1.1 Die SI-Einheiten (System International)

Werbung
Inhaltsverzeichnis
1.1 Die SI-Einheiten (System International)........................................................................1
1.2 Kinematik.......................................................................................................................2
1.2.1 Die gleichförmige Bewegung................................................................................2
1.2.2 Die gleichförmig beschleunigte Bewegung...........................................................3
1.2.3 Berechnung der Bahnkurve des schiefen Wurfs in zwei Dimensionen.................5
1.3 Kräfte als Ursache jeder Beschleunigung......................................................................7
1.3.1 Die Federwaage......................................................................................................8
1.4 Die Addition von Kräften mit dem Kräfteparallelogramm............................................8
1.4.1 Ein Zeichenbeispiel..............................................................................................10
1.4.2 Das Gewicht am Seil............................................................................................10
1.4.3 Die Addition der Kraft als Koordinatenrechnung................................................10
2. Energie...........................................................................................................................10
2.1 Arbeit.......................................................................................................................10
2.1.1 Der Flaschenzug..............................................................................................10
2.1.2 Kräfte am Hebel...............................................................................................11
2.1.3 Getriebe...........................................................................................................11
2.2 Energieerhaltung.....................................................................................................11
2.2.1 Die potentielle Energie....................................................................................12
2.2.2 Die kinetische Energie.....................................................................................12
Einführung in die Mechanik (Marcus Werner)
Die Lehre der Mechanik steht physikalisch nicht (nur) für Zahnräder oder Maschinen,
sondern ist vielmehr die Lehre von allen beweglichen Dingen. Begriffe wie
Geschwindigkeit oder Beschleunigung aber auch Masse, Kraft oder kinetische Energie
gehören in dieses Teilgebiet der Physik. Natürlich sind Flaschenzug und Hebel auch Teil
der Mechanik, aber auch bei der Bewegung der Himmelskörper spricht man von
Himmelsmechanik, obwohl hier natürlich nichts irgendwo befestigt ist.
1.1 Die SI-Einheiten (System International)
Ein kurzer Blick auf die verwendeten Einheiten vermeidet spätere Verwirrung (hoffe ich):
Physikalische Größe
Strecke
Masse
Zeit
Geschwindigkeit
Beschleunigung
Kraft
Energie
Einheit
Meter [m]
Kilogramm [kg]
Sekunde [s]
Meter pro Sekunde [m/s]
Meter pro Sekundenquadrat [m/s²]
Newton [N] = [kg m/s²]
Joule [J] = [kg m²/s²]
Formelsymbol
s, d, l
m
t
v
a
F
E, W
Formel
v = ds/dt
a = dv/dt
F = m*a
W = F ds
In der Tabelle wurde eine genaue Unterscheidung zwischen Formelsymbol und Einheit
betont, damit es nicht zur Verwechslungen kommt. Einheiten schreiben wir ab jetzt stets
in eckigen Klammern! Das kleine d vor einigen Größen in der Spalte Formel betont den
Charakter der Differenz oder Änderung einer Größe.
Zum Beispiel bei v =ds /dt bedeutet es: Messe die Änderung der Geschwindigkeit und
teile durch die während dieser Änderung verstrichene Zeit.
1.2 Kinematik
Kinematik heißt einfach Bewegungslehre und ist das erste Teilgebiet der Mechanik. Hier
lernt man erst mal, wie man eine Bewegung mit Messgrößen geeignet beschreiben kann.
Das ist bei uns vertrauten Begriffen wie Ort und Geschwindigkeit noch relativ leicht. Bei
der Beschleunigung muss man vielleicht schon über legen, was das genau ist.
Wir fangen also ganz einfach an:
1.2.1 Die gleichförmige Bewegung
So nennt man eine Bewegung, bei der sich ein Körper ohne Änderung der
Geschwindigkeit absolut gleichförmig geradeaus bewegt.
Mit Hilfe der Formel:
s t = v ts 0
kann man so eine Bewegung beschreiben. Es handelt sich um eine Funktion, die den Ort
des Körpers in Abhängigkeit der Zeit beschreibt. Die Geschwindigkeit v und den
Startpunkt s 0 des Körpers zum Zeitpunkt t = 0 muss man kennen, dann kann man die
Position des Körpers zu einem beliebigen Zeitpunkt t berechnen.
