ABCDE Optimierte Datenanalyse mit Anwendung auf klassische Spinsysteme und atomare Cluster Diplomarbeit im Studiengang Diplom-Physik vorgelegt von: Heinrich Wilhelm Stamerjohanns Betreuender Gutachter: Zweiter Gutachter: Prof. Dr. Dr. Eberhard R. Hilf Prof. Dr. Alexander Rauh Oldenburg, 26. Mai 1997 Inhaltsverzeichnis Vorwort 1 I 2 1 Einleitung 2 Magnetische Nanopartikel 2.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.1.1 Herstellung von Nanopartikeln . . . . . . . 2.2 Wechselwirkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.2.1 Wechselwirkung mit einem Magnetfeld . . 2.2.2 Magnetische Dipol-Dipol Wechselwirkung 2.2.3 Nicht-magnetische Wechselwirkung . . . . 2.2.4 Potential . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.3 Makroskopische Eigenschaften von Ferrofluiden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.4 Ein System weniger magnetischer Nanopartikel . . 2.4.1 Numerische Berechnung des Systems . . . 3 4 3 . . . . . . . 6 6 6 7 7 8 9 13 . . . . . . . . . . . . 14 15 17 . . . . . . . . . . . . 19 19 20 21 21 24 25 Optimierte Datenanalyse 4.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.2 Histogrammethoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 28 30 Monte-Carlo-Methoden 3.1 Modellierung des Systems . . . . . . . . . . 3.2 Metropolis-Algorithmus . . . . . . . . . . . 3.2.1 Erwartungswerte . . . . . . . . . . . 3.2.2 Markowketten . . . . . . . . . . . . 3.2.3 Freie Energie und Entropie . . . . . . 3.2.4 Numerische Umsetzung der Methode I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . INHALTSVERZEICHNIS 4.3 4.4 4.5 4.6 5 II 4.2.1 Einfache Histogrammethode . . . . . . . . . . . . 4.2.2 Multiple Histogrammethoden . . . . . . . . . . . Anwendung der Histogrammethode auf atomare Cluster . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung der multiplen Histogrammmethode auf mehrere äußere Parameter . . . . . . . . . . Implementation der multiplen Histogrammethode bei mehreren äußeren Parametern . . . . . . . . . . . . . . . Anwendung der Methode auf magnetische Nanopartikel . Ergebnisse 5.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.2 Fehlerbestimmung . . . . . . . . . . . . 5.3 Phasenübergänge . . . . . . . . . . . . . 5.3.1 Bestimmung des Phasenübergangs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II 6 7 30 32 35 37 39 41 43 43 44 47 48 56 Artikel Temperature Measurement from scattering spectra of clusters: theoretical treatment . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thermodynamics of finite magnetic two-isomer systems . . . Self assembly of magnetic nanostructures . . . . . . . . . . . Paradoxical Magnetic Cooling . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusammenfassung und Ausblick 57 . . . . 58 62 74 84 91 Abbildungsverzeichnis 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 Magnetisierungskurve für sphärische Partikel . . . . . . . Magnetische Dipol-Dipol Wechselwirkung von Magnetitpartikeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Magnetische Nanopartikel mit molekularer Hülle . . . . . Das Wechselwirkungspotential magnetischer Nanopartikel mit einem Durchmesser von σ = 20 nm . . . . . . . . . . Die Energiedifferenz von Ring- und Kettenstrukturen . . . 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 9 10 11 12 16 Der relative Fehler für die Auswertung eines Histogramms Der relative Fehler für die Auswertung eines Histogramms Der rel. Fehler für die Auswertung zweier Histogramme . Der rel. Fehler für die Auswertung von acht Histogrammen Die potentielle Energie Ep in Abhängigkeit von der Markowzeit τ M . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.6 Der Ordnungsparameter Φ in Abhängigkeit von der Markowzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.7 Die Wahrscheinlichkeitsdichte P (Ep ) bei dem Magnetfeld ~ ext = 40 G für verschiedene Temperaturen. . . . . . . . . B 5.8 Die Wahrscheinlichkeitsdichte P (Ep ) bei der Temperatur T = 230 K für unterschiedliche Magnetfelder. . . . . . . . 5.9 Die Wahrscheinlichkeitsdichte P (Φ) bei dem Magnetfeld ~ ext = 40 G für verschiedene Temperaturen. . . . . . . . . B 5.10 Die Wahrscheinlichkeitsdichte P (Φ) bei der Temperatur T = 230 K für unterschiedliche Magnetfelder. . . . . . . . 5.11 Die Freie Energie F (Φ) bei dem externen Magnetfeld ~ ext = 40 G für verschiedene Temperaturen. . . . . . . . . B 5.12 Die Freie Energie F (Φ) bei der Temperatur T = 230 K für unterschiedliche Magnetfelder. . . . . . . . . . . . . . . . 45 45 46 46 Die Wahrscheinlichkeitsdichte P (Ep, µz ) . . . . . . . . . 66 6.1 III 49 50 51 51 52 52 54 54 Vorwort Die vorliegende Arbeit wurde in der Arbeitsgruppe „Theorie III: Theoretische Cluster– und Schwerionenphysik“ der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg ausgeführt. Sie enthält die Ergebnisse der Fragestellungen, die ich im Laufe des vergangenen Jahres bearbeitet habe. Im ersten Teil der Arbeit wird das Phasenverhalten eines endlichen Systems magnetischer Nanopartikel mit Hilfe der optimierten Datenanalyse untersucht. Da das System von zwei äußeren Parametern, der Temperatur ~ abhängig ist, wurde diese Methode auf T und dem externen Magnetfeld B zwei Parameter erweitert. Weiterhin wird gezeigt, daß die Methode sich ebenfalls zur Berechnung von Paarkorrelationsfunktionen eignet. Ein Teil der Forschungsarbeit, die wir in unserer Arbeitsgruppe und in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe von D. Tománek an der Michigan State University bearbeitet haben, ist auf dem Wege der Veröffentlichung [1, 2] oder zur Veröffentlichung [3, 4] eingereicht. Diese vier Artikel sind im zweiten Teil dargestellt. Oldenburg, den 26. Mai 1997 Heinrich Stamerjohanns 1 Teil I 2 Kapitel 1 Einleitung Die Untersuchung von Phasenübergängen endlicher Systeme findet sowohl in der theoretischen als auch in der experimentellen Forschung großes Interesse, da durch die Betrachtung von Isomeren und Permutationen solcher Systeme eine Verbindung zu den bekannten Phasenübergängen makroskopischer Systeme hergestellt werden kann [5]. Bei einigen Simulationen wurden Zweiaggregatssysteme [6–8] gefunden, die einen fest-flüssig -Übergang [5] definieren: Über einen gewissen Temperatur- oder Energiebereich ist ein Ensemble von Clustern eine Mischung von Zuständen mit niedrigerer (fest ) und höherer (flüssig ) Energie. Es ist aber immmer noch umstritten, wie solche „Phasenübergänge“ korrekt klassifziert werden können, da die Übergänge keine Diskontinuitäten in den charakteristischen Funktionen wie der spezifischen Wärme aufweisen, sondern im Übergangsbereich „verschmieren“, wie es bereits bei Ising -Modellen [9] beobachtet wurde. Wir untersuchen mit numerischen Simulationsmethoden das Verhalten von magnetischen Nanopartikeln, die in Ferrofluiden verwendet werden [10], und bestimmen das Phasenverhalten mit einer optimierten Datenanalyse [11, 12]. Magnetische Nanopartikel beschreiben wir in Kapitel 2, außerdem stellen wir die Eigenschaften von Ferrofluiden, die kolloidale Suspensionen solcher Teilchen sind, kurz vor. Ferrofluide zeigen einige bemerkenswerte hydrodynamische Eigenschaften. Wird ein Ferrofluid zwischen zwei Glasplatten eingeschlossen und einem orthogonal dazu angelegten Magnetfeld ausgesetzt, entstehen komplexe labyrinthartige [13, 14] oder periodisch verzweigte Muster [15]. 3 KAPITEL 1. EINLEITUNG 4 N IKLASSON [16] vermutete, daß die starke Dipol-Dipol Wechselwirkung der Kolloidpartikel ausschließlich zu Kettenstrukturen führt, unabhängig davon, ob ein externes Magnetfeld angelegt ist oder nicht. Für Ferrofluide, die nur wenige Partikel enthalten, wurde jedoch gezeigt, daß bei nicht angelegtem externen Magnetfeld die Minimalstrukturen Ringe und Doppelringe sind [17, 18], weil dabei eine zusätzliche Bindung gewonnen wird. Ähnliches Verhalten wurde auch für elektrorheologische Fluide, die nicht aus magnetisierbaren, sondern aus elektrisch polarisierbaren Nanopartikeln bestehen, vorhergesagt [19–23]. J UND ET AL . [24] untersuchten 10-Teilchen Systeme mit Molekulardynamiksimulationen. Das System bildet komplexe Strukuren, wobei Ringe eine niedrigere Energie als Ketten besitzen. Durch Anlegen eines externen Magnetfeldes brechen diese Ringe auf und bilden Ketten. Sie zeigten, daß das System zwei unterschiedliche geordnete Zustände annehmen kann, die zwar annähernd gleiche Energien haben, aber durch ein unterschiedliches magnetisches Moment charakterisiert sind. Ein analoges Verhalten wurde bei der Untersuchung von magnetischen Übergangsclustern beobachtet [25]. Wir erwarten, daß ein System von wenigen magnetischen Nanopartikeln in Abhängigkeit von Temperatur und magnetischem Feld ein komplexes Phasenverhalten zeigt, und ein struktueller Phasenübergang zwischen einer Ring- und Kettenphase zu beobachten ist. Im Gegensatz zu anderen endlichen Systemen wie z.B. kleinen Edelgasclustern [8,26–28] sind magnetische Nanopartikel von zwei äußeren Parametern, der Temperatur T und dem magnetischen Feld B abhängig. Bis heute wurde nur für Argon-Cluster ein äquivalentes System als (N, P, T ) Ensemble untersucht [29], hier geht der Druck P als zweiter äußerer Parameter ein. Wie wirkt diese zweite Größe auf das Phasenverhalten der Nanopartikel? Welche Form haben die kalorischen Kurven? Welche Charakteristika des Systems lassen sich finden, und wie können sie zur Identifikation und Klassifikation eines Phasenübergangs beitragen? Ist es vielleicht möglich, die Ring- und Kettenphasen durch Variation des externen Feldes B und der Temperatur T zu überführen? Zur Untersuchung dieser Fragen entwickeln wir ein Modellsystem, welches wir im Abschnitt 2.4 des 2. Kapitels beschreiben und auf Parallel- KAPITEL 1. EINLEITUNG 5 rechnern simulieren. In Kapitel 3 wird die Monte-Carlo-Methode, mit welcher die magnetischen Nanopartikel simuliert wurden, formal beschrieben. Weiterhin werden dort auch mögliche Probleme dieser Methode diskutiert. Wichtige Punkte sind u.a. das Problem des Auftretens metastabiler Zustände, sowie der numerische Aufwand, der betrieben werden muß, um das Phasenverhalten eines Systems bei unterschiedlichen äußeren Parametern zu betrachten. Eine Möglichkeit, den numerischen Aufwand erheblich zu reduzieren, ist die optimierte Datenanalyse nach Ferrenberg [11, 12], die im 4. Kapitel beschrieben wird. Wir haben diese Methode erweitert, so daß wir die Methode auf ein System, welches von zwei äußeren Parametern abhängt, anwenden können. Weiterhin zeigen wir dort, daß diese Methode auch dazu geeignet ist, Korrelationsfunktionen zweier Teilchen zu bestimmen. Im 5. Kapitel werden die Ergebnisse diskutiert. Da ein großer Teil der Ergebnisse in den Artikeln in Teil II dargestellt ist, werden hier nur die wesentlichen Punkte kurz wiederholt, sowie Ergebnisse beschrieben, die nicht bereits in den Artikeln wiedergegeben werden. Kapitel 2 Magnetische Nanopartikel 2.1 Einleitung Magnetische Nanopartikel sind sphärische Teilchen, deren Größe im Bereich von 10−9 m liegt und die ein permanentes magnetisches Dipolmoment besitzen. Solche magnetischen Nanopartikel werden als wesentliche Bestandteile in magnetischen Flüssigeiten, die als Ferrofluide bezeichnet werden, verwendet. Sie wurden Mitte der sechziger Jahre gleichzeitig von verschiedenen Forschern entwickelt. S. PAPELL löste z. B. Magnetit, eine molekulare Mischung von FeO und Fe2 O3 , in Kerosin. Um die Aggregation der Teilchen zu verhindern, fügte er Oleinsäure, welches als Dispersionsmittel dient, hinzu [30]. Bereits in den vierziger Jahren gab es schon magnetische Flüssigkeiten grobkörniger magnetischer Teilchen. Sie wurden in magnetischen Kupplungen verwendet. Diese Flüssigkeiten erstarren jedoch unter dem Einfluß eines magnetischen Feldes zu einem festen Körper, während bei PAPELLs Suspension die Flüssigkeit zwar bei einem externen magnetischen Feld magnetisiert wird, aber im flüssigen Zustand verbleibt, da „seine“ Teilchen im Volumen um den Faktor 109 kleiner sind. 2.1.1 Herstellung von Nanopartikeln Ferrofluide existieren in der Natur nicht, sondern sie müssen synthetisiert werden. In ihrer gebräuchlichsten Form sind sie kolloidale Suspensionen von magnetischen Nanopartikeln, die sich auch nach langer Zeit nicht absetzen oder aggregieren, da die thermische Bewegung die Teilchen in der Schwebe hält. Die in einem Ferrofluid verwendeten magnetischen Nano- 6 KAPITEL 2. MAGNETISCHE NANOPARTIKEL 7 partikel haben einen Durchmesser von ca. 3 − 20 nm, müssen annähernd kugelförmig sein und dürfen auch nach langer Zeit nicht in der Lösung verklumpen. Sie werden meist durch Größenreduktion hergestellt. Magnetpulver (meist Magnetit), dessen Teilchengröße im Mikrometerbereich liegt, wird mit einem Lösungsmittel und einem Dispersionsmittel vermischt und dann in einer Mühle gemahlen [10]. Der Mahlprozeß ist sehr aufwendig und kann bis zu 1000 Stunden dauern. 2.2 Wechselwirkungen Die potentielle Energie U eines Systems von magnetischen Nanopartikeln, die einen permanenten magnetischen Dipol ~µ haben, wird durch die Wechselwirkung zwischen den Teilchen, sowie durch die Wechselwirkung mit ~ ext bestimmt. einem externen magnetischen Feld B Die paarweise Wechselwirkung der Teilchen unterteilt sich in einen magnetischen und nicht-magnetischen Teil. 2.2.1 Wechselwirkung mit einem Magnetfeld In einem Magnetfeld richten sich die magnetischen Dipole in Feldrichtung aus. Die Wechselwirkungsenergie eines Teilchens im Magnetfeld berechnet sich mit [10] ~ ext . uB = −~µ · B (2.1) Während ein fester Magnet aus vielen ca. 1 µm großen Domänen besteht, deren Orientierungen zufällig im Raum verteilt sind und sich somit insgesamt aufheben, ist jedes Teilchen eines Ferrofluid seine eigene Domäne und ist bis zur Sättigung magnetisiert. In einem kleinen Magnetfeld (B = 0 − 1 T) richten sich nicht alle Nanopartikel spontan in Feldrichtung aus, da die thermische Bewegung der Teilchen der Ausrichtung entgegenwirkt. Wenn das Magnetfeld erhöht wird, richten sich die Teilchen immer mehr in Feldrichtung aus, bis eine Sättigung erreicht ist. Dieses Verhalten bei einem angelegten Feld entspricht dem paramagnetischen Verhalten von Molekülen, die ein permanentes Dipolmoment besitzen. Da Ferrofluidteilchen jedoch ca. 6 Größenordnungen größer als einzelne Moleküle sind, ist das Dipolmoment proportional größer, da in KAPITEL 2. MAGNETISCHE NANOPARTIKEL 8 dieser Größenordnung das Teilchen noch immer aus einer einzigen Domäne besteht. Die Magnetisierung M ist deshalb selbst bei kleinen Feldern sehr viel größer und wird Superparamagnetismus genannt. ROSEN SWEIG [10] entwickelte eine Magnetisierungsgleichung für monodisperse superparamagnetische Teilchen in einem Ferrofluid, M 1 = coth α − =: L(α) ΦMd α π µ0 Md Bext d3 α= . 6 kB T (2.2) (2.3) Der Volumenanteil Φ der magnetischen Festkörper in einem Ferrofluid multipliziert mit Md , der Sättigungsmagnetisierung des entsprechenden Festkörpers, entspricht der Sättigungsmagnetisierung Ms des Ferrofluids. L bezeichnet die Langevin-Funktion. Bext ist das externe Magnetfeld, d der Durchmesser der Teilchen, kB die Boltzmannkonstante. Abb. 2.1 zeigt die theoretischen Magnetisierungskurven für verschiedene Teilchengrößen von Magnetit in einem Ferrofluid. Bei großen Feldern erreichen alle Teilchengrößen die Sättigungsmagnetisierung. Je größer die Partikelgröße ist, desto größer ist die Suszeptibilität der Teilchen und desto kleiner sind die Magnetfelder, bei denen die Sättigung erreicht wird. 2.2.2 Magnetische Dipol-Dipol Wechselwirkung Die Dipol-Dipol Wechselwirkung udd ij zwischen zwei identischen Teilchen, die den Abstand ~rij = ~rj − ~ri haben und das magnetische Moment ~µi = µµ̂i tragen, hat die Form [31] udd ij µ0 µ2 = [µ̂i · µ̂j − 3(µ̂i · r̂ij )(µ̂j · r̂ij )], 4πrij3 (2.4) wobei r̂ij und µ̂i die jeweiligen Einheitsvektoren ~rij /rij und ~µi /µ sind. µ beschreibt das Produkt aus Magnetisierung und Volumen des Teilchens, also die Größe des magnetischen Moments. Obwohl eine spontane Magnetisierung der Ferrofluidpartikel zu einer anziehenden Wechselwirkung führt, aggregieren die Teilchen in stabilen Ferrofluiden nicht, da dort ein Durchmesser der Teilchen gewählt wird, der weniger als 10 nm beträgt. In diesem Falle entspricht bei Raumtemperatur die thermische Energie in etwa der magnetischen Wechselwirkung, wie folgende einfache Abschätzung zeigt: Die Wechselwirkung liegt in der Größenordnung von Udd ∼ µ0 µ2 . 4π r3 (2.5) KAPITEL 2. MAGNETISCHE NANOPARTIKEL 9 M / φMd 1.0 0.5 d = 5 nm d = 10 nm d = 20 nm 0.0 0.0 0.1 0.2 0.3 B [T] 0.4 0.5 Abbildung 2.1: Magnetisierungskurve nach Gl. (2.3) für sphärische Partikel mit der Domänenmagnetisierung von Magnetit (4.46 × 105 A/m). Ein Nanopartikel der Größe von 10 nm besitzt etwa ein Dipolmoment von 2×104 µB (Bohrsches Magneton) ≈ 1.16 eV/T. Bei einem Abstand von 10 nm beträgt die Wechselwirkungsenergie etwa 2.1×10−3 eV. Bei Raumtemperatur entspricht dies der thermischen Energie, die 2.5 × 10−3 eV beträgt. Abb. 2.2 zeigt, daß die magnetische Dipol-Dipol Wechselwirkung als Funktion des Abstandes mit der Größe der Teilchen zunimmt, so daß bei größeren Partikeln die thermische Energie die Aggregation der Teilchen nicht verhindert. 