WALTHER - MEISSNER INSTITUT FÜR TIEF TEMPERATURFORSCHUNG TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN Physik-Department Lehrstuhl E 23 Bestimmung der effektiven Spinpolarisation von La2/3Ba1/3MnO3 Diplomarbeit von Stefanie Wagner München, den 24. Juni 2004 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 1 2 Theorie 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 2.2 Definition der Spinpolarisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 2.1 Das Manganat La2/3 Ba1/3 MnO3 2.3 Messmethoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 2.3.1 Polarisierte Photoemission . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 2.3.2 Andreevreflexion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 2.3.3 Meservey-Tedrow-Methode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 3 Experimentelle Techniken 21 3.1 UHV-Anlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 3.1.1 Gepulste Laserdeposition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 3.1.2 Elektronenstrahlverdampfer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 3.1.3 Rasterkraftmikroskop . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 3.2 Charakterisierungsmethoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 3.3 3.2.1 Röntgenmessung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 3.2.2 SQUID-Magnetometer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 3 He-Kryostat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 4 Probenherstellung 31 4.1 La2/3 Ba1/3 MnO3 -Film mit Barriere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 4.1.1 Substrat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 4.1.2 La2/3 Ba1/3 MnO3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 4.1.3 Barriere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 4.1.4 Röntgenmessung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 4.2 Strukturierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 i Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 5 Ergebnisse und Diskussion 45 5.1 Aluminium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 5.2 Magnetische Eigenschaften von LBMO . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 5.3 Tunnelkontakt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 6 Zusammenfassung 55 Literaturverzeichnis 57 ii Abbildungsverzeichnis Abbildungsverzeichnis Abbildungsverzeichnis 2.1 Struktur von LaMnO3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 2.2 d-Orbitale [2] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 3+ [4] . . . 5 2.4 Superaustausch [4] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 2.5 Doppelaustausch [4] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 2.6 Spinpolarisation für freie Elektronen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 2.3 Kristallfeldaufspaltung und Jahn-Teller-Aufspaltung von Mn 2.7 Beispiele Zustandsdichten, [7] [8] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 2.8 Schematische Darstellung eines Photoemissionsexperiment [10] . . . . 11 2.9 Beispiel eines gemessenen Photoemissionsspektrums [11] . . . . . . . . 12 2.10 Andreevreflexion schematisch [1] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 2.11 Leitfähigkeitskurven Andreevreflexion [1] . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 2.12 Qualitative Darstellung der Quasiteilchenzustandsdichte . . . . . . . . 15 2.13 Qualitativ Leitfähigkeit ohne Magnetfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 2.14 Qualitativer Verlauf der Leitfähigkeit im Magnetfeld . . . . . . . . . . . 18 2.15 1971 gemessene Kurve von Meservey und Tedrow [13] . . . . . . . . . . 19 3.1 UHV-Anlage [17] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 3.2 PLD-Kammer [17] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 3.3 Qualitativer Intensitätsverlauf der RHEED-Reflexe . . . . . . . . . . . 25 3.4 Aufbau des Vierkreis-Röntgengerätes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 3.5 3 He-Einsatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 4.1 AFM-Bild eines Substrates mit Stufen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 4.2 Schematische Darstellung des Tunnelkontaktes mit zu rauem LBMO-Film 33 4.3 Lauekreis vor (links) und nach (rechts) der Deposition von LBMO . . . 33 4.4 Aufnahme der RHEED-Intensität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 4.5 AFM-Bilder der LBMO-Filme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 4.6 ω/2ϑ-Scan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 iii Abbildungsverzeichnis Abbildungsverzeichnis 4.7 Reflektometrie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 4.8 Erste Struktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 4.9 Stufe durch die ungenaue Materialmenge an SiO2 . . . . . . . . . . . . 41 4.10 Zweite Struktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 4.11 Schema Tunnelkontakt mit passender Menge an SiO2 . . . . . . . . . . 43 4.12 Schema Tunnelkontakt mit zu viel SiO2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 5.1 Messung der kritischen Temperatur von 10 nm Aluminium . . . . . . . 46 5.2 Hysteresekurve eines 100 nm dicken LBMO-Filmes . . . . . . . . . . . 48 5.3 M(T)-Kurve eines LBMO-Filmes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 5.4 Ausschnitt aus dem ω/2ϑ-Scan von MT62 . . . . . . . . . . . . . . . . 50 5.5 Schematisch: Kontaktierung eines Tunnelkontaktes . . . . . . . . . . . 50 5.6 Tunnelkennlinien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 5.7 Ausschnitt aus den Tunnelkennlinien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 iv Einleitung Kapitel 1 Einleitung Das Forschungsgebiet der Magnetoelektronik und Spinelektronik eröffnete eine große Anzahl von praktischen Anwendungen. Beispiele dafür sind nicht-flüchtige Speicherelemente, Festplattenleseköpfe und Magnetfeldsensoren. Aktueller Gegenstand der Forschung ist die mögliche Erweiterung der Halbleitertechnologie durch das Einbeziehen des Spins als zusätzlichen Freiheitsgrad. Neben magnetischen Halbleitern sind auch Substanzen mit vollständiger Spinpolarisation in der Lage, den zusätzlichen Freiheitsgrad einzubeziehen. Magnetische Materialien mit vollständiger Spinpolarisation können als Spinventile verwendet werden, da diese nur für Elektronen einer Spinsorte passierbar sind. Verbindungen, deren Elektronen an der Fermikante nur eine Spinrichtung aufweisen, nennt man Halbmetalle. Die Curietemperatur der Halbmetalle sollte, für eine sinnvolle technologische Anwendung, oberhalb der Raumtemperatur liegen. Allgemein bekannte Ferromagnete zeigen eine Spinpolarisation von unter 50%, so zum Beispiel Eisen mit ca. 42% [1]. Bei verschiedenen Verbindungen unterstellt man halbmetallisches Verhalten. Zu diesen gehören die Materialklassen der Häusler-Verbindungen, Doppelperowskite, Chromoxide und Manganate. Die Spinpolarisation ist bislang nur für einen Teil dieser Materialien vermessen worden und bei keinem Material wurde vollständige Spinpolarisation bei Raumtemperatur gefunden. Das in dieser Arbeit untersuchte halbmetallische Material ist Lanthan-Barium-Manganoxid (La2/3 Ba1/3 MnO3, kurz LBMO). Es gehört zur Klasse der Manganate. Die Transporteigenschaften von LBMO wurden bereits in der Dissertation von Jürgen Klein [2] untersucht. 1 Einleitung In der vorliegenden Arbeit werden im 2. Kapitel zunächst die Eigenschaften von LBMO skizziert. Dann folgt eine Definition der Spinpolarisation sowie eine Aufzählung und Beschreibung der Messmethoden, insbesondere der in dieser Arbeit gewählten Methode nach Meservey und Tedrow. Im 3. Kapitel sind die verwendeten Geräte zur Herstellung und Charakterisierung der Proben erläutert. Die Herstellung und Strukturierung der vermessenen Tunnelkontakte wird in Kapitel 4 beschrieben. Die Ergebnisse der Messungen werden schließlich in Kapitel 5 ausgewertet. 2 Theorie Kapitel 2 Theorie Der Theorieteil gliedert sich in drei Abschnitte. Im ersten Teil findet sich eine kurze Beschreibung des zu untersuchenden Materials. Danach wird der Begriff der Spinpolarisation näher erläutert. Die verschiedenen Messmethoden der Spinpolarisation sind im dritten Teil des Theoriekapitels nachzulesen. 