EINLADUNG synlab.vet Augsburg Berlin Hamburg Leipzig Leverkusen www.synlab.com im Oktober 2012 Schilddrüsenerkrankungen bei Hund und Katze Gerade bei den Schilddrüsenerkrankungen zeigt sich einmal mehr, wie unterschiedlich Hund und Katze hinsichtlich Erkrankungsdispositionen und -häufigkeiten reagieren. Während beim Hund i. d. R. eine Unterfunktion der Schilddrüse auftritt, zeigt die Katze in den meisten Fällen eine Überfunktion. Hypothyreose beim Hund Eine Unterfunktion der Schilddrüse tritt v. a. bei Hunden mittleren Alters auf. Prädisponierte Rassen sind Labrador und Golden Retriever, Dalmatiner, Setter, Spaniel und Terrier. Schlitten- und Windhunde haben physiologisch etwas niedrigere periphere Schilddrüsenhormonwerte. Häufige Symptome sind Adipo­sitas, Leistungsschwäche, Alopezie und Bradykardie. Nicht vergessen sollte man aber auch die seltener auftretenden, sog. Hypothyreose-assoziierten Störungen: Epilepsie, neurologische Störungen, Lahmheiten und Verhaltensänderungen (Ängstlichkeit, Aggression). Hyperthyreose bei der Katze Die Hyperthyreose ist die häufigste endokrinologische Störung der alten Katze. Vorgestellt werden die Tiere meist wegen Abmagerung bei gutem Appetit, Diarrhoe, Unruhe und Hecheln. Die Katzen wirken ungepflegt und übertrieben ängstlich oder aggressiv. Dieses klassische klinische Bild zeigt sich jedoch leider nicht regelmäßig. Die so genannte „atypische Hyperthyreose“, verbunden mit Apathie und Inappetenz, tritt immer häufiger auf und erfordert eine Abklärung der Schilddrüsenwerte. Diagnose Verschiedene Schilddrüsenparameter stehen für die labordiagnostische Untersuchung zur Verfü­gung (s. Rückseite). Die große Herausforderung besteht bei der Schilddrüsendiagnostik jedoch v. a. darin, eine primäre Schilddrüsenerkrankung von einem so genannten Euthyroid-Sick-Syndrom (ESS), auch als Non-Thyroidal-Illness (NTI) bezeichnet, abzugrenzen. Dafür empfiehlt sich z. B. ein Basisprofil und ein großes Blutbild oder ein Geria­ trie-Screening. Als ESS bzw. NTI werden Einflüsse bezeichnet, die – trotz gesunder Schilddrüse – zu einer sekundären Supprimierung der peripheren Schilddrüsenhormone führen. Hierzu gehören verschiedene Medikamente und andere Grunderkrankungen (z. B. Diabetes, Cushing-Syndrom, chron. Entzündungen, Tumorerkrankungen, Phenobarbital, Cortison, NSAIDs u. a.). Parameter Schilddrüsenprofil Hund (TT4, cTSH) Schilddrüsenprofil Katze (TT4, FT4) TT4 FT4 cTSH, fTSH Thyreoglobulin-AK (Hd.) TRH-Stimulationstest Hund (2 x TT4) TRH-Stimulationstest Hund (2 x cTSH) Preis 21,– 21,– 9,– 13,– 14,– 15,– 16,– 26,– Probenmaterial (ca. 1 ml Serum) (ca. 1 ml Serum) (ca. 0,5 ml Serum) (ca. 0,5 ml Serum) (ca. 0,5 ml Serum) (ca. 0,5 ml Serum) (jeweils ca. 0,5 ml Serum) (jeweils ca. 0,5 ml Serum) ç EINLADUNG Parameter gesamt T4 = TT4 Labordiagnostik Sensitivität* ca. 95 % (Hd.) Spezifität* ca. 70 % (Hd.) Niedrige Werte, verursacht durch ein ESS, müssen von einer Hypothyreose abgegrenzt werden. Beurteilung am besten in Kombi­ nation mit cTSH bzw. fTSH freies T4 = FT4 canines TSH = cTSH felines TSH = fTSH Klinische Aussage Werte im mittleren bis oberen Normbereich sprechen i. d. R. gegen eine Hypothyreose. Erniedrigte oder niedrig normale Werte deuten auf eine (latente) Hypothyreose oder ein ESS hin. Erhöhte Werte sprechen für eine Hyperthyreose (Ktz.) oder eine Überdosierung (Hd.) Das FT4 repräsentiert mit < 0,1 % nur einen sehr kleinen Teil des TT4. Kein grundsätzlicher Vorteil gegen­ über dem TT4. Auch FT4 wird durch ein ESS supprimiert. Bei speziellen Fragestellungen Sensitivität ca. 60 – 87 % (Hd.) Spezifität ca. 70 – 93 % (Hd.) Kompensatorische Erhöhung bei ca. 70 % der Hypothyreosen (Hd.). Bei chron. ESS steigt das cTSH ebenfalls langsam an, jedoch nicht in den hypothyreoten Bereich. Beurteilung am besten in Kombination mit TT4. u. U. hilfreich (z. B. TT4-AK). Ca. 30 % zeigen keinen Anstieg trotz bestehender Hypothyreose (Hd.). Auch gesunde Hunde kön­ nen hohe cTSH-Werte zeigen (8 – 30 %). Bei der hyperthyreoten Katze sinkt das fTSH unter die Nachweis­ grenze. Thyreoglobulin-AK (Hd.) Ca. 50 % der hypothyreoten Hun­ de weisen Thyreoglobulin-AK auf. Auch bei euthyreoten Hunden können AK vorliegen. AK-positive Hunde entwickeln nicht zwangsläufig eine Hypothyreose. Hypothyreote Hunde, die AKpositiv sind, hatten/haben sehr wahrscheinlich eine lymphozytäre Thy­reoiditis (ätiologische Dia­­g­nose). Auch AK-negative Hunde haben ein etwa gleich hohes Risiko, eine Hypothyreose zu entwickeln. * Sensitivität ca. 95 % = von 100 hypothyreoten Hunden werden 95 mittels TT4 erfasst. * Spezifität ca. 70 % = von 100 euthyreoten Hunden haben 70 ein TT4 im Referenz­ bereich, 30 weisen einen falsch niedrigen TT4-Wert auf (= ESS). Für die weiterführende Diagnostik stehen beim Hund der TRH-Stimulationstest und bei der Katze der T3-Suppressionstest zur Verfügung. Hinweise zur Durchführung und Interpretation erhalten Sie bei Ihrem synlab.vet Labor.