Klaus muss raus

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Classroom Management 2
- Klassenführung Ringvorlesung der Regionalen Schulberatungsstelle der Stadt
Gelsenkirchen
Dipl.-Psych. Elena Hinsching und Dipl.-Psych. Dr. Stephan Roski
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Rückblick
• Was ist vom letzten Mal hängengeblieben?
• Was davon haben Sie ausprobiert?
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Videoclips zum Thema Klassenführung
• Beobachten Sie folgende Videos und notieren
Sie sich bitte, was bereits gut umgesetzt wird
und in welchen Bereichen Sie
Optimierungsbedarf sehen.
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Klassenraumgestaltung
Vorbereitete Umgebung
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Überblick: Vorbereitete Umgebung
Gute Ordnung
sind zu erkennen an:
Funktionale
Einrichtung
-
Regelakzeptanz
Störungsreduzierung
gutes Klima
Freiräume
…
Brauchbares
Lernwerkzeug
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haben positiven Einfluss auf:
- Identifikation mit dem
Lernort („ownership“)
- selbstorganisiertes Lernen
- Effektivierung des LehrLern-Prozesses
- …
Gute Ordnung
• Schützender Rahmen:
– Aufwachsen in Menschlichkeit
• Vielfalt erhalten, Gleichheit entwickeln
• Klare Regeln, vereinbarte Rituale, entlastende
Routinen
• Handlungs- und Spielräume lassen
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Gute Ordnung
Indikatoren:
• Klasse macht gepflegten und aufgeräumten Eindruck
• kein überflüssiges „Rumgerenne“
• Schüler identifizieren sich mit Klassenraum (jeder
Schüler hat seine „eigene Ecke“ z.B. Sitzplatz, Fach)
• Lärmpegel entspricht Arbeitsprozess
• Schüler gehen behutsam und pfleglich mit Materialien
um
• Aufräumen ohne Aufforderung
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Funktionale Einrichtung
• Funktionale, ökologische, ergonomische
Einrichtung
• Belüftung, Beleuchtung, Akustik
• genügend Platz
• „Funktionsecken“
• Keine Reizüberflutung
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Funktionale Einrichtung
Indikatoren:
• genügend Platz
• Tafel ist geputzt
• Lehrer steht vorn, wenn er/sie Input gibt
• Lehrer zieht sich zurück, wenn er/sie moderiert
• funktionierende Belüftung, ergonomische Gestaltung von
Beleuchtung und Akustik
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Brauchbares Lernwerkzeug
• Medien von Tafel bis PC
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Brauchbares Lernwerkzeug
Indikatoren:
• täglich benötigte Materialien sind übersichtlich
und schnell greifbar verteilt
• Materialien haben festen Standort
• Arbeitsergebnisse werden festgehalten
• Funktionierende Technik
 entscheidend für Lernerfolg
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Exkurs: Lernpsychologie
Positive Verstärkung:
Bekräftigung/Belohnung
(z.B. Lob, Smiley,
Klassenspiel aussuchen,
PC-Zeit)
Bestrafung (Typ II):
„Indirekte Bestrafung“
(z.B. Entzug von Spielzeit,
Taschengeldentzug)
Bestrafung (Typ I):
„Direkte Bestrafung“
(z.B. Tadel, Abschreiben,
Trainingsraum)
Negative Verstärkung:
Aufhebung einer
Bestrafung/Sanktion
(z.B. zurück aus dem
Trainingsraum)
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Beispiele
• Verstärkerpläne
• „Ampelsystem“
• Signalkarte
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Verstärkerpläne
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Als positive Verstärker eignen sich (in
Zusammenarbeit mit den Eltern) im schulischen
Rahmen:
• soziale Verstärker (z.B. ein verbales Lob,
Nicken, Lächeln)
• materielle Verstärker (z.B. Aufkleber oder
Sparen auf größere Verstärker, z.B. ein
Legoauto)
• Aktivitätsverstärker (z.B. Spielen, Basteln, ein
Kinobesuch)
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Die erwünschten Verhaltensmodifikationen sind
nur durch häufiges Üben und Wiederholen zu
erreichen. Das erfordert, dass Verstärker geregelt
und zuverlässig gegeben werden müssen und
bedeutet: ein Verstärkerprogramm funktioniert nur
mit hoch motivierten und konsequenten
Unterstützern (Schule, Elternhaus) und ist kein
Selbstläufer.
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Der Verstärkerplan
In einem Verstärkerplan wird festgelegt, in welchen Quoten- oder
Intervallmustern ein spezielles Verhalten verstärkt wird.
