Gruppe: 2/19 Versuch: 5 PRAKTIKUM MESSTECHNIK VERSUCH 5 Operationsverstärker Versuchsdatum: Teilnehmer: 22.11.2005 1. Versuchsvorbereitung Invertierender Verstärker Nichtinvertierender Verstärker Nichtinvertierender Schmitt-Trigger 2. Versuch Invertierender Verstärker 2.1.1 Abgleich der Offsetspannung 2.1.2 Frequenzgang der Verstärkung a) v = 100 b) v = 5 2.2 Tiefpass 1. Ordnung 2.2.1 Frequenzgang der Verstärkung 2.2.2 Entfernung von R8 aus der Rückkopplung 2.3 Slewrate und Großsignalbreite 2.3.1 Slewrate 2.3.2 Gorßsignalbreite des Sinus 2.3.4 50 kHz Sinus 2.4 Nichtinvertierender Komparator und Schmitt-Trigger 2.4.1 Hysteresekurve 2.4.2 Ein – und Ausgangssignal, Hysteresekurve 2.4.3 Ausgangsspannung 2.4.4 Hysterese 2.5 U/f Umsetzer 2.6 Präzisionsgleichrichter 2 1.Versuchsvorbereitung 1.1 Invertierender Verstärker 1.2 Nichtinvertierender Verstärker 1.3 Nichtinvertierender Schmitt-Trigger 3 2. Versuch 2.1 Invertierender Verstärker R1 = 1k, R2 = 100k, R3 = 1k, RL = 2k 2.1.1 Abgleich der Offsetspannung Der Versuch wurde auf dem Arbeitsplatz entsprechen der Skizze aufgebaut, und das Poti P2 auf Mittelstellung gedreht. Mit dem Oszilloskop ergab sich ein Wert von 73,8 mV für die Ausgangsspannung. Damit lässt sich die Offsetspannung wie folgt berechnen. U A = 90mV I3 = U E0 U A −U E0 = R3 R7 U OS = UA = 0,73mV ± 43μV R 1+ 7 R3 | U OSFrel |=| U AFrel | + | − R7 Frel | + | − R3 Frel | + | R3 Frel |= 3% + 3% = 6% Jetzt wird das Poti P2 in eine Stellung gedreht, in der der Ausgangsstrom gleich Null, und somit die Offsetspannung gleich Null is. Der best einzustellende Wert für die Ausgangsspannung war 500uV das entspricht einer Offsetspannung von 4,9uV. Der OPV ist nun abgeglichen und die Poti-Stellung P2 wird im ganzen Versuch nicht mehr geändert. 4 2.1.2 Frequenzgang der Verstärkung a) Versuchsaufbau mit einer Verstärkung von 100, die sich durch das Verhältnis der Widerstände R7 und R3 berechnet. R6 = 1k, R7 = 100k, R3 = 1k, RL = 2k v0 = R7 100kΩ = = 100 R3 1kΩ Mit dem Funktionsgenerator wird ein Sinuseingangssignal mit einer Amplitude von 100mV erzeugt, und mit dem Oszi die Ausgangsspannung für verschiedene Frequenzen des Eingangssignals ermittelt. Für die logarithmische Darstellung der Spannungsverstärkung gilt folgende Formel: U 20 log | v |= 20 log | A | UE f kHz Ue in mV Ua in mV V 20 log dB 0,001 100,000 7650,000 76,500 37,673 0,010 100,000 9800,000 98,000 39,825 10,000 100,000 8000,000 80,000 38,062 20,000 100,000 5200,000 52,000 34,320 30,000 100,000 3700,000 37,000 31,364 100,000 100,000 1180,000 11,800 21,438 300,000 100,000 400,000 4,000 12,041 500,000 100,000 242,000 2,420 7,676 0,100 100,000 9800,000 98,000 39,825 1,000 100,000 10000,000 100,000 40,000 5,000 100,000 9300,000 93,000 39,370 6,000 100,000 9100,000 91,000 39,181 7,000 100,000 8900,000 89,000 38,988 40,000 100,000 2860,000 28,600 29,127 50,000 100,000 2320,000 23,200 27,310 60,000 100,000 1940,000 19,400 25,756 70,000 100,000 1670,000 16,700 24,454 80,000 100,000 1480,000 14,800 23,405 700,000 100,000 167,000 1,670 4,454 1000,000 100,000 120,000 1,200 1,584 1200,000 100,000 99,000 0,990 -0,087 5 100,000 90,000 80,000 70,000 V in 20 log dB 60,000 50,000 V=100 85 dB 40,000 88 dB 30,000 20,000 10,000 0,000 0,001 0,010 0,100 1,000 -10,000 10,000 100,000 1000,000 10000,000 f in kHz Nun tragen wir in unserem Diagramm den Frequenzgang der Gleichspannungsverstärkung μ 0 des OPV mit der Grenzfrequenz 60Hz ein. Aus dem Diagramm lesen wir μ 0 in dB ab. Wir können nun μ 0 wie folgt berechnen: xdB = 20 log μ0 = 88 xdB ⇒ μ0 = 10 20 = 251189 Aus Diagramm 1 können wir die Transitfrequenz ablesen. Sie ist der Schnittpunkt der Frequenzgänge mit der 0dB Horizontalen: 1,2MHz ± 36kHz Nun lesen wir aus unserem Diagramm 1 für v0 = 100 die Schleifentransitfrequenz ab: 11kHz ± 330Hz Fehlerangabe für eine Ablesegenauigkeit von 3% vom Oszilloskop. 