Kennt man dagegen den Ort eines Körpers zu verschiedenen Zeitpunkten, kann man
seine Geschwindigkeit berechnen, in dem man die zurückgelegte Strecke durch die in
diesem Zeitraum verstrichene Zeit teilt, als Formel:
v =
ds
dt
Die Geschwindigkeit eines Körpers ist ein Maß für die Änderung seines Ortes pro
Zeiteinheit.
Natürlich kann man nicht wissen, ob der Körper nicht während der Messung etwas
schneller und dann wieder etwas langsamer geworden ist. Man misst also eigentlich
immer Durchschnittsgeschwindigkeiten. Selbst die Tachonadel im Auto braucht eine Zeit,
um auf eine Änderung der Geschwindigkeit zu reagieren.
1.2.2 Die gleichförmig beschleunigte Bewegung
Man kennt das Gefühl der Beschleunigung vom "Gas geben" im Auto: Eine unsichtbare
Kraft drückt einen in den Sitz. Gleichzeitig "klettert" die Nadel des Tachometers nach
oben: Die Geschwindigkeit nimmt zu.
Die Beschleunigung eines Körpers ist ein Maß für die Änderung seiner
Geschwindigkeit pro Zeiteinheit.
Um die Geschwindigkeit eines Körpers zu ändern, muss man eine Kraft auf ihn ausüben!
Wenn diese Kraft immer gleich groß ist, dann ist die Beschleunigung konstant und man
spricht von einer gleichmäßigen Beschleunigung. (Dies ist natürlich nur für eine
begrenzte Zeit möglich, denn entweder man stösst irgendwann mit etwas zusammen oder
man verlässt die Erde --- Uuhps).
Der freie Fall
Die bekannteste gleichmäßig beschleunigte Bewegung ist der freie Fall. (Wirklich
gleichmäßig beschleunigt ist diese Bewegung aber nur im Vakuum. Wenn jedoch
Gegenstände recht klein und gleichzeitig schwer sind und nicht zu schnell werden, spielt
die Luftreibung zunächst keine so große Rolle.)
Wird ein Körper fallen gelassen erfährt er die sogenannte Erdbeschleunigung von:
aErde = g = 9,81 [m/s²]
Die man auch ein "g" nennt (g von Gravitation). Die Geschwindigkeit des Körpers ändert
sich dann
so:
v t =g t
Hat der Körper zu Beginn 0 [m/s], so ist seine Geschwindigkeit nach einer Sekunde 9,81
[m/s], nach zwei Sekunden 19,62 [m/s], nach drei Sekunden 9,81 [m/s] * 3 usw. Er wird
also gleichmäßig schneller. (Wie gesagt ohne Luftreibung!!!)
Wie aber ändert sich nun der Ort des Körpers mit der Zeit beim freien Fall?
Nun es ist klar, dass der Körper zunächst sehr langsam ist und somit nur geringe Strecken
zurücklegt. Nach und nach wird er schneller und legt größerer Strecken in gelich
Zeiteinheiten zurück. Es muss sich bei dem Graphen des Ortes aufgetragen über der Zeit
um eine immer stärker ansteigende Kurve handeln:
s(t)
t
Wie aber kommt man an die genaue Kurvenform?
Nun - man benutzt einen Trick. Wir wissen, das sich die Geschwindigkeit v nach jeder
Zeiteinheit um die Beschleunigung a (hier a=g=9,81 m/s²) ändert. Betrachten wir die
erste Sekunde des freien Falls. Hat man am Anfang v = 0 und nach einer Sekunde v = g,
welche Strecke wurde zurückgelegt? Nun, es gibt keine konstante Geschwindigkeit,
daher ist eine Berechnung nicht möglich. Aber man könnte sagen, das die
Durchschnittsgeschwindigkeit doch genau das Mittel der Start und der
Endgeschwindigkeit sein müsste, und das ist gerade die halbe Geschwindigkeit der
Endgeschwindigkeit.
Der fallende Gegenstand hat also genau die Durchschnittsgeschwindigkeit von:
v t  = a t
; v Durchschnitt =
v t
2
v Durchschnitt = 9,81[m/ s² ]∗1[ s]∗0,5 = 4,905[m/s ]
Und damit nach einer Sekunde folgende Strecke zurückgelegt:
s t = v Durchschnitt t
4,905 [m/s ]∗1 [s ] = 4,905[m].