2.1 Das Manganat La2/3Ba1/3MnO3 Zunächst werden die für diese Arbeit relevanten Eigenschaften der Manganate besprochen, weitere Details werden in [2] und [3] ausführlich behandelt. La(Ba) O Mn Abbildung 2.1: Struktur von LaMnO3 3 2.1 Das Manganat La2/3 Ba1/3 MnO3 Theorie Die Grundverbindung der Manganate ist LaMnO3 (LMO), welches in einer kubischen Perowskit-Struktur kristallisiert (siehe Abb. 2.1). Das Mn3+ -Ion ist von sechs Sauerstoffatomen oktaedrisch koordiniert. Diese Arbeit befasst sich mit dem Manganat La2/3 Ba1/3 MnO3 (LBMO). Um LBMO zu erhalten, wird LMO mit Barium dotiert, dabei wird ein Drittel der Lanthanionen durch Bariumionen substituiert. Durch die verschiedenen Valenzen dieser Ionen wird ein Drittel der Mn3+ -Ionen zu Mn4+ -Ionen. Die Gitterkonstante von LBMO (bulk) ist 3,910 Å. Für die elektrischen und magnetischen Eigenschaften sind die Manganionen ausschlaggebend. Die Elektronenkonfiguration von Mangan lautet [Ar]3d5 4s2 , bei den Mn3+ -Ionen bleiben vier Elektronen in der d-Schale übrig, bei den Mn4+ -Ionen sind es noch drei. Diese d-Elektronen bestimmen die Eigenschaften der Manganate. Die Abbildung 2.2 zeigt eine graphische Darstellung der Orbitale. Abbildung 2.2: d-Orbitale [2] In einem ungebundenen Manganion sind die d-Elektronen entartet, im Kristallfeld des Sauerstoffoktaeders wird diese Entartung aufgehoben. Es entstehen zwei energetisch erhöhte eg -Orbitale (aus d3z2 −r2 und d x2 −y2 ) und drei energetisch erniedrigte t2g -Orbitale (d xy , dyz , d xz ) (siehe Abb. 2.3). Die Energieaufspaltung der Orbitale im Kristallfeld kann durch das Überlappen der d-Orbitale der Manganionen mit den p-Orbitalen der Sauerstoffionen erklärt werden. Die Orbitale d3z2 −r2 und d x2 −y2 zeigen direkt auf die p-Orbitale des Sauerstoffs, die 4 Theorie 2.1 Das Manganat La2/3 Ba1/3 MnO3 3d 4 3 1 3t2g e eg dx²-y² d3z²-r² t 2g freies 3+ Mn -Ion Abbildung 2.3: d xy dxzd yz Kristallfeld Jahn-TellerIon Kristallfeldaufspaltung und Jahn-Teller-Aufspaltung von Mn3+ [4] d xy -, dyz - und d xz -Orbitale zeigen zwischen die p-Orbitale des Sauerstoffs. Durch die Coulombabstoßung der Elektronen erhöht sich die Energie der Orbitale, die direkt auf die p-Orbitale des Sauerstoffs zeigen. Das Verhältnis der gemischtvalenten Manganionen entscheidet über die magnetischen Eigenschaften und über die elektrische Leitfähigkeit. Die Mechanismen hierfür sind der Superaustausch und der Doppelaustausch [4]. Für die Beschreibung beider Wechselwirkungsprozesse werden die Spins der t2g -Orbitale zusammengefasst. Die Spins der Elektronen sind parallel zueinander, der Gesamtspin lautet S = ± 32 , und bildet den Rumpfspin des Manganions. • Superaustausch Der Superaustausch beeinflusst die Ausrichtung der Spins in benachbarten Mn3+ . Der Austausch der Elektronen zweier Mn3+ -Ionen läuft über das 2p-Orbital des dazwischenliegenden Sauerstoffions. Träger des Austausches ist das itinerante Mn-Elektron im eg -Orbital. Je nach Ausrichtung der eg - und des t2g -Rumpfspins ist ein Hüpfprozess des eg Elektrons von einem Mn3+ zum anderen möglich (siehe Abb. 2.4). Die Energiebilanz entscheidet, welcher Spinzustand eingenommen wird [4]: 5 2.1 Das Manganat La2/3 Ba1/3 MnO3 Theorie Durch die Delokalisierung des eg -Elektrons wird Energie ∝ t gewonnen. Der Hamiltonian lautet: Ht = −t (c†iσ c jσ + c†jσ ciσ ) (2.1) i j;σ ciσ vernichtet ein Elektron mit Spin σ am Ort i c†iσ erzeugt ein Elektron mit Spin σ am Ort i Nach dem Hüpfprozess sind zwei Elektronen in den eg -Orbitalen. Die Elektronen stoßen sich durch Coulombwechselwirkung ab, das System verliert somit die Energie ∝ U: HU = U (2.2) ni↑ ni↓ i niσ zählt die Elektronen mit Spin σ am Gitterplatz i 2 Insgesamt wird die Energie − Ut bei einem Hüpfprozess gewonnen (aus der Störungstheorie 2. Ordnung). Die Hundsche Kopplung begünstigt die parallele Ordnung der Spins in einem Ion, deshalb wird in diesem Fall die Coulombenergie um die Kopplungsenergie JH , in den Manganaten etwa 1,5 eV gesenkt (U − JH ). 3+ Mn 2- O 3+ Mn AFM eg FM t 2g Abbildung 2.4: Superaustausch [4] 6 Theorie 2.1 Das Manganat La2/3 Ba1/3 MnO3 Die Art der magnetischen Ordnung wird in den Goodenough-Kanamori-Regeln zusammengefasst [4]: – Liegen sich zwei unbesetzte oder besetzte eg -Orbitale gegenüber, so ist die Kopplung antiferromagnetisch (siehe Abb. 2.4 oben). – Liegen sich ein unbesetztes und ein besetztes eg -Orbital gegenüber, so ist die Kopplung ferromagnetisch (siehe Abb. 2.4 unten). • Doppelaustausch Der Doppelaustausch beinhaltet − ebenso wie der Superaustausch − Hüpfprozesse des eg -Elektrons. Er wirkt zwischen Mn3+ - und Mn4+ -Ionen. Da das eg -Orbital des Mn4+ unbesetzt ist, muss das Elektron die Coulombenergie nicht mehr aufwenden, um hüpfen zu können. Bei paralleler Ausrichtung der t2g -Rumpfspins kann das eg -Elektron vom Mn3+ Ion seinen Platz wechseln, ohne die Hundsche Kopplungsenergie zu verlieren (siehe Abb. 2.5 links, oben vor dem hüpfen, unten nach dem hüpfen des eg Elektrons). Sind die Spins der t2g -Orbitale antiparallel, so ist der Gesamtspin des Mn3+ -Ions nicht mehr maximal, und somit ist diese Spinausrichtung ungünstig (siehe Abb. 2.5 rechts). Es wird daher eine ferromagnetische Ordnung bevorzugt. 3+ Mn 2- O 4+ 3+ Mn Mn FM 4+ Mn Abbildung 2.5: 2- O 4+ Mn AFM 3+ 4+ Mn Mn 3+ Mn Doppelaustausch [4], links: ferromagnetische (FM) Wechselwirkung, rechts: antiferromagnetische (AFM) Wechselwirkung Das Elektron des Mn-eg -Orbitals kann beliebig hüpfen, damit lässt sich auch die gute Leitfähigkeit erklären. 7 2.2 Definition der Spinpolarisation Theorie Die Mechanismen des Superaustausches und des Doppelaustausches erklären den Magnetismus der Manganate aber nicht vollständig. Betrachtet man Phasendiagramme verschiedener Dotierungsreihen, so muss man zur Erklärung weitere Faktoren für den Magnetismus einbeziehen [4]. Zum Beispiel spielen Verzerrungen im Kristallwachstum ebenso eine Rolle [2] wie die Jahn-Teller-Ionen. Die Entartung der t2g - und eg -Orbitale im Grundzustand wird durch eine Gitterverzerrung aufgehoben. Diesen Effekt nennt man Jahn-Teller-Effekt [5] (siehe Abb. 2.3). Die Gitterverzerrung senkt die Energie des Kristalls. Mn3+ ist ein so genanntes Jahn-Teller-Ion. Werden die Sauerstoffoktaeder gestaucht oder gestreckt, sind die Bindungslängen zu den Sauerstoffionen nicht mehr gleich lang. Die Entartung der eg - und t2g -Orbitale ist aufgehoben. Selbst wenn man derartige Gitterverzerrungen einbezieht, ist das Phasendiagramm jedoch nicht vollständig erklärbar. Im Fall von LBMO führen die Austauschwechselwirkungen zu einem ferromagnetischen Verhalten. Die Sättigungsmagnetisierung M S ist durch den Anteil an Mn3+ -Ionen (x) und Mn4+ -Ionen (1-x) bestimmt [2]. M S (T = 0) = 4xµB + 3(1 − x)µB Mn3+ (2.3) Mn4+ µB = 9,2740154 · 10−24 TJ Bohrsches Magneton Für T>0 wird die Sättigungsmagnetisierung kleiner. Im Fall von LBMO errechnet sich die Sättigungsmagnetisierung zu 3,67µB . 2.2 Definition der Spinpolarisation Am einfachsten wäre die Spinpolarisation durch das Verhältnis der Anzahl von Spinup- zu Spin-down-Elektronen definiert (Spin-up-Elektronen entsprechen dem Majoritätsspin). Da aber nicht alle Elektronen an den elektronischen Eigenschaften eines Materials beteiligt sind, muss diese Definition angepasst werden. Die Bandstruktur an der Fermikante bestimmt die elektrischen Eigenschaften eines Materials, daher ist es naheliegend, nur die Anzahl der Elektronen an der Fermikante zu berücksichtigen (Beispiel siehe Abb. 2.6). 8 Theorie 2.2 Definition der Spinpolarisation Fermienergie Unpolarisiert Abbildung 2.6: Teilweise polarisiert Vollständig polarisiert Spinpolarisation für freie Elektronen Für die Spinpolarisation P gilt [6]: P= N↑ (E F ) − N↓ (E F ) N↑ (E F ) + N↓ (E F ) (2.4) N↑/↓ : Zustandsdichte an der Fermikante E F für Spin-up/-down Bandstrukturrechnungen für komplexe chemische Verbindungen sind sehr zeitaufwändig und können nur als Näherung (z.B. ab inito, LDA, ...) angegeben werden. Aus der so bestimmten Zustandsdichte (siehe Abb. 2.7) kann man die theoretisch erwartete Spinpolarisation nach (2.4) berechnen. Die Ergebnisse dieser Berechnungen stimmen jedoch nicht immer mit experimentellen Ergebnissen überein. Der Unterschied ist nachvollziehbar, wenn man berücksichtigt, dass bei Messungen von elektrischen Eigenschaften die Elektronen nicht immer gleichwertig sind. Sie unterscheiden sich zum Beispiel in s- und d-Elektronen. Die Bandstrukturen der s- und d-Elektronen zeigen verschiedene Krümmungen, und damit unterscheiden sich die effektiven Massen bzw. Fermigeschwindigkeiten. Die Unterschiede sind bei Messungen sichtbar, die auf Stromtransport basieren (Messmethoden sind im folgenden Kapitel nachzulesen). Um Messungen, die auf Stromtransport basieren, auszuwerten, muss die Definition 2.4 angepasst werden. Die zuvor genannten Unterschiede werden in der Spinpolarisation berücksichtigt, indem man die Zustandsdichte des Ferromagneten mit der Fermigeschwindigkeit v gewichtet. Als Maß der Spinpolarisation kann man das Verhältnis der Stromdichten der einzelnen Spinrichtungen J↑ und J↓ nehmen . P = J↑ − J↓ J↑ + J↓ 9 (2.5) 2.2 Definition der Spinpolarisation Abbildung 2.7: Theorie links: Zustandsdichte verschiedener magnetischer (Fe, Co, Ni) und unmagnetischer (Cu) Materialien [7]; rechts: Zustandsdichte LBMO Majoritätsspin gestrichelte Linie, Minoritätsspin durchgezogene Linie [8] Falls es möglich wäre, die Stromdichten nach Spinrichtungen getrennt zu messen, bräuchte man diese nur einzusetzen, um die Spinpolarisation zu erhalten. Für die Stromdichte gilt: J↑(↓) ∝ Nv2 ↑(↓) τ↑(↓) (2.6) τ↑/↓ : Spinlebensdauer Eine weitere Vereinfachung ist die Annahme gleicher Spinlebensdauer für Spin-upund Spin-down-Elektronen. Es ergibt sich: P = Nv2 ↑ − Nv2 ↓ Nv2 ↑ + Nv2 ↓ (2.7) Je unterschiedlicher die Fermigeschwindigkeiten sind, desto stärker unterscheidet sich die formale Spinpolarisation P von der gemessenen P . 10 Theorie 2.3 Messmethoden 2.3 Messmethoden Drei Methoden zur Messung der Spinpolarisation werden im Folgenden vorgestellt: polarisierte Photoemission, Andreevreflexion und Tunnelmessungen mit einer supraleitenden Elektrode. Die für diese Arbeit verwendete Methode mit Tunnelkontakten wird ausführlich beschrieben. 2.3.1 Polarisierte Photoemission Eine Methode zur Messung der Spinpolarisation ist die spinpolarisierte Photoemission [9]. Photoemission verwendete man schon länger, um die Zustandsdichte eines Materials zu bestimmen. Bei der Messung wird polarisiertes monochromatisches Licht auf das zu untersuchende Material geschossen. Die Photonen heben Elektronen aus ihrer Struktur heraus (Photoeffekt). Der Strom der photoemittierten Elektronen wird in bestimmten Winkeln gemessen. Es werden Energie und Spin der Elektronen bestimmt (siehe Abb. 2.8). Aus dem daraus erhaltenen Spektrum kann die Valenzbandstruktur bestimmt werden (siehe Abb. 2.9). Abbildung 2.8: Schematische Darstellung eines Photoemissionsexperiment [10] Für die Messung muss der Film bis zur Sättigung magnetisiert werden. Da aber ein Magnetfeld, durch Ablenkung der Elektronen, die Messung selbst stören würde, wird es während der Aufnahme des Spektrums abgestellt, d.h. die Filmmagnetisierung ist in Remanenz. 