6 b) Versuchsaufbau mit einer Verstärkung von 5, die sich durch das Verhältnis der Widerstände R7 und R3 berechnet. R6 = 1k, R7 = 100k, R3 = 20k, RL = 2k v0 = R7 100kΩ = =5 R3 20kΩ Mit dem Funktionsgenerator wird ein Sinuseingangssignal mit einer Amplitude von 100mV erzeugt, und mit dem Oszi die Ausgangsspannung für verschiedene Frequenzen des Eingangssignals ermittelt. f kHz Ue in mV Ua in mV V 20 log dB 0,01 100,00 525,00 5,25 14,40 0,10 100,00 520,00 5,20 14,32 250,00 100,00 315,00 3,15 9,97 300,00 100,00 270,00 2,70 8,63 350,00 100,00 235,00 2,35 7,42 1,00 100,00 525,00 5,25 14,40 400,00 100,00 200,00 2,00 6,02 10,00 100,00 515,00 5,15 14,24 450,00 100,00 170,00 1,70 4,61 50,00 100,00 500,00 5,00 13,98 500,00 100,00 150,00 1,50 3,52 100,00 100,00 460,00 4,60 13,26 550,00 100,00 130,00 1,30 2,28 200,00 100,00 365,00 3,65 11,25 600,00 100,00 110,00 1,10 0,83 650,00 100,00 100,00 1,00 0,00 7 16,00 14,00 12,00 V in 20 log dB 10,00 8,00 V=5 6,00 4,00 2,00 0,01 0,10 0,00 1,00 10,00 100,00 1000,00 f in kHz Es wurden für den Versuchsaufbau mit einer Verstärkung von 100 ein Wert von etwa 1200 Mhz und für den Versuchsaufbau mit der Verstärkung 5 ein Wert von 600 Mhz für die Transitfrequenz aus den Diagramme abgelesen. Da aber die Transitfrequenz nur durch den internen Aufbau des Operationsverstärkers bestimmt wird, sie hängt direkt vom Bahnwiderstand und der Sperrschichtkapazität ab, muss sich in die Messung ein Fehler eingeschlichen haben. Temperatureinflüsse die den Bahnwiderstand beeinflussen kann man ausschließen. Da der OPV in Versuch 2.2 auch wieder funktionsfähig war, kann man auch ausschließen das er zu heiß wurde, oder sonstige Schäden im Inneren aufwies. Deshalb muss es sich um einen Schlechten Kontakt an der Messspitze, bzw. einem falschen Lastwiderstand gehandelt haben, über den die Ausgangsspannung falsch bestimmt wurde, und somit eine falsche Transitfrequenz. 2.2 Tiefpass 1. Ordnung Parallel zu R7 wird ein Kondensator C mit unbekannter Kapazität geschaltet. Für die Übertragungsfunktion des Tiefpass ergibt sich: R 1 H ( jw) = 8 ⋅ R1 1 + jwR 8 C1 2.2.1 Frequenzgang der Verstärkung Mit der Frequenzgenerator wird ein Sinus mit der Amplitude 100mV, für verschiedene Frequenzen auf den Tiefpass gegeben, und mit dem Oszi die Ausgangsspannung gemessen. 8 U A ( jω ) U E ( jω ) f kHz 0,01 Ue in mV 100,00 Ua in mV 100,00 V 1,00 - 20 log dB 0,00 0,02 100,00 110,00 1,10 0,05 100,00 105,00 1,05 0,10 100,00 105,00 1,05 0,30 100,00 105,00 1,05 1,00 100,00 105,00 1,05 3,00 100,00 105,00 1,05 -0,83 -0,42 -0,42 -0,42 -0,42 -0,42 7,00 100,00 100,00 1,00 0,00 10,00 100,00 90,00 0,90 0,92 15,00 100,00 77,00 0,77 2,27 20,00 100,00 70,00 0,70 3,10 25,00 100,00 55,00 0,55 5,19 60,00 100,00 26,00 0,26 11,70 70,00 100,00 22,50 0,23 12,96 80,00 100,00 21,00 0,21 13,56 90,00 100,00 20,00 0,20 13,98 100,00 100,00 18,50 0,19 14,66 a dB = −20 log 30,00 100,00 50,00 0,50 6,02 40,00 100,00 37,00 0,37 8,64 50,00 100,00 30,50 0,31 10,31 16,00 14,00 12,00 V in - 20 log dB 