Statistische Thermodynamik II Lösungen zur Serie 2 Zustandsgleichungen, thermodynamische Potentiale 26. September 2016 1. Vorausgesetzt sei die Zustandssumme eines freien Teilchens, Z = Z1 (V, T ), wobei der Index 1 an N = 1 erinnern soll. Berechne für dieses System die Grössen U1 , S1 , P1 , F1 . Die Zustandssumme für N Teilchen ist N 1 V Z(T, V, N ) = N ! λ3 wobei h λ= √ . 2πmkB T Setzen wir nun N = 1 erhalten wir Z1 = V /λ3 . Die freie Energie F1 ist somit V F1 (T, V ) = −kB T ln Z = −kB T ln . λ3 Die innere Energie ist V (2πm)3/2 h3 β 3/2 ∂ ∂ U1 (T, V ) = − ln Z1 = − ln ∂β ∂β ! 3 3 3 = kB T . = β 3/2 β −5/2 = 2 2β 2 q β Beachte dabei, dass λ = h 2πm von β abhängt. Die Entropie ist S1 (T, V ) = − ∂F1 ∂T V ∂ = ∂T V V 3 kB T ln = kB ln + kB . 3 3 λ λ 2 Beachte, dass der im Zusammenhang mit dem Gibbs’schen Paradoxon hergeleitete Term kB 25 = kB ( 32 + 1), welcher einen Beitrag vom nicht-klassischen Korrekturfaktor 1/N ! erhält, hier für N = 1 Teilchen nicht zum Tragen kommt. Der Druck ist P1 (T, V ) = − ∂F1 ∂V T ∂ = ∂V V kB T kB T ln = . 3 λ V Beachte, dass der Druck auch über die Formel ∂U P1 (T, V ) = − ∂V S berechnet werden kann. Dabei wird aber zuerst S = S(T, V ) nach T = T (S, V ) aufgelöst, danach T (S, V ) in U = U (T, V ) eingesetzt, anschliessend U (S, V ) partiell nach V abgeleitet und schliesslich wieder S = S(T, V ) ersetzt. Es ist eine nützliche Übung zu zeigen, dass dasselbe Ergebnis resultiert. 1 2. Wir berechnen die sogenannte isentrope Kompressibilität, welche durch 1 ∂V CV κT − = V ∂P S CP definiert ist und die relative Volumenänderung eines Systems während einer reversiblen adiabatischen (dS = 0) Kompression beschreibt. (a) Benutze die Dreifach-Produkt-Regel, welche die Ableitungen nach S, V , P miteinander verbindet, um die Bedingung der konstanten Entropie loszuwerden. Mit dS = 0 und Auschreiben des totalen Differentials der Entropie S erhalten wir ∂S ∂S 0 = dS(V, P ) = dV + dP . ∂V P ∂P V Nun lässt sich ablesen, wie sich dV relativ zu dP ändert, wenn S dabei konstant bleibt (dS = 0): ∂S ∂V dV ∂P V = = − ∂S . ∂P S dP dS=0 ∂V P Eine Regel der Infinitesimalrechnung besagt, dass allgemein 1 ∂X = ∂Y . ∂Y Z ∂X Z Somit lässt sich unser Resultat umformen zu: ∂S ∂V ∂S =− . ∂P V ∂V P ∂P S (b) Da es keine messbaren Eigenschaften eines Systems gibt, welche Ableitungen nach V bei einem konstanten P und umgekehrt entsprechen, führen wir die Temperatur T durch Erweiterung der Ableitungen ein, z.B. ∂S ∂S ∂T = . ∂P V ∂T V ∂P V Analog gilt auch ∂S ∂V = P ∂S ∂T P ∂T ∂V . P Beides setzen wir ins Resultat von Aufgabe 2(a) ein und erhalten: ∂S ∂T ∂S ∂T ∂V =− . ∂T V ∂P V ∂T P ∂V P ∂P S 2 (c) Ersetze die bekannten Definitionen für die Wärmekapazitäten CV und CP soweit wie möglich. ∂S Die Wärmekapazitäten sind definiert als CV = T ∂T und CP = T V Eingesetzt in vorheriges Resultat erhalten wir ∂T ∂T ∂V CV = −CP . ∂P V ∂V P ∂P S ∂S ∂T P . (d) Die restlichen Ableitungen