Spezifische Wärmekapazität von Flüssigkeiten W 17

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Wärmelehre
W 17 Spezifische Wärmekapazität von Flüssigkeiten
Spezifische Wärmekapazität von Flüssigkeiten
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Aufgabenstellung
Q  U  I t ,
Die spezifische Wärmekapazität von Wasser
ist zu bestimmen.
2
Q  QW
(4)
Daraus ergibt sich für die spezifische Wärmekapazität c des Wassers:
c
U I t  CK T2  T1 
.
m  T2  T1 
(5)
Ein reales Kalorimeter ist kein vollständig
abgeschlossenes System, sondern gibt im
Verlaufe des Experiments Wärme an die
Umgebung ab bzw. nimmt Wärme auf. Der
Fehler, der durch den Wärmeaustausch mit
der Umgebung entsteht, kann minimiert
werden, wenn man die Temperaturen T1 und
T2 entsprechend Abb.1 grafisch aus einem
Temperatur-Zeit-Diagramm bestimmt.
Dazu wird der Temperaturverlauf im Kalorimeter während des gesamten Experiments in
Abhängigkeit von der Zeit aufgetragen. In das
Diagramm wird dann eine Senkrechte so
eingetragen, dass die entstehenden Flächen
ABC und CDE etwa gleich groß sind. Die
Temperaturen T1 und T2 ergeben sich dann
aus den Schnittpunkten der an die gemessene
Kurve angelegten Tangenten mit der Senkrechten (siehe Abb.1).
Die Senkrechte repräsentiert einen idealisierten adiabatischen Prozess, der in einem sehr
kurzen Zeitraum (Δt0) abläuft, so dass
während dieser Zeit kein Wärmeaustausch
mit der Umgebung stattfinden kann.
(1)
Um eine Substanz der Temperatur T1 auf eine
Temperatur T2 = T1 + ΔT zu erwärmen, muss
ihr die Wärmemenge
Q  C  T2  T1   m  c   T
 QK
U I t  m c T2  T1   CK T2  T1 
Die Aufnahme oder Abgabe einer bestimmten
Wärmemenge Q ist mit der Temperaturänderungen eines Körpers verbunden, sofern
nicht chemische Reaktionen oder Änderungen des Aggregatzustandes erfolgen.
Die Wärmekapazität C ist definiert als das
Verhältnis zwischen der dem Körper zugeführten Wärme Q und der dadurch hervorgerufenen Temperaturerhöhung ΔT. Die
spezifische Wärmekapazität c ist die Wärmekapazität pro Masseneinheit:
Q
C

.
m mT
(3)
wobei U die Spannung und I die Stromstärke
sind.
Nach dem Energieerhaltungssatz gilt
Grundlagen
c
W 17
(2)
zugeführt werden.
Die Messung der spezifischen Wärmekapazität geschieht in einem Kalorimeter.
Das Kalorimetergefäß hat die Wärmekapazität CK. Im Kalorimetergefäß befindet sich
Wasser der Masse m und der spezifischen
Wärmekapazität c. Durch eine elektrische
Heizung im Kalorimeter kann dem Wasser
definiert Wärme zugeführt werden.
Gefäß und Wasser haben zunächst die Temperatur T1. Wird die Heizung eingeschaltet, so
werden Kalorimeter und Wasser bis zur
Temperatur T2 erwärmt. Dabei nehmen sie
die Wärmemengen QK bzw. QW auf.
Die von der Heizung in der Zeit t abgegebene
Wärmemenge ist
1
T
D
E
21A
C
B
t
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W 17 Spezifische Wärmekapazität von Flüssigkeiten
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Versuchsdurchführung
Das Kalorimeter wird mit etwa 500 ml
Wasser gefüllt. Die Wassertemperatur sollte
etwa der Raumtemperatur entsprechen. Die
Masse des Wassers m ist mit Hilfe der Waage
zu bestimmen.