Diese Überlegung stimmt so für jede Zeit t, nicht nur für die erste Sekunde. Also kann
man alles in allem schreiben:
s t = v Durchschnitt t =
v t 
at
1
t =
t = a t²
2
2
2
Was ist nun s(t) für eine Funktion? Eine Parabel, also eine Funktion die immer schneller
ansteigt, genau wie ursprünglich gefordert!
Die Fallstrecke eines Körpers, der sich in einer gleichmäßig beschleunigten Bewegung
befindet berechnet sich zu:
1
s t= a t²
2
oder konkreter beim freien Fall auf der Erde mit a = g = 9,81 [m/s²]
1
s t= g t²
2
1.2.3 Berechnung der Bahnkurve des schiefen Wurfs in zwei
Dimensionen
Wirft man einen Gegenstand, beginnt dieser vom ersten Moment an mit einer
gleichmäßig beschleunigten Fallbewegung, selbst wenn man den Gegenstand nach oben
wirft.
Die Anfangsgeschwindigkeit v y ,0 soll nun die Geschwindigkeit in y-Richtung - also
senkrecht zum Erdboden - sein, ein positiver Wert heißt, dass die Bewegung nach oben
gerichtet ist.
Der Fallprozess äußert nun sich in einer stetigen Änderung der Geschwindigkeit in y-
Richtung.
Ist diese z.B. 30 [m/s] und nach oben gerichtet, so nimmt sie jede Sekunde um 9,81 [m/s]
ab. Das heißt, nach ca. 3 Sekunden ist die Geschwindigkeit 0 [m/s] erreicht und damit der
höchste Punkt der Flugbahn.
Danach nimmt die Geschwindigkeit mit derselben Rate - doch diesmal in Richtung Erde zu. Der Wert wird also immer negativer.
Es gilt: v y t  = v y ,0 −g t²
(Gelesen: V y von t ist gleich v y Null minus g t Quadrat)
Nimmt man nun noch an, dass der Wurf zum Zeitpunkt Null in einer Höhe
ergibt sich für die y-Komponente der aktuelle Bahnkoordinaten:
y t =
y 0 startet,
1
a t ²v y ,0 t y 0
2
Wie ist aber die x-Koordinate des schiefen Wurfes zu berechnen, also die Bewegung in
horizontaler (waagerechter) Richtung?
Dazu kann man sich folgendes überlegen. Angenommen man führt einen senkrechten
Wurf (also einfach hoch und gerade wieder runter) in einem durchsichtigen Zug aus, der
mit einer bestimmten, gleichförmigen Geschwindigkeit v x ,0 an einem stehenden
Beobachter vorbeifährt.
Im gleichmäßig fahrenden Zug verhält sich der geworfene Körper genauso, wie in einem
ruhenden Zug (mal abgesehen von den Vibrationen). Man kann ja auch im Flugzeug
Kaffee eingießen, der Kaffeestrahl wird nicht aus der senkrechten Richtung abgelenkt
und donnert hinten an die Wand!
Von innen betrachtet bleibt also die x-Koordinate beim senkrechten Wurf stets gleich.
Von außen betrachtet müssen wir jedoch die gleichmäßige Geschwindigkeit v x des
Zuges hinzurechnen, da Zug und Experimentator sich ja am Beobachter vorbei bewegen.
Da es sich um eine gleichförmige Bewegung handelt, ist damit die x-Koordinate:
x t =x 0v x t
Diese beiden Gleichungen beschreiben jede mögliche Flugbahn eines geworfenen
Körpers auf der Erde (allerdings wird die Luftreibung hierbei vernachlässigt). Es handelt
sich immer um Parabeln, man spricht auch von der "Wurfparabel".
(Anschließend haben wir zum Üben ein paar dieser Parabeln berechnet und gezeichnet).
1.3 Kräfte als Ursache jeder Beschleunigung
Isaac Newton machte aus dem zuvor für alle möglichen Sachverhalte verwendeten
Kraftbegriff einen physikalischen Begriff. Die Grundlage dieser exakten Definition sind
die drei Newtonschen Gesetze:
1. Lex prima
Ein Körper verharrt in Ruhe oder bewegt sich geradlinig und gleichförmig, wenn
keine äußeren Kräfte auf ihn wirken.
