Jury-Bericht - Gemeinde Erlach

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Sanierung Kindergarten /
Basisstufe Gostel 14, Erlach
Projektwettbewerb im Einladungsverfahren
Bericht des Preisgerichts
Kunde
Einwohnergemeinde Erlach
Amtshausgasse 10
3235 Erlach
Datum
16. Januar 2017
Impressum
Datum
16. Januar 2017
5825.100_Bericht Preisgericht
Verfasst von
Reto Vincenz
Emanuel Ullmann
Beiträge des Preisgerichts
Basler & Hofmann AG
Ingenieure, Planer und Berater
Forchstrasse 395
Postfach
CH-8032 Zürich
T +41 44 387 11 22
F +41 44 387 11 00
Bachweg 1
Postfach
CH-8133 Esslingen
T +41 44 387 15 22
F +41 44 387 15 00
Verteiler
_ Preisgericht
_ Projektverfasser
Basler & Hofmann
Sanierung Kindergarten / Basisstufe Gostel 14, Erlach
Inhaltsverzeichnis
1.
Wettbewerbsaufgabe
1
1.1
1.2
Ausgangslage
Basisstufe
1
1
1.3
1.4
Projektierungskredit
Aufgabenstellung
1
2
1.5
Ziele der Bauherrschaft
2
2.
Verfahren
3
3.
Teilnehmende
4
4.
Angebote
4
5.
Vorprüfung
5
6.
Beurteilungskriterien
5
7.
Ablauf der Jurierung
6
8.
Rangierung
7
9.
Entschädigung
7
10.
Antrag des Preisgerichts
7
11.
Empfehlungen zur Weiterbearbeitung
8
12.
Würdigung
8
13.
Verfasser
8
14.
Genehmigung
9
15.
15.1
15.2
15.3
15.4
15.5
Projektbeschriebe
Projekt "Jolimont"
Projekt "Tatou"
Projekt "Alle unter einem Dach"
Projekt "Boa"
Projekt „Noah"
Anhang 1 Pläne Projektwettbewerb
10
10
12
14
16
17
Basler & Hofmann
Sanierung Kindergarten / Basisstufe Gostel 14, Erlach
1
1. Wettbewerbsaufgabe
1.1 Ausgangslage
Machbarkeitsstudien
In den letzten Jahren wurden verschiedene Machbarkeitsstudien für die Weiterentwicklung der Primarschule (inkl. Kindergarten) Erlach in Auftrag gegeben.
Sanierungsbedarf
Die beiden bestehenden Gebäude der Primarschule Erlach, Märit 4 und Gostel 14,
weisen beide einen grösseren Sanierungsbedarf auf.
Strategische Planung
2015 / 2016 hat eine Arbeitsgruppe der Gemeinde Erlach unter dem Projektnamen
“Schulmodell und Raumprogramm“ eine strategische Planung durchgeführt.
Situation
Abb 1, Gemeinde Erlach
Luftbild mit den Standorten Märit 4 (1) und Gostel 14 (2)
Schwankende Schülerzahlen
1.2 Basisstufe
Die Problematik der schwankenden Schülerzahlen, aber auch pädagogische Überlegungen, haben zum Entschluss geführt, dass das Einrichten einer Basisstufe in der
Gemeinde Erlach ideal wäre.
Prinzip Basisstufe
In einer Basisstufe werden sowohl die Kinder des ersten und zweiten Kindergartenjahres wie auch diejenigen des ersten und zweiten Primarschuljahres zusammen in einer
altersdurchmischten Klasse unterrichtet.
Beschluss der Gemeindeversammlung
An der Gemeindeversammlung vom 15. Juni 2016 wurde beschlossen, die Basisstufe
per Schuljahr 2018 / 2019 in Erlach einzuführen.
1.3 Projektierungskredit
Für die Planung der beiden Bauvorhaben Sanierung Gostel 14 und Sanierung Märit 4
hat die Gemeindeversammlung am 15. Juni 2016 die Freigabe des entsprechenden
Projektierungskredits beschlossen.
Basler & Hofmann
Sanierung Kindergarten / Basisstufe Gostel 14, Erlach
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1.4 Aufgabenstellung
Es handelt sich in dieser Aufgabe ausschliesslich um die Planung der Sanierungs- und
Anpassungsarbeiten des Gebäudes Gostel 14 im Rahmen der Einführung der Basisstufe. Zu einem späteren Zeitpunkt wird eine separate Planersubmission für die Sanierung des Gebäudes Märit 4 durchgeführt.
1.5 Ziele der Bauherrschaft
Mit der Durchführung dieses Projektwettbewerbs zu den Anpassungsarbeiten des Gebäudes Gostel 14 soll eine einfache und überzeugende architektonische Lösung einerseits sowie ein kompetenter und zuverlässiger Planungspartner andererseits, gefunden
werden.
Basler & Hofmann
Sanierung Kindergarten / Basisstufe Gostel 14, Erlach
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2. Verfahren
Auftraggeberin / Veranstalterin
Einwohnergemeinde Erlach
Amthausgasse 10
3235 Erlach
Verfahrensart
Kontaktperson: Christof Berner
Tel.:
032 338 88 88
Gemeindeschreiber
Email:
[email protected]
Die Auftraggeberin schreibt den Projektwettbewerb im Einladungsverfahren gemäss
GATT/WTO und den gesetzlichen Grundlagen über das öffentliche Beschaffungswesen
des Kantons Bern (ÖBG und ÖBV) aus. Für die Durchführung des Projektwettbewerbs
gilt subsidiär die Ordnung für Architektur- und Ingenieurwettbewerbe SIA 142, Ausgabe
2009. Das Preisgericht kann bei Nichterreichen der Wettbewerbsziele ein oder mehrere
Projekte anonym überarbeiten lassen. Die Überarbeitung wird separat entschädigt.
Grundlagen
Grundlagen für den Wettbewerb bilden das Wettbewerbsprogramm vom 29. September
2016 inklusive Anhänge.
Preisgericht
Die eingereichten Projekte wurden vom Preisgericht aufgrund der Beurteilungskriterien
gemäss Programm beurteilt. Das Preisgericht setzte sich wie folgt zusammen:
Fachpreisrichter
_ Vinzenz Luginbühl, Architekt ETH/SIA (Vorsitz)
_ Jürg Etzensperger, Architekt
Sachpreisrichterinnen und Sachpreisrichter
_ Hans Rudolf Stüdeli, Gemeindepräsident Erlach
_ Nadine Lyoth, Schulleiterin Primarschule
Experten und Expertinnen (ohne
Stimmrecht)
_
_
_
_
_
_
_
Verfahrensbegleitung und Vorprüfung
_ Emanuel Ullmann, Architekt und Primarlehrer (Moderation), Basler & Hofmann
_ Reto Vincenz, Architekt (Verfahrensbegleitung), Basler & Hofmann
Ablauf
_
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_
_
_
_
_
Werner Günthör, Sportlehrer und Vertretung Schulkommission
Severin Studer, Vertreter Baukommission
Petra Frommert, Leiterin Kinderhaus Erlach
Erich Kohler, Hauswart Schulen Erlach
Christof Berner, Gemeindeschreiber Erlach
Anna Lisa Ellend, Gemeinderätin Departement Schulen und Sport
Cornelia Bracher, Lehrperson Kindergarten und Basisstufe
Versand der Unterlagen
Schriftliche Anmeldung bis
Begehung
Fragestellung zum Wettbewerb bis
Fragenbeantwortung
Eingang Wettbewerbsprojekt
Beurteilung Jury Wettbewerbsprojekte
30. September 2016
5. Oktober 2016
10. Oktober 2016
12. Oktober 2016
18. Oktober 2016
2. Dezember 2016
14. / 16. Dezember 2016
Basler & Hofmann
Sanierung Kindergarten / Basisstufe Gostel 14, Erlach
3. Teilnehmende
Teilnehmende
Folgende fünf Planungsbüros wurden für die Bearbeitung der Wettbewerbsaufgabe
ausgewählt:
_ Leimer Tschanz Architekten AG, Biel
_ Spacshop Architekten GmbH, Biel
_ Kast Käppeli Architekten GmbH, Bern
_ arge Lars Mischkulnig, Biel mit Ralph Müller, Zürich / Fribourg
_ Planrand Architekten GmbH, Bern
Alle Büros haben die Teilnahme zugesagt. Die Jurierung des Projektwettbewerbs und
die Vorprüfung der eingereichten Projekte werden anonymisiert durchgeführt.
4. Angebote
Innerhalb der gesetzten Frist wurden folgende Projektvorschläge rechtzeitig und anonym eingereicht:
_
_
_
_
_
Alle unter einem Dach
Jolimont
Tatou
Boa
Noah
4
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5
5. Vorprüfung
Die Vorprüfung erfolgte vom 2. bis 12. Dezember 2016 durch die Verfahrensbegleitung.
Geprüft wurden die Vollständigkeit der abgegebenen Unterlagen sowie die Darstellung
der geforderten Inhalte auf den Plänen und in den Beschrieben gemäss dem Programm des Wettbewerbs vom 29. September 2016. Das Ergebnis der Vorprüfung wurde im Vorprüfungsbericht festgehalten und dem Preisgericht anlässlich der Jurierung
detailliert erläutert.
Eingangsprüfung
Vier der fünf Teams haben die Unterlagen vollständig abgegeben.
Beim Projektvorschlag “Noah“ fehlt der Mengenauszug.
Inhaltliche Vorprüfung
Die inhaltliche Vorprüfung umfasste:
_ Einhaltung der Programmbestimmungen
_ Erfüllung der Anforderungen hinsichtlich Baurecht, Hindernisfreiheit, Brandschutz,
Funktionalität und Betrieb, Erfüllung Raumprogramm, Wirtschaftlichkeit.
6. Beurteilungskriterien
Beurteilungskriterien
Die eingereichten Wettbewerbsbeiträge wurden vom Preisgericht nach folgenden Kriterien beurteilt:
_
_
_
_
_
Architektonisches Gesamtkonzept
Berücksichtigung der betrieblichen Anforderungen
Berücksichtigung der pädagogischen Leitsätze
Wirtschaftlichkeit / Nachhaltigkeit
Städtebaubauliches Konzept / Verträglichkeit im Ortsbild
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Sanierung Kindergarten / Basisstufe Gostel 14, Erlach
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7. Ablauf der Jurierung
Die Jurierung findet am 14. und 16. Dezember im Rathaus in Erlach statt. Das Preisgericht tritt an beiden Terminen vollzählig zusammen und ist beschlussfähig.