enthalten Permutationen derselben drei Variablen und es bietet sich der Gebrauch einer weiteren Dreifach-Produkte-Regel an. Dieses mal betrachten wir die Situation ∂T ∂T dV + dP 0 = dT (V, P ) = ∂V P ∂P V und lesen daraus (analog zu Aufgabe 2(a)) ∂V ∂T ∂V =− . ∂P T ∂P V ∂T P Damit lässt sich unser Resultat aus Aufgabe 2(c) schreiben als (einsetzen und umformen) ∂V CV ∂V = . ∂P S CP ∂P T (e) Drücke schliesslich die verbleibende Ableitung durch die isotherme Kompressibilität κT aus. Die isotherme Kompressibilität ist definiert als relative Volumenänderung bei fester Temperatur: 1 ∂V κT = − . V ∂P T Eingesetzt in vorheriges Resultat erhalten wir duch umformen CV κT 1 ∂V − = V ∂P S CP Wir haben es also geschafft, die experimentell schwer zugängliche Grösse “isentrope Kompressibilität” durch experimentell zugängliche Grössen auszudrücken! 3 3. Betrachte ein System bestehend aus zwei Gasen bei Temperatur T1 = T2 = T und Druck p1 und p2 , welche durch eine frei verschiebbare Trennwand mechanisch voneinander isoliert sind. Im Gleichgewicht nimmt die freie Energie ein Minimum an. Leite aus dieser Tatsache die Gleichgewichtsbedingung p1 = p2 her. Die freie Energie des Gesamtsystems ist F (T, V, V1 ) = F1 + F2 = F1 (T, V1 ) + F2 (T, V − V1 ) . | {z } V2 Da die freie Energie ein Minimum annimmt, ist die Gleichgewichtsbedingung ∂F ! dF (T, V, V1 ) = dV1 = 0 . ∂V1 T,V Somit: 0= ∂F ∂V1 = T,V ∂F1 ∂V1 + T ∂F2 ∂V1 = −p1 + T ∂F2 ∂V2 | {z −p2 ∂V2 ∂V1 T } | {z −1 = p2 − p1 . T } Das System ist also im Gleichgewicht, wenn p1 = p2 gilt. Anmerkung: Die Bedingung ∂F/∂V1 = 0 ist konsistent mit der Aussage, dass die freie Energie im Gleichgewicht nur von T und V abhängt, aber nicht von Grössen wie V1 . 4. Betrachte ein System, welches durch die Variablen p, V, T beschrieben werden kann. Es besteht aus einer Mischung von m Teilchensorten in einem Kasten, welcher durch eine poröse (Teilchen-durchlässige), frei bewegliche Wand in zwei Teile A und B unterteilt ist. Die innere Energie U , das Volumen V und die Teilchenzahlen Nk , k = 1, . . . , m sollen konstant sein. Die Entropie S ist dies allerdings nicht unbedingt, aber im Gleichgewicht ist sie maximal, d.h. dS = 0. Leite daraus die Gleichgewichtsbedingungen TA = TB , pA = pB und µAk = µBk , k = 1, . . . , m her. Die konstanten Grössen sind U = UA + UB ⇒ dUB = −dUA , V = VA + VB ⇒ dVB = −dVA , Nk = NAk + NBk ⇒ dNBk = −dNAk , k = 1, . . . , m und die Entropie des Gesamtsystems ist S(U, V, Nk , UA , VA , NAk ) = SA (UA , VA , NAk ) + SB (U − UA , V − VA , (N − NA )k ) . 