10,00 8,00 Dämpfung 6,00 4,00 2,00 0,01 0,10 0,00 1,00 -2,00 10,00 100,00 f in kHz Aus dem Diagramm kann man die 3 dB Grenzfrequenz ablesen: 17 kHz 9 Berechnung der Kapazität mit Hilfe der Übertragungsfunktion: U A R8 1 = ⋅ U E R1 1 + jwC1 R8 ⇒w= 1 C1 R8 ⇒ C1 = 1 = 1,06nF 2πf g R8 2.2.2 Entfernung von R8 aus der Rückkopplung Nun wird der Widerstand R8 aus der Rückkopplung entfernt, und mit dem Funktionsgenerator ein Rechtecksignal der Frequenz 1,25 kHz und einer Amplitude von 200 mV eingespeist. Es wird also das Eingangssignal, die Rechteckspannung mit 200 mV, in eine Dreieckspannung mit 3,7V umgewandelt. Daraus ist zu erkennen, dass es sich bei dieser Schaltung um einen Integrator handeln muss. 10 Mathematische Berechnung des Integrators: UA 1 1 = U E s C1 R1 1 1 stellt im Zeitbereich eine Integration dar. Das ist ein konstanter Faktor. s C1 R1 Nun lässt sich die Amplitude berechnen: Das R1 = 10kΩ C1 ≈ 1nF T = 0,8ms uˆ E = 200mV uˆ A = T 4 1 uˆ E dt = 4V C1 R1 ∫0 2.3 Slewrate und Großsignalbreite 2.3.1 Slewrate Es wird ein Spannungsfolger aufgebaut und auf den Eingang eine Rechteckspannung mit 5V Amplitude und 1,25kHz angelegt. Die Ausgangsamplitude wird am Oszi gemessen, und festgestellt wie lange das Signal braucht um bis zur Amplitude anzusteigen. u Peak −Peak = 11V ± 33mV t = 6 μs ± 180ns SR = u Peak −Peak V V = 1,83 ± 0,05 t μs μs Großsignalbandbreite fp = SR = 22,4kHz ± 672 Hz 2πU A max 2.3.2 Großsignalbreite des Sinus Wir wählen nun als Eingangssignal einen Sinus mit 10V Amplitude und verändern seine Frequenz im Bereich von 1kHz bis 20kHz so lange, bis wir am Ausgang eine Verzerrung des Sinus feststellen. Diese ist bei einer Frequenz von etwa 20kHz am Oszilloskop zu erkennen. 11 2.3.4 50 kHz Sinus U A max r = SR = 7,0V ± 21mV 2π ⋅ 50kHz Dieser Wert wurde auch visuell am Oszilloskop bestätigt. 2.4 Nichtinvertierender Komparator und Schmitt-Trigger 2.4.1 Hysteresekurve Der Nichtinvertierende Komparator wird aufgebaut und am Funktionsgenerator wird eine Amplitude von 4V ein bei einer Frequenz von 1kHz eingestellt. Nun messen wir mit dem Oszilloskop im XY-Betrieb die Ein- und Ausgangspannung für verschiedene Vergleichsspannungen und erhalten diese Hysteresekurven. XY bei 6,67V XY bei 0V XY bei -6,67V 12 2.4.2 Ein – und Ausgangssignal, Hysteresekurve Wir legen nun als Eingangsspannung einen Sinus mit 4V Amplitude und 1kHz an und schalten zusätzlich eine Gleichspannung von 2V hinzu. Als Vergleichsspannung wählen wir 2V. Der Verlauf der Ein- und Ausgangsspannung sind in Diagramm 5 zu sehen. Nun schalten wir das Oszilloskop in den XY-Betrieb und skizzieren die Kennlinie. 13 2.4.3 Ausgangsspannung Wir bauen nun den nichtinvertierenden Schmitt-Trigger auf. Als Eingangsspannung verwenden wir die gleiche wie in 2.4.2. Wir zeichnen den Verlauf der Ausgangsspannung auf: 14 2.4.4 Hysterese Wir berechnen den Ein- und Ausschaltpegel und die Schalthysterese unseres Schmitt-Triggers: U A max = −U A min = 13V U Eein = − R3 ⋅ U A min = 1,3V R8 U Eaus = − R3 ⋅ U A max = −1,3V R8 Daraus ergibt sich für die Schalthysterese des Schmitt-Triggers: R3 ⋅ (U A max − U A min ) = 2,6V R8 Am Oszilloskop messen wir eine Schalthysterese von 3,6. Dieser Unterschied ergibt sich durch die Widerstandstoleranzen (5%) und dadurch, dass die maximale Ausgangspannung am OPV nicht 13V, sondern 14V beträgt: ΔU E = ΔU E = 1050Ω ⋅ (14V − (−14V ) ) = 3,1V 9500Ω 2.5 U/f Umsetzer Die Schaltung wird wie in