Bericht Vorprüfung
Zunächst nimmt das Preisgericht Kenntnis von den Ergebnissen der Vorprüfung.
Beschluss Zulassung
Das Preisgericht beschliesst, trotz des formalen Mangels des Bewerbers “Noah“, sämtliche Bewerbungen zur Beurteilung und zur Preiserteilung zuzulassen.
Individueller Rundgang
Zu Beginn der Jurierung führt das Preisgericht einen individuellen Rundgang durch und
sichtet die Projektvorschläge.
1. Rundgang, 14. Dezember
Das Preisgericht führt im Plenum einen ersten Beurteilungsrundgang durch. Die Fachpreisrichter erläutern sämtliche Projektvorschläge anhand der Bewertungskriterien.
Anschliessend setzt sich das Preisgericht intensiv und vertieft mit den einzelnen Beiträgen auseinander.
Beschluss 1. Rundgang
Das Preisgericht beschliesst, die Projekte “Noah“, “Boa“ und “Alle unter einem Dach“
nach dem ersten Rundgang von der weiteren Beurteilung auszuschliessen. Für den
zweiten Rundgang der Rangierung am Freitag, 16.12.2016, werden nur noch die
Projektorschläge “Tatou“ und “Jolimont“ berücksichtigt.
Begehung Wettbewerbsperimeter
Anschliessend begibt sich das Preisgericht auf das Wettbewerbsareal und studiert zum
besseren Verständnis der Projektvorschläge die Topographie und die Eingliederung ins
städtebauliche Gefüge.
2. Rundgang, 16. Dezember
Im zweiten Beurteilungsrundgang diskutiert das Preisgericht intensiv die Vor- und
Nachteile der beiden verbliebenen Projektvorschläge. Anhand der einzelnen Beurteilungskriterien nimmt das Preisgericht eine gesamtheitliche Bewertung vor.
Beschluss 2. Rundgang
Nach sorgfältiger Abwägung und Vergleich der Burteilungskriterien der beiden verbliebenen Projektvorschläge legt das Preisgericht einstimmig die definitive Rangierung
fest.
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8. Rangierung
Nach abgeschlossener Beurteilung ergibt sich nachfolgende Rangierung der Projektvorschläge:
Rang
Projektvorschlag
1
Jolimont
2
Tatou
Nach dem 1. Rundgang ausgeschlossene Projektvorschläge
Alle unter einem Dach
Boa
Noah
9. Entschädigung
Für Preise und Ankäufe der termingerecht und vollständig eingereichten Projektbeiträge stehen gesamthaft CHF 25‘000.- inkl. MWST. zur Verfügung.
Verteilung Preissumme
Die gesamte Preissumme wird folgendermassen verteilt. Allen Teilnehmern wird eine
Fixentschädigung von je CHF 3'000.- ausbezahlt. Die restlichen CHF 10'000.- werden
als Preissummen verteilt:
_ 1. Rang / 1. Preis: CHF 6'000._ 2. Rang / 2. Preis: CHF 4'000.-
10. Antrag des Preisgerichts
Das Preisgericht beantragt einstimmig, die Verfasser des erstrangierten Projektvorschlags "Jolimont" zuhanden des Gemeinderats Erlach mit der weiteren Planung und
Realisierung des Projekts zu beauftragen.
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Sanierung Kindergarten / Basisstufe Gostel 14, Erlach
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11. Empfehlungen zur Weiterbearbeitung
Die folgenden Empfehlungen zur Weiterbearbeitung werden auf der Basis des Projektvorschlags ausgesprochen und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Empfehlungen
Der gedeckte Wartebereich vor den Eingängen ist eher klein. Ein angemessene Vergrösserung soll überprüft werden. Die Öffnungen zwischen den Haupt- und Nebenräumen erscheinen eher schmal. Es soll überprüft werden, in wie fern die Beziehung der
beiden Räume mit der Öffnungsgrösse verbessert werden kann. Beim Förderraum und
dem Lehrkraftbereich soll ein Zugang von den Haupträumen her ermöglicht werden,
damit diese Räume aktiv in den Unterricht integriert werden können. In der Weiterbearbeitung soll zudem darauf geachtet werden, dass die Holzfassade möglichst unterhaltsarm ausgestaltet wird. Ausserdem soll geprüft werden, ob der Putzraum grösser
ausgebildet werden kann.
12. Würdigung
Das Preisgericht dankt allen Teilnehmenden für ihre interessanten und engagierten
Beiträge. Die Vorschläge weisen durchgängig ein hohes Bearbeitungsniveau auf und
eine überraschende Bandbreite von architektonischen Konzepten auf. Besonders hervorzuheben ist, dass sich alle Verfasser erkennbar intensiv mit den Anforderungen der
Nutzung befasst haben. Dies hat zu teilweise neuen und innovativen Ansätzen geführt,
welche dem Preisgericht eine intensive Auseinandersetzung mit der Aufgabe ermöglicht hat. Angesichts der Vielfalt der Projektvorschläge und des hohen Bearbeitungsstands stellt das Preisgericht mit Befriedigung fest, dass sich der Projektwettbewerb für
die Veranstalterin gelohnt hat.
13. Verfasser
Die Öffnung der Verfassercouverts ergibt folgende Zuordnung der Projektvorschläge
zu den Verfassern:
Kennwort / Verfasser
Jolimont
Kast Käppeli Architekten GmbH, Bern
Tatou
Planrand Architekten GmbH, Bern
Alle unter einem Dach
ARGE Lars Mischkulnig, Biel mit Ralph Müller, Zürich, Zürich / Fribourg
Boa
Spaceshop Arechitekten GmbH, Biel
Noah
Leimer Tschanz Architekten AG, Biel
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14. Genehmigung
Die Auftraggeberin und das Preisgericht haben den vorliegenden Jurybericht gutge-
heissen, was sie mit den nachfolgenden Unterschriften bestätigen:
Vinzent Luginbühl (Vorsitz)
Jürg Etzensperger
Hans Rudolf Stüdeli
Nadine Lyoth
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15. Projektbeschriebe
15.1 Projekt "Jolimont"
Visualisierung Projekt "Jolimont"
1. Rang / 1. Preis
Architektonisches Konzept /
Städtebau
Im Projekt „Jolimont“ bleibt die Tragstruktur des bestehenden Gebäudes erhalten und
wird stirnseitig je mit einer zusätzlichen Raumschicht erweitert. Dadurch erhält das
bestehende Gebäudevolumen zwei adäquate Abschlüsse. Eine einheitliche Holzschalung kleidet die neue Form. Sie wird zusätzlich durch den Dachrand akzentuiert und
fügt sich schön in die Hangsituation ein. Die zweigeschossige Organisation mit übereinanderliegenden Eingängen wird beibehalten. Der obere Eingang soll mit einer Rampe
verbessert und barrierefrei zugänglich gemacht werden. Die verbindende Mittelschicht
wird neu organisiert. Sie beinhaltet die Garderoben und Nasszellen. Lehrerzimmer und
Förderraum werden so angeordnet, dass sie unabhängig vom Unterricht erreicht werden können. Die Haupträume werden von den bestehenden Galerien befreit. Die neue
Befensterung unterstreicht die zweiseitige Orientierung. Zusätzliche Oblichter machen
die Raumhöhen und die Dachform erlebbar und schaffen eine ideale natürliche Belichtung. Die neue Raumschicht beinhaltet die Gruppenräume, erweitert den Bestand zum
Garten hin und schafft so den bis anhin fehlenden Sichtbezug. Die Gruppenräume
können ideal als Orte des Rückzugs dienen. Die Materialräume sind geschickt von
innen wie von aussen nutzbar. Sie führen direkt unter den gedeckten Vorplatz, der
sowohl Schatten bietet als auch vor Regen schützt. Im Innern ist ein Materialkonzept
angedacht, welches die Raumabfolgen für die Kinder erlebbar macht und alt und neu
geschickt in Einklang bringt.
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Betriebliche Anforderungen /
Pädagogische Leitsätze
Die Räumlichkeiten sind gut organisiert. Sie bieten den Kindern eine helle und wohnliche Atmosphäre. Die Haupt- und Gruppenräume werden klar getrennt. Durch ihre unterschiedlichen Grössen und Orientierungen ermöglichen sie verschiedene Unterrichtsformen. Die Verbindungstür könnte etwas grosszügiger dimensioniert sein. Die Anordnung von Lehrerzimmer und Förderraum lassen die Möglichkeit eines direkten Zugangs
zu den Haupträumen offen. Die Gebäudemitte bietet eine sinnvolle Verbindung der
beiden Klassen. Die pädagogischen Leitsätze werden zu einem grossen Teil eingehalten. Die Basisstufe kann in diesem Raumgefüge gut umgesetzt werden.
Wirtschaftlichkleit / Nachhaltigkeit
Das Projekt besticht durch seinen kompakten Baukörper, welcher sich stark an das
bestehende Gebäude anlehnt. «Jolimont» übernimmt grösstenteils die bestehende
Betonstruktur, die Tragkonstruktion wie auch die Ständerkonstruktion, was sich auf die
Kosten positiv auswirkt. Für das Erstellen des Baukörpers sind die Konstruktionsdetails
am einfachsten umzusetzen. Die Hauptorientierung der Unterrichtsräume gegen Süden
bringen einen nicht unerheblichen Passivsonnenertrag.
Gesamtbeurteilung
Mit präzisen und einfachen Eingriffen konnte der Bestand erhalten, verbessert, sinnvoll
ergänzt und gleichzeitig den neuen Anforderungen angepasst werden. Die Verfasser
begegnen dem Bestand mit Respekt. Sorgfältig und sensibel wird Bestehendes mit
Neuem in Einklang gebracht. Das Projekt „Jolimont“ schafft es den Ist-Zustand zu stärken und den Bedürfnissen der Schule gerecht zu werden. Ein kostenbewusstes Projekt
mit hohem ästhetischem Wert baut die Geschichte weiter.
