Physikalisches Anfängerpraktikum der Universität Heidelberg - Praktikum I Versuch 23 Strom- und Spannungsmessung II Versuch 23 Strom- und Spannungsmessung Literatur • W. Walcher, Praktikum der Physik, B.G.Teubner Stuttgart, • Standardwerke der Physik: Gerthsen, Bergmann-Schäfer, Tipler. • Homepage des Praktikums: http://www.physi.uni-heidelberg.de/Einrichtungen/AP/ Schiebewiderstand Eichspannung III Taster Dekadenwiderstände Vorbereitung Bereiten Sie sich auf die Beantwortung von Fragen zu folgenden Themen vor: Ohmsches Gesetz, Kirchhoffsche Gesetze, Innenwiderstand von Strom- und Spannungsmessinstrumenten, Drehspuleninstrument, Kompensationsschaltung, Innenwiderstand und Elektromotorische Kraft von Stromquellen. Verständnisfragen: Amperemeter 1. Was besagen die Kirchhoffschen Gesetze? Kompensator 2. Was und wie misst man mit einem Kompensator? 3. Worin besteht der prinzipielle Vorteil eines Kompensators gegenüber einer normalen“ Spannungsmessung? ” 4. Was muß man tun, um den Messbereich eines Voltmeters oder Amperemeters zu erweitern? Abbildung 1: Aufbau des Versuchs Strom- und Spannungsmessung. I Messaufbau 5. Was ist eine Elektromotorische Kraft, und wie bestimmt man sie? • stabilisierte Spannungsversorgung 6. Wie groß ist der maximale (Kurzschluss) Strom, den eine Batterie - kurzzeitig - zur Verfügung stellen kann? Berechnungsbeispiel: Auto-Batterie: U =12 V, Innenwiderstand: R=0,1 Ω, Imax = ? • Kompensator • Milliamperemeter • Schiebewiderstand (100 Ω) IV • drei Dekadenwiderstände Aufgaben • Eichen Sie eine Kompensationsschaltung zum Messen von Spannungen. • Batterie • Der Messbereich eines Amperemeters ist von 10 mA auf 200 mA zu erweitern. • Tastschalter c Dr. J.Wagner - Physikalisches Anfängerpraktikum - V. 1.0 Stand 07/2011 1 Physikalisches Anfängerpraktikum der Universität Heidelberg - Praktikum I • Die Klemmenspannung einer Batterie ist als Funktion der Belastung zu messen, um die ElektroMotorische Kraft (EMK) und den Innenwiderstand zu bestimmen. • Zusatzaufgabe für Physiker: Berechnen Sie, für welchen Lastwiderstand aus der Batterie die maximale Leistung P = U I entnommen wird. V VI Grundlagen Durchführung des Versuchs Es wird dringend empfohlen, sich die Formeln für die Vor- und Parallelwiderstände zur Messbereichsänderung schon vor dem Praktikum klar zu machen. Nicht einfach abschreiben, sondern selbst entwickeln! 1. Skizzieren Sie den Versuchsaufbau. 2. Machen Sie sich den Aufbau und die Wirkungsweise des Kompensators klar. Vergleichen Sie die Schaltelemente des Kompensators mit dem Schaltplan. (Gehäuse von unten ansehen; Linearitätsfehler des Drehpotentiometers notieren). Versuch 23 Strom- und Spannungsmessung 3. Die 6 V Hilfsspannung zum Betrieb des Kompensators wird dem Netzgerät entnommen. Eichung des Kompensator: Eichspannung (1,018 V) an die Messbuchsen legen, am Drehpotentiometer 2,036 Skt einstellen und durch Drehen am Eichknopf den Kompensator auf Null abgleichen. Die Drucktaste ist mit 51 kΩ überbrückt. Dadurch fließt bei Fehleinstellung ein kleiner Strom durch das Nullinstrument. Dieser verrät sofort die richtige Drehrichtung zum Nullabgleich. (Überlegen Sie sich, was hinter dieser Eichvorschrift steckt). Nach dem Abgleich entsprechen 10,00 Skt am Drehpotentiometer genau 5,00 Volt an den Messbuchsen, 8,00 Skt entsprechen genau 4,00 Volt usw. Bemerkung zur Eichspannung: Üblicherweise wird zur Eichung von Kompensatoren ein chemisches Normalelement (Weston-Element) verwendet, das unabhängig von der speziellen Einzelherstellung einen festen Spannungswert von 1,01830 Volt (bei 20◦ C) hat. Die Temperaturabhängigkeit der Spannung ist genau bekannt. Da ein solches Normalelement sehr teuer und gegen Belastung sehr empfindlich ist, wurde eine elektronische Ersatzschaltung mit demselben Spannungswert vorgezogen. 4. Erweitern Sie den Messbereich eines Amperemeters von 10 mA auf 200 mA. Benutzen Sie dazu die drei Dekadenwiderstände (schauen Sie sich die Skizze auf deren Rückseite an). Den Innenwiderstand des 10 mA-Meters finden Sie auf demselben vermerkt (Fehler ± 1Ω). Der Innenwiderstand des 10 mA-Meters ist künstlich erhöht worden, damit Sie bei dieser Aufgabe mit drei Dekadenwiderständen auskommen. Taster Eichregler Taster 51 kW + 6 V Hilfsspannung - 100 W Nullinstrument 50 W 100 W Drehpotentiometer Kompensator µA + Batterie - 200 mA + 0-5 V Messbuchsen Abbildung 3: Schaltung zu Aufgabe 5. Abbildung 2: Schaltplan des Kompensators. 5. Mit dem erweiterten mA-Meter und dem Kompensator wird in der ange- c Dr. J.Wagner - Physikalisches Anfängerpraktikum - V. 1.0 Stand 07/2011 2 Physikalisches Anfängerpraktikum der Universität Heidelberg - Praktikum I zeichneten Anordnung die Klemmenspannung der Taschenlampenbatterie bei Belastung aufgenommen. Der Batterie wird ein Strom I entnommen und gleichzeitig die Klemmenspannung mit dem Kompensator gemessen. Mit dem Schiebewiderstand wird die Stromstärke von ca. 0 bis 200 mA geregelt (9 Messpunkte). Um die Batterie zu schonen, wird die Morsetaste zur Messung immer nur kurz (während des Abgleichs des Kompensators) gedrückt. Sofort ein Diagramm U = U (I) zeichnen! Welchen Verlauf erwarten Sie? VII Auswertung 1. Bestimmen Sie Ri und die EMK aus dem Diagramm. Diskutieren Sie Ihre Messungen unter Berücksichtigung der Messfehler. 2. Zusatzaufgabe für Physiker: Rechnen Sie durch Differenzieren der Gleichung P = U (I)I aus, bei welchem Lastwiderstand die von der Batterie abgegebene Leistung am größten ist. (Leistungsanpassung). Wie groß ist dann U (I) ? c Dr. J.Wagner - Physikalisches Anfängerpraktikum - V. 1.0 Stand 07/2011 3 Versuch 23 Strom- und Spannungsmessung