2.2.3 Nicht-magnetische Wechselwirkung Der nicht-magnetische Teil der Wechselwirkungen wird bei Flüssigkeiten oft durch ein „Harte-Kugeln-Potential“ [17, 32] beschrieben, ( ∞, rij < σ, uhc (rij ) = (2.6) 0, rij ≥ σ, wobei σ der Durchmesser eines Teilchens und rij der Abstand zweier Teilchen ist. Dieses Potential scheint aber zu ungenau, um das Verhalten mag- KAPITEL 2. MAGNETISCHE NANOPARTIKEL 10 Energie [eV] 0.0 d = 5 nm d = 10 nm d = 20 nm −0.5 −1.0 −1.5 −2.0 0.0 10.0 20.0 30.0 40.0 50.0 Oberflächendistanz [nm] Abbildung 2.2: Magnetische Dipol-Dipol Wechselwirkung von Magnetitpartikeln für Durchmesser von 5, 10 und 20 nm. netischer Nanopartikel zu beschreiben, da die attraktive van der Waals Kraft und die repulsive Kraft der molekularen Hülle berücksichtigt werden muß. Ladungsschwankungen erzeugen in einem Teilchen einen elektrischen Dipol, so daß ein benachbartes Teilchen polarisiert wird. Dessen induzierter Dipol wirkt auf das erste Teilchen zurück, so daß bei gegenseitiger Annäherung die Wechselwirkung zunnimmt. Diese attraktiv wirkende Kraft wird als van der Waals -Kraft bezeichnet. Nach H AMAKER [30] läßt sich die Wechselwirkung gleichgroßer Kugeln mit FvdW = − Ah 2 2 l2 + 4l i + + ln 6 l2 + 4l (l + 2)2 (l + 2)2 (2.7) beschreiben, wobei l = 2s/d ist, und s dem Abstand der Oberflächen entspricht. A ist die Hamaker-Konstante, die für Magnetit ≈ 10−19 Nm beträgt. Bei einem Abstand der Oberflächen von der Größe des Radius der kugelförmigen Teilchen liegt die Energie in der Größenordnung der thermischen Energie kB T . Diese Wechselwirkungsenergie ist für weiter entfernte KAPITEL 2. MAGNETISCHE NANOPARTIKEL 11 Kugeln abhängig von l−6 , für nahe Kugeln jedoch abhängig von l−1 . Da für nahe Kugeln die Energie mit kleiner werdendem Abstand beträchtlich zunimmt, muß verhindert werden, daß sich die Teilchen nicht zu nahe kommen können, um eine Aggregation zu verhindern. Die Teilchen werden deshalb mit einer molekularen Hülle überzogen, die zu einer sterischen Abstoßung führt, die der van der Waals-Kraft entgegenwirkt. Diese molekulare Hülle enthält üblicherweise eine polare chemische Gruppe, die als Kopf bezeichnet wird, die auf der Teilchenoberfläche adsorbiert wird. Die Enden der Moleküle, die ca. 10 - 20 Å lang sind, werden so gewählt, daß ihre Eigenschaften denen der Trägerflüssigkeit ähneln. Zwei aneinanderstoßende Teilchen, drücken somit an elastischen Enden zusammen, so daß eine Abstoßung resultiert, die die zwei Partikel voneinander trennt (siehe Abb. 2.3). Schwanz Adsorbierter polarer Kopf N S N S Abbildung 2.3: Magnetische Nanopartikel mit molekularer Hülle. Die elastischen Enden des Dispersionsmittels verhindern eine Aggregation der Teilchen. (Die Größenverhältnisse der Zeichnung entspechen nicht der realen Situation.) Bei Magnetitteilchen, die in Kerosin gelöst sind, wird z.B. Oleinsäure (C17 H33 COOH) als Dispersionsmittel verwendet. Eines der Enden dieses organischen Moleküls besteht aus einer Kette von 17 Kohlenstoffatomen, das anderere Ende ist eine polare Carboxyl (COOH) Gruppe. Das neunte und das zehnte Kohlenstoffatom sind durch eine Doppelbindung verbunden, die für einen „Knick“ im Molekül sorgt. Dieser „Knick“ verhindert, daß die molekulare Hülle kristallisiert. Wir wählen für die Beschreibung des nicht-magnetischen Teils der Wechselwirkungsenergie zwischen den Teilchen ein Tejero-Potential [24, 33], welches sowohl die anziehenden van der Waals-Kräfte, als auch die KAPITEL 2. MAGNETISCHE NANOPARTIKEL 12 sterische Abstoßung durch die molekulare Hülle der Teilchen berücksichtigt. Die nicht-magnetische Wechselwirkung unm ij zweier Teilchen beschreiben wir durch −rij − σ rij − σ unm − exp − . ij = exp ρ1 ρ2 (2.8) Mit der Wahl von = 0.121 eV, ρ1 = 2.5 Å und ρ2 = 5 Å erhalten wir ein Potential, so daß der innere harte Kern der Partikel stark abstoßend, die Hülle aber bis zu einem Abstand von 20 Å leicht anziehend (< 10 % der maximalen Dipol-Dipol-Wechselwirkung) wirkt. Energie [eV] 0.4 dd u nm u dd nm u +u 0.0 −0.4 −0.8 20.0 21.0 22.0 23.0 Abstand rij [nm] 24.0 Abbildung 2.4: Das Wechselwirkungspotential magnetischer Nanopartikel mit einem Durchmesser von σ = 20 nm in Abhängigkeit von der Distanz ~ ihrer Mittelpunkte ohne externes B-Feld. Die durchgezogene Kurve zeigt die magnetische Dipol-Dipol Wechselwirkung udd , während die gepunktete Kurve den nicht-magnetischen Teil unm der Wechselwirkung beschreibt. Die Gesamtwechselwirkung u = udd + unm wird durch die gestrichelte Kurve dargestellt. KAPITEL 2. MAGNETISCHE NANOPARTIKEL 13 2.2.4 Potential Die potentielle Energie U eines Systems von N magnetischen Nanopar~ ext ist die Summe der einzelnen tikeln in einem externen Magnetfeld B Wechselwirkungen in Gl. (2.1), (2.4) und (2.8) U = UB + Udd + Unm (2.9) wobei UB = N X ~ ext −~µi · B (2.10) i die magnetische Energie beschreibt, die aus der Orientierung aller magnetische Nanopartikel in dem Magnetfeld resultiert. Die Zweiteilchenwechselwirkungen sind Summen aller Wechselwirkungen der einzelnen Teilchen, wobei Udd = N X udd ij (2.11) j>i die magnetische Dipol-Dipol Wechselwirkung aus (2.4) und Unm = N X unm ij (2.12) j>i den nicht-magnetischen Teil der Wechselwirkungen beschreibt. Mit (2.10), (2.11) und (2.12) läßt sich die totale potentielle Energie U durch U= N X i ~ ext + −~µi · B N X nm udd ij + uij (2.13) j>i ausdrücken. Die Masse der Teilchen sowie die Viskosität der Flüssigkeit beeinflussen das dynamische Verhalten der Nanopartikel, tragen jedoch nicht zur potentiellen Energie bei. Das Gewicht eines Nanopartikels liegt in der Größenordnung von 10−20 kg, so daß die Wechselwirkung der Teilchen klassisch beschrieben werden kann. KAPITEL 2. MAGNETISCHE NANOPARTIKEL 14 2.3 Makroskopische Eigenschaften von Ferrofluiden Ferrofluide besitzen einige für Flüssigkeiten ungewöhnliche Eigenschaften, da zusätzlich zur Schwerkraft eine weitere Kraft, die durch die Wechselwirkung eines magnetischen Feldes mit den ferromagnetischen Dipolen jedes kolloiden Teilchen bedingt wird, auf die gesamte Flüssigkeit wirkt. Diese Gleichung wird hier nur wiedergegeben, für die mikroskopische Beschreibung der magnetischen Nanopartikel wird sie nicht verwendet. Erweiterte Bernoulli Gleichung Eine wichtige Gleichung in der Hydrodynamik ist die BernoulliGleichung, die Druck, Geschwindigkeit und Höhe einer Flüssigkeit in einem Schwerefeld in einen funktionalen Zusammenhang bringt. Mit ihr lassen sich z.B. die Druckänderung einer Flüssigkeit in Abhängigkeit von der Tiefe eines Behälters oder der Auftrieb an einem Flügel berechnen. Neuringer and Rosensweig [34] erweiterten die Bernoulli Gleichung um einen ferrohydrodynamischen Term: v2 p1 + ρ 1 + ρgh1 − µ0 2 ZH1 0 v2 MdH = p2 + ρ 2 + ρgh2 − µ0 2 ZH2 0 MdH . (2.14) p1 und p2 beschreiben den statischen Druck an den Stellen 1 und 2, v1 und v2 die Strömungsgeschwindigkeit, h1 und h2 die Höhe der Strömung an einem willkürlich gewählten Niveau, ρ ist die Dichte der Flüssigkeit. Mit dieser Gleichung lassen sich ferrohydrodynamische Effekte beschreiben. Das paarweise Zusammenwirken des magnetischen Terms mit jeweils einem der anderen Terme führt zu neuen Arten von Strömungen, die nur einem Ferrofluid eigen sind [30]. Anwendungen Z.B. steigt ein Ferrofluid an einem stomdurchflossenen Stab, der vertikal in die Flüssigkeit gestellt wird, empor. Ein Ferrofluidtropfen, der sich in einer Röhre zwischen zwei Behältern befindet, die Gase unterschiedlichen Drucks enthalten, kann als Verschluß dienen. Würde dieser Tropfen aus einem normalen Fluid bestehen, so würde der Tropfen zu der Seite mit niedrigerem Gasdruck bewegt werden, bis KAPITEL 2. MAGNETISCHE NANOPARTIKEL 15 der Druck ausgeglichen ist. Die magnetische Kraft eines externen Magnetfeldes kann jedoch bewirken, daß der Tropfen an der gewünschten Stelle bleibt. Eine Glaskugel, die in einen mit einem Ferrofluid gefüllten geschlossenen Behälter gelegt wird, dessen spezifische Dichte kleiner als die der Kugel ist, sinkt dort auf den Boden. Steht der Behälter jedoch über und unter einem Magneten von jeweils gleicher Stärke, so steigt die Murmel bis zur Mitte des Behälters auf, und schwebt dort, solange das Feld vorhanden ist. Es gibt eine Reihe kommerzieller Anwendungen von Ferrofluiden [10]. Sie werden z.B. als Dichtung rotierender Wellen in Festplattenlaufwerken, oder als Dichtung für Kompressoren verwendet. Weiterhin werden Ferrofluide verwendet, um Metalle zu separieren. Ferrofluide werden auch in der medizinischen Forschung verwandt. Wenn ein Protein als molekulare Hülle verwendet wird, kann die Hülle an spezielle Rezeptoren von Bakterien oder Viren andocken und so als Diagnostikmittel dienen. Medikamente können mit Ferrofluiden direkt an der gewünschten Stelle appliziert werden, während die Dosis im restlichen Organismus minimal bleibt [35]. 2.4 Ein System weniger magnetischer Nanopartikel Unser Modellsystem besteht aus sechs sphärischen Partikeln mit einem Durchmesser σ = 200 Å, die jeweils ein permanentes magnetisches Moment µ = 2.25 × 105 µB tragen. Die potentielle Energie Ep dieses Sys~ ext wird mit Gl. (2.13) beschrieben. Da wir tems in einem externen Feld B im CGS-System rechnen, muß der Term (µ0 µ2 )/(4πrij3 ) in Gl. (2.4) mit 2.72 × 106 eVÅ3 für Partikel mit einem Durchmesser von 20 nm multipliziert werden. Obwohl in diesem Zusammenhang verwirrend, wird der Term nun, um mit den Artikeln konsistent zu bleiben, µ20 /rij3 genannt, so daß wir die Dipol-Dipol Wechselwirkung mit udd ij = beschreiben. µ20 [µ̂i · µ̂j − 3(µ̂i · r̂ij )(µ̂j · r̂ij )], rij3 (2.15) KAPITEL 2. MAGNETISCHE NANOPARTIKEL 16 Die Größe des magnetischen Moments wird dort als µ0 bezeichnet. Um einen ersten Überblick über die Energiedifferenzen der Minimalzustände in einem externen Magnetfeld zu bekommen, erzeugen wir für un~ ext -Felder jeweils Ringterschiedliche Teilchenzahl N und verschiedene B und Kettenkonfigurationen und berechnen mit Gl. (2.13) die potentielle Energie der jeweiligen Strukturen bei der Temperatur T = 0. Die Abb. 2.5 zeigt die Energiedifferenzen ∆Ep (N, B) = ERing (N, B) − ~ ext -Feldern sind EKette (N, B) der Ring- und Kettenstrukturen. Bei hohen B ~ ext -Feldern Ringe die niedrigere Ketten bevorzugt, während bei kleinen B ~ ext -Feld als „kritisch“, potentielle Energie besitzen. Wir bezeichnen das B wenn die Energiedifferenz der beiden Strukturen Null ist. Das „kritische“ ~ ext ist in Abb. 2.5 durch die schwarze Kurve gekennzeichnet und beträgt B 45 G bei 6 Teilchen. Abbildung 2.5: Die Energiedifferenz von Ring- und Kettenstrukturen bei T = 0 K für N = 4 − 25 Teilchen KAPITEL 2. MAGNETISCHE NANOPARTIKEL 17 2.4.1 Numerische Berechnung des Systems Der mikroskopische Zustand dieses N-Teilchensystems, welches wir klassisch beschreiben, wird durch seine generalisierten Impulskoordinaten p~ und generalisierten Ortskoordinaten ~q bestimmt. Die statistische Mechanik charakterisiert den makroskopischen Zustand eines solchen Systems durch eine Phasendichte w(~q, ~p, t) [36]. Sie gibt die Wahrscheinlichkeit w(~q, ~p, t) d~q d~p an, das N-Teilchensystem im Gebiet ~q...~q +d~q, ~p...~p +d~p des Phasenraums anzutreffen. Da die magnetischen Nanopartikel drei Rotations- und Translationsfreiheitsgerade besitzen, ist der Phasenraum 6N-dimensional. Da man das System mit Sicherheit irgendwo im Phasenraum findet, ist das Integral über den Phasenraum normiert Z w(~q, ~p, t) d~q d~p = 1. (2.16) Dieses hochdimensionale Integral kann nur mit numerischen Methoden berechnet werden. In Abhängigkeit von der gewählten thermodynamischen Gesamtheit bieten sich zwei unterschiedliche Verfahren zur numerischen Berechnung von Gl. (2.16) an, die Molekulardynamik- und die MonteCarlo-Methode. Mit der Molekulardynamik-Methode wird das System mikrokanonisch beschrieben, für welches die Energie E, das Volumen V und die Teilchenzahl N vorgeben sind. Es handelt sich also um ein isoliertes System ohne thermischen Kontakt. Die charakteristische Funktion ist die Entropie S(E, V, N). Die analytische Form der Phasendichte ist w(~q, p~) s δ(H − E), wobei H die Hamilton-Funktion des Systems ist. In der Molekulardynamik werden die klassischen Bewegungsgleichungen des Modellsystems numerisch integriert, um die Dynamik des Systems zu modellieren. Bei dieser deterministischen Methode müssen als Anfangsbedingungen alle Orte und Impulse vorgegeben werden, um die Bewegungsgleichungen zu lösen. Das Ergebnis sind Orte und Geschwindigkeiten als Funktion der Zeit, so daß man eine Trajektorie (~pN (t), ~qN (t)) im Phasenraum erhält, die eine vollständige Beschreibung des Systems im klassischen Sinn liefert. Die Gruppe um D. Tomanék hat Cluster magnetischer Nanoteilchen für N = 4 − 20 mit diesem Verfahren berechnet [1, 24]. Bei der Monte-Carlo-Methode wird das System kanonisch beschrieben. KAPITEL 2. MAGNETISCHE NANOPARTIKEL 18 Das System ist in Kontakt mit einem Wärmebad, welches die Temperatur T konstant hält. Weiterhin ist die Teilchenzahl N und das Volumen V vorgegeben. Die charakteristische Funktion ist die Freie Energie F (T, V, N). Die analytische Form der Phasendichte wird durch w(~q, p~) s exp[−H/kB T ] gegeben, wobei kB die Boltzmannkonstante ist. Wir haben das System als kanonische Gesamtheit mit dem MetropolisMonte-Carlo-Algorithmus simuliert, welches im nächsten Kapitel erläutert wird. Kapitel 3 Monte-Carlo-Methoden 3.1 Modellierung des Systems Um das Phasenverhalten eines Systems zu untersuchen, müssen die Erwartungswerte thermodynamischer Größen ermittelt werden. In einem kanonischen Ensemble wird der Erwartungswert einer Größe A mit R A(~q, p~)d~q d~p exp[−H(~q, ~p)] R hAi = (3.1) d~q d~p exp[−H(~q, ~p)] berechnet. Der Nenner in Gl. (3.1) ist die Zustandssumme Z Z = d~q d~p exp[−H(~q, ~p)]. (3.2) Bei einem klassischen N-Teilchen System, in welchem die Wechselwirkung nicht von der Geschwindigkeit der Teilchen abhängt, läßt sich der kinetische Teil in Gl. (3.1) einfach separieren. Die Integration über die Im1 pulse liefert einen Faktor (2πmβ) 2 für jeden Freiheitsgrad. Der Impulsanteil kann deshalb einfach gegen den entsprechenden Term in der Zustandssumme gekürzt werden. so daß zur vollständigen Beschreibung des Systems die Integration über die Ortskoordinaten hinreichend ist. Im folgenden wird der Konfigurationsanteil der Zustandssumme einfach als Zustandssumme bezeichnet, der kinetische Teil wird weggelassen. Die magnetischen Nanopartikel, welche wir im 3-dimensionalen Ortsraum simulieren, beschreiben wir wie folgt: Jedes Teilchen i wird mit einem Satz dynamischer Variablen αi beschrieben. αi besteht aus dem Ortsvektor ~ri und drei Eulerwinkeln φi , θi , ψi , die die räumliche Orientierung des Dipols beschreiben. Der Satz α1 , α2 , ..., αN beschreibt dann den Konfigurationspunkt ~x des Systems. 19 KAPITEL 3. MONTE-CARLO-METHODEN 20 Der 6N-dimensionale Konfigurationsraum Ω wird durch alle denkbaren Konfigurationen des Systems aufgespannt. Der Variationsbereich der Eulerwinkel θ, φ, ψ wird begrenzt durch die Bedingungen: 0 ≤ θ ≤ π, 0 ≤ φ < 2π, 0 ≤ ψ < 2π. (3.3) Im kanonischen Ensemble sind die Mikrozustände eines Systems mit der Wahrscheinlichkeitsdichte P (~x) = exp[−βU(~x)] , Z (3.4) mit β = 1/kBT , Boltzmann-verteilt, so daß unter Verwendung von Gl. (3.4) sich der Erwartungswert durch Z 1 hAi = d~x A(~x)P (~x). (3.5) Z Ω errechnet, wobei der Normierungsfaktor durch die Zustandssumme Z Z = d~x exp[−βU(~x)] (3.6) Ω gegeben ist. 3.2 Metropolis-Algorithmus Für die Berechnung des Erwartungswertes ist also ein hochdimensionales Integral über den Konfigurationsraum zu berechnen. Mit Hilfe von MonteCarlo-Methoden kann das Integral numerisch berechnet werden. Für die numerische Simulation wird der Konfigurationsraum diskretisiert, indem der kontinuierliche Konfigurationsraum in Zellen unterteilt wird. Die potentielle Energie eines Mikrozustands Ei = U(~xi ) kann meist einfach berechnet werden, bei der Simulation der Nanoteilchen wird Ei mit Gl. (2.13) berechnet. Das 6N-dimensionale Konfigurationsintegral (3.5) wird hier durch eine Summe angenähert, 1X hAi = A(~ xi )P (~xi )]. (3.7) Z i Um das Konfigurationsintegral in (3.5) numerisch zu lösen, werden bei der Monte-Carlo-Methode M zufällig gewählte Stützpunkte ~x gewählt, und das Integral durch Summation über diese Punkte approximiert. KAPITEL 3. MONTE-CARLO-METHODEN 21 In einem kanonischen Ensemble, in welchem keine Phasenübergänge auftreten, kann √ die Wahrscheinlichkeitsdichte durch eine Gaußkurve mit der Breite 1/ N angenähert werden. Wenn der Konfigurationsraum rein zufällig abgetastet wird, ist die Wahrscheinlichkeit, Zustände in der Nähe von hAi zu erzeugen, sehr klein, da die meisten Zustände nur einen sehr geringen Beitrag zum Integral in (3.5) liefern. Das Verfahren ist zu ineffizient, um den hochdimensionalen Konfigurationsraum abzutasten. M ETROPOLIS ET AL . [37] zeigten, daß das Verfahren erheblich effizienter wird, wenn die Stützpunkte bevorzugt aus der wichtigen Region des Phasenraums, also in der Umgebung der Spitze der Wahrscheinlichkeitsverteilung gewählt werden. Die Stützpunkte werden also entsprechend ihrer Bedeutung (importance ) abgetastet, die proportional zur Boltzmannwahrscheinlichkeit (3.4) ist. 3.2.1 Erwartungswerte Bei dieser Methode werden aufeinanderfolgende Zustände nicht völlig unabhängig voneinander erzeugt, sondern ausgehend von der Initialkonfiguration ~x1 wird ein Markowprozeß erzeugt, bei dem jeder Schritt ~xm+1 durch eine passende Übergangswahrscheinlichkeit W (~xm → ~xm+1 ) ≡ pm,m+1 von dem vorherigen Zustand ~xm erzeugt wird. Bei geeigneter Wahl der Übergangswahrscheinlichkeiten wird somit ein „random walk “ durch den Konfigurationsraum durchgeführt, so daß bei M → ∞ die Verteilungsfunktion πj , die als Grenzwertverteilung der durch den Markowprozeß erzeugten Zustände definiert wird, gegen die kanonische Verteilung aus (3.4) konvergiert. Beim importance sampling reduziert sich die Bildung des Erwartungswertes aus (3.5) auf eine Berechnung des arithmetischen Mittelwertes, M X 1 Ā = A(~xm ). M − M0 m=M (3.8) 0 Um die Abhängigkeit der Ergebnisse von der Startkonfiguration so gering als möglich zu halten, wird mit der Summation erst nach Mx erzeugten Konfigurationen begonnen. 