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Sanierung Kindergarten / Basisstufe Gostel 14, Erlach
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15.2 Projekt "Tatou"
Visualisierung Projekt "Tatou"
2. Rang / 2. Preis
Architektonisches Konzept /
Städtebau
Die Projektverfasser brechen den bestehenden Kindergarten bis auf die Bodenplatte
und die Zivilschutzräume ab, welche dem Ersatzneubau als Fundament dienen. Das
Bild eines eingeschlafenen Gürteltiers dient dem architektonischen Entwurf als Inspiration. Fünf schuppenartig ineinandergefügte Gebäudeteile bilden ein kompaktes Volumen, welches von einem geschickt angeordneten Zwischengeschoss mit Lehrerzimmer
und Förderraum profitiert. Die Kindergärten befinden sich an den Gebäudeenden und
orientieren sich direkt auf die Aussenräume, die dadurch gestärkt werden. Allerdings ist
der Geländeschnitt im oberen Bereich idealisiert. Südseitig folgen zwei neue Treppen
dem Rhythmus der Fassade und führen vom Ausgang zu den jeweiligen Gärten. Die
Eingänge befinden sich wie bis anhin geschossweise versetzt. Ein Oblicht bringt Tageslicht in die Garderoben und verbindet die Geschosse. Die Garderoben sind zwischen Ankunft, Kindergarten und Aussenraum so angeordnet, dass sie als Filter zwischen den verschiedenen Nutzungen dienen. An der Südseite führt auf dem Treppenpodest ein Ausgang in den Garten. Haupt- und Gruppenraum bilden zusammen eine
grosszügig nutzbare Fläche, die mittels einer Faltwand getrennt oder unterschiedlich
bespielt werden kann. Durch die versetzten Bauteile profitieren die Innenräume von
einer natürlichen, zenitalen Beleuchtung.
Betriebliche Anforderungen /
Pädagogische Leitsätze
Das kompakte Volumen ist intelligent organisiert und bietet betriebliche Flexibilität. Die
Idee des Gürteltiers und dessen eigenständige Form wirken für die Kinder identitätsstiftend. Die Dachform, die schrägen Fenster und die Oblichter machen das Gürteltier
auch im Innern erlebbar.
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Die Anordnung von Haupt- und Gruppenraum bietet die Möglichkeit diese zusammen
als Grossraum nutzen zu können. Die Orientierung der Unterrichtsräume zum Garten
erlaubt eine einfache Aufsicht der Kinder vom Innern. Die pädagogischen Leitsätze
werden zu einem grossen Teil eingehalten. Die Basisstufe kann in diesem Raumgefüge
gut umgesetzt werden.
Wirtschaftlichkeit / Nachhaltigkeit
Das Projekt besticht durch seinen kompakten Baukörper und weist durch seine Form
ausser dem Projekt «Noah» das kleinste Gebäudevolumen aus. «Tatou» übernimmt
grösstenteils die bestehende Betonstruktur, jedoch wird die Dachkonstruktion total neu
gemacht. In Bezug auf den Unterhaltsaufwand sind die Oblichtverglasungen arbeitsresp. kostenintensiv. Die bestehende Grünflache wird bei diesem Projekt am wenigsten
tangiert und beansprucht. Die Rollstuhlgängigkeit ist infolge der erhöhten Mittelzone
nicht durchgängig gewährleistet.
Gesamtbeurteilung
Das Projekt „Tatou“ besticht als konsequent umgesetzte Projektidee. Durch seine
Grösse und Stellung fügt sich der Neubau trotz teilweise unklar formulierter Geländeanpassungen gut in das städtebauliche Gefüge ein. Der Rückbau des Bestands und
die als aufwendig eingestufte Ausbildung der formalen Details werden nachteilig beurteilt. Es stellt sich die Frage der Angemessenheit der formalen Geste (Gürteltier). Ihr
wird einiges untergeordnet, was sich für den Betrieb ungünstig auswirken würde (komplizierte Details / Unterhalt der langen Oblichter / Lehrerzimmer und Förderraum nicht
rollstuhlgängig etc.).
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15.3 Projekt "Alle unter einem Dach"
Visualisierung Projekt "Alle unter einem Dach"
Ohne Rang
Architektur / Städtebau / Betrieb
Die Projektverfasser brechen den bestehenden Kindergarten bis auf die Bodenplatte
und die Zivilschutzräume ab, welche dem Ersatzneubau als Fundament dienen. Das
zusätzliche Bauvolumen wird am östlichen Ende als zusätzliche Raumschicht angesetzt. Dies führt zu einem grössenmässigen Ungleichgewicht der Aussenräume, welche nicht mehr direkt den Kindergärten zugeordnet, sondern als Hartplatz und Garten
mit unterschiedlichen Qualitäten ausgestaltet werden. Ein gefaltetes Dach, bestehend
aus drei aneinandergereihten und in der Höhe gestaffelten Satteldächern, gliedert das
Gebäude und lässt es als Einheit erscheinen.
Neu erhalten beide Kindergärten im Erdgeschoss eine gemeinsame zweigeschossige
Eingangshalle mit daran angeordnetem Lehrerzimmer und Förderraum, welche die
Geschosse verbindet und in die Garderoben führt. Die Haupträume sind an den Stirnfassaden angeordnet, so dass sie von einer dreiseitigen Besonnung profitieren und neu
eine direkte Orientierung zum jeweiligen Aussenraum aufweisen. Die Gruppenräume
sind geschickt im Gebäudeinnern platziert, so dass man sich dorthin zurückziehen
kann.
Wirtschaftlichkeit / Nachhaltigkeit
Das Projekt ist nicht sehr kompakt und wirkt aber durch die vielen Dachflächen voluminös und wuchtig. «Alles unter einem Dach» bringt das von allen grösste Gebäudevolumen mit sich, was sich auf die Kosten auswirkt. Das Projekt hat den kleinsten Quotienten Hauptnutzfläche zur Geschossfläche, was gegen eine Flächeneffizienz spricht.
Anderseits ist auch der Quotient des Gebäudevolumens zur Gebäudeoberfläche am
grössten. Das Projekt übernimmt grösstenteils die bestehende Betonstruktur, jedoch
wird die Dachkonstruktion total neu gemacht. Die Gebäudeform mit den innenliegenden
Rinnen und den unterschiedlichen Dachrandabschlüssen ist aufwendig und konstruktiv
anspruchsvoll.
Basler & Hofmann
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Gesamtbeurteilung
Das Projekt „Alle unter einem Dach“ überzeugt durch eine gut funktionierende und
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einfache Organisation. Der damit verbundene Rückbau des Bestands und die ungleichen, nicht mehr direkt den Kindergärten zugeordneten Aussenräume (schwierige Aufsicht) werden als Nachteil empfunden. Der Chalet-artige Ausdruck vermag in der vorliegenden Situation und als Ausdruck eines Kindergartens weniger zu überzeugen.
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15.4 Projekt "Boa"
Visualisierung Projekt "Boa"
Ohne Rang
Architektur / Städtebau / Betrieb
Im Projekt „Boa“ bleibt die Tragstruktur des bestehenden Gebäudes erhalten. Die notwendige Raumerweiterung wird dreiseitig als vorgelagerte Umklammerung angeordnet.
Während die beiden Enden des Anbaus folgerichtig als neue Eingänge dienen und so
die Aussenräume besser den Kindergärten zuordnen, entsteht gegen Süden eine den
Haupträumen vorgelagerte Raumschicht, genannt Laube, welche beide Kindergärten
verbindet und als Filter zum Aussenraum dient. Durch ihr Volumen und die vollverglaste Fassade dominiert die Laube das bestehende Gebäude. Sie ist kaskadenförmig mit
fünf dazwischenliegenden Podesten organisiert, welche als Gruppenraumflächen flexibel genutzt werden können. Die Holzkonstruktion bietet kleine Nischen zum Verweilen.
Die Anordnung des Gruppenraums in der Garderobe und als Flächen verteilt auf die
Podeste vermag betrieblich allerdings nicht zu überzeugen. Darüber hinaus sind Lehrerzimmer und Förderraum gefangen und nur über die Kindergärten oder den Zivilschutzkeller erreichbar.
Wirtschaftlichkeit / Nachhaltigkeit
Das Projekt weist die grösste Fensterfläche auf, was bezüglich Unterhaltsaufwand
kostenintensiv ist. «Boa» übernimmt grösstenteils die bestehende Betonstruktur, die
Tragkonstruktion wie auch die Ständerkonstruktion. Die gegen Süden verglaste Fassade bringt einen erheblichen Passivsonnenertrag, was aber auch Beschattungsprobleme
mit sich bringt. Eine extensive Begrünung mit Regenwassernutzung des Daches ist
vorgesehen, wobei die Dachrandabschlüsse aufwendig und konstruktiv anspruchsvoll
sind. Die Rollstuhlgängigkeit ist nicht durchgängig eingehalten.
Gesamtbeurteilung
Das Projekt „Boa“ zeichnet sich durch einen vernünftigen Umgang mit dem Bestand
aus. Die vorgeschlagene Laube ist schön ausgestaltet und weist Qualitäten als Zirkulationsraum aus. Ob sie betrieblich funktionieren und zum Verweilen einladen würde
erscheint fraglich. Gegenüber dem Bestand wirkt sie überdimensioniert und vermittelt
keine Ruhe. Der Bezug zwischen Neu- und Altbau, auch die Fassadengestaltung, bleiben unklar.
Basler & Hofmann
Sanierung Kindergarten / Basisstufe Gostel 14, Erlach
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15.5 Projekt „Noah"
Visualisierung Projekt "Noah"
Ohne Rang
Architektur / Städtebau / Betrieb
Die Projektverfasser gehen von einem Totalabbruch des bestehenden Kindergartens
inkl. der unterirdischen Bauten aus. Sie schlagen neu eine eingeschossige, abgetreppt
dem Hang folgende Anlage vor, welche von einer umfassenden Mauer begrenzt wird.
Im Süd-Osten wird der kleine Grenzabstand dafür überschritten. Das Raumprogramm
wird in drei Bauten entflechtet, wobei ein vorgelagerter und teilweise überdeckter Verbindungsgang die Eingänge markiert. Den beiden Kindergärten wird je ein ostseitiger,
atriumartiger Aussenraum zugeordnet, während die übrigen Nutzungen in einem separaten Gebäude die Anlage gegen Osten abschliessen. Beide Kindergärten profitieren
so von einer gleichwertigen Orientierung mit Besonnung am Vormittag. Ein klares
räumliches Konzept organisiert eine gute Funktion der Kindergärten. Der Eingangsbereich mit Garderobe ist leicht erhöht und gibt Einblick in den Hauptraum mit anschliessendem Garten. Der Gruppenraum orientiert sich gegen Süden. Er ist als ruhiger
Rückzugsort geeignet angeordnet. Der Materialraum kann geschickt sowohl für innen
wie für aussen genutzt werden. Die Abtrennung des Lehrerzimmers und des Förderraums von den Kindergärten wird allerdings als nachteilig beurteilt.
