Werben statt nerven

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Pressemitteilung
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Nr. 59
20. Januar 2017
Werben statt nerven
Tag des Bustourismus auf der CMT in Stuttgart: Wie die Bustouristik aus den
Daten ihrer Kunden neue Reisen generieren kann
Kundendaten bilden die Basis für zielgruppenorientierte Werbekampagnen, die
sich an den Bedürfnissen der Verbraucher orientieren statt sie zu nerven. Mehr als
150 Besucher forschten beim „Tag des Bustourismus“ im Rahmen der CMT nach
diesen verborgenen Schätzen, mit denen sich neue Reisen generieren lassen.
„Werbung scheint allgegenwärtig zu sein“, stellte Martin Becker zu Beginn der
gemeinsamen Tagung des Verbandes Baden-Württembergischer
Omnibusunternehmer (WBO) und der Gütegemeinschaft Buskomfort (gbk) fest.
„Aber allmächtig ist sie nicht“, erklärte der gbk-Geschäftsführer. „Denn in den
meisten Fällen füllt sie lediglich den Papierkorb und verstopft die Mailbox. Und
häufig nervt sie einfach nur.“ Im Gegensatz dazu nehme datenbasierte Werbung
den Kunden ernst und sei daher erfolgreich.
Nie mehr Offline ohne Online
„Täglich werden 66 Millionen Briefe, mehr als 236 Milliarden E-Mails und rund
667 Millionen Nachrichten per WhatsApp verschickt“, zitierte Heike Maier aus der
Statistik. „Doch nur zwei Prozent der Werbebotschaften, die über diese Kanäle
verbreitet werden, können von uns bewusst wahrgenommen werden“, betonte
die Marketing-Expertin der Deutschen Post. Damit prägnant formulierte sowie
emotional und fantasievoll gestaltete Werbung ihre Zielgruppe erreicht, bietet die
Post den Unternehmern neben einer „Datenpartnerschaft“ und der Erstellung von
„Kampagnengebieten“ die kostenlose Qualitätskontrolle von Adressdateien an.
„Denn wenn Sie einem Verstorbenen eine Reise anbieten, kommt das bei seinen
Angehörigen nicht gut an“, gab Maier zu bedenken. Individualisierung und
Personalisierung gehören für ihre Kollegin Johanna Heigl zur „Königsklasse“ des
Marketings. Mit Blick auf die hohe Bedeutung von Katalogen in der
Werbewirtschaft („weil Print haptisch wirkt und Aufmerksamkeit erregt“) empfiehlt
sie die Verknüpfung digitaler Botschaften mit gedruckten Medien – getreu dem
Motto „Nie mehr Offline ohne Online oder umgekehrt“.
Datenschutz als Mehrwert
Von den bundesweiten Mikrozellen der Marketingstrategen der Deutschen Post
kann der Weg auch schnell in die Gefängniszellen des Strafvollzugs führen,
erläuterte Stefanie Brum. Die Fachanwältin für Urheber- und Medienrecht drückte
mit ihrem Hinweis auf den illegalen Charakter von Werbemails, in die der
Empfänger nicht ausdrücklich eingewilligt hat, kräftig auf die Spaßbremse. Und
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die Juristin schlug dem Publikum all jene Paragrafen um die Ohren, die das
Sammeln von Kundendaten außerhalb rechtlich gültiger Verträge stark
einschränken. Gleichzeitig bemühte sie sich um eine positive Sicht juristischer
Grundsätze, „die den Menschen schützen“. Und: „Wenn die Kunden erkennen,
dass mit ihren Daten sorgfältig umgegangen wird, ist das auch ein Mehrwert für
den Unternehmer.“ Mit der Verschärfung des Datenschutzrechtes im nächsten
Jahr fördert die Europäische Union offensichtlich auch die Schaffung neuer
Arbeitsplätze. „Ich empfehle jedem Unternehmer, einen Datenschutzbeauftragten
zu benennen, der sich kümmert“, erklärte Brum.
Reisen mit Lieblings-Chauffeuren
Wann müssen wir unseren Kunden mit welcher Reise in welchem Zeitraum zu
welchen Konditionen erreichen? Diese Frage beantwortete Philipp Cantauw auf
der Basis jener persönlichen Daten, die er bereits bei der Buchung seiner
Reisegäste erhält. Um auch zu erfahren, was die Kaufentscheidung seiner Kunden
herbeiführt, setzt der Geschäftsführer des Reisebüros Schmidt aus Wolfenbüttel
zusätzlich Fragebögen ein. Mit denen findet das Unternehmen beispielsweise
heraus, wie der Gast den Sitzabstand im Bus sowie die Verpflegung an Bord und
den Service des Personals beurteilt. Und schickt den Kunden spezielle Kataloge, in
denen sie Reisen mit ihren Lieblings-Chauffeuren finden.
Wenn Busreiseveranstalter das Potential von Big Data mit dem regionalen Wissen
über ihre Kunden und deren Vorlieben verbinden, müssen sie nach Überzeugung
von Thomas Bösl die Konkurrenz von Google und Co. nicht fürchten. Der CEO bei
Raiffeisen-Tours RT-Reisen GmbH – eine Kooperation, die europaweit mehr als
4000 Reisebüros umfasst – setzt neben der Analyse von Algorithmen auf
intensiven Kundenkontakt. „Dann wird aus dem Urlaubsplaner ein Freizeitcoach,
der den Kunden mit Produkten konfrontiert, ohne ihn zu belästigen.“
Im Anschluss an die Tagung, die vom WBO-Geschäftsführer Dr. Witgar Weber
moderiert wurde, präsentierte Adina Secara vom Rumänischen Touristenamt eine
Destination, die mit über 130 Schlössern und Palästen sowie dem Donaudelta und
der Schwarzmeerküste mehr als nur Dracula zu bieten hat. Mit einer Vorschau auf
die Präsentation alter Meister wie Peter Paul Rubens und Pieter Bruegel machten
Britta Weidemann und Lothar Peters von Tourismus-Flandern-Brüssel auf attraktive
Reiseziele für kunstaffine Bustouristen aufmerksam. Und setzten beim
Get-Together mit belgischem Kirschbier einen kulinarischen Akzent.
Die Präsentationen der Referenten stehen auf den Webseiten von WBO und gbk
unter www.busforum.de und www.buskomfort.de zum Download bereit.
Pressekontakte:
Für den WBO: Klaus Zimmermann
Tel.: 07031 / 623-107; [email protected]
Für die gbk: Stefan Zibulla,
Tel.: 07031 / 623-174; [email protected]
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