4 ! Da die Entropie ein Maximum annimmt, ist die Gleichgewichtsbedingung dS = 0 und somit gilt ∂S ∂UB ∂SB A dS = + dUA ∂UB VB ,{NBk } ∂UA U ∂UA VA ,{NAk } | {z } −1 ∂S ∂VB ∂SB A + + dVA ∂VB UB ,{NBk } ∂VA V ∂VA UA ,{NAk } | {z } −1 m X ∂SB ∂NBk ∂SA + + dNAk ∂NBk VB ,UB ,{NBi,i6=k } ∂NAk Nk ∂NAk VA ,UA ,{NAi,i6=k } k=1 {z } | −1 = 1 1 pB pA − − dUA + TA TB TA TB m X µAk µBk − + dVA + dNAk TA TB k=1 = 0. Da die Variationen dUA , dVA und dNAk unabhängig sind, müssen die Vorfaktoren einzeln verschwinden. Das System befindet sich im Gleichgewicht, wenn TA = TB , pA = pB und µAk = µBk für k = 1, . . . , m gilt. 5. Wie zeigt sich im (T − Λ)-Diagramm eine (differentielle) isotherme Zustandsänderung? Wie eine Zustandsänderung als Folge reiner Wärmezufuhr? Und wie eine adiabatische Zustandsänderung (z.B. bei einer Kompression eines idealen Gases mit Λ = V )? Wir betrachten dU = δQ + δW = T dS − pdV + µdN . T T = const. T T A B ΛA ΛB Λ TB B TA A Λ = const. TB TA Λ = V, N B A VB VA Λ=V Abbildungen (von links nach rechts): Isothermer Prozess, reine Wärmezufuhr, adiabatischer Prozess beim idealen Gas 5 • Isothermer Prozess: dT = 0, also T = const. • Bei reiner Wärmezufuhr gilt dU = δQ (δW = 0). V und N bleiben konstant. Die Abbildung für reine Wärmezufuhr gilt für die Fälle Λ = V und Λ = N . S(T ) hängt jedoch vom betrachteten System ab und ist hier nicht behandelt. • Für eine adiabatische Zustandsänderung (δQ = 0) gilt dU = δW δQ dS = = 0. T Für eine adiabatische Kompression gilt zudem dV 6= 0 , dN = 0 , also dU = δW = −pdV . Betrachten wir nun ein ideales Gas (vergleiche dazu Aufgabe 6): 3 3 3 U = N kB T ⇒ dU = kB (N dT + T dN ) = N kB dT 2 2 2 N kB T dV p= ⇒ dU = −pdV = −N kB T . V V Nun lässt sich für das ideale Gas ablesen, dass dV 3 dT + V 2 T Z VB Z dV VB 3 TB 3 TB dT + ln = ln ⇒ 0= + = ln V 2 TA T VA 2 TA VA 0= VB VA TB TA 3/2 ! und somit VB TB 3/2 1= VA TA 2/3 VA TA . ⇒ TB = VB 6. Thermische und kalorische Zustandsgleichung des einatomigen idealen Gases. (a) Rekapituliere die Ausdrücke für die mikrokanonische, die kanonische und die grosskanonische Zustandssumme des einatomigen idealen Gases. Die Ausdrücke finden sich im Skript Statistische Thermodynamik I: N 1 1 V Ω(E, V, N ) = N ! (3N/2)! γ 3 N 1 V Z(T, V, N ) = N ! λ3 V exp(βµ) Y (T, V, µ) = exp λ3 6 mit r γ=~ r 2π 2πβ , λ=~ mE m und β = 1 . kB T (b) Berechne aus der mikrokanonischen Zustandssumme die Entropie S(E, V, N ). Durch partielle Ableitung nach E erhält man T = T (E, V, N ) und kann den Ausdruck nach E = E(T, V, N ) auflösen. Die partielle Ableitung nach V ergibt P = P (E, V, N ), worin E = E(T, V, N ) eingesetzt werden kann. Entropie aus der mikrokanonischen Zustandssumme: S(E, V, N ) = kB ln Ω(E, V, N ) 3 = kB − ln(N !) − ln ((3N/2)!) + N ln V + N ln c̃ + N ln E 2 3 3 3 = N kB 1 − ln N + − ln(3N/2) + ln V + ln E + ln c̃ 2 2 2 5 3 ln E + ln V − ln N + ln c . = N kB 2 2 Dabei benutzten wir die Stirling’sche Näherung ln(n!) ≈ n ln n − n . Zur Erinnerung: dS(E, V, N ) = = Somit ∂S ∂E dE + V,N ∂S ∂V dV + E,N ∂S ∂N dN E,V 1 P µ dE + dV − dN . T T T 1 = T ∂S ∂E = V,N 3N kB . 2E Nach E aufgelöst erhält man die kalorische Zustandsgleichung für das mikrokanonische System 3 E = N kB T . 