der Angabe beschrieben aufgebaut, und die Ausgabefrequenz in Abhängigkeit der Eingangsspannung mit dem Oszilloskop gemessen. Ue fa 0,5 47,6 1 95 1,5 137 2 182 2,5 222 3 267 3,5 313 4 357 4,5 400 5 444 5,5 488 6 526 6,5 571 7 615 7,5 645 8 690 8,5 727 9 769 9,5 727 10 768 15 900 800 700 fa in Hz 600 500 400 300 200 100 0 0 2 4 6 8 10 12 Ue in V Gut zu erkennen trotz des relativen Ablesefehlers von 3% ist, dass die Eingangsspannung direkt proportional zur Ausgangsspannung ist. Für die Eingangsspannung gleich 8,5 – 10 V ergeben sich aber Abweichungen, die durch einen schlechten Kontakt erklärt werden. Funktionsweise: Der erste OPV arbeitet als invertierender Spannungsverstärker, mit der Verstärkung 1, d.h. der erste OPV invertiert das Eingangssignal. Bei positivem Eingangssignal erhalten wir also nach dem Invertierer ein negatives Ausgangssignal. Der zweite OPV arbeitet als Integrator und invertiert und integriert die Ausgangsspannung des Invertierers, d.h. wir erhalten eine konstant ansteigende Rampe als Ausgangssignal des Integrators. Der dritte OPV arbeitet als Schmitt-Trigger. Wenn die Spannung am Eingang des Schmitt-Triggers hoch genug gestiegen ist, schaltet der Schmitt-Trigger aus und gibt eine negative Ausgangsspannung. Dadurch schaltet der FET durch und der Invertierer wird außer Kraft gesetzt, die Eingangsspannung liegt positiv am Integrator an. Die Ausgangsspannung sinkt am Integrator ab, bis der Schmitt-Trigger wieder einschaltet. 16 2.6 Präzisionsgleichrichter Die Schaltung wird wie in der Angabe aufgebaut, und mit dem Oszilloskop die Eingangsspannung und die Ausgangsspannung gemessen. Ue Ua 6 12,4 5 10,3 1 2 0,5 1 0,3 0,62 4 8,4 0,2 0,39 3 6,4 0,1 0,2 2,5 5,4 2 4 1,5 3 0,05 0,0968 17 Unsere kleinste Spannung die wir gleichrichten konnten waren 40mV, da der Funktionsgenerator keine niedrigere Amplitude erzeugen konnte. Diese 40mV liegen weit unter unserer Diodenspannung von 0,7V, d.h. also dass in dieser Schaltung der Spannungsabfall an den Dioden durch den OPV korrigiert wird. Im Gegensatz dazu steht unser normaler passiver Einweggleichrichter, bei dem generell 0,7V an der Diode anliegen und es damit unmöglich ist kleinere Spannungen gleichzurichten. Anwendung findet eine solche Schaltung überall dort, wo sehr kleine Spannungen benötigt werden, z.B. in der Mikroelektronik. Zusammenfassung Der 1. Versuch zeigte uns, das Frequenzverhalten des invertierenden Verstärkers und wie man die Offsetspannung kompensieren kann. Im 2. Versuch wurde ein Tiefpass 1. Ordnung mit OPV aufgebaut und die Eigenschaften ermittelt, und berechnet. Weiterhin durch die Entfernung des Rückkopplungswiderstands erhielten wir einen Integrator. Im 3. Versuch wurden die Eigenschaften des OPV’s ermittelt. Es wurden die Slewrate und die Großsignalbandbreite aus den Messungen bestimmt. Einen nichtinvertierenden Komparator und Schmitt-Trigger konnten wir im 4. Versuch untersuchen. Aus den Messungen wurden die Einschalt – und Ausschaltpegel berechnet. Im Versuch 5 wurde ein U/f Umsetzer aufgebaut, bei dem aus Gleichspannung die Wechselspannung erzeugt wurde, dabei stieg die Frequenz der Ausgangsspannung ~ zur angelegten Eingangsspannung. Der 6. Versuch zeigte wie ein Präzisionsgleichrichter funktioniert, und auch dass Spannungen auch unter 0,7V mit diesem gleichgerichtet werden können. Die Versuche 7 und 8 basierten auf freiwilliger Basis und wurden wegen Zeitmangels nicht durchgeführt. 18