11 2.3 Messmethoden Abbildung 2.9: Theorie Beispiel eines gemessenen Photoemissionsspektrums [11] Die Auswertung der erhaltenen Spektren ist schwierig, man kann diese Spektren nicht ohne Vorwissen über das zu untersuchende Material auswerten. Zusätzlich ist ein großer Rechenaufwand notwendig, um die Spektren mit Bandstrukturrechnungen in Einklang zu bringen. Ein Nachteil dieser Messmethode ist, dass die Spektren nur an bestimmten Punkten im k-Raum bestimmt werden, erst mit der Messung über den gesamten Raumwinkel könnte man eine klare Aussage über die Spinpolarisation erhalten. Ein weiterer Nachteil ist auch, dass die Proben sehr sauber präpariert werden müssen, sie müssen eine atomar glatte Oberfläche aufweisen. 2.3.2 Andreevreflexion Eine weitere Methode nützt die Andreevreflexion zur Bestimmung der Spinpolarisation [1]. Auf das zu untersuchende Material wird eine supraleitende Spitze abgesenkt, dadurch erhält man einen Normalleiter/Supraleiter-Punktkontakt. Ausgewertet wird die Leitfähigkeitskurve. Kombiniert man zunächst einen nichtpolarisierten Normalleiter mit einem Supraleiter, so wird ein Elektron an der Grenzfläche als Loch reflektiert. Das Loch zeigt entgegengesetzten Spin und im Supraleiter entsteht ein Cooperpaar (siehe Abb. 2.10). Dieser Mechanismus wird Andreevreflexion genannt. Durch die Andreevreflexion erhöht sich die Leitfähigkeit. 12 Theorie 2.3 Messmethoden Abbildung 2.10: Andreevreflexion schematisch [1] Ersetzt man das Normalmetall durch einen Ferromagneten, wird die Andreevreflexion unterdrückt, da keine oder nur wenige Zustände mit entgegengesetztem Spin existieren. Damit senkt man auch die Leitfähigkeit. Beispiele der Leitfähigkeitskurve für verschiedene Spinpolarisationen sind in Abbildung 2.11 zu sehen. Abbildung 2.11: Änderung der Leitfähigkeitskurve mit steigender Polarisation, mit Niob als Supraleiter, ∆ = 1,5 mV (T = 0) [1] Die Auswertung dieser Methode ist aber nicht eindeutig, es lassen sich andere Erklärungen für die gemessenen Kurven finden [12]. 13 2.3 Messmethoden Theorie 2.3.3 Meservey-Tedrow-Methode Eine weitere Methode basierend auf Leitfähigkeitsmessungen wurde von Meservey und Tedrow 1971 zum ersten Mal beschrieben [13]. Zwischen Ferromagnet und Supraleiter wird ein Isolator gesetzt. Zusätzlich wird ein Magnetfeld angelegt. Ausgewertet wird die Leitfähigkeit eines Ferromagnet/Isolator/Supraleiter-Kontaktes (FM/I/SL) im magnetischen Feld. Um den supraleitenden Zustand zu erhalten, muss unterhalb der kritischen Temperatur TC des Supraleiters gemessen werden. Ebenso darf das angelegte Feld das kritische Magnetfeld des Supraleiters HC2 nicht überschreiten. Legt man bei endlichen Temperaturen an einen Supraleiter ein magnetisches Feld H an, so ändert sich die Energie der Quasiteilchen. Die Zustandsdichte NS der Quasiteilchen spaltet sich in Spin-up- und Spin-down-Elektronen auf. Dieser Effekt wird Zeemanaufspaltung genannt und ist für die Bestimmung der Spinpolarisation entscheidend. Zeemanaufspaltung der supraleitenden Zustandsdichte Allgemein gilt für die Zustandsdichte der Quasiteilchen ohne angelegtes Magnetfeld: NN (E)E NS = √ E 2 − ∆2 (2.8) NN : Zustandsdichte im normalleitenden Zustand ∆: supraleitende Energielücke E: Energie der Quasiteilchen Die Zustandsdichte NS kann in die Spinrichtungen aufgeteilt werden NS = N↑ + N↓ . Legt man ein magnetisches Feld H an den Supraleiter an, so verschiebt sich die Energie der Quasiteilchen um ±µH (µ: magnetisches Moment des Elektrons). Die Energieänderung für die Spin-up- und Spin-down-Elektronen in einem Magnetfeld wird wie folgt berücksichtigt: 1 (2.9) NS (E) = N↑ + N↓ = [NS (E + µH) + NS (E − µH)] 2 Eine graphische Darstellung der Verschiebung der Zustandsdichte ist in Abbildung 2.12 zu sehen. Für die Beschreibung der Zustandsdichte der Quasiteilchen müssen zwei Effekte be- 14 Theorie 2.3 Messmethoden N S NN E/D -1 2µH/D 1 N S NN E/D -1 Abbildung 2.12: 1 Qualitative Darstellung der Quasiteilchenzustandsdichte, oben: ohne Magnetfeld, unten: mit Magnetfeld und Zeemanaufspaltung rücksichtigt werden: Einerseits ist der Spin der Quasiteilchen nicht fest, sondern hat nur eine endliche Lebensdauer. Andererseits beeinflusst das Aufbrechen der Cooperpaare durch das Anlegen eines Magnetfeldes die Zustandsdichte. Die Spin-Bahn-Streuung ist verantwortlich für die endliche Lebensdauer τS O des Spins im Supraleiter [14]. Ausgehend von einem idealen Gitter kann man sich vorstellen, dass nichtmagnetische Verunreinigungen das Gitter verzerren. Diese Verzerrungen rufen ein veränderliches Magnetfeld hervor, welches auf die Elektronen wirken kann und somit den Spin beeinflusst. Dies ist nur eine qualitative Vorstellung, quantifiziert wurde diese von Abrikosov und Gorkov [15]. Relevant für die Wahl des in Experimenten verwendeten Supraleiters ist die Abhängigkeit der Lebensdauer von der Kernladungs4 zahl Z: τ−1 S O ∝ Z . Aluminium hat mit Z = 13 eine lange Spinlebensdauer. 15 2.3 Messmethoden Theorie Korrigiert wird die Zustandsdichte des Supraleiters mit dem Spinstreuparameter b: b= 3∆τS O (2.10) Ist der Spinstreuparameter b zu groß, so kann die Zeemanaufspaltung nicht mehr beobachtet werden. Als Grenze gilt b < 1 [16] [14]. Für Aluminium wurde b = 0,05 bestimmt [14]. Die zweite Störung für die Messung ist das Aufbrechen der Cooperpaare. Beim Anlegen eines Magnetfeldes werden Abschirmströme im Supraleiter angeregt. Diese Abschirmströme können die Cooperpaare aufbrechen. Die Wahrscheinlichkeit des Paarbrechens wird durch den Parameter ζ beschrieben [14]. ζ= e2 Dd 2 H 2 6∆ (2.11) D: Elektronendiffusion d: Schichtdicke e: Elementarladung Die durch die Parameter ζ und b korrigierte Zustandsdichte der Quasiteilchen lautet: NS ↑↓ (E) = mit u± = u± NN sgn(E)Re 2 u2± − 1 ζu± E ∓ µH u∓ − u± + +b ∆ 1 − u2± 1 − u2∓ (2.12) (2.13) Obwohl Aluminium (bulk) eine niedrige kritische Temperatur TC = 1,18 K und ein niedriges kritisches Feld HC ∼ 100 G hat, ist es gut für die Experimente geeignet, weil es eine lange Spinlebensdauer hat. Die Filmdicke d wird kleiner als die Kohärenzlänge ξAl = 1,6 µm und als die Eindringtiefe λAl = 16 nm gewählt. Falls das angelegte Feld parallel zur Filmoberfläche ist, durchdringt das Feld den Supraleiter vollständig, da d < λ gilt. In diesem Fall sind die Abschirmströme minimal. Damit wird das kritische Feld HC erhöht (d = 4 nm → HC = 4,8 T) [14]. Ein weiterer günstiger Effekt des dünnen Aluminiums ist eine Steigerung der kritischen Temperatur. Messungen zur Bestimmung der kritischen Temperatur werden in Kapitel 5 behandelt. 16 Theorie 2.3 Messmethoden Leitfähigkeitsmessung Die Spinpolarisation des Ferromagneten wird durch eine Leitfähigkeitsmessung über den Tunnelkontakt bestimmt. Legt man an den Tunnelkontakt eine Spannung V an, folgt für den Tunnelstrom zwischen den Elektroden: I12 ∝ |M|2 NN (E − eV)NS (E) f (E − eV)[1 − f (E)] I21 ∝ |M|2 NN (E − eV)NS (E) f (E)[1 − f (E − eV)] (2.14) NN : Zustandsdichte der normalleitenden Elektrode NS : Zustandsdichte der supraleitenden Elektrode |M|: Tunnelmatrixelement f (E): Fermiverteilung Vorraussetzung zur Bestimmung der Spinpolarisation ist, dass die Tunnelmatrixelemente für Spin-up und Spin-down gleich sind. Der gesamte Tunnelstrom I folgt aus I = I12 − I21 : I ∝ NN |M| +∞ 2 −∞ NS [ f (E − eV) − f (E)]dE (2.15) Daraus ergibt sich die Leitfähigkeit (siehe Abb. 2.13): dI ∝ NN |M|2 dV +∞ −∞ NS K(E − eV)dE (2.16) Die Funktion K(E − eV) ist die Ableitung der Fermiverteilung nach der Spannung V. dI/dV V -e/D Abbildung 2.13: e/D Leitfähigkeit ohne Magnetfeld für NL/I/NL (blau) und NL/I/SL (rot) 17 2.3 Messmethoden Theorie Betrachtet man den Verlauf der Leitfähigkeit in Abbildung 2.13, so ist erkennbar, dass unterhalb einer bestimmten Spannung V kein Strom fließen kann. Sobald die angelegte Spannung V = ±∆/e übersteigt, haben die Elektronen genügend Energie, um in den Supraleiter zu tunneln, und der Tunnelstrom steigt plötzlich an. Legt man ein Magnetfeld an, verändert die Zeemanaufspaltung die Leitfähigkeitskurve. Durch die um ±µH verschobenen Zustandsdichten im Supraleiter für Spin-up und Spin-down spalten sich die zwei Peaks in der Leitfähigkeit auf. dI/dV V dI/dV V Abbildung 2.14: Qualitativer Verlauf der Leitfähigkeit im Magnetfeld oben: NL/I/SL-Kontakte; unten: FM/I/SL-Kontakte Für Materialien ohne Spinpolarisation ist diese Kurve symmetrisch (siehe Abb. 2.14 18 Theorie 2.3 Messmethoden oben). Wird der Normalleiter durch einen Ferromagneten ersetzt, so werden die Peaks asymmetrisch (siehe Abb. 2.14 unten). Um diese Änderung für Ferromagneten zu verstehen, wird die Leitfähigkeit in Spin-upund -down-Anteil aufgeteilt. +∞ dI 2 ∝ N↑ |M↑ | NS (E + µH)K(E + eV)dE+ dV −∞ +∞ 2 + N↓ |M↓ | NS (E − µH)K(E + eV)dE (2.17) −∞ Da die Ladungsträger des Ferromagneten eine bevorzugte Richtung für den Spin haben, gilt N↑ N↓ und daher wird die Leitfähigkeitskurve asymmetrisch. Aus dem Grad der Asymmetrie kann die Spinpolarisation bestimmt werden. Die Polarisation ist gegeben durch: P= |M↑ |2 N↑ − |M↓ |2 N↓2 |M↑ |2 N↑ + |M↓ |2 N↓2 (2.18) Meservey und Tedrow machten 1971 die ersten Messungen [13]. Vermessen wurde ein Al/Al2O3 /Ni-Tunnelkontakt (Abb. 2.15). Die Auswertung ergab eine Spinpolari- S (dI/dV) / (dI/dV) N sation für Nickel von 11%. Da aber bei den ersten Auswertungen der Einfluss der Spin-Bahn-Streuung nicht berücksichtigt wurde, werteten Meservey und Tedrow die Messergebnisse später erneut aus. Es ergab sich die Spinpolarisation zu 33%. V [mV] Abbildung 2.15: 1971 gemessene Kurve von Meservey und Tedrow, Al/Al2O3 /Ni-Kontakt [13] 19 Experimentelle Techniken Kapitel 3 Experimentelle Techniken In diesem Kapitel werden die verschiedenen Geräte zur Herstellung und Charakterisierung der Proben vorgestellt. Die Herstellung der Filme und die Auswertung der Charakterisierung sind im darauf folgenden Kapitel beschrieben. 