Solartechnik Die Kraft der Sonne gleich mehrfach nutzen Solarenergie in Kombination mit Wärmepumpe Die Schüco International KG stellt mit der „HPSol“ eine Sole/Wasser-Wärmepumpe in den Mittelpunkt der Präsentation, die durch die Kombination von Solarthermie mit einer Wärmepumpe sowohl die Energie des Erdreichs als auch der Sonne nutzt. Das Besondere daran: Die „HPSol“ ist in der Lage, die Temperatur des Erdreichs zu regenerieren. D as grundlegende Funktionsprinzip der Wärmepumpe ist seit Langem bekannt. Thermische Solaranlagen zur Warmwassergewinnung gehören mehr und mehr zur Standardausrüstung eines Neubaus. Neu ist jedoch die Verknüpfung dieser beiden Techniken. Die „HPSol“ bietet darüber hinaus eine aktive Solar-Erdreich-Kopplung, „die das Gesamtsystem deutlich effizienter macht als konventionelle Wärmepumpen-Systeme“, betont Schüco. Und weiter: „Die Solarerträge des dazugehörigen Kollektorfeldes decken im Sommer, oft auch in den Übergangsmonaten, den Wärmebe- darf vollständig.“ Das reduziere die Zahl der Kompressorstarts und der Betriebsstunden mit niedrigem Wirkungsgrad. Über das ganze Jahr erreiche die kombinierte Anlage daher hohe Jahresarbeitszahlen. Die „HPSol“ besteht aus vier Komponenten. Im Vordergrund steht die Sonnenwärme. Ein Solarkollektor (1) sorgt in Verbindung mit dem Solarspeicher (2) in den Sommermonaten für warmes Trinkwasser. In den Übergangsmonaten deckt die Wärmepumpe (3) den Bedarf für Wasser und Heizung aus dem Erdreich. Wann immer möglich, liefern die Kollektoren zusätzliche Wärme, so- ∂ Sole/Wasser-Wärmepumpe mit Solaranlage. Die einzelnen Komponenten sind: 1 Kollektorfeld 2 Solarregler 3 Solarstation 4 Kombispeicher 5 + 6 Hydraulikbaugruppen 7 Sole/Wasser-Wärmepumpe „HPSol“ mit Pufferspeicher 8 Erdsonden. dass die Effizienz des Systems erhöht wird. Reicht diese direkte Sonneneinstrahlung nicht aus, schaltet die „HPSol“ automatisch auf die Erdsonde/Erdkollektor (4), um die im Erdreich gespeicherte Wärme zu nutzen. „Der große Vorteil des Systems“, so Schüco an dieser Stelle, „besteht darin, dass überschüssige Sonnenwärme nicht mehr verloren gehen kann: Sie wird mittels Erdsonde/Erdkollektor an das Erdreich abgegeben, sodass eine regenerative Erneuerung stattfinden kann.“ Damit verhindere die „HPSol“, dass das Erdreich nach 10 bis 15 Jahren immer stärker abkühle und die Effizienz des Systems kontinuierlich sinke. Mit dem Gesamtsystem sind vier Nutzungsarten möglich: ∑ Die Solarkollektoren liefern die Energie direkt in den Solarspeicher. ∑ Die Kollektoren unterstützen die Wärmepumpe beim Betrieb der Erdsonde/des Erdkollektors. ∂ Dieses Haus mit sechs Kollektorfeldern setzt bereits auf die Erdwärme und auf die „HPSol“ von Schüco. Solartechnik ∑ Wird die solare Energie nicht benötigt, wird sie dazu eingesetzt, um das Erdreich zu regenerieren. ∑ Die Wärmepumpe nutzt die zuvor gespeicherte Solar­ energie. Um die vom Sonnenlicht produzierte Wärme im Erdreich zu speichern bzw. Wärme zu entnehmen, wird ein Erdwärmetauscher benötigt. Dies kann entweder in Form eines Flachkollektors erfolgen, der in einer Tiefe von 1,20 bis 1,50 m im Erdreich verlegt wird. Alternativ bietet sich eine Erdwärmesonde an. Bis zu drei Sonden – je nach Abhängigkeit der lokalen geologischen Verhältnisse und der benötigten Leistung der Wärmepumpe – werden bis zu 100 m tief in die Erde verbracht. Mit ihrer Solaranbindung und der aktiven Solar-Erdreich-Kopplung erreicht die „HPSol“ eine Jahresarbeitszahl von ca. 5,9. „In einzelnen Betriebszuständen mit solarer Vorwärmung werden sogar Leistungszahlen (COP) von 7 erreicht“, ergänzt Schüco. Wird der von der Wärmepumpe benötigte Reststrom zu 100 % durch Regenerative Energien oder mittels einer eigenen, netzgekoppelten Photovoltaik-Anlage erzeugt, erwirtschaftet das Gebäude die für die Heizung benötigte Ener­ gie quasi selbst – „ein echtes Null-Energie-Haus also“, wie ∂ Schüco meint. B i l d e r : Schüco International KG, Bielefeld @ I nternetinformationen: www.schueco.com ∂ Mit dem Null-Energie-Paket – bestehend aus Kollektoren, PV-Modulen und der Wärmepumpe „HPSol“ – erzeugt das Gebäude rechnerisch die benötigte Energie selbst. Heft 19 /2007 · IKZ-HaustechniK