3.2.2 Markowketten Eine Folge von erzeugten Zuständen ~x1 , ~x2 , ..., ~xm , die mit einem diskreten Zeitparameter τ M , der Markowzeit parametrisiert werden kann, wird als KAPITEL 3. MONTE-CARLO-METHODEN 22 Markowkette bezeichnet, wenn zwei Bedingungen erfüllt sind: • Alle erzeugten Zustände liegen in einer endlichen Menge von möglichen Zuständen, der Zustandsraum genannt wird. • Jeder im m + 1-ten Schritt erzeugte Zustand hängt nur vom direkt M davorliegenden (zum Zeitpunkt τ M = τm ) Zustand ab. So kann eine stochastische Matrix P mit den Elementen pij , 1 ≤ i, j ≤ M, konstruiert werden, die die Eigenschaften der Ergodizität und Konvergenz erfüllen muß, damit die Grenzwertverteilung der Kette πj gegen die kanonische Wahrscheinlichkeitsdichte P (~xj ) konvergiert. Die Matrix P ist stochastisch, wenn ∀i, j : pij ≥ 0, ∀i : M X pij = 1. (3.9) j=1 Wir beschränken uns hier auf homogene Markowketten, d.h. Markowketten, deren Übergangswahrscheinlichkeiten zeitunabhängig sind. Die Markowkette muß irreduzibel sein, d.h, jeder Zustand der Kette muß von jedem Zustand erreicht werden [38], so daß gilt, (n) ∀j : lim pij = πj > 0 (Ergodizitätsbedingung) n→∞ (3.10) (n) wobei die Übergangswahrscheinlichkeit pij des n-ten Schrittes mit ∀i, j : (n) pij = M X (n−1) pik pkj ; (1) pij = pij , (3.11) k=1 definiert wird. Wenn die Kette reduzibel ist, dann fällt die Kette in verschiedene ergodische Klassen, bei der die Übergangswahrscheinlichkeiten von einer Klasse zu einer anderen gleich Null sind. Ein physikalisches System, welches mit einer reduziblen Markowkette simuliert wird, wäre also nicht ergodisch. Die Grenzwertverteilung sei unabhängig von j und damit unabhängig von der Ausgangskonfiguration ~x1 , und wird durch M X j=1 πj = 1 (3.12) KAPITEL 3. MONTE-CARLO-METHODEN 23 und ∀j : πj = M X πi pij (Konvergenzbedingung) (3.13) i=1 bestimmt. Bei der Simulation eines kanonischen Ensembles sind nicht die einzelnen Elemente der Übergangsmatrix P bekannt, sondern die Grenzwertverteilung der Markowkette, die ein Vektor mit den Elementen πj = P (~xj ) für jeden Punkt ~xj im Konfigurationsraum ist. Es ist möglich, Elemente von P zu bestimmen, die Gl. (3.12) und (3.13) genügen, und somit eine Trajektorie im Konfigurationsraum des kanonischen Ensembles erzeugen. Gl. (3.13) wird erfüllt, indem zusätzlich die strengere Bedingung des Mikrogleichgewichts, der detailed balance ∀j, k : πj pjk = πk pkj (3.14) eingeführt wird. Die Bedingung der detailed balance ist hinreichend, aber sie ist keine notwendige Bedingung, damit die Markowverteilung gegen die kanonische Verteilung konvergiert [39]. M ETROPOLIS ET AL . [37] haben einen geschickten Weg vorgeschlagen, P zu konstruieren, der einfach ist, und zugleich das Problem vermeidet, die Zustandssumme Z bestimmen zu müssen, indem sie eine beliebige symmetrische stochastische Matrix P∗ mit einer irreduziblen Markowkette assoziieren. Mit der Form von P∗ ist die Matrix P definiert durch pij = p∗ij , pij = p∗ij πj /πi , πj /πi ≥ 1 i 6= j (3.15) πj /πi < 1 i 6= j. (3.16) Ein neu erzeugter Zustand der Markowkette kann auch mit dem vorherigen Zustand identisch sein, so daß ein zu simulierendes System im gleichen Zustand verbleibt, pii = 1 − M X pik . (3.17) k6=i Es läßt sich zeigen, daß P (3.9) und (3.14) genügt [40]. M ETROPOLIS führte rein physikalische Argumente für das Konvergenzverhalten an, mit dem zentralen Grenzwertsatz der Wahrscheinlichkeitstheorie kann jedoch auch mathematisch gezeigt werden, daß πj gegen P (~x) konvergiert. KAPITEL 3. MONTE-CARLO-METHODEN 24 Weiterhin ist die Matrix P symmetrisch, eine Notwendigkeit, um der mikroskopischen Reversibilität des zu untersuchenden Systems zu genügen. Da nur das Verhältnis von πj zu πi in die Methode Eingang findet, ist P aufgrund der Form von (3.4) unabhängig von der Zustandssumme Z. 3.2.3 Freie Energie und Entropie Mit dem Metropolis-Algorithmus lassen sich Erwartungswerte von Observablen bestimmen, ohne explizit die Zustandssumme zu berechnen. Weder die Freie Energie F = −kB T ln Z noch die Entropie S = (E − F )/T können jedoch direkt bestimmt werden, da der Normierungsfaktor aus (3.7) bei der Metroplis-Methode die Anzahl der erzeugten Konfigurationen ist. Insbesondere bei der Bestimmung von Phasenübergängen ist die Berechnung der Freien Energie F jedoch notwendig, um stabile Zustände von metastabilen Zuständen zu unterscheiden. Diese Größen können aber mittels Integration oder anderer Methoden [41] näherungsweise bestimmt werden. Der Erwartungswert der Energie E des zu simulierenden Systems wird mit der Metropolis-Monte-Carlo-Simulation über den Mittelwert von E bestimmt. Da die erzeugte Markowkette von endlicher Länge ist, wird der Erwartungswert von E nur approximiert. √ Der statistische Fehler ist proportional zu 1/ n, wobei n die Anzahl der unabhängigen Messungen ist [42]. Bei der Monte-Carlo-Methode sind aber sukzessive Zustände der Markowkette korreliert. M ÜLLER -K RUMBHAAR ET AL . [42] weisen darauf hin, daß „effektiv“ unabhängige Messungen aufgenommen werden können, indem die Korrelationszeit, welche als Funktion der Markowzeit τ M bestimmt wird, berücksichtigt wird. Weiterhin ist auf die Güte der Pseudozufallszahlen, die auf dem Computer erzeugt werden, zu achten, da eine geringe Qualität systematische Fehler bewirken kann [43, 44]. Nicht nur die Erwartungswerte, sondern auch die Art der Verteilung P (~x) enthält relevante Information, die über das Phasenverhalten eines Systems Aufschluß geben. Im 4. Kapitel wird mit der optimierten Datenanalyse eine Methode vorgestellt, die es ermöglicht, Erwartungswerte in einem Intervall um die äußeren Parameter zu berechnen, und die Freie Energie und KAPITEL 3. MONTE-CARLO-METHODEN 25 Entropie zu bestimmen. 3.2.4 Numerische Umsetzung der Methode Im Falle der Boltzmannverteilung ist πj /πi = exp(−βE(~xj ) + βE(~xi )) = exp(−β∆E), (3.18) wobei −∆E die Energiedifferenz der beiden Zustände beschreibt. Die Übergangswahrscheinlichkeit pij kann frei gewählt werden, wobei die Bedingung pij = pji erfüllt werden muß. Eine neue Konfiguration wird erzeugt, indem ein Teilchen mit der Position ~xi mit einer gleichverteilten Wahrscheinlichkeit zu jedem Punkt ~xj innerhalb eines Hyperkubus X, verschoben wird. Die Dimension des Hyperkubus entspricht der Dimension des Konfigurationsraums, wobei die Seitenlänge 2δ~xmax ist, und dessen Mitte bei ~xi liegt. Dies geschieht, indem für jedes Element des Vektors ~x eine Zufallszahl z aus dem Intervall [−1, 1] gezogen wird, die dann mit der maximalen Verschiebung δ~xmax multipliziert wird. δ~xmax ist dabei ein einstellbarer Parameter, der die Größe des Hyperkubus X bestimmt, und die Konvergenz der Markowkette kontrolliert. Ist die Energiedifferenz ∆E < 0, so ist die Wahrscheinlichkeit des Zustands ~xj größer als ~xi , die neue Konfiguration wird akzeptiert. Ist ∆E > 0, wird die neue Konfiguration nach (3.16) und (3.18) mit einer Wahrscheinlichkeit von πj /πi = exp(−β∆E) akzeptiert. Die Berechnung der Integrale wird durch folgenden Algorithmus realisiert: 1. Erzeuge eine Ausgangskonfiguration ~x1 . 2. Erzeuge einen neuen Zustand ~x + ~z ∗ δ~xmax . 3. Bestimme die Energiedifferenz −∆E. (a) Falls ∆E < 0, akzeptiere die neue Konfiguration. (b) Falls ∆E ≥ 0, ziehe eine gleichverteilte Zufallszahl ζ aus dem Intervall [0, 1]. Ist ζ < −β∆E, akzeptiere die neue Konfiguration. Wird die neue Konfiguration abgelehnt, verharrt das System in der gleichen Konfiguration, wird aber als neuer Zustand in der Markowkette gezählt. 4. Wiederhole die Schritte 2 und 3, bis die Markowkette konvergiert. KAPITEL 3. MONTE-CARLO-METHODEN 26 Die Schritte 2 und 3 werden dabei für jedes einzelne Teilchen durchgeführt. Die Schritte für ein einzelnes Teilchen werden als mikroskopischer Schritt bezeichnet, während die Summe der Schritte über alle Teilchen „makroskopischer“ Schritt, oder Monte-Carlo-Step (mcs) genannt wird. Für die notwendige Anzahl der Schritte bis zur Konvergenz der Markowkette läßt sich kein fester Wert angeben, da die Konvergenzrate sehr stark von dem zu untersuchenden System, den äußeren Parametern und der gewählten Schrittweite δ~x abhängt. Notwendig ist, daß die errechnete Verteilung unabhängig von der gewählten Ausgangskonfiguration ist. Bevor mit der Erzeugung der Mittelwerte begonnen wird, wird zu Beginn der Simulation die Schrittweite δ~x adjustiert, um die vorgegebene Übergangswahrscheinlichkeit, d.h das Akzeptanzverhältnis zwischen angenommenen und abgelehnten Schritten, zu erhalten. Ist die Schrittweite zu klein, werden zwar viele Schritte akzeptiert, aufeinanderfolgende Zustände sind aber stark korreliert. Ist die Schrittweite zu groß, werden praktisch alle Schritte abgelehnt, so daß der Phasenraum nur sehr langsam abgetastet wird. In der Literatur [37, 45, 46] wird ein Akzeptanzverhältnis um 0.5 gewählt, es ist aber nicht gesichert, ob dieses Akzeptanzverhältnis die optimale Wahl ist [32]. Unabhängig von der Übergangswahrscheinlichkeit pij gewährleistet das Metropolis-Verfahren prinzipiell für M → ∞ Konvergenz. Es muß jedoch beachtet werden, daß die Ergodizitätsbedingung in Gl. (3.11) mit einer numerischen Rechnung nicht erfüllt werden kann, da eine erzeugte Kette nur von endlicher Länge M ist. Deshalb ist es wichtig, daß mit der endlichen Markowkette ein repräsentativer Teil des Konfigurationsraumes abgetastet wird, um eine Quasi-Ergodizität zu erzielen, die die Grenzwertverteilung πj genügend gegen P (~x) annähert. Insbesondere bei Systemen, in denen ein Phasenübergang stattfindet oder zwei Phasen koexistieren, muß dies beachtet werden [32]. Wenn der Weg zwischen zwei möglichen Regionen des Konfigurationsraums nur sehr schwer zu „finden“ ist, d.h. die Anzahl der zugänglichen Konfigurationen im dazwischenliegenden Bereich gering ist, dann wird die Berechnung des Erwartungswertes nicht korrekt sein. Bei tieferen Temperaturen (jeweils abhängig vom System) kann es deshalb zu metastabilen Zuständen kommen [47], so daß abhängig von der Ausgangskonfiguration unterschiedliche Ergebnisse erzielt werden. Mit Hilfe der optimierten Datenanalyse, die im folgenden Kapitel erläutert KAPITEL 3. MONTE-CARLO-METHODEN 27 wird, wird das Problem umgangen, indem das System bei genügend hohen Temperaturen simuliert wird. Die Mobilität der Teilchen ist bei diesen Temperaturen höher, so daß der Konfigurationsraum besser erfaßt wird. Anhand der Zustandsdichten kann das Verhalten des Systems bei tieferen Temperaturen errechnet werden. Kapitel 4 Optimierte Datenanalyse 4.1 Einleitung Mit dem Metropolis-Algorithmus lassen sich Mittelwerte als Approximation thermodynamischer Größen bei gegebenen Werten äußerer Parameter wie Temperatur, magnetischem Feld und chemischem Potential berechnen. Will man z.B. den Erwartungswert der potentiellen Energie E(T ) eines Systems in einem Intervall Tmin < Ti < Tmax bestimmen, so muß an jedem Punkt Ti an dem man den Erwartungswert E bestimmen möchte, eine Simulation durchgeführt werden. Das Ergebnis ist dann ein Satz von Erwartungswerten hE(Ti )i. Soll das Verhalten eines von mehreren äußeren Parametern abhängigen Systems untersucht werden, muß man bei der Monte-Carlo-Methode für jede gewünschte Kombination der äußeren Parameter Berechnungen durchführen. Insbesondere Systeme, die von mehreren äußeren Parametern abhängen (bei den Clustern magnetischer Nanopartikel sind dies Temperatur und magnetisches Feld), ist es also notwendig, genügend Simulationen durchzuführen, um den gesamten mehrdimensionalen Parameterraum abzudecken. Da für verläßliche Ergebnisse pro Parameterpunkt Monte-CarloSimulationen mit 109 Iterationen durchgeführt werden müssen, ist eine Berechnung über einen zweidimensionalen Parameterraum extrem rechenintensiv. Das Phasenverhalten von Systemen, die von mehr als zwei Parametern abhängen, zu bestimmen, wird praktisch unmöglich. Erwartungswerte nur an diskreten Parameterpunkten bestimmen zu können, ist insbesondere, wenn bei dem zu untersuchenden System Phasenübergänge erwartet werden, sehr einschränkend, da einige typische ther- 28 KAPITEL 4. OPTIMIERTE DATENANALYSE 29 modynamische Funktionen, die einen Phasenübergang kennzeichnen, nur schmale Maxima in der Region nahe dem Phasenübergang ausbilden. Die Form, Position und Höhe der Maxima enthalten wichtige Informationen über die Art des Übergangs. Im diskreten Parameterraum kann die Höhe solcher Peaks nur abgeschätzt werden. Mit Hilfe der Histogrammmethoden ist es nun möglich, mehr Information aus einer Monte-CarloSimulation zu extrahieren. Eine Monte-Carlo-Simulation nach dem Metropolis-Algorithmus [37] wichtet die erzeugten Konfigurationen mit dem Boltzmannfaktor. Eine Simulation eines physikalischen Systems bei der Temperatur T = T 0 erzeugt Konfigurationen entsprechend Gl. (3.4). Die potentielle Energie Ep bezeichnen wir mit E, um die Darstellung übersichtlicher zu machen. Nur, wenn es notwendig erscheint, wird weiterhin Ep verwendet. Die klassische kanonische Zustandssumme läßt sich als LaplaceTransformierte der Zustandsdichte ρ(E) durch Z∞ Z(β) = dEρ(E) exp(−βE) (4.1) −∞ beschreiben, wobei ρ(E)dE der Teil aller zugänglichen Konfigurationen ist, bei der die potentielle Energie zwischen E und E + dE liegt, und als Zustandsdichte bezeichnet wird. Die normierte Wahrscheinlichkeitsdichte P läßt sich zu Pβ (E) = 1 ρ(E) exp[−βE] Z(β) (4.2) bestimmen. Sie gibt die Wahrscheinlichkeit Pβ (E)dE an, daß die Energie des Systems bei der Temperatur β auf δE genau E ist. Sie ist daher einfach das Produkt der kanonischen Verteilung mit der Anzahl der Zustände ρ(E)dE . Wenn nicht nur die Erwartungswerte, sondern auch Histogramme, die eine Wahrscheinlichkeitsverteilung Pβ 0 (E) des Systems im Gleichgewicht an einem bestimmten Parameterpunkt β 0 aufnehmen, mit einer Monte-CarloSimulation berechnet werden, läßt sich Pβ (E) am Parameterpunkt β durch Skalierung bestimmen. KAPITEL 4. OPTIMIERTE DATENANALYSE 30 4.2 Histogrammethoden Schon S ALSBURG ET AL . [48] haben für zweidimensionale Gitter mit Energiehistogrammen die Zustandssumme und die Zustandsdichte abgeschätzt, thermodynamische Funktionen aber nur für die Temperaturen bestimmt, bei welchen die Simulationen durchgeführt wurden. M C D ONALD und S INGER [49, 50] waren die ersten, die Histogramme von Monte-Carlo-Simulationen verwendeten, um mit diesen thermodynamische Funktionen über einen begrenzten Volumen- und Temperaturbereich über das Dissipations-Fluktuationstheorem zu berechnen. Sie untersuchten ein klassisches Fluid mit einem Zwei-Teilchen Potential, V (rij ) = 4 [(σ/rij )12 − (σ/rij )6 ]. (4.3) Der Abstand zweier Teilchen wird mit rij bezeichnet, und σ sind Konstanten. Mit Histogrammdaten aus Simulationen, die bei dem Volumen V und der Temparatur T aufgenommen wurden, extrapolierten sie auf (V, T 0 ) indem das aufgenommene Histogramm mit dem Faktor exp[−(β 0 − β)E] gewichtet wurde, wobei β = 1/kBT und β 0 = 1/kBT 0 ist. Weiterhin zeigten sie eine weitere Methode, das System auf (V 0 , T ) zu extrapolieren, indem das Potential auf σ 0 , welches nicht sehr von σ differiert, skaliert wird. Dies entspicht einer Skalierung in allen räumlichen Koordinaten, und somit einer Transformation von (V, T ) auf (V 0 , T ). Sie erkannten, daß der Temperaturbereich, in welchem die Daten eines einzelnen Histogramms verläßliche Resultate liefern, durch die Breite der gemessenen Verteilung beschränkt war, und bemerkten, daß der Temperaturbereich kleiner wird, wenn das System vergrößert wird, da die Verteilung der Energiewerte schmaler wird. 4.2.1 Einfache Histogrammethode F ERRENBERG und S WENDSEN [11] zeigten anhand eines einfachen IsingModells, daß sich die Histogrammethoden auch sehr gut zur Untersuchung von Phasenübergängen eignen. Diese Methode soll kurz erläutert werden: Bei einer Simulation wird bei jedem Monte-Carlo-Schritt die Konfiguration der Teilchen, deren Energie innerhalb eines Intervalls δE liegt, in einem Histogramm G(Ei ) kumuliert. KAPITEL 4. OPTIMIERTE DATENANALYSE 31 Für genügend kleine δ konvergiert G(Ei ) gegen KPβ 0 (E) ≡ ρ(E) exp(−β 0 E), wobei K eine Proportionalitätskonstante ist. Die Zustandssumme läßt sich somit durch X Z(β 0 ) = K G(Ei ), (4.4) (4.5) i bis auf eine unbekannte Normierungskonstante K aus dem Energiehistogramm bestimmen [51]. In den folgenden Formeln werden die Histogramme G zur Vereinfachung in Abhängigkeit von E geschrieben. Da die Histogramme jedoch auf einem Computer aufgenommen werden, sind die Histogramme G eine endliche Tabelle, da auf Energieintervallen der Breite δE kumuliert wird. Bei der numerischen Berechnung muß mit diskreten Werten gearbeitet werden, deswegen ist klar, daß alle kontinuierlich angegebenen Variablen bei der Berechnung mit dem Computer durch diskrete Variablen approximiert werden. Die Histogramme werden in g Intervalle aufgeteilt, wobei sichergestellt sein muß, daß δE klein genug gewählt wird, um eine ausreichende Genauigkeit zu gewährleisten. Werden Größen äußerer Parameter, wie z.B. β ohne Index angegeben, so bedeutet dies, daß es sich um „kontinuierliche“ Parameter handelt. Die Intervallgrenzen und Breite der Intervalle können – unter Beachtung des auftretenden Fehlers – beliebig gewählt werden. Bei einer Simulation endlicher Länge hat das Histogramm G mit n Messungen einen statistischen Fehler, jedoch kann mit G(E)/n eine Abschätzung für (4.2) gegeben werden, n G(E) ≈ ρ(E) exp[−β 0 E], (4.6) 0 Z(β ) so daß die Zustandsdichte ρ(E) = Z(β 0 ) G(E) exp[β 0 E] n (4.7) bestimmt werden kann. Durch Einsetzen der Gl. (4.7) in (4.2) und Normieren, wobei X G(E) exp[−(β − β 0 )E] (4.8) E KAPITEL 4. OPTIMIERTE DATENANALYSE 32 als Abschätzung für die Zustandssumme dient [11], läßt sich aus dem bei der Temperatur T 0 = 1/kB β 0 erzeugten Histogramm eine Wahrscheinlichkeitsverteilung für beliebige β errechnen G(E) exp[−(β − β 0 )E)] P (β, E) = P . 0 E G(E) exp[−(β − β )E] (4.9) Mit Hilfe der Gl. (3.7) und (4.1) kann der Erwartungswert einer beliebigen Funktion von E durch die Gleichung P A(E)G(E) exp[−∆βE] hA(E)i(β) = EP (4.10) E G(E) exp[−∆βE] berechnet werden, wobei ∆β = (β − β 0 ) gesetzt wird. 4.2.2 Multiple Histogrammethoden Mit den Daten aus einer einzigen Simulation lassen sich nur in einem engen Temperaturbereich Wahrscheinlichkeitsverteilungen errechnen. Da die Monte-Carlo-Simulationen nur endlich viele Konfigurationen erzeugt, kann die Wahrscheinlichkeitsdichte nie vollständig bestimmt werden. Zustände mit sehr geringer Wahrscheinlichtkeit werden in den Histogrammen möglicherweise nicht aufgenommen, so daß die bei einem kanonischem Ensemble erwartete Gaußkurve wird an ihren Rändern „abgeschnitten“ wird. Die wahre Verteilung an den „Rändern“ der Kurve wäre klein, aber größer Null. Bei der Berechnung der thermodynamischer Mittelwerte bei vorgegebener Temperatur ist dies vernachlässigbar, wenn jedoch |∆β| zu groß wird, bekommen die „Ränder“ aufgrund des rasch steigenden Wertes von exp(−∆βE) ein sehr großes Gewicht. Gerade in diesen Randbereichen ist aber die statistische Ungenauigkeit aufgrund der endlichen Länge der MC Simulation sehr groß, so daß die Ergebnisse keine verläßlichen Resultate mehr liefern [11]. Um diesen begrenzten Temperaturbereich zu erweitern, führten VALLEAU und C ARD [51, 52] die Methode der mehrfachen Simulation, des sogenannten multistage sampling ein, bei denen Histogramme aus mehreren Monte-Carlo-Simulationen bei verschiedenen äußeren Parametern benutzt werden, um thermodynamische Funktionen zu berechnen. Die Konstante K in Gl. (4.5) kann meist aus einer Simulation bei der Temperatur T nicht bestimmt werden, da sich üblicherweise G(E) und KAPITEL 4. OPTIMIERTE DATENANALYSE 33 ρ(E) nicht, oder nur in sehr geringem Umfange überschneiden. Wird hingegen eine zweite Simulation bei Temperatur der T 0 durchgeführt wird, deren Differenz zu T nicht zu groß ist, überlappen sich die Histogramme G1 (E) und G2 (E) in einem Energiebereich und das Verhältnis K1 /K2 kann durch Integration über diesen Bereich bestimmt werden. Bei weiteren Simulationen kann die Integration beliebig oft wiederholt werden, so daß alle Ki bis auf eine multiplikative Konstante bestimmt werden. Falls die Überschneidung der Histogramme zu gering ist, erzeugt man nach VALLEAU und C ARD durch weitere Simulationen Verteilungen, die diese statistischen Ungenauigkeiten überbrücken. Werden genug Brückenverteilungen (bridging distributions) erzeugt, kann die Überschneidung mit einem Histogramm, selbst für eine Simulation bei sehr hoher Temperatur, errechnet werden. Bei dieser Temperatur können im Normalfall alle dem System zugänglichen Konfigurationen bestimmt werden, so daß die Proportionalitätskonstante K0 alle anderen Ki bestimmt und die Zustandssumme sowie die absolute Freie Energie berechnet werden kann. B ENNETT [53] berechnete mit Computern die Differenzen der Freien Energie zweier MC Simulationen bei verschiedenen Temperaturen und bestimmte eine optimierte Abschätzung der Zustandsdichte für jedes Energieintervall der Histogramme durch Fehlerminimierung in jedem Intervall. F ERRENBERG und S WENDSEN [12] optimierten die Datenanalyse für mehrere Histogramme, der sogenannten multiple histogram method, indem sie beide Techniken verknüpften. Während B ENNET die Differenzen der Freien Energie zweier Systeme mit graphischen Methoden berechnete, werden mit der optimierten Datenanalyse die Daten mehrerer Simulationen kombiniert, um die Zustandsdichte abzuschätzen. Für jeden Energiewert werden die Differenzen durch selbstkonsistente Iteration optimiert. Die Methode hat seitdem große Beachtung gefunden und ist erfolgreich u. a. bei der thermodynamischen Betrachtung von Argon-Clustern [28, 29] und dem Schmelzen von N2 auf Graphit [54] angewandt worden. Als Datenbasis für die optimierte Datenanalyse dienen die Histogramme Gk (E) die aus R Monte-Carlo-Simulationen mit jeweils nk Monte-CarloSchritten bei den Temperaturen T = Tk durchgeführt werden. Wie bereits in Gl. (4.6) gezeigt, gibt jedes Histogramm Gk eine Abschätzung für die Wahrscheinlichkeitsverteilung im Gleichgewicht: P (E) = Gk (E)/nk = ρ(E) exp[−βk E + fk ], wobei fk = βk F (βk ). (4.11) KAPITEL 4. OPTIMIERTE DATENANALYSE 34 F ist die Freie Energie des Systems und und ist durch F = −kB T ln Z (4.12) gegeben. Analog zu (4.7) läßt sich eine Abschätzung für die Zustandsdichte geben: Gk (E) exp[βk E − fk ]. nk ρ(E) = (4.13) Da die MC Simulation nur von endlicher Länge ist, ist diese Abschätzung mit einer einzigen Simulation nur in einem beschränkten Energiebereich gültig. Da jede der R Simulationen eine andere Abschätzung für ρ(E) ergibt, kann eine verbesserte Abschätzung für ρ(E) durch eine gewichtete Summe über alle Einzelabschätzungen erzeugt werden ρ(E) = R X pk (E) k=1 Gk (E) exp[βE − fk ]. nk (4.14) P Der Wichtungsfaktor pk ist direkt normiert, R k=1 pk = 1. Nach B ENNET [53] wird ρ(E) für jeden Energiewert optimiert, indem pk (E) so gewählt wird, daß der Fehler in der Abschätzung für ρ(E) minimal wird. Man erhält nk exp[−βk E + fk ] pk (E) = PR . n exp[−β E + f ] k k k k=1 (4.15) Mit der normierten Wahrscheinlichkeitsdichte D(E, β) , P (E, β) = P E D(β, E) (4.16) D(E, β) = ρ(E) exp[−βE] (4.17) wobei ist, erhält man durch Einsetzen der Gl. (4.15) und (4.14) in Gl. (4.17) PR Gk (E) exp[−βE] D(E, β) = PRk=1 . (4.18) k=1 nk exp[−βk E + fk ] Die Freie Energie wird durch exp(−fk ) = X E D(E, βk ) (4.19) KAPITEL 4. OPTIMIERTE DATENANALYSE bestimmt. Analog zu (4.10) erhält man für den Erwartungswert P A(E)D(E, β) hA(E)i(β) = E , Z(β) 35 (4.20) mit Z(β) = X D(E, β). (4.21) E Durch selbstkonsistente Iteration über Gl. (4.18) und (4.19) wird fk bestimmt. Da es hinreichend ist, die Freie Energie bis auf eine additive Konstante zu bestimmen, können die Freien Energien auf einen beliebigen Anfangswert (z.B. Null) gesetzt werden. Die Vorgehensweise ist dabei wie folgt: 1. Setze fks=0 auf einen beliebigen Anfangswert. 