Sozialpsychologie I: Intraindividuelle Prozesse Sommersemester

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Sozialpsychologie 1
Sommersemester 2017
Prof. Dr. Daniela Niesta Kayser
Who is Who?
• Mag. Art. (1999) und Dr. phil. (2005) an
der LMU München
• Postdoc 2005-2009 (UofR)
• Lehrstuhlvertretung an der LMU 11/12
• Lehrstuhlvertretung in Potsdam 13/14
• Seit 04/2014 DFG-Forschungsstelle in
Potsdam
• Forschungsinteressen:
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Annäherungs- und Vermeidungsmotivation
Affiliation und Attraktivität
Hilfeverhalten und Zivilcourage
Bedrohung des Selbst
Vorlesung Sozialpsychologie 1 /// SoSe 2017 /// Einführung
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Die heutige Sitzung
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Themen
Organisatorisches
Hinweise zur Literatur
Leistungspunkte
Grundlagen
Studie:
• Umgang mit interpersonalen Konflikten
• Möglichkeit einer halbe Vp-Stunde
Vorlesung Sozialpsychologie 1 /// SoSe 2017 /// Einführung
Folie 3
Themen
3.4.2017
10.4.2017
17.4.2017
24.4.2017
1.5.2017
8.5.2017
15.5.2017
22.5.2017
29.5.2017
5.6.2017
12.6.2017
19.6.2017
26.6.2017
3.7.2017
10.7.2017
Einführung, Organisatorisches und Grundlagen
Gegenstand und Definition der Sozialpsychologie
entfällt
Ostermontag
Methoden und Theorien der Sozialpsychologie: Ein Überblick
1. Mai
Wozu dient das Denken? Kognitive Theorien I: Theorie der
psychologischen Reaktanz, Theorie der kognizierten Kontrolle
Wozu dients das Denken? Kognitive Theorien II: Theorie der
kognitiven Dissonanz
Soziale Wahrnehmung und Urteilsverzerrung
Informationsverarbeitung und Urteilsheuristiken
Pfingstmontag
Stereotype und Vorurteile
Prosoziales Verhalten
Aggression und antisoziales Verhalten
Gruppenzugehörigkeit und Soziale Exklusion I
Gruppenzugehörigkeit und Soziale Exklusion II
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Literatur
Lehrbücher
Vorlesung Sozialpsychologie 1 /// SoSe 2017 /// Einführung
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Inhalte und Organisation der Vorlesung
Gegenstand:
Überblick über die Themengebiete der Sozialpsychologie
Organisationsform:
über zwei Semester
WS: 2 SWS
SS: 2 SWS
Seminar: 2 SWS
Leistungserfassung:
Klausur zum Ende des Wintersemesters
Erwerb von 9 LP im ganzen Modul
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Folien zum Download
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Folien zum Download
Passwort: Vorlesung
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Kontakt
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Sprechstunde: Dienstag 09:00-10:00; Zellescher Weg 17
nur nach vorheriger Anmeldung
Anmeldung: Liste hängt im Flur vor Zimmer A210 aus
Inhaltliche Anfragen: [email protected]
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Sozialpsychologie
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Folie 10
Einführung in die Sozialpsychologie
Was ist Sozialpsychologie?
Psychologie
untersucht das Erleben und Verhalten von Menschen
Sozialpsychologie
• Teildisziplin der Psychologie
• es wird das Erleben und Verhalten im
sozialen Kontext betrachtet
• nach Kurt Lewin: Erleben und
Verhalten einer Person = f (Person, Umwelt)
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Einführung in die Sozialpsychologie
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Beispiel für den Einfluss des sozialen
Kontextes
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Folie 13
Einführung in die Sozialpsychologie
Was ist Sozialpsychologie?
• Klassische Definition:
= Sozialpsychologie ist der Versuch zu “verstehen und zu
erklären wie Gedanken, Emotionen und Verhaltensweisen
von Individuen beeinflusst werden durch vorgestellte oder
tatsächlich anwesende andere Personen” (Allport, 1954).
• Sozialpsychologie verbindet kognitive, affektive und
behaviorale Prozesse von Personen mit ihrer sozialen
Umwelt.
• Prozessorientierter Ansatz: Sozialpsychologen wollen
wissen WAS Personen WANN tun, und v.a. auch
WARUM sie es tun (Kausalität).
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Folie 14
Einführung in die Sozialpsychologie
Ist das alles?
Allport’s Definition betont sozialen Einfluss.
– z.B. Konformität, Compliance, Gehorsam, Persuasion
Aber: Sozialpsychologie untersucht auch
• soziale Wahrnehmung (d.h. was denken wir von
Individuen und sozialen Gruppen)
– z.B. Eindrucksbildung, Attraktion, Stereotype, Biase
• sozialen Einfluss (d.h. wie interagieren Individuen
miteinander)
– z.B. Aggression, Konflikt, Hilfeverhalten, Vorurteile und
Diskriminierung, Kommunikation
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Folie 15
Einführung in die Sozialpsychologie
Laientheorien in der Sozialpsychologie
• Ein wichtiger Unterschied zwischen Sozialpsychologie und
anderen Wissenschaften (z.B. Biologie, Physik) ist, dass wir
uns selbst studieren
• Dieser Bezug der Sozialpsychologie zur Alltags-Psychologie
hat wichtige Implikationen: Wir sind alle
“Sozialpsychologen” und verfügen über Laientheorien um
soziale Phänomene wie z.B. Liebe, Attraktion oder
Aggression zu erklären
• Wissenschaftliche Theorien über Verhalten in
sozialen Kontexten werden deshalb häufig von unseren
naiven Theorien beeinflusst, „knew it all along Effekt“
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Einführung in die Sozialpsychologie
Beispielstudien
• Sprechen Frauen wirklich mehr als Männer?
