Theorie Versuch 10

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Theoretische Grundlagen - Physikalisches Praktikum
Versuch 10: Wärmekapazität und Wärmeleitfähigkeit
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Temperatur
•
Maß für die Bewegung der Teilchen (einschließlich Schwingungen um die
Ruhelage) eines Körper, genauer für die mittlere kinetische Energie der Teilchen
m 2
3
v =
kT
2
2
mit k = 1,38 · 10-23 J/K (Boltzmann-Konstante)
•
Die absolute Temperatur T
Kelvin- und Celsiusskala
eines Körpers wird in
t
Kelvin K angegeben
•
Häufig wird die Temperatur t
(oder ϑ) auch in Grad Celsius
ºC dargestellt
•
ºC
- 273
0
100
273
373
T
0
Temperaturdifferenzen sind
K
T = t + 273 K
auf der Kelvin- und Celsiusskala identisch
Grundgleichung der Kalorik
•
diese Gleichung verknüpft die einem Körper zugeführte (bzw. abgegebene)
Wärmeenergie ∆Q mit der Temperaturänderung ∆T dieses Körpers; diese
Gleichung gilt nur, wenn sich dabei der Phasenzustand des Körpers nicht ändert
∆Q = m c ∆T
mit
m - Masse des Körpers
c - spezifische Wärmekapazität des Körpers
•
Wärme Q ist eine Energieform und wird in der Einheit Joule J angegeben
•
die spezifische Wärmekapazität c (Einheit: J kg-1 K-1) ist eine stoffspezifische
Größe; für Wasser ist c = 4184 J kg-1 K-1
•
das Produkt aus m und c heißt Wärmekapazität C (wird auch durch das
Formelzeichen W dargestellt)
C=m·c
die Wärmekapazität C ist der Proportionalitätsfaktor in der Grundgleichung der
Kalorik und verknüpft aufgenommene (bzw. abgegebene) Wärmemenge mit der
Zunahme (bzw. Abnahme) der Temperatur eines Körpers
Temperaturmessung
•
dabei nimmt ein Messfühler die Temperatur des zu messenden Objektes an;
unabhängig vom verwendeten Temperaturmessgerät wird nur dann die Temperatur
des Objektes richtig bestimmt wenn die Wärmekapazität des Messgerätes CTh
wesentlich kleiner als die Wärmekapazität des Messobjektes CO ist
CTh << CO
•
Flüssigkeitsthermometer: Flüssigkeiten dehnen
lT
sich bei Temperaturerhöhung aus
l0
∆l
lT = l0 + ∆l
lT = l0 (1 + α ∆t)
mit α - linearer Ausdehnungskoeffizient
aufgrund der Größe des Flüssigkeitsreservoirs sind
Temperaturmessungen an sehr kleinen Objekten sehr ungenau
•
Thermoelement: an der Verbindungsstelle
(Lötstelle) zweier unterschiedlicher Metalle tritt
eine Temperatur-abhängige Kontaktspannung
auf; bei T1 = T2 heben sich beide Kontaktspannungen U1 und U2 gegenseitig auf;
T1
U1
Kontaktstellen
T2
U2
in der Regel dient eine Kontaktstelle als Messfühler, die andere Kontaktstelle dient
der Eichung und wird auf einer konstanten Temperatur gehalten; je größer die
Temperaturdifferenz zwischen beiden Kontaktstellen ist, desto größer ist die
resultierende Spannungsdifferenz
Thermoelemente haben eine sehr kleine Wärmekapazität und eignen sich daher zur
Temperaturmessung an winzigen Objekten
Wärmeausgleichvorgänge
•
befinden sich in einem System mehrere Körper unterschiedlicher Temperatur, so
laufen Wärmeaustauschprozesse zwischen ihnen ab;
ein Teil der Körper nimmt Wärme auf (Qauf), andere geben Wärme ab (Qab);
minimiert man Wechselwirkungen mit der Umgebung, so ist stets
Qauf = Qab
•
über die Messung von Temperaturänderungen können so Wärmekapazitäten
bestimmt werden
Füllt man beispielsweise kaltes Wasser der Temperatur tk in ein Thermosgefäß, in dem sich
unmittelbar zuvor warmes Wasser der Temperatur tw befunden hat (folglich hat die Innenwandung
dieses Gefäßes die Temperatur tw angenommen), dann erwärmt sich das kalte Wasser, während sich
das Gefäß abkühlt. Es resultiert eine endgültige Mischtemperatur tm. Das Gefäß gibt dabei die
Wärmemenge Qab = C (Tw – Tm) ab, während Wasser im Gegenzug die Wärmemenge
Qauf = m c (Tm – Tk) aufnimmt.
Wärmeleitung
•
l
Existiert in einem Körper
längst einer Strecke l
ein Temperaturunterschied,
so
erfolgt
infolge
T1 - T2
A
von
l
T2
T1
Stossprozessen
der
- Temperaturgradient
Teilchen
untereinander
ein
Wärmetransport; dieser Wärmetransportmechanismus heißt Wärmeleitung
•
andere
Wärmetransportmechanismen
sind
Konvektion,
Wärmestrahlung,
Verdunstung
•
der Wärmestrom PQ bei der Wärmeleitung berechnet sich nach
PQ =
•
T - T2
∆Q
= λA 1
∆t
l
mit (T1-T2)/l
Temperaturgradient
A
Querschnittsfläche des Materials
λ
spezifisches Wärmeleitvermögen
der Wärmestrom PQ wird in der Einheit Watt (Formelzeichen W) angegeben;
1 W = 1 J/s
für das spezifische Wärmeleitvermögen λ folgt die Einheit J / (m · K · s)
Nützliche Kenntnisse bzw. Hinweise
•
die Querschnittsfläche eines Stabes berechnet sich zu: A = π r2 bzw. A = π (d/2)2
• Kenntnis und Anwendung von Vorsätzen von Maßeinheiten
• Rechnen mit Zehnerpotenzen (Potenzgesetze!)
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