2. Berechne Gleichung (4.18). 3. Berechne fks+1 mit (4.19). 4. Wiederhole die Schritte 2 und 3, bis ∆fk = |fks+1 − fks |/|fks+1| kleiner y ist. Wir haben für y = 1 × 10−7 gewählt. 4.3 Anwendung der Histogrammethode auf atomare Cluster Wir haben gezeigt [2, 55] (siehe auch Teil II), wie sich direkt aus experimentell gemessenen Streuspektren atomarer Cluster ihre potentielle und kinetische Energie berechnen lassen. Um die dort hergeleiteten Formeln zur Bestimmung der potentiellen und kinetischen Energie auf ihre Richtigkeit zu prüfen, haben wir mittels kanonischer Monte-Carlo-Simulationen für Argon- und Neon Cluster neben den Observablen Ep und Ekin die Paarkorrelationsfunktion Γ(r) bestimmt, um „experimentelle“ Streuspektren zu gewinnen. Mit diesen Streuspektren errechneten wir mit der von H EINZE [2, 55] entwickelten Methode die Erwartungswerte der Energie. Diese wurden dann mit den Erwartungswerten der Energie aus den MonteCarlo-Simulationen verglichen. KAPITEL 4. OPTIMIERTE DATENANALYSE 36 Um für die Auswertung Erwartungswerte über kontinuierliche äußere Parameter (in diesem Falle die Temperatur T ) für die bei nur an einigen Temperaturpunkten durchgeführten Monte-Carlo-Simulationen zu bekommen, haben wir eine optimierte Datenanalyse durchgeführt. Um zusätzlich die Paarkorrelationsfunktion Γ(r) zu bestimmen, wurden Histogramme über Ep und r, dem Abstand zweier Atome, aufgenommen. Bei R durchgeführten Simulationen hat die Wahrscheinlichkeitsverteilung, die jetzt sowohl von β, E und r abhängt, die Form PR Gk (E, r) exp(−βE) D(E, r, β) = Pk=1 . (4.22) R k=1 nk exp(−βk E + fk ) Die Summation über die Wahrscheinlichkeitsverteilung ergibt die Zustandssumme XX D(E, r, β). (4.23) Z(β) = E r Der Erwartungswert einer Funktion von E läßt sich in der gewohnten Weise bestimmen, in dem einfach über den zusätzlichen Parameter r summiert wird. P P A(E) r D(E, r, β) hA(E)i(β) = E . (4.24) Z(β) Die Paarkorrelationsfunktion Γ(r) drückt die Wahrscheinlichkeit aus, daß sich zwei Atome im Abstand r befinden. Die Summation über alle Energien ergibt also die Paarkorrelationsfunktion P D(E, r, β) hΓ(r)i(β) = E . (4.25) Z(β) Während bisher die Paarkorrelationsfunktionen für die jeweilige Temperatur durch eine Simulation bei dieser Temperatur bestimmt werden mußte [56], lassen sich nun auf diese Weise die Paarkorrelationsfunktionen anhand weniger Monte-Carlo-Simulationen simultan über einen weiten Temperaturbereich bestimmen. In [2, 55] wird gezeigt, daß der Fehler zwischen der potentiellen Energie, die direkt aus einer Monte-CarloSimulation bestimmt wurde, und der potentiellen Energie, die indirekt über Γ(r) bestimmt wird, vernachlässigbar ist. Bei der Berechnung der Paarkorrelationsfunktion werden zwar 2dimensionale Histogramme aufgenommen, allerdings hängt nur E direkt von dem äußeren Parameter ab. KAPITEL 4. OPTIMIERTE DATENANALYSE 37 Unseres Wissens ist noch nicht gezeigt worden, daß mit der Ferrenberg-Methode auch Erwartungswerte von Funktionen, die nicht direkt von E abhängen, sehr genau bestimmt werden können. 4.4 Erweiterung der multiplen Histogrammmethode auf mehrere äußere Parameter Die potentielle Energie Ep der magnetischen Nanopartikel hängt von zwei äußeren Parametern ab, der Temperatur und dem extern angelegten Mag~ ext . Um das thermodynamische Verhalten des Systems in Abhännetfeld B ~ ext untersuchen zu können, haben wir die optimierte gigkeit von T und B Datenanalyse auf zwei Parameter erweitert. Wiederum werden zweidimensionale Histogramme aufgenommen. Während bei der Bestimmung der Paarkorrelationsfunktion jedoch nur ein Parameter direkt von T abhängt, sind beide aufgenommenen Größen von ~ ext abhängig. den äußeren Parametern T und B ~ ext -Feld liegt entlang der z-Achse, deshalb betrachten wir nur die Das B Ausrichtung des magnetischen Moments in diese Richtung. Da ein zweiter äußerer Parameter dem System auferlegt wird, ist die ~ ext das passende thermodynamische Potential, Enthalpie E ∗ = Ep + µz B welches das System beschreibt. Die Definition ist analog zu der Enthalpie eines (p, V, T )-Ensembles. Die Histogramme müssen also in Abhängigkeit von E ∗ und µz aufgenommen werden. Bei jeder Monte-Carlo-Simulation, die wir bei den äußeren Parametern, ~ ext,m durchführen, mesder Temperatur Tk und dem externen Magnetfeld B sen wir die zweidimensionalen Histogramme Gk,m (E ∗ , µz ), welche die Anzahl der Konfigurationen mit der Enthalpie E ∗ und dem magnetischen Moment µz während eines Laufs mit nk,m Monte-Carlo-Schritten aufnehmen. Die Wahrscheinlichkeit P (E ∗ , µz ; βk , Hm ), daß das System die Enthalpie E ∗ und das magnetische Moment µz bei den äußeren Parametern ~ ext besitzt, ist proportional zu dem Histogramm β = 1/kB T und H = B ∗ Gk,m (E , µz ), so daß für die Zustandsdichte gilt: Gk,m(E ∗ , µz ) ρ(E , µz ) = exp(βk (E ∗ − µz Hm ) − fk,m ), nk,m ∗ mit fk,m = βk F (βk , Hm ). (4.26) KAPITEL 4. OPTIMIERTE DATENANALYSE 38 Die Zustandsdichte wird analog zu (4.14) über eine gewichtete Summe der jeweiligen Zustandsdichten der einzelnen Simulationen abgeschätzt, ρ(E ∗ , µz ) = X pk,m (E ∗ , µz )Gk,m (E ∗ , µz ) nk,m k,m × exp[−fk,m + βk (E ∗ + µz Hm )]. (4.27) Die Indizes k und m unter der Summe bedeuten, daß über alle Simulationen bei T = Tk und H = Hm summiert wird. nk,m wird mit min(1, nk,m) definiert, so daß einfach über alle Punkte der Parameterraums summiert werden kann, selbst wenn dort keine Simulation durchgeführt wird. Wenn wir bei den äußeren Parametern βk und Hm keine Messung durchführen, bleibt Gk,m Null. Der jeweilige Summand ist dann einfach Null, da Gk,m Null ist. Einsetzen der Histogramme und Minimieren des Fehlers in der Abschätzung für ρ(E ∗ , µz ) ergibt für die Wichtungsfunktion nk,m exp[−βk (E ∗ − µz Hm ) + fk,m ] . ∗ k,m nk,m exp[−βk (E − µz Hm ) + fk,m ] pk,m(E ∗ , µz ) = P (4.28) Mit D(E ∗ , µz ; β, H) = ρ(E ∗ , µz ) exp[−β(E ∗ − µz H)] (4.29) ergibt einfaches Einsetzen der Gleichung (4.27) und (4.28) in (4.29) P ∗ ∗ k,m Gk,m (E , µz ) exp[−β(E − µz H)] , D(E ∗ , µz ; β, H) = P ∗ k,m nk,m exp[−βk (E − µz Hm ) + fk,m ] (4.30) wobei exp(−fk,m ) = X D(E ∗ , µz , βk , Hm ). (4.31) E ∗ ,µz Die Gleichung (4.30) läßt sich zu D(E ∗ , µz ; β, H) P ∗ ∗ k,m Gk,m (E , µz ) exp[(βk − β)E + µz (βk Hm − βH) − fk,m ] P = k,m nk,m (4.32) KAPITEL 4. OPTIMIERTE DATENANALYSE 39 vereinfachen. Der Erwartungswert einer beliebigen Funktion von E ∗ errechnet sich mit P ∗ ∗ E ∗ ,µz A(E , µz )D(E , µz ; β, H) ∗ hA(E , µz )i(β, H) = , Z(β, H) (4.33) wobei Z(β, H) = X E∗, D(E ∗ , µz ; β, H). (4.34) µz Viele thermodynamische Funktionen werden besser in Abhängigkeit ~ ext ausgedrückt. Mit von der potentiellen Energie E = E ∗ − µz B ~ ext ), µz , β, H , (4.35) D(E, µz ; β, H) = D (E ∗ − µz B errechnet sich der Erwartungswert einer Funktion von E mit P E,µz A(E, µz , H, µz )D(E, µz , β, H) hA(E, µz )i(β, H) = . Z(β, H) (4.36) Die normierte Wahrscheinlichkeitsdichte läßt sich mit D(E ∗ , µz ; β, H) P (E , µz , β, H) = Z(β, H) ∗ (4.37) bestimmen. Durch selbstkonsistente Iteration über Gl. (4.30) und (4.31) wird die Freie Energie bestimmt. 4.5 Implementation der multiplen Histogrammethode bei mehreren äußeren Parametern Für die Simulation der Nanopartikel wählten wir eine Histogrammgröße von 400 × 400 Punkten, um eine verläßliche Genauigkeit zu erreichen. Die hergeleiteten Gleichungen aus dem vorigen Abschnitt können nicht direkt implementiert werden, da der Speicheraufwand zu groß wäre. Wird z.B. der zweidimensionale Bereich der äußeren Parameter in jeder Dimension in 100 Intervalle aufgeteilt, müßte die Wahrscheinlichkeitsdichte aus Gl. (4.37) bei Verwendung reeller Zahlen auf dem Computer in KAPITEL 4. OPTIMIERTE DATENANALYSE 40 einem Feld abgelegt werden, dessen Größe 4002 × 1002 × 8 Bytes = 11.9 Gigabytes beträgt. Durch einige Modifikationen läßt sich der Speicher- und Rechenaufwand drastisch minimieren, so daß sich die auf Supercomputern durchgeführten Simulationen auf einer Workstation auswerten lassen. So beansprucht eine IBM Workstation 43P für die Auswertung von 32 Histogrammen über 100 × 100 äußere Parameter nur ca. 30 Minuten Rechenzeit. Der Exponentialterm in Gl. (4.30) ist unabhängig von βk und Hm , so daß alle Histogramme Gk,m(E ∗ , µz ) in G̃(E ∗ , µz ) zusammengefaßt werden können. Die Gl. (4.31) zeigt, daß die Freie Energie nur über die diskreten äußeren Parameter βk , Hm , bei welchen die Simulationen durchgeführt werden, berechnet zu werden braucht. Die Zustandssumme ist an diesen Punkten durch Z(βk , Hm ) = h i X ∗ ni,j exp (−βk − βi )E + µz (βi Hj − βk Hm ) + fi,j (4.38) E ∗ ,µz ,i,j gegeben, f (βk , Hm ) errechnet sich zu f (βk , Hm ) = − ln Z(βk , Hm ). (4.39) Durch selbstkonsistente Iteration über beide Gleichungen wird f (βk , Hm ) bestimmt. Mit diesen Freien Energien läßt sich nun der Nenner in Gl. (4.30) ebenfalls in Abhängigkeit von E ∗ , µz als Summe D̃nenn (E ∗ , µz ) über alle Simulationen schreiben, so daß die Summe über alle Histogramme nur einmal gebildet werden muß. Die nichtnormierte Wahrscheinlichkeitsverteilung DE ∗ ,µz ;β,H wird für alle E ∗ , µz , β, H errechnet, DE ∗ ,µz ,β,H = G̃(E ∗ , µz ) exp[−βE ∗ + βµz H] × D̃nenn (E ∗ , µz ), (4.40) wobei die Zustandssumme Z(β, H) und beliebige thermodynamische Größen wie z.B. hEi(β, H) durch fortlaufende Summation bestimmt werden. Anschließend werden die Mittelwerte mit der Zustandssumme normiert. Dieses Verfahren ermöglicht es, viele Monte-Carlo-Simulationen aus einem mehrdimensionalen Parameterraum auf Workstations auszuwerten. KAPITEL 4. OPTIMIERTE DATENANALYSE 41 Der Rechenaufwand ist nur wenig von der Anzahl der auszuwertenden Histogramme abhängig; die Intervallgröße, für die die thermodynamischen Funktionen bestimmt werden soll, kann beliebig klein gewählt werden. Nur der Rechenaufwand erhöht sich, der zusätzliche Speicherbedarf ist vernachlässigbar. Weiterhin ist es möglich, die Wahrscheinlichkeitsdichte P (E ∗ , µz ) bei ~ ext durch entsprechende Teilsummation vorgegebenen Parametern T und B zu bestimmen. Somit läßt sich der Konfigurationsraum des System sehr gut darstellen (vgl. Abb. 6.1). 4.6 Anwendung der Methode auf magnetische Nanopartikel Um das Phasenverhalten der Nanocluster zu bestimmen, wird das System mit dem Metropolis-Algorithmus simuliert. Die Temperatur wird dabei so gewählt, daß sie zwar klein genug ist, so daß die Teilchen nicht evaporieren, gleichzeitig aber genügend Mobilität besitzen, um den gesamten Konfigurationsraum abzutasten. In der Ring- bzw. Kettenphase beträgt der Oberflächenabstand der Teilchen aufgrund der weichen Form des Potentials (vgl. Abb. 2.4) wenige Nanometer. Evaporation bedeutet in diesem Zusammenhang, daß mehrere Teilchen aufgrund ihrer hohen thermischen Energie den Bereich um das Potentialminimum verlassen, und nicht mehr wechselwirken. In diesem Fall wird die Simulation abgebrochen. Physikalisch wird diese Evaporation als Phasenübergang gedeutet, den wir in dieser Arbeit aber nicht näher untersuchen. Wir führen einige wenige Simulationen bei genügend hoher Temperatur ~ ext -Feldern durch. (T = 400 - 450 K) bei unterschiedlichen B Anschließend bestimmen wir mit der optimierten Ferrenberganalyse das grobe Phasenverhalten des Systems, in dem wir die spezifische Wärme und die Suszeptibilität (vgl. Gl. (5.3) und (5.4)) berechnen, und die Maxima der Funktionen bestimmen. Anhand dieser Daten führen wir in der Nähe des vermuteten kritischen ~ Bext -Feldes Simulationen extrem langer Dauer (6 × 109 Monte-CarloSteps) durch, um die statistische Ungenauigkeit, die an den Rändern der Histogramme groß ist, da aufgrund der Gaußverteilung der Wahrscheinlichkeitsdichte dort nur wenige Histogrammpunkte aufgenommen werden, zu verringern. KAPITEL 4. OPTIMIERTE DATENANALYSE 42 Mit einer erneuten Datenanalyse über 32 Simulationen bestimmten wir das Phasenverhalten des Systems. Da für diese lange Simulationsdauer eine Workstation mehrere Tage rechnen müßte, haben wir den Programmcode parallelisiert und die Simulationen auf einer Cray T3E, sowie auf einer Convex SPPUX durchgeführt. Kapitel 5 Ergebnisse 5.1 Einleitung Ein Teil der Forschungsarbeit ist bereits veröffentlicht, oder in Preprints wiedergegeben, die in Teil II dargestellt sind. Den Artikel „Temperature measurement from scattering spectra of clusters: theoretical treatment“ haben wir bereits in dem Abschnitt 4.3 angesprochen. Das Phasenverhalten des Systems der magnetischen Nanopartikel in Ab~ ext -Feld wird ausführlich hängigkeit von Temperatur T und dem externen B in dem Artikel „Thermodynamics of finite magnetic two-isomer systems“ in Teil II diskutiert. Da mit dem externen Magnetfeld das Phasenverhalten beeinflußt werden kann, ist es möglich, die beiden stabilen Isomere durch Variation der Temperatur und dem Magnetfeld von einem Isomer zum anderen zu überführen. Wir zeigen in dem Artikel „Self-assembly of magnetic nanostructures“, daß mit einer magnetischen Spitze die „Ringe“ und „Ketten“ sowohl „montiert“, als auch detektiert werden können. Das System hat bei Ringstrukturen eine geringere Entropie als bei der Kettenstruktur, da durch die Ausrichtung der Nanopartikel in einem magnetischen Feld die strukturelle Ordnung abnimmt. Wir stellen in dem Artikel „Paradoxical Magnetic Cooling“ dar, daß dieses ungewöhnliche Verhalten genutzt werden könnte, um ein System durch isentropische Magnetisie- 43 KAPITEL 5. ERGEBNISSE 44 rung statt der üblichen adiabatischen Demagnetisierung zu kühlen. Im folgenden Abschnitt bestimmen wir den statistischen Fehler und zeigen, daß der beobachtete Phasenübergang als Übergang erster Ordnung eingestuft werden kann. 5.2 Fehlerbestimmung In Abschnitt 4.2.2 haben wir bereits erwähnt, daß die optimierte Datenanalyse nur in einem beschränkten Temperaturbereich angewandt werden kann. Wir zeigen anhand von vier Beispielen, wie sich die Anzahl und Wahl der äußeren Parameter der aufgenommenen Histogramme auf den relativen Fehler auswirkt. Der statistische Fehler in der Wahrscheinlichkeitsdichte P ist durch P (E ∗ , µz , β, H) δP (E ∗ , µz , β, H) = qP ∗ k,m Gk,m (E , µz ) (5.1) gegeben [12]. qP ∗ Wegen des Faktors 1/ k,m Gk,m (E , µz ) wird der Fehler durch Hinzufügen weiterer Histogramme reduziert. ~ ext gibt einen guDie Darstellung von P in Abhängigkeit von T und B ten Hinweis, bei welchen äußeren Parameterwerten weitere Simulationen durchgeführt werden müssen, um verläßliche Resultate zu erzielen. Die Abb. 5.1 zeigt den relativen Fehler einer numerischen Rechnung, die bei 0 ~ ext T 0 = 430 K und B = 0 Gauß durchgeführt wurde. Abb. 5.2 zeigt den ~ ext = 50 G. Bei allen SimuFehler einer Simulation für T = 430 K und B 8 lationen wurden 10 Monte-Carlo Schritte durchgeführt. Da jeweils nur mit nur einem einzigen Histogramm gerechnet wurde, entspricht dies der einer Datenanalyse der einfachen Histogrammethode. Der Fehler ist in einem Temperaturbereich von ca. 150 K kleiner einem Prozent. Gleichzeitig sieht man deutlich die Abhängigkeit vom gewählten Magnetfeld. Der recht große Temperaturereich läßt sich zum einen mit der geringen Größe (N = 6 Teilchen) des Systems und der damit verbundenen weiten Gaußkurve erklären. Gleichzeitig sind für dieses Beispiel jeweils 108 Konfigurationen erzeugt worden, so daß die statistische Ungenauigkeit gering ist. B [G] KAPITEL 5. ERGEBNISSE 45 % T [K] B [G] Abbildung 5.1: Der relative Fehler für die Auswertung eines Histogramms ~ ext = 0 G. bei T = 430 K und B % T [K] Abbildung 5.2: Der relative Fehler für die Auswertung eines Histogramms ~ ext = 50 G. bei T = 430 K und B B [G] KAPITEL 5. ERGEBNISSE 46 % T [K] B [G] Abbildung 5.3: Der relative Fehler für die Auswertung zweier Histo~ ext = 0, 50 G. gramme bei T = 430 K und B % T [K] Abbildung 5.4: Der relative Fehler für die Auswertung von acht Histo~ ext = 0, 10, ..., 70 G. grammen bei T = 430 K und B KAPITEL 5. ERGEBNISSE 47 Die exponentielle Wichtungsfaktor führt bei großen ∆T = |T − T 0 | zu einem raschen Anstieg des Fehlers. Allein das Hinzufügen einer zweiten Simulation reduziert den Fehler erheblich. In Abb. 5.3 ist der relative Fehler der Auswertung beider His~ ext = 0 und 50 G) dargestellt. Die Auswertung togramme (T = 430 K, B ist über den den gesamten dargestellten Bereich des magnetischen Feldes möglich, der Temperaturbereich, in welchem der relative Fehler langsam zunimmt, erhöht sich gering. Werden weitere Histogramme hinzugefügt, läßt sich der Fehler weiter reduzieren. Abb. 5.4 zeigt den relativen Fehler von acht Histogrammen, die bei T = 430 K und B = 0, 10, ..., 70 G aufgenommen worden sind. Zu höheren Temperaturen nimmt der relative Fehler langsam zu, während bei kleineren Temperaturen der Fehler gering bleibt. 