(Man stelle sich einen Steinbrocken im leeren Weltraum vor, der ohne jede
Reibung immer weiter geradeaus fliegt.)
2. Lex secunda
a=
F
m
Die Beschleunigung, die ein Körper erfährt, berechnet sich aus der auf ihn
wirkenden Kraft geteilt durch seine eigene Masse.
(Wenn zwei Fahrzeuge die gleiche Motorleistung einsetzen, aber eins der beiden
ist zehnmal leichter, dann ist seine Beschleunigung zehnmal größer! Deswegen
hat ein Auto beim Beschleunigen keine Chance gegen ein Motorrad der gleichen
Motorleistung.)
3. Lex tertia
Alle Kräfte in einem geschlossenen System heben sich auf.
Oder: Zu jeder Kraft auf einen unbeschleunigten Körper gibt es eine gleichgroße
entgegengesetzt gerichtete Gegenkraft.
Oder: "Actio = Reactio."
Oder: Man kann kein Gerät bauen, dass ohne die Wechselwirkung mit einem
anderen Körper eine Kraft erzeugt.
(Raketen erzeugen ihre Antriebskraft durch das Rückstoßprinzip: Sie stoßen mit
hoher Geschwindigkeit Materie aus dem Triebwerk aus, an dieser Masse stoßen
sie sich sozusagen ab. Man auch Tennisbälle aus dem Raumschiff werfen, um
seine Geschwindigkeit zu ändern. Einen Raumantrieb ohne Massenverlust gibt es
nicht, dass würde gegen das 3. Gesetz verstoßen.)
Um die Anwendung der Newtonschen Gesetze zu verstehen, besprechen wir nun
verschiedene einfache Anordnungen.
1.3.1 Die Federwaage
Wir brauchen zwei Gesetze:
a) Hooksches Gesetz zur Längenausdehnung einer Feder:
b) Die Gravitationskraft auf ein Gewicht der Masse m:
F = D x
F = m g
Die eine Kraft wächst mit der Länge der Feder, die andere Kraft ist konstant und zieht
nach unten. Im Gleichgewicht gilt dann:
F Feder =F Gewicht
und damit
m g = D x .
1.4 Die Addition von Kräften mit dem
Kräfteparallelogramm
Wenn an einem Punkt mehrere Kräfte angreifen, die nicht parallel oder antiparallel
(Antiparallel ist die Richtung genau entgegen der anderen Richtung) verlaufen, dann ist
die die Frage welche Richtung und Stärke die Gesamtkraft der beiden Kräfte hat?
F1
Gegenstand
F2
Fgesamt ?
Die Skizze zeigt das Problem anschaulich: Am Gegenstand sind z.B. zwei Seile
angebunden, an die in verschiedenen Richtungen mit verschieden starken Kräften
gezogen wird. Intuitiv sieht man, dass der Gegenstand in die Richtung zwischen den
beiden Kräften bewegen wird und wahrscheinlich auch stärker, als nur durch eine der
Kräfte.
Genauer beurteilen können wir die Verhältnisse mit einer Zeichnung, bei der die Stärke
der Kräfte durch die Länge der Kraftpfeile dargestellt wird. Wir brauchen daher eine
Maßstab für die Kraft, z.B. 1 Newton ≙ 1 cm. Die Richtung der Kraftpfeile soll
vorgegeben sein.
Eine solche Größe bestehend aus Richtung und Betrag nennt man übrigens eine Vektor!
Da wir keine Regel zum Addieren von Vektoren kennen, müssen wir einen Trick
anwenden. Wenn wir uns denken, dass beide Kräfte in sehr schneller Folge abwechselnd
wirken würden, anstatt gleichzeitig (und dabei doppelt so stark, da ja jede Kraft nur die
halbe Zeit wirkt) dann müsste doch eigentlich das gleiche Ergebnis herauskommen. Un
die Wirkung einer Kraft können wir ja berurteilen!
Also: Es ist klar das der Weg des Gegenstandes im Zick-Zack mal der einen, mal der
anderen Kraft folgen würde. Die Länge der Wegstücke wären dabei proportional zur
wirkenden Kraft. In der Skizze ist dies mit roten und grünen Pfeilen dargestellt. Alle
grünen Pfeile ergeben zusammen wieder F1 alle roten F2.
