Pressemitteilung Pressekontakt: Axel Recht | Tel.: +49 711 18560-2585 | Fax: +49 711 18560-2460 | [email protected] Nr. 59 20. Januar 2017 Werben statt nerven Tag des Bustourismus auf der CMT in Stuttgart: Wie die Bustouristik aus den Daten ihrer Kunden neue Reisen generieren kann Kundendaten bilden die Basis für zielgruppenorientierte Werbekampagnen, die sich an den Bedürfnissen der Verbraucher orientieren statt sie zu nerven. Mehr als 150 Besucher forschten beim „Tag des Bustourismus“ im Rahmen der CMT nach diesen verborgenen Schätzen, mit denen sich neue Reisen generieren lassen. „Werbung scheint allgegenwärtig zu sein“, stellte Martin Becker zu Beginn der gemeinsamen Tagung des Verbandes Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer (WBO) und der Gütegemeinschaft Buskomfort (gbk) fest. „Aber allmächtig ist sie nicht“, erklärte der gbk-Geschäftsführer. „Denn in den meisten Fällen füllt sie lediglich den Papierkorb und verstopft die Mailbox. Und häufig nervt sie einfach nur.“ Im Gegensatz dazu nehme datenbasierte Werbung den Kunden ernst und sei daher erfolgreich. Nie mehr Offline ohne Online „Täglich werden 66 Millionen Briefe, mehr als 236 Milliarden E-Mails und rund 667 Millionen Nachrichten per WhatsApp verschickt“, zitierte Heike Maier aus der Statistik. „Doch nur zwei Prozent der Werbebotschaften, die über diese Kanäle verbreitet werden, können von uns bewusst wahrgenommen werden“, betonte die Marketing-Expertin der Deutschen Post. Damit prägnant formulierte sowie emotional und fantasievoll gestaltete Werbung ihre Zielgruppe erreicht, bietet die Post den Unternehmern neben einer „Datenpartnerschaft“ und der Erstellung von „Kampagnengebieten“ die kostenlose Qualitätskontrolle von Adressdateien an. „Denn wenn Sie einem Verstorbenen eine Reise anbieten, kommt das bei seinen Angehörigen nicht gut an“, gab Maier zu bedenken. Individualisierung und Personalisierung gehören für ihre Kollegin Johanna Heigl zur „Königsklasse“ des Marketings. Mit Blick auf die hohe Bedeutung von Katalogen in der Werbewirtschaft („weil Print haptisch wirkt und Aufmerksamkeit erregt“) empfiehlt sie die Verknüpfung digitaler Botschaften mit gedruckten Medien – getreu dem Motto „Nie mehr Offline ohne Online oder umgekehrt“. Datenschutz als Mehrwert Von den bundesweiten Mikrozellen der Marketingstrategen der Deutschen Post kann der Weg auch schnell in die Gefängniszellen des Strafvollzugs führen, erläuterte Stefanie Brum. Die Fachanwältin für Urheber- und Medienrecht drückte mit ihrem Hinweis auf den illegalen Charakter von Werbemails, in die der Empfänger nicht ausdrücklich eingewilligt hat, kräftig auf die Spaßbremse. Und Seite 1 von 2 die Juristin schlug dem Publikum all jene Paragrafen um die Ohren, die das Sammeln von Kundendaten außerhalb rechtlich gültiger Verträge stark einschränken. Gleichzeitig bemühte sie sich um eine positive Sicht juristischer Grundsätze, „die den Menschen schützen“. Und: „Wenn die Kunden erkennen, dass mit ihren Daten sorgfältig umgegangen wird, ist das auch ein Mehrwert für den Unternehmer.“ Mit der Verschärfung des Datenschutzrechtes im nächsten Jahr fördert die Europäische Union offensichtlich auch die Schaffung neuer Arbeitsplätze. „Ich empfehle jedem Unternehmer, einen Datenschutzbeauftragten zu benennen, der sich kümmert“, erklärte Brum. Reisen mit Lieblings-Chauffeuren Wann müssen wir unseren Kunden mit welcher Reise in welchem Zeitraum zu welchen Konditionen erreichen? Diese Frage beantwortete Philipp Cantauw auf der Basis jener persönlichen Daten, die er bereits bei der Buchung seiner Reisegäste erhält. Um auch zu erfahren, was die Kaufentscheidung seiner Kunden herbeiführt, setzt der Geschäftsführer des Reisebüros Schmidt aus Wolfenbüttel zusätzlich Fragebögen ein. Mit denen findet das Unternehmen beispielsweise heraus, wie der Gast den Sitzabstand im Bus sowie die Verpflegung an Bord und den Service des Personals beurteilt. Und schickt den Kunden spezielle Kataloge, in denen sie Reisen mit ihren Lieblings-Chauffeuren finden. Wenn Busreiseveranstalter das Potential von Big Data mit dem regionalen Wissen über ihre Kunden und deren Vorlieben verbinden, müssen sie nach Überzeugung von Thomas Bösl die Konkurrenz von Google und Co. nicht fürchten. Der CEO bei Raiffeisen-Tours RT-Reisen GmbH – eine Kooperation, die europaweit mehr als 4000 Reisebüros umfasst – setzt neben der Analyse von Algorithmen auf intensiven Kundenkontakt. „Dann wird aus dem Urlaubsplaner ein Freizeitcoach, der den Kunden mit Produkten konfrontiert, ohne ihn zu belästigen.“ Im Anschluss an die Tagung, die vom WBO-Geschäftsführer Dr. Witgar Weber moderiert wurde, präsentierte Adina Secara vom Rumänischen Touristenamt eine Destination, die mit über 130 Schlössern und Palästen sowie dem Donaudelta und der Schwarzmeerküste mehr als nur Dracula zu bieten hat. Mit einer Vorschau auf die Präsentation alter Meister wie Peter Paul Rubens und Pieter Bruegel machten Britta Weidemann und Lothar Peters von Tourismus-Flandern-Brüssel auf attraktive Reiseziele für kunstaffine Bustouristen aufmerksam. Und setzten beim Get-Together mit belgischem Kirschbier einen kulinarischen Akzent. Die Präsentationen der Referenten stehen auf den Webseiten von WBO und gbk unter www.busforum.de und www.buskomfort.de zum Download bereit. Pressekontakte: Für den WBO: Klaus Zimmermann Tel.: 07031 / 623-107; [email protected] Für die gbk: Stefan Zibulla, Tel.: 07031 / 623-174; [email protected] Seite 2 von 2