5.3 Phasenübergänge Ein Phasenübergang wird durch eine spontane Symmetriebrechung charakterisiert. Deshalb führen wir zur Unterscheidung der einzelnen Phasen einen Ordnungsparameter Φ ein [57, 58]. Bei dem System der Nanopartikel ist der Ordnungsparameter die Summe der magnetischen Momente der einzelnen Teilchen. Mit Φ = µz /µmax z liegt Φ bei einem Ring nahe Null, während bei Ketten in einem magnetischen Feld Φ nahe 1 liegt, da die Ketten sich in Feldrichtung ausrichten. Mit der Definition der Freien Energie F = −kB T ln Z (5.2) werden Phasenübergänge als kontinuierlich oder auch als höherer Ordnung bezeichnet, wenn die die erste Ableitung von F , z.B. die Energie, stetig ist. Der Übergang ist von erster Ordnung, wenn die Ableitung nicht stetig ist. [58] Das Phasenverhalten des Systems läßt sich über die typischen Antwortfunktionen bestimmen. Die Suszeptibilität des Ordnungsparameters Φ ist dabei eine wichtige Größe, die durch Fluktuationen beeinflußt wird. Sie ist definiert durch h i dhΦi χ= = β(hµ2z i − hµz i2 ) /N. (5.3) ~ ext dB Die spezifische Wärme ist mit h 6N i dhEp /Ni cB = = kB + kB β 2 (hEp2 i − hEp i2 ) /N dT 2 (5.4) KAPITEL 5. ERGEBNISSE 48 gegeben [59]. Bei einem kontinuierlichen Phasenübergang divergiert die Suszeptibilität aufgrund der Divergenz der Korrelationslänge, während die spezifische Wärme divergieren kann [60]. Bei endlichen Systemen treten aber keine Singularitäten auf, die Ableitungen bleiben stetig [9], so daß die Klassifikation des Phasenübergangs anhand der Stetigkeit der Ableitungen für endliche System nicht zutreffend ist. Bei beiden Formen der Phasenübergänge sind endliche Spitzen in der spezifischen Wärme und der Suszeptibilität in der Nähe des Übergangspunktes zu beobachten [60]. Phasenübergänge können deshalb bei endlichen Systemen nicht über die Antwortfunktionen cB und χ eindeutig klassifiziert werden. Bei einem kontinuierlichen Phasenübergang strebt der Ordnungsparametr bei Annäherung an den kritischen Punkt (meist die kritische Temperatur Tc ) kontinuierlich gegen Null, die Wahrscheinlichkeitsdichte P in Abhängigkeit von Φ zeigt nur ein Maximum, da keine metastabilen Zustände existieren. Dagegen ist die Existenz metastabiler Phasen ein Indikator für einen Phasenübergang erster Ordnung. Wenn die Konvergenz der Monte-Carlo-Simulation gewährleistet ist, zeigt P (Φ) (mindestens) zwei Maxima. Mittels F (Φ) = −kB T ln P (Φ) (5.5) läßt sich die Freie Energie als Funktion des Ordnungsparameters bestimmen [59]. Mit der optimierten Datenanalyse bestimmen wir F (Φ; β, H) mit P ∗ ∗ D(E , µz ; β, H) F (Φ; β, H) = −kB T ln P E . (5.6) ∗ E∗,µz D(E , µz ; β, H) Bei einem Phasenübergang erster Ordnung zeigt F (Φ) zwei Minima [58]. 5.3.1 Bestimmung des Phasenübergangs Bei dem fest-flüssig -Übergang von Argon-Clustern tritt eine Koexistenz zweier Phasen auf [5, 8], die nicht gleichzeitig besetzt werden können, da die Cluster wegen ihrer endlichen Größe nur in dem einen oder anderen Bereich zu finden sind. Dieser Übergang wird als Übergang erster Ordnung identifiziert, da die Freie Energie bei der kritischen Temperatur zwei Minima besitzt. <Epot>/N [eV] KAPITEL 5. ERGEBNISSE 49 −0.6 −0.7 0.0 100.0 200.0 M τ * 1000 [mcs] 300.0 Abbildung 5.5: Die potentielle Energie Ep in Abhängigkeit von der Markowzeit τ M . Da die Energiebarriere zwischen den beiden Minima der Freien Energie in einem finiten System nur endlich sein kann, gibt es eine endliche Wahrscheinlichkeit, daß das System die Barriere überwindet. Dabei kann das System nicht nur von einem metastabilen zum stabilen Zustand, sondern zwischen beiden hin- und herwechseln. Dies wird als Koexistenzphase [8] bezeichnet. Während die Betrachtung der potentiellen Energie < Ep > als Funktion der aufeinanderfolgenden erzeugten Zustände (der Markowzeit τ M ) kein klares Bild (vgl. Abb. 5.5) über die Zustände des Systems liefert, gibt die Funktion des Ordnungsparameters Φ(τ M ) in Abb. 5.6 erste Hinweise, daß es sich bei dem System der magnetischen Nanopartikel um ein System handelt, in welchem zwei Isomere koexistieren. Eine Visualisierung der Monte-Carlo Simulation zeigt, daß diese beiden Zustände eindeutig als Ring- bzw. Kettenstrukturen identifiziert werden können. Die Koexistenzphase kann bestimmt werden, in dem die Wahrscheinlichkeitsdichte P in Abhängigkeit von Ep oder Φ bestimmt wird. Tritt Koexistenz auf, muß die Verteilung bimodal sein. KAPITEL 5. ERGEBNISSE 50 1.0 <µz>/µz max 0.8 0.6 0.4 0.2 0.0 0.0 100.0 200.0 M τ * 1000 [mcs] 300.0 Abbildung 5.6: Der Ordnungsparameter Φ = µz /µmax in Abhängigkeit z M von der Markowzeit τ . Bei der Betrachtung von P (Ep ) überlappen sich zwei Gaußkurven. Ist die Energiedifferenz der beiden Phasen gering, ist es möglich, daß die bimodale Verteilung nicht deutlich sichtbar ist. P (Φ) zeigt dagegen immer eine bimodale Verteilung bei einem Übergang erster Ordnung. Die Abb. 5.7 zeigt die errechnete Wahrscheinlichkeitsdichte P (Ep ) bei einem externen Magnetfeld von 40 G für die Temperaturen T = 170 K, 230 K und 270 K. Die bimodale Verteilung ist deutlich zu sehen. Die Maxima der niedrigeren Energie entsprechen der Ringstruktur, während die potentielle Energie der Kettenstruktur ca. −0.59 eV beträgt. Das System befindet sich in der Koexistenzphase; bei T = 170 K ist die Wahrscheinlichkeit größer, das System in in einer Ringstruktur anzu~ ext -Feld treffen. Bei T = 230 K sind die Wahrscheinlichkeiten gleich, das B ist bei dieser Temperatur „kritisch“. Mit steigender Temperatur ist die Kettenstruktur vorherrschend. Die Abhängigkeit des Systems von dem externen magnetischen Feld zeigt Abb. 5.8. Dort ist die Wahrscheinlichkeitsdichte bei der Temperatur ~ ext -Feldern dargestellt. Bei keinem exT = 230 K bei verschiedenen B ternen Feld sind die magnetischen Nanopartikel ausschließlich in Ringen ~ ext = 30 G beginnt die Koexistenzphaangeordnet. Bei einem Feld vom B KAPITEL 5. ERGEBNISSE 51 N = 6, B = 40 G 40.0 P(Ep) 30.0 T = 170 K T = 230 K T = 280 K 20.0 10.0 0.0 −0.70 −0.60 Ep/N [eV] Abbildung 5.7: Die Wahrscheinlichkeitsdichte P (Ep ) bei dem Magnetfeld ~ ext = 40 G für verschiedene Temperaturen. B N = 6, T = 230 K 40.0 B= 0G B = 30 G B = 40 G B = 50 G P(Ep) 30.0 20.0 10.0 0.0 −0.70 −0.60 Ep/N [eV] Abbildung 5.8: Die Wahrscheinlichkeitsdichte P (Ep ) bei der Temperatur T = 230 K für unterschiedliche Magnetfelder. KAPITEL 5. ERGEBNISSE 52 N = 6, B = 40 G P(Φ) 15.0 10.0 T = 170 K T = 230 K T = 280 K 5.0 0.0 −0.2 0.0 0.2 0.4 0.6 0.8 1.0 max Φ = µz/µz Abbildung 5.9: Die Wahrscheinlichkeitsdichte P (Φ) bei dem Magnetfeld ~ ext = 40 G für verschiedene Temperaturen. B N = 6, T = 230 K P(Φ) 15.0 10.0 B=0G B = 30 G B = 40 G B = 50 G 5.0 0.0 −0.2 0.0 0.2 0.4 0.6 0.8 1.0 max Φ = µz/µz Abbildung 5.10: Die Wahrscheinlichkeitsdichte P (Φ) bei der Temperatur T = 230 K für unterschiedliche Magnetfelder. KAPITEL 5. ERGEBNISSE 53 se, obwohl nur selten Übergänge in eine Kette auftreten. ~ ext = 40 G sind Ringe und Ketten mit gleicher WahrscheinlichBei B keit verteilt. Wird das Feld weiter erhöht, nimmt die Wahrscheinlichkeit ~ ext = 50 G). der Kettenstruktur weiter zu (B Aufgrund der geringen Größe des Systems ist die Koexistenzphase über einen weiten Temperatur- und Feldbereich verteilt. Mit P (Ep ) und P (Φ) läßt sich prinizipiell das gesamte Phasenverhalten beschreiben. Dabei ist zu beachten, das nicht gleiche Maxima der bimodalen Funktion die Übergangsregion beschreiben, sondern die Integration über beide Kurven der Verteilung [61]. Diese Auswertung ist aber sehr aufwendig, da P (Ep ) oder P (Φ) bei einem von zwei äußeren Parametern abhängigen System von drei Variablen abhängt und deshalb nur unübersichtlich darstellbar ist, so daß für die Ermittlung eines Phasendiagramms die spezifische Wärme und die Suszeptibilität geeigneter sind (vgl. Seiten 69 und 70). ~ ext = 40 G) zwei GaußDa P (Ep ) im kritischen Bereich (T = 230 K, B kurven aufweist, die praktisch symmetrisch sind, ist die Höhe der Maxima praktisch gleich. Die Abb. 5.9 und 5.10 zeigen, daß jedoch eine Integration über die Kurven notwendig ist, um das Phasengleichgewicht zu bestimmen. Bei Ringen liegt der Ordnungsparameter Φ = µz /µmax um den Wert Null, während bei z Ketten alle magnetischen Momente annähernd in die gleiche Richtung zeigen, so daß Φ etwas geringer als Eins ist. In Abb. 5.9 ist die Wahrscheinlichkeitsdichte P in Abhängigkeit von Φ ~ ext = 40 G dargestellt. Bei Betrachtung der Mabei dem externen Feld B xima scheint das Phasengleichgewicht oberhalb T = 230 K zu liegen. Erst die Integration der Teilkurven über die Bereiche der Ring- bzw. Ketten~ ext = 40 G und T = 230 K struktur gibt das korrekte Ergebnis, daß bei B Phasengleichgewicht herrscht. Die Abb. 5.10 zeigt P (Φ) bei der Temperatur T = 230 K für verschie~ ext = 0 hat dabei keine Aussagekraft, dene Magnetfelder. Die Kurve für B da eine Kette bei nicht angelegtem Feld keine Vorzugsrichtung besitzt, und deshalb zu dem Maximum um Φ = 0 beitragen könnte (vgl. Abb. 6.1 auf Seite 66). Ein Vergleich mit Abb. 5.8 zeigt aber, daß das System sich ausschließlich in der Ringstruktur befindet. Erst bei höheren Temperaturen treten bei nicht angelegtem Feld Ketten auf. In Abb. 5.11 ist die Freie Energie F (Φ) bei dem externen Magnetfeld KAPITEL 5. ERGEBNISSE 54 F/N [eV] N = 6, B = 40 G T = 170 K T = 230 K T = 280 K 0.05 0.00 −0.2 0.0 0.2 0.4 0.6 0.8 1.0 max Φ = µz/µz Abbildung 5.11: Die Freie Energie F (Φ) bei dem externen Magnetfeld ~ ext = 40 G für verschiedene Temperaturen. B N = 6, T = 230 K F/N [eV] 0.10 B=0G B = 30 G B = 40 G B = 50 G 0.05 0.00 −0.2 0.0 0.2 0.4 0.6 0.8 1.0 max Φ = µz/µz Abbildung 5.12: Die Freie Energie F (Φ) bei der Temperatur T = 230 K für unterschiedliche Magnetfelder. KAPITEL 5. ERGEBNISSE 55 ~ ext = 40 G dargestellt. Beide Minima sind deutlich zu erkennen. Bei T = B 170 K liegt das Minimum, welches der Ringstruktur entspricht (Φ ≈ 0), tiefer als jenes der Kette (Φ ≈ 1), so daß die bevorzugte Struktur Ringe sind. Bei T = 230 K sind beide Minima gleich, so daß sich das System im Phasengleichgewicht befindet. Mit steigender Temperatur verschieben sich die Minima zu höheren Energien. Die Zunahme ist aber nicht gleich, so daß bei T = 280 K das Minimum bei Φ ≈ 1 tiefer liegt, als bei Φ ≈ 0. Die Differenz ist aber so gering, daß beide Phasen noch koexistieren. Die Abb. 5.12 zeigt F (Φ) bei der Temperatur T = 230 K und verschie~ ext -Feldern. Bei nicht angelegtem Feld existiert nur ein Minimum, denen B ~ ext -Feld entso daß die Kettenstruktur nicht stabil ist. Mit wachsendem B wickelt sich ein zweites Minimum bei Φ ≈ 1. Während das Minimum bei Φ ≈ 0 zunimmt, nimmt das bei Φ ≈ 1 liegende Minimum bei anwachsendem Feld ab, so daß sich das System bei weiter erhöhten Felden nur noch in der Kettenstruktur befindet. Ist die Differenz des Maximums des Übergangsgebiet der Freien Energie zu den Minima zu groß, ist es möglich, daß das System bei einer endlichen Simulation in einem metastabilen Zustand verbleibt, so daß der Konfigurationsraum nur unvollständig abgetastet wird. Hier zeigt sich ein weiterer Vorteil der optimierten Datenanalyse: Das System wird bei einer hohen Temperatur, die jedoch klein genug gewählt ist, um die Evaporation der Teilchen zu verhindern, simuliert, so daß die Energiebarriere aufgrund der höheren thermischen Energie leicht überwunden werden kann. Die Konvergenz der Monte-Carlo-Simulation ist somit gewährleistet. Mit der optimierten Datenanalyse wird anschließend über die temperaturunabhängige Zustandsdichte das Verhalten bei niedrigeren Temperaturen bestimmt. Teil II 56 Kapitel 6 Artikel 57 KAPITEL 6. Temperature measurements from scattering spectra... 58 Atoms, Molecules and Clusters Zeitschrift für Physik D c Springer-Verlag 1996 Temperature measurement from scattering spectra of clusters: theoretical treatment H. Heinze, P. Borrmann, H. Stamerjohanns, and E.R. Hilf Department of Physics, Carl von Ossietzky University, D-26111 Oldenburg, Germany [the date of receipt and acceptance should be inserted later] Abstract. Scattering spectra from X-ray, electron or neutron diffraction experiments are sufficient to describe the phase behaviour of noble gas clusters and to determine their temperature. Using classical Monte Carlo simulations combined with optimized data analysis and Path Integral Monte Carlo calculations as ”idealized experiments” we obtain scattering spectra of Ar- and Ne-clusters. Starting from the classical and quantum mechanical hypervirial theorems we devise a method to estimate the temperature and the caloric curves (which describe the phase behaviour of the noble gas clusters) directly from these scattering spectra using an interatomic potential function as input. As applications we studied for Ar-clusters the effect of different model potentials on the temperature estimate thus contributing to the intricate question of what experimentally is the temperature of an isolated cluster. For Ne-clusters we investigate the differences between classical and quantum mechanical treatment. spectra. If the cluster behaves almost classically the canonical ensemble temperature is directly related to the internal kinetic energy by Ekin = 3=2(N , 1)kBT . The kinetic energy is a simple functional of the scattering spectra and an assumed interatomic potential and can be evaluated by a simple one dimensional integration. In Sec. 2 we derive the necessary quantum mechanical equations for calculating the temperature and the kinetic energy. To test the applicability of our method we use classical Monte Carlo and Path Integral Monte Carlo simulations of small Argon and Neon clusters as idealized experiments (Sec. 3). From the scattering functions generated in these simulations we then calculate the caloric curves and compare them with the exact results from the simulations (Sec. 4). 2. Theoretical method From kinematic scattering theory it is well known [11] that the real-space pair correlation function , (r ) = 1. Introduction Although in the last few years the thermodynamics of small clusters have been a research topic of steadily increasing interest [1–9], there is relatively little progress in connecting experimental and theoretical results. The most crucial experimental task in determining the thermodynamic properties of small clusters is the measurement of the temperature itself. Early attempts have been made by Farges et al. [10] in 1980 to determine the temperature of clusters produced from free jet expansion by comparison of experimental and theoretical electron diffraction spectra. This method has two major drawbacks: First, theoretical diffraction spectra have to be calculated for each individual cluster size and several temperatures by time consuming Monte Carlo or Molecular Dynamics simulations. Second, the determination of the experimental temperature has to be done by visual comparison of the theoretical and experimental spectra. A new method is presented here to determine the kinetic energy of a cluster directly from experimental scattering 2 N (N , 1) * X 1 i<jN (jxi , xj j , r) + (1) is directly related to the 3-dimensional Fourier transform , (r ) = Z 1 I ( s) sin(sr) ds , 1 4s2 N jf (s)j2 sr 0 (2) of the scattering intensity I (s) of X-ray, electron or neutron diffraction experiments, respectively. Here the xi denote particle positions and f (s) is the atomic structure factor. This function can be determined experimentally and is tabulated for most cases [12]. The pair correlation function is the probability distribution of all possible 2-particle distances r in the clusters. The basic idea of our method is to express quantum mechanical expectation values of the kinetic energy Ekin and the potential energy Epot in terms of , (r). To accomplish this goal we recall the hypervirial theorem of Hirschfelder [13], which is a generalization of the well known virial theorem of Clausius: KAPITEL 6. Temperature measurements from scattering spectra... 59 2 (b) I(s) I(s) 10 5 0 −5 −10 1.0 3.0 5.0 7.0 −1 s [Å ] T=25 K, N=55 T=25 K, N=56 T=35 K, N=55 T=35 K, N=56 (d) 0.30 0.25 (e) 15 0.15 (c) T=20 K, N=13 T=20 K, N=14 T=35 K, N=13 T=35 K, N=14 5 3.0 5.0 7.0 −1 s [Å ] T=20 T=20 T=35 T=35 1.0 0.2 0.00 3.0 0.0 3.0 6.0 9.0 12.0 r [Å] 15.0 18.0 (cl.) (q.m.) (cl.) (q.m.) 0 K, K, K, K, −15 1.0 9.0 (f) N=13 N=14 N=13 N=14 3.0 5.0 7.0 −1 s [Å ] 1.4 T=4.5 T=4.5 T=9.0 T=9.0 1.2 1.0 0.6 0.05 K K K K −10 0.4 0.10 T=4.5 T=4.5 T=9.0 T=9.0 10 −5 0.8 0.20 Γ(r) Γ(r) 9.0 25 20 15 10 5 0 −5 −10 −15 1.0 I(s) T=25 K, N=55 T=25 K, N=56 T=35 K, N=55 T=35 K, N=56 Γ(r) 20 (a) 15 K K K K 9.0 (cl.) (q.m.) (c.l.) (q.m.) 0.8 0.6 0.4 0.2 5.0 7.0 9.0 r [Å] 0.0 2.5 11.0 3.5 4.5 5.5 r [Å] 6.5 7.5 Fig. 1. Scattering spectra I(s) and the corresponding pair correlation functions , (r ) of (a) Ar55 and Ar56 , (b) Ar13 and Ar14 , and (c) Ne13 and (d)-(f). The results for Argon are from classical Monte Carlo calculations only, while for Neon classical (cl.) and quantum mechanical (q.m.) results are plotted. ! Theorem Let H be a nonrelativistic, time-independent Hamiltonian and W be a linear operator that is timeindependent. If the expectation value of W for stationary energy eigenstates of H is not infinite, then the expectation value of the commutator [H; W] for the same eigenstates vanishes: h j[H; W]j i = 0 : the hypervirial theorem for this system reduces to For a large number of experiments the thermodynamics of noble gas clusters of N identical atoms can be described [14] by a canonical ensemble with a Hamiltonian of the form 1X rij V 0(rij )jki = hkj 2 N p2 X i H= 2m i=1 ! X P2 , 2M + i<j V (rij ); (3) with rij = jxi , xj j. Here we subtracted the center of mass motion of the system to indicate that only the internal degrees of freedom are of interest. In coordinate representation the expectation value of the internal kinetic energy is given by 1 X Ekin = Z k e,Ek hkjHkinjki: (4) where the sum runs over all energy eigenstates, jki = jk (x1; : : :; xN )i is the N -particle eigenfunction correspondP ing to energy eigenvalue Ek and Z = k exp(,Ek ) is the canonical partition function. As our final goal is the evaluation of the kinetic energy in terms of , (r) we use the hypervirial theorem to find an expression which is related to , (r). Choosing the operator W as W= N X i=1 xi ri ; (5) hkj N X = hkj i=1 p2i 2m , P2 2M jki (6) X 1X xi ri V (rmn )jki 2 m<n N i=1 i<j Eq. (6) can be interpreted as the quantum mechanical version of Clausius’ virial theorem of classical mechanics. Now the potential as well as the kinetic energy can be represented as expectation values of functions depending only on the interparticle distances rij : Ekin = Z1 Epot = Z1 X k X k e,Ek hkj 12 e,Ek hkj X i<j X i<j rij V 0(rij )jki; V (rij )jki: (7) (8) Since the pair correlation function Eq. (1) gives the probability of finding two particles at distance r we easily derive Ekin = N (N4, 1) and Epot = N (N2, 1) Z1 0 Z d r , (r ) r V 0 (r ); d r , (r )V (r ): (9) (10) In the classical limit it is possible to express the temperature T in terms of the internal kinetic energy as Z1 T = 3(N ,2 1)k Ekin = 6Nk d r , (r ) r V 0 (r ): B B 0 (11) KAPITEL 6. Temperature measurements from scattering spectra... 