2 Setzen wir dies ein in P ∂S N kB = = , T ∂V E,N V gelangen wir zur thermischen Zustandsgleichung des mikrokanonischen Systems P = kB N T 2E = . V 3V 7 (c) Berechne aus der kanonischen Zustandssumme die freie Energie F = F (T, V, N ). Die partiellen Ableitungen nach T und V führen zu S = S(T, V, N ) und P = P (T, V, N ). Anschliessend erhält man aus E(T, V, N ) = F + T S die kalorische Zustandsgleichung. Freie Energie aus der kanonischen Zustandssumme: F (T, V, N ) = −kB T ln Z(T, V, N ) = −kB T N ln V − 3N ln λ − ln(N !) | {z } ≈N ln N −N 3 2π = N kB T − ln V + ln + ln N − 1 2 mkB T 3 = N kB T ln N − ln T − ln V + ln c . 2 Zur Erinnerung: dF (T, V, N ) = ∂F ∂T dT + V,N ∂F ∂V dV + T,N ∂F ∂N dN T,V = µdN − P dV − SdT . Somit S(T, V, N ) = − ∂F ∂T = N kB V,N und P (T, V, N ) = − ∂F ∂V 3 3 ln T + ln V − ln N − ln c + 2 2 = T,N N kB T . V Nun folgt die kalorische Zustandsgleichung E(T, V, N ) = F + T S 3 = N kB T ln N − ln T − ln V + ln c 2 3 3 + N kB T ln T + ln V − ln N − ln c + 2 2 3 = N kB T . 2 (d) Berechne aus der grosskanonischen Zustandssumme Y das Potential J(T, V, µ) = −kB T ln Y . Die partiellen Ableitungen nach T, V und µ ergeben S = S(T, V, µ), P = P (T, V, µ) und N = N (T, V, µ). Die letzte Beziehung kann nach µ = µ(T, V, N ) aufgelöst und in die anderen beiden Beziehungen eingesetzt werden. Das ergibt S(T, V, N ), P (T, V, N ) und damit auch die Energie E(T, V, N ) = J + T S + µN . 8 Für das Potential gilt V exp(βµ) λ3 β V kB mkB 3/2 5/2 µ =− 3 T exp ~ 2π kB T J(T, V, µ) = −kB T ln (Y (T, V, µ)) = − Zur Erinnerung: dJ(T, V, µ) = ∂J ∂T dT + V,µ ∂J ∂V dV + T,µ ∂J ∂µ dµ T,V = −P dV − SdT − N dµ . Somit V kB mkB 3/2 = 3 S(T, V, µ) = − ~ 2π V,µ V kB 5 = 3 − µβ exp (µβ) , λ 2 1 ∂J = 3 exp(βµ) P (T, V, µ) = − ∂V T,µ λ β ∂J V und N (T, V, µ) = − = 3 exp (βµ) ∂µ T,V λ ∂J ∂T 5 3/2 µT 5/2 T − 2 kB T 2 ! exp µ kB T Letzte Beziehung lässt sich umrechnen: 1 µ(T, V, N ) = ln β N λ3 V . Aus dem Exponentialterm exp(βµ) wird nun exp (βµ) = N λ3 V und wir erhalten N = −N kB T , β 5 5 Nµ S(T, V, N ) = N kB − βµ = N kB − 2 2 T N kB T und P (T, V, N ) = . V J(T, V, N ) = − Nun folgt wieder die kalorische Zustandsgleichung 5 3 E(T, V, N ) = J + T S + µN = −N kB T + N kB T − N µ + µN = N kB T . 2 2 9 7. Zusatzaufgabe: Wir betrachten einen Kreisprozess eines idealen Gases. Der Prozess ist charakterisiert durch die vier Punkte, A,B,C sowie D, und wird wie folgt beschrieben: • A nach B ist eine isotherme Expansion bei T1 vom Volumen VA zu VB > VA , • B nach C ist eine adiabatische Expansion von T1 nach T2 , • C nach D ist eine isotherme Kompression bei Temperatur T2 , • D nach A ist eine adiabatische Kompression von T2 nach T1 , Ein solcher Prozess wird auch Carnot’scher Kreisprozess genannt. Um diese Schritte zu realisieren steht uns ein Wärmebad zur Verfügung, welches wir an- und abschalten können. (a) Zeichne die Prozesse in einem P -V -Diagramm sowie in einem T -S-Diagramm ein. Für das ideale Gas gilt pV = N kB T . Für isotherme Prozesse (T = const.) ohne