• Sind religiöse Menschen weniger intelligent als Atheisten?
• Intelligenz definiert als... „die Fähigkeit vernünftige Schlüsse zu
ziehen, zu planen, Probleme zu lösen, abstrakt zu denken, komplexe
Ideen zu begreifen, sowie rapide aus Erfahrungen zu lernen.“
• Religiösität beschrieben als... jegliche Beteiligung an
einigen (oder gar allen) Facetten der Religion.
• Was sagen Kritiker?
• Was sagen Christen?
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Einführung in die Sozialpsychologie
Ist Sozialpsychologie mehr als Alltagspsychologie?
Was unterscheidet die wissenschaftliche Sozialpsychologie
von der Alltagspsychologie? Sie verwendet
wissenschaftliche Methoden, um ihre Theorien zu
überprüfen.
Theorie
Ein Satz genereller Prinzipien über die Beziehungen zwischen
den in der Theorie verwendeten psychologischen
Konstrukten
Wissenschaftliche Methode
Die Verwendung reliabler, valider und dokumentierter
Methoden, um die Vorhersagen der Theorie systematisch
zu testen
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Einführung in die Sozialpsychologie
Beobachtungen
Theorie
Vorhersagen
Forschungsdesign
Empirie/Datenerhebung
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Methoden in der Sozialpsychologie
1. Experimentelle Designs
Der Experimentator variiert systematisch die unabhängige
Variable und beobachtet Effekte auf der abhängigen
Variable
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Methoden in der Sozialpsychologie
Beispiel für experimentelles Forschungsdesign
Miller & Bugelski (1948): Studien zu Aggression
Junge Männer in einem “Summer Camp” bereiten sich
darauf vor abends in der Stadt auszugehen:
– Der Hälfte der Männer wird es kurzfristig verboten
auszugehen (Frustration hoch)
– Die andere Hälfte darf ausgehen (Frustration niedrig)
Frustrierte junge Männer wurden feindseliger und aggressiver
gegen Minoritäten als nicht frustrierte Männer
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Folie 21
Methoden in der Sozialpsychologie
1. Experimentelle Designs:
Der Experimentator variiert systematisch die unabhängige
Variable und beobachtet Effekte auf der abhängigen
Variable
2. Nicht-experimentelle Designs:
Der Forscher misst unabhängige und abhängige Variable
gleichzeitig und errechnet ihren Zusammenhang
(Korrelationsstudie)
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Methoden in der Sozialpsychologie
Beispiel für nicht-experimentelles Designs:
Hovland & Sears (1940): Aggressionsstudien
Untersuchung von Gewalt und Feindseligkeit gegenüber
schwarzen Personen in den südlichen Bundesstaaten der USA
Ergebnis: Die Anzahl der Lynchmorde an schwarzen
Mitbürgern (Aggression) zeigte einen inversen
Zusammenhang mit dem Baumwollpreis (Frustration)
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Folie 23
Methoden in der Sozialpsychologie
Probleme mit empirischen Methoden
• Konstruktvalidität
– Was wird gemessen?
• Interne Validität
– Ursache und Wirkung?
• Externe Validität
– Kann der Effekt auch auf die wirkliche Welt außerhalb des
Labors generalisiert werden?
• Menschen als “Untersuchungsgegenstand”
– Demand Effekte
– Ethik
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Zusammenfassung
Womit beschäftigt sich die Sozialpsychologie?
• Die Sozialpsychologie beschäftigt sich mit sozialen
Interaktionen zwischen Individuen und Gruppen und den
damit zusammenhängenden Gedanken, Gefühlen und
Verhaltensweisen.
• Wichtige Methoden der Sozialpsychologie sind das Experiment
und die Beobachtung von Interaktionen in Gruppen.
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Folie 25
Studie
Untersuchung zu interpersonellen Konflikten
1. Bitte bearbeiten Sie die Studie für sich selbst
2. Nehmen Sie sich Zeit und geben Sie ehrliche Antworten
3. Es gibt kein „Richtig“ oder „Falsch“
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Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!
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Zitierte Literatur
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Mehl, M. R., Vazire, S., Ramirez-Esparza, N., Slatcher, R. B.,
& Pennebaker, J. W. (2007). Are women really more
talkative than men? Science, 317, 82.
Zuckerman, M., Silberman, J., & Hall, J. A. (2013). The
relation between intelligence and religiosity: A meta-analysis
and some proposed explanations. Personality and Social
Psychology Review, DOI: 10.1177/1088868313497266
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