3.1 UHV-Anlage InfrarotHeizlaser KrF-ExcimerLaser Schleuse D Linsensystem EE Elektronenstrahlverdampfer RH Atomquelle CC D Argon Sauerstoff Stickstoff Argon + 1% Sauerstoff Argon + 5% Wasserstoff Flowcontroller PLD-Kammer Transferkammer Transfersystem Rasterkraftmikroskop Abbildung 3.1: UHV-Anlage [17] Die zur Filmherstellung verwendete UHV-Anlage (siehe Abb. 3.1, UHV: Ultra-hoch- 21 3.1 UHV-Anlage Experimentelle Techniken Vakuum) besteht im Wesentlichen aus einem gepulsten Laserdepositionssystem (pulsed laser deposition, kurz PLD), einem Elektronenstrahlverdampfer und einem Rasterkraftmikroskop (atomic force microscope, kurz AFM). Diese Bereiche sind über eine Transferkammer miteinander verbunden. Der Druck der gesamten Anlage wird auf etwa 1·10−8 mbar gehalten. Zur optimalen zeitlichen Ausnutzung wird zum Einschleusen der Proben eine kleine, schnell zu evakuierende Kammer genutzt. 3.1.1 Gepulste Laserdeposition Die PLD (siehe Abb. 3.2) dient zur Herstellung epitaktisch aufgewachsener, oxidischer Filme. Heizlaser Excimer-Laser Fluoreszenzschirm Substrat PlasmaPlume RHEED Atomquelle Abbildung 3.2: Targetkarusell PLD-Kammer [17] Benötigt wird ein stöchiometrisches Target des Probenmaterials, welches mit einem KrF-Excimer-Laser beschossen wird. Das Material lagert sich auf ein Substrat ab, der Abstand Target - Substrat beträgt etwa 6 cm. Die vom Laser auf das Target übertragene Energie muss so groß sein, dass die Bindungen im Target sofort aufbrechen und eine Plasmawolke entsteht. Durch die Energiedichte des Laserpulses am Target wird die frei werdende Materialmenge bestimmt. Der auf das Target schießende Laser (Compex 201 von Lambda Physik) arbeitet mit einer Wellenlänge von 248 nm und einer verwendeten Pulsenergie bis maximal 450 mJ. Durch ein Linsensystem im Strahlengang mit verschiedenen Blenden kann die Ener- 22 Experimentelle Techniken 3.1 UHV-Anlage giedichte und die Größe des Laserauftreffpunktes geändert werden, dadurch variiert die Energiedichte am Target zwischen 0,5 cmJ 2 und 8 cmJ 2 . Der Laser arbeitet bei Pulsfrequenzen bis 10 Hz. Die Oberfläche der Filme hat dadurch zwischen den einzelnen Pulsen Zeit, sich zu ordnen. Ein weiterer veränderbarer Parameter ist die Temperatur des Substrates. Das Substrat wird mit einem Infrarotlaser (950 nm) geheizt, mit dem man Temperaturen bis zu 1150 ◦ C erreichen kann. Von Vorteil ist, dass nur das Substrat selbst geheizt wird und nicht der gesamte Heizeinsatz, dadurch kann ein schnellerer Probentransfer gewährleistet werden. Es ist notwendig, ein Prozessgas in die Kammer einzulassen. Für die in dieser Arbeit diskutierten LBMO-Filme wurde reiner Sauerstoff verwendet. Möglich sind auch die Verwendung von reinem Argon, Stickstoff, einem Argon-Sauerstoff-Gemisch oder einem Argon-Wasserstoff-Gemisch. In der PLD besteht außerdem die Möglichkeit, eine Atomquelle zu nutzen. Diese stellt atomaren Sickstoff oder Sauerstoff zur Verfügung. Da diese Radikale sehr reaktiv sind, werden sie in die Struktur der Filme leichter eingebaut. Diese Möglichkeit wurde bei den Experimenten dieser Arbeit nicht genutzt, da keine Probleme mit Sauerstofffehlstellen auftauchten. Beim Wachstum des Films ist es wichtig, die Parameter (Druck, Temperatur, Laserenergie) so einzustellen, dass die Gitterstruktur des Substrates vom Film übernommen wird. Für das Kristallwachstum sind Transportgeschwindigkeit, Materialmenge und Prozessgas ausschlaggebend. Die Transportgeschwindigkeit auf der Substratoberfläche wird durch die Substrattemperatur bestimmt. Die Materialmenge ergibt sich aus der Laserenergie. RHEED-System Um den Wachstumsprozess in situ zu beobachten, wurde ein RHEED (Reflection High Energy Electron Diffraction)-System verwendet. Es besteht aus einer Elektronenkanone, die Elektronen unter einem kleinen Winkel (2-4◦ ) auf die Substratoberfläche schießt. Die Elektronen werden an der Kristalloberfläche gebeugt und treffen danach auf einem Fluoreszenzschirm auf. Beobachtet man die Intensität des Beugungsbildes während des Filmwachstums, so kann man in Kombination mit AFM-Bildern verschiedene Wachstumsarten identifizieren. Die Intensität einzelner Punkte des Beugungsbildes werden mit einer CCD- 23 3.1 UHV-Anlage Experimentelle Techniken Kamera aufgenommen und mit der Software kSA 400 V 3.72 ausgewertet. Anhand der Intensität kann die Rauigkeitsänderung der Filmoberfläche während des Wachstumsprozesses beobachtet werden. Bei einer glatten Oberfläche ist die Intensität am Fluoreszenzschirm am größten. Nimmt die Rauigkeit während des Herstellungsprozesses zu, so werden die Elektronen an den erhöhten Stellen der Oberfläche gestreut und treffen deshalb nicht mehr auf den Fluoreszenzschirm, die Intensität des Beugungsreflexes nimmt ab. Diese Änderung ist nur qualitativ auswertbar, deshalb ist es von Nutzen, vor der Filmherstellung und danach mit dem AFM die tatsächliche Oberflächenstruktur zu bestimmen. Es folgt eine kurze Auflistung der verschiedenen Wachstumsarten. Sie unterscheiden sich im Intensitätsverlauf der RHEED-Reflexe: • Lagenwachstum (layer-by-layer-growth) Bei Beobachtung der Intensität der RHEED-Reflexe (siehe Abb. 3.3 links) sieht man Oszillationen. Ist das Substrat zu Beginn glatt, so ist die Intensität maximal. Nach den ersten Laserpulsen wird die Oberfläche rauer, die Intensität der Reflexe sinkt. Ist eine halbe Monolage entstanden, so wird mit jedem weiteren Puls der Film glatter, die Intensität der Reflexe steigt bis eine Monolage hergestellt wurde. Aus der Anzahl der Oszillationen kann die Anzahl der Monolagen bestimmt werden. Die Filme zeigen eine glatte Oberfläche. • Stufenwachstum (step-flow-growth) Der Intensitätsverlauf des RHEED-Reflexes am Fluoreszenzschirm ist ähnlich zu dem des Lagenwachstums (siehe Abb. 3.3 rechts). Im Gegensatz zum Lagenwachstum fällt die Intensität beim Stufenwachstum mit dem ersten Puls auf das niedrigste Niveau und erholt sich langsam auf die ursprüngliche Intensität. Dieser Verlauf lässt sich durch die hohe Transportgeschwindigkeit auf dem Substrat und eine lange Pause zwischen den Pulsen (2 Hz) erklären. Das Material, welches sich bei einem Puls auf dem Substrat ablagert, diffundiert in die Stufenecken des Substrates. An den Stufenecken kann sich das Molekül leichter anlagern, da es an zwei Seiten Bindungspartner findet. Voraussetzung für das Stufenwachstum ist eine hohe Temperatur des Substrates, dadurch wird die Transportgeschwindigkeit auf dem Substrat groß. Die Schichtdicke ist nicht mehr aus der Zahl der Oszillationen bestimmbar, da sich das Wachstum nicht Monolage für Monolage vollzieht. Auch bei dieser Wachstumsart erhält man eine glatte Oberfläche. 24 Experimentelle Techniken Abbildung 3.3: 3.1 UHV-Anlage Intensitätsverlauf der RHEED-Reflexe für das Lagenwachstum (links) und das Stufenwachstum (rechts)[2] • Inselwachstum (Volmer-Weber-Wachstum) Eine unerwünschte Wachstumsart ist das Inselwachstum. Wie der Name schon sagt entstehen Inseln, die mit der Schichtdicke auch größer werden. Auslöser sind beispielsweise ein raues Substrat (Keimzellen), falsche Temperatur oder zu geringe Laserenergie und damit zu wenig frei werdende Materialmenge. Eine genauere Beschreibung des RHEED-Systems und der Wachstumsarten findet man in der Dissertation von Jürgen Klein [2]. 3.1.2 Elektronenstrahlverdampfer Der Elektronenstrahlverdampfer erzeugt dünne, metallische, amorphe Schichten. Der erzeugte Elektronenstrahl wird mit einer Spannung von 8-8,5 kV beschleunigt. Der auf dem Tiegel mit dem zu verdampfenden Material auftreffende Elektronenstrom kann zwischen 20 mA und 340 mA geregelt werden. Das im Tiegel enthaltene Material wird verdampft und lagert sich an die 40 cm entfernte Probe an. Die Verdampfungsrate wird mit einem Schwingquarzmonitor ermittelt (6 MHz), welcher mit einem automatischen Shutter gekoppelt ist, um eine definierte Filmdicke aufdampfen zu können. 25 3.1 UHV-Anlage Experimentelle Techniken Bei empfindlichen Proben kann der Träger des Substrates mit Stickstoff gekühlt werden. Dadurch wird die Aufheizung des Substrates durch den Energieübertrag des auftreffenden Materials verringert. Hierzu wird ein Kühlkörper auf die Trägerrückseite abgesenkt. Durch den Kühlkörper fließt permanent flüssiger Stickstoff. Die erreichte Temperatur liegt bei ungefähr 85 K, sie wird direkt am Kühlkörper gemessen. Diese Art der Herstellung dünner Filme verwendet man nur bei Metallen, jedoch können auch weitere Materialien mit einfacher Kristallstruktur, wie z.B. SiO2 , abgeschieden werden. Beim Verdampfen von SiO2 arbeitet der Schwingquarz aber nicht mehr genau, worauf im nächsten Kapitel eingegangen wird. 3.1.3 Rasterkraftmikroskop Um den Herstellungsprozess in der UHV-Anlage zu kontrollieren, ist ein Rasterkraftmikroskop an der Transferkammer angebaut. Dieses System wird zur Untersuchung der Oberfläche der Proben genutzt. Da das System sehr empfindlich auf Vibrationen in der Umgebung reagiert, ist der Messaufbau schwingungsarm gelagert. Trotzdem ist es notwendig, die Pumpen der Schleuse und des Elektronenstrahlverdampfers abzustellen. Für die Messung wird eine dünne Spitze über einen biegsamen Cantilever direkt auf die Oberfläche gedrückt. Die Spitze tastet eine etwa 800 nm × 800 nm große Fläche ab. Bei Höhenänderungen der Oberfläche verändert sich die Kraft linear zum Höhenunterschied und damit die Biegung des Cantilevers. Diese wird über einen Lichtanzeiger gemessen. Mit dieser Methode wird ein dreidimensionales Bild der Oberfläche mit einer vertikalen Genauigkeit von 2 Å erzeugt. Aus dieser Abbildung ist die Rauigkeit bestimmbar. Ein weiteres AFM ist außerhalb der UHV-Anlage verfügbar. Dieses AFM ist nicht so sensitiv, kann aber eine größere Fläche abbilden (50 µm × 50 µm). Der maximal auflösbare Höhenunterschied auf der Probe ist 2 nm. Auf einem Bildschirm lässt sich die Stelle auf der Probe, wo sich die Spitze befindet, direkt bestimmen, dies ist auch der große Vorteil dieser Anlage gegenüber dem UHV-Gerät. Das Tisch-AFM wurde zur Abbildung der Oberfläche nach Strukturprozessen genutzt. 