Teilchenaustausch gilt somit pV = const. ⇒ p ∝ V −1 . Bei adiabatischen Prozessen (dQ = 0 und dS = 0) haben wir in Aufgabe 5 hergeleitet, dass 2/3 V1 T2 = T1 . V2 Betrachte nun p2 V2 N kB T2 = = p1 V1 N kB T1 p V1 V2 2/3 ⇒ p ∝ V −5/3 . T A A B D C B D C V Abbildung: Carnot-Prozess 10 S (b) Der erste Hauptsatz der Thermodynamik lautet dU = δQ + δW . Berechne dU , δQ und δW für alle vier Schritte im Prozess. Allgemein für ideales Gas (U = 32 N kB T ): Isotherme Expansion/Kompression ⇒ dT = 0 und dU = 0 δQ = −δW = pdV = N kB T dV . V Adiabatische Expansion/Kompression δQ = 0 und dS = 0 ⇒ dU = δW . und weiter T ∝ V −2/3 Konkret: A → B Isotherme Expansion (VB > VA ) ∆UAB = 0 Z ∆QAB = −∆WAB dV = VB N kB T1 = N kB T1 ln V VA B → C Adiabatische Expansion (VC > VB ⇒ VB VA > 0. T2 = TC < TB = T1 ) ∆QBC = 0 3 3 ∆UBC = ∆WBC = N kB ∆TBC = N kB (T2 − T1 ) < 0 . 2 2 C → D Isotherme Kompression (VD < VC ) ∆UCD = 0 ∆QCD = −∆WCD = N kB T2 ln D → A Adiabatische Kompression (VA < VD ⇒ VD VC < 0. T1 = TA > TD = T1 ) ∆QDA = 0 3 3 ∆UDA = ∆WDA = N kB ∆TDA = N kB (T1 − T2 ) > 0 . 2 2 (c) Die aufgenommene Wärme ist ∆QAB , die abgegebene ∆QCD . Da es sich um einen Kreisprozess handelt (∆UZyklus = 0), können wir mithilfe des ersten Hauptsatzes die mechanische Arbeit berechnen, welche von der Wärme im Prozess umgewandelt wurde. Dies wäre ∆WZyklus = −∆QAB − ∆QCD . Berechne den Wirkungsgrad η bezüglich abgegebener Arbeit /aufgenommener Wärmemenge, |∆WZyklus | η= ∆QAB 11 Es gilt ∆WZyklus = ∆WAB + ∆WBC + ∆WCD + ∆WDA = −∆QAB − ∆QCD und somit (∆QAB > 0) VD T ln 2 VC |∆WZyklus | ∆QCD . = 1 + η= = 1 + ∆QAB ∆QAB T1 ln VVBA Weiter gilt (siehe Aufgabe 5, adiabatischer Prozess) VB = VC TC TB 2/3 = T2 T1 2/3 = TD TA 2/3 = VA VD was wir umformen können zu VD VA = . VC VB Somit (T1 > T2 >= 0) T2 ln VVBA T2 T2 η = 1 + . = 1 − = 1 − V T T1 1 T1 ln VBA (d) In welchem Zusammenhang steht die Entropie S mit der Reversibilität eines Prozesses? Für einen reversiblen Prozess gilt dS = 0. Gilt umgekehrt für einen Prozess dS = 0, muss er nicht unbedingt reversibel sein! Aus dem T -S-Diagramm in Teilaufgabe (a) ist ersichtlich, dass für den idealen H Carnot-Prozess dS = 0 gilt. Tatsächlich sind die einzelnen isothermen und adiabatischen Teilprozesse des Carnot-Prozess reversibel. Da das System nach einem Zyklus wieder im selben Zustand ist, ist der gesamte Carnot-Prozess reversibel. (e) Wie sehen die zwei Diagramme in (a) aus, wenn die beiden adiabatischen Prozesse durch Isochore ersetzen werden (Stirlingprozess)? Für einen isochoren Prozess ist dV = 0. Da immer noch dN = 0 folgt für die verrichtete Arbeit δW = 0 und deshalb dU = δQ = T dS. Nun gilt (mit dN = 0) für ein ideales Gas dU = 23 N kB dT . Daraus folgt 3 dT dS = N kB 2 T 12 und somit ∆S12 3 = N kB ln 2 oder T2 = exp( p T2 T1 . 2∆S12 )T1 . 3N kB T A A B B D D C V C S Abbildung: Stirling-Prozess Letztmals überarbeitet von J. Haldemann, J. Hodel und O. Loukas 13