen Vor- und Nachbereitung: Kapitel zu den Grundlagen "Bausteine und Strukturelemente der Zelle" in Chemie/Biochemie/ Pathobiochemie-Lehrbüchern für Mediziner sind für die Vorbereitung hilfreich: -Püschel u.a.: Taschenlehrbuch Biochemie (Thieme-Verlag), 1. Auflage (2011), S. 415ff. -Duale Reihe, Biochemie, 2.Auflage (2008), Kapitel 12.4., S.466ff. -Löffler/Petrides/Heinrich: Biochemie & Pathobiochemie, 8. Auflage (2007), Kapitel 9.1, S. 287ff. -Schartl/Gessler: Biochemie und Molekularbiologie des Menschen, 1. Auflage (2009), Kapitel 13.6, S. 414. Individuelle Vertiefung: Marquardt & Schäfer: Lehrbuch der Toxikologie, 2. Auflage, 2004, Seiten 257-270. Aktories/Förstermann/Hofmann/Starke: Allgemeine und spezielle Pharmakologie, 10. Auflage, 2009, Seiten 6, 615, 638, 667, 688-691, 932. Notizen Evaluation .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Platz für Aufzeichnungen .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Seite 78 von 91 Genphysiologie und biochemische Genetik Fachpraktikum (113 min) Einrichtung CC17 - Institut für Medizinische Genetik und Humangenetik - CVK Kurzbeschreibung Anhand der Interphasechromosomen (Riesenchromosomen) bei Dipteren kann lichtmikroskopisch die lineare Anordnung der Gene gezeigt und aktive von inaktiven Genen unterschieden werden. In dem Praktikum wird zudem am Beispiel von Chironomus gezeigt, wie durch die Einwirkung eines Stressors (Hitze) bestimmte Gene aktiviert werden. Zudem wird das Phänomen der komplementären Polygenie am Beispiel eines Stoffwechseldefektes der Anthocyansynthese bei der Levkoje (Matthiola incana) analysiert und zugleich eine „Therapie“ dieses genetischen Defektes durchgeführt. Vorausgesetztes Wissen/ Vorbereitung Wissen zur DNA-Struktur und Aufbau der Chromosomen (Modul 2 „Bausteine des Lebens“). Vorlesung zum zentralen Dogma der Molekularbiologie, Übergeordnetes Lernziel Die Studierenden sollen lernen, wie die Gene im Genom angeordnet sind und das Konzept der differentiellen Genaktivität nachvollziehen können. Die Studierenden sollen einen Stoffwechseldefekt kennen lernen und darauf basierend eine gezielte „Therapie“ durchführen können. Lernziele Die Studierenden sollen... die Wirkungsweise einer Substitutionstherapie bei einem Stoffwechseldefekt erklären können. Genwirkketten und genetisch bedingte Stoffwechseldefekte an 2 Beispielen (Alkaptonurie, Phenylkenonurie) illustrieren können. die differentielle Genaktivität und ihre Auswirkungen beschreiben können. die Organisation der Gene im Genom am Beispiel der Polytänchromosomen (homologe Chromosomen; Banden bzw. Chromomeren; Interbanden) erläutern können. erfahren, wie Einsicht in die molekularen Ursachen von Krankheiten zu therapeutischen Konsequenzen führen kann. Zeitaufwand 70 Minuten für Vor- und Nachbereitung. Lernspirale Die Architektur eines Genoms wird beispielhaft gezeigt und die Regulation der Genaktivität veranschaulicht. Somit bekommt das Modul „Biologie der Zelle“ in der vierten Woche einen molekulargenetischen Abschluss und leitet in das Modul 4 „Signal und Informationssysteme“ über. Wichtige Begriffe der Genetik, die im Praktikum erläutert werden, werden im Modul 19 „Interaktion von Genom, Stoffwechsel und Immunsystem als Krankheitsmodell“ wieder aufgegriffen. Seite 79 von 91 Empfehlungen Vor- und Nachbereitung: Passarge, E.: „Taschenatlas Humangenetik“, Thieme, 3. Auflage S.114-115. Janning W.; Knust E.: „Genetik“ Thieme, S. 49-53. http://www.ucsf.edu/sedat/polytene_chrom.html. Individuelle Vertiefung: Kulozik, A.E.; Hentze, M.W.; Hagemeier, C.; Bartram, C. R.: „Molekulare Medizin“, de Gruyter. Notizen Evaluation .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Platz für Aufzeichnungen .