Die elektrische Schaltung wird entsprechend
Abb. 2 aufgebaut. Die Schaltung ist einem
Assistenten vor Inbetriebnahme vorzuführen.
Der Rührer muss während des gesamten
Experiments gleichmäßig laufen.
Am Stromversorgungsgerät wird vor Beginn
aller Messungen eine Spannung von 10 V
eingestellt. Die Heizung muss hierzu zur
Probe kurz eingeschaltet werden. Vergewissern Sie sich, dass Strom und Spannung
korrekt angezeigt werden, stellen Sie an den
Messgeräten die richtigen Messbereiche ein
und schalten Sie den Strom wieder aus.
Zur Bestimmung der Temperaturen T1 und T2
soll der Temperaturverlauf im Kalorimeter
in einem Zeitraum von 30 min fortlaufend
registriert werden. In Abständen von 1 Minute ist hierzu die Anzeige des Thermometers
abzulesen:
Abb.1: Temperatur-Zeit-Diagramm
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Versuchsaufbau
3.0 Geräte
Kalorimeter (vakuumisoliert) mit
elektrischer Heizung (ca. 10 Ω)
Digitalthermometer (Auflösung 0,01 K)
Laborwaage (Genauigkeit 0,1 g)
Stoppuhr
Magnetrührer, Magnetrührstäbchen
Stromversorgungsgerät (12 V, 2 A)
2 Vielfachmessgeräte (analog)
Schalter
Verbindungskabel
a) 10 min ohne Heizung (Vorperiode),
b) während einer Heizperiode von 10 min
und
3.1 Das Kalorimeter besteht aus einem
doppelwandigen Edelstahlgefäß und einem
durchsichtigen Deckel mit angestecktem
Heizwiderstand. Abb. 2 zeigt das Schaltbild
für den Anschluss der Heizung.
c) 10 min nach Abschalten der Heizung
(Nachperiode).
Achten Sie darauf, dass während der Heizperiode die Spannung U und der Strom I
konstant bleiben und notieren Sie die Werte.
Nach Beendigung des Versuches bitte das
Kalorimeter ausleeren!
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Versuchsauswertung
Zur Bestimmung der Temperaturdifferenz
ΔT = T2 T1 muss ein Temperatur-Zeit-Diagramm entsprechend Abb.1 gezeichnet
werden. Anschließend ist die spezifische
Wärmekapazität der Flüssigkeit nach Glei-
Abb.2: Schaltbild des Versuchsaufbaus
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chung (5) zu berechnen.
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Die Wärmekapazität des Kalorimeters CK
beträgt (70 ± 8) J K -1..
Haas, U.; Physik für Pharmazeuten und
Mediziner. WVG Stuttgart, 2002
Berechnen Sie auch die Unsicherheit u(c) der
ermittelten Wärmekapazität mit Hilfe einer
Fehlerrechnung und vergleichen Sie Ihr
Ergebnis mit dem Tabellenwert!
Bergmann-Schaefer: Lehrbuch der Experimentalphysik. de Gruyter Berlin-New York
1990
Hilfe zur Fehlerrechnung:
Noch im Praktikum werden die relativen
Unsicherheiten aller Messgrößen U, I, t, m
und ΔT ermittelt. Gleichung (6) lässt sich
umformen in
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Literatur
Kontrollfragen
7.1 Erläutern Sie die Begriffe Wärmekapazität, Wärmemenge, Temperatur, adiabatischer Prozess, thermodynamisches Gleichgewicht!
C
c  U  I t  K  A  B .
m  T m
7.2 Was besagen die Hauptsätze der Thermodynamik?
Berechnen Sie zunächst die relativen Unsicherheiten der Therme A und B entsprechend
Gl.(9) im Abschnitt 2.3 des Kapitels „Fehlerrechnung und Statistik”. Anschließend berechnen Sie u(c) aus den (absoluten) Unsicherheiten von A und B entsprechend Gl.(7)
in dem genannten Kapitel.
7.3 Was muss bei der Temperaturmessung
eines Objektes beachtet werden?
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