26 Experimentelle Techniken 3.2 Charakterisierungsmethoden 3.2 Charakterisierungsmethoden 3.2.1 Röntgenmessung Die Kristallstruktur sowie die Schichtdicken der Filme werden mit einem VierkreisRöntgen-Diffraktometer (Discover D8 von Bruker AXS) untersucht. Das Anodenmaterial der Röntgenröhre ist Kupfer. Die Strahlung der verwendeten Kα1 -Linie (E(Kα1 ) = 8,04778 keV, λ(Kα1 ) = 1,54056 Å) wird mit einem Göbelspiegel kollimiert. Im Vergleich zu einer Anordnung ohne Göbelspiegel erhält man einen parallelen Strahl mit etwa zehnfacher Intensität. Der danach geschaltete Vierfach-Monochromator filtert die Kα2 -Linie heraus. Der Strahl kann mit einem Pinhole fokussiert werden. Nach dem Auftreffen auf der Probe, passiert der Strahl einen Kollimator. Dieser filtert die Streustrahlung heraus (siehe Abb. 3.4). Probenteller c j Kollimator Röntgenröhre 4-fach-Monochromator J Göbelspiegel w Detektor Abbildung 3.4: Aufbau des Vierkreis-Röntgengerätes Der Probenhalter kann in alle Raumrichtungen gekippt sowie rotiert werden. Damit ist die Charakterisierung dünner, epitaktischer Filme möglich. 3.2.2 SQUID-Magnetometer Für die Magnetisierungsmessung wurde ein SQUID (superconducting quantum interference device)-Magnetometer verwendet. Die zu messende Probe wird in einem 27 3.3 3 He-Kryostat Experimentelle Techniken Magnetfeld bewegt, sie induziert dabei eine Spannung in den Pick-up-Spulen. Das verwendete SQUID-Magnetometer (MPMS XL7 von Quantum Design) kann magnetische Momente bis 10−6 emu (1 emu = 0,001 Am2) messen. Das Pick-up-Spulensystem ist ein Gradiometer 2. Ordnung. Ein supraleitender Draht ist in vier Windungen gebogen, die äußeren im Uhrzeigersinn, die inneren entgegen. Alle Windungen müssen die gleiche Fläche aufweisen. Das durch einen supraleitenden Magneten erzeugte Feld (bis 7 T) liegt senkrecht zu den Windungsöffnungen. Die Probe wird in einen Strohhalm eingeklebt und kann zwischen den Windungen bewegt werden. Der Messaufbau ist in einem 4 He-Kryostaten eingebaut, die Temperatur kann zwischen 2 K und 400 K variiert werden. Höhere Temperaturen sind mit einem Ofeneinsatz erreichbar, wurden aber in dieser Arbeit nicht benötigt. 3.3 3He-Kryostat Da die kritische Temperatur von Aluminium (TC = 1,18 K) tiefer als der Siedepunkt von 4 He liegt, wurde mit einem 3 He-Verdampfer-Einsatz gekühlt (siehe Abb. 3.5). Mit diesem Einsatz kann 0,4 K erreicht werden. Zunächst wird der Probenstab in 4 He vorgekühlt, dazu wird der gesamte Einsatz in ein 4 He-Bad getaucht, durch eine Impedanz 4 He eingesaugt und der Kupferkonus auf 1,3 K gekühlt. Danach kann 3 He einkondensiert werden. Nach dem Einkondensieren pumpt man am 3 He-Bad und erreicht bis zu 0,4 K. 28 3.3 3 He-Kryostat Experimentelle Techniken 3He-System 4He-Ansaugleitung Vakuum Strahlungsschilde "kalte Platte" Kupferkonus (1.3 K Punkt) Impedanz 3 He 4 He Abbildung 3.5: 29 3 He-Einsatz Probenherstellung Kapitel 4 Probenherstellung Auf den folgenden Seiten wird die Herstellung der Tunnelkontakte beschrieben. Ebenso wird auf die Herstellung und Charakterisierung der LBMO-Filme eingegangen. 4.1 La2/3Ba1/3MnO3-Film mit Barriere Der LBMO-Film und die Barriere werden in der UHV-Anlage in situ hergestellt, da man so Verunreinigungen zwischen den Schichten vermeidet. 4.1.1 Substrat Als Substrat für die Schichtstruktur wird SrTiO3 (STO) verwendet. Dieses ist parallel zur Fläche (001) geschnitten und hat eine Fläche von 5 mm × 5 mm. STO besitzt eine kubische Struktur mit einer Gitterkonstanten von 3,905 Å. Um eine glatte Oberfläche ohne Verunreinigungen zu erhalten, ist folgende Vorbehandlung notwendig. Zuerst wird das Substrat in destilliertem Wasser für 10 min gelagert und danach mit gepufferter Flusssäure für 30 s geätzt. Dadurch erhält man eine TiO2 -terminierte Oberfläche. Danach säubert man das Substrat in Aceton und Isopropanol, Aceton löst die Verunreinigungen, verdampft allerdings im Gegensatz zu Isopropanol nicht rückstandslos, weshalb das Substrat noch mit Isopropanol abgespült werden muss. Anschließend wird das Substrat für vier Stunden in Sauerstoffatmosphäre bei 1000 ◦ C getempert, die Titanoxidionen können währenddessen wandern und lagern sich an den Stufenkanten an. Man erhält so eine atomar glatte Oberfläche . Die Stufen entstehen durch einen kleinen Fehlschliff des Substrates (0,01 - 0,5◦ ), die Stufenhöhe ist proportional zu der Gitterkonstante von STO. Fehlt beim Tempern die Sauerstoffatmosphäre, so verliert das STO-Substrat Sauer- 31 4.1 La2/3 Ba1/3 MnO3 -Film mit Barriere Probenherstellung stoff und es wird leitend oder halbleitend [18]. 1.649 nm 1.443 1.237 1.031 0.825 2.50 nm 1.50 nm 0.00 nm 0.618 0.412 0.206 600.00 nm 0.000 400.00 nm 200.00 nm nm 400.00 nm 200.00 nm 1.5 1.0 0.5 0.00 nm Abbildung 4.1: 0.00 nm 0.0 0 200 400 nm 600 800 AFM-Bild eines Substrates mit Stufen In der Abbildung 4.1 sieht man ein vorbehandeltes Substrat. Im linken Teil ist eine dreidimensionale Darstellung der Oberfläche abgebildet, es sind vier Stufen zu sehen. Im rechten Teil der Abbildung ist dieselbe Fläche zweidimensional gezeigt, durch den weißen Pfeil wird ein Höhenprofil gelegt. Weitere Details zur Substratvorbehandlung sind in der Dissertation von Jürgen Klein beschrieben [2]. 4.1.2 La2/3 Ba1/3MnO3 Das Substrat wird auf einen Träger mit Leitsilber aufgeklebt und in die PLD-Kammer eingeschleust. Als Erstes wird die Manganatschicht La2/3 Ba1/3 MnO3 (LBMO) epitaktisch aufgewachsen. Die Herstellung dieser Filme geschieht in reiner Sauerstoffatmosphäre, der Druck in der PLD-Kammer wird auf 200 mbar gehalten. Zur Filmherstellung wird das Substrat auf 790 ◦ C erhitzt. Die Laserpulse auf das Target mit einer konstanten Frequenz zwischen 2 Hz und 5 Hz teilt man in Pulspakete zu jeweils 50 Pulsen auf. Zwischen diesen Pulspaketen wurde eine Pause von mindestens 10 s bis maximal 30 s eingelegt, in der die Oberfläche relaxieren kann. 32 Probenherstellung 4.1 La2/3 Ba1/3 MnO3 -Film mit Barriere Um einen 30 nm dicken LBMO-Film zu erhalten, waren ungefähr 800 Pulse notwendig. Die Filmdicke bei der genannten Anzahl von Pulsen variierte in den verschiedenen Versuchen von 25 nm bis 35 nm. Eine Erklärung dieser relativ großen Änderung ist der Verschmutzungsgrad des Lasereintrittsfensters. Die Verunreinigung stammt aus vorherigen Depositionsprozessen, denn ein Teil des Materials erreicht das Fenster, schlägt sich dort nieder und absorbiert einen Teil der einfallenden Laserleistung. Ist das Fenster frisch gereinigt, ist die Energiedichte auf dem Target am größten und somit auch das Filmwachstum bei einer festen Pulsanzahl. Die Rauigkeit der entstehenden Filme sollte klein sein, um einen direkten Kontakt des LBMO-Films durch die Barriere mit der Gegenelektrode Aluminium zu vermeiden (siehe Abb. 4.2). Aluminium Barriere LBMO Abbildung 4.2: Schematische Darstellung des Tunnelkontaktes mit zu rauem LBMO-Film Während des Depositionsprozesses wird das RHEED zur Beobachtung des Filmwachstums genutzt. Die Oberflächen der entstandenen LBMO-Filme werden mit dem AFM kontrolliert. • RHEED Abbildung 4.3: Lauekreis vor (links) und nach (rechts) der Deposition von LBMO 33 4.1 La2/3 Ba1/3 MnO3 -Film mit Barriere Probenherstellung Nach dem Aufheizen des Substrates sieht man auf dem Fluoreszenzschirm den Lauekreis (Abb. 4.3). Der zeitliche Intensitätsverlauf des Hauptreflexes wurde während der Deposition des LBMO-Films aufgenommen. Die Kurven in Abbildung 4.4 waren für die Start der Deposition Ende des ersten Pulspaketes Abbildung 4.4: Aufnahme der RHEED-Intensität LBMO-Filme typisch. Während des ersten Pulspaketes sah man Oszillationen in der Intensität des Hauptreflexes, allerdings erreichte die Intensität nicht mehr den Ursprungswert. In den darauf folgenden Pulspaketen waren keine Oszilla- 34 Probenherstellung 4.1 La2/3 Ba1/3 MnO3 -Film mit Barriere tionen zu sehen, aber dafür erholte sich die Intensität nach den Pulspaketen auf den Ausgangswert. • Rasterkraftmikroskop Nach der Herstellung des LBMO-Films wurde mit dem AFM die Oberflächenrauigkeit der Filme bestimmt. Auf den AFM-Bildern waren, im Gegensatz zu den Substraten, in den meisten Fällen keine Stufen zu sehen. nm 0,614 0,538 0,461 0,384 0,307 1,40nm 0,230 0,00nm 800nm 0,154 800nm 600nm 600nm 400nm 400nm 200nm nm 200nm 0,00nm 0,00nm 0,077 0,00 1,0 0,8 0,6 0,4 0,2 0,0 0 200 400 600 nm 800 1000 2,00 nm 0,00 nm 800 nm 800 nm 600 nm 600 nm 400 nm 400 nm 200 nm 200 nm 0,0 nm Abbildung 4.5: 0,0 nm oben: AFM-Bild von MT26, RMS: 0,21 nm unten: AFM-Bild von MT39, RMS: 0,24 nm In Abbildung 4.5 ist oben das dreidimensionale und zweidimensionale AFMBild mit Höhenprofil der Probe MT 26 zu sehen, bei dieser Probe sind noch die Stufen des Substrates zu erkennen. Im unteren Teil der Abbildung ist das dreidimensionale AFM-Bild von Probe MT 39 zu sehen, man kann keine Stufen mehr erkennen. 