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Seite 80 von 91 7. Evaluation Die Evaluation von Hochschullehre zielt darauf ab, die Lehrqualität zu erheben und zu verbessern. Eine qualitativ hochwertige Lehre liegt sowohl im Interesse der Studierenden als auch der Lehrenden. Im Modellstudiengang können Sie, liebe Studierende, durch das Ausfüllen der Online-Fragebögen die von Ihnen besuchten Lehrveranstaltungen bewerten, u.a. in Bezug auf die inhaltliche und didaktische Ausgestaltung der einzelnen Veranstaltungen, ihrer Einbettung ins Modul und den gegebenen Rahmenbedingungen. Im Rahmen der Evaluation können Sie besondere Wünsche, Anregungen und Kritik frei äußern. Ihre konstruktive Rückmeldung ist entscheidend für die Qualitätssicherung und -verbesserung. So leisten Sie selbst einen Beitrag dazu, dass Sie Ihr Studium motiviert und zufrieden absolvieren können. Die Evaluation stellt einen unverzichtbaren Beitrag für den Modellstudiengang dar, um Lehren und Lernen wirkungsvoll aufeinander abzustimmen und das Curriculum weiterzuentwickeln. Aus diesem Grund bitten wir Sie nachdrücklich, sich aktiv an diesem Qualitätssicherungsprozess zu beteiligen und damit eine wichtige Grundlage für eine Verbesserung der Lehre zu schaffen. Ergebnisse der Evaluation werden regelmäßig fakultätsintern bekannt gemacht und finden sich unter: http://www.charite.de/evaluation. Für den Zugriff müssen Sie sich im Intranet der Charité befinden oder einen VPN-Zugang besitzen. 8. Brückenkurse Seite 81 von 91 9. Lehrveranstaltungs- und Lernzielplattform des MSM Die Lehrveranstaltungs- und Lernzielplattform ("LLP") stellt Ihnen inhaltliche Informationen zur Verfügung, die Sie zur Vor- und Nachbereitung der Veranstaltungen, aber auch zur Prüfungsvorbereitung benötigen. Die hier verfügbaren Informationen sind auch die Grundlage für die Generierung der Modulhandbücher, d.h. die Modulhandbücher sind ein Extrakt der LLP und jede Lehrveranstaltungsbeschreibung kann aus der LLP zur Unterrichtsvorbereitung jederzeit einzeln exportiert werden. Was unterscheidet die LLP von den Modulhandbüchern? - verschiedene Exportmöglichkeiten der Lernziele zur Vorbereitung des Selbststudiums - Verlinkung zu den in der Lernplattform Blackboard hinterlegten Unterrichts- und begleitenden multimedialen Lernmaterialien und eLearning Angeboten - Verlinkung der Lernziele mit Angeboten des Trainingszentrums für ärztliche Fertigkeiten (TÄF) - Verlinkung mit dem Online-Katalog der Charité-Bibliothek - Verlinkung mit Online-Büchern und Fachzeitschriften der Charité - detailliertere Beschreibung der Lernziele - Zuordnung der Lernziele zu den Prüfungsformaten Weitere Funktionen werden im Laufe des Sommersemesters an den Modellstudiengang angepasst. Lassen Sie sich überraschen! Wie finden Sie die LLP? Die LLP-Startseite erreichen Sie unter "http://lernziele.charite.de/modell". Modulspezifische LLP-Seiten sind zusätzlich in Campusnet direkt aus den zugehörigen Modulen heraus verlinkt. Seite 82 von 91 10. Blackboard, eLearning und Blended Learning Was bedeutet eLearning und Blended Learning im Modellstudiengang? Der Einsatz von neuen Medien und innovativen Internet-Technologien (eLearning) ist ein integraler Bestandteil des Modellstudienganges Medizin an der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Zu den Präsenzlehrveranstaltungen werden Ihnen von den Dozierenden ergänzende eLearning-Materialien zur Vor- und Nachbereitung in der Lehr- und Lernplattform Blackboard (http://lms.charite.de/) zur Verfügung gestellt. Blended Learning ist ein neues Unterrichtsformat, in dem Präsenzanteile innerhalb einer Lehrveranstaltung oder Veranstaltungsreihe didaktisch sinnvoll mit Online-Anteilen verknüpft werden. Darüber hinaus können Sie für Selbststudium und Gruppenarbeiten das Wiki-System der Charité (http://wikiblog.charite.de/) nutzen. Was bietet Blackboard? Die Verteilung der lehrveranstaltungsbezogenen Materialien und deren Organisation erfolgt über die Lernplattform Blackboard (http://lms.charite.de/). In den Kursen werden die begleitenden Unterrichtsund Selbstlernmaterialien, geordnet nach Modul, Unterrichtswoche und Unterrichtsveranstaltung, bereitgestellt. Das können beispielsweise PDF-Dokumente, Podcasts, Videos und Selbsttests sein. Virtuelle Patienten und Patientinnen sollen den echten Patientenkontakt ergänzen. Für jede POL-, KITund