D–BAUG Lineare Algebra und Numerische Mathematik Prof. Dr. D. Stoffer Herbst 2007 Serie 4 Definiton: Sind die Vektoren a(1) , a(2) . . . . , a(k) ∈ Rn linear unabhängig, so heisst U = {x | x = λ1 a(1) + λ2 a(2) + · · · + λk a(k) ; λ1 , λ2 , . . . , λk ∈ R} k–dimensionaler Unterraum von Rn . • Ist p ∈ Rn und U ein k–dimensionaler Unterraum von Rn , so nennt man p + U := {x | x = p + u, u ∈ U } einen k–dimensionalen affinen Raum. • Affine Räume der Dimension 1 heissen Geraden in Rn . • Ist a ∈ Rn , a 6= 0 und λ ∈ R, so heisst Hλ (a) := {x | aT x = λ} Hyperebene. 13. Sei A= 2 3 1 4 0 1 2 0 −2 1 a) Bestimmen Sie die Lösungsmenge L0 des homogenen linearen Gleichungssystems A x = 0. Wieviele freie Parameter gibt es? Die Lösungsmenge L0 ist ein k–dimensionaler Unterraum von R5 . Bestimmen Sie k. b) Bestimmen Sie die Lösungsmenge des linearen Gleichungssystems A x = b für b = (1, 2)T . Bestimmen Sie p ∈ R5 , so dass die Lösungsmenge die Form {x | x = p + u mit u ∈ L0 } hat. Die Lösungsmenge ist somit ein k–dimensionaler affiner Raum. Wie gross ist k? Bitte wenden! 14. Sei a = (0, 2, 1, 3)T und b = (−1, 2, 3, 1)T . a) Bestimmen Sie die Hyperebene H0 (a) und H−3 (a) in Koordinatendarstellung und in Parameterdarstellung. Sind das Unterräume? Sind das affine Räume? Wie gross ist deren Dimension? b) Begründen Sie, warum der Vektor a senkrecht auf allen Vektoren von H 0 (a) steht. Der Vektor a ist ein Normalenvektor der Hyperebene Hλ (a). Bestimmen Sie den Winkel zwischen den Hyperebenen H1 (a) und H−1 (b). Bemerkung: Der Winkel zwischen den Hyperebenen H1 (a) und H−1 (b) ist der Winkel zwischen den beiden Normalenvektoren der beiden Ebenen. Siehe nächstes Blatt! PSfrag replacements 15. Gegeben sei das Oktaeder mit den Eckpunkten: 1 0 −1 A = 0 , B = 1 , C = 0 , 0 0 0 0 0 0 D = −1 , E = -10 und F = 0 . −2 20 0 1 -1 -0.5 0 0.5 1 1.5 -2 -1.5 -1 -0.5 D 0 0.5 1 1.5 2 2.5 z E C y B A x F a) Bestimmen Sie die Winkel ]AEB und ]AEC. b) Bestimmen Sie die Koordinaten des Punktes P auf der Kante AE, so dass der Winkel ]AP B = 90◦ ist. c) Bestimmen Sie den Winkel zwischen den zwei Ebenen AEB und AED und zwischen den Ebenen AEB und ABF . Ergebnisse: a) ]AEB ≈ 36.87◦ und ]AEC ≈ 53.13◦ b) P (4/5, 0, 2/5) c) ](NAEB , NAED ) ≈ 83.62◦ und ](NAEB , NABF ) ≈ 141.06◦ Bitte wenden! 16. Gegeben sei ein Einheitsvektor v des R3 . Seien die 3×3 Matrizen A, P und H definiert durch A := vv T , P := I3 − vv T , H := I3 − 2vv T . a) Zeigen Sie: A2 = A, P 2 = P , H 2 = I3 . b) Die Matrizen A, P und H definieren lineare Abbildungen A : x ∈ R3 − 7 → y = Ax ∈ R3 P : x ∈ R3 − 7 → y = P x ∈ R3 H : x ∈ R3 − 7 → y = Hx ∈ R3 Beschreiben Sie die Abbildungen A, P, H geometrisch. Hinweis: Zerlegen Sie den Vektor x in zwei Teile senkrecht und parallel zu v, d.h. x = x⊥ + xk mit v T x⊥ = 0 und v T xk = kxk k. c) Zeigen Sie: Die Abbildung H is orthogonal. Hinweis: Es genügt zu zeigen, dass die Matrix H orthogonal ist. d) Welche der drei linearen Abbildungen sind invertierbar, welche sind Projektionen? Bemerkung: Eine lineare Abbildung L : Rn → Rn heißt Projektion, falls L ◦ L = L. Die Matrix H heißt Householdermatrix und die Abbildung H Householdertransformation. Abgabe: Donnerstag, 01. 11. 2007 in der Übungsgruppe http://www.math.ethz.ch/education/bachelor/lectures/hs2007/other/linalgnum_BAUG/