35 4.1 La2/3 Ba1/3 MnO3 -Film mit Barriere Probenherstellung Die Oberfläche der Filme war glatt, so dass man einen Tunnelkontakt mit einer 2 nm dicken Barriere herstellen konnte, ohne einen direkten Kontakt zwischen LBMO und Aluminium zu erhalten. Die mittlere quadratische Abweichung, kurz RMS (root mean square)-Wert, lag zwischen 0,2 nm und 0,7 nm. Anhand der RHEED-Kurven sieht man, dass sich die Filme zu Beginn im Lagen- oder im Stufenwachstum befinden. Diese Wachstumsarten sind durch Oszillationen der Intensität der Reflexe gekennzeichnet. Die Gesamtrauigkeit des Films nimmt aber nach dem ersten Pulspaket zu. Dies sieht man an dem Intensitätsverlust der Reflexe. Die Wachstumsart ändert sich bei den nächsten Pulspaketen, da man keine Oszillationen mehr sehen kann. Die AFM-Bilder zeigen aber eine glatte Oberfläche, so dass man davon ausgehen kann, dass kein Inselwachstum vorliegt. Ebenso erkennt man, dass die Stufen des Substrates ausgeglichen sind, also kein Stufenwachstum vorliegt. Die einzige Ausnahme war die Probe MT 26, bei dieser waren nach der Filmherstellung noch Stufen zu erkennen. Zu Beginn des Pulspaketes nimmt die Intensität ab, während der folgenden Pulse bleibt die Intensität nahezu konstant. Daher kann man annehmen, dass die Filme während der Pulspakete immer gleich rau waren. Zwischen den Pulspaketen relaxierte die Intensität, die Oberfläche ordnete sich. Die AFM-Bilder zeigten nach der Herstellung eine glatte Oberfläche, somit scheint diese Interpretation gerechtfertigt zu sein. 4.1.3 Barriere Nach der LBMO-Lage wird in situ die Barriere mit einer Dicke von 1,5-2,5 nm hergestellt. Es wurden zwei verschiedene Barrierenmaterialien verwendet, Al2 O3 wie in den Versuchen von Meservey und Tedrow [13] und SrTiO3 . Zur Herstellung der Al2 O3 -Barriere wird der Elektronenstrahlverdampfer genutzt. Es wird 1 nm Aluminium aufgedampft und für 20 Minuten in Sauerstoff bei einem Druck von 0,63 bar oxidiert, dieser Vorgang wird zweimal durchgeführt. Dadurch erhält man eine Barriere von etwa 2 nm. Die Aufteilung der Barrierendicke in zwei Schritte von jeweils 1 nm ist notwendig, um eine vollständige Oxidation der Barriere sicherzustellen. Die STO-Barriere wird in der PLD-Kammer bei einer Sauerstoffatmosphäre mit einem Druck von 100 mbar hergestellt. Das Substrat mit dem LBMO-Film wird auf 700 ◦ C geheizt. 20 bis 25 Laserpulse auf das STO-Target reichen für eine 2 nm dicke Barriere. 36 Probenherstellung 4.1 La2/3 Ba1/3 MnO3 -Film mit Barriere Nach Herstellung der Barrieren wurde erneut die Rauigkeit mit dem AFM bestimmt. Der RMS-Wert wich kaum von dem des LBMO-Films ab und lag zwischen 0,2 nm und 0,8 nm. 4.1.4 Röntgenmessung Nach der Herstellung des LBMO-Films inklusive der Barriere wurde die Probe mit dem Vierkreis-Röntgengerät untersucht. Diffraktometrie Zur Bestimmung der Gitterkonstanten wird ein so genannter ω/2ϑ-Scan durchgeführt. Der Winkel ϑ wird doppelt so schnell wie ω durchfahren (siehe Abb. 3.4). Grundlage dieser Methode ist die Bragg-Bedingung. 2dsinϑ = nλ (4.1) d: Netzebenenabstand, n N Ein Intensitätsmaximum tritt auf, falls die Bragg-Bedingung erfüllt ist, also jeweils beim Vielfachen des Netzebenenabstandes. Zur Ermittlung der Gitterkonstanten (a0 , b0 und c0 ) des aufgewachsenen LBMOFilms werden ω/2ϑ-Scans durchgeführt. Zur Bestimmung von c0 wird der Scan in einer Ebene, die senkrecht auf den (00l) Ebenen (l = 1,2,3...) steht, durchgeführt. Aus den gemessenen Peaks wird c0 berechnet (schwarz in Abb. 4.6). Mit Hilfe eines ω/2ϑ-Scans senkrecht zur (111) Ebene können die Gitterkonstanten a0 und b0 (a0 = b0 ) bestimmt werden, falls der Wert für c0 bekannt ist. Zur Messung wird der (222) Peak verwendet (rot in Abb. 4.6). Für die hergestellten Filme lag c0 bei 3,93 Å und a0 und b0 bei 3,88 Å. Das bedeutet, die LBMO-Filme sind verspannt aufgewachsen. Die a- und b-Achsen des Films werden gestaucht, die c-Achse wird gestreckt. 37 4.1 La2/3 Ba1/3 MnO3 -Film mit Barriere (001) Probenherstellung (002) (003) (222) (004) (002) (001) SubstratPeak FilmPeak Abbildung 4.6: ω/2ϑ-Scan Reflektometrie Die Schichtdicken von LBMO und der Barriere wurden mit Kleinwinkelstreuung bestimmt. Dabei wird ein ω/2ϑ-Scan bei kleinen Winkeln (2ϑ: 0,5-5,0◦) durchgeführt. Der Röntgenstrahl wird bei diesen kleinen Winkeln an den Grenzflächen der Schichten reflektiert, da sich die Dichte ändert. Der an der Oberfläche und an der Grenzfläche reflektierte Röntgenstrahl interferiert je nach Einfallswinkel ϑ konstruktiv oder destruktiv, dadurch entstehen Oszillationen. Ist die Dichte der Schichten bekannt, kann aus den Knotenabständen die Schichtdicke 38 Probenherstellung 4.2 Strukturierung bestimmt werden. Abbildung 4.7: Reflektometrie STO/LBMO (MT52) blau: Messung, rot: fit STO: 1,9 nm LBMO: 38 nm Wird die Dicke mehrerer Lagen (Film und Barriere) bestimmt, so überlagern sich die schichtspezifischen Oszillationen zu einer komplexen Kurve (Abb. 4.7). Mit dem Programm Leptos können die einzelnen Schichtdicken bestimmt werden. Die maximale Tiefensensitivität der Reflektometrie beträgt (je nach Dichte der Materialien) ungefähr 80 nm. 4.2 Strukturierung Für die Messungen im 3 He-Kryostat müssen die Filme strukturiert werden. Strukturiert wurde mittels optischer Lithographie in zwei Schritten. • Erster Strukturierungsschritt Mit einer Lackschleuder wird Photolack (AZ5214E) mit einer Dicke von 1,4 µm U , 45 s). Danach wird dieser auf einer gleichmäßig auf der Probe verteilt (4000 min Heizplatte bei 110 ◦ C für 70 s ausgehärtet. Mit einer Negativmaske (Abb. 4.8) wird der Lack unter einem Mikroskop (10-fache Vergrößerung) belichtet. Unter Zuhilfenahme des AZ-Entwicklers wird der belichtete Lack, die in Abbildung 4.8 weißen Stellen, entfernt. Die Struktur passt viermal auf die 5 mm × 5 mm große Probe. Der LBMO-Steg in der Mitte ist 50 µm breit. 39 4.2 Strukturierung Probenherstellung 0,5mm 0,5mm Abbildung 4.8: links: Maske für die erste Struktur rechts: Aufnahme der ersten Struktur mit dem Mikroskop In einem Ionenstrahlätzer wird an dem lackfreien Teil der Probe der Film bis auf das isolierende Substrat weggeätzt, d.h. die entstandenen Gräben sind etwa 50 nm tief. Die Lücken müssen mit einem Isolator aufgefüllt werden, um danach eine glatte Oberfläche für den zweiten Strukturierungsschritt zu erhalten. Als Isolator wurde SiO2 verwendet, das Material wurde im Elektronenstrahlverdampfer aufgebracht. Hierbei ergab sich ein großes Problem durch die Diskrepanz zwischen während des Prozesses ermittelter Dicke (Schwingquarz) und der realen Isolatordicke (bestimmt mittels AFM und Reflektometrie). Es wurde immer mehr als die angegebene Menge verdampft. Ein Testfilm, bei dem 30 nm verdampft werden sollten, ergab bei der Reflektometriemessung eine Schichtdicke von 40 nm. Das Problem war die Messung der Verdampfungsrate durch den Schwingquarz. Der Schwingquarz misst zwar bei Metallen die genaue Rate, aber bei SiO2 scheinen sich Cluster auf dem Kristall zu bilden, die die Eigenfrequenz, mit der der Kristall schwingt, so stark stören, dass keine genaue Aufdampfrate gemessen werden kann. Der oben genannte Test erfolgte mit einem neuen Schwingquarz. Bei Aufdampfversuchen mit älteren Schwingquarzen ergab sich teilweise eine im Vergleich zur Schwingquarzangabe doppelte Materialmenge. Trotz der Feststellung, dass mit älteren Schwingquarzen mehr Material aufgedampft wird als gemessen, ergab sich kein linearer Zusammenhang zwischen dem Alter des Schwingquarzes und dem Fehler in der Schichtdicke. Selbst Messungen, die direkt nacheinander erfolgten, ergaben große Unterschiede. 40 Probenherstellung 4.2 Strukturierung Durch dieses Problem war es nicht möglich, nach dem ersten Strukturierungsschritt eine glatte Oberfläche zu erhalten (siehe Abb. 4.9). 300 nm 0,00 nm 50 µm LBMO mit Barriere SiO2 50 µm 40 µm 40 µm 30 µm 30 µm 20 µm 20 µm 10 µm 10 µm 0,0 µm Abbildung 4.9: 0,0 µm Stufe durch die ungenaue Materialmenge an SiO2 Zuletzt muss der Photolack mit dem darauf befindlichen Isolatormaterial entfernt werden (lift-off-Prozess). Dazu liegt die Probe mindestens 30 min in einem Acetonbad bei 60 ◦ C. Falls der Photolack nach dem Acetonbad nicht vollständig abgelöst wurde, muss zusätzlich ein Ultraschallbad genutzt werden. Dabei besteht jedoch die Gefahr, dass die Struktur zerstört wird, die Brücken können reißen oder das SiO2 löst sich aus den Gräben. • Zweiter Strukturierungsschritt Im zweiten Schritt wird die Gegenelektrode aus Aluminium aufgebracht. Analog zum ersten Strukturierungsschritt wird Photolack auf die Probe aufgeschleudert und ausgehärtet. Die verwendete Maske ist in Abbildung 4.10 zu sehen. Mit dem Entwickler wird der Lack an den weißen Flächen entfernt. Danach wird Aluminium mit dem Elektronenstrahlverdampfer aufgebracht. Der Photolack mit überschüssigem Aluminium wird in einem Lift-off-Prozess entfernt. Der Aluminiumsteg ist etwa 40 µm breit. Für die Messung der Tunnelkontakte sollte die Aluminiumelektrode nur 4 nm dick sein, ansonsten ist der Zeemaneffekt nicht sichtbar (siehe Kapitel 2.3.3). Um einen 4 nm dicken Aluminiumsteg zu erhalten, sollten ca. 7 nm verdampft werden, da die obersten Lagen an der Luft oxidieren. Beim einem Vorversuch mit einem 10 nm dünnen Aluminiumfilm auf einem 41 4.2 Strukturierung Probenherstellung Aluminium SiO2 LBMO + Barriere 0,5mm 0,5mm SiO2 LBMO + Barriere Aluminium Stufen durch falsche Menge SiO 2 50mm Abbildung 