Artikel Nager: Augen für Stadtjournal 1:2011

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INFORMATIONEN
AUS DER
PRAXIS
Augenkrankheiten
Von Tierarzt Daniel Kilb
Das Auge ist ein besonderes
Wunderwerk der Natur, ohne dieses
entginge uns und den Tieren vieles in
unserer Umgebung und das Erleben
wäre um einiges Ärmer.
Augenkrankheiten beim Tier sind
genauso vielfältig und komplex wie
beim Mensch. Zuerst muss man sich
klar sein über den Aufbau des Auges.
Das Auge funktioniert ähnlich wie eine
Kamera. Das heisst, die Lider
entsprechen der Staubschutzkappe, die
Hornhaut der äusseren Linse einer
Kamera. Die Linse des Auges
entspricht der Inneren fokussierbaren
Linse der Kamera, die Iris der
Irisblende der Kamera. Hier haben
sich sogar einige der technischen
Namen vom Auge abgeleitet. Die
Netzhaut letztendlich findet Ihre
Entsprechung im bilderzeugenden
Chip der Digitalkamera oder im Film
der Analogkamera.
Dabei kann es auch zu
Schädigungen des Sehnervs kommen.
Auch primäre Erkrankungen des
Sehnervs und der Nerven der
Augenmuskulatur gibt es, wie zum
Beispiel das Schielen oder das Horner
Syndrom.
Zu den chronischen und
degenerativen Erkrankungen gehören
der graue Star, der durch eine
Trübung der Linse gekennzeichnet ist,
sowie auch der grüne Star welcher zu
einer Druckerhöhung im
Augeninneren führt.
Häufig treten auch im Rahmen
von Stoffwechselerkrankungen oder
Allergien begleitend Veränderungen
und Erkrankungen an den Augen auf.
Eine besondere Bedeutung haben
beim Hund die erblichen bzw.
rassebedingten Augenkrankheiten wie
die fortschreitende
Netzhautdegeneration, Entzündlich
bedingte Pigmentierung der
Alle Strukturen des Auges können Hornhaut, trockene Augen und viele
einzeln oder auch in Ihrer Gesamtheit weitere.
erkranken. In der Gesamtheit
Eine Sonderstellung nehmen die
betrachtet sind sich die
angezüchteten Augenprobleme ein.
Augenerkrankungen von allen
Diese betreffen meist die Lider und
Tierarten sehr ähnlich, allerdings gibt
augenumgebenden Strukturen.
es natürlich auch tierartspezifische
Da entscheidet häufig schon die
Erkrankungen.
Rasseauswahl über die vorliegende
Die häufigste Erkrankung ist mit
Erkrankung: Zu weites ,hängendes
Sicherheit die
oder eingerolltes Augenlid;
Lidbindehautentzündung, diese kennen hervorstehende Augäpfel die unter
die meisten ja aus eigener Erfahrung.
bestimmten Umständen sogar aus der
Bei Hund und Katze kommen sehr
Augenhöhle herausrutschen können;
häufig auch Verletzungen des Lides
nicht vorhandene Tränen-Nasenund der Hornhaut vor. Die
Kanäle. Hier sollte schon beim Kauf
Verletzungen passieren meist beim
des Tieres darauf geachtet werden,
Spielen im Gestrüpp oder durch
dass solche Veränderungen nicht
Kämpfe.
vorliegen, da diese kostspielig
Diese Verletzungen können auch korrigiert werden müssen.
tiefere Schichten des Auges mit
Schlimmstenfalls ist eine Korrektur
einbeziehen. Stumpfe Verletzungen
auch überhaupt gar nicht möglich, so
können zum Beispiel zu Blutungen im daß das Tier zeitlebens an dem durch
Auge führen . Die Hornhaut
Menschenhand verursachten
perforierende Verletzungen sind
Augenproblem leiden muss.
besonders gefährlich durch die
Um ein Behandlungserfolg bei
Infektionsgefahr die von Ihnen ausgeht. Augenerkrankungen zu gewährleisten
ist eine frühe Diagnose sehr wichtig.
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Bei längerem Bestehen der
Krankheit kann es zu bleibenden
Schäden am Augengewebe kommen.
Achten Sie bei Ihrem Tier
deshalb darauf, ob ein vermehrter
Tränenfluss vorhanden ist. Ob die
Augen gerötet sind, oder die Lider
zusammengekniffen werden. Ob Ihr
Tier Orientierungsprobleme hat . Ist
die Hornhaut und Linse trüb oder
zeigt Verfärbungen? Reagiert Ihr Tier
unsicher in der Dunkelheit oder ist es
überempfindlich in hellem Licht?
Reagieren die Pupillen verzögert oder
bleiben sie gar starr in einer engen
oder erweiterten Stellung ?;
Selbst eine absolute Blindheit
muss dem Besitzet nicht unbedingt
auffallen.
Wenn ein Sehkraftverlust langsam
voranschreitet können viele Tiere dies
kompensieren über ihre anderen
Sinne. Das Verhalten scheint dann
nahezu normal.
Deshalb ist ist es notwendig
regelmässig im Rahmen der jährlichen
Impfung ein Untersuchung der Augen
mit einzubeziehen.