U-Kurs-Gruppe steht ein eigener Bereich zur Verfügung, in dem untereinander Daten ausgetauscht sowie Lernfortschritte dokumentiert und organisiert werden können. Blackboard benutzen Sobald Sie im Besitz einer aktiven „Charité-E-Mailadresse“ (…@charite.de) sind, können Sie sich unter: http://www.cms.fu-berlin.de/lms/charite/studierende/selbstregistrierung/index.html registrieren und Ihre Kurse einsehen. Alle Studierenden werden zentral zu Semesterbeginn in die für sie relevanten Blackboardkurse eingetragen. Wer hilft bei Problemen? Für Fragen rund um die Themen Blackboard, eLearning und Blended Learning steht Ihnen der Kompetenzbereich eLearning (Tel: 450 576 450) zur Verfügung. Im Internet finden Sie unter http://elearning.charite.de/ weitere Hinweise für den Einstieg und die Nutzung der elektronischen Lern-und Lehrangebote der Charité. Informationen zu Nutzungsrechten /-pflichten und Urheberschutz in Blackboard finden Sie unter: http://elearning.charite.de/services/beratung/ Falls Sie weitere Fragen haben, richten Sie einfach eine Email an: [email protected]. Seite 83 von 91 11. CIPome Die Öffnungszeiten der studentisch verwalteten Computerräume der Charité (CIPome) am Campus Charité Mitte und am Campus Virchow Klinikum finden sich unter folgendem Link: http://cipom.de. Sie differieren zwischen Vorlesungszeit und vorlesungsfreier Zeit. - Campus Charité Mitte, Bettenhochhaus der Charité, Luisenstraße 64, Ebene 2 - Campus Virchow Klinikum, Forum 3 (Lehrgebäude hinter der Bibliothek), 3. Ebene Der Computerraum am Campus Benjamin Franklin befindet sich im Institut für Medizinische Informatik am CBF (Hindenburgdamm 30). Wenn Sie diesen Raum buchen möchten, wenden Sie sich bitte an das Institut für Medizinische Informatik am CBF. 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Seite 84 von 91 12. Trainingszentrum für ärztliche Fertigkeiten (TÄF) Das Trainingszentrum für ärztliche Fertigkeiten (TÄF) gibt den Studierenden der Charité die Möglichkeit, praktische ärztliche Tätigkeiten zu erlernen, zu üben und gemeinsam zu trainieren. Alle Studierenden können über das Sekretariat und die TutorInnen des TÄF Räume, Modelle, Mikroskope, Übungsmaterialien sowie Lernmedien kostenlos für das Selbststudium reservieren und nutzen. Des Weiteren bietet das TÄF studentische Tutorien zu verschiedensten praktischen Themen an (z.B. Anamnese und Untersuchung mit Simulationspatienten, „Überleben auf Station“ oder notfallmedizinische Übungen etc.), die zum Beispiel zur Vorbereitung von Krankenpflegepraktika, Famulaturen, Prüfungen oder PJ genutzt werden können. Diese von den studentischen Mitarbeitern/innen geplanten und durchgeführten Tutorien sind für alle Studierenden der Charité kostenlos. Über den genauen Zeitplan der einzelnen Veranstaltungen kann jeweils ab dem ca. 16. des Monats für den folgenden Monat Auskunft gegeben werden. Das aktuelle Tutorienangebot ist online auf www.taef.de zu finden und über ein Abonnement des monatlichen Newsletters (Leere Email an: [email protected]) erhältlich. Die Anmeldung zu den Tutorien erfolgt ebenfalls online über www.taef.de. Um passend zum jeweiligen Modul einen Überblick über das TÄF-Angebot zu erhalten, lohnt es sich, neben den Aufführungen in den Modulhandbüchern, einen Blick in die Lehrveranstaltungs- und Lernzielplattform des MSM (http://lernziele.charite.de/modell/) zu werfen. Wo ist das TÄF? Campus Charité Mitte Eingang I: Virchowweg 23; 3. + 4. Ebene Eingang II: Invalidenstr. 