4.10: Zweite Struktur, links: Maske, rechts: Mikroskopaufnahme unten: Ausschnitt der Mikroskopaufnahme STO-Substrat wurde festgestellt, dass das Aluminium einen zu hohen Widerstand zeigt (276 kΩ bei Raumtemperatur) und nicht in die supraleitende Phase eintritt. Diese Werte ließen vermuten, dass kein Aluminiumfilm vorlag sondern ein Aluminiumoxidfilm. Diese Probleme tauchten aber nicht bei der Verwendung eines Silizium-Substrates auf, ebenso nicht bei einer Schichtdicke von 40 nm Aluminium auf STO. Deswegen kann der 10 nm dicke Aluminiumfilm auf STO nicht an der Luft vollständig durchoxidiert sein. Die Erklärung ist vielmehr im Herstellungsprozess zu suchen. Das Aluminium trifft beim Verdampfungsprozess mit einer großen Energie (Elektronenstrom mit 340 mA) auf das Substrat und bewirkt eine Aufheizung des Substrates. Bei einem sauerstoffhaltigen Substrat wie STO wird eine geringe Menge an Sauerstoff an der Oberfläche freigesetzt. Dadurch ist das Substrat von einer Sauerstoffwolke umgeben und das ankommende Aluminium wird sofort 42 Probenherstellung SiO2 4.2 Strukturierung Aluminium Barriere LBMO SiO2 SiO2 Substrat Abbildung 4.11: Aluminium Barriere LBMO SiO2 Substrat Schema Tunnelkontakt mit passender Menge an SiO2 Abbildung 4.12: Schema Tunnelkontakt mit zu viel SiO2 oxidiert. Zwei Dinge sprechen für diese Vermutung: Erstens trat dieses Problem nur bei STO-Substraten auf und nicht bei Silizium. Silizium hat zwar auch eine dünne SiO2 -Schicht an der Oberfläche, der Sauerstoff wird aber erst bei 1000 ◦ C frei. Zweitens konnte dieses Problem gelöst werden, indem beim Verdampfungsprozess das Substrat mit flüssigem Stickstoff gekühlt wurde. Durch das Kühlen des Substrates wurde kein Sauerstoff freigesetzt. Da man einen dünnen Aluminiumsteg herstellen will, ist es notwendig, nach dem ersten Strukturierungsschritt eine glatte Oberfläche zu erreichen (Abb. 4.11). Der maximale Höhenunterschied auf der Probe sollte die Dicke des Aluminiums nicht überschreiten. Da aber nach der ersten Strukturierung die Oberfläche nicht glatt war, war es auch nach mehreren Versuchen nicht möglich, einen dünnen Aluminiumsteg zu erreichen. Beim Verdampfen von 7 nm Aluminium bei einer Stufenkante von etwa 30 nm reißt der Aluminiumsteg ab (Abb. 4.12). Die Aluminium-Elektrode muss mindestens so dick sein wie die Stufe hoch ist, daher wurden 50 nm Aluminium verdampft. In den meisten Fällen wird zum besseren Kontaktieren und zum Schutz der Struktur ein dünner Goldfilm aufgedampft. Dies war bei Aluminium nicht möglich, weil ein dünner Metallfilm in direktem Kontakt mit Aluminium die Supraleitung unterdrückt (Proximity-Effekt). Die kritische Temperatur des Aluminiums wird verkleinert [19]. Die Abnahme der kritischen Temperatur ist proportional zum Verhältnis der Schichtdicke von Aluminium und Gold. Um die kritische Temperatur mit dem verwendeten Kryostat erreichen zu können, muss das Aluminium mindestens zehnmal so dick sein wie die Goldschicht. 43 Ergebnisse und Diskussion Kapitel 5 Ergebnisse und Diskussion In diesem Kapitel sind die Auswertungen der Messkurven nachzulesen. Zunächst wird die kritische Temperatur von Aluminium bestimmt, gefolgt von einer Auswertung der Magnetisierungsmessungen von LBMO. Als Letztes werden die Tunnelkennlinien ausgewertet. 5.1 Aluminium Die Sprungtemperatur von Aluminium wird in der Literatur mit TC = 1,18 K angegeben. Dieser Wert gilt jedoch nicht für eine dünne Aluminiumschicht. Im Rahmen dieser Arbeit wurde durch eine Zweipunktmessung die kritische Temperatur eines dünnen Aluminiumfilms bestimmt. Dazu wurde ein 10 nm dicken Aluminiumfilm unter Kühlung im Elektronenstrahlverdampfer auf einem 5 mm × 5 mm großen STO-Substrat, analog zum zweiten Strukturierungsschritt eines Tunnelkontaktes, hergestellt. Nach dem Kontaktieren der Struktur wurde in einem 3 He-Verdampferkryostaten die Abhängigkeit des Widerstandes von der Temperatur gemessen (siehe Abb. 5.1). Die ermittelte kritische Temperatur liegt bei TC = 1,75 K. Diese erhöhte kritische Temperatur bei dünnen Aluminiumfilmen wurde auch von Meservey und Tedrow gemessen [20]. Eine Erklärung für diesen Effekt wurde bislang nicht gefunden. Erschwert wird die Suche nach einer Erklärung durch die Tatasache, dass dieser Effekt nicht bei anderen Supraleitern auftritt. Sie zeigen, im Gegensatz zu Aluminium, eine Erniedrigung der kritischen Temperatur bei sehr dünnen Filmen. Bei der verwendeten Schichtdicke von 50 nm im Tunnelkontakt sollte die kritische Temperatur in etwa der des Aluminiums (bulk) entsprechen [20]. 45 5.2 Magnetische Eigenschaften von LBMO Ergebnisse und Diskussion TC Abbildung 5.1: Messung der kritischen Temperatur von 10 nm Aluminium 5.2 Magnetische Eigenschaften von LBMO Mit dem SQUID-Magnetometer untersuchten wir die magnetischen Eigenschaften der LBMO-Filme. Die charakteristischen Werte, wie die Curietemperatur und das Koerzitivfeld, werden im Folgenden mit Ergebnissen aus der Dissertation von Jürgen Klein verglichen [2]. Die Magnetisierung wird auf die Einheitszelle normiert, um sie besser mit theoretischen Werten und den Werten aus [2] vergleichen zu können. Durch die Bestimmung der Schichtdicke und der Probenfläche (5 mm × 5 mm) erhält man das Volumen des ferromagnetischen Films. Zusätzlich bestimmt man die Achsenlängen der Einheitszelle mittels Diffraktometrie. Mit Filmvolumen und Größe der Einheitszelle bestimmt man die Anzahl der Einheitszellen. Die Magnetisierung wird auf diese normiert. Die Schichtdicke eines mit 1200 Pulsen hergestellten Films lag bei 100 nm ± 10 nm. Dieser Wert konnte nicht direkt gemessen werden, sondern wurde aus der Pulsanzahl und aus dem direkten Vergleich mit dem kurz zuvor hergestellten Film mit 800 Pulsen ermittelt, dieser wurde mit Reflektometrie zu 65 nm bestimmt. Die Magnetisierung des LBMO-Films wird durch die Magnetisierung des STO-Substra- 46 Ergebnisse und Diskussion 5.2 Magnetische Eigenschaften von LBMO tes überlagert. Das Substrat ist diamagnetisch und zeigt im zugänglichen Feldbereich (µ0 H = ± 7 T) und Temperaturbereich (4 K - 400 K) einen linearen Zusammenhang zwischen Magnetfeld H und Magnetisierung M. Dies wurde durch die Messung eines frisch polierten, reinen STO-Substrates bestätigt. Der Film ist ferromagnetisch. Die Messung M(H) zeigt eine Hysteresekurve. Bei großen Feldern überwiegt der lineare Anteil des Substrates, da es sehr viel dicker (1-2 mm) als der Film ist und somit ein stärkeres Signal liefert. Dieser lineare Anteil wird von der Messung abgezogen, so dass man die Hysteresekurve des Films erhält. In Abbildung 5.2 sieht man die Magnetisierung in Abhängigkeit vom Magnetfeld bei verschiedenen Temperaturen (5 K, 15 K, 150 K und 300 K). Bei 5 K beträgt das µB S Koerzitivfeld 75 Oe und die Sättigungsmagnetisierung Mexp = 3,6 f.u. , nimmt man eine Variation der Schichtdicke um 10 nm an, so varriiert die Sättigungsmagnetisierung µB um 0,2 f.u. . Nach der Normierung auf die Einheitszelle kann ein Vergleich zwischen den theoreti- schen und dem gemessenen Werten der Sättigungsmagnetisierung gezogen werden. µB S = 3,67 f.u. (siehe Kapitel 2.1). Die Probe MT62 Der theoretische Wert beträgt Mtheo µB S (Abb. 5.2) zeigte Mexp = 3,6 f.u. , dieser Wert stimmt gut mit dem theoretischen Wert überein. Andere Filme zeigen bei 5 K eine um bis zu 0,3 rung. µB f.u. geringere Sättigungsmagnetisie- Die Reduzierung der Sättigungsmagnetisierung kann nicht durch Sauerstofffehlstellen erklärt werden. Sauerstofffehlstellen ändern das Verhältnis der Oxidationszustände der Manganionen zu einem höheren Anteil an Mn3+ -Ionen und führen zu einer höheren Sättigungsmagnetisierung. Wie in der Arbeit von Jürgen Klein [2] gezeigt wurde, erhält man eine Reduzierung der Sättigungsmagnetisierung bei verspannten Filmen. Da bei einer Verzerrung des Gitters die Mn-O-Mn-Bindung abgeknickt wird, sinkt die Kopplungstärke der Manganionen. Die durch Röntgendiffraktometrie bestimmten Gitterkonstanten (siehe Kapitel 4.1.4) unterstützen die Annahme, dass die geringere Sättigungsmagnetisierung durch Gitterverspannungen hervorgerufen wird. Auch die Messungen für das Koerzitivfeld bestätigen diese Annahme. Das bei 5 K gemessene Koerzitivfeld beträgt 75 Oe, unverspannte Filme zeigen ein Koerzitivfeld von 10 Oe [2]. 47 5.2 Magnetische Eigenschaften von LBMO Abbildung 5.2: Ergebnisse und Diskussion Hysteresekurve eines 100 nm dicken LBMO-Filmes Neben der Sättigungsmagnetisierung und dem Koerzitivfeld wurde die Curietemperatur des Filmes bestimmt. Gemessen wurde M(T ) bei einer Magnetfeldstärke von 100 Oe (siehe Abb. 5.3). Die Curietemperatur wurde durch eine Tangente an die Kurve auf die Temperaturachse bestimmt, die Werte sind also zu hoch. Die Curietemperatur lag für verschiedene Filme zwischen 250 K und 350 K. In Abbildung 5.3 ist eine Magnetisierungskurve dargestellt. 