Wirtschaftlichkeit / Nachhaltigkeit
«Noah» weist den kleinsten Quotienten von Gebäudevolumen zur Gebäudeoberfläche
auf. Das Projekt weist das kleinste Gebäudevolumen aus, wobei die drei Baukörper die
grösste Gebäudeoberfläche aufweisen. Das bringt jedoch einen erheblichen Bau- und
Betriebskostenaufwand mit sich. Das Projekt übernimmt keine bestehenden Strukturen
(weder Beton- noch Holzkonstruktionen). Eine extensive Begrünung mit Regenwassernutzung des Daches ist vorgesehen.
Basler & Hofmann
Sanierung Kindergarten / Basisstufe Gostel 14, Erlach
Gesamtbeurteilung
Insgesamt ist „Noah“ ein stimmiges Projekt. Das introvertierte Konzept wirkt in der ruhigen und ländlichen Umgebung mit kleinen Wohnhäusern und Gärten aber fremd. Auch
entspricht ein kompletter Neubau nicht der Aufgabenstellung. „Noah“ ist das teuerste
aller Projekte.
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Basler & Hofmann
Sanierung Kindergarten / Basisstufe Gostel 14, Erlach
Anhang 1
Pläne Projektwettbewerb
_
_
_
_
_
Pläne "Jolimont"
Pläne "Tatou"
Pläne "Alle unter einem Dach"
Pläne "Boa"
Pläne "Noah"
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Situation 1:200
Terrain bestehend
n
Terrain gewachse
Fassade Nord 1:100
SANIERUNG KINDERGARTEN/BASISSTUFE GOSTEL 14
JOLIMONT
0
1
5
Ausgangslage und Konzept
Situation
Architektur und Organisation
Der im Jahr 1974 errichtete Kindergarten Gostel in Erlach soll an die heutigen
Raumbedürfnisse einer Basisstufe angepasst und baulich erneuert werden.
Dafür wird das bestehende Raumprogramm rollstuhlgängig angepasst und mit
zwei Gruppenräumen, einem Förderraum und einem Lehrkraftbereich ergänzt.
Ausserdem wird die asbesthaltige Gebäudehülle saniert und energetisch
optimiert.
Das bestehende Kindergartengebäude liegt inmitten eines Wohnquartiers mit
Einfamilien- und Bauernhäusern am nordöstlichen Hang des Jolimont. Das bestehende Volumen situiert sich in der Mitte der langgezogenen Parzelle und formt
an den Stirnfassaden je einen grosszügigen Aussenbereich. Die Erschliessung
des Grundstücks erfolgt über einen Weg an der nördlichen Parzellengrenze.
Der Bau ist wie bis anhin zweigeschossig organisiert und gliedert sich neu in fünf
symmetrisch angeordnete Raumschichten. Die Zugangswege an der Nordfassade
führen zu den beiden übereinanderliegenden Garderoben in der mittleren Schicht.
Über den Kern mit Treppe und Toiletten sind auf der Südseite der Lehrkraftbereich
mit Küche und der Förderraum erreichbar. Die mittlere Schicht beinhaltet somit alle
gemeinsam genutzten Räume und bildet das Zentrum des Gebäudes.
Die bestehenden Galerien eignen sich aufgrund der Anforderungen an Fläche,
Höhe und Akustik nicht als Gruppenräume. Sie werden zugunsten grosszügiger
und heller Haupträume rückgebaut. Verbunden mit der neuen Befensterung und
den zusätzlichen Oblichtern entsteht eine helle und freundliche Raumatmosphäre.
Der Bezug zu den gedeckten Aussenräumen im Süden und zu den Eingangswegen im Norden bleibt erhalten.
Die äusserste Schicht ergänzt die Haupträume mit Gruppen- und Materialräumen.
Die Schrankfronten in den Gruppenräumen bieten Stauraum, allenfalls wäre hier
auch Platz für eine Teeküche. Die grossen Fenster orientieren sich nach Osten,
resp. Westen, und schaffen den bislang fehlenden Bezug zu den Rasenflächen.
Beide Basisstufen sind neu dreiseitig orientiert und behindertengerecht
erschlossen. Im unteren Geschoss bleiben Schutzraum und Technikräume
unverändert erhalten. Der Schutzraum wird als Lager genutzt.
Das bestehende Gebäude nutzt geschickt die topografischen Gegebenheiten.
Gegenwärtig sind in einer mittleren Schicht die Garderobenräumen übereinander angeordnet. Von ihnen ausgehend werden die beiden Klassen auf der
Hang- und Talseite erschlossen. Unser Konzept sieht vor, diese Eigenheit des
Bestandes zu stärken. Alle gemeinsam genutzten Räume wie Förderraum,
Lehrkraftbereich und Toilettenanlage werden in der mittleren Raumschicht
untergebracht und über eine interne Treppe miteinander verbunden. Zudem
wird das Gebäude auf beiden Stirnseiten um eine Schicht mit Gruppen- und
Materialräumen ergänzt.
Durch diese geringen Eingriffe werden die räumlichen Anforderungen an zwei
behindertengerechte Basisstufenklassen mit gut proportionierten Gruppenräumen auf klare und einfache Weise erfüllt.
Die Erweiterungen verlängern das Gebäude und stärken die Idee eines der Hangtopographie folgenden Volumens. Die Basisstufe unterscheidet sich aufgrund
ihrer Länge von den umliegenden Einfamilienhäusern und ist somit als öffentliche
Einrichtung klar erkennbar. Die neuen Schichten sind an den beiden Knicken im
Dach ablesbar. Durch die Knicke fügt sich das Gebäude besser in den Kontext
ein und erhält beidseitig einen klaren volumetrischen Abschluss.
Aufgrund der energetischen Sanierung wird die Fassade aussen um 6cm aufgedoppelt. Falls dies baurechtlich zur nördlichen Parzellengrenze ein Problem
darstellt, müsste man eine innere Wärmedämmung prüfen. Die Gebäudebreite
bleibt bestehen, der südliche kleine Grenzabstand von 4m wird somit eingehalten. Auch die Gebäudehöhe wird gemäss der im Baureglement Erlach beschriebenen Messweise eingehalten.
+5.01
+4.15
+0.71
-0.15
G ru p p e n -/
N e b e n ra u m
H a u ptra u m
Materialraum / Lager
±0.00
Vorraum
P utzra u m
W C IV/L
H a u ptra u m
-2.50
G ru p p e n -/
N e b e n ra u m
-2.75
Schnitt 1:100
SANIERUNG KINDERGARTEN/BASISSTUFE GOSTEL 14
JOLIMONT
0
1
5
G e de c kter
Ein g a n g
H a u ptra u m
75 m2
G ard ero be
18 m2
H a u ptra u m
75 m2
G ru p p e n -/N e b e n ra u m
30 m2
G ru p p e n -/N e b e n ra u m
30 m2
WC
P utz e n
L e hrkraftb ereic h
18 m2
G eräte in n e n/a u s s e n
10 m2
G eräte in n e n/a u s s e n
10 m2
G e de c kter
A u s s e n ra u m
12 m2
G e de c kter
A u s s e n ra u m
12 m2
Erdgeschoss 1:100
Fassade und Materialisierung
Die gesamte Fassade wird bis auf die Ständerkonstruktion rückgebaut, die
bestehende Tragstruktur wird vollständig erhalten. Die asbesthaltige Eterniteindeckung wird gesetzeskonform entsorgt. Die bestehenden Holzständer
werden neu isoliert und mit einer gestrichenen vertikalen Bretterschalung mit
Abdeckleisten umhüllt. Das so entstehende ruhige Fassadenkleid integriert die
neuen Anbauten zu beiden Seiten und führt zu einer einheitlichen Gesamterscheinung des Baukörpers.
Die markante Dachlinie und der leichte Dachüberstand unterstreichen die Idee
eines der Hangtopographie folgenden Volumens. Auch im Dach wird die Tragkonstruktion erhalten. Neu wird das Dach zwischen den Sparren isoliert und
mit Metallbahnen mit Stehfalz gedeckt.
Im Innern des Gebäudes werden Wände und Decken mit einer hell gestrichenen vertikalen Bretterschalung eingekleidet. Die Bretterschalung kann an den
Decken offene Fugen haben, um die Anforderungen an die Akustik zu erfüllen.
Ein Materialwechsel im Bodenbelag macht das Durchschreiten der Raumschichten erlebbar. So wird in den Haupträumen ein Parkettboden, in der
gemeinsamen Mitte und in den Gruppenräumen ein fugenloser Bodenbelag
eingebracht. Je nach Wunsch der Bauherrschaft (Kosten, Anforderungen
Energie, Behaglichkeit etc.) können der bestehende Unterlagsboden und die
Radiatoren belassen werden. Andernfalls schlagen wir vor, den bestehenden
Boden auszubrechen, besser gegen das Erdreich zu dämmen und mit einem
neuen Unterlagsboden inklusive Bodenheizung zu versehen.
Die Fenster sind als grosse Lochöffnungen in der umlaufenden Holzschalung
gestaltet. Grosszügige Fensterreihen bringen viel Tageslicht ins Innere des
Gebäudes. Die Unterteilung der Holzfenster ergibt sich im Bereich der
Haupträume aus der bestehenden Stützenstruktur. Diese erzeugen optimal
bedienbare Öffnungsflügel und Festverglasungen mit ökonomischen
Scheibengrössen .
Bestand
Neu
Abbruch
Schema Umbaumassnahmen
+5.01
+4.15
+0.71
Terrain gew
achsen
-0.15
Terrain bestehend
-2.75
Fassade Süd 1:100
SANIERUNG KINDERGARTEN/BASISSTUFE GOSTEL 14
JOLIMONT
0
1
5
G e de c kter
Ein g a n g
Vorra u m
b e ste h e n d
12 m2
S c h utzra u m b e ste h e n d
M a terialra u m / L a g er
36 m2
G ard ero be
18 m2
H a u ptra u m
75 m2
G ru p p e n -/N e b e n ra u m
30 m2
WC
Ta n kra u m
b e ste h e n d
9 m2
IV W C
H eiz u n g
b e ste h e n d
6 m2
F örd er-/T h era piera u m
18 m2
G eräte in n e n/a u s s e n
10 m2
G e de c kter
A u s s e n ra u m
12 m2
Untergeschoss 1:100
Aussenraum
Energie
Die bestehende Anordnung der Aussenbereiche bleibt erhalten. Wir schlagen
vor, auf der Nordseite die Zugangstreppe zum hangseitigen Geschoss durch
eine Rampe zu ersetzen. Dadurch sind beide Geschosse barrierefrei zugänglich. Falls dies in Bezug auf den Nachbarn ein Problem darstellt, kann die
Treppe belassen werden, dann wäre nur die untere Klasse behindertengängig.