60 3 In a typical experimental situation with a normalized size distribution (N ) of clusters (e.g. in a cluster beam produced by supersonic jet expansion) we find 3. Numerical Experiments Neon clusters are expected to show distinct quantum effects. This makes a comparison between a quantum mechanical and a classical treatment reasonable. Argon clusters are very well investigated clusters and can, somehow, be regarded as a reference system. We therefore decided to take both, Argon and Neon clusters, as test systems for the temperature measurement method presented above. To obtain appropriate scattering spectra we performed classical and Path Integral Monte Carlo calculations [15] for Argon and Neon clusters of different sizes up to N=56. We used a Lennard-Jones (12-6) potential to model the interaction between the atoms −440 −480 10 4. Results Since in canonical (Path Integral) Monte Carlo simulations the temperature T acts as an external parameter and Ekin , Epot, and CV can easily be evaluated on the fly, these (as quasi exact regarded) values can be compared to those obtained from scattering spectra. 30 40 Ekin [meV] 50 60 −82 quasi exact virial est. −92 −102 −112 22 (13) with parameters = 3:405 Å and = 10:3 eV for Argon and = 2:745 Å and = 3:068 eV for Neon. With this potential choice all classical results for Neon clusters can be inferred from those for Argon clusters by means of simple scalings. For Argon clusters the classical treatment is almost appropriate. For Neon clusters it is not and only made for comparison with the full quantum mechanical treatment. The scattering spectra are obtained from canonical ensemble Metropolis [16] samplings with 2 107 steps per temperature combined with a subsequently applied data analysis similar to the method of Ferrenberg et.al. [17]. Since we carefully checked all our results for convergence and obtained error estimates well below 0.3 % we regard the results of our very demanding computer experiments, which took e.g for the quantum mechanical calculation of Ne13 about 10 days on a Convex SPPUX parallel computer with 16 processors, as quasi exact. A more detailed account of our simulation techniques will be given in a subsequent publication. As an example Fig. 1 displays some scattering spectra and the corresponding pair correlations functions for Ar13 , Ar14 , Ar55 , Ar56 , and Ne13 . For simplicity we have set the atomic structure factor f (s) appearing in Eq. (2) to 1. 20 Fig. 2. Caloric curves of Ar13 clusters: exact curve (solid line), virial estimate (diamonds), and Ar14 clusters: exact curve (dashed line), virial estimate (circles). 23 24 Ekin [meV] 25 Fig. 3. Quantum mechanical caloric curves of Ne13 clusters. 10.0 cl: quasi exact cl: virial est. qm: quasi exact qm: virial est. 8.0 CV [meV/K] 12 6 V (r ) = 4 , r r Epot [meV] where ,̃ (r) is the Fourier transform Eq. (2) of the measured intensity. Note that Eq. (12) is obviously only valid if the clusters of different sizes are in thermal equilibrium. −400 Epot [meV] (12) quasi exact (N=13) quasi exact (N=14) virial est. LJ−pot (N=13) virial est. LJ−pot (N=14) −360 6.0 4.0 2.0 0.0 2.0 4.0 6.0 T [K] 8.0 10.0 Fig. 4. Identification of phase transitions from scattering functions: Constant volume heat capacity CV of Ne13 . 2.0 T − Test [K] R dr ,̃ (r) r V 0 (r) R T= 6 kB d N ( N ) N , 1 1 −320 N = 12 N = 13 N = 14 1.5 1.0 0.5 10 15 20 25 30 35 40 T [K] Fig. 5. Absolute error of the temperature estimate of Ar12,14 using the hypervirial method. KAPITEL 6. Temperature measurements from scattering spectra... 61 4 Figure 2 displays the caloric curves for Ar13 and Ar14 clusters. The scattering spectra for Argon are results of classical MC simulation. For both cluster sizes the agreement between the exact curves and those derived using the hypervirial method is almost perfect. For Ne13 we utilized Path Integral Monte Carlo simulations to calculate the caloric curves shown in Fig. 3. Although there are slight deviations of the virial estimate curve from the exact curve in the well known coexistence phase of different cluster isomers at about 23.7 meV the phase behaviour of the clusters can be judged very accurately from this curve. Figure 4 shows the specific heat CV of Ne13 as a function of temperature as obtained by numerical differentiation of the caloric curves. Again the agreement between the exact and the curve based on the virial estimate is almost perfect. The absolute error of the temperature estimate based on Eq. (11) for Ar12,14 turns out to be less than 2 K in the whole examined region from 10-40 K (see Fig. 5). Since Eq. (11) is exact in the classical case the source of the error is easily identified to be the noise in the scattering spectra. Some tests on the influence of the interatomic potential functions on the temperature estimates revealed that all commonly used realistic potentials give similar results with only slight deviations. 5. Conclusion We presented a method to determine the kinetic energy and the temperature directly from scattering spectra. This method is superior in its numerical effort as compared to others since only one Fourier transform and one integration have to be performed. Numerical tests for Argon and Neon clusters have shown that it is applicable for classical and quantum mechanical systems. From Eq.(12) we infer that this computational technique is quite useful even in experimental situations with broad distributions of cluster sizes. References 1 C.L. Briant, J.J. Burton, J. Chem. Phys. 63, 2045 (1975). 2 M.R. Hoare, Adv. Chem. Phys. 40, 49 (1979). 3 G. Natanson, F. Amar, R.S. Berry, J. Chem. Phys. 78, 399 (1983), R.S. Berry, J. Jellinek, G. Natanson, Chem. Phys. Lett 107, 227 (1984). 4 H.L. Davis, J. Jellinek, S. Berry, J. Chem. Phys. 86, 6456 (1987). 5 F.G. Amar, R.S. Berry, J. Chem. Phys. 85, 5943 (1986); J. Jellinek, T.L. Beck, S. Berry, J. Chem. Phys. 84, 2783 (1986); T.L. Beck, J. Jellinek, S. Berry, J. Chem. Phys. 87, 545 (1987); T.L. Beck, S. Berry, J. Chem. Phys. 88, 3910 (1988); R.S. Berry, Z. Phys. D 12, 161 (1989). 6 R. Stephen Berry, Phys. Rev. Lett. 71, 3987 (1993); R. Stephen Berry, Phys. Rev. Lett. 73 2875 (1993). 7 G. Franke, E. R. Hilf, L. Polley, Z. Phys. D 9, 343 (1988); G. Franke, J. Schulte, Z. Phys. D 12, 65 (1989). 8 G. Franke, E.R. Hilf, P. Borrmann, J. Chem. Phys. 98, 3496 (1993). 9 P. Borrmann, D. Gloski, E.R. Hilf, Surface Review and Letters 3, 103 (1996). 10 J. Farges, M.F. de Feraudy, B. Raoult, and G. Torchet, J. Phys. (Paris) C 3, No. 4, 41, (1980); Surf. Sci. 106, 95 (1981). 11 L.E. 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Thermodynamics of finite magnetic two-isomer systems 62 Printed on May 21, 1997 Thermodynamics of finite magnetic two-isomer systems Peter Borrmann, Heinrich Stamerjohanns, Eberhard Hilf Department of Physics of the University Oldenburg, D-26111 Oldenburg, Germany Philippe Jund, Seong Gon Kim, and David Tománek Department of Physics and Astronomy, Michigan State University, East Lansing, Michigan 48824-1116, USA (Received ) Abstract We use Monte Carlo simulations to investigate the thermodynamical behaviour of aggregates consisting of few super-paramagnetic particles in a colloidal suspension. The potential energy surface of this classical two-isomer system with a stable and a metastable “ring” and “chain” configuration is tunable by an external magnetic field and temperature. We determine the complex “phase diagram” of this system and analyse thermodynamically the nature of the transition between the ring and the chain “phase”. 75.50.Mm Typeset using REVTEX 1 KAPITEL 6. Thermodynamics of finite magnetic two-isomer systems 63 With progressing miniaturisation of devices [1], there is growing interest in the thermodynamical behaviour of finite-size systems. A central question in this respect is, whether small systems can exhibit well-defined transitions that could be interpreted as a signature of phase transitions which, strictly speaking, are well defined only in infinite systems [2]. So far, reproducible features of the specific heat have been interpreted as indicators of “melting” transitions in small rare gas clusters [3,4]. While most of the computational studies of cluster thermodynamics have considered only one external variable, namely either the temperature or the energy, there is only one study by H.-P.Cheng et.al. [5], where the pressure p entered as second variable. Here we investigate the thermodynamic behaviour of a finite system which is also controlled by two external variables, namely the temperature T and the magnetic field Bext . The system of interest consists of few near-spherical, super-paramagnetic particles with a diameter of ≈ 10 − 500 Å in a colloidal suspension. Such systems, covered by a thin surfactant layer, are readily available in macroscopic quantities, are called ferrofluids, and are known to form complex labyrinthine [6] or branched structures [7] as many particle systems, whereas the only stable isomers for systems with few particles (N < 14) are the “ring” and the “chain” [8]. The existence of two environmental variables, yet still only two isomer states, gives rise to a rich thermodynamic behaviour, as compared to that of other small clusters, such as the noble gas clusters [3,4]. This classical, externally tunable finite two-isomer system is quite different from finite spin lattices, where magnetic interactions between fixed sites are parametrised [2,9]. The magnetic tops in our system are free to move in three-dimensional space and their magnetic dipole-dipole interaction has a nontrivial spatial dependence. We will show that the system exhibits phase transition between two ordered phases, one magnetic and the other one non-magnetic, as well as phase transitions between these ordered phases and a disordered phase. Whereas the system is not susceptible to small magnetic fields, it shows a strong paramagnetic response when exposed to larger magnetic fields. Our model system consists of six spherical magnetite particles with a diameter of σ = 2 KAPITEL 6. Thermodynamics of finite magnetic two-isomer systems 64 200 Å and a large permanent magnetic moment µ0 = 2.25×105 µB . The potential energy ~ ext consists of the interaction between each particle Ep of this system in the external field B ~ ext , and the pair-wise interaction between the i and the applied field, given by ui = −~µi · B particles i and j, given by [8] uij = (µ20 /rij3 ) [µ̂i · µ̂j − 3(µ̂i · r̂ij )(µ̂j · r̂ij )] " rij − σ + exp − ρ ! rij − σ − exp − 2ρ !# . (1) The first term in Eq. (1) is the magnetic dipole-dipole interaction energy. The second term describes a non-magnetic interaction between the surfactant covered tops in a ferrofluid that is repulsive at short range and attractive at long range [7]. We note that the most significant part of this interaction, which we describe by a Morse-type potential with parameters = 0.121 eV and ρ = 2.5 Å, is the short-range repulsion, since even at equilibrium distance the attractive part does not exceed 10% of the dipole-dipole attraction. The equilibrium structures of small clusters are either rings or chains, which can be easily distinguished by their mean magnetic moment hµi. The canonical partition function, from which all thermodynamical quantities can be derived, is given by −6N/2 Z(Bext , T ) = (2πβ) Z "Y N # d~xi dφi dθi dψi i=1 N X × exp −β( i<j uij − N X µi,z Bext ) , (2) i ~ ext is aligned with the z-axis. The pre-exponential where β = (kBT )−1 and where the field B factor addresses the fact that each particle has three rotational and three center-of-mass degrees of freedom. The key quantities are the formation enthalpy of the isolated system, E∗ = P i<j uij = Ep + µz Bext , and the z-component of the total magnetic moment of the aggregate, µz , both of which are functions of T and Bext . E ∗ is the appropriate thermodynamic potential describing the present system; its definition is analogous to the enthalpy of a (p,V,T)-ensemble. 3 KAPITEL 6. Thermodynamics of finite magnetic two-isomer systems 65 We studied the thermodynamical behaviour of the system in a set of 32 extensive Metropolis Monte Carlo simulations [10], each of which consisted of 6×109 steps. We used the multiple histogram method of Ferrenberg et al. [11,12] to combine the results of all simulations and to calculate the normalised density of states ρ(E ∗ , µz ) with a minimised statistical error [13]. In order to cover the 6N-dimensional configuration space properly and to eliminate any potential dependencies on the starting configurations, we based our data analysis on simulations performed with B and T close to the “phase boundary” between rings and chains. With the density of states ρ(E ∗ , µz ) at hand, the partition function Z can be rewritten as Z(Bext , T )= (2πβ)−6N/2 Z (3) dE ∗ dµz ρ(E ∗ , µz ) exp(−β(E ∗ − µz Bext )) , and the field- and temperature dependence of the expectation value of any function F (E ∗ , µz ) can be obtained from < F (E ∗ , µz ; Bext , T ) > = Z −1 (Bext , T ) × Z Z dµz dE ∗ F (E ∗ , µz ) ρ(E ∗ , µz ) exp(−β(E ∗ − µz Bext )) . In order to obtain a rough idea of the stable and metastable states the system, we plotted in Fig. 1 the probability of finding the aggregate in a state with potential energy Ep and total magnetic moment in the field direction µz . This is the projection of the probability to find the system in a specific state in the high-dimensional configuration space onto the (Ep , µz ) subspace. High probability regions in this subspace indicate not only the energetic preference of the corresponding states, but also their entropic preference due to a large associated phase space volume. Rings always have an absolute magnetic moment |µ/µmax| that is close to zero. Consequently, also the z-component of the magnetic moment of rings is near zero, as seen in Fig. 1. Even though the absolute magnetic moment |µ/µmax| of chains is close to one, these 4 KAPITEL 6. Thermodynamics of finite magnetic two-isomer systems 66 (b) B = 40 G (c) B = 60 G -2 E p /N [eV] (e) (f) E p /N [eV] T = 450 K (d) µ z / µz (max) µ z / µz (max) µ z / µz (max) 10 -4 Probability B=0G T = 250 K (a) 10 -6 10 -8 10 FIG. 1. Monte Carlo results for the probability to find an aggregate in a state with its magnetic moment in the field direction µz and potential energy Ep . The individual contour plots show our results for the temperature T = 250 K at the field values (a) Bext =0 G, (b) Bext =40 G, (c) Bext =60 G, and T =450 K at the field values (d) Bext =0 G, (e) Bext =40 G, (f) Bext =60 G. aggregates can not be distinguished easily from rings in the absence of a field. In zero field, chains have no orientational preference and the z-component of their magnetic moment, , also averages to zero. Of course, chains – unlike rings – do align with a nonzero µz /µmax z ≈1 in magnetic field and, especially at low temperatures, show a magnetic moment µz /µmax z the field direction. The relative stability of an aggregate is reflected in its potential energy Ep . We find Ep to increase (corresponding to decreasing stability) with increasing temperature. On the other hand, applying a magnetic field destabilises rings in favour of field-aligned chains. With increasing field, chains are confined to a gradually decreasing fraction of the configurational space which sharpens their distribution in the (Ep , µz ) subspace, as seen when comparing Figs. 1(a)–(c) and Figs. 1(d)–(f). 5 KAPITEL 6. Thermodynamics of finite magnetic two-isomer systems 67 Under all conditions, we find two more or less pronounced local maxima in the probability <µz /µmax 1, and a chain with 0µz /µmax <1. distribution P , corresponding to a ring with 0∼ z z ∼ At zero field we observe a predominant occupation of the more stable ring state. Due to the relatively small energy difference with respect to the less favourable chain ∆Epcr /N = (Epchain − Epring )/N = 0.06 eV, both states get more evenly occupied at higher temperatures. At fields as low as Bext = 40 G, the energy difference between chains and rings drops significantly to ∆Epcr /N = 0.02 eV. As seen in Fig. 1(b), this results in an equal occupation of both states even at low temperatures. At the much higher field value Bext = 60 G, chains are favoured with respect to the rings by a considerable amount of energy ∆Epcr /N = −0.2 eV. This strongly suppresses the occurrence of rings, as seen in Figs. 1(c) and (f). A first order phase transition in an infinite system can be identified by a discontinuous change of the energy at the critical point. In the corresponding finite system this critical point expands to a “critical phase”. Even though the energy changes continously in the finite system, such a transition should still be classified as a first order transition due to its physical similarity to those in infinite systems. We investigated the nature of the transition in our system by inspecting the temperature dependence of the bimodal distribution, shown in Fig.1, following a procedure outlined in Refs. [14,15]. This analysis revealed the transition between rings and chains, which is a transition between two ordered phases, to be of “first order”. We have to emphasize, that this classification is drawn by analogy. Unlike to other small systems like those considered in [5] it does not make sense to question if the “transition” observed would be a true first order phase transition in the limit of large particle numbers. Here we discuss explicitly a finite magnetic two-isomer system. With increasing system size the number of different isomers will increase dramatically and e.g. features like the bimodal probability ditribution would disappear. Also we expect, that for large system the particle density as a third external variable will play a crucial role in this respect. Fig. 1 shows not only the stable and metastable states under the given conditions, but also the states found along the preferential transition pathway between a ring and a chain in the projected (Ep , µz ) subspace. During this transition, each aggregate must undergo a 6 KAPITEL 6. Thermodynamics of finite magnetic two-isomer systems 68 continuous change of Ep and µz . The favoured transition pathways are then associated with high-probability trajectories in the (Ep , µz ) subspace. The value of the activation barrier ∆Epact is then given by the smallest increase of Ep along the optimum transition path which connects the stable and metastable ring and chain islands. In our simulations we found that the activation barrier occurred always at µz /µmax ≈0.22. Consequently, we concluded z that the field dependence of the activation energy follows the expression ∆Epact (Bext ) = ∆Epact (Bext = 0) − 0.22 µmax Bext . z In order to quantitatively describe the “phase transitions” occurring in this system, we focused our attention on the specific heat and the magnetic susceptibility. The specific heat per particle in a canonical ensemble is given by cB = dhE/Ni/dT , where the total energy is given by E = 62 NkB T + Ep . Correspondingly, we define the magnetic susceptibility per particle as χ = dhµz /Ni/dBext . These response functions are related to the fluctuations of Ep and µz by cB = h 6N kB + kB β 2 (hE 2 i − hEi2 ) /N , 2 i χ = β(hµ2z i − hµz i2 ) /N . (4) (5) As already mentioned, transitions in finite systems are gradual [2]. Still, it makes physical sense to compare