48 Ergebnisse und Diskussion Abbildung 5.3: 5.2 Magnetische Eigenschaften von LBMO M(T)-Kurve eines LBMO-Filmes (MT62), rot und blau Bestimmung der Curietemperatur getrennt für zwei Phasen Die Magnetisierungskurve zeigt eindeutig zwei verschiedene Übergänge. Es ergeben sich die Curietemperaturen der beiden Phasen zu 325 K und 225 K, für die Gesamtmagnetisierung müssen die Magnetisierungskurven der Phasen addiert werden (siehe Abb. 5.3 rote und blaue Kurve). Betrachtet man die Röntgenmessung dieses Films (siehe Abb. 5.4), so sind neben dem Substratpeak zwei Filmpeaks zu erkennen. Wertet man diese Peaks getrennt aus, so erhält man für die Achsenabschnitte der c-Achse zwei verschiedene Werte c01 = 3,916 Å und c02 = 3,926 Å. Diese beiden verschiedenen Gitterkonstanten kann man den zwei Phasenübergängen in der Magnetisierungskurve zuorden. In der Arbeit [2] wird ein Zusammenhang zwischen Verspannungsgrad und Magnetisierung festgestellt. Da die beschriebene Probe im Vergleich zu anderen sehr dick ist, scheint die Annahme, dass Filme ab einer bestimmten Dicke relaxieren, gerechtfertigt zu sein. Das bedeutet, dass bis zu einer bestimmten Dicke dieser Film verspannt aufgewachsen ist (c02 = 3,926 Å), dann der Film unverspannt aufwuchs (c01 = 3,916 Å). Da in der Röntgenmessung zwei einzelne statt einem breiten Peak zu sehen sind, kann davon ausgegangen werden, dass die c-Achse schnell relaxiert, es existieren zwei getrennte 49 5.3 Tunnelkontakt Ergebnisse und Diskussion Substrat-Peak Film-Peak verspannt Film-Peak relaxiert Abbildung 5.4: Ausschnitt aus dem ω/2ϑ-Scan von MT62 Phasen im Film. Bei Messung der Magnetisierung M(T) für dünnere Filme war dieser Effekt nicht sichtbar, die Curietemperatur lag zwischen 250 K und 350 K. 5.3 Tunnelkontakt Für die Messung der Tunnelkennlinien wurden Kontakte mit 35 nm LBMO, einer 2,0 nm dicken STO-Barriere und einer 50 nm dicken Aluminiumelektrode hergestellt. Ein Kontakt mit einer Al2 O3 -Barriere konnte nicht vermessen werden, da die Strukturierung fehlschlug. Die Messung des Tunnelkontaktes wurde in einem 3 He-Kryostaten durchgeführt. Bei verschiedenen Temperaturen wurden in Vierpunktmessungen die Strom-Spannungskennlinien aufgenommen (Kontaktierung siehe Abb. 5.5). Aluminium Barriere U LBMO I Abbildung 5.5: Schematisch: Kontaktierung eines Tunnelkontaktes 50 Ergebnisse und Diskussion 5.3 Tunnelkontakt Die tiefste erreichte Temperatur war 0,43 K, Messungen bis 21 K konnten durch Aufheizen erreicht werden. Höhere Temperaturen waren nur durch Herausziehen des Messstabes aus der 4 He-Kanne möglich. Da der Messstab langsam auftaute, wurde bei keiner der folgenden Messungen eine konstante Temperatur angefahren. Während einer Messung der Strom-Spannungskennlinien stieg die Temperatur um bis zu 20 K. Die Messungen von 90 K bis 250 K zeigen also nur qualitativ die Temperaturabhängigkeit der Tunnelkennlinien, die in der Abbildung 5.6 angegebenen Temperaturen sind Mittelwerte der Temperatur. Die letzte gemessene Kurve wurde bei Raumtemperatur (RT) um die 295 K aufgenommen. Betrachtet man in Abbildung 5.6 die Steigung der verschiedenen Kurven, so fällt auf, dass diese beim Abkühlen bis 190 K größer wird (siehe Abb. 5.6 gestrichelt), danach fällt die Steigung wieder (durchgezogene Kurven). Die Widerstände in Abhängigkeit von der Temperatur sind in folgender Tabelle aufgelistet, der Widerstand wurde bei 1 µA bestimmt: Temperatur [K] 0,43 1,4 15 90 130 160 190 205 240 RT Widerstand [kΩ] 58,2 56,1 49,3 40,4 26,0 14,9 13,5 16,2 20,2 22,6 Dieser Effekt ist nicht durch den Tunnelkontakt erklärbar, sondern wurde auch von Jürgen Klein [2] bei Messung des c-Achsen-Widerstandes von LBMO festgestellt. Je stärker sich die Gitterkonstante c0 von denen der a- und b-Achsen unterscheidet, desto stärker wird diese Anomalie. Insofern stimmen die gemessenen Kennlinien qualitativ mit den Ergebnissen von Jürgen Klein überein. 51 5.3 Tunnelkontakt Ergebnisse und Diskussion Abbildung 5.6: Tunnelkennlinien In den Tunnelkennlinien unterhalb der kritischen Temperatur (1,18 K) sollte der Einfluss des Supraleiters zu sehen sein. Der Tunnelstrom sollte erst ab einer Spannung, die 52 Ergebnisse und Diskussion 5.3 Tunnelkontakt proportional zur supraleitenden Energielücke ist, einsetzen. Für Aluminium liegt die supraleitende Energielücke bei ∆ ∼ 0,19 mV (bei 0 K). Daher wurden zwei zusätzliche Kurven zwischen ±0,5 mV bei zwei Temperaturen aufgenommen (siehe Abb. 5.7). Abbildung 5.7: Ausschnitt aus den Tunnelkennlinien Die Messkurve bei 0,43 K sollte den Einfluss des Supraleiters zeigen. Leider unterscheidet sich diese jedoch nicht von der bei 1,4 K aufgezeichneten Kurve. Bei den Messungen wurde festgestellt, dass der Kontakt einer Aluminium-Zuleitung bei tiefen Temperaturen einen hohen Widerstand besaß. Dieser Kontakt störte die Messung zwar nicht, aber es war dadurch unmöglich, in einer Zweipunktmessung den Sprung im Widerstand des Aluminiumstegs direkt zu messen, da dieser Sprung nur wenige Ohm beträgt. Eine Erklärung könnte eine Erwärmung der Probe um 0,8 K sein, so dass das Aluminium nicht im supraleitenden Zustand ist. Diese Erklärung ist bei genauerer Überlegung nicht haltbar. Der Grund dafür ist, dass die Probe um etwa 0,8 K erhitzt werden müsste, um sie über die kritische Temperatur zu heben, die erzeugte durch den Widerstand erzeugte Leistung beträgt [21]: RI 2 = 30 · 103 Ω · (1 · 10−6 A)2 = 30nW Diese Leistung reicht nicht aus um die Probe genügend zu erwärmen. Der fehlende Übertritt in den supraleitenden Zustand könnte durch einen Fehler bei der Herstellung der Aluminiumelektrode entstanden sein. Die oberste Schicht des Alu- 53 5.3 Tunnelkontakt Ergebnisse und Diskussion miniums im Tiegel des Elektronenstrahlverdampfers könnte verunreinigt gewesen sein, so dass die entstandene Aluminiumschicht nicht die notwendige Reinheit aufwies. Für diese Erklärung spricht der hohe Widerstand der Aluminiumschicht bei Raumtemperatur (∼ 2 kΩ). Aus diesem Grund ist es nicht möglich, eine eindeutige Aussage in Bezug auf die supraleitende Aluminiumelektrode zu treffen. Da bislang nur bei diesem einen Kontakt gemessen wurde, kann es sich aber um ein zufälliges und kein systematisches Problem handeln. 54 Zusammenfassung Kapitel 6 Zusammenfassung Ziel dieser Arbeit war es, die Spinpolarisation von LBMO nach der Methode von Meservey und Tedrow zu vermessen. Die Herstellung der dazu notwendigen LBMO/Barriere/Aluminium-Tunnelkontakte geschah in drei Schritten. Zu Beginn der Arbeit wurden der LBMO-Film und die Barriere in situ in der UHVAnlage hergestellt. Die Prozessparameter mussten so angepasst werden, dass eine glatte Oberfläche mit maximalem Höhenunterschied von 1 nm entsteht, damit ein direkter Kontakt der Elektroden vermieden wird. Zwei verschiedene Barrierenmaterialien wurden verwendet: STO und Al2 O3 . Danach wurden die Filme in zwei Schritten strukturiert, um einen Tunnelkontakt vermessen zu können. Beim ersten Schritt trat ein bislang ungelöstes Problem auf. Die nach dem Ätzschritt entstandenen Gräben mussten mit einem Isolator aufgefüllt werden, um nach dem ersten Strukturierungsschritt eine glatte Oberfläche gewährleisten zu können. Weist die Oberfläche an der Struktur große Stufen auf, so ist es unmöglich, im zweiten Strukturierungsschritt einen dünnen, geschlossenen Aluminium-Steg aufzubringen. Dieses Problem konnte im Rahmen dieser Arbeit nicht zufriedenstellend gelöst werden. Es gibt zwei denkbare Lösungswege: Der erste ist die Verwendung eines Isolators, der sich in genau der geforderten Dicke an Isolatormaterial aufbringen lässt, um eine Stufenbildung bei der Aluminiumelektrode zu vermeiden. Eventuell ist dazu die Wahl eines anderen Verfahrens als des Elektronenstrahlverdampfens notwendig. Eine zweite Lösung besteht in der Änderung der Struktur. Man muss eine nicht-planare Struktur wählen, bei der das Aufdampfen eines wenige Nanometer dünnen Isolators nicht notwendig ist. 55 Zusammenfassung Da es nicht möglich war, eine dünne, geschlossene Aluminiumelektrode herzustellen, wurden die Tunnelkontakte mit einer 50 nm dicken Aluminiumelektrode hergestellt. Die Messungen zeigten, dass STO als Barrierenmaterial funktioniert, der Test mit Al2 O3 schlug bislang fehl, liegt aber wohl nicht am Al2 O3 . Auch der Nachweis der Supraleitung der Aluminiumelektrode im Tunnelkontakt blieb bislang aus, da im Rahmen dieser Arbeit nur ein Kontakt vermessen werden konnte und dessen AluminiumSteg einen zu großen Widerstand aufwies. 56 Literaturverzeichnis Literaturverzeichnis Literaturverzeichnis [1] R.J. Soulen Jr, et al.: Measuring the spin polarization of a metal with a superconducting point contact. science, 282 Number 4, 1998. [2] Klein, J.: Epitaktische Heterostrukturen aus dotierten Manganaten. Doktorarbeit, Walther-Meissner-Institut, 2001. [3] M.B. Salamon, M. Jaime: The physics of manganites: structure and transport. Reviews of modern physics Letters, 73, 2001. [4] R. Gross, A. Marx: Skript zur Vorlesung Magnetoelektronik. Meissner-Institut, 2003. Walther- [5] Alff, L.: Skript zur Vorlesung Magnetismus. Walther-Meissner-Institut, 2003. [6] Mazin, I.I.: How to define and calculate the degree of spin polarisation in ferromagnets. Physical Review Letters, 83 Number 7, 1999. [7] J.S. 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Meinem Betreuer Dr. Matthias Opel danke ich für die gute Betreuung und moralische Unterstützung wenn es mal nicht so gut lief. Für die Unterschtützng bei der Messung bei tiefen Temperaturen danke ich Dr. Werner Biberacher. Für die Einführung in die experimentellen Techniken möchte ich Petra Majewski, Jürgen Schuler, Dr. Daniel Reisinger und Karl-Wilhelm Nielsen danken. Ebenso Danken möchte ich Thomas Brenninger, der immer zur Stelle war, falls ein Gerät nicht ordentlich funktionierte. Mein Dank gilt Annemarie Fuchs und Matthias Becker für die Unterstützung und Freundschaft während des gesamten Studiums. Ein großer Rückhalt während des letzten Jahres war mein Vater Gerd, Leah, Christian und Annegret. 59 Literaturverzeichnis Literaturverzeichnis Erklärung des Diplomanden: Name: Wagner Vorname: Stefanie Mit Abgabe der Diplomarbeit versichere ich, dass ich die Arbeit selbständig verfasst und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe. .................. (Ort,Datum) .................. Unterschrift 61