Die Kompaktheit des Volumens und die nach der Sanierung gut gedämmte
Gebäudehülle erfüllen nicht nur die aktuellen Energievorschriften. Vielmehr
ermöglichen sie einen äusserst tiefen Wärmeverbrauch und erfordern auch im
Sommer keine Kühlung.
Die Spielbereiche im Osten und im Westen der Parzelle sind immer noch
gross genug und bieten nach wie vor einen abwechslungsreichen Raum für
unterschiedliche Aktivitäten. Ein Sand- und Tonbereich inkl. Wasserstelle und
Spielgeräte ermöglichen Erfahrungen im Bereich der Motorik. Sträucher, Gehölze und ein naturnaher Gartenteil laden zum Verstecken und Entdecken ein.
Die Orientierung der Haupträume und die Fassadengestaltung ermöglichen in
sämtlichen Hauptnutzräumen eine ausreichende Versorgung mit Tageslicht.
Die Stoffmarkisen sind aussenliegend und gewährleisten auf diese Weise
einen effizienten sommerlichen Wärmeschutz. Der thermische Komfort kann
durch öffenbare Fenster von den Nutzern zusätzlich individuell gesteuert
werden.
Die bestehenden Hartplätze auf der Südseite werden leicht vergrössert und
bieten Platz für Spielgeräte mit Rädern. 12m2 des Hartbelages sind jeweils
gedeckt und auch bei schlechtem Wetter nutzbar. Die bestehende Stützmauer wird in Hangrichtung verschoben, um den Förderraum im unteren
Geschoss mit ausreichend Tageslicht zu versorgen. Eine neue Aussentreppe
verbindet als Teil der neuen Stützmauer die Aussenräume der beiden Klassen
miteinander.
Die für den Innenausbau nach ECO-Kriterien ausgewählten Materialen berücksichtigen das hohe Ziel der guten Raumluftqualität, unterstützen Gesundheit und Wohlbefinden und minimieren die Schadstoffemissionen aus
Baustoffen. Holzwerkstoffe werden nur mit formaldehydfreier oder sehr
emissionsarmer Verleimung (≤0.02 ppm) eingesetzt.
Gleichzeitig garantieren die Materialien optimale Funktionalität und
minimierte Unterhaltskosten.
A uf b a u D a c h
M etallein d e c k u n g m it Ste hfalz
Bitu m e n b a h n
H olzsc h alu n g
Hinterlüftu n g/L attu n g
U nterd a c h b a h n
W eic hfa serplatte
b e ste h e n d e S p arre n
d a z wisc h e n D ä m m u n g 2 0 0 m m
D a m pfbre m se
L attu n g
B rettersc h alu n g, g e stric h e n,
teilw eise offe n e F u g e n/A k u stik
10 m m
27 m m
60 m m
35 m m
c a. 3 7 0 m m
c a. 5 0 m m
c a. 2 7 m m
Vord a c h m it Stic h er
( A b bru c h d e r b e ste h e n d e n D a c h ein d e c ku n g in kl.
U nterko n stru ktio n u n d d er b e ste h e n d e n in n ere n
Verkleid u n g)
A uf b a u A u s s e n w a n d
D e c kleiste n, g e stric h e n
H olzsc h alu n g vertik al, g e stric h e n
K o nterlattu n g
Hinterlüftu n g
W in d p a pier
Stä n d er 6 0 x1 4 0 m m
d a z wisc h e n D ä m m u n g 6 0 m m
b e ste h e n d er Stä n d er 1 4 0 x1 4 0 m m
d a z wisc h e n D ä m m u n g 1 4 0 m m
O S B- Platte
In stallatio ns h o hlra u m
B rettersc h alu n g vertik al, g e stric h e n
25 m m
25 m m
20 m m
30 m m
60 m m
140m m
15 m m
30 m m
20m m
( A b bru c h d e r b e ste h e n d e n F a ssa d e n platte n in kl.
U nterko n stru ktio n u n d d er b e ste h e n d e n in n ere n
Verkleid u n g)
F e n s ter
H olzfe n ster U - W ert < 1.0 W / m 2 K
3-fa c h Isolierve rgla su n g
U - W ert Gla s m a x. 0. 7 W / m 2 K
Stoff m a rkise m it M otore n a ntrie b
( A b bru c h d e r b e ste h e n d e n F e n ster)
A uf b a u B o d e n z u Erdrei c h
P a rk ett
b e ste h e n d er B o d e n a ufb a u
b e ste h e n d e B o d e n pla tte B eto n
b e ste h e n d er M a g er b eto n
10 m m
120 m m
180 m m
50 m m
O ptio n al:
A u s bru c h d es b e ste h e n d e n U nterla g s b o d e n s,
n e u er A ufb a u mit D ä m m u n g 8 0 m m u n d
U nterla g s b o d e n 6 0 m m in klu sive B o d e n h eizu n g
Terrain bestehend
Fassade Ost 1:100
Fassadenschnitt Hauptraum 1:20
SANIERUNG KINDERGARTEN/BASISSTUFE GOSTEL 14
JOLIMONT
0
1
5
Ostfassade
bestehende Parkplätze
Rundlauf
Rundlauf
spielen
spielen
Allwettersegel
10 m2
Aussenunterricht
Aussenunterricht
balancieren
Rundlauf
Rundlauf
balancieren
Situation
Tatou - Projektwettbewerb Sanierung Kindergarten, Erlach
0
5
10 m
Nordfassade
Rundlauf
Hauptraum
70
WC K / M
4
Haustechnik
16
WC L / IV
4
Aussenunterricht
Gruppenraum
Garderobe
Material
Schutzraum / Materiallager
35
18
20
36
Aussengeräte
5
Rundlauf
bestehende Parkplätze
Grundriss Erdgeschoss
Längsschnitt
Tatou - Projektwettbewerb Sanierung Kindergarten, Erlach
0
2,5
5m
Westfassade
Rundlauf
Rundlauf
Logopädie
Hauptraum
19
70
Technik
4
WC L
WC K
2
2
WC M
Materialraum
2
19
Aussenunterricht
Aussenunterricht
Lehrerzimmer
Garderobe
Gruppenraum
19
18
35
Rundlauf
Rundlauf
bestehende Parkplätze
Grundriss Obergeschoss
Tatou
Der
Hügel
zum
Tatou, das Gürteltier ist vom Anstieg erschöpft und
belassen
schläft ein. Das Schuppentier bildet die Vorgabe für
Schatten und laden zum Versteckspiel ein.
aber
klettern
etwas
neu
mit
der
Rutschbahn
gestaltet.
Bäume
wird
Möblierungsvarianten
spenden
die Gebäudeform und soll als Kindergarten/Basisstufe
identifikationsstiftend
sein.
Die
Gestaltung
eigenständig, ausdruckstark und hebt sich
ist
von den
Erschliessung
umliegenden Bebauungen ab, fügt sich aber durch die
Der Zugang erfolgt über den bestehenden Gehweg. Die
geneigte Dachform trotzdem in das Wohnquartier ein.
beiden Kindergärten/Basisstufen werden je über einen
Eingang erschlossen. Die zentralen Garderoben bilden
Umgebung
die Verbindung zu den Haupt-,
Die beiden Spielplätze auf der Ost- und Westseite der
Nasszellen.
Parzelle werden durch einen umlaufenden Weg verbunden.
Umgebung/Spielplatz über die Garderobe. Die beiden
Die beiden Kindergärten/Basisstufen kommen sich so in
Geschosse sind über eine interne „splitlevelartigen“
der Umgebung etwas näher. In Pausen können die beiden
Treppe verbunden. So wird der Zugang zu sämtlichen
Klassen
Räumen wie Logopädie, Lehrerzimmer, Material und den
durch
eine
Lehrperson
baufsichtigt
werden.
Ebenfalls
erfolgt
Zugang
in
Holzelemente zum balancieren, Gärten zum „schnousen“
im Erdgeschoss wird zusammen mit dem entsprechenden
von
Lehrer-WC
die
Sandkästen
mit
Wasserspiel
kreativen Gestalten dürfen auch nicht fehlen.
zum
Gruppenarbeit
Bewegen
Theatervorführung
Kindergarten/Basisstufe
behindertengerecht
vorgesehen.
Das
Obergeschoss und die Umgebung sind rollstuhlgängig.
Tatou - Projektwettbewerb Sanierung Kindergarten, Erlach
Spielen
die
Nasszellen
und
Der
der
Gewehgplatten laden die Kinder zum hüpfen ein, es hat
Beeren
ermöglicht.
Gruppenräumen und den
0
2,5
5m
Südfassade
Dachaufbau
Konstruktion
Nachhaltigkeit
Der bestehende Holzbau wird komplett abgebrochen. Das
Durch den Erhalt der Fundation und Unterkellerung
neue Gebäude wird in einer Holz-Elemtbauweise auf die
werden
bestehende Fundation und die massive Unterkellerung
Elemente in Massivbauweise nötig.
gestellt.
Das neue Gebäude wird in einer leichten Holzbauweise
„Nur“
punktuell
ist
die
Ergänzung
der
keine
grösseren
Erdbewegungen
und
-
Blecheindeckung
Trennlage
Verlegeunterlage
Hinerlüftung
Unterdachspannbahn
Lattung mit Überdämmung
Lignum Holzelemente, ausgedämmt
alle Elementstösse abgeklebt
- Sichtunterseite
neue
19 mm
mind. 60 mm
60 mm
280 mm
25 mm
Dachaufbau
Fundation nötig.
gemäss Vorgaben ECO-Bau erstellt.