83; 3. + 4. Ebene Campus Charité Virchow Klinikum Forum 3, Lehrgebäude, 2.Etage, über der Cafeteria Öffnungszeiten während des Semesters: Montag bis Freitag von 8 bis 22 Uhr und Samstag von 10 bis 16:30 Uhr Öffnungszeiten während der Semesterferien: Montag bis Freitag von 8 bis 20 Uhr Kontakt Fragen, Wünsche, Reservierungen? Internet: www.taef.de Tel.: (030) 450 - 57 60 70 (TÄF-TutorInnen, erreichbar täglich ab 15:30Uhr) E-Mail: [email protected] Seite 85 von 91 Angebote des TÄF zu Modul 3 - Biologie der Zelle Folgende modulrelevante Medien stehen im TÄF für Nutzung und Training vor Ort zur Verfügung (Auswahl): Anatomische Modelle (rein anschauliche Modelle) - Lunge - Modell eines Nervs - Poster/Anschauungstafeln - Skelette - Torso mit herausnehmbaren Organen Diagnostisches Gerät (vom Maßband bis zum Sonographiegerät) - Mikroskope - Stethoskope - Ultraschallgerät Simulatoren (Modelle, mit denen geübt werden kann) - Auskultationsmannekin Bücher (Präsenzbibliothek) - Bücher unterschiedlicher Fachrichtungen - Handapparat „Kommunikative Kompetenzen“ IT-Gerät (Laptops, Beamer, Kameras, etc.) - Laptop/ WLAN - Lehr-PC TÄF-Tutorien (Studentisch organisiert und geleitet) - Tutorium "Internistischer Status" - Tutorium "Sonographie Abdomen für Anfänger Teil I" - Tutorium "Überleben auf Station" Detaillierte Informationen zu Modellen und zu zur Verfügung stehenden Hilfsmitteln sowie das aktuelle Tutoriumsangebot sind auf www.taef.de aufgeführt, in der Lehrveranstaltungs- und Lernzielplattform des MSM (http://lernziele.charite.de/modell/) vermerkt oder bei den TÄF-TutorInnen (030 – 450576070 täglich ab 15:30Uhr) zu erfragen. Seite 86 von 91 13. Vorbereitung auf Modul 4 - Signal- und Informationssysteme Nach Abschluss des Moduls 3 „Biologie der Zelle“ werden Sie sich im vierten Modul mit Signal- und Informationssystemen beschäftigen.Für dieses Modul werden neben dem bereits in den vorigen Modulen erworbenen Wissen grundlegende Kenntnisse des Bereichs Physik aus Ihrer Schulzeit vorausgesetzt. Andere Inhalte werden aufgegriffen und vertieft. An dieser Stelle möchten wir Sie wieder auf die betreffenden vorausgesetzten und vertieften Themengebiete aufmerksam machen. Nutzen Sie bitte die Gelegenheit einer frühzeitigen und gezielten Vorbereitung. Vorausgesetztes Wissen für Modul 4 Physik: Voraussetzung für die Lehrveranstaltungen des Bereichs Biochemie sind die im Rahmen der Sekundarstufe I und II erworbenen Kenntnisse über folgende Themen: Physikalische Größen und Einheiten: Rechnung mit physikalischen Größen (Stromstärke, Spannung, elektrischer Widerstand, elektrischer Leitwert) unter Berücksichtigung der Einheiten (Ampere, Volt, Ohm, Siemens) Elektrizitätslehre:Ladung, elektrisches Feld, Spannung, Stromstärke, elektrischer Widerstand, elektrischer Leitwert, Kapazität, Ohm’sches Gesetz, Coulomb’sches Gesetz, Kondensator Biologie: Voraussetzung für die Lehrveranstaltungen des Gebiets Biologie sind die im Rahmen der Sekundarstufe I und II erworbenen Kenntnisse über folgende Themen: Nervensystem: Aktionspotenzial, Synapse Platz für Aufzeichnungen .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... .................................................................................................................................................................... Seite 87 von 91 14. Familiengerechte Charité Die Charité hat sich verpflichtet, die Vereinbarkeit von Studium und Beruf mit Familienaufgaben beständig zu verbessern. Als erstes Universitätsklinikum in Deutschland erhielt die Charité im Jahr 2007 gleichzeitig das Gütesiegel „familiengerechtes Unternehmen“ und „familiengerechte Hochschule“. Für die Studierenden mit Kind im Modellstudiengang werden unter anderem bevorzugte Stundenpläne zur Verfügung gestellt. Eine Regelpräsenzzeit von 8:00 bis 16:00 Uhr gilt dabei als familiengerecht. Auf dem Campus Charité Mitte im Christoph Wilhelm Hufeland-Haus (Gebäudenummer 2622), Hufelandweg 9, Ebene K1, im Raum 006 ist ein Kinderzimmer eingerichtet worden, das von Studierenden mit Kind genutzt werden kann und auch die Möglichkeit zur wechselseitigen Kinderbetreuung bietet. Verschiedene weitere Angebote für Studierende mit Kind sind online auf http://campusnet.charite.de/ hinterlegt. Kontakt: Familienbüro Charité: Name: Sabine Barleben Tel.: 450 577 257 eMail: [email protected] Zentrale Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte: Name: Inken Köhler Tel.: 450 577 251 eMail: [email protected] Seite 88 von 91 15. Veranstaltungsorte – Lagepläne der Charité Campi Seite 89 von 91 Seite 90 von 91 Seite 91 von 91