F1
Gegenstand
F2
Hängt das Ergebnis davon ab, wie fein man diese Unterteilung durchführt? Wenn man
kurz nachdenkt ( ... hier nachdenken ... ) merkt man: Nein, man landet immer an der
Stelle, die man auch erhält, wenn man den Kraftpfeil F2 mit seinem Anfang an das Ende
von F1 legt.
Genauso kann man auch den Kraftpfeil F1 mit seinem Anfang an das Ende von F2 legen.
F1
Gegenstand
F2
Diese Figur nennt man Kräfteparallelogramm. Die resultierenden Kraft kann man einfach
an der Diagonale der Figur ablesen:
F1
Gegenstand
F2
F2
FGesamt
F1
Die Addition zweier Kräfte ist mit der Konstruktion eines Kräfteparallelogramm
durchzuführen. Die Verbindung vom Anfang der Kraftpfeile zur
gegenüberliegenden Ecke des Parallelogramms gibt Stärke und Richtung der
Gesamtkraft (auch Ersatzkraft) an.
1.4.1 Ein Zeichenbeispiel
1.4.2 Das Gewicht am Seil
1.4.3 Die Addition der Kraft als Koordinatenrechnung
2. Energie
2.1 Arbeit
2.1.1 Der Flaschenzug
-> Aufbau und Umsetzung der Kraft.
-> Kraft mal Weg bleibt gleich! Goldene Regel der Mechanik
Arbeit = geleistete Energie = Kraft mal Weg!
-> Die Einheit der Energie Joule
2.1.2 Kräfte am Hebel
2.1.3 Getriebe
2.2 Energieerhaltung
Um eine Masse auf eine bestimmte Höhe zu heben, ist eine bestimmte Arbeitsleistung
nötig, die durch eigene Energie aufgebracht werden muss. Man benötigt also eine
bestimmte Energiemenge. Wie wir in 2.1 gesehen haben, ist diese Energiemenge
unabhängig vom verwendeten Mechanismus, vorausgesetzt, wir verschwenden keine
Energie durch Reibung.
Wenn es Energie kostet eine Masse auf eine bestimmte Höhe zu bringen, kann man einen
Teil oder sogar die gesamte der Energie dann auch durch Absenken der Masse
zurückgewinnen? Man könnte ja ein Seil an die Masse hängen und dies z.B. über eine
Rolle an einen Dynamo anschließen, der wiederum Strom erzeugt. Könnte man eventuell
sogar mehr Energie zurückerhalten?
Um zu beurteilen, ob die Energie verloren geht, gleich bleibt oder sogar größer wird,
müssten wir mit Hilfe dieses Stromes wieder ein Gewicht gleicher Masse hochheben.
Erreichen wir die gleiche Höhe, ist keine Energie verloren gegangen. Können wir das
Gewicht höher heben, haben wir sogar Energie gewonnen.
Ähnliche Experimente werden seit dem Mittelalter angestellt. Die Hoffnung der
Mechaniker war, eine Maschine zu bauen, die sich von selbst bewegt, ohne Energie zu
benötigen, genannt Perpetuum Mobile erster Art (lat. p.M. "fortwährende Bewegung")
oder sogar eine Maschine, die endlos Energie produziert (Perpetuum Mobile zweiter Art).
Wir wissen heute: Es ist nicht möglich ein Perpetuum Mobile zu bauen. Man kann
allerdings Geräte konstruieren die einem Perpetuum Mobile erster Art recht nahe
kommen, dass heißt, die relativ lange wie von selbst laufen, scheinbar ohne langsamer zu
werden. Der Trick ist hier, sehr sehr wenig Reibung im System zuzulassen. Ein gutes
Beispiel für ein solches Perpetuum Mobile erster Art in unser Planetensystem, das sich ja
anscheinend immer gleichförmig bewegt. Tatsächlich wird es theoretisch durch den
Energieverlust durch die Aussendung von Gravitationswellen einmal irgendwann zum
Stillstand kommen, aber erst sehr lange nach dem unserer Sonne erkaltet ist.
Also zurück zu unserem Gewicht: Anscheinend bleibt die Energie in der gehobene Masse
gespeichert und kann sogar zurückgewonnen werden.