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Noch einmal auf den Punkt gebracht
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Denken Sie an:
• Start- und Enddatum
• Erreichbare Zielsetzung
• Verstärkung für die gewählten Teilziele, auch
wenn andere Verhaltensauffälligkeiten noch
vorkommen
• Exaktes Verrechnungsmuster für die Verstärker
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Denken Sie an:
• Attraktivität der Verstärker
• Einbezug von Kollegen, Absprachen mit den
Kollegen
• Kontinuierliche Führung des Verstärkerplanes
und wöchentliche Gespräche mit dem Schüler im
Vertragszeitraum
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Vermeiden Sie…
• … sich zu viel auf einmal vorzunehmen (kleine
Etappenziele führen eher zum Hauptziel)
• … den Prozess ganz allein zu begleiten (Sie arbeiten in
einem System)
• … Ausnahmen zu machen
• … Kollegen über kleinste Details des Vertrages zu
informieren. Sie brauchen ihnen nur die Information über
das zu bewertende Verhalten zukommen zu lassen
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Mögliche Verstärker
• Die erlangten Token können Schüler zuhause gegen
vereinbarte Verstärker eintauschen. Dafür müssen zuvor
die „Preisschilder“ für die einzelnen Verstärker vergeben
werden. Diese müssen in Abhängigkeit zum
beobachtbaren Verhalten berechnet werden. Sollte ein
Schüler sich 30 Smileys in der Woche maximal
verdienen können, so sollten 25 erreichte Smileys für
einen Schwimmbadbesuch ausreichen.
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Belohnungsangebot
Preis (bei 30 möglichen
Token in der Woche)
Extrazeit alleine mit einem
Elternteil täglich
5 pro Tag
Eis essen gehen
15 in der Woche
Ein Schwimmbadbesuch
25 in der Woche
spätere Schlafenszeit
5 pro Tag
Handynutzung (oder
Handygebühren)
5 pro Tag
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Beispiele für Vertragsvereinbarungen
Ich, Maik Müller, bin mit folgenden
Vereinbarungen einverstanden. Sie gelten vom
01.05. bis zum 20.05.2014.
Ich habe jeden Tag meine kompletten
Unterrichtsmaterialien dabei und lege diese
zu Beginn einer Stunde auf meinen Tisch
Ich erledige meine Hausaufgaben
vollständig.
Wir ____________________________ sind mit
folgenden Vereinbarungen einverstanden.
Eltern: Wir gehen jeden Abend nach dem Essen den
Tornister noch einmal zusammen durch.
Lehrer: Ich bespreche wöchentlich die Inhalte der
Verstärkung mit dir.
Eltern: Wir nehmen uns jeden Abend nach dem
Essen Zeit und gehen mit dir die Hausaufgaben noch
einmal durch. Wir kontrollieren Dein
Hausaufgabenheft.
Lehrer: Ich kontrolliere die Hausaufgaben und
bestätige die Eintragungen im Hausaufgabenheft.
Ich zeige in jedem Fach dreimal auf.
Ich verhalte mich während einer
Stillarbeit mindestens die ersten fünf
Minuten ruhig.
Eltern: Wir erinnern Dich jeden Morgen – bevor Du
das Haus verlässt – an die Vereinbarung.
Lehrer: Ich lege Dir für jedes Aufzeigen ein Plättchen
auf den Tisch.
Lehrer: Ich gebe Dir ein Zeichen und lege es Dir zu
Beginn
der Stillarbeit auf den Tisch.
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„Ampelsystem“
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„Ampelsystem“
• zu Beginn jeder Unterrichtsstunde neu
• genau definierte Verstöße
• keine Erklärungen  wortlos Namensschild
umsetzen
• auf rotem Feld folgt automatisch eine aversive
Konsequenz
• auf gelbem Feld haben SuS Chance auf grünes Feld
zurückzukehren  Motivationsschub
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Vor- und Nachteile
Nachteil:
• öffentlicher Charakter
Vorteile:
• Störungen unaufgeregt klären können
• Motivation  durch eigene Kraft kann Sanktion
abgewehrt werden
• kognitive, emotionale und zeitliche Entlastung der
Lehrkraft durch klare Regeln und Konsequenzen  fair
und sicher
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Signalkarte
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Signalkarte
3-stufiges Warnsystem:
• non-verbale Signale
• mündliche Ermahnung
• die Signalkarte „Bei der nächsten Störung: Anruf
bei deinen Eltern“ auf dem Tisch des störenden
Schülers/ der störenden Schülerin
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Signalkarte
Bei der nächsten Störung: Anruf bei deinen Eltern
Datum:
Uhrzeit:
Was du tun kannst, um die Konsequenz abzuwehren:
• Du störst nicht mehr.
• Wenn du 15 Minuten engagiert mitarbeitest, nehme ich die
Signalkarte zurück!
Ich bin überzeugt, dass du das schaffen kannst – wenn du dich
anstrengst.
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Signalkarte
Funktion:
• Aufmerksamkeit der SuS wird auf eine positive
Tätigkeit konzentriert
• ermöglicht Lehrkraft SuS zu unterstützen und zu
loben bei positivem Verhalten  Bindungsarbeit
• Steigerung der Selbstwirksamkeitsüberzeugung
 Einfluss auf Zufriedenheit, Erfolg, Gesundheit
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Quellen
• Was ist guter Unterricht? S.120-126, Cornelsen, Autor:
Hilbert Meyer
• Classroom-Management - Wie Lehrer, Eltern und
Schüler guten Unterricht gestalten, Klett-Cotta, Autor:
Christoph Eichhorn
• Störungen in der Schulklasse - Ein Leitfaden zur
Vorbeugung und Konfliktlösung, BELTZ, Autor: HansPeter Nolting
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Danke für Ihre Aufmerksamkeit

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