Möblierung
Bauhpysik
Haupt- und Gruppenraum sind so angeordnet, dass eine
Durch
möglichst
gesetzlichen
flexible
Nutzung
und
Möblierung
gewählt
die
Die
-
Fassadenplatte
Lattung
Hinterlüftung
Weichfaserplatte
Holzelement
mit Zellulose ausgedämmt
- Holzwerkstoffplatte
- Installationslattung
- Gipsfaserplatte
Gipsglattstrich
25
40/40
25
60
220
mm
mm
mm
mm
mm
19 mm
40 mm
15 mm
Bodenaufbau
Holz-Elementbauweise
Vorgaben
neue
an
können
Dämmwerten
Konstruktion
gut
die
-
Bodenbelag, Korklinoleum
Trockenbodenaufbau
Trittschalldämmung
Dampfsperre
Holzwerkstoffplatte
Holzelement
mit Zellulose ausgedämmt
- Holzwerkstoffplatte
erreicht
werden kann. Die beiden Räume werden lediglich durch 4
werden.
ermöglicht
Schiebeelemente getrennt. Dadurch können verschiedene
verschiednenen Labels von Minergie zu erreichen.
die
- bestehendes Betonfundament
Anordnungen gewählt werden. Freies Gestalten, Spielen
10 mm
40 mm
30 mm
30 mm
160 mm
25 mm
bestehend
bestehender Gebäudesockel
im
Grossraum,
Raumaufteilung
Arbeiten
mit
in
Gruppen
in
Theaterbestuhlung
zwei
usw.
Räumen,
- mineralischer Sockelputz
- Perimenterdämmung, XPS
- bituminöse Abdichtung über
gesamten Sockel und alle
Bauteilanschlüsse
Siehe
Möblierungsvarianten.
Fassadenschnitt 1:20
Tatou - Projektwettbewerb Sanierung Kindergarten, Erlach
15 mm
160 mm
"Alle unter einem Dach." Projektwettbewerb Sanierung Kindergarten / Basisstufe Gostel 14 in Erlach
Idee
Ort
„Der Neubau besteht aus einem gefalteten Dach,
welche alle Nutzungen unter sich vereint."
Die Setzung des Neubaus knüpft an die heutige
Situation an. Das Gebäude besteht aus einem
gefalteten Dach welches sich aus drei aneinandergereihten Satteldächern zusammensetzt. Das
Volumen fügt sich harmonisch in die bestehende
Topografie ein und das geknickte Dach treppt sich den
Hang hinauf. Die Firstrichtung verläuft, wie die umgebenden Gebäude parallel zum Hang. Das Volumen
spielt in seiner Form mit der spezifischen Nutzung und
hebt sich von der Umgebung ab.
Analyse
Der Zustand des Gebäudes ist schlecht (Asbest,
Dämmung, Technik), so dass sich eine Sanierung bzw.
Erneuerung aufdrängt. Nach einer Analyse des
Bestands, bei welcher wir die Sanierung und einen
Neubau gegeneinander abgewogen haben, fallen
folgende Punkte auf: Das Gebäude ist am Ende seiner
Lebensdauer und die Anforderungen an die Energie
und Hülle sind gestiegen. Zudem besteht innenräumlich
keine Verbindung zwischen den beiden Geschossen.
Anstatt mit viel Aufwand und Geld am bestehenden
weiterzubauen, schlagen wir vor, den Bestand bis auf
den massiven Gebäudeteil im Untergeschoss (Sockel)
abzubrechen.
Je nach pädagogischem Konzept, erlauben die überhohen Haupträume nachträgliche Einbauten wie
Galerien und Hochbetten.
Konstruktion
Das Projekt zeichnet sich durch eine hindernisfreie
Raumanordnung aus. Sämtliche Nutzungen befinden
sich auf einer Ebene (keine Galerie). Der rollstuhlgängige Zugang ist auch im Oberschoss von der
Strasse her möglich. Falls erwünscht, kann im
Obergeschoss noch ein zusätzliches IV-WC installiert
werden.
Pädagogische Leitsätze
„Kinder zeichnen und spielen oft auf dem Boden.“
Der vorfabrizierte Holzbau ermöglicht eine rasche
Bauweise. Der betonierte Teil (Technik, Schutzraum)
des Bestands ist noch in einem guten Zustand und
bildet ein gutes Fundament für den Neubau.
Die Bodenplatte wird im östlichen Bereich des
Gebäudes verlängert. Die Tragrichtung des Daches
erfolgt in der Längsrichtung. Die vorfabrizierten Elemente des Sparrendaches liegen auf den Aussen-/ und
Innenwänden auf. Das Dachelement weist im Firstbereich eine biegefeste Verbindung auf (Sparren mit
Stahlplatten und Passbolzen). Der Zusammenbau der
Elemente erfolgt im Kehlbereich über eine gelenkig
ausgeführte Verbindung (Überblattung der Sparren,
welche am Bau verschraubt werden).
Architektur
„Kindliche Kreativität braucht ein «ausgewogenes Mass
an architektonischen Ereignissen», an denen sie sich
entzünden, anhängen und weiterentwickeln können.
Räume, welche die Kinder als Erfahrungs-/, Entdeckungs-/, Handlungs-/, Bewegungs-/ und Rückzugsraum nutzen können.“ Pädagogische Leitsätze
Aussenraum
„Intensiver Bezug von Innen-/ und Aussenraum sowie
eine vielseitig nutzbare, animierende Basisstufenumgebung.“ Pädagogische Leitsätze
Die Aussenräume weisen unterschiedlichen Qualitäten
und Stimmungen auf. Im östlichen Teil der Parzelle,
zum Dorf hin orientiert, entsteht ein neuer Hartplatz
welcher als Ankunftsort und Adresse dient. Gegen
Westen zum Jolimont hin, befindet sich der Grünraum
mit einem Gartenhaus (dient als zusätzlicher gedeckter
Aussenraum), Obstbäumen und Spielgeräten. Man
kann um das gesamte Gebäude schreiten, die bestehende trennende Betonmauer im Süden wird durch
eine Böschung ersetzt. Sämtliche Aussenräume sind
über die Garderoben und den doppelgeschossigen
Eingangsbereich zugänglich.
d
"Freude am Schauen
und Begreifen
ist die schönste Gabe
der Natur."
Das gefaltete Dach vereint alle Nutzungen unter sich.
Das Gebäude wird zum Erfahrungsraum welcher spielerisch genutzt werden kann. Der Innenraum bietet
unterschiedliche Durch-/ und Einblicke, wie z.B. von der
doppelgeschossige Eingangshalle in die Nebenräume.
Vielfältige Raumer- lebnisse sind möglich.
Albert Einstein
Zur Aussteifung des Daches sowie um die seitlichen
Schubkräfte der Dachfläche aufzunehmen, sind
Decken-/ und Wandelemente aussteifend ausgeführt.
E
Der Neubau dockt an den Sockel des Bestands an. Das
Dach ist von der Raumstruktur entkoppelt/freigestellt.
Durch die asymmetrische Anordnung der Knicke wird
das Dach räumlich erleb-/ und erfahrbar.
E
B
B
S
E
B
S
G
G
Fenster/Licht
Neubau
Basisstufe
Das neue Gebäude besteht aus einem einfachen
Volumen welches in vorfabrizierter Holzbauweise erstellt wird.
Es entspricht den heutigen Anforderungen an einen
zeitgemässen Schulhausbau. Sämtliche Räume befinden sich am richtigen Ort und weisen die geforderten Grössen auf. Die Fluchten des bestehenden
Gebäudes werden aufgenommen und gegen Osten
wird das Gebäude um eine Raumschicht verlängert
(max. Gebäudelänge von 30m wird eingehalten).
Die gewünschte Vielfältigkeit in der Nutzung findet im
Neubau Ihre räumliche Entsprechung. Im Erdgeschoss
befindet sich der offizielle Eingang, sämtliche allgemeinen Räume sowie eine Basisstufeneinheit. Die
zentrale doppelgeschossige Eingangshalle verbindet
beide Geschosse miteinander. Im Obergeschoss ist die
zweite Basisstufeneinheit untergebracht.
„Lichtdurchflutete, stimulierende
Räume.“ Pädagogische Leitsätze
und
funktionale
E Elemente
B Biegefeste Verbindung
d
Die Fenster orientieren sich in alle Himmelsrichtungen
(seitlich und nach oben), was durch den Tag hindurch
unterschiedliche Lichtstimmungen in den Räumen zu
erzeugen vermag. Die verspielte Lochfassade lässt
unterschiedliche Aussenraumbezüge zu. Man findet
Fenster auf Sitzhöhe, andere welche bis auf den
Boden gehen oder Oblichter im Dach.
Die Anordnung der Schulräume (Erschliessung, Garderobe sowie Haupt-/und Nebenraum) erfolgt spiralförmig.
Zugang Dorf
S Elementstoss
G Gelenkige Verbindung
Materialisierung
Die äussere Erscheinung des Gebäudes zeichnet sich
durch eine dunkelgrau lasierte Holzfassade aus. Im
Gegensatz dazu ist der Innenraum in einem weiss
lasierten Holz gehalten.
Eingangsbereich
Spielfläche
260.0
Gartenhaus
24.0
A
Sandkasten
A
NA
+1.90
Vordach
25.0
16
Tank
9.0
12
18
+3.50
Schutzraum/Lager/Aussenlager
36.0
Hauptraum
73.0
Obstbäume
1143
Rasen
+1.60
Spielgeräte
+2.50
Böschung
ZUL
Heizung
6.0
gedeckter
Aussenbereich
25.0
- 0.20
NA
Zugang Aussenlager
+1.90
- 0.29
Magazin
9.0
+1.60
- 0.06
WC/ IV
3.0
Ausgang
OG
Therapie
20.0
Vorraum
11.0
Garderobe
18.0
Nebenraum
28.0
Material I.
11.0
+2.50
ZUL
WC
5.0
±0.00
Ausgang
OG
Rutschbahn +2.50
14
Glaswand
- 0.10
Lehrer
17.5
Eingang
EG
(WC IV)
Eingang
21.0
Vorraum
14.0
Luftraum
Eingang
Böschung
±0.00
± 2.50
Eingang
EG
±0.00
Teeküche
± 0.00
G o stel
Nebenraum
28.0
Naturwiese
140.0
Material I.