them to phase transitions in infinite systems. There, first order phase transitions are associated with a diverging specific heat at the phase boundary. In the T − Bext “phase diagram” in Fig. 2(a) a well defined, yet not sharp “crest line” separates the ring and the chain “phase”. Similar “phase diagrams”, albeit for non-magnetic systems, have been discussed in Refs. [3,17]. Our results illustrate how the critical magnetic field for the ring-chain transition decreases with increasing temperature. At high temperatures, the “line” separating the “phases” broadens significantly into a region where rings and chains coexist. The line plot in Fig. 2(b) is the respective constant-field cut through the contour plot in Fig. 2(a). As can be seen in Fig. 2(b), there is no transition from chains to rings, indicated by a peak in cB , at fields exceeding 50 G, which is close to the critical field value at which 7 KAPITEL 6. Thermodynamics of finite magnetic two-isomer systems 69 (a) chains B[G] cB [meV/K] rings T[K] (b) cB [meV/K] 0.23 0.21 B= 0G B = 40 G B = 50 G B = 60 G 0.19 0.17 50 150 250 350 T [K] 450 FIG. 2. Specific heat per particle cB of the system as a function of temperature T and the external magnetic field Bext . Results for the entire temperature and field range investigated here are presented as a contour plot in (a). The temperature dependence of cB for selected values of Bext is presented in (b). chains become favoured over rings at zero temperature. At fields Bext << 40 G, on the other hand, there is no region where chains would be thermodynamically preferred over the rings, and we only observe a gradual transition from the ring phase into the coexistence region with increasing temperature. The specific heat behaviour at zero field resembles that of a small system with a gradual melting transition close to 150 K and an onset of disorder at about 350 K [16]. As seen in Fig. 2(b), the critical temperature and the width of the transition region can be externally tuned by the second thermodynamical variable, the external magnetic field Bext . Fig. 3 displays the magnetic susceptibility χ, another prominent indicator of phase transitions in magnetic systems, as a function of T and Bext . Like the specific heat in Fig. 2(a), the crest line in χ separates the chain “phase” from the ring “phase” in this T − Bext “phase diagram”. Moreover, Fig. 3 reveals the fundamentally different magnetic character of these “phases”. Whereas the system is non-magnetic in the ring “phase” found below 40 G, it be8 KAPITEL 6. Thermodynamics of finite magnetic two-isomer systems 70 (a) chains B[G] χ [meV/G ] 2 rings (b) T[K] 0.08 B = 20 G B = 40 G B = 50 G B = 55 G 2 χ [meV/G ] 0.06 0.04 0.02 0.00 50 150 250 350 T [K] 450 FIG. 3. Magnetic susceptibility per particle χ of the system as a function of temperature T and the external magnetic field Bext . Results for the entire temperature and field range investigated here are presented as a contour plot in (a). The temperature dependence of χ for selected values of Bext is presented in (b). haves like a ferromagnet consisting of Langevin paramagnets in the chain “phase” at higher fields. The transition between these states is again gradual. The line plot in Fig. 3(b) is the respective constant-field cut through the contour plot in Fig. 3(a). When the system is in the chain “phase” it behaves like a paramagnet obeying the Curie-Weiss law, as can be seen in Fig. 3(b) [18]. At relatively low temperatures, where the aggregates are intact, the expectation value of the magnetic moment first increases with increasing magnetic fields. This is due to the gradual conversion from non-magnetic rings to paramagnetic chains. According to Fig. 3(b), this uncommon behaviour persists up to T = 200 K at Bext = 40 G. This trend is reversed at higher temperatures, where all aggregates eventually fragment into single paramagnetic tops. In this temperature range, the magnetic moment as well as the susceptibility decreases with increasing temperature. Since the transition probability between both states is extremely low at low tempera9 KAPITEL 6. Thermodynamics of finite magnetic two-isomer systems 71 tures and fields, magnetically distinguishable metastable states can be frozen in. A chain configuration, which is metastable in zero field, can be prepared by first annealing the sys>350 K and subsequent quenching in a strong field. Similarly, a frozen-in ring tem to T ∼ configuration is unlikely to transform to a chain at low temperatures, unless exposed to very large fields. Thus the above described phase diagrams can be used to externally manipulate the self-assembly of magnetic nanostructures. In conclusion we have studied the thermodynamic behaviour of a finite two-isomer system, which is externally tunable by two independent variables, namely the temperature and the magnetic field. Much of the behaviour encountered in this system, such as transitions between different states, has a well-defined counterpart in infinite systems. The reason for the encountered richness of the thermodynamic and magnetic properties is the relative ease of structural transformations, which is typical for finite systems. Consequently, we expect other finite magnetic systems, e.g. small transition metal clusters, where a small number of structural isomers with substantially different magnetic moments could coexist [19], to follow this behaviour. Moreover, we expect that our results can also be transferred to nanocrystalline material, such as magnetic clusters encapsulated in the supercages of zeolites, which will likely retain some of the intriguing properties of the isolated finite systems. PB, PJ, SGK, and DT acknowledge partial support by the National Science Foundation under Grant No. PHY-92-24745 and the Office of Naval Research under Grant No. N0001490-J-1396. 10 KAPITEL 6. Thermodynamics of finite magnetic two-isomer systems 72 REFERENCES [1] Kaigham S. Gabriel, Scientific American 273(3), 150 (1995). [2] T. Hill, Thermodynamics of Small Systems (Parts I and II) (W.A. Benjamin, Inc., New York, 1963 and 1964). [3] Ralph E. Kunz and R. Stephen Berry, Phys. Rev. Lett. 71, 3987 (1993); David J. Wales and R. Stephen Berry, Phys. Rev. Lett. 73, 2875 (1994). [4] P. Borrmann, COMMAT 2, 593 (1994); G. Franke, E.R. Hilf, P. Borrmann, J. Chem. Phys. 98, 3496 (1993). [5] H.-P. Cheng, X. Li, R.L. Whetten, R.S. Berry, Phys. Rev. A 46, 791 (1992). [6] Akiva J. Dickstein, et.al. Science 261, 1012 (1993). [7] Hao Wang, Yun Zhu, C. Boyd, Weili Luo, A. Cebers and R.E. Rosensweig, Phys. Rev. Lett. 72, 1929 (1994). [8] P. Jund, S.G. Kim, D. Tománek, and J. Hetherington, Phys. Rev. Lett. 74, 3049 (1995). [9] A.E. Ferdinand, M.E. Fisher, Phys. Rev. 185, 832 (1969). [10] N. Metropolis, A. Rosenbluth, M.N. Rosenbluth, A.H. Teller, E. Teller, J. Chem. Phys. 21, 1087 (1953). [11] A.M. Ferrenberg, R.H. Swendsen, Phys. Rev. Lett. 61, 2635 (1988). [12] A.M. Ferrenberg, R.H. Swendsen, Phys. Rev. Lett. 63, 1195 (1989). [13] We extended the Ferrenberg analysis in a straight-forward way to deal with a twodimensional density of states. [14] M. Glosli, J. Plischke, Can. J. Phys. 61, 1515 (1983). [15] O.G. Mouritsen, Computer Studies of Phase Transitions and Critical Phenomena, (Springer, Berlin, 1984). 11 KAPITEL 6. Thermodynamics of finite magnetic two-isomer systems 73 [16] R. S. Berry, J. Jellinek,G. Natanson, Chem. Phys. Lett. 107, 227 (1984); G. Natanson, F. Amar, R. S. Berry, J. Chem. Phys. 78, 399 (1983). [17] S. Sugano, S.Sawada, Z. Phys. D 12, 189 (1989). [18] Our numerical approach did not allow us to investigate the temperature region below 50 K. The onset of the Curie-Weiss behaviour, indicated by a maximum in χ at nonzero temperature, can be seen whenever the system is in the chain “phase”. [19] P. Borrmann, B. Diekmann, E.R. Hilf, D. Tománek, Surface Review and Letters 3, 103 (1996). 12 KAPITEL 6. Self assembly of magnetic nanostructures 74 Printed on February 9, 1997 Self-assembly of magnetic nanostructures David Tománek, Seong Gon Kim, Philippe Jund Department of Physics and Astronomy Michigan State University, East Lansing, Michigan 48824-1116, USA Peter Borrmann, Heinrich Stamerjohanns, and Eberhard R. Hilf Department of Physics, University of Oldenburg D-26111 Oldenburg, Germany (Received ) Abstract We use Monte Carlo and quaternion molecular dynamics simulations to study the self-assembly of intriguing structures which form in colloidal suspensions of small magnetite particles. We show that the only stable isomers with few particles, a ring and a chain, can be efficiently interconverted using a magnetizable tip. We propose to use the oscillating dipole field of the tip to locally anneal the aggregates to either a ring in zero field or a chain in nonzero applied field. Typeset using REVTEX 1 KAPITEL 6. Self assembly of magnetic nanostructures 75 Given the present advanced stage of miniaturization, the most promising way to significantly reduce the dimension of devices involves a transition from micro-manufacturing to self-assembly of nanostructures [1]. Inspired by the richness of structures observed in aggregates of magnetic nanoparticles [2,3] and the possibility of their structural transformation [4,5], we propose a hybrid thermodynamic self-assembly technique capable of producing magnetic patterns of unprecedented packing density [6]. The key ingredients are a system of magnetic nanoparticles in a colloidal suspension, resonant magnetic heating on the nanometer scale that we postulate, and the possibility to manipulate individual nanostructures using a local magnetic field. In the following, we prove our technique to work using realistic Monte Carlo and Molecular Dynamics simulations addressing the self-assembly, the field-assisted interconversion, and the long-time stability of the magnetic nanostructures. In the following, we will describe microscopically the structural and magnetic transitions in microcanonical and canonical ensembles of few magnetic particles. Commercially available spherical nanoparticles of magnetite are covered by a thin surfactant layer to inhibit irreversible coalescence in a viscous liquid at room temperature [2]. Such colloidal suspensions, called ferrofluids, have recently become a focus of experimental and theoretical attention due to their interesting behavior in applied magnetic fields [2,3,7–12]. We will discuss the effect of field and temperature on the stability of the individual isomers, which – for few particles – are known to be either a chain or a ring [4]. More important, we will show how to locally modify their equilibrium structure by changing the field and temperature (assembly of nanostructures) and how to distinguish magnetically between the different isomers (detection of nanostructures). Our model model system consists of six [13] spherical magnetite particles with a diameter σ = 200 Å, mass m = 1.31×107 amu, inertia I = 5.25×107 amuÅ2 , and a large permanent magnetic moment µ0 = 1.68×105 µB . The potential energy of this system system in an ~ ext consists of the interaction between each particle i and the external magnetic field B ~ ext , and an interaction between all pairs of particles i and applied field, given by ui = −~µi ·B j (which are separated by ~rij = ~rj − ~ri and carry the magnetic moment ~µi = µ0 µ̂i [14]), 2 KAPITEL 6. Self assembly of magnetic nanostructures (a) (b) 3.0 "0" -> "1" 1.0 "1" "0" 76 0.8 p 2.0 total energy "0" µ/µmax 2.2 "1" Bext=0 0.6 0.4 0.2 1.7 0.0 0 20 30 40 50 60 time [µs] Bext>0 "1" -> "0" 1.0 1.2 0.0 0.2 ring 0.4 0.6 0.8 1.0 chain 0.8 µ/µmax 1.0 10 0.0 0.0 0.5 µ/µmax 1.0 0.6 0.4 0.2 0.0 0 10 20 30 40 50 60 time [µs] FIG. 1. (a) Magnetic moment distribution p at Bext = 0 (solid line) and Bext = 100 Gauss (dashed line), both at T = 300 K. (b) Temporal evolution of the total magnetic moment of the aggregate during the assembly causing the transformation from a ring to a chain, and transformation from a chain to a ring. The solid lines illustrate successful trajectories and the gray shaded areas statistical ensemble averages. given by [4] uij = (µ20 /rij3 ) [µ̂i · µ̂j − 3(µ̂i · r̂ij )(µ̂j · r̂ij )] " rij − σ + exp − ρ1 ! rij − σ − exp − ρ2 !# . (1) The first term in this expression describes a dipole-dipole interaction. The second term describes a soft-core repulsion between the particles, mediated by a surfactant layer, and a long-range van der Waals attraction, partially screened by the suspending medium. We use ρ1 = 5.0 Å, ρ2 = 10.0 Å and = 64 ×10−3 eV to describe a realistic ferrofluid. This choice of <10% parameters yields a potential with a strongly repulsive core and a weakly attractive ( ∼ of the typical dipole-dipole interaction) “skin” around the particles with a short range of < ∼40 Å. Depending on the magnetic field, the equilibrium geometry of this system at low temperatures is either a ring with zero total magnetic moment or a chain with the magnetic moment µ = µmax = Nµ0 . As illustrated in the inset of Fig. 1(a), rings are more stable 3 KAPITEL 6. Self assembly of magnetic nanostructures 77 in zero field, whereas chains are more stable in high magnetic fields Bext [4]. The large minimum potential energy barrier per particle ∆E≈0.16 eV, corresponding to a “melting” temperature TM ≈630 K, prevents metastable chains in zero field from closing to rings at room temperature. On the other hand, rings do not fragment into chains, unless exposed >600 Gauss [4,5], and hence are not disturbed by the low fields to high magnetic fields Bext ∼ generated by aggregates in neighboring cells. This establishes the required stability of the magnetic structure [15]. Next, we studied the efficiency of the field-assisted assembly process. Results of a room temperature Monte Carlo simulation in applied fields Bext = 0 and Bext = 100 Gauss are presented in Fig. 1(a). These data indicate that upon applying a high magnetic field for sufficiently long time, the majority of the systems will form a chain. In absence of a field, after careful annealing, the majority of the systems will form a ring. Both isomers can be easily distinguished by separate peaks in the distribution of magnetic moments. Consequently, we will use the magnetic moment as the single characteristic of the nanostructure. In order to estimate the time needed to assemble a nanostructure, we performed Molecular Dynamics simulations of the transition between a ring and a chain in a microcanonical ensemble of six magnetite particles. We made use of the quaternion formalism [16–18] to avoid divergencies in the orientational equations of motion which would otherwise occur in this system of magnetic spherical tops (with a nonvanishing mass and inertia) due to discontinuities in Euler angle coordinates. We used time steps ∆t = 5×10−11 s and integrated the equations of motion numerically using a fourth-order Runge-Kutta algorithm, since this method proved to be more stable and to better conserve the energy than alternate integration schemes. These and our above Monte Carlo studies suggest that heating up the system 100 K above room temperature reduces the average time for a structural transformation by one order of magnitude and hence significantly accelerates the assembly. On the other hand, the higher vibrational entropy of the chain in zero field (as compared to the ring) plays an increasingly important role at these higher temperatures. This has no adverse effect on the 4 KAPITEL 6. Self assembly of magnetic nanostructures 78 ring-to-chain conversion in nonzero fields, but reduces the fraction of rings in zero field and hence the efficiency of the chain-to-ring conversion. In the simulations presented in Fig. 1(b), we suggest an annealing schedule which optimizes both the speed and efficiency of the assembly process. To achieve a ring-to-chain conversion, we first heated the system during 5 µs stepwise with energy doses of 15 meV, each followed by 1 µs equilibration time. The system, which reached an average temperature of 500 K by that time, was subsequently exposed to an applied field Bext = 100 Gauss and cooled down during the next 5 µs in the analogous way. This procedure lead to chain formation in ≈90% of the cases investigated. The same annealing schedule, with the exception of using zero field throughout the simulation, has been applied for the chain-to-ring conversion, and lead to successful ring formation in ≈ 35% of the cases [19]. This suggests that structural verification should be an integral part of the field-assisted assembly of rings. The feasibility of a high packing density of nanostructures depends on the availability of an extremely localized source of magnetic field and heat. As a promising technical realization, we suggest to use a soft magnetic nanotip, surrounded by a coil, as the source of localized static and oscillating magnetic field. This nanoscopic electromagnet assembly can be suspended on a cantilever using the technology developed for the Atomic Force Microscope (AFM) [20]. The capability to assist in the assembly and detection of magnetic nanostructures with a precision of 100 Å might be relatively simple to achieve in view of the AFM’s success to obtain atomic resolution [20]. For field assisted assembly, a sharp magnetic tip has several advantages. (i) The field inhomogeneity guarantees that neighboring structures are not disturbed and that magnetite particles aggregate faster in the tip region. (ii) The tip can be used to generate a locally large static field to assemble a chain. (iii) Fast field reversal can be used to detach any aggregate from the tip. (iv) An oscillating radio-frequency field, generated by the tip, can be used to excite preferentially the transverse bending modes of the chain, hence accelerating ring closure in a cooling environment [21]. The sharp tip, suspended on the cantilever of a Magnetic Force Microscope, can also be 5 KAPITEL 6. (a) (b) Self assembly of magnetic nanostructures (c) (d) 79 (e) FIG. 2. Snapshots of the nanostructure assembly process. The spheres represent the magnetite dipoles with their north pole colored blue and south pole yellow. The cone in the upper part of the cell is the tip as source of a localized inhomogeneous magnetic field. A blue/red color coding shows the polarity of the tip when a field is applied. (a) Initial random configuration in zero field. (b) In a static dipole field, particles form a chain attached to the tip. (c) Field reversal causes the intact chain to detach from the tip. (d) Local magnetic “heating” of the system by a high-frequency field of the tip excites predominantly the bending mode of the chain. (e) Spontaneous aggregation in zero field in the suspending liquid concludes the assembly to a ring. used to investigate the magnetic structures. The detection process is initiated by applying a weak inhomogeneous magnetic field which will attract only magnetic aggregates (chains, but not nonmagnetic rings) to the tip. The presence of a chain attached