Man kann ihren Betrag über Arbeit = Kraft mal Weg berechnen. Die Einheit der Energie
ist übrigens Joule, kurz [J].
1 [Joule] = 1[kg m/s² m] = 1[kg m²/s² ]
2.2.1 Die potentielle Energie
Die durch Hebearbeit gespeicherte Energie nennt man auch potentielle Energie. Wie
angekündigt leiten wir hier die Formel her:
E pot = W Hebearbeit = F s = F G h
FG = m g
E pot = F G h = m g h
E pot = m g h
Dabei ist h die Hebestrecke, m die Masse des Gegenstandes und g die
Erdbeschleunigung. F_G ist die Kraft mit der der Gegenstand aufgrund seiner Masse
von der Erde angezogen wird.
Das bedeutet, dass in jeder gehobenen Masse die Energiemenge E pot =mgh steckt,
die frei wird, wenn die Masse wieder die Strecke h hinabgelassen wird.
2.2.2 Die kinetische Energie
Nehmen wir nun an, wir lassen die Masse einfach fallen. Wo bleibt die Energie dann?
Wenn die Masse am Boden aufschlägt, könnte sie den Boden verformen ... aber wo ist die
Energie unterwegs gespeichert, also während des Falls, zum Beispiel kurz vor dem
Aufschlag?
Nun eine Möglichkeit wäre, dass die Energie sozusagen in der Geschwindigkeit des
Körpers gespeichert wird, denn diese nimmt ja ständig zu!
Wir wissen, dass die Masse beim Fallen immer schneller wird:
v = at = g t
Nun während des Fallens vermindert sich auf jeden Fall die potentielle Energie, in
direkter Abhängigkeit von der Höhe. Es wäre ganz gut wenn wir die Geschwindigkeit in
Abhängigkeit der Fallstecke s ausdrücken könnten.
Wir brauchen dazu eine Funktion, die uns für jeden Fallweg die vergangene Zeit
'ausspuckt':
v = g t (s )
t ( s) = ... ?
Na ja wir wissen ja, das gilt:
1
s= a t²
2
und damit folgt:
t ( s) =
√
2s
g
Wenn wir das in v= g t einsetzen, können wir die Zeit loswerden:
v = gt = g
√
2s
=
g
√
2g ²s
=
g
√2 g s
Was bringt uns das nun? Irgendwo muss ja die Information über die Energiemenge
stecken, die in der Geschwindigkeit versteckt ist .... Auf der rechten Seite der Gleichung
steht g und s. Wir wissen dass kurz vor dem Ausprall s = h gilt. Wir ersetzen s durch h ...
v Aufprall = g t Aufprall =
√2 g h
Nun haben wir rechts g und h unter der Wurzel stehen. Können wir vielleicht die
Gleichung durch Äquivalenzumformungen so umformen, dass rechts m g h steht?
Dann stünde rechts die potentielle Energie. Die linke Formelseite müsste dann für die
Energiemenge aufgrund der Geschwindigkeit stehen:
2
v Aufprall = 2 g h
1 2
v
= gh
2 Aufprall
1
2
mv Aufprall = mh g
2
Wir sehen: Wenn die potentielle Energie vor dem Fall E pot = mgh ist, dann muss
diese Energiemenge unmittelbar vor dem Aufprall vollständig in die Bewegungsenergie
1
E kin = m v² gewandelt worden sein.
2
Die kinetische Energie eines Körpers läßt sich bei gegebener Geschwindigkeit
berechnen:
E kin =
1
m v²
2
2.2.3 Andere Energieformen
Die Energieerhaltung gilt immer: Energie kann nicht vernichtet werden, sie kann
nur in andere Energieformen umgewandelt werden!
Arbeit ( = umgewandelte Energie) = Kraft mal Weg
A=F∗s
Energie zum Heben eines Gewichts im Schwerefeld der Erde um die Höhe h:
E pot =m g h
Kintische Energie:
1
2
E kin= m v
2
Spannenergie:
1
E Spann= D x
2
Änderung Wärmeenergie eines Körpers der Masse m und der Wärmekapazität c bei einer
Temperaturänderung   :
 E=c∗m  
(Einige Wärmekapazitäten siehe Buch Seite 241.)
Herunterladen