10.0
Garderobe
18.0
Luftraum
Nebenraum
Luftraum
Material
Luftraum
Galerie
±0.00
Zugang
65.0
-0.90
Hauptraum
73.0
10
20
gedeckter
Aussenbereich
25.0
Hartplatz
160.0
Linde
-0.90
G o stel
best. Hecke
-2.00
Böschung
eg
S u n k o rt w
A
6)
22
(160
Situation 1/200
A
Vordach
25.0
Erdgeschoss 1/100
Obergeschoss 1/100
"Alle unter einem Dach." Projektwettbewerb Sanierung Kindergarten / Basisstufe Gostel 14 in Erlach
Wirtschaftlichkeit
+7.30
+6.20
Das Gebäude ist kompakt gehalten und weist einen
geringen Glasanteil auf.
Das Projekt zeichnet sich durch eine äusserst einfache
Bauweise aus roh belassenen Materialien und sichtbaren Oberflächen, ohne unnötige Verkleidungen aus.
Die Nasszellen werden am bestehenden Ort belassen
und aufgefrischt.
Bei der Auswahl der eingesetzten Materialien wird
darauf geachtet, dass diese einerseits langlebig und andererseits deren Stoffkreisläufe möglichst geschlossen
sind.
Eine Überprüfung der Baukosten mittels einer
approximativen kubischen Berechnung zeigt, dass die
Erstellung des Neubaus im vorgegeben Kostenrahmen
möglich ist.
Der Anteil von Beton wird soweit wie möglich minimiert
und wo nötig wird Recyclingbeton verwendet. Eine
Verbindung von Primär- und Sekundärstrukturen wird
konsequent vermieden.
Statik gefaltetes Dach
+4.92
Neubau (133.0m2)
best. Sockel
Kubische Berechnung Neubau
+1.90
Grobkostenschätzung
Kubische Berechnung Volumen:
Kostenschätzung:
Fläche Schnitt:
130.0 m2
Gebäudetiefe:
11.0 m1
Gebäudevolumen: 1'430.0 m3
1'430m3 x 800.-/m3 1'144'000.Abbruch/Entsorgung
80'000.Anpassungen Sockel 51'000.-
Fläche Längsschnitt
133.0m2
Gebäudetiefe
11.16m1
Gebäudevolumen
1'484.3m3
Total
1'275'000.-
bestehener Sockel
1'485.0m3 x 750.-/m3
1'113'750.Abbruch/Entsorgung
60'000.Anpassungen Sockel
101'250.Total
1'275'000.-
Haustechnik
±0.00
„Erzeugung,
Verteilung
und
Verbrauch
von
Energieträgern und Leitungen sollte wo möglich
sichtbar und nachvollziehbar sein.“ Pädagogische Leitsätze
-0.90
Energiekonzept
Die Dämmqualität der Gebäudehülle entspricht den
Primärenergieanforderungen nach MINERGIE-ECO
und erfüllt damit die Grundanforderung für einen
geringen Heizwärmeverbrauch.
Nordfassade 1/100
Heizung
Bei einer Erneuerung der geplanten Heizung erfolgt die
Wärmeerzeugung mittels einer Erdwärmesonde. Die
Wärmeabgabe orientiert sich an einem Niedertemperatursystem und erfolgt mittels einer Fussbodenheizung.
d
Komfortlüftung
Die kontrollierte Lüftung erfolgt, falls erwünscht über in
die Deckenelemente eingelegte Lüftungsrohre. Die Luftmengen werden pro Zone bedarfsabhängig reguliert.
Wo möglich und sinnvoll, erfolgt die Wärmerückgewinnung mit Feuchterückgewinnung. Der Monobloc
befindet sich im ehemaligen Tankraum.
Solare Energienutzung
Die Dächer eignen sich ideal zur Installation von
Sonnenkollektoren für die Warmwasseraufbereitung
bzw. einer Photovoltaikanlage zur Stromproduktion.
Spenglerei:
Aluminiumblech, dunkelgrau anodisiert
+7.30
+7.30
Die Auflagen hinsichtlich der grauen Energie werden
erfüllt, indem die Betonstruktur soweit wie möglich
belassen wird und die neue Gebäudehülle mit nachwachsenden Rohstoffen ausgeführt wird. Sämtliche
Leitungen werden sichtbar geführt.
+6.20
Dach:
Dachschiefer Faserzement, dunkelgrau (15°)
Ziegellattung (30/40)
Konterlattung (50/70)
Unterdach, Polymerbitumenbahn
Holzelement bestehend aus:
OSB-Platte (18)
Sparren (120/250)
Zellulosedämmung (250)
Holzschalung Fichte, weiss lasiert (21)
Fugen gestossen
+4.92
+2.50
auskragender Vordachbereich:
+1.90
Mehrschichtplatte Fichte, dunkelgrau lasiert (50)
Westfassade 1/100
Fassade:
-0.90
Ostfassade 1/100
Holzschalung Fichte, unterschiedliche Breiten
sägeroh, vorbewittert (dunkelgrau lasiert)
Konterlattung (30/40)
Hinterlüftung (30/40)
OSB-Platte (16)
Fugen winddicht verklebt
Holzständer (80/200)
Zellulosedämmung (200)
OSB-Platte (16) als Aussteifung
Fugen luftdicht verklebt
Holzschalung Fichte, weiss lasiert (21)
Fugen gestossen
+7.30
Sonnenschutz:
Ausstellmarkise (Typ Schulhaus)
Gestänge: Aluminium, hellgrau anodisiert
Stoff: weiss (G-Wert: 0.15)
+6.20
+4.92
+2.50
Fenster:
±0.00
Holzmetallfenster
IV-3 fach-Verglasung (U-Wert: 0.9 W/m2K)
Innen: Fichte, weiss lasiert
Zargen: dito
Aussen: Aluminium, hellgrau anodisiert
Zargen: dito
-0.90
Südfassade 1/100
Fensterzargen:
Aluminium, hellgrau anodisiert
+7.30
+6.20
Boden:
+4.92
Nebenraum 2
+2.50
Hauptraum 2
+2.25
Parkett Esche natur, weiss geölt
Unterlagsboden, Anhydrit (50)
Bodenheizung
PIR-Dämmung, zweilagig (100)
Dampfbremse, Polymerbitumenbahn
Bodenplatte, Recyclingbeton (200)
Ausgleichsschicht, Magerbeton (50)
Kieskoffer als Aufschüttung
Garderobe 1
Hauptraum 1
Eingang
Therapieraum
±0.00
Best. Schutzkeller
-0.90
Längsschnitt 1/100
Fassadenschnitt 1/20
Städtebau und Architektur
Die wunderschöne Parzelle liegt am Fuss des Jolimonts in einem heterogenen
Gefüge locker gestreuter Wohnbauten, privater Gärten und alter Reben. Die
Parzelle verläuft als Streifen senkrecht zum Hang und wird durch die Setzung
des Bauvolumens in zwei Bereiche geteilt. Der bestehende Bau übernimmt mit
seiner charakteristischen Dachlinie den Verlauf des Terrains und fügt sich mit
dieser Geste zurückhaltend in die ortsspezifische Topographie ein.
443.00
Das vorhandene Volumen ist für die Aufnahme des erweiterten Programmes zu
klein. Die Nutzung der bestehenden Galerien als vollwertige Fläche wurde
sorgfältig geprüft und schliesslich verworfen: Niedere Raumhöhen, düstere
Lichtverhältnisse, die unzureichende akustische Abtrennbarkeit und die
erschwerte Zugänglichkeit führten zum Entschluss, stattdessen einen effizienten
Anbau vorzuschlagen. Dieser liefert die geforderten Flächen und hilft aktiv dem
Bestand, sein Potential zu entfalten.
442.00
Spielwiese
Bank / Spielgeräte
Der Neubauteil schmiegt sich dreiseitig an das bestehende Volumen an. Die
bestehende, identitätsstiftende Figur bleibt als kulturelles Erbe der siebziger
Jahre lesbar. Das Anbauvolumen nimmt die bestehende Trauflinie auf, die
seitlichen Flügel des Anbaus artikulieren mit einer Gegenbewegung den
Abschluss des neuen Körpers.
Festkies
kGa = 4.00
441.00
440.00
Aussenräume, Erschliessung und Nutzungsverteilung
Die beengte Eingangssituation an der Nordfassade wird rückgebaut. Die beiden
neuen Seitenflügel nehmen die Eingänge und die Garderoben auf, dadurch
können die grosszügigen Aussenräume im Osten und Westen der Parzelle
aktiviert werden. Beide Basisstufeneinheiten sind hindernisfrei zugänglich. Über
den gedeckten Aussenbereich gelangt man vom Garten in die pavillonartige
Struktur des Anbaus. Im Garderobenbereich erlaubt eine schaufensterähnliche
Öffnung erste Blickbezüge in den Hauptraum.
Der ehemaligen Südfassade vorgelagert befindet sich das neue Herzstück des
Kindergartens: eine verglaste Laube mit starkem Aussenbezug. Durch das
Ausbilden von fünf, über wenige Treppenstufen verbundenen Podesten, folgt der
kaskadenförmige Raum dem ansteigenden Gelände. Vom obersten und
untersten Podest gelangt man in die Haupträume, von den
dazwischenliegenden auf den terrassierten Aussenraum. Die Laube beherbergt
die flexibel und vielseitig nutzbaren Gruppenraumflächen. Als architektonisches
Ereignis animiert die gebaute, hölzerne Topographie die Kinder, sich den Raum
aktiv anzueignen. Sie dient als Bühne, Arbeitsplatz und ist mit ihren ruhigen
Nischen Rückzugsort. Eine Tür verteilt die Kaskade auf die beiden Klassen und
trennt sie akustisch. Für klassenübergreifenden Unterricht kann der Raum über
die ganze Länge geöffnet werden.
439.00
Bank / Spielgeräte
Festkies
Spielwiese
PP best.
Die neue Raumschicht erlaubt es, die Haupträume von den Galerien zu befreien.
Dadurch wird die bedrückende Wirkung der Dachschräge in ein luftiges
Raumgefühl umgewandelt. Zudem entlastet sie den bestehenden Mittelteil des
Gebäudes und schafft dadurch an zentraler Stelle Platz für das Lehrerzimmer
und den Förderraum. Eine interne Treppe verbindet die Geschosse.
438.00
437.00
Boa
Sunkortw
eg
Gostel
N
Situationsplan Mst. 1 : 200
0
2
5m
Sanierung Kindergarten / Basisstufe Gostel 14
Gruppenraum, Garderobe II
50m2
Tankraum
Schutzraum / Lager
36m2
Eingang II
10m2
Hauptraum II
70m2
Haustechnik
Mat.
Mat.
WC
IV/Lehrer
Mat.