to the tip will lead to a lowering of the mechanical resonance frequency of the cantilever-tip system that can be detected. This allows for a discrimination between a chain and a ring in a nondestructive way. The field-assisted assembly process using a sharp magnetic tip as a source of a localized magnetic field is illustrated in Fig. 2 by snapshots of a corresponding Molecular Dynamics simulation. The magnetic tip is modeled by a nonmagnetic cone with an opening angle of 60◦ , which is rounded off at the end and terminated by a magnetizable sphere. The diameter of this sphere, σtip = 400 Å, is twice that of the magnetite particles in the colloidal suspension. Its magnetic moment is aligned with the cone axis and can achieve a maximum value of a solid magnetite sphere, which is eight times the magnetic moment of the magnetite particles in the colloid. The nonmagnetic part of the interaction between the tip and the 6 KAPITEL 6. Self assembly of magnetic nanostructures 80 magnetite particles is assumed to be purely repulsive. In analogy to the corresponding term in Eq. (1), it is given by ur = exp(−d/ρ1 ), where d is the distance between the surfaces of the tip and the magnetite particle in the colloid. At the starting point of our simulation, illustrated in Fig. 2(a), the magnetite particles are randomly distributed and oriented in zero field. The assembly of a chain is initiated by a static magnetization of the tip. This causes the particles to aggregate in the region of strongest Bext -field and to form a chain aligned with the field lines that is attached to the tip, as shown in Fig. 2(b). Subsequent reversal of the magnetization of the tip causes the chain to detach from the tip, as shown in Fig. 2(c). At this point, a stable chain is formed. As illustrated in Fig. 2(d), changing the magnetization of the tip with a frequency ν = 107 s−1 excites the bending mode of the chain efficiently, facilitating closure to a ring. Fig. 2(e) shows the spontaneous formation of a ring structure after the field has been switched off. The stability of this structure increases as it cools down in the suspending liquid. This concludes the formation of a ring. In conclusion, we proposed and modeled a hybrid self-assembly technique for aggregates consisting of magnetite nanoparticles, that is capable of producing magnetic patterns with unprecedented density. When viewed as information, this data density would by far exceed that of conventional magnetic and protein-based memories [22]. The key to tailored magnetic nanopatterns are the substantially different magnetic moments of the only stable isomers with few magnetite particles which are a ring and a chain. We proposed an efficient process to assemble and to detect individual nanostructures using the localized static and oscillating dipole field of a sharp magnetic tip. We believe that the technique proposed in this publication may bring us closer to nanopatterning on the atomic scale. ACKNOWLEDGEMENTS DT, PJ and SGK acknowledge financial support by the National Science Foundation under Grant Number PHY-92-24745 and the Office of Naval Research under Grant Num- 7 KAPITEL 6. Self assembly of magnetic nanostructures 81 ber N00014-90-J-1396. Our extensive computer simulations have been performed on the CRAY-T3D/192 of the Konrad-Zuse-Institute in Berlin and the S400 supercomputer of the Regionales Rechenzentrum für Niedersachsen(RRZN) in Hannover. 8 KAPITEL 6. Self assembly of magnetic nanostructures 82 REFERENCES [1] George M. Whitesides, Scientific American (September 1995), p. 146; Kaigham J. Gabriel, Scientific American (September 1995), p. 150. [2] Hao Wang, Yun Zhu, C. Boyd, Weili Luo, A. Cebers and R.E. Rosensweig, Phys. Rev. Lett. 72, 1929 (1994). [3] Akiva J. Dickstein, Shyamsunder Erramilli, Raymond E. Goldstein, David P. Jackson and Stephen A. Langer, Science 261, 1012 (1993). [4] P. Jund, S.G. Kim, D. Tománek, and J. Hetherington, Phys. Rev. Lett. 74, 3049 (1995). [5] Peter Borrmann, Heinrich Stamerjohanns, Eberhard R. Hilf, Seong Gon Kim, Philippe Jund, and David Tománek, (preprint). [6] In contrast to the current definition of self-assembly, we discuss a technique to externally direct the self-assembly of ordered, thermodynamically stable structures. [7] H. Zhang and M. Widom, Phys. Rev. E 49, R3591 (1994); J. Mag. Mag. Mat. 122, 119 (1993). [8] J.J. Weis and D. Levesque, Phys. Rev. E 48, 3728 (1993); D. Levesque and J.J. Weis, Phys. Rev. E 49, 5131 (1994). [9] A.S. Clarke and G.N. Patey, J. Chem. Phys. 100, 2213 (1994). [10] Holly B. Lavender, Karthik A. Iyer and Sherwin J. Singer, J. Chem. Phys. 101, 7856 (1994). [11] Thomas C. Halsey and Will Toor, Phys. Rev. Lett. 65, 2820 (1990); Thomas C. Halsey, James E. Martin and Douglas Adolf, Phys. Rev. Lett. 68, 1519 (1992); Thomas C. Halsey, Phys. Rev. E 48, R673 (1993). [12] R. Tao and J.M. Sun, Phys. Rev. Lett. 67, 398 (1991). 9 KAPITEL 6. Self assembly of magnetic nanostructures 83 [13] The exact number of particles in the system is not critical, since all systems with < N < 20 are known to have only the “ring” or the “chain” as their equilibrium 4 ∼ ∼ structure [4] and hence show the same physical phenomena. [14] We define x̂ = ~x/x as the the direction unit vector. [15] The stability of the nanostructure can be independently increased by increasing the viscosity of the suspending liquid. This would make a creation of permanent devices possible. [16] Herbert Goldstein, Classical Mechanics, 2nd edition (Addison-Wesley, Reading, 1980). [17] D.J. Evans, Mol. Phys. 34, 317 (1977); D.J. Evans and S. Murad, Mol. Phys. 34, 327 (1977). [18] Michael P. Allen, Mol. Phys. 52, 717 (1984). [19] The description of a strongly bimodal magnetic moment distribution, shown in 1(a), by its mean and its standard deviation must be interpreted carefully. Due to the finite time and the high temperature of our annealing process from a chain to a ring, the average value of µ/µmax > 1/2 indicates that less than half the aggregates end up as rings. [20] G. Binnig, C.F. Quate and Ch. Gerber, Phys. Rev. Lett. 56, 930 (1986), and Appl. Phys. Lett. 40, 178 (1982). [21] The oscillating external magnetic field may be used not only to excite the internal modes of chains and rings, but also to accelerate these aggregates back and forth, eventually causing an impact-induced fragmentation of the aggregate at the tip. [22] Robert R. Birge, Scientific American (March 1995), p. 90. 10 KAPITEL 6. Paradoxical Magnetic Cooling 84 Printed on January 19, 1998 Paradoxical Magnetic Cooling Peter Borrmann∗ , Heinrich Stamerjohanns, Eberhard R. Hilf Department of Physics of the University Oldenburg D-26111 Oldenburg, Germany David Tománek Department of Physics and Astronomy, Michigan State University, East Lansing, Michigan 48824-1116, USA (Received ) Cooling to ultra-low temperatures is presently achieved using the isentropic demagnetisation process suggested in 1926 by Debye and Giauque [1,2]. Here we introduce a system which does not cool, but rather heats up during isentropic demagnetisation. This classical system, consisting of several magnetite particles in a colloidal suspension, shows the uncommon behaviour of disordering structurally while ordering magnetically in an increasing magnetic field. We propose to use the structural disordering in high fields to cool a system by isentropic magnetisation instead of demagnetisation. Whereas analogous systems with a large number of particles, the ferrofluids, have been discussed previously as candidates for use in magneto-caloric heat engines [3], the occurrence of the paradoxical magnetic cooling phenomenon is unique to systems with only few particles. Both the conventional and paradoxical process use the energy increase associated with a ∗ E-mail address of corresponding author: [email protected] . 1 KAPITEL 6. Paradoxical Magnetic Cooling 85 particular structural change for cooling. The conventional isentropic demagnetisation process uses the fact that a magnetic system, such as a spin lattice, orders magnetically and thus lowers its entropy in presence of an external magnetic field. Removal of the external magnetic field at constant temperature causes the entropy to increase due to magnetic disordering, which requires energy. Decreasing the external magnetic field at constant entropy consequently leads to a temperature decrease. With this method, systems such as copper have been cooled down to temperatures as low as 50 nK [4]. Here we discuss systems where both structural and magnetic degrees of freedom are important and show significant coupling. Applying a sufficiently high magnetic field may cause the system to order magnetically while disordering structurally, at a cost to the internal energy. Such a system consequently exhibits the paradoxical phenomenon of cooling by isentropic magnetisation. It is difficult to imagine a bulk system showing this behaviour. Here we discuss the thermodynamic behaviour of a few-particle system, where the chain and the ring are the only stable structural isomers. The transformation from a ring to a chain is associated with freeing structural degrees of freedom and a corresponding increase in the entropy. Such a transformation can be induced by a magnetic field in a system of magnetic dipoles, where the energetics is governed by dipole-dipole interactions between the particles and an interaction with the external field. The ring is stabilised with respect to the chain if the gain in dipole-dipole interaction upon connecting chain ends energetically outweighs the dipole misalignment energy in a bent structure in small fields. The gain in energy upon aligning all individual dipoles with a sufficiently high field will, on the other hand, stabilise the chain. A system which satisfies all these requirements consists of a few (4 ≤ N ≤ 14) superparamagnetic magnetite particles with large magnetic moments ~µ and diameters between 50 and 500 Å. These particles are the key ingredients in ferrofluids, which attained rapidly increasing interest in the last few years [5,6]. Recently we have shown that such systems exhibit intriguing phase transitions between the ordered ring and chain phases and one disordered phase [7]. We also pointed out that self-assembly in these systems could be used 2 KAPITEL 6. Paradoxical Magnetic Cooling 86 to store information [8]. In this paper we calculate the entropy and the temperature response to an external magnetic field at constant entropy (∂T /∂B)S for a model system of six magnetite particles with a radius σ = 50 Å and a permanent magnetic moment of µ = 2.63×103 µB . The total potential energy U of this system is given by [6] U= N n X (µ20 /rij3 ) [µ̂i · µ̂j − 3(µ̂i · r̂ij )(µ̂j · r̂ij )] i<j " + e − rij −σ ρ −e − rij −σ 2ρ #) + N X (1) µiz · Bext . i=1 The pairwise interaction energy is given by the dipole-dipole and a non-magnetic interaction energy. The latter is dominated by a repulsion between the spherical tops, but also contains a weak attractive part due a surfactant layer. It is modelled by the above Morse type potential with parameters = 15.1 µeV and ρ = 2.5 Å. The second sum reflects the interaction between the magnetite particles and the external magnetic field Bext , which is aligned with the z axis. All thermodynamic quantities can be derived from the canonical partition function Z(B, T ) by appropriate differentiation. We determined Z using the Metropolis Monte Carlo method [9], which we combined with a special type of optimised data analysis [10] to calculate all thermodynamic properties as functions of the temperature T and the magnetic field Bext as external variables [7]. The entropy S is given by S = kB ∂ ln(Z) ln(Z) − β ∂β ! , (2) where β = 1/kB T . The fundamental thermodynamic expression dE = T dS − µz dB yields immediately the Maxwell relation ∂T ∂B ! = S − (∂S/∂B)T (∂S/∂T )B (3) that describes the temperature response to external field in isentropic processes. We calculate this quantity using the expectation values of the potential energy U and the z-component of the magnetic moment µz of the whole system as 3 Paradoxical Magnetic Cooling 87 B [Gauss] S [meV/K] KAPITEL 6. T [K] FIG. 1. Contour plot of the entropy S as a function of the external magnetic field Bext and temperature T . The model system discussed here exhibits a temperature decrease of up to few degrees Kelvin as the field B is increased at constant entropy. ∂T ∂B S and ∂T ∂B S respectively. ! = −β S hUµz i − hUihµz i . + kB β 2 (hU 2 i − hUi2 ) 6 NkB 2 (4) as a function of Bext and T are presented in contour plots in Fig. 1 and Fig. 2, 12 The steps in the isentropes displayed in Fig. 1 indicate a temperature decrease with increasing magnetic field at constant entropy. For example, an increase of the field from 45 to 55 Gauss cools the system from T = 12 K to T ≈8 K. The narrow region in the Bext − T space, where these kinks, occur separates the chain and ring phases. It is only in this narrow 1 Note 2 We that for our system the temperature scales with the magnetic moment of the tops. chose T = 2 K as the lower temperature limit for computational reasons that are related to the slow equilibration of a cold system. 4 88 dT/dB [K/G] Paradoxical Magnetic Cooling B [Gauss] KAPITEL 6. T [K] FIG. 2. Contour plot of (∂T /∂B)S as a function the external magnetic field Bext and temperature T . region of the Bext − T space that (∂T /∂B)S shows a nonzero value and hence a potential for magnetic cooling, as shown in Fig. 2. A closer inspection of Fig. 1 shows that the S = const. lines change their slope in the chain phase at high fields, which is equivalently indicated by a positive value of (∂T /∂B)S in Fig. 2. This behaviour is simply related to the fact that chains behave like a conventional system, by increasing their magnetic and structural order with increasing external magnetic field. In the six-particle system discussed above, the conventional cooling mechanism by isentropic demagnetisation in high fields is about one order of magnitude less important than the paradoxical magnetic cooling. Although our results show very clearly the principal features of paradoxical magnetic cooling, some further comments are in order here. In our simulations we disregarded the internal degrees of freedom of the magnetic tops and the surrounding. Obviously, the cooling efficiency in a composite experimental system is highest when the ratio between the degrees of freedom of the magnetic tops and the rest of the system is high. However, an experimental situation to 5 KAPITEL 6. Paradoxical Magnetic Cooling 89 measure the paradoxical magnetic cooling is easy to imagine. For example a dilute gas build up of clusters of magnetic tops and a second component, e.g. non-magnetic metal particles with a size similar to that of the magnetite particles, would match all requirements. Paradoxical magnetic cooling is by no means restricted to the system presented here. We believe that the same effect should also occur in other nanostructures such as transition metal clusters and even in bulk matter with substructures of finite size. We hope that our results may stimulate the search for systems that might be applicable in the in the fascinating field of ultra-low temperature physics. D. Tománek and P. Borrmann acknowledge partial financial support by the NSF and the ONR. 6 KAPITEL 6. Paradoxical Magnetic Cooling 90 REFERENCES [1] P. Debye, Ann. Physik 81, 1154 (1926). [2] W.F. Giauque, J. Am. Chem. Soc. 49, 1864 (1927). [3] R.E. Rosensweig, Sci. Am. 247, 124 (1984). [4] G.J. Ehnholm et al., Phys. Rev. Lett. 42, 1702 (1979). [5] Hao Wang, Yun Zhu, C. Boyd, Weili Luo, A. Cebers and R.E. Rosensweig, Phys. Rev. Lett. 72, 1929 (1994). [6] P. Jund, S.G. Kim, D. Tománek, and J. Hetherington, Phys. Rev. Lett. 74, 3049 (1995). [7] P. Borrmann, H. Stamerjohanns, and E.R. Hilf, D. Tománek, S.G. Kim, P. Jund, LANL e-print, cond-mat 9601138 (1996). [8] D. Tománek, S.G. Kim, P. Jund, P. Borrmann, H. Stamerjohanns, and E.R. Hilf, preprint, Michigan State University (1996). [9] N. Metropolis, A. Rosenbluth, M.N. Rosenbluth, A.H. Teller, E. Teller, J. Chem. Phys. 21, 1087 (1953). [10] A.M. Ferrenberg, R.H. Swendsen, Phys. Rev. Lett. 61, 2635 (1988); A.M. Ferrenberg, R.H. Swendsen, Phys. Rev. Lett. 63, 1195 (1989). 7 Kapitel 7 Zusammenfassung und Ausblick Wir untersuchten ein System von wenigen magnetischen Nanopartikeln, indem wir mit Monte-Carlo-Methoden Simulationen auf Parallelrechnern durchführten, und stellten fest, daß bei dem System ein struktureller Übergang zwischen „Ringen“ und „Ketten“ auftritt. Um das Phasenverhalten des Systems zu bestimmen, wandten wir zur Auswertung der Simulationsdaten eine optimierte Datenanalyse nach FER RENBERG an. Da das System von zwei äußeren Parametern, der Temperatur T und ~ abhängt, erweiterten wir die Methode, um die dem externen Magnetfeld B erzeugten Simulationsdaten auszuwerten. Mit der optimierten Datenanalyse war es uns möglich, durch wenige Simulationen die Erwartungswerte der potentiellen Energie und des magnetischen Moments z , sowie die spezifische Wärme und die Suszeptibilität als “kontinuierliche“ Funktionen über einen Temperatur- und Feldbereich zu bestimmen. Gleichzeitig erleichtert die Methode die Klassifikation von Phasenübergängen, da mit ihr auf einfache Weise die Wahrscheinlichkeitsdichte und die Freie Energie in Abhängigkeit von der potentiellen Energie oder einem Ordnungsparameter bestimmt werden kann. Durch Berechnung dieser Größen konnte der Phasenübergang im System eindeutig als Übergang erster Ordnung bestimmt werden. Weiterhin zeigten wir, daß sich diese Methode eignet, Paarkorrelationsfunktionen zweier Teilchen zu bestimmen. Wir beschrieben, daß der strukturelle Übergang in dem System der magnetischen Nanopartikel mit Hilfe einer magnetischen Spitze gesteuert werden 91 KAPITEL 7. 92 kann und schlugen außerdem ein neues Verfahren vor, Systeme durch isentropische Magnetisierung zu kühlen. In bezug auf die optimierte Datenanalyse läßt sich festhalten, daß diese Methode sehr gut geeignet ist, das Verhalten endlicher Systeme zu bestimmen, da sich mit der errechneten Zustandsdichte alle thermodynamischen Größen bestimmen lassen. Interessant wäre es zu untersuchen, wie sich das System bei wachsender Teilchenzahl verhält. Neben den Ringstrukturen sind hier auch andere Minimalstrukturen, wie z.B. Doppelringe zu erwarten. Eine Möglichkeit zur Untersuchung wäre, das System großkanonisch zu beschreiben. Literaturverzeichnis [1] D. Tománek, S. G. Kim, P. Jund, P. Borrmann, H. Stamerjohanns, E. R. Hilf. Self-assembly of magnetic nanostructures: Z. Phys. D (1997). [2] H. Heinze, P. Borrmann, H. Stamerjohanns, E. R. 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Ein herzlicher Dank gilt meinen Eltern, ohne deren Unterstützung mir dieses Studium nicht möglich gewesen wäre. Hiermit versichere ich, daß ich diese Arbeit selbstständig verfaßt und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe. Oldenburg, 26.05.1997