STARe Software Option spezifische Wärme

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Thermal Analysis
Spezifische Wärme
Die spezifische Wärmekapazität
cp ist eine charakteristische Materialeigenschaft eines Stoffes.
Sie beschreibt die (bei konstantem
Druck) zur Temperaturerhöhung erforderliche Wärmemenge und ist daher bei der Berechnung thermischer Prozesse in der chemischen Industrie eine wichtige Kenngrösse.
Mit Hilfe dieser Option lässt sich die cp-Temperaturfunktion eines Stoffes schnell und einfach anhand von DDK- oder auch SDTA-Messungen bestimmen.
In dieser Option stehen verschiedene cp-Auswertungen zur Wahl:
• Spezifische Wärme: Schnelle und einfache Bestimmung der cp -Temperaturfunktion mit
oder ohne Blindkurvenkorrektur für orientierende Messungen.
• c p Saphirmethode (DIN 51007): Diese Methode empfiehlt sich bei höheren
Anforderungen an die Genauigkeit der Resultate.
Neben der eigentlichen Probe und einer Blindkurve muss zusätzlich bei der Saphirmethode
eine Saphirmessung durchgeführt werden. Die bekannte Wärmekapazität von Saphir
wird in die Berechnungen mit einbezogen. Noch genauere Resultate erhält man, wenn man
den zu untersuchenden Temperaturbereich nicht einfach linear durchfährt, sondern in
kurze dynamische Segmente mit isothermen Pausen aufteilt.
Definition:
Gleichung cp: =
dH
1
·
dt s · mo
mit dH / dt = Wärmestrom zur Probe (blindkurvenkorrigiert)
s
= Heizrate in der Probe
mo
= Probenmasse
Als Resultat erhält man cp als Funktion der Probentemperatur in J / g·K, oder, falls das
Molekulargewicht der Probe bekannt ist, auch in (J / mol·K).
Nach DIN 51007 wird die Auslenkung der DDK-Kurve der Probe mit derjenigen
von Saphir verglichen und daraus cp bestimmt. Falls vor und
nach dem dynamischen Segment eine Isothermstufe gemessen
wurde, wird die Isothermdrift verrechnet.
Abb.1: Schematische Darstellung der cp-Auswertungen.
Temperaturprogramm (isotherm, dynamisch, isotherm)
Saphirmessung, Probe, Basislinie (Isothermdrift).
Thermal Analysis
Applikationsbeispiele
Spezifische Wärmekapazität von Wasser
Nebenstehendes Beispiel zeigt die cp-Bestimmung von Wasser, das im hermetisch verschlossenen Al-Tiegel im
Temperaturbereich von –25°C bis +25°C und einer Heizrate von
5 K / min gemessen wurde. Die blindkurvenverrechneten Messkurven wurden im Bereich von –15 bis 20°C nach der Methode
«Spezifische Wärme» ausgewertet.
Die so berechnete spezifische Wärmekapazität ist sowohl tabellarisch
als auch grafisch dargestellt, wobei nur die Werte ausserhalb
des Schmelzpeaks sinnvolle Werte ergeben. Die Ergebnisse zeigen
eine gute Übereinstimmung mit den Literaturwerten (–10 °C:
ca. 2.0 J/g·K, 10 °C: 4.19 J / gK). Aus der cp-Temperaturkurve lässt sich durch Integration gegen die Temperatur ausserdem die
Schmelzwärme berechnen, die sehr nahe am Literaturwert von
334 J / g liegt.
Spezifische Wärmekapazität von Silikonöl
Bei vielen technischen Prozessen spielt die Kenntnis der Wärmekapazität eine grosse Rolle, da sie in die Berechnungen
eines chemischen Prozesses eingehen kann. So ist auch der cp-Wert
eines Wärmeträgeröles von Bedeutung. An diesem Beispiel wird der
Einsatz einer erweiterten DIN 51007-Methode gezeigt, die sich besonders dann eignet, wenn grössere Temperaturbereiche abgedeckt
werden sollen. Als Erweiterung zur DIN 51007 besteht das Temperaturprogramm aus mehreren dynamischen und isothermen Segmenten.
Dadurch wird die Drift (interpolierte isotherme Basislinien) besser
kompensiert, da mehrere isotherme Segmente als Stützwerte genutzt
werden. Da die direkte cp-Kurve als Folge der eingebauten isothermen
Segmente Peaks aufweist, wird die interpolierte Kurve für die Tabelle
herangezogen. Eine vom Hersteller angegebene Näherungsformel
zur Berechnung der Wärmekapazität (cp = 1.453 + 1.8 ·10 –3 T) zeigt
im Vergleich zu den Messergebnissen nur geringe Abweichungen.
Spezifische Wärmekapazität von Polystyrol
Das Beispiel zeigt die Kurve eines Polystyrol-Standards (NIST
SR705a), der mit einer Heizrate von 10 K / min gemessen wurde.
Die blindkurvenverrechnete Messkurve, ein Mittelwert aus 10
Einzelmessungen, wurde nach der Methode «Spezifische Wärme»
ausgewertet. Als Molmasse wird der Wert 104..15 eingesetzt.
Ein Vergleich der gemessenen Werte mit den Literaturangaben
zeigt die Güte der Messung.
cp-Messungen können auch zur Validierung von Methoden eingesetzt werden.
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