Logopädie / IF
21m2
WC
IV/Lehrer
WC
2 EH
WC
2 EH
Hauptraum I
70m2
Gruppenraum, Garderobe I
60m2
Luftraum
Eingang I
10m2
Grundriss Erdgeschoss Mst. 1 : 100
+5.00
Lehrer
21m2
Grundriss Obergeschoss Mst. 1 : 100
+5.00
+4.20
+1.70
+0.90
Stützm
±0.00 441.50
Strasse
-2.50
Westfassade Mst. 1 : 100
Boa
Ostfassade Mst. 1 : 100
0
1
2m
Sanierung Kindergarten / Basisstufe Gostel 14
+5.00
+4.20
+1.70
+0.90
±0.00 441.50
-2.50
Längsschnitt Kaskade Mst. 1 : 100
+5.00
+4.20
+1.70
+0.90
±0.00 441.50
-2.50
Südfassade Mst. 1 : 100
+5.00
+4.20
+1.70
+0.90
±0.00 441.50
-2.50
Längsschnitt Hauptraum Mst. 1 : 100
+5.00
+4.20
+1.70
+0.90
±0.00 441.50
-2.50
Nordfassade Mst. 1 : 100
Boa
0
1
2m
Sanierung Kindergarten / Basisstufe Gostel 14
Energie und Nachhaltigkeit
Durch den weitgehenden Erhalt des Bestandes mit verbesserter
Wärmedämmung, den vernünftigen Umgang mit den Ressourcen bei den
Neubauteilen und die neuen architektonischen Qualitäten des Ensembles
werden wichtige Kriterien für eine nachhaltige Weiternutzung erfüllt.
Der bestehende Baukörper ist optimal ausgerichtet. Durch die neue, südseitige
Verglasung wird die passive Sonnenenergienutzung möglich. Die massiven
Gebäudeteile dienen als Speichermasse und sorgen dadurch sowohl im Winter
als auch im Sommer für ein angenehmes Raumklima. Die Lüftungsflügel auf
dem Dach erlauben eine effiziente Nachtauskühlung. Die grosszügige, zum Teil
raumhohe Befensterung sorgt für eine optimale natürliche Belichtung bis in die
Raumtiefen in beiden Geschossen. Die Fassadenfunktionen wie Statik,
thermische Trennung, Sonnen- und Sichtschutz werden mit einem additiven
Prinzip erreicht.
Dachaufbau Nebenraum:
Vegetations und Retentionsschicht mit
Schutzschicht 120 mm
Abdichtungsschicht Polymerbitumen
Unterdach OSB-Platte, Konterlattung und
Sparrenlage mit Wärmedämmung,
Dampfbremse, Dreischichtplatte 380 mm
Dachaufbau Hauptraum:
Vegetations und Retentionsschicht mit
Schutzschicht 120 mm
Abdichtungsschicht Polymerbitumen
Unterdach OSB-Platte, Konterlattung und
bestehende Sparrenlage mit Wärmedämmung,
Dampfbremse, Akustiklochplatte 380 mm
Fassadenkonstruktion:
Holzlisenen 80 x 160 mm
Sonnenschutz Ausstellstore zwischen Lisenen
Fixverglasung und Öffnungsflügel
Holzständer 80 x 240 mm
Tablare, Sitzmöglichkeit zwischen Ständer
Zwischenwandkonstruktion:
Holzständer 80 x 240 mm
Tablare, Sitzmöglichkeit zwischen Ständer
Fixverglasung und Öffnungsflügel
Bodenaufbau Nebenraum:
Massivholzparkett 16 mm
Unterlagsboden 60 mm
Trittschalldämmung 40 mm
Stahlbetonbodenplatte 180 mm
Wärmedämmung 240 mm
Sauberkeitsschicht 50 mm
Materialisierung und Tragkonstruktion
Die asbesthaltige Gebäudehülle wird rückgebaut. Die primäre Tragstruktur bleibt
erhalten und wird neu ausgedämmt, das Eternitdach wird durch ein begrüntes
Dach ersetzt. Die Fassadenverkleidung wird durch eine neue Holzverkleidung
ersetzt. Grosse Öffnungen holen Nordlicht in die hohen Haupträume des
Bestandes während im Innenraum gleichzeitig viel Wandfläche erhalten bleibt für
das Aufhängen von Zeichnungen und Lernmaterial. Magnetische Oberflächen
schonen die Wände. Der geforderte Stauraum wird in Materialschränke auf die
Klassenräume, Gruppenräume und das Lehrerzimmer verteilt. Dadurch wird
unnötige Erschliessungsfläche gespart. Gegen Süden öffnen sich die
Haupträume mit raumhohen Verglasungen zur sonnigen Kaskade.
Die leichte, einfache und transparente Bauweise des Neubauteils ergänzt das
bestehende Volumen in schlüssiger Weise. Eine Serie aus aneinandergereihten
Holzrahmen bildet die Tragsystem für Dach und Fassade. Zwischen den
Holzstützen der Kolonnade entsteht eine vielseitig nutzbare Zwischenschicht aus
Tablaren, Bänkli, Arbeits- und Ablageflächen.
Der Anbau ist akustisch vom Hauptraum abtrennbar, erlaubt durch die
transparente Bauweise und aussergewöhnliche Raumhöhe aber interessante
Sichtbezüge.
Die Materialisierung der Fassade in Holz entspricht der unaufdringlichen
Zurückhaltung, mit welcher sich das Gebäude in die Nachbarschaft integriert. Im
unmittelbaren Aussenraum überzeugt Holz als natürliches, kindergerechtes
Material. Auch die sichtbare Konstruktion aus Vollholz und die Verwendung von
Holz als Wandbekleidung und Bodenbelag erzeugen eine warme, behagliche
Atmosphäre.
Der einfachen, materialgerechten Durchbildung der Konstruktion und
Raumabschlüssen wird grosse Aufmerksamkeit gewidmet. Auf alles
Schematische und Gesuchte wird bewusst verzichtet, wodurch die Investitionsund Unterhaltskosten gering gehalten werden.
Bodenaufbau Hauptraum:
Linoleum 6 mm
Unterlagsboden bestehend 70 mm
Trittschalldämmung bestehend 40 mm
Stahlbetonbodenplatte 180 mm
Sauberkeitsschicht 50 mm
Fassadenschnitt Mst. 1 : 20
Boa
0
20
50cm
Sanierung Kindergarten / Basisstufe Gostel 14
gos
tel
c
b
691
4.00
a
n
situation 1:200
0m
5m
10m
noah
gh 2.40
hauptraum
förderraum/therapieraum
-0.35
+0.05
c
gruppenraum
-2.30
-2.70
-4.35
gruppenraum
hauptraum
best. kindergarten ±0.00
b
rain
gewachsenes ter
schutzraum / materialraum / lager
a
schnitt a-a 1:100
-2.70
a
a
-4.35
förderraum / therapieraum
20 m2
aussenraum
122m2
vordach
31m2
-0.35
b
geräteraum
10m2
c
geräteraum
10m2
-2.70
-2.30
hauptraum
70m2
gruppenraum
30m2
-0.35
aussenraum
122m2
vordach
31m2
+0.05
a
gruppenraum
30m2
hauptraum
70m2
wc
-2.70
-0.35
wc
garderobe
20m2
lehrer
15 m2
wc-iv
wc-iv
-2.70
grundriss 1:100
wc
garderobe
20m2
-0.35
0m
5m
10m
noah
nordostfassade
südwestfassade
0m
5m
10m
noah
die situation. die basisstufe
drei niedere baukörper werden, dem hangverlauf folgend, in die ländlich-dörfliche situation gesetzt.
eine struktur aus eingefärbtem beton und holzlamellen umfängt die bauten und gruppiert die
komposition. zwischen den gebäuden bilden sich geschützte aussenräume mit fast intimer,
atriummässiger raumqualität. sie sind direkt dem hauptraum zugeordnet und stets überblickbar.
sie werden zum optischen fokus der basisstufen. spielen und lernen greifen ineinander über.
der übergang von der spielerischen tätigkeit zum zielorientierten lernen verläuft fliessend.
im osten erschliesst ein linearer weg die höhenversetzten gebäude.
der hindernisfreie zugang für alle bereiche ist ab der bestehenden strasse gewährleistet.
die einzelbauten orientieren sich an der körnung des bestandes, der rahmen bietet schutz und
rückzug. zwei komplementäre eigenschaften, die weite des areals und die pavillonmässige, lockere
bebauung mit einzelbauten prägen die anlage. die pavillons stiften autonomie und identität.
die räume. die materialien
die innenräume sind grosszügig, übersichtlich und klar angeordnet. der gruppenraum liegt unmittelbar
neben dem hauptraum und ist, dem hangverlauf folgend, leicht höhenversetzt. es bildet sich eine
bühnenartige situation mit seitlicher nische. diese bietet zusätzliche ausblicke in die weite und zum
jolimont.
der rahmen bzw. die aussenwände bieten schutz und stabilität, der innenraum wird folgerichtig weich
und ‚kokonmässig‘ in holz ausgekleidet. zwischen massiver betonplatte und -rahmen werden einfache
holzbauten mit begrünten pultdächern gesetzt.
geschosshohe fenster entsprechen dem bedürfnis nach lichteinfall, behaglichkeit und ausblicken.
die einfache bauweise verspricht einen optimierten wärmehaushalt und begünstigt das erreichen eines
hohen energiestandardes. die neubauten sind mit blick auf eine atmosphärische wie technische
nachhaltigkeit entwickelt.
schutzraum / materialraum / lager
35m2
haustechnik
24m2
untergeschoss 1:100
dachaufbau
- extensivbegrünung
- abdichtung 2-lagige bitumenbahn
- holzschalung
- hinterlüftung
- unterdachfolie
- unterdach weichfaserplatte
- sparrenlage dazw. wärmedämmung
- dampfbremse
- installationsrost
- holzbekleidung
60 mm
27 mm
80 mm
22 mm
240 mm
30 mm
19 mm
wandaufbau
- beton
- pir wärmedämmplatte, dampfbremsend
- installationsrost
- holzbekleidung
200 mm
140 mm
30 mm
19 mm
bodenaufbau
- massivparkett
- unterlagsboden
- pur dämmung
- dampfsperre
- bodenplatte
- magerbeton
fassadenschnitt 1:20
20 mm
55 mm
120 mm
250 mm
50 mm
noah
www.baslerhofmann.ch
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